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Hllltvoek, 1. ^pril 1942

Kummer 77

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Indien huldigt dem totgesagten Bose

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Berlin, 1. April. Der Offene Brief, den der indische Nationalistenführer Subhas Chandra Bose an Sir Stafford Cripps richtete, hat in Indien weiteste Verbreitung erfahren und ist den Engländern offensicht­lich auf die Nerven gegangen.

Um die Auseinandersetzung mit diesem, ihnen unbequemsten Führer des indischen Nationalismus zu beenden, sind die britischen Agitatoren auf die Idee verfallen, Bose ein­fach sterben zu lassen. Ein Flugzeugunglück auf der Strecke BangkokTokio, Lei dem einige Mitglieder des indischen Nationalkomi­tees in Thailand den Tod fanden, gab den Engländern den Anlaß zu der Meldung, daß Subhas Chandra Bose dabei ums Leben ge­kommen sei.

Heute hat nun ein unbekannter Sender, über den Bose seit einiger Zeit Erklärungen abgibt, folgende Verlautbarung verbreitet: Die britischen Nachrichtenagenturen haben in der ganzen Welt die Nachricht verbreitet, daß unser Führer S- C. Bose auf dem Wege nach Tokio bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam. Diese Nachricht ist vollkommen aus der Lnft gegriffen. Unser Führer S. C. Bose ist am Leben und erfreut sich bester GesundheitI"

Die englische Lügenmeldung hat aber einen für Herrn Cripps unerwarteten Erfolg ge­habt: Die Mutter S. C. Böses in Indien er­hielt Tausende von Beileidstelegrammen, aus denen die große Wertschätzung hervor- geht, deren sich Subhas Chandra Bose in In­dien erfreut.

Von diesen Kundgebungen verdient das Beileidstelegramm Gandhis Beachtung, in dem es heißt:Die ganze Nation betrauert mit Ihnen den Tod Ihres großen und tapfe­ren Sohnes. Ich teile Ihren Schmerz von ganzem Herzen. Möge Gott Ihnen Mut geben, um diesen unerwarteten Verlust zu ertragen!"

Abul Kalam Azäd telegraphierte:Ich war tief erschüttert, als ich heute morgen die Nachricht von dem Flugzeugunglück las, wel­ches Subhas Chandra Hose und einige andere Inder betroffen hat. Das tragische Ende Bö­ses. der in der Blüte der Jahre stand, wird alle diejenigen mit tiefem Schmerz erfüllen, die ihn kannten. Es muß zugegeben werden, daß er für die große Sache lebte und starv. 0er er sein Leben geweiht hatte."

Nachdem die Engländer dauernd versuchten, zwischen indischen Führern Uneinigkeit zu säen und vor allem bemüht waren. Bose als fanatische» Einzelgänger hiuzustellen, har nun der agitatorische Einfall des Herrn Cripps, Bose sterben zu lassen, das Gegenteil er­wiesen.

Vor der Entscheidung Indiens

Im übrigen wartet man in London mit oegreiflicher Nervosität auf die Entscheidung der indischen Gruppe über die neuenVor­schläge". Cripps rechnet, wie aus Neu-Delhi verlautet, spätestens für heute mit dem Empfang der Antworten.

Die Arbeitsausschüsse der Moslem-Liga und des Nationalkongrestes setzten gestern ihr? Tagung fort. Am Nachmittag berichteten Gandhi und der Präsident des National­kongresses. Az ad, vor dem Arbeitsausschuß über ihre Einstellung. Die endgültige Schluß­formulierung soll Gandhi und Nehru gemeinsam überlassen bleiben.

