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Gelöbnis, heute und in aller Zukunft alle Kräfte einzusetzen um sich der vom Führer gesetzten Aufgabe würdig zu erweisen Er beglückwünschte dann Offiziere und Mannschaften zu ihren Aus- ,?"U"Sen. dre ein Ansporn sein sollten, immer alle KEteein zufetze« zum Schutze von Volk und Vaterland.

Mussolinis stolzer Tagesbefehl

Ml die heimkehrenden Freiwillige«

No«, 8. Juni. Mussolini hat anläßlich der Rückkehr der ita­lienischen Spanienfreiwilligen folgenden Tagesbefehl erlasse«: ..Das Vaterland begrüßt Euch bei Eurer Rückekhr nach 30 Mo­nate» siegreichen Krieges gegen die Demokratien und den Bol­schewismus. Tausende Eurer Kameraden, die heldenhaft gefallen sind, schreiten Euch voran und die Kameraden der ruhmreichen Freiwilligen-Division, der Kerntrupp der spanischen Infanterie, begleiten Euch. Auf den Schlachtfeldern habt Ihr den Bund zwischen Spanien und Italien mit dem Blute besiegelst. Das ei­nige, frei und große Spanien Francos ist auch durch Eure Opfer entstanden. 30 Monate lang wäret Ihr das Schreckgespenst der großen Demo-Plutokratien und hierauf müßt Ihr stolz sein. Die DivisionLittorio", die unwiderstehliche und gefürch­tete Division, bleibt in der Zusammensetzung ihrer Führung und in ihren Mannschaften bestehen. Diese hohe Auszeichnung habt Ihr vollauf verdient."

Reichslheaterfestrvoche in Wien

Begeisterung um Dr. Goebbels «nd Minister Alfierk

Wie«, s. Juni. Die 6. Reichstheaterfestwoche ist am Sonniag abend in Anwesenheit ihrer Schirmherren, des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, und eines Vertreters aus Italien, des Ministers für Volkskultur, Alfieri, mit einer Festvorstellung der Händelschen Oper »Julius Cäsar" eröffnet worden. Der glanzvolle Abend stellte den würdigen Auftakt für diese der Muse des Theaters geweihte Festwoche dar. Minister Alfieri legte am Montag mittag am Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges, das sich auf dem sogenannten äuße­ren Burgtor befindet, einen Lorbeerkranz mit einer Schleife in den Farben des verbündeten Italiens nieder.

Auf dem Wege zum Bolks-

und Nalionalthealer

Kundgebung der Reichstheaterkammer iu der Wiener Staatsoper

Wien, 5. Juni. Zum sechsten Male waren die führenden Män­ner des deutschen Volkes dem Rufe des Reichsministers Dr. Goebbels gefolgt und hatten sich in der Wiener Staatsoper versammelt, um die programmatischen Erklärungen des Wahrers und Befreiers deutschen Kunstwillens entgegenzunehmen. Eine große Menschenmenge hatte sich vor dem Operngebäude einge­funden, um Reichsminister Dr. Goebbels und seinen Gast aus dem befreundeten' Italien, den Minister für Volkskultur, Al­fieri, bei ihrer Anfahrt herzliche Ovationen darzubringen. In dem Parkett des Hauses und in den Logen halten sich die füh­renden Männer des deutschen Theaters, aber auch zahlreiche Dichter und Schriftsteller, sowie jene Gruppe von 50 Dichtern, die einer Einladung des Reichspropagandaministers zu einer Fahrt nach Wien gefolgt waren, versammelt.

Rach einer musikalischen Einleitung begrüßte der Präsident der Reichstheaterkammer, Ludwig Körner, die Festgäste.

Reichsnriirister Dr. Goebbels

betrat unter nicht endenwollenden, sich immer wieder erneuern­den Ovationen des Hauses, das sich von seinen Sitzen erhoben hatte, das Rednerpult. Er begrüßte zunächst seinen hohen Gast, Minister Alfieri, und gab dann programmatische Er­klärungen ab:

Das deutsche Volk ist das theaterliebendste und theaterbeses- sendste Volk der Welt", so stellte Reichsminister Dr. Goebbels fest,in der deutschen Kulturgeschichte hat das Theater seine tief­ste und reinste Ausprägung gefunden". Es waren Deutsche, die die weltberühmten mittelalterlichen Volksstücke und Schwänke schrieben und auch ausführten. Söhne unseres Volkes waren dazu berufen, das seinem Wesen nach dogmenstarre Theaterspiel mit der tiefen Poesie und Romantik ihrer deutschen Seele zu erfüllen «nd es damit für das deutsche Volksempfinden überhaupt erst lebensfähig zu machen. Deutsche waren es, die in einem früh erwachten Theateridealismus mit dem Thespiskarren über die morastischen Landstraßen unseres Vaterlandes fuhren, von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt, vor den staunenden Augen der Menschen ihre Zelte und Buden aufschlugen und ihnen am Abend die wenn auch erst in bescheidendstem Umfange vorhan­denen Produkte der deutschen dramatischen Literatur zu vermit­teln versuchten.

