K. Seite Nr. 134 Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Unser Recht auf Kolonien

Ritter von Epp auf der Kolonialtagung des Deutschen Ausland-Instituts

Stuttgart, 10. Juni. Anläßlich der Tagung des Deutschen Aus­land-Instituts in Stuttgart hielt Reichsstatthalter General Rit- > ter von Epp auf der Kolonialkundgebung eine Rede, in der er den rechmäßigen Anspruch Deutschlands auf seine Kolonien in unzweideutiger Sprache vertrat.

Im Verlaufe des gewaltigen, bevölkerungsmäßigen, industriel­len und politischen Aufstiegs unseres Volkes gegen Ende des ver­gangenen Jahrhunderts hatte Bismarck die von Kaufleuten und weitsichtigen Politikern als notwendige Ergänzung erkannten Gebiete unter den Schutz des Reiches gestellt. In jenen Tagen schon begann die stetig zunehmende Eifer su cht Englands, und diese wurde die Triebkraft einer Politik, die zum Weltkrieg führte und zu dem viel schlimmeren Versailles, das zum Kennwort für die gemeinste und in der Geschichte ohne Beispiel dastehende Verletzung des Völkerrechts geworden ist.

Deutschland tat damals etwas, was 20 Jahre später ein an­derer Präsident glaubte, ihm wieder anraten zu müssen: in den Verhandlungssaal zu kommen und keine Waffen mitzubringen. Aus der zugesicherten freien, weitherzigen und bestimmt un­parteiischen Schlichtung der völkerrechtlich verbrieften Kolonial­ansprüche wurde unter Bedrohung eine koloniale Ent­rechtung, eine Entmündigung und eine Beleidigung des deutschen Volkes. Deutschland wurde mit vorgehaltener Pistole gezwungen, den Verzicht auf seine Kolonien zu unterschreiben.

Neben dem juristischen Anspruch gibt es aber noch einen gewaltigen moralischen, den Deutschland auf sein koloniales Eigentum hat, aus seiner tatsächlichen Kultur- und Zivilisa­tionsleistung in seinen Kolonien als Ausfluß seiner Rolle als Kulturnation. Die ganze Schwere der Entrechtung und Verge­waltigung Deutschlands durch Versailles, die ganze Schmach und Schande, die man ihm mit der Wegnahme der Kolonien angetan hat, wird erst klar, wenn man die deutschen Lei st ungen auf allen Gebieten von Kultur und Zivilisation als Maßstab heranzieht.

Es ist nicht wahr, wenn man behauptet, das deutsche Volk be­gründe seinen Daseins- und Eeltungsanspruch aus dem Wert rassisch-biologischer körperlicher Eigenschaften heraus es be­gründet ihn viel stärker aus dem rassischem Geist heraus, aus geistiger Leistung und geistigem Erfolg. Als ein prakti­sches Beispiel verwies General Ritter von Epp auf die deutschen Leistungen auf dem Gebiete der Tropenmedizin, wo Deutschland durch seine Wissenschaft und seine Industrie die Mit­tel geschaffen habe, die es überhaupt erst ermöglichten, die für jegliche Kolonisation unerläßliche und wertvolle Kraft der ein­geborenen Bevölkerung zu erhalten und dem Kolonisator die er­forderliche Sicherheit an Leben und Gesundheit in den tropischen Gebieten zu gewährleisten. Erst mit der Schaffung dieser Mittel durch Deutschland sei es praktisch möglich geworden, den natür­lichen Ergänzungskontinent Afrika für die natur- und lebens­notwendigen Erfordernisse zu erschließen. Wie unsere Gegner diese Leistung einschätzen, zeige eine führende englische natur- wissenschaftlich-medizinische Fachzeitschrift (Nature" 23. April 1938), in der es heißt, daß nach dem Bericht der Obersten Medi­zinforschungskommission Großbritanniens und des Empires die Tatsache unumstößlich feststehe, daß die Erfindung und Herstel­lung chemisch-pharmazeutischer Arzneien früher und heute fast vollkommen von deutscher Wissenschaft und Industrie abhänge. Dadurch, daß das Empire aus diesem Gebiete auf Deutschland angewiesen sei, hingen etwa in einem Lande wie Indien 100 Millionen Menschen, die alljährlich malariakrank werden, von deutscher Medizin und Wissenschaft ab. Das koste dem Britischen Reich allein für Jndienpro Jahr bis zu 50 Millionen Pfund. Dabei seien die indirekten Ausgaben einge­rechnet.

