Freitag, den 30. Juni 183g
Leite — Nr. 15«Nagolder Tagblitt .Der vefellfchafter"
ringste Verständnis aufbringen, nimmt bei der Einstellung der englischen Presse nicht Wunder. Die gelegentlich eingestreuten freundlichen Wirte an die Adresse Deutschlands verstärken nur den Einbruch datz> Vsssrch Sei der englischen Aktion vMder einmal um e in Marco ne r handelt, das offensichtlich durch den katastrophalen Stand der Moskauer Verhandlungen und die anhaltenden Schwierigkeiten st» Ferne« Oste« veranlaßt wurde.
Kondor flog nach Südamerika (Fortsetzung)
FW MV nach Brasilien übergeführt werden — muß inan als «ne weit über die Grenzen Europas hinausgehende Anerkennung der Leistungsfähigkeit unserer Luftfahrtindustrie werten, zumal die FW MO, abgesehen von einer Reche europäischer Staaten, auch vs« Japan angekauft worde» ist, um dort im planmäßigen Streckeadieust zu fliegen.
»Unbesiegbar in der Lust"
NcMeniftze Protze zur Äeberem!v»ft-«öring-Valle
No«,E. 2mck. Me zwrschen GeüeralfeldumHchall Eörin-g n»d GeweaLV-a lke oereiubarte e»M Zus a mm en arbeit zwischen Der SaLmSsthe« und der deutsche» Luftwaffe wird von der M- siuuteuDvLeukschen Pr^e ats das ^ir-SLlstaurftv Er« ig- «Ls Ta g e s hervmMhvvea n»V leShaft^degrützt.
Unter der lleberschrift „AeWefirgbar i» der Lust erklärt „Po- Md Lr Roma", daß die Lrstkstreitkraste derMden verb und eten Läuder eines der wichtigsten ÄkfttÄ du Kriege-der raschen Entscheidung darstelle. Die mit der engen Zusammenarbeit zwischen den Heeresleitungen der beiden befreundeten Völker verstärkte Stoßkraft der deutschen und der italienischen Wehrmacht sei eine der sichersten Garantie« für die Verwirklichung jenes Friedens der Gerechtigkeit, den Rom und Berlin mit entschlossenem Willen und mit ihren unbesiegbaren Waffen verantworten werden.
„Messaggero" unterstreicht, daß Italien und Deutschland die stärkste Luftwaffe der Welt besitzen und fest entschlossen seien, sich diesen Vorrang von niemandem streitig mach« zu lassen.
Die „Stampa" schreibt: Die Achse marschiert rasch und riM ihre Vorbereituugsarbeit täglich weiter vor im Vergleich zu» Zaudern und Zögern der Einkreiser. Das Verdienst liegt im Genie der beiden Führer und im Stil der beide» Revolutionen. Don größter Bedeutung ist die enge und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den beLen Luftwaffen. Die Besprechungen General Balles in Berlin haden greifbare technische Fragen gelöst. Das gegenzeitge VertzLchms wird auf praktischem EMM ev» gänzt.
Reichsarrlobahnen durch den deutschen Wald
Dr. Todt vor den Männern der desHchen Forstwirtschaft
Berlin, 29. Juni. Auf der Vollsitzung der Grotzdeukschen Reichs- tagung der Forstwirtschaft sprach am Donnerstag der General- inspektor für das deutsche Straßemoeseu, Professor Tu. T o-dt. Er wies einleitend darauf hin, daß von den rund 14 MV Kilometer geplanten Reichsautobahne» 3000 bis 4000 Kilometer und von den 48 000 Kilometer Reichsstratzen etwa 12 000 Kilom et er durch Waldgebiete führen.