Dr. Goebbels wies nach, wie Deutsche mit den Dramen «nd Tragödien der Klassik die große, bis in unsere Zeit hineinwir­kende neue Vühnenentwicklung begründeten und einleiteten, «nd er erinnerte an den ausschlagenden Anteil, den wiederum Deut­sche an der Entwicklung der alten, primitiven Spieloper zum modernen Mufikdrama gehabt haben.Nur ein Deutscher", so rief Dr. Goebbels aus,konnte das Wort prägen von der Bühne als einer moralischen Anstalt."

Weiter schilderte er dann, wie Goethe selbst sich jahrelang in Weimar als Theaterdirektor betätigt und damit gezeigt habe, wie hoch und wie verantwortungsvoll er die Aufgabe der Füh­rung einer Bühne auch für sich selbst einschätzte.

Welch einen Weg aber hat das deutsche Theater durchschreiten müssen vom Anfangsstadium des wandernden Thespiskarren bis zu seinem Stand von heute, in dem jede größere Stadt es für ihre selbstverständliche Ehrenpflicht hält, ein eigenes Theater nicht nur zu besitzen, sondern es auch zu unterhalten und zum Kulturmittelpunkt des kommunalen und provinzlichen Lebens zu erheben!

Deshalb ist auch die Stellung des deutschen Volkes zum Büh­nendichter und zum Bühnedarsteller seit jeher eine ganz andere gewesen, als sie bei anderen Völkern überhaupt nur denkbar war. Für uns Deutsche war das Theater niemals eine Stätte billiger Unterhaltung oder frivolen Amüsements.

Dr. Goebbels schilderte dann, wie nach dem großen Kriege das deutsche Theater unter der Führung art- und blutsfremder Ju­den einen tragischen Niedergang erlebt habe, wie es jetzt aber in die Zeit seiner glanzvoll st en Wiedergeburt einge­treten sei. So, wie das Theater auf eine solche Vergangenheit zurückblicke, und wie es heute in einer verpflichtenden Gegen­wart stehe, so liege eine großeZnkunft noch vor ihm.

(Fortsetzung folgt.)

_Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Hier! in Danzig

Danzig, 5. Juni. Reichsarbeitsführer Hier! ist zu einer Besich­tigung der Danziger Arbeitsdienstlager iu Danzig eingetroffen. Am Sonntag fand auf dem Wiesenwall ein Appell des Danziger Arbeitsdienstes statt, an de« sich ein Vorbeimarsch vor dem Reichsarbeitsführer anschlotz. Reichsarbeitsführer Hier! richtete an die zum Appell angetretenen Danziger Arbeitsdienstmänner folgende Ansprache:Kameraden vom Danziger Arbeitsdienst! Ich bringe euch die kameradschaftlichen Grüße von 350 000 Ar- beitsmäueru im Großdeutschen Reich. Sie fühlen sich mit euch verbunden durch die gleiche Einstellung zur deutschen Volks­gemeinschaft, durch die gleiche hohe Auffassung vom Adel der Ar­beit. Wir find verbunden durch die gleichen großen Lebensgesetze des Arbeitsdienstes, der uns verpflichtet auf Treue, Gehorsam und Kameradschaft. Wir alle gehören zu einer großen Murter, unserem deutschen Volk, ihm haben wir uns ergeben mit Herz und mit Hand.

Danziger Kameraden! Wir im Reich glauben an euch. Wir wissen, daß ihr i» jeder Lage eure Pflicht erfüllen werdet, getreu der nationalsozialistischen Forderungen, die da lautet: Jeder Deutsche ist Arbeiter und kämpft für sein Volk."