Der Bericht der englischen Wissenschaftler, so erklärte Ritter von Epp, bedarf keines Kommentars. Er fordert nur die Frage heraus:Schämt ihr euch nicht, diesem Volk den ihm ge­hörigen Reserveraum zum Leben vorzuenthalten mit der noch in Auswirkung stehenden Begründung: Es sei unfähig zu ko­lonisieren!?"

Das deutsche Volk bleibt bei dem Anspruch auf die ihm völ­kerrechtlich zustehende Genugtuung für die erlittene Ehrenkrän­kung; es verlangt die Wiedergutmachung des in Versailles i» der Kolonialfrage begangene« Betruges und durch Erpressung zugefügten Unrechts. Diese Genugtuung kann nur in einer ent­sprechenden Erklärung und in einer Rückgabe der deut­sche» Kolonien bestehen. Allein auf solche Weis« wird die Kolonialschuldlüge wirklich zurückgenommeu «ud getilgt.

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Den Abschluß der Jahrestagung des Deutschen Ausland-Insti­tutes brachte in der Stuttgarter Eewerbehalle eine große Kund­gebung, in deren Mittelpunkt eine kolonialpolitische Rede des Bundesführers des Reichskolonialbundes, Reichsleiter General Ritter von Epp, stand. Der Schlußkundgebung wohnte wiederum eine überaus große Zahl von Ehrengästen von Reich, Staat und Wehrmacht bei. Immer wieder wurde Ritter von Epp von stür­mischen Zustimmungskundgebungen unterbrochen, die sich beson­ders an den Stellen steigerten, wo er von dem unbedingten und moralischen Anspruch Deutschlands auf seine Kolonien sprach. Oberbürgermeister Dr. Strölin dankte Reichsleiter Epp für seine Rede. Wenn das Deutsche Ausland-Institut die Männer besonders auszeichne, die sich hervorragend um das Deutschtum in der Welt verdient gemacht haben, so treffe diese Voraussetzung in vollem Maße auf Reichsleiter von Epp zu. Der Oberbürger­meister brachte seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, dem Reichsleiter die Goldene Ehrenplakette des Deutschen Ausland-Institutes für Verdienste um das Deutschtum überrei­chen zu können.

Sindelfingen, 10. Juni. (Spanienkampfer.) Ober­leutnant Wilhelm Enßlen, Sohn des Studienrats Wilhel« hier, hat als Jagdflieger eine größere Anzahl feind, licher Maschinen abgeschossen in Spanien im Kampf gegen den Bolschewismus. Als Auszeichnung für seine Fliegerta. ten erhielt er in Hamburg das vom Führer gestiftete'Spa- nienkreuz in Gold mit Brillanten überreicht, das nur 14 heimgekehrte Offiziere und die Hinterbliebenen von 7 Ge- sallenen tragen.

Metzingen, 10. Juni. (H i tz sch l a g.) Am Donnerstag har dre unerträgliche Hitze in Metzingen ein Opfer gefordert. Der 62 Jahre alte Weingärtner Karl Reusch erlitt bei Feld­arbeiten einen Hitzschlag. der feinen sofortigen Tod herbei­führte.

Waiblingen, 10, Juni, (Schulhausneubau) Zur Behebung des großen Mangels an Schrrlräumen erführt

nun die Horst-Wessel-Schule eine bedeutende Erweiterung. Der Neubau, mit dessen Ausschachtung soeben begonnen wurde und der zum kommenden Herbst beziehbar sein soll, umfaßt 11 Klassenzimmer, einen Festsaal, drei Lehrer- bzw. Lehrmittelzimmer, Luftschutzräume und Brausebäder, Gleichzeitig erfolgt auf demselben Gelände die Errichtung ejner 37 Meter langen und 14 Meter breiten Turnhalle.

