2. Seite — Nr. 142
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 21. Juni 1939
Zusammenschluß der arabischen Staaten?
Rom, 2ü. Juni. Das Kairoer Blatt „Misri" berichtet, daß JbnSaudein Ultimatum an England gerichtet habe, in dem er mit Abbruch den diplomatischen Beziehungen drohe, falls Großbritannien nicht schleunigst, und zwar entsprechend den Rechten der Araber, die Palästina-Frage löse. Der englische Gesandte habe um eine Audienz bei Emir Feisal nachgesucht, um auf Grund neuer Londoner Anweisungen vornehmlich dieses Ultimatum und im Zusammenhang damit die internationale Lage im Roten Meer und die Interessen Englands im Persischen Golf zu besprechen.
Eine aus Kairo stammende Nachricht besagt: Es sollen der Jemen, Saudi-Arabien und der Irak im Begriff stehen, einen Verteidigungs-Bund miteinander abzuschließen. Die Unterhändler der drei Staaten würden demnächst Zusammentreffen.
Ohne auf diese Nachrichten näher einzugehen, wirft die italienische Presse die grundsätzliche Frage aus, ob man angesichts der Vorgänge in der arabischen Welt und in Fernost nicht von einer „unheilbaren Krise des imperialen Systems" Englands sprechen müsse.
Dom Führer genehmigt
Die Pläne für die V. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen
Berchtesgaden, 20. Juni. Der Führer empfing am Dienstag auf dem Obersalzberg den Präsidenten des Deutschen Olympischen Ausschusses, Reichssportführer von Tschammerund Osten, den Präsidenten des Organisationskomitees für die V. Olympischen Winterspiele, Dr. Ritter von Halt, das Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, General der Artillerie von Reichenau, und Generalsekretär Dr. Diem sowie den Staatssekretär für Fremdenverkehr, Hermann Esser, zum Bericht über die einleitenden Vorbereitungsarbeiten für die V. Olympischen Winterspiele 1940 in Garmisch-Partenkirchen. Der Führer genehmigte die ihm vorgelegten Pläne zum Ausbau der Sportanlagen und das ihm unterbreitete Gesamtprogramm der Olympischen Winterspiele.
Ehrung für Heinrich Sohnrey
Berlin, 20. Juni. Der Führer hat dem Schriftsteller Professor Dr. Heinrich Sohnrey in Berlin-Lichterfelde aus Anlaß der Vollendung seines 80. Lebensjahres den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Widmung: „Dem Hüter und Pfleger eines gesunden Bauerntums" verliehen.
Berlin, 20. Juni. Staatssekretär Willikens überreichte im Auftrag des Führers Professor Heinrich Sohnrey den Adlerschild des Deutschen Reiches. Der Staatssekretär übermittelte bei dieser Gelegenheit die besonderen Glückwünsche und den ganz besonderen Dank des Reichsbauernführers Reichsminister Darre. Das deutsche Bauerntum wisse, daß ihm die ganze Lebensarbeit Sohnreys gegolten habe. Der innere Wert und Erfolg des Wirkens von Professor Sohnrey liege darin, daß das deutsche Bauerntum selbst durch diese Arbeit wieder zu seinen eigenen Werten zurückgefunden habe. Dafür werde das deutsche Bauerntum und das deutsche Volk Professor Sohnrey, „dem Hüter und Pfleger eines gesunden Bauerntums", wie ihn der Führer auf dem Adlerschild genannt habe, noch in weiter Zukunft dankbar sein.
Neichstagung der Nordische« Gesellschaft
Vorträge über den Austausch des deutschen und nordländischen Geisteslebens
Lübeck, 20. Juni. In der Stadthalle in Lübeck fand am Dienstag im Beisein des Reichsleiters Rosenberg die feierliche Eröffnungskundgebung der VI. Reichstagung der Nordischen Gesellschaft statt. Neben hervorragenden Persönlichkeiten der Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft aus dem Reich und den nordischen Ländern sah man namhafte Vertreter aus Partei, Staat und Wehrmacht. Nach der Ouvertüre „Eine nordische Heerschar" von Emil Hartmann eröffnete Gauleiter Oberpräsident Lohse als Leiter der Nordischen Gesellschaft diese VI. Reichstagung. Sodann nahm der Oberbürgermeister von Lübeck, Staaatsrat Dr. Drechsler, das Wort. Er sprach die Bitte aus, daß die Gäste aus dem Norden es verstehen müssen, wenn das Reich die deutsche Wiederauferstehung nach Jahren des Niederganges als ein nationales Glück empfände. Die Reihe der Ansprachen der Vertreter der nordländischen Staaten eröffnete der bekannte dänische Literaturhistoriker Svend B o r b e r g - Kopenhagen, der über die Entwicklung der nordländischen Dichtung in der neuesten Zeit sprach. Er drückte dabei den Wunsch aus, daß der geistige Austausch zwischen dem deutschen und nordländischen Geistesleben fortdauern möge, lieber die vielfältigen geistigen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Schweden im Laufe der Geschichte hielt anschließend der Präsident der Reichsvereinigung Schweden-Deutschland, der bekannte Universitäts- Professor Lindqoist (Lund) einen sehr bemerkenswerten Vortrag.
