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Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Donnerstag, den 22. Juni 1039

Gemeine polnische Mordtat

Reichsdeutscher grundlos zusammeugeschlagen

Warschau, 21. Juni. Der zur Zeit in Polen herrschende Deut­schenhaß forderte in diesen Tagen ein weiteres Opfer, diesmal das des Reichsdeutschen A lois S o rnik, der zur Sommerfrische in Ostgalizien weilte. Der einem mörderischen lleberfall erlegene Reichsdeutsche befand sich mit-seinem Müder, dem Vorsitzenden des Deutschen Kulturbundes in Kattowitz, in Zielona bei Rad- worna in der Wojewodschaft Stamslau. Als Alois Soruik am 18. Juni in Gesellschaft zweier Damen vom Penstonat zum grie­chisch-katholischen Pfarrhaus ging, wo er wohnte, wurde er von zwei Männern überfallen und zu Boden geschlagen. Er erhielt mit einer Eisenstange mehrere Schläge, so daß er blutüberströmt zusammenbrach. Mit dem Auto eines Sommerfrischlers wurde Eornik in das Krankenhaus nach Radworna geschafft, wo er nach vier Tagen verstarb, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben. Die Staatsanwaltschaft in Stanislau hat eine Unter­suchung eingeleitet. Als mutmaßliche Täter wurden der Förster Wrobel und der Waldarbeiter Onufrek festgenommeu. Die Leiche des Erschlagenen wird nach Ansbach in Bayern, dem Wohnort ferner Eltern, übergeführt werden. Bisher konnte noch nicht fest- gestellt werden, ob der Anschlag nicht dem Bruder des Ermorde­ten wegen der politischen Rolle galt, die er in der deutschen Viglksürupep in Oberschlesten spielt.

Amnestie-Erlaß des Führers

Für politische Straftaten «ud Vergehen im Zusammenhang mit dem fudetendentschen Freiheitskamps

Berlin, 21. Juni. Das Reichsgesetzblatt vom 19. Juni veröf- seutlicht einen Erlaß des Führers über die Gewährung von Straffreiheit in den fudetendentschen Gebieten und im Protek­torat Böhmen und Mähren. Durch den Erlaß werden alle Strafen aufgehoben, die nach den Vorschriften des früheren tschecho-slowa- kischen Rechts wegen der Zugehörigkeit zur NSDAP, der Deut­schen Rationalpartei, der Sudetendeutscheu Heimatfront, der Sudetendeutschen Partei, ihren Gliederungen und Organisa­tionen der «»geschlossenen Verbände, bzw, wegen der Förderung oder Unterstützung der erwähnten Parteien oder Organisationen verhängt worden war.

Darüber hinaus wird Straffreiheit für Straftaten und Ver- waltungsübertretungen gewährt, die in den sudetendeutschen Gebieten vor dem 1. Dezember 1938 und im Gebiete des Protek­torats vor dem 16. März 1939 im Kampf für die Erhaltung des Deutschtums oder für die Heimkehr ins Reich begangen wurden.

Ebenso wird Straffreiheit gewährt für Straftaten und Ver- waltungsübertretnngeu, die in den sudetendeutschen Gebieten vor dem 1. Dezember 1938 im Gebiet des Protektorats vor dem 16. März 1839 von deutschen Staatsangehörigen oder Volks­deutschen aus politischen Beweggründen begangen wurden, so­fern nicht als Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe bzw. eine Freiheitsstrafe und eine Geldstrafe zusam­men, verhängt worden waren. Landesverrat zum Nachteil des deutschen Volkes ist von diesen Bestimmungen ausgenommen.

Ferner verfügt der Erlaß ohne Rücksicht auf die Art und Höhe der Strafe über Straffreiheit für Tschechen bzw. für die nicht- deutschen Volksangehörigeu der ehemaligen tschecho-slowakischen Republik für Straftaten oder Vergehen aus politischen Beweg­gründen, wenn sie in den sudetendeutschen Gebieten vor dem 1. Dezember 1938 und auf dem Gebiet des Protektorats Böh­men und Mähren vor dem 16. März 1939 begangen worden sind. Ausgenommen von der Straffreiheit sind Verbrechen gegen das Leben, Raub, Sprengstoffverbrechen, wenn dabei ein Mensch getötet oder verletzt worden ist, sowie Handlungen, bei denen die Art der Ausführung eine gemeine Geßnuung des Täters -erkennen läßt

Warnung vor KopOurrgsverkimfen!