Göppingen, 10. Juni. (Begeistert empfangen.) Ganz Göppingen jubelte den siegreich heimkehrenden Legio­nären zu. Mädchen schmückten auf dem Bahnsteig die Solda­ten mit Blumen. Als sie den Bahnhof verließen, um der Ehrenbatterie gegenüber Aufstellung zu nehmen, wurden sie mit vieltausendstimmigen Heilrufen empfangen.

Großbottwar, 10. Juni. (Heuernte.) Mit der Heu­ernte hat man nun im ganzen Bottwartal begonnen. Der mengenmäßige Ertrag befriedigt allgemein. In den Wein­bergen ist der Traubenansatz namentlich in den Berglagen ein guter.

Obergriesheim, Kr, Heilbronn, 9. Juni. (BeimBaden ertrunken.) In der Jagst ereignete sich am Donnerstag­nachmittag ein Unglücksfall, dem der elf Jahre alte Sohn des Obergriesheimer Landwirts Thomas Mall zum Opfer fiel. Der Junge wurde, als er unterhalb der Jagstbrücke bei Heuchlingen in der Nähe des Ufers eine kurze gefährliche Strecke durchschwimmen wollte, anscheinend von einem Stru­del erfaßt und ging unter. Nach zahlreichen vergeblichen Tauchversuchen einiger Schwimmer fand man die Leiche des Knaben drei Stunden später in der Mitte des Flusses.

Erkenbrechtshausen, Kr, Crailsheim, 10. Juni. (Der F u ch s i m H ü h n e r st a l l.) Während der Nacht hat hier der Fuchs einen bösen Besuch abgestattet. Dem Räuber fie­len 18 Hühner und der Hahn zum Opfer. Vier Hühnern ahm er mit, während er die übrigen mit durchbissener Kehle lie­gen ließ.

Eussenstadt, Kr. Heidenheim. 10. Juni. (Tödlicher Sturz.) Der 45 Jahre alte Zimmermann Jakob Kröner war in einer benachbarten Gemeinde mit Abbrucharbeiten beschäftigt. Er stürzte ab und zog sich einen Schädslbruch zu, dem er unter Hinterlassung von sechs Kindern noch am Un­glückstag erlag.

Bergenweiler, Kr. Heidenheim, 10. Juni. (Kindslei- che gefunden. Vor etwa sechs Wochen fiel das vierjäh­rige Kind des Eotthilf Malisi beim Spielen in die Brenz. Erst dieser Tage konnte die Leiche des Kindes geborgen werden) sie wurde beim Badeplatz in Sontheim entdeckt.

Sontheim, Kr. Heidenheim, 10. Juni. (Diamantene Hochzeit.) Dieser Tage durfte das Landwirtsehepaar Johannes Kröner und Anna Katharina geb. Bunz das Fest der Diamantenen Hochzeit -feiern. Die Eheleute sind 88 und 86 Jahre alt und beide noch sehr rüstig.

Laupheim, Kr. Biberach, 10. Juni. (Ertrunken.) Der des Schwimmens nicht ganz kundige A. Held versank plötzlich im Schwimmbad. Der 17jährige Fritz Locher aus Ulm ver­suchte den Ertrinkenden zu retten,' er mußte die Versuche aber aufgeben, da Held ihn umklammern wollte. Erst nach langem Suchen gelang es, den Jungen an Land zu bringen. Die von einem Arzt angestellten Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg.

Kempten, 10. Juni. (Verurteilter Betrüger.) Von der Großen Strafkammer wurde am Freitag der 36 Jahre alte Josef Rupp aus Aichstätten wegen Betruges zu achteinhalb Monaten Gefängnis verurteilt. Rupp hatte vier Jahre katholische Theologie studiert. Dann gab er das Stu­dium auf, um Rechtswissenschaft zu studieren. Er konnte je­doch infolge des Todes seiner Eltern auch dieses Studium nicht beenden. Planlos zog er im Lande umher, suchte alte Studienbekannte, insbesondere Geistliche, auf und schwin­delte kleinere und größere Betrüge von ihnen heraus.

