Mittwoch, Len 11. Juni 1939

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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Nagold, den 14. Juni 1939

Sehe der Mann im Jüngling den künftigen Genossen, und trachte der Jüngling danach, an sich selbst den Maß- stab des Mannes zu legen, den ihm die Zukunft reichen wird, so oder so -- denn die Ereignisse mögen sich wan­deln in ihrer Form, ihrer Härte und in ihrem Ablauf, aber die Maßstäbe, nach denen gemessen wird, sind ewig und unabänderlich. Veuittelburg.

14. Juni: 1899 Samoa wird deutsche Kolonie.

Begrützungsabend süv unsere BtdK.-LIvlaubev

Gestern belebten unsere KdF.-Gäste aus dem Rheinland das Nagolder Straßenbild. klm mit der Einwohnerschaft in innigere Fühlung zu kommen, wurde im Löwen ein Begrüßungsabend veranstaltet, der von den Urlaubern aber auch von den Nago!- dern stark besucht war, so dast der Saal nebst Galerien voll besetzt war. Schon bei den ersten Klängen unserer bewährten Stadtkopelle gab es bei den temperamentvollen Rheinländern keine Zurückhaltung mehr, sie fühlten sich heimisch unter den schwäbischen Volksgenossen und spendeten der Kapelle und ihrem Musikdirektor herzlichen Beifall.

In launiger Weise begrüßte der KdF.-Ortswart W. Letsche

«Onkel Willis die Gäste und stellte fest, dag alle sehr gut in . Nagold unterqebracht sind. Ortsgruppenleiter Ratsch hieß ' die Arbeitskameraden und -kameradinnen seitens der NSDAP, j und namens des Stadtvorstandes herzlich willkommen und j wünschte ihnen gute Erholung in unserem schönen Schwarz- wald. Unser heimischer Poet Hartmann kleidete seinen Gruß in Verse. - - Die Stadtkapelle bestritt mit viel Fleiß und An­erkennung heischendem Gelingen den musikalischen Teil des Abends: die KdF.-Sinqgruppe flocht einen lieblichen Strauß schöner Heimat- und Volkslieder in die schnell verrinnenden Stunden. Aber auch die Gäste selbst trugen zum guten Gelin­gen des Abends bei. Der Dank der Gäste für Musik und Lied kam von Herzen. Und nachher war es selbstverständlich, dag sich in ausgiebigem Tanze fand, was sich vorher schon beim Plau­dern gefunden hatte.

Wir lernten gestern abend in unseren Rheinländern präch­tige Menschen mit sonnigem Gemüt kennen. Das Wort Volks­gemeinschaft wurde in die Tat umgesetzt. Der Kontakt zwischen dein Niederrhein und dem Schwarzwald ist hergestellt. Hoffen wir, dag wir in den nächsten Tagen einigermaßen gutes Wet­ter haben, dann dürften die Urlauber ganz auf ihre Rechnung tominen und Kraft durch Freude schöpfen in unseren herrlichen stundenweiten Tannenwäldern.

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Kartoffelkäfer-Abwehr

Bösingen. Im Einvernehmen mit der Kartoffelkäfer-Abwehr­stelle ordnete der Landrat in Freudenstadt an, dag wöchentlich jeden Donnerstag ein allgemeiner Kartoffelkäfer-Suchtag ab­zuhalten ist. In Bösingsn wird nachmittags gesucht und zwar erstmals am Donnerstag, den IS. Juni.

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ZMWeröM

NS.-Frauenschast Deutsches Frauenwerk

Morgen 20 Uhr findet im Saale der NSDAP, ein Eemein- schaftsabend statt, an dem Frau Schuster, Sachbearbeiterin des RLV. zu uns Frauen sprechen wird, bitte um vollzähliges Er­scheinen.

SA.-Sturm 7/414

Trupp I 20 Uhr Gewerbeschule. Sport mitbringen.

HJ.-Sef. 24/401 Nagold

Die Gef. tritt heute um 20 Uhr in Uniform am Haus der Jugend an.

Fähnlein 24/401 Nagold

Das Fähnlein tritt um 14.30 Uhr am Heim an. Jselshausen um 19 Uhr am Schulhaus. Alle Jg. haben unbedingt die aus­gefüllten Quartierscheine mitzubringen. Ebenfalls sind sämt­liche Bambusspeere mitzubringen.

VdM.-Eruppe

Heute pünktlich 20 Uhr Sport auf dem Hindenburgplatz.