Berlin, 21. Juni. Der Reichskommissar für die Preisbildung teilt mit: Vorfälle geben die Veranlassung, mit allem Nachdruck darauf hinzuweisen, daß Kopplungsverkäufe von Lebensmitteln durch die Vorschriften der Veroümung zur Verbilligung des Warenverkehrs vom 29. Juni 1967 in allen Wirtfchaftsstufeu, vom Erzeuger bis zum Groß- und Einzelverkäufer verboten sind. Zuwiderhandlungen werden streng bestraft. Auf Waren, die zeitweilig knapp sind, müssen ungekoppelt verkauft werden. Wer einen Käufer nötigt, zugleich andere Waren zu kaufen, um eine bestimmte Ware zu erhalten, verteuert damit die Kosten der Lebenshaltung des einzelnen Käufers. Kopp­lungsverkäufe von Lebensmitteln sind deshalb Verrat an der Volksgemeinschaft!

Der Kaufman hat die Pflicht, seine Waren gerecht zu ver­teilen. Wenn er daher bei der Abgabe knapper Ware seine Stammkunden in erster Linie beliefert, so beugt er damit Handverkäufen vor und sichert der arbeitenden «der im Haushalt stark beschäftigten Hausfrau ihren Anteil. Gerecht handelt der Kaufmann, der bei der Verteilung knapper Ware die Haushaltungskopfzahl des Stammkunden berücksichtigt. Ungerecht handelt derjenige, der die knappe Ware in erster Linie auf Kosten der wirtschaftlich schwächeren Kunden solchen zuteilt, die viel kaufen. Stammkunde ist nicht, wer viel kauft, sonder« wer ständig in dem gleichen Geschäft seinen Bedarf deckt.

Die Hausfrau muß wissen, daß sie es nicht nötig hat, zuerst «der zugleich andere Waren zu kaufen, um bei ihrem Kaufmann Anteil an aller knappen Ware zu erhalten. Sie soll aber nicht mehr verlangen, als der Kaufmann ihr geben kann, vor allem muß jeder Versuch unterbleiben, den Kaufmann zu verleiten, ihr von einer knappen Ware mehr als ihren Anteil zu verabfol­gen. Eine solche Bevorzugung ist ungerecht, weil sie immer nur auf Kosten eines anderen Volksgenossen möglich ist.

Wer knappe Ware im Handverkanf abgibt, ist ei» Volksschädling! Als ständiger Kunde eines Kauf­mannes erhält jeder seinen Anteil auch an einer knappen Ware sicherer, als wenn er versucht, die Ware durch Handverkäufe zu erlangen.

Die Preisüberwachungsstellen sind von mir erneut «»gewiesen worden, gegen Kopplungsverkäufe von Lebensmittel» nnit besonderer Schärfe einzuschreiten und die Schuldigen em­pfindlich, eventuell mit dauernder Schließung ihres Geschäftes, z» bestrafen.

England und jüdische Verbrecher

'^aSische Proteste

Jerusalem, 21. Juni. Wie die arabischeAfalastin"

meldet, haben die arabischen Frauenorganisationen von Akko und anderen Städten Palästinas im Zusammenhang mit dem feigen jüdischen Vombenattentat in Haifa, bei dem bekanntlich 18 Araber getötet und 24 verletzt wurden, Protest- telegramme an den britischen Oberkommissar gesandt. I« allen

Telegrammen wird übereinstimmend die sofortige Auflösung aller jüdischen Parteien, eine tatsächliche Durchsuchung der jüdi­schen Klubs und Organisationen und die Verhaftung der an den unerhörten Terrorakten schuldigen Judenhäuptlinge gefordert. Aus dem gleichen Anlaß hat der arabische Aerzteverband in Haifa an den britischen Ministerpräsidenten Chamberlain wie folgt gedrahtet: ,Lum vierten Male müssen wir arabischen Aerzte von Haifa das Leid unserer Brüder mit ansehen, deren Leiber durch Bomben des verbrecherischen jüdischen Zionismus' zerrissen wird. Wir protestieren dagegen, daß diese Verbrecher immer noch nicht verhaftet worden sind, obwohl die jüdische Presse zugibt, daß die Täter Juden waren. Nicht ein einziger jüdischer Verbrecher befindet sich in einem Konzentrationslager, während die Gefängnisse und Lager von Arabern überfüllt sind."