Aus dem Allgäu. 10. Juni. (Großefuer) In der Nacht zum Donnerstag brach im Sägewerk Droth in Sont­hofen ein Brand aus, der sich mit ungeheurer Schnelligkeit zum Eroßfeuer entwickelte. Obwohl der Brandherd mit 21 Rohren bekämpft wurde, gestalteten sich die Nettungsarbei- ten außerordentlich schwierig, da das Feuer im Sägewerk eine gewaltige Hitze entwickelte. Nur dem raschen und ziel­bewußten Eingreifen der Feuerwehren und der Gebirgsjä­ger ist es zu danken, daß nicht auch noch große Werte an Holz und Sonstigem dem Brand zum Opfer sielen. Auch das nahe beim Sägewerk liegende Wohnhaus wurde von den Flammen erfaßt.

Aus dem Gerichtssual

Der falsche Herr Doktor

Stuttgart, 10, Juni. Der 35 Jahre alte Fritz D, aus Weißenau stand vor dem Sondergericht Stuttgart, das kürzlich in Ravens­burg eine Reihe von Fällen aus dem württembergischen Ober­land zu verhandeln hatte, wegen Mißbrauchs des Parteiabzei­chens und außerdem wegen falscher Titelführung und Zechprel­lerei. Fritz D, hatte sich als Friseur lange Jahre in der Schweiz aufgehalten, bis er im Sommer 1937 wegen seine? asozialen Verhaltens dort ausgewiesen wurde. Er kehrte nach Deutschland zurück und fand in Friedrichshofen Arbeit. Er trng <ur einem Abend unberechtigterweise das Parteiabzeichen und flunkerte ge­genüber einem Unteroffizier, er habe den Einmarsch nach Oester' reich als Arzt bei einem Artillerieregiment mitgemacht. Er stellte sich zuletzt, als er merkte, daß dem Unteroffizier allerhand Zwei­fel über die behaupteten Erlebnisse aufstiegen, sogar als der Arzt Dr. T. vom Spital in Ravensburg vor. Da er wegen Zech­prellereien, die er schon vorher auf dem Kerbholz hatte, keinen Wert auf die vorzeitige Bekanntschaft mit der Ravensburger Polizei legte, verließ er alsbald nach dem Unteroffizier ebenfalls das Lokal selbstverständlichvergaß" er hierbei in der Eile, seine verschiedenen Viertel Wein zu bezahlen. Weil er sich nicht bloß zu Unrecht den Doktortitel angemaßt, sondern sich dabei auch durch Mißbrauch des Parteiabzeichens eines politischen Ver­gehens schuldig gemacht hat, wurde er vor das Sondergericht gestellt. Das Sndergericht verurteilte den Angeklagten zu acht Monaten Gefängnis.

Wegen Silbergeldschmuggels

Mannheim, 11. Juni. Das Sondergericht verurteilte den 1887 in Nallingen (Amt Säckingen) geborenen Albert Konrad zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus und 2000 RM. Geld­strafe, Einziehung weiterer 2041 RM. und zwei Jahren Ehr­verlust, weil er sich eingestandenermaßen eines Volksverratsver­brechens schuldig gemacht hat und durch sein Verhalten die Volks­wirtschaft schädigte.

