2. Seite — Nr. 138
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 14. Juni 1939
Was will Strang in Moskau?
London, 13. Juni. Wie von gut unterrichteter Sekte verlautet, hat Dr. William Strang noch keine endgültige Instruktionen für Moskau mitbekommen. Die britische und die französische Regierung verhandeltes vielmehr zur Zeit noch darüber, welche Form die Kompromißformel, die man Sowjetrußland vorschlagen will, erhalten und mit welchen Vollmachten Strang nachträglich versehen werden soll. Die Entscheidung des französischen Kabinetts soll am Dienstag, die des britischen erst am Mittwoch fallen. Britischerseils wird versichert, daß man nach wie vor fest entschlossen sei, in der Frage der baltischen Staaten gegenüber den Moskauer Wünschen in keiner Weise nachzugeben. Die von französischer wie auch von englischer Seite vielfach verbreiteten Meldungen, wonach eine neue Formel für die baltischen Staaten bereits sestüege, sei daher mit einer gewissen Vorsicht aufzunehmen.
Die Blätter melden, daß Strang überhaupt keine feste Formel oder feste Formeln mit nach Moskau nehme, sondern daß er lediglich „unterrichtet" worden'sei, wie weit die britische Regierung zu gehen bereit sei. Auch mit einem schnellen Abschluß der Verhandlungen mit Sowjetrutzland scheint man jetzt nicht mehr zu rechnen.
Die Pariser Blätter betonen, daß die englische Regierung ihren Sonderbeauftragten ermächtigt habe, bei den Moskauer Verhandlungen den Sowjets sehrweitgehendeZngeständ- nisse zu machen! Die neuen Erklärungen Lhamberlains und Lord Halifax' werden mit sichtlicher Genugtuung ausgenommen, zumal sie als eine Art Richtigstellung der kürzlichen Ausführungen der beiden Minister betrachtet werden, die in Paris wegen ihres „zu großen Entgegenkommens" an Deutschland wie eine peinliche Ueberraschung gewirkt hatten.
Strang nimmt mit Polen Fühlung
Warschau, 13. Juni. Am Montag abend traf, von London kommend, der Chef der Mitteleuropäischen Abteilung im Foreign Office, Strang, mit dem Flugzeug in Warschau ein, wo er sofort mit maßgeblichen polnischen Stellen Fühlung genommen hat. „Eazeta Polska" weist darauf hin, daß sich die sowjetische Presse mit dem Strang-Unternehmen überhaupt nicht befaßt, sondern ihre ganze Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Lage in China und die letzten militärischen Operationen der japanischen Truppen konzentrier^
Moskmr gibt nicht nach
Intervention im Baltikum
Moskau, 13. Juni. Die „Prawda" beschäftigt sich in einem offiziösen Leitartikel, der auch von der amtliche» Taß-Agentur verbreitet wird, erneut mit der Frage der „Garantie" für die drei baltischen Staaten, über die sich England, Frankreich und die Sowjetunion bekanntlich immer noch unterhalten. Das Blatt betont noch einmal mit Nachdruck den Standpunkt Moskaus, der auf ein Jnterventionsrecht in Lettland, Estland und Finnland hinausläuft, wenn, wie die „Prawda" sich ausdrückt, deren Neutralität direkt odei! indirekt verletzt wird.
Welche Absichten der Moskauer Politik dabei vorschweben, läßt sich aus den Aenßerungen des Blattes unschwer erkennen. Bald wird darin von einer „dreifachen Garantie der Neutralität der baltischen Staaten" gesprochen, bald von ihrer „Unterstützung durch die friedliebenden Mächte", bald von einer „Hilfeleistung bei einem direkten oder indirekten Angriff seitens der Diktatu- i ren". Auf jeden Fall aber scheint für das bolschewistische Blatt - eine eigene Willensäußerung der drei erwähnten Staaten über- ! Haupt nicht in Frage zu kommen. Mit scharfen Worten wendet s sich die Sowjetzeitung gegen die baltischen Staatsmänner, unter * namentlicher Erwähnung des estnischen und des finnischen Außenministers, die eine „Garantie" der Sowjetunion für ihre Länder ablehnen. „Prawda" beruft sich abschließend auf gewisse Auslassungen Churchills und Kerillis, die bezeichnenderweise als Kronzeuge» für den Moskauer Standpunkt aufgerufen werden.