Das Heidelberger Findelkind
In Heidelberg wurde — wie bereits seinerzeit veröffentlicht — am Dienstag, den 4. April 1939, um 12.48 Uhr im Wartezimmer eines Arztes ein Kind — Bub — aufgefunden, das vermutlich kurz vorher von der nachstehend beschriebenen Frau dorthin gebracht worden war.
Beschreibung des Kindes: Knabe, im Alter zwischen 11 und 13 Monaten, hellblaue Augen, blondes Haar, gepflegte Fingernägel: war bekleidet mit weißem Trikothemdchen, solchem Jäckchen, dunkelgrauen baumwollenen Strümpfchen, hellblauen baumwollenen Strampelhöschen, hellblauem Wolljäckchen und solcher Vaumwollmütze mit weißen Quasten: trug ein ovales Mutter- gottes-Medaillon.
Beschreibung der Frau: Alter zwischen 28 und 32 Jahren, mittelgroß, schlank, schmales Gesicht, dunkelblondes Haar, trug dunklen Rock, dunkelgemusterte (dunkelgrün?) Jacke oder Pullover, dunkelblaue oder schwarze Baskenmütze, machte den Eindruck einer Werktätigen (sehr abgearbeitete Hände) und wechselte Aussprache.
Trotz der größten Bemühungen und umfangreichen Nachforschungen der zuständigen Kriminalpolizeistelle Karlsruhe konnte die Herkunft des ausgesetzten Kindes bis heute nicht geklärt werden. Die Erhebungen haben nur ergeben, daß die in manchen Tageszeitungen ausgesprochene Vermutung, es könnte sich um das in Südfrankreich geraubte Kind handeln, nicht zutrifft.
Rach den Aeußerungen der Frau war das Kind bisher in einem Orte bei Magdeburg, wohin sie sich wieder begeben wollte, antergebracht. Sie gab auch an, daß das Kind ihrer verstorbenen Schwester gehöre die Volksdeutsche Ungarin sei. Die Ausfolgung des Kindes an deren Bräutigam auf dem Bahnhof Stuttgart sei aicht zustande gekommen, da er die Annahme verweigert habe.
Diese Aussagen dienten offenbar der Irreführung. Die Frau verließ Heidelberg mit dem Zug um 13.18 Ahr mit einer Fahrkarte 3. Klasse Stuttgart.
Das Kind Hat sich feiner neuen Umgebung obne weiteres anae-
paßt. Dies läßt die Vermutung zu, daß es sich auch früher in fremder Obhut (Privat- oder Anstaltspflege) befunden hat.
Im Interesse der weiteren Aufklärung der Angelegenheit wäre die Feststellung von Wichtigkeit, wo am 4. April 1939 oder einige Tage vorher ein Knabe, auf den die oben gegebene Beschreibung paßt und dem ein ovales Muttergottes-Medaillon aus Aluminium umgehängt war, angeblich in fremde Pflege gegeben oder aus Privat- oder Anstaltspflege der nicht mehr tragbaren llnterhaltskosten wegen genommen wurde. Zur evtl. Gewinnung von Anhaltspunkten wird auch das Wäschezeichen K. I. angeführt. Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt jede Polizei- oder Gendarmerie-Dienststelle entgegen,
Mi« Rachrichte» ms aller Welt
Namensverleihung durch den Führer. Der Führer hat für verschiedene Formationen der SA., wie die NSK. meldet, Namensverleihungen ausgesprochen in Erinnerung an den Opfertod von SA.-Männern, die während des jahrelangen Ringens vor der Machtübernahme ihre Treue zu der nationalsozialistischen Bewegung mit dem Leben bezahlten.
