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Samstag, den 21. Jan» 1939

deutig zum Ausdruck gebracht. In aller Erinnerung sind noch die ergreifenden Szenen, die sich beim Besuch von Dr. Goebbels mn vergangenen Samstag in Danzig abgespielt haben, und dre auch die skrupellosesten polnischen Agitatoren "Zcht ableugnen können. Selbst der Berichterstatter des PariserSmr bestätigte

dies.

Deulschen-Dersolgmrg in Polen

Amtliche polnische Statistik belegt die Zunahme des Terrors gegen Deutsche

Kattowitz. 23. Juni. Der ständig wachsende Terror der Polen gegen die im polnischen Grenzgebiet lebenden Deutschen, die von Haus und Hof vertrieben werden, hat sich weiter verschärft. Die polnischen Beamten versuchen die von der polnischen Großmanns­sucht gehetzten Opfer mit allen Mitteln vor der rettenden Grenze abzufangen. Wie systematisch die Jagd auf vertriebene Deutsche ausgeübt wird und wie maßlos der Terror geworden ist, das beweist jetzt die amtliche polnische Statistik, nach der im Mai die Zahl derartiger Verhaftungen um etwa 1SÜ v. H. auf 928 gestiegen ist.

Entjudung iw Protektorat

Prag, 23. Juni. Die Presse begrüßt den Erlaß des Reichs- protektors über die Entjudung der Wirtschaft in Böhmen und Mähren und betont, daß diese Verordnung gerade zur rechten Zeit erschienen sei, um schwere Schäden in der Wirtschaft des Protektorats zu verhindern. Eine Bestands­aufnahme des jüdischen Vermögens im Protektoratsgebiet hat die Annahme bestätigt, daß es bei weitem den jüdischen Be­völkerungssatz übertrifft. Während der Anteil der jüdischen Be­völkerung kaum 3 Prozent beträgt, befindet sich ein volles Drittel des gesamten ehemaligen tschechoslowakischen Nationalvermögens in den Händen der Juden. Die Höhe des jüdischen Vermögen» im Protektorat wurde schon vor längerer Zeit auf 17 Milliarden Kronen (1,7 Milliarden RM.) geschätzt. Das entspricht dem Wert der früheren tschechischen Eisenbahnen mit allen Bauten. Den Lokomotiv- und Wagenpark eingeschlossen. Heute kann das- Judenvermögen im Protektorat aus rund 2 Milliarden RM. ge­schätzt werden.

Frankreich und Spanien

Meinungsverschiedenheiten im französischen Kabinett

Paris, 23. Juni.Action Francasse" berichtet von neuen Mei-. nungsverschiedenheiten innerhalb der französischen Regierung, und zwar diesmal wegen der Beziehungen zu Spanien. In seinem letzten Bericht vor dem auswärtigen Ausschuß der Kammer habe der Außenminister kaum verhehlt, daß die Mehr­heit der Regierung sich zusammen mit Botschafter Marschall Pe» tain über die Spanien-Politik im klaren sei. Finanzminister Reynaud und Kolonialminister Mandel widersetzten sich jedoch. Pstain habe sich schon zweimal persönlich an den Mi­nisterpräsidenten und den Außenminister werden müssen, damit die Abmachungen zwischen Burgos und Paris französischerseits loyal innegehalten würden. Die spanische Regierung brauche ihr in Frankreich deponiertes Gold zur Finanzierung ihrer Wieder­aufbauarbeiten usw., was auch Vonnet, Daladier und jeder ver­nünftige Mensch einsehe. Aber die Clique um Mandel und Rey­naud, insbesondere die Tabouis, ferner Pertinas, Peri, Kerillis, Burä und Vrossulett« (Populaire") arbeiteten verzweifelt da­gegen. Reynaud, der zusammen mit Blum schon für die fran­zösisch-italienische Feindschaft verantwortlich sei, sei ein Ver­brecher. Daladier habe es aber nicht gewagt, Reynauds Wider­stand gegen eine Ablieferung des spanischen Goldes zu brechen. Petain habe sich daraufhin persönlich zu Reynaud begeben, der ihn sehr herablassend im Finanzministerium empfangen habe. Pstain sei über das Ergebnis dieser Unterhaltung äußerst trau­rig gewesen.