Zusammenschluß osu NSA. und Kanada vsrgeschlaßeu ^

Washington, 21. Juni. In einer Rede vor der kanadisch-ame­rikanischen Konferenz in der St. Lawrence-Universität in Can- ton im Staate Neuyork schlug John Foster Dulles, der auch Mitglied der amerikanischen Friedenskommission in Versailles war, den Zusammenschluß der USA. und Kanadaim Interesse des und als Vorbild für den Weltfrieden" vor. Es solle ein gemeinsames Staatengebilde organisiert werden, das den ame­rikanischen Bundesstaaten ähnlich sei. Dulles Vorschlag würde praktisch die Einverleibung der kanadischen Provinzen als Bun­desstaaten von USA. bedeuten.

Seit dem Besuch des britischen Königspaares in Kanada ist in der Presse der Vereinigten Staaten wiederholt die Befürch­tung geäußert worden, daß der Königsbesuch dienatürliche Entwicklung" nämlich den für eine nicht allzu ferne Zu­kunft vorausgesagten Anschluß beider Länder aufgehalten und die Kanadier wieder enger an die Krone gebunden habe.

Kleine NachrWe» ass aller WM

Die Deutsche Kolonialausstellung Dresden 1938, die in eindringlichster Weise die Forderung der Rückgabe der ge­raubten deutschen Kolonien vor Augen führt, wurde am Mittwoch durch Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann in Dresden eröffnet. Ganz Dresden prangte im Flaggenschmuck. Nach einer Begrüßungsansprache von Bürgermeister Dr. Kluge überbrachte der Geschäftsführer des Reichskolonialbundes, ^-Standartenführer Oberst a. D. Peter, die Grüße des Bundesführers, Reichsstatthalter Rit­ter von Epp. Neichsstatthalter Mutschmann betonte in der Eröffnungsrede, daß jeder einzelne Volksgenosse mit dem Kolonialgedanken vertraut und von der Notwendigkeit des Kolonialbesitzes überzeugt sein müsse.

«Die Stunde des Reservisten". Der Deutschlandsender be­ginnt am 23. Juni mit einer SendereiheDie Stunde des Reservisten", die auf Anregung und in Zusammenarbeit mit dem Oberkommando der Wehrmacht durchgeführt wird. Die erste Sendung findet am 23. Juni von 2122 llhr statt.

Italienische Frontkämpfer besuchen Deutschland. Auf Ein­ladung des Präsidenten der Vereinigung deutscher Front­kämpferverbände, NSKK.-Obergruppenführer Herzog von Koburg, treffen am 25. Juli 500 italienische Frontkämpfer zu einem mehrtägigen Besuch in Deutschland ein.

Italienische Handwerksgesellen kommen nach Deutschland. Im Nahmen des internationalen Gesellenaustausches. die

das Deutsche Handwerk in der Deutschen Arbeitsfront nach den Richtlinien der internationalen Handwerkszentrale Rom mit zwölf europäischen Staaten pflegt, werden in Kürze 50 italienische Handwerksgesellen nach Deutschland kommen, um für die Dauer eines halben Jahres in Hand­werksbetrieben zu arbeiten. Dieser Austausch, den das Deutsche Handwerk in der Deutschen Arbeitsfront mit der Faschistischen Föderation des italienischen Handwerks durch­führt, werden im Herbst ds. Js. seine Ergänzung in der Entsendung von 50 deutschen Handwerksgesellen nach Ita­lien finden.