Neuer Führer der SA.-Gruppe Schlesien. In der Reichs- sührerschule der SA. in München hatten sich die Mitglieder der Obersten SA.-Fllhrung versammelt, um sich von dem Stabsführer der Obersten SA.-Führung, Obergruppenführer Herzog, zu verabschieden, der nach dreijähriger Tätigkeit als Stabsführer nunmehr wieder in die Front zurückkehrt und wieder seine alte Gruppe Schlesien übernimmt. Der Stabschef der SA. Viktor Lutze sprach dem Stabsführer seine Anerkennung aus für die Leistungen, mit denen er in den drei Jahren der SA. gedient hat. Am gleichen Tage führte Stabschef Lutze Obergruppenführer Herzog in seine neue Dienststelle als Führer der SA.-Eruppe Schlesien in Breslau ein. Der bisherige Gruppenführer Finck von Finckenstein wird nun in der Obersten SA.-Führung eine besondere Aufgabenstellung erhalten.
Chef des Generalstabes besucht Estland und Finnland. In Erwiderung der Besuche, die der estnische Eeneralstabs- ches, General Reek, und der sinnliche Armee-Befehlshaber, General Öestermann, vor einiger Zeit beim deutschen Heer zemacht haben, wird der Chef des Eeneralstabs des Heeres, General der Artillerie Haider, einer Einladung der estnischen und finnischen Armee folgen. General Halber wird oom 26. bis 29. Juni Reval besuchen und anschließend Finnland.
Berliner Besuch des bulgarischen Finanzministers. Der
bulgarische Finanzminister und Präsident der bulgarischen Notenbank, Bojiloff, weilt zur Zeit in Berlin, um mit der Reichsregierung wirtschaftliche und finanzielle Fragen zu besprechen.
Die Internationale Ausstellung „Freude und Arbeit"
wurde Dienstag in Bukarest eröffnet. Zu dieser Feierlichkeit war König Carol erschienen, in seiner Begleitung Ministerpräsident Calinescu und fast das gesamte Kabinett. Reichsleiter Dr. Ley war gleichzeitig als Präsident des „Internationalen Zentralbüros Freude und Arbeit" anwesend. Arbeitsminister Rales begrüßte die ausländischen Delegationen Deutschlands, Italiens, Spaniens, Frankreichs, Griechenlands und Bulgariens und dankte ihnen für ihre Mitarbeit an der Ausstellung. Der König eröffnete mit einer kurzen Ansprache die Ausstellung. Im deutschen Pavillon wurde der König von Dr. Ley geführt, der Erläuterungen gab. Deutschland bietet einen vollständigen Ueberblick über Kraft durch Freude, Schönheit der Arbeit, die sozialen Einrichtungen der Deutschen Arbeitsfront usw.
Vesferung der Wohnverhältnisse in Grenzgebieten. Der Reichsarbeitsminister hat zur Besserung der Wohnverhältnisse in Grenzgebieten abermals Mittel bereitgestellt, mit denen Jnstandssetzungs- und Ergänzungsarbeiten an Wohngebäuden sowie Än- und Ausbauten für Wohnzwecke gefördert werden. Die Arbeiten müssen bis spätestens 31. März 1940 beendet sein.
Deutsch-italienische Zusammenarbeit. Die kameradschaftliche Zusammenarbeit wird gefördert durch einen Führeraustausch, in dessen Rahmen sich fünf SA.-Führer mit dem Führer der SA.-Eruppe Niederrhein, Obergruppenführer Knickmann zum Studium der Faschistischen Miliz nach Jtalen begaben. Stabschef Lutze verabschiedete sie in seiner Berliner Dienststelle. Zum Gegenbesuch trifft der llnter- stabschef der Faschistischen Miliz Eeneralleutant Graf Eaut- tieri am 22. ds. Mts. mit einigen Milizoffizieren in Berlin ein.
Italienische Jagdstaffel in Berlin. Die italienische Jagdstaffel, die sich auf Einladung des Reichsministers der Luftfahrt, Eeneralfeldmarschall Eöring, zu einem Besuch in Deutschland aufhält, ist von Merseburg kommend, in Berlin- Döberitz eingetrosfen.
Fehlerhaftes Ventil. In Portsmouth (New Hampshire) begann eine Marinekommission mit der Untersuchung des Unterganges des noch nicht gehobenen amerikanischen U-Bootes „Squalus". Die Aussage des ersten Zeugen Commander McEee von der Marinewerft Portsmouth ergab die Möglichkeit eines fehlerhaften Luftventils, das Wassermassen in das U-Boot Hineinströmen ließ.