Auch Siam soll eiugefangen werden

Paris, 23. Juni. Als wichtigste Frage auf der englisch-franzö- schen Militärkonferenz in Singapore, so meldetFigaro" aus Singapore, wird die geographische Lage Siams erörtert wer­den, die für die englisch-französische Verteidigung im Fernen Osten von größter Wichtigkeit sei. Man halte es für durchaus möglich, daß eine Ausdehnung des englisch-französischen Earantie- sqstems auf Siam beschlossen werden könnte. ^

Englands Blutschuld in Palästina

Arabische Protestschrist zahlt die Grausamkeiten und Bru- taNtäteu der Vertreter Albions auf Unvorstellbare Ge­meinheiten

_ London, 23. Juni. Die Arabische Vereinigung in London ver­öffentlicht eine Erklärung über die schwere Mißhandlung von Arabern durch die englischen Amtsstellen in Palästina. Die Ara­ber fordern die Einsetzung einer unparteiischen Kommission zur Prüfung ihrer Beschwerden. In der Denkschrift wird ausdrück­lich erklärt, daß sämtliche Beschwerden und Beschuldigungen nur Fälle betreffen, die nicht durch jüdische Anschläge hervorgerufen worden sind. Dann wird eine große Zahl von Grausamkei­ten und Brutalitäten anfgezählt, die alles auf das Konto der Mandatsmacht England fallen: Gefangene wurden barfuß über Elassplitter getrieben, bis sie bewußtlos wurden. Anderen Gefangenen sei ein Draht um die große Zehe geschlungen worden, der immer enger gezogen wurde, bis die Zehe abgestor­ben war. Zum Ausziehen von Fingernägeln hätten die Eng­länder besondere Instrumente benutzt. Elektrische Armbänder seien gefangenen Arabern um die Hände gelegt worden, wobei d-ie Stromstärke so dosiert wurde, daß die Betroffenen riesige Schmerzen erlitten, der erlösende Tod aber nicht herbeigeführt wurde.

Die Veröffentlichung hält den britischen Behörden vor, daß Gefangene nach Mitternacht mit verbundenen Augen durch un­terirdische Gänge in das Gefängnis von Jerusalem geführt wor­den seien, wo sie gefoltert wurden. Wenn sich einer dann noch weigerte, vor der britischen Polizei auszusagen, habe mau ihn abermals in das Gefängnis gebracht. Gefangene, die nach der Folter ins Krankenhaus gebracht werden mußten, seien, nach­dem sie sich wieder erholt hätten, einer zweiten Folter unter­worfen worden. Die Opfer habe man ihren Verwandte» und Freunden ferngehalten, damit diese deren Verstümmelungen nicht hätten sehe» können. Einige der Gefangenen habe man nie wie­der gesehen.. . Wenn die Folterungen und Mißhandlungen vor- über feien, würden die Gefangenen in Jerusalem oder Akko ins Gefängnis gesperrt oder in ein Konzentrationslager gebracht. Bis zum Wahnsinn treibe man die armen arabischen LPferf Einer habe sich nach der Folterung von dem Dach einer Polizei­station hinabgestürzt. Aber nicht allein einzelne Freiheitskämpfer wurden von den Briten in dieser unmenschlichen Art mißhandelt, sondern sogar die gesamte arabische Einwohnerschaftgan-

»agolder TagblattDer Gesellschafter"

zer Dörfer. Die Denkschrift verweist auf die längst in der , ganzen Welt bekannten Durchsuchungsaktionen, bei denen die Eng- > länder Häuser in die Luft sprengten, das Eigentum der Araber i zerstörten oder plünderten und die Einwohner malträtierten. Diese Mißhandlungen hätten sich selbst bis zum Mord an Män» nern und Frauen, die friedlich ihres Weges gingen, gesteigert, i

Bankerott des Mandatssystems !

Genf, 23. Juni. Die ZeitungJournal des Nations" beschäftigt l sich mit den jüngsten Besprechungen des Mandatsausschusses der ! Liga. Englands Kolonialminister Macdonald habe dort einen i sehr unbefriedigenden Bericht geliefert. Das Blatt stellt dann - fest:Die Erfahrungen mit der nunmehr seit 18 Jahren be- j stehenden Mandatsverwaltung in Palästina haben den Banke- ! rott des englischen Mandatsprinzips erwiesen. ! Die jetzige Haltung Großbritanniens wird bestimmt von poli­tischen Notwendigkeiten und von der Rücksicht auf die nationale Verteidigung." Palästina sei für England nur ein Glied in einer langen Kette arabischer Länder, mit der es über die Sicher­heit seiner Jmperiumsverbindungen zu wachen suche.