„Straßen sind Kulturträger", so führte Dr. Todt weiter aW> „Sie müssen Bestandteile der Landschaft sein. Au den Reichsautobahnen werde gezeigt, daß Technik und Natur nicht im Gegensatz zueinander stehen, daß vielmehr die wohlverstandene Technik nichts anderes sei als angewandte Natur." Straßes dürften dem deutschen Wald, der der beste Inhalt deutschen Wesens sei, keine Wunden schlagen, sondern ihn so zeigen, wie ihn der deutsche Mensch seit Jahrhunderten empfindet: als das große Wunder der Natur. Zahllosen deutschen Menschen sei Lurch die neuen Reichsautobahne» der Wald wieder erschlossen worden. Das sei also gleichzeitig eine bedeutende Erweiterung des Naturschutzpark-Gedankens. Der Eeneraliufpektor beschäftigte sich daun kurz mit der Frage der Lieferung und Verteilung des Holzes für die Bauwirtschaft. Sparsamkeit sei dabei das oberste Gebot. Endlich behandelte Professor Dr. Todt noch die Frage des Wildschutzes an den Reichsautobahnen und betonte, daß durch die Warnschilder bereits recht viel erreicht worden sei. Gegenwärtig werde ein neuer Vorschlag, nämlich das Wild durch Schwachstromkabel von den Autostraßen zurückzuhalten, einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Der Eeneralinspektor schloß mit der Feststellung: Forstleute und Straßenbauer hätten ein gemeinsames Ziel: Der deutsche Wald an den Straßen des Führers muß für alle Zeiten der Ausdruck des Empfindens des naturverbundenen deutschen Menschen und somit ein Beitrag zur Verherrlichung unserer geliebten deutschen Heimat sein!
Die Frage der Arbeitsreserve
Erwitte, 29. Juni. Am Donnerstag wurde der Lehrgang des Reichsrechtsamtes in der DAF. für die führenden Arbeitsrechtler, a« dem jetzt auch die Reichstreuhänder der Arbeit teilnahmeu, fortgesetzt.
Nach Reichshauptamtsletter Glaus Selzner sprach Staatssekretär Syrup über „Arbeitseinsatz und Arbeitsverteil u n g". Er ging davon aus, daß der Reichtum des deutschen Volkes im wesentlichen auf seiner Arbeitskraft beruhe. Den 12 Millionen Arbeitern und Angestellten des Jahres 1933 ständen heute schon 22 Millionen gegenüber. Zur Frage der Arbeitsreserven stellte der Redner fest, männliche Arbeitskräfte seien noch aus dem Kleinhandel zu gewinnen, dessen Einschränkung um ein Drittel angestrebt werde, aus der Vereinfachung des Verwaltungsapparates in Staat und Partei und in beschränktem Umfange von den Volksdeutschen im Ausland; für die Landwirtschaft habe man sehr stark auf ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen müssen. So arbeiteten gegenwärtig 37 00V Italiener, 15 000 Jugoslawen, 12 000 Ungarn, 5000 Bulgaren, 4000 Holländer und über 40 000 Slowaken im Reich. Auch zahlreiche Arbeiter aus Böhmen, die sich bestens bewährten, seien eingesetzt worden. An weiblichen Arbeitsreserven stünden unter Ausschaltung aller Mütter mit Kindern unter 14 Jahren gegebenenfalls noch etwa 3,5 Millionen zur Verfügung. Doch sei es hier wünschenswert, daß die weiblichen Arbeitskräfte in erster Linie in der Hauswirtschaft, in der Landwirtschaft und in der Volksfürsorge und -pflege eingesetzt würden. Zur Frage der Beschäftigung in der Landwirtschaft erklärte Dr. Syrup, daß heute 2,2 Millionen Bauern, 4,5 Millionen mithelfende Familienangehörige und 2,5 Millionen landwirtschaftliche Arbeiter tätig seien. Nach Erörterung der Hans- angestelltenfrage streifte der Staatssekretär schließlich Fragen der Wohnungswirtschaft. Die heute herrschende Wohnungsknappheit werde, worüber es keinen Zweifel geben könne, nach Erledigung der jetzt laufenden vordringlichen Aufgaben tatkräftigt beseitigt werden. Den 2,5 Milliarden Eesamtkosten der Bauwirtschaft im Jahre 1930 ständen im Jahre 1938 bereits 12 Milliarden gegenüber.