Jugoslawischer Erfinder will U-Boote bergen. Der Belgrader Ingenieur Kusmanowitsch hat einen Apparat erfunden, mit dessen Hilfe es möglich sein soll, gesunkene U-Boote aus einer Tiefe von 200 Meter zu heben. Kusmanowitsch ist von der britischen Admiralität aufgefordert worden, sich sofort nach London zu begeben.
Gattenmörder hingerichtet. Am 20. Juni ist der 1909 geborene Wilhelm Raffel aus Wuppertal hingerichtet worden, der am 9. März vom Schwurgericht in Wuppertal wegen Mordes zum Tode verurteilt worden ist. Wilhelm Raffel hat am 2. Dezember 1938 seine von ihm geschiedene Ehefrau erdrosselt. Er wollte sich für seine bevorstehende zweite Heirat in den Besitz ihres Hausrates setzen.
Die Hinrichtung Weidmanns. Der Massenmörder Weidmann wurde in Versailles hingerichtet. Auf dem Platz vor dem Gefängnis spielten sich Szenen ab, von denen selbst die Pariser Presse sagt, daß sie beschämend gewesen seien. Eine wachsende Menge von Snobs und sensationshungrigen Neugierigen, Männer und Frauen, belagerten Gefängnis und Richtstätte von den ersten Abendstunden angefangen bis zur Hinrichtung beim Morgengrauen. Ein starkes Polizeiaufgebot mutzte für Ordnung sorgen. Die Hinrichtung fand nichtsdestoweniger unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt.
Kraftwagen stürzt in den Millstätter See. Ein Kraftwagen durchbrach infolge Platzens des linken Vorderreifens bei übermäßig hoher Geschwindigkeit das Geländer der Straße am Millstätter See bei Klagenfurt und wurde 10 Meter weit in den See hinausgeschleudert, wo er sofort in 18 Metern Tiefe versank. Die beiden Insassen fanden dabei den Tod.
! Der Stand des Hochrheiuausdaus
s WPD. Auf der Rheinschiffahrtstagung in Konstanz hat Staatssekretär Koenigs vom Reichsverkehrsminifterium aus den Ausbau des Hochrheins von Basel bis zum Vodensee hingewiesen. Die deutsche Regierung ist an die Schweiz mit- dem Ersuchen herangetreten, die Verhandlungen über den Ausbau der Kanalisierung mit ihr aufzunehmen. Die endgültige Stellungnahme der Schweiz steht noch aus, wird aber sicherlich positiv für diese neue Eroßschiffahrtsstratze ausfallen. Tatsächlich hateingewisserAusbaudes RheinsvonVaselbiszumVodenseebereits begonnen, und zwar im Zusammenhang mit der Wasser-' kraftnutzung des Rheins. Die Kraftwerke sind von vornherein so angelegt worden, daß dem späteren Bau von Schifffahrtschleusen keine Schwierigkeiten entstehen. Wie weit diese Bauten sind, davon konnten sich die Teilnehmer des Konstanzer Rheinschiffahrtstages bei einer Bereisung des Hochrheins überzeugen.
Die bisherigen drei Schleusen ermöglichen oberhalb von Basel bereits die Erotzschisfahrt bis Rheinfelde n, wo schon ein jährlicher Güterumschlag von über 100 000 Tonnen zu verzeichnen ist. Zwischen Basel und Rheinfelden wird bei Virsfelden und in der Au durch den Bau neuer Häfen der Kanton Basel-Land an die Rheinschiffahrt angeschlossen. Diese Hafenbauten werden Ende 1939 oder Anfang 1940 fertig sein. Von Rheinfelden weiter stromauf bis nach Waldshut sind vier Staustufen fertig, bei denen nur noch die Schleusen zu bauen sind. Auf der Strecke zwischen Waldshut und Schaff Hausen sind sowohl die Kraftwerke als auch die Schleusen und Schiffahrtkanäle noch zu bauen. Zwischen Schafshausen und dem Boden- s en ist der Rhein „natürlich schiffabr". Es ist zum Bodensee nur ein Regulierwehr notwendig. Insgesamt sind zwischen Basel und Konstanz 14 Staustufen erforderlich, von denen nur zwei, darunter die Rheinfallstufe, keiner Kraftnutzung dienen werden.