Aufruf zur Erntehilfe

Frau Scholtz-Klink an die Frauen

Berlin, 23. Juni. Die Reichssrauenführerin hat zur Ernte­hilfe folgenden Aufruf erlassen:

Wir alle wissen, daß die Bäuerin wieder vor schwerer Som­merarbeit steht und daß es ihr in den nächsten Wochen und Mo­naten oft nicht möglich sein wird, allen ihren Pflichten in der Familie zu genügen, da dringlichste Arbeit in Hof und Feld ihrer wartet. Sie darf darüber nicht mutlos werden! Sie soll wissen, daß ihre Kameradinnen aus der Stadt bereit sind, ihr nach Kräften zu helfen, um ihr in der Zeit der höchsten Kraft­anstrengung zur Hand zu gehen.

Aus dem Wunsch heraus, unseren Frauen auf dem Lande jede erdenkliche Unterstützung während der Bergung der Ernte zuteil werden zu lassen, rufe ich hiermit alle Mitglieder der NS.-Frauenschaft und des Deutschen Frauen­werks, aber auch alle übrigen Frauen und Mädchen in Stadt und Land zur freiwilligen Erntehilfe auf. Wir wollen der Landfrau Helsen bei leichter Feldarbeit, bei leichter Eartenar- j beit, bei dem Ernten und Einmachen der Eartenfrüchte, bei der ! Hausarbeit und bei der Betreuung der Kinder.

Ich erwarte, daß sich jedes gesunde deutsches Mädel, jede ge­sunde deutsche Frau überlegt, wie sie sich für einige Nachmittage oder für ein Wochenende oder gar für zwei bis sechs Wochen freimachen kann, um in irgendeiner Weise bei der Einbringung der diesjährigen Ernte zur Verfügung zu stehen. Ich erwarte dies ganz besonders von jenen, die keinen Beruf haben, die nur einen kleinen Haushalt versorgen und stundenweise abkömmlich sind.

Angesichts des Mangels an landwirtschaftlichen Arbeitskräf- s ten und der Ueberbeanspruchung der Landfrau muß jede deut- i sche Frau ihren Stolz daran setzen, nach ihren Kräften zur Ein- - bringung der Ernte und damit zur Sicherung der Ernährung ihres Volkes beizutragen. Alle Kräfte werden gebraucht! Es geht um die Ernährung unseres Volkes! Meldet Euch zum Ein­satz in der Erntehilfe!"

Hilf mit zur Erhaltung deutscher L deutscher Kultur und deutscher Leipang »er

Grenzen: Spende bei der Straßensammlung des VDA. am 24. und 25. Juni!

Kleive Nachrichten ans aller Wett

Der Gautag des Gaues Mark Brandenburg in Potsdam begann am Freitag mit einer Kranzniederlegung an der Gruft Friedrichs des Großen durch Gauleiter Stürtz. An­schließend nahm er durch Berühren mit der Potsdamer Blutsfahne die Weihe von 150 märkischen Fahnen vor.

Außenminister Munch in Berlin. Am Donnerstag traf der dänische Außenminister Munch, der sich auf der Rückreise nach Dänemark befindet, von Genf kommend, zu einem mehrtägigen privaten Aufenthalt in Reichshauptstadt ein.

Haus des Deutschen Fremdenverkehrs. Der Riesenbau des Hauses des Deutschen Fremdenverkehrs am Runden Platz in Berlin, dem künftigen repräsentativen Mittelpunkt der Nord-Süd-Achse, geht seiner Vollendung entgegen. Nachdem am 14. Juni 1938 in Anwesenheit des Führers der Grund­stein zu diesem Gebäude gelegt worden war, ist der Bau be­reits soweit fortgeschritten, daß das Richtfest termingerecht am 15. September begangen werden kann. Im Frühjahr 1940 soll der erste Bauabschnitt mit der Front zum Runden Platz bezeugsfertig sein, dem Ende des Jahres der zweite Abschnitt folgt.

Studeutentag Wien. Eine eindrucksvolle Eröffnungskund­gebung leitete am Donnerstagabend in der Wiener Hof­burg denStudententag Wien 1939" ein. Reichskommissar Gauleiter Bürckel und Reichsstudentensührer ^-Oberführer Dr. Scheel nahmen dabei das Wort.

Neichsmrnifter Dr. Frank bei König Boris. König Boris empfing in Sofia den Reichsminister Dr. Frank und ver­brachte mit ihm über zwei Stunden in freundschaftlichster Unterhaltung.