Am Abend veranstaltete der Danziger Arbeitsdienst eine Groß­kundgebung in der Messehalle. Nach einem chorischen Spiel Schwert und Spaten", vom Danziger Arbeitsdienst ausgeführt, erklärte Reichsarbeitsführer Hier! u. a., daß das deutsche Volk die friedliche Zusammenarbeit der Völker unter dem Gesichts­punkt: Jedem das Seine! erstrebe. Es wolle niemand berauben.

_D ienstag, den 8. Juni 1 33»

es wolle aber auch die ihm Ankommenden Arbeits- und Lebens- müglichkeitcn sich nicht durch Neid und Habgier dauernd ent­halten lassen. Immer sei Danzig eine echt deutsche Stadt geblieben und sei es auch heute. Danzig habe in der Zeit deutscher Schmach deutsch gefühlt und seinem Volkstum die - Treue gehalten. Das deutsche Volk im Reich vergelte Treue mit Treue. Heute, so schloß Hierl, wisse Danzig, daß hinter seinem Bekenntnis zum Deutschtum ein starkes, geeintes deutsches Volk und ein mächtiges Deutsches Reich stehe. Nach der Kundgebung fand ein Fackelzug des Danziger Arbeitsdienstes statt.

Brandkatastrophe in Mexiko

52 Tote, zahlreiche Verletzte

Mexiko-City, 5. Juni. In der Ortschaft Zacatepec im Staate Morelo südlich von Mexiko-Stadt brach ein Brand aus, der schließlich die ganze Ortschaft vernichtete. Das Feuer entstand in der Vorführkabine eines Kinos während einer ausverkauften Vorstellung. Unter dem Publikum brach eine Panik aus. Ms merkwürdiger Umstand wird berichtet, daß der Brand in dem Augenblick bemerkt wurde, als auf der Leinwand Szenen von einer Brandstiftung abrollten. Die Flammen ergriffen mit rasender Geschwindigkeit die benachbarten Gebäude und shließ» lich die ganze Ortschaft. Bisher wurden 52 Tote festgestellt, wäh^ rend zahlreiche Personen Verletzungen davontrugen.

Chamberlain lehnt Moskau-Besuch ab

London, 5. Juni. Ministerpräsident Chamberlain wurde am ! Montag im Unterhaus gefragt, ob er es nicht für wünschens- ; wert halte, Moskau einen offiziellen Besuch abzustatten, zumal j er doch vor München erklärt habe, daß es äußerst nützlich sei, daß ^ die Staatsmänner persönlich miteinander verhandelten. Cham- ' berlain erwiderte, daß seine damalige Erklärung sichauf die ! damaligen Bedingungen und auf die damalige Zeit" bezogen ! hätten. Unter den gegenwärtigen Umständen glaube er jedoch ! nicht, daß ein solcher Besuch eurem nützlichen Zweck dienen ! könnte. !

Moskau hüllt sich in Schwelgen ^

Die Gegenvorschläge für Paris und London >

Moskau, 5. Juni. Ueber die weitere Entwicklung der englisch- - sowjetrussischen Paktverhandlungen verlautet in der Moskauer Presse sowie seitens hiesiger amtlicher Stellen nach wie vor nicht das geringste. Selbst die Ueberreichung der sowjetrussischen Ant­wortnote auf die letzten englisch-französischen Vorschläge wurde in der Moskauer Presse nicht verzeichnet. In diplomatischen Kreisen gehen die Meinungen über die Aussichten einespositi­ven" Abschlusses der Verhandlungen zur Zeit wieder stark aus­einander. Man erachtet die Forderung Moskaus nach einer E a- rantie für Lettland, Estland und Finnland, als eine nur schwer zu überbrückende Schwierigkeit, da diese Staa­ten eine Garantie ablehnten.

DerPetit Parisien" läßt sich aus London berichten, daß die sowjetrussische Antwortganz allgemein gesprochen, keinen schlechten Eindruck" gemacht habe, und daß sie eine aufmerksame und sympathische Prüfung verdiene. Man glaube nach wie vor, daß die Meinungsverschiedenheiten zwischen der sowjetrussischen Regierung einerseits und der französischen und britischen Regie­rung andererseits nicht unüberwindlich seien und vielleicht durch einen Kompromiß überbrückt werden könnten. ImOeuvre" heißt es, im Foreign Office sei man sich darüber klar, daß Mos­kau zwar in einigen Punkten Zugeständnisse machen müsse, daß es aber keineswegs in der Frage der Automatik des Dreierpaktes nachgeben werde. Der Kreml werde lieber auf seiner Stellung beharren als unterzeichnen. England werde daher schließlich nachgeben. DemFigaro" zufolge haben bereits zwischen Lon­don und Paris Beratungen über die sowjetrussische Antwort stattgefunden.