Auswirkungen der Kriegspsychose in Polen
Warschau, 13. Juni. Auf die immer gefährlicher werdenden wirtschaftlichen Auswirkungen der in Polen künstlich erzeugten Kriegspsychose weist in besorgtem Ton jetzt auch das Regierungsblatt „Kurjer Poranny" hin. Die Zeitung stellt fest, daß auf dem Finanzmarkt „Zeichen eines nervösen Fiebers zu notieren" seien und beklagt es u. a., daß selbst Wechsel, die mit dem Giro der reichsten Jndustriefirmen versehen sind, auf der Lodzer Börse nicht diskontiert würden, so daß infolgedessen in mehreren bedeuten- ! Len Produktionszweigen ein Stillstand eingetreten sei. Die § „Nervosität eines Teiles des Volkes" mache sich nicht nur in s der Sammlung von Lebensmittelvorräten bemerkbar, sondern s auch in der von Banknoten bei gleichzeitiger Realisierung der ! Wertpapiere. Schließlich seien die Kurse für Staatspapiere auf ! den polnischen Börsen weiter ganz erheblich gesunken. Das Blatt richtet abschließend Ermahnungen an die Bevölkerung.
Duff Cooper läßt die Katze aus dem Sack
Warum das Baltikum Sowjetrutzland ausgeliefert werden soll
London, 13. Juni Was England unter „Unabhängigkeit? und „Gleichberechtigung" der kleineren Staaten versteht, zeigt Duff Cooper mit einer geradezu zynischen Offenheit im neuesten seiner allwöchentlich im ..Evening Standard" erscheinenden Artikel. Duff Cooper setzt sich für einen sofortigen. Abschluß eines Bündnisses mit der Sowjetunion ein und streift dabei die Frage der „Garantierung" der baltischen Staaten. „Diese Staaten sind für Sowjetrußland", so sagt er, „was Belgien für England ist. Aber Sowjetrußland fehlt die zusätzliche Sicherheit des englischen Kanals. Wenn eine belgische Regierung erklären sollte, daß sie die Garantie Frankreichs und Englands nicht länger mehr benötige — etwas, was nicht unmöglich ist —, würde eine solche Erklärung dann etwas an der Tatsache ändern, daß England dennoch in den Krieg ziehen würde, um zu verhindern, daß Belgien in die Hände einer großen feindlichen Macht fiele? Das würde nicht der Fall sein. Die Garantie würde bestehen bleiben, gleichgültig, ob Belgien sie wünsche oder nicht. Wir müssen realistisch sein und den Tatsachen ins Auge sehen. Wir garantiere» die Grenzen eines Landes nicht aus Liebe für dessen Bewohner, sondern aus Rücksichtnahme auf unsere eigene Sicherheit. Wenn Sowjetrußland die Integrität der baltischen Staaten als wesentlich für seine eigene Sicherheit ansieht, so können wir es deswegen nicht tadeln. Und wenn wir Sowjetrußland ersuchen, England im Notfälle zu unterstützen, können wir uns nicht weigern, ihm gegenüber eine gleiche Verpflichtung einzugehen."
Eden fährt nach Paris
Paris, 13. Juni. Am Mittwoch wird der ehemalige englische Außenminister Eden in Paris erwartet, wo er Vorträge über europäische Fragen halten will. Welche Tendenz diesen Ausführungen zugrunde liegen wird, bedarf keiner näheren Ausführung, da ja Eden einer der Hauptlreiber der neuen britischen Einkreisungspolitik ist. Zweifellos soll seine Anwesenheit in Paris dazu benutzt werden, die Vorbehalte mancher französischer Politiker gegenüber der bedenkenlosen Bereitschaft, den Moskauer Wünschen nachzugeben, niederzudrücken. Eden wrrd aber nicht nur Vorträge halten, sondern auch mit dem französischen Außenminister Bonnet und anderen führenden Franzosen Besprechungen haben.