Nächste Freude- und Arbeits-Ausstellung in Belgrad. An­läßlich der Bukarests! AusstellungFreude und Arbeit" tra­ten die in der rumänischen Hauptstadt anwesenden Mitglie­der des Internationalen Beratungskomitees zu einer Ar­beitstagung zusammen. Die nächste Ausstellung wird in Belgrad stattsinden.

Verwaltung des Karpathenlandes. Eine ungarische Re­gierungsverordnung enthält die provisorische Regelung der Verwaltung im Karpathenland, in der die gesetzliche Re­gelung der Autonomie dieses an Ungarn rückggeliederten Gebietes zur Anwendung kommt. Danach ernennt das Staatsoberhaupt auf Vorschlag des Ministerpräsidenten ei­nen reichsverweserischen Kommissar und einen Oberberater mit dem Sitz in Ungvar. Eine aus acht Mitgliedern beste­hende Kommission unterstützt den Kommissar als Reichsver­weser bei seiner Arbeit.

Schwedische Schneidermeister besuchen Deutschland. 20

schwedische Schneidermeister werden in Kürze eine Studien­reise durch Deutschland antreten, um die Einrichtungen des Deutschen Handwerks und maßgebende Betriebe des Schnei­derhandwerks und der Zubehörindustrie kennenzulernen. Die schwedischen Schneidermeister werden in Berlin die Reichs­fachschulen der DAF. besuchen und Betriebsbesichtigungen tn Forst in der Lausitz, Frankfurt am Mai, Köln und Ham­burg vornehmen.

Dr. Rust in Württemberg

Stuttgart, 23. Juni. Am Donnerstag traf Reichserziehungs­minister Dr. Rust zu einem kurzen Besuch in Stuttgart ein. In Begleitung von Ministerpräsident Kultminister Mergenthaler und Regierungsdirektor Dr. Drück wohnte der Minister am Vor­mittag in einigen Stuttgarter Schulen dem Unterricht bei. Nachmittags führte Ministerpräsident Mergenthaler den hohen Gast durch das Gelände der R e i ch s z a r t en sch a u, das die volle Anerkennung des Ministers fand. Tin weiterer Besuch galt der Altertümer-Sammlung. Im Laufe des Freitags hat Reichserziehungsminister Dr. Rust auch in einigen Schulen auf dem Lande dem Unterricht beigewohnr. um sich über die Gestal­tung des Lehrplanes und den Stand der Schulausbildung der schwäbischen Jugend zu unterrichten.

Auflösung und Verbot der evang. Gemeinde­vereine in Württemberg

Stuttgart, 2ll. Juni. Die Gründung evangelischer Gemeinde­vereine, die eigenartigerweise nur in Württemberg und auch hier erst seit eineinhalb Jahren vorgenommen wurde, verfolgte den Zweck, unter Umgehung des Sammlungsgesetzes durch die Mitgliedsbeiträge Mittel zur Gründung konfessioneller Kinder­gärten und Schwesternstationen, sowie ähnlicher Einrichtungen zu erhalten, also ein Konkurrenzunternehmen zu den Einrich­tungen der NS.-Volkswohlfahrt ins Leben zu rufen.

Es ist verständlich, daß diese neuen Vereinigungen, für die keinerlei Bedürfnis bestand, viel Unruhe in die einzelnen Ge­meinden hineingetragen haben und ihnen darum heute, in einer Zeit, wo die Einheit des Volkes über alles zu stellen ist, keiner­lei Daseinsberechtigung mehr zugestanden werden kann. Sie wur­den daher mit Wirkung vom 20. Juni 1939 durch die Geheime Staatspolizei aufgelöst und verboten.

Wohnhaus und dre! Mtschasisgedäude durch Blitzschlag

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Hollenbach, Kr. Künzelsau, 23. Juni. Bei einem schweren Ge-> Witter schlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Augusts Münz und zündete. In wenigen Minuten stand das Gebäude in Hellen Flammen, die alsbald auch auf das Wohnaus Über­griffen. Das ganze Anwesen brannte vollständig nieder. Ob­wohl die Feuerwehren von Ailringen und Künzelsau mit ihren Motorspritzen verhältnismäßig bald am Brandplatz erschienen waren, konnte nicht verhindert werden, daß sich das rasende Ele­ment auch auf das Nachbaranwesen der Witwe Karl Münz aus­breitete und sowohl die große Scheuer, als auch das Stallgebäude in Brand setzte. Während auch sie ein Raub der Flammen wur­den, konnte das Wohnhaus des landwirtschaftlichen Anwesens verschont und auch das Vieh gerettet werden. Besonders be­dauerlich ist, daß in den Scheunen der Vrandgeschädigten bereits die gesamte diesjährige Heuernte eingebracht war.