Im Zeichen polnischer Großmannssucht
Warschau, 29. Juni. Die polnische Presse steht im Zeichen des ! alljährlich gefeierten „Tag des Meeres". „Eazeta Polska" und „Kurjer Poranny" haben Sondernummer« herausgebracht, die den Fragen des „polnischen Meeres" gewidmet find. Daß in < diesem Zusammenhang alle schon längst widerlegten geschicht- ! lichen Unmöglichkeiten und gr^euwahustunigen Forderungen i polnischer „Historiker" aus der Versenkung geholt werden, ist für : die Mentalität Polens eine SelbstoerstLrdkichkeit. j
„Kurjer Poranny" stellt sich vor allem i» den Dienst der pol- j Nischen Propwgaudathese und faselt wieder von der „geschicht- ! lichen Verbundenheit" Danzigs mit Pole» (!). Wenn auch ! „Barbareuhände" sich erkühnen, so schreibt er, alle Spuren der ! VerbundeuhÄt mit dem Polentum, lüe au den Mauer« der j Freien Stadt Danzig von ihre« früheren Bewohnern angebracht worden find,.zu entfernen, so werde dadurch der Lauf der Weich- ' sei nicht geändert. Wer könnte für sich an der polnischen souveränen Meeresküste das Recht zur Herrschaft iu Anspruch nehmen außer Poleul Demi dort gebe es nur Polentum und zwar ei» ausschließliches, absolutes und totales Polentum. Das War- ! schauer Blatt hat dabei anscheinend vergessen, daß im vergange- i «en Sommer Me deutsches Fischer von der heute polnischen Halb- j insel Hela zwangsweise ausgefiedett worden find. s
„Dziennrk Rcrrodowy", das Hauptorgan der nationaldemokratischen Rationalpartei, erinnert iu seinem Leitauffatz an die territorialen Forderungen, die der Schöpfer der Na- ! tronaldemokratre, Roman Dmowski, bei den Verhandlungen in ! Paris erhoben hatte und wonach Teile des heutige« Polens und ! außer dem Regierungsbezirk Oppeln auch noch das grämte Dan- i Nger Gebiet und die südliche Hälfte Ostpreußens g» Polen gebracht werden sollten. Das Blatt schreibt, dafür, daß dies nicht geschehen ist, „befinde sich heute Europa in Unruhe und die Durchführung der Verbesserungen des Grenzverlcmfes im Sinne dieser Forderungen werde man teuer bezahlen müssen". Sollte man in Warschau so verstiegen fern, damit im Rahmen eines „Spazierganges nach Berlin", von dem man bereits vor einiger Zeit schon faselte, etwa das Grofcheuksche Reich zu meinen, dann hat mau allerdings, wie immer, die Rechnung ohne de« Witt gemacht. Wenn die polnischen Kriegshetzer ihr Ziel einmal erreichen sollten, dann, dessen wird sich jeder klar sein, dürste Polen recht schnell zu spüren bekommen, daß es die lächerlichen Ausgeburt«- seiner Großmannssucht allerdings recht teuer bezahlen muß.