Erster Kreistag des GvoSSreises Lattv

Vmsassendev Vevwaltungsbevicht des Vorsitzenden Landest De. Saegele

Im schön geschmückten Saale der Spöhrer'schen Höheren Handelsschule in Calw fand gestern der 1. Kreistag (früher Ämtsversammlung) des Eroßkreises Ealw statt, zu dem die Bürgermeister, der Kreisrat mit Kreisleiter Wurster und die leitenden Kreisverbandsbeainten erschienen waren. Mit dem Gruß an den Führer eröffnete Landrat Dr. Haeqele vie Tagung und stellte fest, dag aus allen 105 Gemeinden des Grogkreises mindestens ein Vertreter anwesend war. Er hieß die Anwesenden herzlich willkommen mit dem Hinweis auf die Bedeutung des Kreistags, gedachte der Verstorbenen, die zum Kreistag gehört hätten und deren Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde, vereidigte das stellvertretende Kreisratsmitglied Lorenz-Hirsau und gab dann einen ein­gehenden, von gewaltiger Arbeit in der Kreisverwaltung zeugenden Jahresbericht. Einleitend lenkte der Landrat den Blick auf die unerhört großen Ereignisse, die sich seit 1937 im Leben des Deutschen Volkes abgespielt haben. Die vergan­genen 2 Jahre haben die letzten Arbeitslosen restlos beseitigt und eine stete Aufwärtsentwicklung und Festigung der deut­schen Volkswirtschaft gebracht. Heute leidet die deutsche Wirt­schaft schon an einem beträchtlichen Arbeiterinangel. Im beson­deren die Landwirtschaft befindet sich infolge der Landflucht in einem Zustand, den wir auch in unserem Kreise schon sehr bedrohlich empfinden. Nach außen hat in den vergangenen 2 Jahren die wiedererstarkte deutsche Wehrmacht Deutschlands Anspruck- auf Weltgeltung durchgesetzt. Die größte Tat aber brachte das Jahr 1938 und 1939 in der Schaffung des Groß­deutschen Reiches.

An wichtigen Gesetzen und Verordnungen haben die letzten beiden Jahre das Inkrafttreten des deutschen Ve- amtenqesetzes und der Reichsdienststrnfordnunq am 1. Juli 1937 gebracht. Ein umfangreiches Tätigkeitsgebiet, dessen Ausbau der Landrat für die nächste Zeit besonders ins Auge gefaßt hat, ist die Preisbildung bei Mieten und Pachten und die Preisüberwachung bei Grundstücken.

Von besonders tiefgreifender Bedeutung war die Real­st e u e r r e f o r m, und im Zusammenhang damit die Aende- rung des Finanzausgleichs zwischen Reich, Ländern und Gemeinden. Darauf ist es auch zurückzuführen, daß der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1938 erst jetzt nach dessen Ablauf dem Kreisrat vorgelegt werden kann. Das wichtigste Eesetzgebungswerk des letzten Jahres aber ist für die Kreis­verbände das Gesetz über die L a nd e s e i n t e i l u n g vom 25. April 1938. Zweifellos hat der Großkreis Calw größere Schwierigkeiten zu überwinden, als dies anderwärts der Fall sein mag. Der Landrat glaubt aber, feststellen zu können, daß Liese Schwierigkeiten zum größten Teile schon überwunden sind oder noch überwunden werden. Auf alle Fälle hat sich gezeigt, daß die früheren Kreise Calw, Nagold und Neuenbürg in ihrer Bevölkerung und in ihrer wirtschaftlichen Struktur ein­ander so ähnlich sind, daß ihre Zusammenfassung gerechtfertigt war. Es hat sich sogar ergeben, daß einige Gemeinden des früheren Kreises Nagold, die einem anderen. Kreise zuge­teilt wurden, lieber nach Calw wollten. Die besondere Schwie­rigkeit, die in dem Vorhandensein von 105 Gemeinden liegt (einer Zahl, die von keinem anderen württ. Landkreis erreicht wird), wird in absehbarer Zeit dadurch ausgeräumt werden, daß Gemeinden, die dafür in Frage kommen, zusammengelegt werden. Wenn Calw bestehen blieb und die anderen beiden Kreisverbände aufgehoben wurden, so kann und wird dies nie­mals bedeuten, daß nicht alle Gemeinden und ihre Einwohner gleichmäßig betreut werden. Auf der anderen Seite trägt Calw ja in Zukunft auch die Schulden der Kreisverbände Nagold und Neuenbürg mit, die 10 bzw. 12 mal so groß sind.

Auf diese Weise wird es gelingen, die Zahl der Gemeinden auf ein Maß zurückzuführen, das eine regelmäßige und gleich­mäßige Betreuung aller Gemeinden gestattet. Schon jetzt sind Schritte dazu eingeleitet, um die Eingemeindung einzelner Ge­meinden durchzuführen. Bei allen diesen Maßnahmen befand sich der Landrat -in Uebereinstimmung mit dem Kreisleiter.