Magstadt, Kr. Böblingen, 23. Juni. (Brand.) Am Donnerstag in der dritten Morgenstunde bemerkte ein Po­lizeibeamter, daß es im Gasthaus' zumRitter" brannte. Mit Hilfe der neuen Alarmsirene war es möglich, die ge­samte Bevölkerung zu alarmieren, so daß die Feuerwehr und weitere hilfsbereite Bewohner schon fünf Minuten nach

Flammen zerstört.

Winnenden, Kr. Waiblingen, 23. Juni. (Verhütetes V r an d u n gl ü ck.) Am Donnerstag früh brach in dem Sauer'schen Sägwerk ein Brand aus, der größere Ausmaße anzunehmen drohte. Schon standen die Holzausbauten über dem Kesselhaus in Hellen Flammen, als die Feuerwehr ein­traf. Doch innerhalb kürzester Zeit gelang es dieser, des Feuers Herr zu werden.

Haubersbronn, Kr. Waiblingen, 23. Juni. (Tödlicher Blitzschlag.) Das am Donnerstag über die Markung Haubersbronn niedergehende kurze aber heftige Eewittsr forderte hier das Leben eines Familienvaters, der eine Witwe und zwei Kinder hinterläßt. Es handelt sich um den Arbeiter Eotthilf Waldenmaier aus Mannenberg (Ge­meinde Rudersberg), der zusammen mit weiteren Arbeits­kameraden an einer Straßenbaustelle beschäftigt war. Als das Gewitter hereinbrach, flüchteten die Kameraden des Ge­töteten in eine Schutzhütte. Waldenmaier jedoch, der nach einem überstandenen Motorradunfall erst am Donnerstag die Arbeit wieder ausgenommen hatte, konnte noch nicht rasch genug die Hütte erreichen und wurde vom Blitzstrahl ereilt.

Veilstein» 23. Juni. (Vom Blitz erschlagen.) Bei einem schweren Gewitter, das Donnerstag in den Abend­stunden über Veilstein und Umgebung niederging, wurde die 51 Jahre alte Weingärtnerswitwe Anna Küsel, die mit ihren Kindern in einer Weinbergshütte Schutz gesucht hatte, von einem Blitzstrahl getroffen. Die Kinder kamen mit dem Schreck davon.

Heilbronn, 23. Juni. (Radfahrer überfahren.) Ein elf Jahre alter Schüler, der in Neckargartach vor ei­nem Personenkraftwagen einhersuhr, bog, ohne ein Zeichen zu geben, überraschend nach links aus und wurde dabei von dem Kraftwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen wurde der unvorsichtige Junge in das Krankenhaus verbracht.

Talhsim, Kr. Heilbronn, 23. Juni. (Blühende Re­ben.) An der Kamerz eines Weingärtners in Talheim kann man gegenwärtig die ersten blühenden Reben im württembergischen Unterland beobachten.

Mergentheim, 23. Juni. (OOOjähriges Stadtju­biläum.) Im Jahre 1940 wird die Stadt Bad Mergent­heim, der im Jahre 1340 von König Ludwig II. das Stadt­recht verliehen wurde, ihren 600. Geburtstag als Stadt be­gehen. Aus diesem Anlaß findet vom 6. bis 14. Juli 1940 eine Festwoche statt.

Onstmettingen, 23. Juni. (Tödlich überfahren.) Auf der abschüssigen Blücherstraße zog der 65 Jahre alte Schuhmacher Johann Scheu einen Wagen, dessen Bremsen sich bei dem starken Gefälle plötzlich lösten. Durch die Wucht des dadurch in immer raschere Bewegung gekommenen Wa­gens wurde der Bedauernswerte zu Boden geworfen und überfahren. Seine Verletzungen waren so schwer, daß er nach dem Unfall starb. Das Unglück ereignete sich in Gegen­wart seiner Ehefrau, die sich mit dem Verunglückten vergeb­lich bemüht hatte, den Wagen zum Halten zu bringen.

Uebrighausen, Kr. Hall, 23. Juni. (VomeinemMol- kereikühler erschlagen.) Der in der hiesigen Mol­kerei beschäftigt gewesene 17 Jahre alte Lehrling Walter Deininger aus Wolfenbrück (Kr. Backnang) war mit Arbei-