Amerikanische Meldungen verraten eine ge­wisse Schadenfreude über die zweifellos vor­liegende Verwirrung in Indien. Voreilig sprechen sie bereits von einem Scheitern der Cripps-Misfion. EinUnited-Preß"-Bcricht glaubt feststellen zu können, daß die Annahme oder Slblehnung der Vorschläge vom Ansgang einer Kraftprobe zwischen Gandhi und Nehru abhängig sei. In englischen diplomatischen

Die Japaner -«bl vor prome

Sumatra vom letzten Feind gesäubert

Von unserem Korrespondenten

. Berlin, I. April. Im Verlauf des gestrigen Tages gelang es den in Burma kämpfenden japanischen Truppen, trotz hef­tigen Widerstandes der Briten den mittleren Jrawadi zu überschreiten und bis an den Stadtrand von Prome vorzustoßcn. Auf der Insel Sumatra konnte das leiste feind­liche Widerstandsnest im Berggelände von Kutantjane etwa 11b Kilometer westlich von Medan ausgehoben werden. 2«« Gegner unter Führung eines Generalmajors wurden dabei gefangen genommen. Die Hälfte von ihnen waren Briten, die übrigen Holländer. Nach dieser erfolgreichen Sänbrrungsaktion befindet sich jetzt ganz Sumatra fest in java- »»cher Hand.

Kreisen werde die Entwicklung in Delhi mit wachsender Besorgnis verfolgt und man fürchte, daß der Kongreß einen Schritt tun könnte, der ,,zum Chaos Ähren müßte".

Die Engländer in Neu-Delhi leben im übri­gen wie in seligen Friedenszeiten. Aus Son- berberichten schweizerischer Zeitungen geht hervor, daß sie sich ungefähr so gebärden, wie die Briten in Singapur, die nicht mehr die Willenskraft aufbrachten, das Empire zu ver­teidigen.

Hauplmann Philipps 10l>. Lustsieg

Glückwunschschreiben des Reichsmarfchalls

Berlin, 1. April. Hauptmann Philipp, Gruppenkommaudeur in einem Jagdgeschwa­der, errang gestern seinen 100. Luftsieg. Reichsinarschall Göring hat dem hervor­ragenden Jagdflieger aus diesem Anlaß fol­gendes Schreiben zukommen lassen:Lieber

Hauptmann Philipp! Ihr 100. Lustsieg erfüllt mich mit Stolz und Bewunderung. Zu dem hervorragenden Erfolg ^spreche ich Ihnen meine besondere Anerkennung aus. Möge Ihr heldenhafter Einsatz von neuen Erfolgen gekrönt sein." Hauptmann Philipp, einer der wenigen Träger des Eichenlaubs mit Schwer­tern hat sich feit Kriegsbeginn durch vorbild­lichen Kampfesmut und höchstes fliegerisches Können ausgezeichnet und in die Reihe un­serer besten Jagdflieger gestellt. Am 22. Okto­ber 1940 verlieh der Führer ihm das Ritter­kreuz des Eisern«: Kreuzes. Zu seinem 62. Luftsieg erhielt der damalige Oberleutnant als 33. Soldat der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub. Am 12. ds. Mts. wurde dem in­zwischen zum Hauptmaiin beförderten Grup­penkommandeur als 6. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwer­tern zum Ritterkreuz anläßlich seines 86. Luftsieges verliehen.

Zehn bolschewistische Güierzüge vernichtet

6rollo OrtvIZe bot LelcswptuoZ teioclliobeo tzlavbsoduds im mittleren krovtsbscvoitt

Berlin, 1. April. Wie das OKW. mitteilt, erzielten deutsche Kampf- und Sturzkampf­flugzeuge im mittleren Abschnitt der Ostfront groge Erfolge bei Bekämpfung des bolschewi­stischen Nachschubes. Zehn mit Kriegsmaterial beladene Gütcrzüge wurden völlig zerstört. Weitere Züge wurden schwer beschädigt und gerieten in Brand. In mehreren Bahnhöfen einer Hanptbahnlinie verursachten Volltreffer umfangreiche Zerstörungen und untcrbraajcn die Strecke an mehreren Stellen. Für den feindlichen Nachschub entstehen dadurch lang­wierige Verzögerungen. ,