Der Aufbau der Kreisverbandsverwaltung gibt heute folgendes Bild: Neben der Kreispflege unter Kreispfleger Rauser, der die E i nh e i t s k a s s e mit Ober­sekretär Buhl und Kassier Wieland angegliedert ist, steht die Kr ei skrankenhausverwaltung unter dem früheren Kreis- und Verwaltungsaktuar Koch von Neuenbürg. Das künf­tige Kreiswohlfahrtsamt soll die Abteilung Ju­gendamt und die Abteilung Kreisfürsorgebe­hörde umfassen: an Beamten und Angestellten stehen ihm die bisherigen Amtsvorstände und Sachbearbeiter zur Verfügung.

a. Rechnunsrat Wild von Neuenbürg, Rechnungsrat Rie- ger von Nagold und Bürgermeister a. D Braun von Calw. Verwaliung-.vktuariatsbezirke bestehen künftig noch vier mit ^-Ocher-Calw. B ernhardr- Nagold, Müller-Nerbulach und Schmertzer-Altensteig. Die Dienstbezirke und Sitze der Kreis­baumeister bleiben unverändert in Caliv (Kreisbaumeister Nikiwrer, Altensteig (Kreisbaumeister Kübele) mit Neben- ublle Nagold (Bauingenieur Eberhardt) und in Neuenbürg (Kreisbaumeister Äübler). Ausgeschiedsn sind Kreispfleger Krenzle in Neuenbürg, der als Kreispfleger nach Viberach ver­setzt wurde, Nechnungsrat Hengstberger von de; Kreisfürsorge­behörde Calw sowie die Verwaltungsaktuare Fazler-Neuen- bürg und Mutschler-Nagold, die anläßlich der Durchfüh­

rung der Nealsieuerreform in den Finonzdiens: übergetretcn sind. Ausgeschieden ist ferner nach Erreichung der Altersgrenze Kreisbaumwart Widmann-Calw: Bauingenieur Lager hat an­derwärts eine beamtenrechtliche Anstellung gefunden, während Bauingenieur Klumpp in Neuenbürg zur Oberbauleitung der Westbefestigung abgeordnet wurde.

Einen bedauerlichen Verlust hat das Kreiskrankenhaus Neuenbürg durch das Ausscheiden seines Chefarztes Dr. Völker erlitten. An seine Stelle trat Dr. Seitz, früher Oberarzt am Städtischen Krankenhaus in Eßlingen. Neu eingetreten ist fer­ner Obersekretär Buhl bei der Kreispflege.

Die Kreisbaumwarte Walz-Nagold und Scheerer-Neuen- bürg wurden voll beschäftigt angestellt. Daneben sind verschie­dene Hilfskräfte ausgeschieden bzw. neu eingestellt worden. Der Landrat sprach den ausgeschiedcnen Beamten den Dank des Kreisverbands aus.

Bei dem Vollzug des Haushaltsplans 1937 durch die Kreis­pflege haben sich keine Schwierigkeiten ergeben. Der Haus­haltsplan des Jahres 1937 war schon sehr sparsam zugeschnit­ten. Trotzdem hat die Aufsichtsbehörde ihn von 280 000 auf 270 000 RM. herabgesetzt. Durch die allgemein günstige Ent­wicklung der Einnahinen blieb diese Herabsetzung ohne nach­teilige Folgen. Die vorgesehene Anschaffung einer neuen Kraft­fahrspritze ist erfolgt, die alte Kraftfahrspritze wurde an die Gemeinde Onstmettingen verkauft. Der außerordentliche Haus­haltsplan 1937, welcher die Aufnahme eines Darlehens von 25 000 RM. als Gesellschafteranteil für die Bad Bad Liebenzell GmbH, vorsah, ist nicht vollzogen worden. Dafür sind im dies­jährigen ordentlichen Haushaltsplan 25 000 RM. aus laufen­den Mitteln aufzubringen.

Auf dem Gehiet des Straßen Wesens wurden die vorgesehenen Jnstandsetzungs- und Erqänzungsarbeiten durch- aefiihrt. Größere Maßnahmen ließen sich nicht ins Auge fassen. Immerhin ist zu erwähnen der Umbau der badischen Landstraße PforzheimBüchenbronnGrunbach-Salmbach, für den ein Bei­trag von 30 000 RM. an den Kreis Karlsruhe bewilligt wurde. Es ist zu hoffen, daß der Verbesserung des Straßenwesens in Zukunft größere Mittel zugeführt werden können.