Staatsbegräbnis in Livorno
Livorno, 29. Juni. Das Staatsbegräbnis für den ersten Präsidenten der faschistischen und korporativen Kammer, GrafTonst a n z o - L i a n o, vereinte in aufrichtiger Trauer um de« so plötzlich verstorbenen Staatsmann und Seehelden sowie in herzlicher Anteilnahme für den in tiefe Trauer versetzten italienischen Außenminister am Mittwoch nochmals die ganze italienisch« Ration. Das 2. Geschwader der italienischen Kriegsmarine, bestehend aus 50 Einheiten, lief in de« Hafen von Livorno ei» und erwies die letzten Ehren. Botschafter von Mackensen legte im Namen des Führers, des Eeneralfeldmarschalls Eö» ring, des Stellvertreters des-Führers, Rudolf Heß, des Reichsaußenministers von Rrbbeutrvp, i« seinem eigenen Namen sowie für die LandesarNvve Italien« und die Ortsarmwe Livorno der
AO. der NSDAP, riesengroße Lorbeerkränze an der Bahre im Hause der Faschistischen Partei nieder.
Ein unübersehbarer Trauerzug geleitete dann unter dem Trauersalut der Kriegsschiffe und unter Glockengeläuts den Verstorbenen in den Dom, wo der- Bischof die feierliche Einsegnung vornahm. Vor dem Dom hatte sich ganz Livorno eingefundeu. Danach nahm der Trauerzug seinen Weg zum Kirchhof. Der Lafette mit dem Sarg folgten mit den Angehörigen der Duce und ein Vertreter des Königs und Kaisers, sodann sämtliche Mitglieder der Regierung, des Großen Rates des Faschismus', Botschafter von Mackensen, die Botschafter von Spanien und Japan, sowie die Vertreter von Mandschukno, Uruguay und Ungarn. Den Kondukt begleiteten die Gauleiter von ganz Italien und hohe Offiziere der Wehrmacht.
ZerkMWN strafe» RoHerE Lüge»
Nenyorl, 29. Jrml. Die Klage Rooseoelts und fern lebhafter Protest gegen dir Beschneidung feiner WLHrungsvollrnachlen vor der Pressekonferenz hat in der gesamten Zeitungswelt heftige AW» einasderfetzmlge« and Anwürfe ausgelöst. Einige Zeitungen gehe« soMr so wett, den Prästdertte« regelrecht Lüge» zu strafen. Die unabhängige „Reuyork San" spricht von Faseleien von der Gefahr internationaler Spekulanten und erinnert an Mark- spekulationen einer Gesellschaft im Jcchre 1922, deren Präsident damals Roofevelt selbst war. Alle Schwankungen der Dollar- wShMM könnten auf Gerüchte zurückgeführt werden, daß Roose- vell den Goldgehalt des Dollars änders wolle. Die Beibehaltung der entsprechenden Vollmacht bedeute an sich eine WLH- ruugsunsicherheit. Die Tatsache, daß fett der Dollarentwertuug im Jahre 1934 rund 10 Eoldmilliardeu de« NSA. zuflossen, sei Beweis genug für den gefährlichen Einfluß der Dollarentwer- tung auf alle anderen WLHrungssysteme. Das „Journal of Commerce" schreibt, Roosevelts Drohung mit „Lösen internationalen Bankiers" und der Wallstreet, mit der er selbst Währungs- stabilisierungen im Jahre 1933 sabotierte, habe im Jahre 1939 nicht mehr die gleiche demagogische Wirkung. Auch sei« mystisches Argument vou der „Gefährdung der nationalen Verteidigung" entbehre jeder Wirklichkeit. Der amerikanische Präsident hat übrigens seinen geplanten Erholungsurlaub abgebrochen und sich wieder nach Washington begeben, um seinen persönlichen Einfluß für den Ahschlutz „dringender Gesetze" und die Wiedererlangung der Währungskontrolle geltend zu machen.
Kleine Nachrichten ans aller Wett
Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop veranstaltete zu Ehren der auf ihrer DsutschlandreHe iu Berlin weilenden 300 italienischen Frontkämpfer ein Frühstück im Marmorsaal des Zoo. Staatssekretär von Weizsäcker begrüßte die Gäste und wies darauf hin, daß die Reise symbolisch sei für dis Freundschaft beider Völker. Der kriegsblinde Ehrenpräsident der italienischen Front- kämpferverbänds Delcroix dankte und wies auf die deutschitalienische Zusammenarbeit für den Frieden hin.