Montag, den 12. Juni 1939

Todesurteil bestätigt

Freiburg, 11. Juni. Das Reichsgericht hat die von dem 1908 geborenen Friedrich Reinhard Scherzer gegen das Urteil des Schwurgerichts Freiburg vom 19. April eingelegte Revision als unbegründet verworfen. Das Freiburger Schwurgericht ver­urteilte am 19, Apil 1939 den in Freiburg geborenen, in Nim- burg wohnhaften ledigen Friedrich Scherzer wegen Mordes zum Tode sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Le­benszeit. Scherzer hatte auf dem Wege zwischen Nimburg und Eichstetten die ledige Maria Magdalene Hornecker aus Eichstet­ten, die ein Kind von ihm erwartete, mit einem Feldstein be­wußtlos geschlagen und sie dann in den Hochwasser führenden Dreisam-Kanal gestoßen, wo sie ertrank. Die Versuche des Mäd­chens, aus dem Wasser herauszukommen, hatte der Angeklagte, wie er zugab, verhindert

Sport und Spiel

! Fußball

! rlm die Deutsche Meisterschaft

s In Berlin: Schalke Dresdener SC. 2:0

! Aufstiegsspiele zur Eauliga

> Württemberg, Gruppe Süd: FC, Lustenau VfN, Aalen 1:2) Gruppe Nord: SpFr, Eßlingen VfL. Sindelfingen 0:2.

! Baden, Gruppe Süd: FV. Rastatt FC. Villingen 1:2; VfR.

, Sichern FL. Rheinfelden 1:1. Gruppe Nord: FC. Virkenfeld gegen Amicitia Viernheim 2:1.

Freundschaftsspiele: SpVgg. 07 Ludwigsburg VfB, Stutt­gart 0:8; SpV. Feuerbach FV. Zuffenhausen 3:3; FV. Nür­tingen Wiener Sportclub 1:5; SSV. Ulm Jahn Regens- , bürg 3:0; Union Vöckingen SpV. Wiesbaden 2:0; Ulmer FV, 94 Neumeyer Nürnberg 1:1; FC. Pforzheim SpFr. Stuttgart 1:2; SpVgg. Untertürkheim SpVgg, Renningen 1:1; TSE. Söflingen FV. Geislingen 2:5.

Handball

i Aufstiegsspiele zur Eauliga

! FA, Göppingen ViN, Schwenningen 13:8; TSG. Söflingen gegen TV. Marbach 6:7.

Hermann Lang gewinnt Wiener Vergrennen

Der erste Lauf um die Deutsche Bergmeisterschaft 1939 wurde auf der Wiener Höhenstraße am Kahlenberg entschieden. In der großen Rcnnwagenklasse siegte um Zehntelsekunden Hermann Lang auf Mercedes-Benz mit einer Gesamtzeit von 4:38,6 und einem Stundenmittel von 106,8 Kilometer vor Hermann Mül- l e r auf Auto-Union mit 4:39,4 und einem Durchschnitt von 106,1 Stundenkilometer. Dritter wurde Manfred von Vrauchitsch auf Mercedes-Benz in 4:39,7 vor Hans Stuck auf Auto-Union in 4:43,5. Mit diesem Sieg hat die junge Garde unserer Renn­fahrer zum erstenmal einen erfolgreichen Angriff auf den jahre­langen Bergkönig Hans Stuck unternommen.

, Stuttgarter Frühjahrs-Pferderennen

Bei drückender Sommerhitze wurde am Samstag der erste Teil der diesjährigen Stuttgarter Frühjahrs-Pferderennen auf dem Cannstatter Wasen abgewickelt. Der Sport in den einzelnen Trab- und Galopprennen stand durchweg auf beachtlicher Höhe. Im Hauptrenen des ersten Tages, dem Offiziers-Jagdrennen, holte sich Hauptmann Leicht vom AR, 5 aufPrinzeß" einen überlegenen Sieg. Hart umkämpft war dagegen das Flachrennen um den Preis vom Bodensee, in dem Maharon unter I. Thiel nur um Halslänge vorFerner" (Reithmeier) in Front blieb. Bei den Trabsahren verdiente der ebenfalls mit 1200 RM. do­tierte Preis von Ulm die stärkste Beachtung.Fridolin" gewann hier in überlegenem Stil vorVictor" (I. Riedel).