Der Feind griff in diesem Frontteil die Stellungen eines deutschen Korps auf einer Breite von 17 Kilometern mit starken Kräf­ten und zahlreichen Panzern erneut an. Die feindliche Infanterie wurde mit hohen Ver­lusten abgeschlagen. Es entspann sich ein er­bitterter Kampf, der mit einer Vernichtung von 16 Panzern endete. Die deutsch eLuft- Waffe wurde zur Unterstützung der deutschen Infanterie wirkungsvoll eingesetzt. Deutsche Sturzkampfverbäude griffen in fünfmaligem Einsatz' bolschewistische Panzeransammiungen und Truppeubcreitskclli.nacn erfolgreich an. Sie vernichteten in einen: befestigten Stütz­punkt des Gegners fünf Panzer, zerstörten

eine Batterie und setzten weitere Batterien außer Gefecht, lieber 60 motorisierte Fahr­zeuge blieben nach den Bombenangriffe» auf den Anmarschwegen des Feindes liegen. Elf seindliche Flugzeuge wurden in diesem Front­abschnitt von deutschen Jägern ab ge sch of­fen nnd weitere dreizehn Flugzeuge am Boden zerstört.

Im Donezgebiet griffen die Bolsche- ivnren nach zweitägiger Pause erneut au. Zwölf Angriffe, die zum Teil mit starker Artillerie- und Panzerunterstützung durchge­führt wurden, brachen unter starken Ver­lusten für den Feind zusammen. Ostwärts Charkow wurde der Feind aus einem Stützpunkt, der ihn: wiederholt als Ausgangs­punkt für seine Angriffe gegen die deutschen Stellungen gedient hatte, hiuausgeworsen. Bei Säuberung eines weiter ostwärts ge­legenen Wnldgcländes brachten unsere Trup­pen einige hundert Gefangene sowie zahlrei­ches Kriegsgerät als Beute ein. Im Südab­schnitt der Ostfront richteten sich deutsche Luftangriffe vorwiegend gegen Eisenbahn­linien im rückwärtigen feindlichen Gebiet. Dabei wurde ein Güterzug vor der Ans­fahrt durch Bomben zerstört. Heftige Explosionen und Großbrände ließen auf die Vernichtung von Munition und Treibstoff schließen.

Moskau in banger Sorge um Murmansk

Oer tzröüte Teil lies OeleilLvges veroieviet - LrevrerIrtoicksck" scdwer besebäcliAt

bw. Stockholm, i. April. Die schwere Schlappe der englischen Ver,orguugsjlyn>ayrt nach Murmansk, die in den letzten drei Tagen vom deutschen Wehrmachtsbericht gemeldet wurde, wird jetzt von englischer Seite zuge­geben. Die Admiralität gesteht am Dienstag­abend schwere Angriffe durch feindliche Kriegsschiffe und U-Boote auf einen Geleit­zug ein, der mit englischem und amerikani­schem Kriegsmaterial nach der Sowjetunion unterwegs war.

Die Engländer entschuldigen sich mit schlech­ter Sicht und Schneetreiben. Sie geben schwere Beschädigungen des KreuzersTrini­dad" und des ZerstörersEclipse" durch deutsche Zerstörer-Angriffe zu. lieber das Schicksal des Geleitzuges wird in dem engli­schen Bericht aber nicht das geringste gejagt. Aus den Andeutungen über den Kampfver­lauf kann mau jedoch hinreichend entnehmen, wie die Vorgänge sich abgespielt haben und daß der größte Teil des Geleitzugcs ver­nichtet wurde.

Die außerordentlichen Schwierigkeiten für eine weitere Versorgung der Sowjets auf der Eismeerroute werden in englischen und ame­rikanischen Darstellungen zugegeben. Bisher habe das Dunkel der Winternacht einen ge­wissen Schutz gegeben, der jetzt jedoch auf­höre. Die Besorgnisse der Sowjets um Mur­mansk seien groß.