Auf dein Gebiet der Kulturpflege der Zü­gen de rtüchtigung erwählte die Landrat d i e Schaf­fung eines Zweckverbandes für den HI.-Heim­bau, die Einführung der ländlichen Berufsschulen und den Beitritt des Kreisverbands und verschiedener größerer Gemeinden zum Landeskulturverband. Die Kreisbiftdft stelle ist ausgebaut worden: ihr muß in Zukunft noch besondere Beachtung geschenkt werden. Für die Landwirtschaftsschule in Nagold wird in Zukunft das bisherige Kreisverbands­verwaltungsgebäude zur Verfügung gestellt werden. Auch dem Archivwesen und dem Naturschutz muß in Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden.

Die Verwaltungsarbeit beim Kreiswohlfahrtsamt

Am 14. Juni 1889 wurde vom Landtag einstimmig der Bau einer Eisenbahn von Nagold nach Altensteig genehmigt. Die Nachricht traf am gleichen Tage noch in Nagold ein und löste großen Jubel aus, dem durch die Abgabe von Böllerschüs­sen Ausdruck verliehen wurde..

Nagold war vor 50 Jahren bereits an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Nagoldtalbahn führte hierher. Man hatte Anschluß an die Hauptstrecke StraßburgKarlsruheStutt­gartMünchen mit ihren Seitenanschlüssen und in Horb an die obere Neckarbahn nach der Schweiz, in Eutingen nach Stutt­gart, sowie nach Freudenstadt und Offenburg.

1889 fehlte vor allem eine Eisenbahnstrecke ins Hintere Na­goldtal. Als Nagold noch Sackbahnhof war, dachte man bereits an eine Verlängerung der Nagoldtalbahn nach Alten steig. Dieses Projekt wurde eifrig besprochen und fand vielfache Un­terstützung. Namentlich trat der damalige Landtagsabgeord­nete für das Oberamt Nagold, Schultheiß Richter-Altensteig, dafür ein. Andere, einflußreichere Kreise aber hatten lieber eine direkte Verbindung mit der Schweiz und Italien, und so wurde die Nagoldtalbahn über Hochdorf nach Eutingen Horb gebaut.

Die Verbindung mit unserer Nachbarstadt Altensteig und dem ganzen Hinteren Bezirk blieb das Schmerzens­kind. Jahrzehntelang hatte man daran gedacht, eine Bahn­linie der alten, durch die Natur gegebenen Straße Stuttgart HerrenbergAltensteigFreudenstadt entlang bauen zu kön­nen, doch war die Hoffnung durch die Erbauung der gen. Eisen­bahnlinie unerfüllbar geworden, ja die Lösung der Eisenbahnfrage NagoldAltensteig war durch den Bau der Bahn am Hang des östlichen Nagoldufers sogar erschwert worden. Jedenfalls ^ machte der Anschluß einer Bahn nach Altensteig an die Na- ! goldtalbahn viel Kopfzerbrechen. Eine ganze Anzahl von Vor­schlägen wurde gemacht. Der originellste war der der Füh­rung der Bahn durch einen Tunnel, der unter dem

Calw war auch im Berichtsjahr eine besonders vielseitige und umfangreiche. Die Abteilung Jugendamt hat 1687 Mündel zu betreuen. Eine Vorstellung von dem Umfang dieser Tätigkeit bekommt man, wenn man sich vergegenwärtigt, daß für jedes Mündel eine besondere Rechnung zu führen ist, daß im Berichtsjahr rund 134000 RM. Unterhaltsbeiträ­ge eingetrieben wurden, daß für die Mündel ein Sparvermögen von rund 638 000 RM. verwal­tet wird. Daneben tritt die Sorge für das körperliche Wohl der Kinder. Von besonderer Bedeutung für die Volksgesundheit ist die Mitwirkung des Jugendamts auf dem Gebiet der Ver­hütung des erbkranken Nachwuchses. Auf dem Ge­biet der Erziehungsfürsorge sucht das Jugendamt in enger Zusammenarbeit mit der HI. und der NSV. gefährdete und verwahrloste Jugendliche wieder auf den rechten Weg zu brin­gen.