Zur Einkreisung den Dolchftotz
Gefährliche Pläne der Londoner Politik
London, 13. Juni. Angesichts der Festigkeit des deutschen Volkes gegenüber völlig unbewiesenen Beteuerungen britischer Politiker und angesichts der außerordentlich wirksamen Festnagelung der kriegshetzerischen Einkreisungspolitik Londons versucht die englische Presse nunmehr verstärkt, die Welt von der angeblichen Lauterkeit der Briten zu überzeugen. Zugleich wird in historischer Perfidie ein neuer November-Dolchstoß gegen Deutschland in Form organisierter hochverräterischer Irreführung des deutschen Volkes offen erwogen. Die „Times" verteidigt „die britischen Führer" mit Verzweiflung gegen das unauslöschliche Odium unanständiger Einkreisungsbestrebungen. Auch der Vorwurf, daß Großbritannien versuche, die baltischen Staaten aus ihrer Neutralität herauszulocken, sei selbstverständlich eine völlige Verdrehung der Wahrheit.
„Daily Telegraph" ist unzufrieden, daß die Deutschen „dis wiederholten und positiven Versicherungen der britischen Minister" nicht hören wollen. Als Ausweg schlägt das Blatt nun ungeheuerkicherweise eine offizielle britische Zentrale für hochverräterische Agitation Im Deutschen Reich vor, um das deutsch« Volk in ähnlich unheilvoller Weise zu beeinflussen wie 1918, als die Engländer an der Front mit ihrem Latein ebenfalls zu Ende waren. Aus einem Bericht des parlamentarischen Mitarbeiters der „Times" geht zugleich hervor, daß der Vorschlag des „Daily Telegraph", eine agitatorische Nebelwand zwischen Deutschlands Volk und Führung zu schalten, über Emigrantenträume hinaus zur fixen Idee in England geworden ist. Der Korrespondent schreibt, wohl beständen Presse und Rundfunk und die verschiedenen Betätigungen des „British Council". Man könne aber nicht von der Hand weisen, daß alle diese verschiedenen Anstrengungen, die ausländischen Nationen zu erreichen, neue Zusammenfassungen und Vereinheitlichung der Leitung erforderlich machten, vor allem in einer Zeit, wo in gewissen Ländern gefährliche Behauptungen aufgestellt würden. Es be- chehe kein Zweifel darüber, daß die britische Regierung sich über diese Bemühungen völlig im klaren sei. Wie verlautet, fährt der Verfasser in Erinnerung an den Ereuelliigenausschuß der Welt- j kriegsentente fort, habe die britische Regierung bereits Pläne zur Schaffung eines Jnsormationsministeriums ausgearbeitet, das im Kriegsfälle selbstverständlich sofort arbeiten würde. Es I bestehe aber kein Grund, warum nicht ein solches Ministerium ^ bereits in Friedenszeiten als eine Art Zentralorganisation in > der Uebermittlung von Nachrichten nach dem Ausland benutzt werden solle!
Republikanische Anklage gegen NssseLLlt
Washington, 13. Juni. Die isolationistischen Republikaner haben ihre seit mehreren Wochen hartnäckig verfolgten Bemühungen, die Annahme der sogenannten Bloom-Vorlage im Außenausschuß des Unterhauses zu verhindern, soweit es sich um s einen Ausschuß handelt, aufgegeben. Die nach dem jüdischen Vor- ! ätzenden dieses Ausschusses benannte Vorlage sieht bekanntlich die i Aufhebung der Waffensperre auf Grund des gelien- j'-oen Neutralitätsgesetzes und an ihrer Stelle die An- f Hängung einer Klausel vor, wonach der Bundespräsident im Kriegsfälle jene „Gefahrzonen" bestimmt, in denen der USA.- Handel auf eigenes Risiko hin betrieben werden kann. Der republikanische Abgeordnete Fish erklärte, das Roosevelt hinter der Bloom-Vorlage stehe und entschlossen sei, Amerika in einen Krieg >u verwickeln, um mit dem Blute der USA.-Vevölkerung den s Weltpolizisten zu spielen. Roosevelt wolle nicht Eefahrzonen, sondern Kampfzonen gegen Italien und Deutschland errichten, damit die Kriegsgewinnler und die Hochfinanz in USA. mit -England, Frankreich und Sowjetrutzlqnd ungestört ihre Geschäfte besorgen konnten.