Die Kupplung war schadhaft. Die Erhebungen zu dem Omnibusunglück auf der Eroßglocknerstraße haben ergeben, daß es auf Versagen der Bremsvorrichtung zurückzuführen ist, die schon bei der Abfahrt von Wien nicht mehr ganz in Ordnung gewesen sein soll. Der Fahrer des Wagens hatte wegen der schadhaften KuMlung auf dem Wege zur Glock- uerstraße bei einem Mechaniker in Zell am See Halt ge­macht. Dieser Mechaniker hatte jedoch erklärt, daß er für die Behebung des Schadens 24 Stunden Zeit benötige. Trotz­dem hat der Fahrer die Fahrt sogleich fortgesetzt. Der Letter der Omnibusfirma, Franz Zucklin, der sich nach Heiligen­blut begeben hatte, ist dort in Gewahrsam genommen wor­den.

Roosevelt braucht Geld! Der Finanzausschuß des Senats hieß die vom Abgeordnetenhaus angenommene Bundes­steuerrevisionsvorlage einstimmig gut. Unter Aufhebung ge­wisser die Geschäftswelt verwirrender Steuern sieht die Vorlage neue Steuereinnahmen im Gesamtbetrag von 1644 Millionen Dollar jährlich vor.

Chinesische Einwanderung in Mandschukuo. 1937 sind in Mandschukuo 425 MO Chinesen eingewandert. 1938 rund 500 000, für 1939 ist eine Einwanderungsquote von einer Million Chinesen vorgesehen und genehmigt worden. Die Chinesen sollen im Rahmen des Jndustrieaufbaues in Man­dschukuo eingesetzt werden.

U-BootPhönix" in 105 Meter Tiefe aufgefunden? Nach einer Meldung aus Saigoon ist es gelungen, das gesunkene A-BootPhenix" etwa 6 Meilen von der Cam-Ranh-Bucht in etwa 105 Meter Tiefe aufzufinden. Die Schleppdampfer, die die Unglücksstelle mit Grundketten absuchten, glauben, das U-Boot ansgemacht zu haben, da eine der Ketten sich am Grund festgehakt hat und gerissen ist.

Reichsregierung ersucht «m Abberufung des britischen Ge­neralkonsuls in Wien. Die Reichsregierung hat sich veran- laßt gesehen, die britische Regierung um die Abberufung des britischen Generalsonsuls in Wien zu ersuchen. Anläß­lich eines Strafverfahrens hat sich ergeben, daß das briti­sche Generalkonsulat in Wien in eine Angelegenheit verbo­tenen Nachrichtendienstes verwickelt gewesen ist.

Grobfeuer im Neuyorker Chinesenviertel. In dem Neu- vorker Chinesenviertel brach am Mittwoch ein Großfeuer aus und zerstörte zwei Mietskasernen. Die Feuerwehren des unteren Stadtteils von Neuyork waren mehrere Stunden in angestrengter Arbeit, um ein Weitergreifen in den engen Gassen zu verhindern. Bisher zählt man als Opfer des Brandes acht Tote, zwei Schwer- und zahlreiche Leichtver­letzte, jedoch befürchtet man, daß mehrere Menschen unter - ! den Ruinen begraben liegen.

Deutsch-italienisch-svanische Kameradschaft

Berlin, 21. Juni. Der Reichsminister der Luftfahrt und Ober­befehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, hatte die spanischen und italienischen Offiziere, die augenblicklich in Deutschland zu East sind, sowie die Offiziere der Legion Condor zu einem Festessen im Haus der Flieger ein­geladen, um noch einmal der kameradschaftlichen Verbundenheit Ausdruck zu geben. Der Staatssekretär der Luftfahrt und Eene- ralinspekteur der Luftwaffe, Generaloberst Milch, begrüßte in Vertretung des Eeneralfeldmarschalls die Gäste und hob hervor, wie glücklich sich Deutschland schätze, die spanischen und italieni­schen Mitkämpfer des Freiheitskrieges bei sich zu sehen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Gäste das deutliche Empfinden mitnehmen möchten, daß sich das deutsche Volk in enger Freund­schaft mit dem spanischen und dem italienischen Volk verbunden fühle. Generaloberst Milch leerte sein Glas auf das Wohl der Staatsoberhäupter, des Caudillos, des Königs von Italien und Kaisers von Aethiopien sowie des Duce und des Führers. In einem Trinkspruch dankte der spanische General Aranda und betonte, daß alle italienischen und spanischen Gäste von dem Ge­fühl des Vertrauens und der Zuneigung überzeugt seien. Er werde in seiner Heimat von der gastlichen Aufnahme in Deutsch- lnd berichten und dafür sorgen, daß jeder Deutsche bei einem Besuch in Spanien ebenso empfangen werde. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit werde andauern zur Ueberwindung aller etwa noch in der Zukunft auftretenden Schwierigkeiten. General Aranda trank auf das Wohl der Staatsoberhäupter der drei Völker.