Was die Gehobene Fürsorge anlangt, so hat sich im Berichtsjahr die Zahl der H i l f's b edürf t'i.gen im Ganzen genommen nicht wesentlich geändert. Der Per­sonenkreis der Sozialrentner hat sich kaum verändert: dagegen ist die Minderjährigenfürsorge im Steigen begriffen. Der Auf­wand für die Anstaltsbedürftigen belastet den Kreisfürsorge­verband nach wie vor stark. Erst wenn sich das Sterilisierungs- gesetz in späteren Jahren ausgewirkt haben wird, wird hier eine spürbare Entlastung des Fllrsorgeaufwands eintreten. Im Berichtsjahr wurden an die einzelnen Fürsorgeempfänger fol­gende Unterstützungen gewährt: 275 Kleinrentner 66 073 RM., 665 Sozial-Rentner 136 336 RM., 614 Minderjährige 71703 Reichsmark, 27 Woch.-Fürsorge-Fälle 1732 RM., 58 Kriegsbe- sckmdigte und Hinterbliebene 9 774 RM., 36 Tuberk.-Fürsorge- Fälle 5 649 RM.. 802 Familien-U.-Fälle 17 438 RM. Zusam­men 308 725 RM.

An 89 Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene wurden 59 507 RM. Kriegshilfedarlehen vermittelt: für 690 bedürftige Volksgenossen wurde Befreiung von den Rundfunkgebühren er­teilt: an 130 Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene wur­den 3500 RM. Weihnachtsbeihilfen und Spenden aus dem Sammelfonds vermittelt: einer Anzahl Kriegsbeschädigten wur­den Arbeitsplätze beschafft.

(Schluß folgt).

Appell der Kriegerkameradschaft

Walddorf. Am Sonntag fand im Lokal zumHirsch" ein Appell der Kriegerkameradschast statt. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Kameradschaftsführer erstattete der nach Kassel zum Reichskriegertag beorderte Kamerad Johs. Walz einen ausführlichen Bericht über das große Ereignis dortselbst, ganz besonders den Vorbeimarsch am Führer und die Festauf- führunqEwiges Soldatentum" hervorhebend. Reicher Beifall lohnte seine interessante Darlegung. Für den 24. Juni wurde ein Ausflug nach Ulm festgesetzt. Zum Gedächtnis des 50. Jah­restages der Fahnenweihe fand eine kurze Feier statt. Kame­rad Fritz S ch n e i d e r-Monhardt hielt anschließend eine mar­kige Ansprache. Das Lied vom guten Kameraden und ein Gruß an den Führer beschlossen den gut besuchten Appell.

Schloßberq hergehen sollte. Aber man scheute die hohen Kosten. Schließlich einigte man sich auf eine schmalspurige Bahn, die in einem großen Bogen mit der Hauptausbiegung im Waldachtal die Stadt umgeht, am Fuße des Lembergs sich hinzieht und bei der Abzweigung der Friedhofstraße die Nagold erreicht, um größtenteils auf der Landstraße NagoldAlten- stcig fortgeführt zu werden. Schon dieser Umstand bedingte die Schmalspur.

Um das Zustandekommen des Vahnbaues in der angegebenen Art hat sich besonders der damalige Präsident der Kreisregie­rung in Reutlingen von Luz, ein gebürtiger Altensteiger, ver­dient gemacht, der vor 50 Jahren auch den Oberamtsbezirk Nagold im Landtag vertrat. Am 29. Dezember 1891 fand die feierliche Eröffnung statt. Die Freude über die Ver­kehrsverbesserung war ungeheuer groß.

Die Bahn ist die erste in Württemberg durch Len Staat ge­baute Schmalspurbahn gewesen. Sie erhielt die Spurweite ein Meter, um sie mit dem größten Teil ihrer Länge auf die Na­goldAltensteiger Staatsstraße legen und hierfür für den Fuhrwerkverkehr neben dem Maximalladeprofil von 3,2 Meter eine Straßenbreite von 4 Meter freihalten zu können. Die Gesamtkosten der Bahn beliefen sich auf 871009,64 Mk. woran die beteiligten Gemeinden 125 000 Mk. oder 13,4 Prozent tru­gen. Die gesamte Länge der Bahn beträgt 15,78 Klm. (davon 12,06 Klm. auf der Staatsstraße), die Vetriebslänge 15^.1 Klm. Erbaut hat die Bahn Oberbaurat Bracher.

Die Führung einer Bahn über eine Landstraße bringt natür­lich Schwierigkeiten mit sich, und diese stellten sich auch hier ein. Sie werden größer in dem Maße, wie der Verkehr wächst. Der Bau der Nagolder Umgehungsstraße zeigt neue Wege der Ver­kehrslenkung. Jedenfalls aber hat sich die Bahn nach Altensteig in den 50 Jahren seit Genehmigung des Baues bestens be­währt und soviel sie vermochte, dem Verkehr gedient.

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Nie erste, durch de« Staat gebaute Schmalspurbahn in Württemberg - Am 14. Luni 1889

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