Rabbiner als Rauschgiftschmuggler
Paris, 13. Juni. Vor der 10. Strafkammer erschienen am Dienstag der Rabbiner aus Brooklyn, Isaak Leiser, der Buchbinder Abel Kantorowicz und ei» Wäschereiarbeiter Gottdiene, die alle wegen Rauschgiftschmuggels zur Rechenschaft gezogen werden. Der Rabbiner und Gottdiene wurden am 18. Juli 1938 in einer Pariser Kraftdroschke verhaftet. Man fand bei ihnen 21 Bände des Talmuds, in deren Einbanddecken Päckchen mit Heroin versteckt waren. Eine Haussuchung bei dem Buchbinder Abel Kantorowicz ergab, daß Leiser ihn beauftragt hatte, eine Reihe von Exemplaren des Talmuds besonders einzubinden. Jedem Buch sollte ein Päckchen mit Erde aus Jerusalem beigefügt werden. Der Buchbinder, der angibt, in gutem Glauben gehandelt zn haben, hat im ganzen 189 Exemplare des Talmuds wunschgemäß eingebunden. I« der Wohnung des Rabbiners fand man die Vordrucke zum Versand nach Amerika. Der Wäschereiarbeiter, der mit dem Versand beauftragt worden war, behauptet ebenfalls, gutgläubig gewesen zu sein. Er gibt aber zu, daß er beim Oeffnen eines der Päckchen, die Erde aus Jerusalem enthalten sollten, festgestellt habe, daß sie ein weißes Pulver bargen. Erkundigungen in Amerika haben ergeben, daß Leiser dort über ein Bankkonto von 64 000 Dollar verfügt und ein bekannter Rauschgifthändler ist. Seine Frau, die im November 1938 in Neuyork verhaftet wurde, wird ebenfalls wegen Rauschgifthandels gerichtlich verfolgt werden. Der Verteidiger Jsak Leifers ist der berüchtigte Anwalt der jüdischen Weltliga, de Moro- Eiafferi.
Grubenunglück aus Zeche „Erin"
Castrop-Rauxel, 13. Juni. Auf der Zeche „Erin" in Castrop- Rauxel find am Montag abend in der zweiten westlichen Ab- I teilung im Flöz „Dicke Bank" durch Zubruchgehen eines Strebteiles von etwa 20 Meter ein Steiger und fünf Bergknappenverschüttet worden. Die Verschüttete« Habe» nur noch tot geborgen werden können.
„Stiftung für Opfer der Arbeit"
Unterstützungen im Gesamtbeträge von 369 620 NM.
Berlin, 13. Juni. Im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda trat vor einigen Tagen der Ehrenausschuß der „Stiftung für Opfer der Arbeit", bestehend aus den Staatsräten Walter Schutzmann, MdR., Dr. Fritz Thyssen, MdR., und Dr. Emil Georg von Stauß, MdR., zu seiner üblichen Sommersitzung zusammen. Den Geschäftsbericht erstattete der ehrenamtliche Geschäftsführer, Ministerialrat Dr. Ziegler. Der Ehrenausschuß genehmigte an Unterstützungen, die sich auf 2019 Gesuche verteilen, den Betrag von 369 620 RM. 789 Gesuche mutzten abgelehnt werden, da die Voraussetzungen für eine Unterstützung nichr gegeben waren. Unter den Eesuchstellern, deren Antrag bewilligt wurde, befanden sich rund 1000 Familien, die bereits erneut von der Stiftung zusätzlich bedacht worden sind. Die Summe der bisher ausgezahlten Unterstützungen erreicht damit den Betrag von rund 6 Millionen RM.
Der Ehrenausschuß befaßte sich dann eingehend mit dem Umbau des vom Verein für Ferienkolonien und Speisung armer, Schulkinder e. V., Stettin, der „Stiftung für Opfer der Arbeit" geschenkten Kinderheims in Dievenow (Ostsee). Es wurde beschlossen, das Heim nach modernen Grundsätzen auszugestalten, so daß bei Offenhaltung des Heimes auch im Winter die Möglichkeit der Unterbringung von rund 1400 Kindern im Jahr gegeben sein wird.