Biikischer Kreuzer.Naiad^ versenkt

Der dritte Kreuzer der Dido-Klaffe vernichtet

Vov uosoror övrliaer 8 o k r i k t l « i t u o x

b«. Berlin, 31. März. Der britische Kreuzer Naia d", der erst 1940 in Dienst gestellt wurde, muß jetzt von der britischen Admirali­tät als versenkt gemeldet werden. DieNaiad" hatte eine Wasserverdrängung von 5450 Ton­nen und besaß eine Artillerie von zehn 13,2 Zentimeter und acht 4-Zentimeter-Flak, außer-, dem besaß sie sechs Torpedorohre und ein Bordflugzeug. Sie gehörte zu der sogenann­tenD:do"-Klasse, aus der die Kreuzer Phöbe" undBonaventure" bereits früher versenkt wurden.

Mexikanische Tankschiffe Verweigern die Ausfahrt

8ie kiircktea ckie ckeotscüen O-Loote - Roosevelt forciert weitere militärische Xugestöncknisse

nordamerikauischen Licferuugsversprechungen durchzusetzen. Dafür wird Mexiko weitere militärische Zugeständnisse machen müssen Der uordamerikauische Nachrichten­dienst bezeichnet es als wahrscheinlich, daß das Weiße Haus Padilla einen neuen Handels­vertrag vorlegen werde.

Vier Brtten abgeschossen

Brennend an der Kanalküste abgestürzt Berlin, 31. März. Deutsche Marine- Artillerie schoß gestern an der Kanalküste vier britische Jagdflugzeuge ab. Die abgc- schossenen Flugzeuge stürzten brennend ins Meer.

bn. Rom, I. April. Die Besatzungen von 18 mexikanischen Tankschiffen, die im Oelhakrn Tampico vor Anker liegen, haben die Aus­fahrt verweigert und drohten, in den Danrr- strcik zu treten, falls ihnen nicht eine den gegenwärtigen Sergesahren Rechnung tra­gende Erhöhung der Heuer zugcbilligt wird. Die mexikanischen Behörden haben an die Be^ab»'"'kn eine Art Ultimatum gerichtet, in dem sie ankündigen, die Tanker mit Ma- r.oecruppen bemannen zu lassen.

In Washington ist der mexikanische Außen­minister Padilla eingetroffen. Der Grund des Besuches ist. eine beschleunigte Erfüllung der

AfrikasBurmastraße"

Von liootercuimlrsl O a «I u v

Wenn man einen Gegner frontal nicht an­greifen kann, weil er zu stark und in über­legener Stellung ist, so versucht man es gegen seine Flanke und seinen Rücken. Das ist ge­sunde Strategie und lag für unsere Feinde nahe, nachdem wir Posten am Atlantik ge­faßt hatten,von Kirkenes bis Jrun". Aller­dings. die engere Flanken- und RückeubeLro- hung in Gestalt der Tschecho-Slowakei und Polens war schon 1938/39 gesvrengt. und die Zweite erweiterte, schon stark von unserem Kräftezentrum abgesetzt, wurde am Balkan, in Griechenland und auf Kreta vereitett. Hier­bei entstanden sogar für uns wichtige offen­sive Spitzen, die sich gegen Alexandria, den Suezkanal und in Nordafrika auswirkten. Die Front des Gegners wurde damit bis auf den Bogen von Aegypten über Schrien bis Iran zurückgedrückt.

Der Mittelmeerweg wurde endgültig aus­geschaltet und der gruudsätzliche Umweg für oen Nachschub der langen Front um Süd­afrika erzwungen, von dem wir durch Lord Halifax hörten, daß er zwei bis drei Monate beansprucht und nur zwei bis drei Rundreisen im Jahr gestattet. Der zweimalige Versuch, nach Tripolis, und Frauzösisch-Nordasrika durchzustoßen und die Freiheit des Mittel- meerweges zu erkämpfen, ist an der Feld- herrnlcistung Rommels, der deutsch-ita­lienischen Luftwaffe und am Eingrifs der deutschen U-Boote gescheitert. Diese Or^ent- frout war nach schon weiter zurückliegenden Plänen Roosevclts bestimmt, sich :m Osten mit den sowjetischen Südarmeeu die Hand zu reichen und in westlicher Verlänge­rung quer durch Afrika eine dritte Einkrei­sung und Abschaltung des europäischen Rau­mes von den afrikanischen und asiatischen Nohstoffgebieteu ebenso zu bewirken, wie die Seeherrschaft den Riege! zwischen Europa und Südamerika. Es wäre falsch, diesen Plä­nen den großen Entwurf ahzusvrccheu. vor­ausgesetzt, daß sie ausführbar wären.