Reichsminister Dr. Frank stattete am Mittwoch verschiedenen nordbulgarischen Städten einen Besuch ab. 2u
Vratza gestaltete sich der Besuch des Reichsministers zu einer deutsch-bulgarischen Freundschaftskundgebung. Der Gouverneur hielt auf dem Marktplatz eine Ansprache au Reichsminister Dr. Frank, in der er der großen Bewunderung des bulgarischen Volkes für das Werk Adolf Hitlers Ausdruck gab. Am Abend erfolgte in Sofia die Verabschiedung des Ministers durch den bulgarischen Ministerpräsidenten.
General Halber in Helsinki. Eeneralstabsches General der Artillerie Haider traf am Donnerstag früh von Reval kommend, in einer deutschen Militärmaschine in Begleitung mehrerer Herren seines Stabes in Helsinki ein. Er wurde von Armeeoberbefehlshaber General Oesterman, Ee- neralstabschef General Oesch, dem Befehlshaber des finnischen Schutzkorps General Malmberg, dem deutschen Gesandten von Blücher, dem deutschen Marineattache Kapitän von Bonin und zahlreichen hohen Offizieren der finnischen Armee empfangen.
100 OOO^Ftalieuer verlassen Frankreich. „Giornale d'Jta- lia" schiebt über die Lage der Italiener iu Frankreich, die Jagd auf die Italiener sei nicht nur eine Verletzung des Völkerrechts, sondern ein neuer Bruch des zwischen Jtalimr und Frankreich 1930 abgeschlossenen Vertrages über die Niederlassung ihrer Staatsangehörigen. Frankreichs Versuche, Italiener.durch List oder Gewalt zur Aufgabe ihrer Staatsangehörigkeit und zum Dienst im französischen Heere zu bewegen, seien ein politisches Verbrechen. Die natürliche Folge der französischen Kampagne sei die Rückwanderung der Italiener in ihre Heimat. Mitte Juni seien bereits mehr als 100000 Rückwanderungsgesuche bei den italienischen Behörden eingelaufen.
Der jugoslawische Verkehrsminister 's. Der jugoslawische Verkehrsminister Dr. Spaho ist an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben. Der Tod von Spaho bedeutet für das innerpolitische Leben Jugoslawiens und insbesondere für die Regierung Zwetkowitsch einen schweren Verlust. Spaho vertrat innerhalb der Regierungspartei der Jugoslawisch-Radikalen Gemeinschaft, zu deren Gründern er gehörte, die Gruppe der bosnischen Mohammedaner.
Wieder ein Großfeuer in London. In der Londoner City kam es Mittwochabend zum dritten Mal innerhalb weniger Tage zu einem Eroßfeuer. In einem Warenhaus unmittelbar an der Themse brach aus bisher ungeklärten Gründen ein Brand aus. Wenn die Polizei auch bisher noch keinerlei Beweismaterial dafür besitzt, daß es sich um eine Brandstiftung irischer Nationalisten handelt, so herrscht doch die Ansicht vor, daß es sich bei den drei unmittelbar aufeinanderfolgenden Bränden kaum um einen Zufall handeln kann.
Die Hochwasserkatastrophe in Jugoslawien. Die Hochwaf- serkatastrophe bei dem altserbischen Dorf Subotinac hat allein in diesem Dorf und seiner Umgebung einen Schaden von über fünf Millionen Dinar verursacht. Glücklicherweise sind aber nicht so viel Menschenopfer zu beklagen wre man zuerst annehmen mutzte. Acht totgeglaubte Personen hatten sich bei der ausgebrochenen Panik ins Gebirge geflüchtet und kehrten im Laufe des Tages zurück. Die reißenden Wasserfluten haben den 20 Meter hohen Elockenturm, zehn Häuser und eine eiserne Brücke weggerissen und viele andere Gebäude schwer beschädigt; auch die Gemeindekasse, in der sich 20 000 Dinar Bargeld branden, war mit fortge- schwemmt worden, wurde aber spcfter weit unterhalb des Dorfes wieder aeiunden.