Die Schweiz hat für ihre Stellungnahme zu dem Schifffahrtsausbau des Hochrheins bereits weitgehende technische Untersuchungen anstellen lassen. So haben schweizerische Sachverständige zum Vergleich auch Schiffahrtstratzen außerhalb der Schweiz besichtigt, z. B. in Deutschland den Ausbau des Mains und des Neckars. Die Pläne sollen die finanziellen Bedingungen für zwei Ausführungen des Schiffahrtweges berücksichtigen, nämlich für kleinere Schleusen, die nur Selbstfahrer aufnehmen, und für den Grßausbau. Von deutscher Seite ist auch jetzt durch Staatssekretär Koenigs wieder zum Ausdruck gebracht worden, daß der Erotzausbau für das Regelschiff bis zu 1350 Tonnen die sinnvollste Lösung wäre.
Hus ZtscN u. i_Zkicj
Nagold, den 21. Juni 1939 Deutsch sein heißt: Charakter haben. Fichte.
21. Juni: 1919 Admiral v. Reutter versenkt die deutsche Flotte in Scapa Flow.
«Sonnwettdkeiev
Die NSDAP, in Nagold feiert auch in diesem Jahre die Sommersonnwend als das Fest, an dem uns mehr als zu anderen Zeiten bewußt wird, daß unser Kampf ein Teil des großen Kampfes ist. der in der ganzen Natur gekämpft wird. Wieder werden heute alle Angehörigen der Formationen und Gliederungen und der Partei selbst um den brennenden Holzstoß stehen und die Gemeinsamkeit empfinden, aus der wir unsere Kraft schöpfen.
s: Flamme empor! tz Heilige Glut:s
Steige mit loderndem Scheine rufe die Jugend zusammen, auf den Gebirgen am Rheine daß bei den lodernden Flammen s: glühend empor! :j tz wachse der Mut!
s: Siehe, mir stehn :j treu im gcwciheten Kreise, dich zu des Vaterlandes Preise .s: brennen zu sehn!:j
tz Leuchtender Schein I Siehe, wir singenden Paare schwören beim Flammenaltare st Deutsche zu sein! :s
st Höre das Wort! )
Vater, auf Leben und Sterben hilf uns die Freiheit erwerben! st Sei unser Hort! :j
Geovg Metevls 82 Labve alt
Heute feiert der frühere Leiter des Nagolder Lehrerseminars und Ehrenbürger der Stadt Nagold, Georg Dieterle, in Ludwigsburg seinen 83. Geburtstag. Er ist bekanntlich der Verfasser des Heimatbuches „Die Stadt Nagold". Gerne gedenkt man heute des verdienten und bewährten Schulmannes. Auch unsererseits herzl. Glückwünsche!
41nse«re ^dS-ilvlaubev
Die Gäste aus dem Gau Köln—Aachen besichtigten gestern unter Führung von Oberlehrer Günther die Stadt Nagold und machten sich mit ihren mittelalterlichen Bauten, aber auch mit geschichtlichen Begebenheiten vertraut. — Abends nahmen die Düsseldorfer Abschied. Die Stadt hatte jedem Gaste ein Schwarzwaldandenken geschenkt. Im Fackelzuge gings zum Bahnhof, wo Ortswart Letsche eine kurze Abschiedsansprache hielt. Er bat, Nagold in guter Erinnerung zu behalten. Die Stadtkapelle spielte den Abschiedsgruß.
4clev Seiet!
Am Samstag feierten die 99er einschließlich unserer Jsels- häuser im „Adler" das 40er-Fest. Nach Begrüßung seitens des Altersgenossen H. Seeger ließ man sich das gute und reichliche Essen herzhaft munden. In der Folge wurde nicht versäumt, der gefallenen und verstorbenen Altersgenossen und -genossinnen durch deren Namenverlesung zu gedenken. Altersgenosse O. Drißner kleidete Jugenderlehnisse in wohlgelungene Verse. Inzwischen hatte die Musik dafür gesorgt, daß auch der Tanz seinem Recht kam. Altersgenosse H. Köbele dankte dem engeren Ausschuß für seine Mühewaltung in kurzen Worten. Während des gemütlichen Teiles wurde noch manches alte Lied wieder gesungen. Erfreulich war die Mitteilung, daß der Kassenstand aufgrund freiwilliger Spenden ein beachtenswerter fei. Man traf sich daher am Sonntag Abend bei der Altersgenossin B. Lang bei Kaffee und Kuchen nochmals vollzählig, nachdem zuvor auf dem Friedhof ein Kranz für die gefallenen und verstorbenen 99er niedergelegt worden war. In kameradschaftlichem Beisammensein vergingen die Stunden sehr schnell. Man trennte sich schließlich mit dem Wunsche auf ein frohes Wiedersehen beim 80er.