Am Sonntag gingen bereits die Sachverständigen des Foreign Office an die Arbeit, um den Wortlaut der Moskauer Note ge­nauesten? zu prüfen. Die Londoner Blätter sind darin einig, daß in der Note verschiedene Punkte der letzten britischen Vorschläge beanstandet werden. In einer Einigung über die Garantien, die England und Frankreich sämtlichen Nachbarstaaten Sowjetruß­lands, vor allem den drei baltischen Staaten, geben wollen, se­hen die Zeitungen die Hauptschwierigkeiten. Aus einem Pariser Bericht desDaily Telegraph" geht eindeutig hervor, wie tief die Kluft zwischen dem englischen und dem sowjetrussischen Standpunkt ist. Wenn eine Kompromißformel, die man franzö- sischerseits zwischen London und Moskau auszuarbeiten versuche, keinen Erfolg haben sollte, dann könnte, meint das Blatt, leicht alles zusammenbrechen. Frankreich und England aber hätten dann Verpflichtungen auf sich genommen gegenüber Polen, Ru­mänien und Griechenland, von denen man icht sicher wüßte, ob sie eingehalten werden könnten.

Die englische A-BooZ-KaiasirophL

Schleier derThetis"-Katastrophe lichtet sich Tsrpedo- ausrüstung war schuld Drei sich Rettende ins Boot zurück­gezogen

London, 5. Juni. Der leitende Direktor der Cammel Laird- Werft, Johnson, von der das gesunkene U-BootThetis" gebaut worden ist, gab eine Erklärung über die Gründe der Katastrophe ab. Danach hat der vordere Verschluß eines Torpedoausschußroh­res nicht funktioniert. Und als die Mannschaft den inneren Ver­schluß öffnete, strömte das Wasser mit solcher Gewalt ein, daß man den Verschluß nicht mehr zubekam und daß es nicht mehr gelang, das erste Schott zu schließen. Auch das nächste Schott konnte nicht geschlossen werden, sodaß die beiden vorderen Teile des Schiffes »oll Wasser liefen. Warum es nicht gelungen ist, weitere Besatzungsmitglieder mit dem Davis-Rettungsapparat, durch den vier Mitglieder sich retten konnten, an die Oberfläche zu bringen, ist noch nicht geklärt. Bei diesen weiteren Versuchen hat man drei Vesatzungsmitglieder aus unbekannten Gründen in das U-Boot zurückgeholt; woran sie starben, weiß man noch nicht.

Direktor Johnson vertrat die Ansicht, daß die Admiralität al­les in ihren Kräften Liegende getan habe, um an den Rettungs- arbeiten mitzuhelfen. Die Arbeiten seien durch starke Strömung und Gegenströmungen außerordentlich erschwert worden. In dem Augenblick, wo bekannt wurde, daß ein Unglück geschehen sein dürfte, habe man auch alle notwendigen Rettungsapparate an die llngkücksstelle geschickt; zur Zeit werden jetzt Versuche ge­macht, das Schiff langsam zu heben und dann allmählich abzu- fchleppen. In der britischen Admiralität in London wurde eine erste Sitzung zur Untersuchung der U-Voot-Katastrophe abgehal- ten. Kapitän Oram. der die fünfte U-Boot-Alottille komman­

diert, und der als erster von dem gesunkenen UnterseebootThe- tis" gerettet wurde, erstattete Bericht.