Spanische Offiziere beim RAD.
Berlin, 13. Juni. Im Anschluß an den Besuch der Generale Aranda und Pague am Samstag in der Reichsleitung des Reichs- arbcitsdicnstes folgte am Dienstag eine Besichtigungsfahrt der spanischen Offiziere. Die Baustelle der Abteilungen 1/96 und 9/96 am Rhinkanal bei Damm sowie das Lager der Abteilung 5/96, Wutzetz, wurden besucht. Die spanischen Offiziere hatten auch Gelegenheit, Ordnungsübungen und Uebungen auf dem Gebiete der Leibeserziehung beizuwohnen. Abschließend besuchte Oberstarbeitsführer Müller-Brandenburg mit General Pague und seiner Begleitung das Lager Kyritz des Arbeitsdienstes für die weibliche Jugend. Der Besuch des Reichsarbeitsdienstes hat bei den spanischen Offizieren einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Weltbild (M).
Rumänische Auszeichnung für Valdur von Schirach Bei der Fahnenweihe der rumänischen Staatsjugend in Bukarest ehrte König Carol den Reichsjugendführer durch Ueberreichungs des Eroßkreuzes des Ordens „Stern Rumäniens".
Kleine Nachrichten
General Franco fährt Ende September nach R.n. General Franco wird, wie Agenzia Stefani von maßgebender Seite aus erfährt, Ende September nach Nom kommen.
Das englische Königspaar hat die Rückreise nach Kanada angetreten, von wo aus am Donnerstag die Heimfahrt nach England erfolgt. Infolge des schweren wolkenbruchartigen Regens hatten nur einige tausend Menschen in Hydepark ausgeharrt, um das Königspaar zu sehen.
König Peter bestand das Abitur. König Peter II. von Jugoslawien hat am Samstag die Reifeprüfung abgelegt. König Peter, der am 6. September ds. Js. 16 Jahre alt wird, mußte, wie alle anderen Schulkinder in Jugoslawien, alle Klassen des Gymnasiums durchlaufen. In den letzten zwei Jahren machte er je zwei Klassen des Gymnasiums pro Jahr durch. Da alle seine schriftlichen Arbeiten für die Reifeprüfung ausgezeichnet wurden, wurde er nach den Vorschriften des jugoslawischen Schulgesetzes von dem Ablegen der mündlichen Reifeprüsung befreit. Anläßlich der Verkündung des Ergebnisses der Prüfungskommission, daß der König die Matura mit Auszeichnung abgelegt hat, wurde im Schloß Dedinje eine Familienfeier abgehalten, an der die Mutter des Königs, Königin Maria, Prinzregent Paul und seine Gattin, Prinzessin Olga, die Regentschaftsmitglieder Dr. Stankowic und Dr. Perowic, der Erzieher des Königs, seine Professoren sowie das Zivil- und Militärhaus des Königs teilnahmen. Bis zu seiner Großjährigkeit und der Uebernahme der königlichen Funktionen in zwei Jahren, also am 6. September 1941, muß König Peter noch den höheren Kurs des Ceneralstabes und die Rechtsfakultät absolvieren.
Tiefverschneite Berge im Allgäu. Ein neuerlicher empfindlicher Wettersturz brachte in der Nacht zum Dienstag starken Schneefall. Die Berge sind bis 1200 Meter herunter in ein Winterkleid gehüllt. In Kempten zeigte das Thermometer Dienstag früh nur sechs Grad Wärme. Während es im Tal seit 12 Stunden regnet, schneit es in den höheren Lagen.
Riesiger Waldbrand in Lettland. Ein großer Waldbrand vernichtete nördlich von Riga bei Zarnikau 300 Hektar Wald. An den schwierigen Löscharbeiten beteiligten sich 1000 Personen, darunter Militär und zahlreiche Feuerwehren. Mehrere von dem Flammenmeer bedrohte Bauernhöfe konnten nur mit größter Mühe gerettet werden. Das Feuer ist vermutlich infolge von Fahrlässigkeit der Waldarbeiter ent- > standen.