Kleines Sportallerlei

Das Endspiel um die Deutsche Fußball-Meisterschaft bestreiten am nächsten Sonntag Admira Wien und Schalke 04 im Berliner Olympia-Stadion. Schalke errang im Wiederholungsspiel gegen den Dresdener SC. einen sicheren und verdienten 2:0-(l:0-)Sieg und sicherte sich damit vor 55 000 Zuschauern die Teilnahme­berechtigung am Endkampf.

Die Deutschland-Fahrt brachte am Sonntag mit der Tages­strecke WienGraz über 197 Kilometer die kürzeste Etappe der ganzen Rundfahrt. Schlechtes Wetter störte auf dem ganzen Wege das noch 37 Mann starke Teilnehmerfeld, das beim An­stieg zum Semmering gesprengt wurde. Nach einer Fahrzeit von 5:04,56 Stunden siegte Hermann Schild-Chemnitz vor Nievergelt- Schweiz, Petersen - Dänemark, Schmidt-Dortmund, Amberg- Schweiz und Wierinckx-Velgien im Endspurt. Mit zweieinhalb Minuten Abstand folgte das Hauptfeld, angeführt vom Chem­nitzer Meyer, Spießen-Belgien, Lachart-Frankreist und Albert Plappert-Stuttgart. 16 Fahrer wurden auf den zwölften Platz gesetzt, darunter auch der Träger des gelben Trikots, Georg Um- benhauer-Nürnberg, der mit insgesamt 62:23,47 Stunden weiter in Führung liegt vor Fritz Scheller-Schweinfurt 62 28,09 und Zimmermann-Schweiz 62:28,15.

Die Großdeutsche Alpenfahrt der deutschen Radamateure wurde mit der letzten Etappe über 123 Kilometer abgeschlossen. Der Chemnitzer Richter und die beiden Nürnberger Kittsteiner und Keßler enteilten am Zirler Berg und machten das Ende unter sich aus. Nach einer Fahrtzeit von 3:35,07 Stunden siegte Rich­ter im Endspurt vor Kittsteiner und Keßler, die auch in der Ee- samtwertung der insgesamt 450 Kilometer hinter Richter die nächsten Plätze belegten.

Die beiden Dortmunder Kilian-Vopel gewannen in München- Gladbach ein 100-Kilometer-Mannschaftsrennen überlegen in 2:39,17 Stunden mit Rundenvorsprung vor den Holländern Sa- velsberg und Wagenaar. Im Fliegerhauptfahren mußte sich Ki­lian dem vielfachen deutschen Meister Albert Richter beugen.

Heinz Lazek, der frühere Schwergewichts-Europameister, schlug bei der Freiluftveranstaltung in Frankfurt a. M. den Italiener Santa de Leo sicher nach Punkten. Auf der gleichen Veranstal- : tung verteidigten Ernst Weiß-Wien im Bantamgewicht gegen Remscheid-Solingen durch ein Unentschieden und Karl Vlaho- i Wien im Leichtgewicht durch einen Punktsieg gegen Veck-Düssel- ^ darf ihre Meisterschaft mit Erfolg.

i In Nürnberg wurde ein deutsch-italienischer Voxkampfabend ^ durchgeführt, bei dem Paul Wallner-Düsseldorf den Hauptkampf ^ bestritt. Wallner schlug Rinaldo Paris über acht Runden knapp ! nach Punkten, Im schönsten Kampf des Abends siegte Wöhrer- i Wien gegen Garbelli knapp nach Punkten.

^ Bei den Meisterschaften der Deutschen Polizei in Frankfurt an : der Oder gab es am Samstag nachmittag durchweg ausgezeich- ! nete Leistungen und einen neuen schwäbischen Sieg. Nachdem i Staudacher (PSV. Stuttgart) im 100-Meter-Hürdenlauf seinen : Titel erfolgreich verteidigt hatte, gewann Württemberg auch noch i die 20mal-100-Meter-Hindernisstaffel. Leider mußte Herbolzhei- ! mer-Stuttgart im Handgranatenwersen seine Meisterschaft- : geben, da er mit seiner Weite von 78.07 Meter von Wagner- Köln um mehr als einen Meter übertroffen wurde.