Die Darstellung des Ministerpräsidenten

London, 5. Juni. Ministerpräsident Chamberlain gab im Unterhaus die mit großer Spannung erwartete Erklärung über die Unterseeboot-Katastrophe ab. Er sagte, daß dieses tragische Unglück nicht etwa auf das Personal zurückzufiihren sei, das sich an Bord befunden habe, vielmehr sei das U-Voot dadurch gesun­ken, daß durch Versagen des Verschlusses eines Torpedoausschuß­rohres die beide« vorderen Teile des U-Bootes voll Wasser ge­laufen seien. Der Signalapparat des Schiffes sei zerstört wor­den, sodaß man sich nicht mit über Wasser befindlichen Schiffen habe in Verbindung setzen können. Die Rauchsignale; die man ge­geben und die Bojen, die man hochgelassen habe, seien nicht gleich bemerkt worden. Chamberlain beschrieb darauf, wie man das U-Boot entdeckt habe. Sofort darauf habe sich der Kommandie­rende in Plymouth mit einer Rettungsgesellschaft in Liverpool in Verbindung gesetzt, um sicherzustellen, daß alle notwendigen Geräte so schnell wie möglich zur Stelle geschafft würden. Cham­berlain schilderte darauf die Rettung des Kapitäns Oram und der übrigen wenigen Ueberlebenden. Man babe dann später den Versuch gemacht, das Heck des Schiffes weiter- aus dein Wasser zu heben, um ein Loch hineinzuschweißen. Dieser Versuch sei aber fehlgeschlagen. Man nehme an, daß drei Vesatzungsmitglieder ihren Tod gefunden hätten, als sie versuchten, ebensa wie die übrigen vier mit Rettungsapparaten an die Oberfläche zu kom­men. Man habe sie wieder in das U-Voot zurückgezogen. Im Laufe der Schilderung der Rcttungsarbeiten erwähnte der Mi­nisterpräsident, daß man um das U-Voot einen Deich habe legen können und man auch die notwendigen Hebevorrichtungen bereit­gehalten habe. Aber das U-Boot sei wieder aus der Trosse herausgeglitten. Der Ministerpräsident gab dann be­kannt, daß man angesichts der Größe der Katastrophe eine öf­fentliche Untersuchung abhalten wolle. Anschließend brachte er namens der Regierung und des Parlaments die tiefe Trauer über den Verlust so vieler Menschenleben zum Ausdruck.

Ssrmtagsredc Daladlsrs

Sorgen um Frankreichs leere Wiegen

Paris, 5. Juni. Ministerpräsident Daladier hat am Sonntag bei der Tagung des Vollzugsausschusses der Radikalsozialen Par­tei eine Rede gehalten, in der er sich mit der Innen- und Außen­politik beschäftigte. Die Rede bewegte sich ganz im Stile der auch an den letzten Sonntagen gehaltenen unfruchtbaren Ansprachen. Zunächst beschwor der Ministerpräsident die innere Einigkeit der Franzosen. Hierbei widersprach sich Daladier in auffallender Weise. Er ging von der Feststellung aus, daß die Franzosen heute stärker denn je geeint seien. Eigenartigerweise mußte er aber dann doch in langen Ausfühungen seinen innenpolitischen Geg­nern entgLgentreten. Der Ministerpräsident kam dann auf den Stand der internationalen Verhandlungen zu sprechen. Er er­klärte, daß er auf einen schnellen und glücklichen Abschluß hoffe. Zum Schluß kündigte der Ministerpräsident bevölkerungspolitische Maßnahmen an. In diesen Tagen werde einGesetzgebungswerk zur Verteidigung der französischen Familie" veröffentlicht werden. Ferner würden Maßnahmen entwickelt werden, die es allen jungen Franzosen ermöglichen können, mit einem gesunden Geist und einem starken Körper zu schaffen. Die leeren Wiegen seines Landes veranlaßten Daladier zu der Erklärung, einleeres Land könne nicht frei" sein.

Kleine flochrichlen

Weltkongreß -er Luftfahrtpresse. Der erste Weltkongreß der Luftfahrtpresse, bei dem 500 Zeitungen von 25 Nationen vertreten sind, ist am Montag auf dem Capitol in Rom er­öffnet worden. Der Vizegouverneur von Rom begrüßte die Teilnehmer des Kongresses, zu dem Deutschland mit 50 Ver­tretern die weitaus stärkste ausländische Abordnung ent» fandt hat, mit herzlichen Worten. General Valle betonte nach einem Rückblick auf die Entwicklung der Luftfahrt, di» selbst heute noch trotz ungeheurer Fortschritte erst in den Anfängen stehe.

Der griechische Kronprinz Paul ist am MontagnachmittaH aach Bukarest abgereist.

Blitzschlag in Kirche. In Pradines (in Frankreich), in derj Nähe von Tafors, (im Departement Lot) schlug der Blitz; während der Messe in eine Kirche. Der Elockenturm wurde sollkommen vernichtet und zahlreiche Kunstgegenstände im; Kirchenschiff schwer beschädigt. Von etwa 100 anwesenden Kirchgängern, von denen der größte Teil Kinder waren, wurden 20mei st schwerverletzt. Viele haben Brand-; wunden davonqetragen. Ein siebenjähriger Junge hat dass Augenlicht verloren. "