Inzwischen aber sind störende Ereignisse eiugetreteu. Die Sowjetfront erfüllte nicht die Erwartungen, da sie sich in der Wintcrofsen- sive erschöpfte, der inzwischen stark angelrie- geue Schiffsverlust ihre Zufuhren über Mur­mansk und Archangelsk einschräukte und der Nachccknii' über Iran ans den gleichen und inneren Verkehrsgründen keinen bedeutenden Umging auiiehmeit» konnte. In diese Lage traf der japanische Kriegseintritt, zwang zu einer Verdünnung der iranischen Front zum Zweck der Verteidigung Indiens und gefährdet durch Krenzerkricg tue Seewege zum Persischen Golf. Diese Front, zusammen mit der äagp- tischen, droht dabei notleidend zu werden und deren Offensivsinn zu verlieren, wie ver Ausbau der neuenQuinan Lines", so ge­nannt nach dem Befehlshaber der 10. Armee, von Beirut bis Teheran", 2000 Kilometer lang, bereits erkennen läßt.

Man kann sogar sagen, daß der japanische Krieg, der diese Wirkung hernargevracht bat und mit der weiteren Bedrohung Indiens, Australiens und Ozeaniens und der Inselwelt im Indischen Ozean ganz gegen die Absicht der amerikanischen Stra­tegie eine ungeheure Zersplitterung der Ab­wehrkräfte erzwingt, den dritten Einkrei- suugsring von hinten kommend auflockert.

Schon gehen die Besorgnisse der Gegner dahin, daß ein japanischer Durchstoß durch Asien eine Verbindung mit dem deutschen Südflügel ergeben oder iedenfalls die Naht zwischen der anglo-amerikanischen und sowje­tischen Front treffen könnte. Es handelt sich also vor allem darum, neben allen sonstigen Erfordernissen der Verteidigung einen Ersatz­weg für den Nachschub der Orienrarmeeu zu schaffen, und dazu sollen dieafrikani- scken Burmastraßen" dienen.

Wie gewöhnlich, hat die an groß? Visionen durch Roosevelt gewöhnte Phantasie der Ame­rikaner die Idee mit Enthusiasmus ausgenom­men. Was kann da fehlen? Man besetzt in Südamerika passende Stützvunkte, fährt hin­über nach Lagos oder Duala in Französisch- Aegnatorialasrika nnd legt von dort Auto­straßen anz Tschad-See vorbei nach Khartum am Nil, oder am Kanaoflnß entlang hinüber zum Oberlauf des Nils, von da weiter nach dem Hafen Massana in Eritrea am Roten Meer. Die erstere Straße würde dann die libysche Front versorgen und den Aufmarsch der USA.-Millionen"-Armer vermitteln, die Roosevelt seiner Gefolgschaft in Anssicht ge­stellt hat. Die südliche Verbindung dagegen soll die Zufuhr für die Iran-Armee beioraen, also über das Rote Meer nach Aknba an die Palästina-Bahn, oder zum Persischen Golf .für die östlicheren Truppenteile. Alles durch­aus plausibel, wenigstens ans dem Panier einerunvollendeten Generalstabsnndie" wie der ausgeplauderte Entwurf genannt wurde, und wahrscheinlich verqleichbnr den unvoll­endeten Marinestudien, die tu 90 Tagen Ja­pan auslöschen wollten.

Der nüchterne Betrachter findet jedoch >ol- gendes: Die Einsparung des Seeweges um Südafrika leuchtet ohne weiteres ein, jcooch verbleiben noch einige nicht unwesentliche Entfernungen zu bewältigen und Zahlen zu studieren. Nimmt man die Häfen van Gua-