Die Flottenbesprechungen am Bodensee Der Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, Groß­admiral Raeder, und der Unterstaatssekretär im italienischen Kriegsministerium, Admiral Domenico Cavagnari, trafen sich zu Flottenbesprechungen in Friedrichshafen. (Weltbild, Zander- Multiplex-K.)

JeM-ilaliellssche SlotteMssillchUUM i« Friedrichshofen

Die Besprechungen zwischen Großadmiral Dr. h. c. Raeder und Admiral Cavagnari beendet Völlige Ueveretnitim- mnng der Auffassungen

Berlin, 21. Juni. Die Besprechungen in Friedrichshafe« zwischen Großadmiral Dr. h. c. Raeder und dem Unterstaats­sekretär im italienischen Marineministerium, Admiral Cavag­nari, haben die völlige Uebereinftimmung der Auffassungen zwischen der deutschen und der italienischen Marine ergeben und sind am Mittwoch mittag mit einem beide Teile voll befriedi­genden Ergebnis beendet worden. Die italienischen Ofsiziere, die am Mittwoch mittag noch Gelegenheit hatten, mit ihre« deut­schen Kameraden die Schönheiten der Vodenseelandschaft zu ge­nieße», werden sich am Freitag früh wieder «ach Italien zurnck- begeben.

Deutsch-italienischer Vertrag

über Sozialversicherung

Berlin, 21. Juni. In Anwesenheit des Reichsarbeitsministsrs, Seldte und des königlich italienischen Botschafters Attolico wurde am 20. Juni 1939 ein deutsch-italienischer Vertrag über Sozial­versicherung unterzeichnet. Damit fanden die Anfang Juni be­gonnenen Sozialversicherungsverhandlungen ihren Abschluß. Der Staatsvertrao begründet die volle Gleichbehandlung der deutschen und italienischen Staatsangehö­rigen in ihren Rechten und Pflichten aus den beiderseitiges Sozialversicherungen. Die Versicherungsleistungen werden gegen­seitig den Berechtigen, auch wenn diese in dem anderen Staate wohnen, in vollem Umfange gewährt. Die Rechtsansprüche aus der Kranken-, Unfall-, Invaliden-, Angestellten und knappschast- lichen Pensionsversicherung weiden eingehend geregelt. Die Zu­sammenrechnung der deutschen und der italienischen Versiche­rungszeiten hat eine Freizügigkeit zwischen der deutschen und der italienischen Sozialversicherung und schützt die beiderseitigen Ver­sicherten, die in dem anderen Staat arbetten, vor Nachteilen in ihren Versicherungsansprüchen. Der Vertrag wird ergänzt durch ein Zusatzabkommen über Arbeitslosenhilfe, das auch auf diesem Gebiet die Angehörigen beider Staaten einander gleichstellt. Durch eine weitere Vereinbarung gilt diese gegenseitige Gleichstellung, auch für Familienbeihilscn. Der Vertrag ist ein neuer Ausdruck! der engen freundschaftlichen Zusammenarbeit der Achsenmächte auf sozialem Gebiete.

Der Tag von Seapa Flow

Gedenken der Kriegsmarine

Berlin, 21. Juni. Im Bereich der Kriegsmarine wurde der zwanzigjährigen Wiederkehr des Tages, an dem die deutsche Hochseeflotte in Seapa Flow versenkt wurde, in feierlicher Weise gedacht. Alle Kriegsschiffe hatten die alte kaiserliche Kriegs- flagge auf Großtopp gesetzt. Die Kommandanten der Schiffe und die Kommandeure der Landtruppenteile wieseu auf die Be-^ Keutuna des Taaes biu.