Zwei Arbeiter grundlos von Engländern nisdergeknallt. Wie jetzt erst bekannt wird, wurden im vorigen Monat zwei arabische Landarbeiter der deutschen Kolonie Wilhelm« nahe bei dem Flughafen Lydda in Palästina beim Jäten eines Sesam-Feldes vou einer vorüberfahrenden britischen Militärstreife entdeckt. Diese befahl beiden mitzukommen. Roch im Sichtbereich von Wilhelm« mußten die beiden Araber auf einen nahegelegenen Wachtturm zugehen. Dabei wurden sie hinterrücks erschossen.
Großfeuer vernichtet 20 Wohnhäuser. In Schilale im Kreis Tauroggen (Litauen) brach am Mittwoch ein Brand aus, der in kürzester Zeit 20 Wohnhäuser und ebenso viele Wirtschaftsgebäude einäscherte. Die Ausbreitung des Brandes wurde durch den starken Wind und die große Trockenheit begünstigt. Das Feuer griff so schnell um sich, daß die Bewohner nur noch das nackte Leben retten konnten.
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Nagold, den 30. Juni 1939
Ohne Ahnung vom Ueberstnnlichen wäre der Mensch allerdings Tier, eine Ueberzeugung davon aber ist nur für den Toren möglich und für den Entarteten notwendig.
Grillparzer
30. Juni: 1930 Rheinlandräumung.
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Der Führer der SA.-Standarte 414, Standartenführer Bischofs, gibt bekannt: Am morgigen Samstag, den 1. Juli finden im ganzen Gebiet der Standarte 414 Versammlungen der Wehrmannschaftspflichtigen statt. Ich verweise auf die diesbezügliche Bekanntmachung des Herrn Landrats des Kreises Calw in der Presse.
84. GebuviSftaa
Heute feiert in verhältnismäßig guter geistiger und körperlicher Gesundheit Frau Wilhelmine Vuob, Witwe, Moltke- straße 1, den 84. Geburtstag. Herzlicher Glückwunsch!
Oie gvötzte Lugendsundgebung des wüvtt. Srhwavzwaldes
Am 1. und 2. Juli wird in Nagold das Bann- und Unter- gausporttressen durchgesührt, das eine Beteiligung aufweist, wie sie bis jetzt noch nie dagewesen ist. Allein 90 Wettkampfmannschaften aus allen Städten und Dörfern unseres Kreises werden sich im Kampf stellen. Außerdem werden noch 2800 Hitlerjungen und Pimpfe aufmarschieren Der Gebietsführer selbst wird zu grundsätzlichen Ausführungen das Wort ergreifen. Anschließend findet ein Vorbeimarsch vor der Gewerbeschule statt.
Auch in kultureller Hinsicht wird einiges geboten. Am Samstag wird um 20 Uhr in Nagold im Traubensaal ein Abend unter dem Thema „Hitlerjugend spielt und singt" durchgeführt. In dem Programm werden Soldatenlieder aus aller Zeit gesungen und gespielt. Außerdem werden die Jungmädel lustige Weisen vortragen. Einige 100 Pimpfe werden sich im Singwettstreit messen, außerdem noch 200 Trommler, Pfeifer und Fanfarenbläser. Auf dem Sportplatz bei der Aufbauschule wird ein Lagerzirkus durchgeführt, auf einem anderen Platz werden 3 Segelflugzeuge der Flieger-HI. aufgestellt und sämtliche Modelle gezeigt. Alles in allem, in Nagold wird ein Querschnitt durch die gesamte Arbeit der Hitlerjugend unseres Kreises gezeigt. Wer sich mit der Jugend Adolf Hitlers verbunden