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Nagolder Tagbiatt „Der Gesellschafter
Dienstag, den 8. Juni 1939
8ta^1 u l-3isic!
Nagold, den 6. Juni 1939
Wir müssen in großen Zeiträumen denken, nicht für den Augenblick. Hitler.
8. Juni: 1836 Ingenieur M. Eyth geboren. — 1915 erste Jsonzoschlacht. ^
Dienstnachrichten
Die Sekretärprüfung bestand: Bühl er. Friedrich, von W a l d d o r f.
Der beim Polizeiamt Eßlingen verwendete Bürgermeister Dürr sfr. Traubenwirts Sohn) aus Nagold wurde zum Polizeiinspektor ernannt.
Heute Ginauavtievung
Wie bereits mitqeteilt. erhält Nagold heute Einquartierung. Etwa 200 Soldaten treffen gegen 18 Uhr ein.
^dS.-4trrlaubev komme«
Am 12. Juni um 19 Uhr treffen etwa 200 KdF.-Urlauber aus dem Gau Düsseldorf ein: sie werden bis zum 21. Juni in Nagold bleiben. Am 19. Juni soll ein weiterer Transport von KdF.-Urlaubern aus dem Eau Köln-Aachen folgen, die Zahl der Gäste steht noch nicht fest.
Dev ^dS.-wase« tm Lichtbild
Zu einem sehr anschaulichen Lichtbildervortrag über den KdF.- Wagen hatte das Volksbildungswerk gestern abend in den Saal des Hauses der NSDAP, eingeladen. Ein kleiner Kreis von Volksgenossen, die sich für den KdF.-Wagen besonders interessieren, hatte sich eingefunden. Gauwagenreferent Dill- m a n n-Stuttgart wies einleitend zunächst auf die gewaltige Bedeutung der Schöpfung des KdF.-Wagens hin und schilderte den Wagen als Fanal und Symbol einer großen Zeit. Im Bilde sahen wir dann das Versuchswerk Zuffenhausen, die kleinste Automobilfabrik der Welt, ferner das in jeder Hinsicht vorbildlicke Vorwerk in Braunschweiq und schließlich die im Entstehen begriffene riesige Fabrik bei Fallersleben, wo auch die KdF.-Stadt. die größte und schönste Siedlung aus dem Boden wächst. Man sah anschließend alle Einzelheiten des KdF.-Wa- gcns im Bilde und mußte feststellen, daß der Wagen ein unübertroffenes technisches Wunderwerk ist. Im Anschluß an seinen Vortrag beantwortete der Redner noch einige, an ihn gestellte Fragen. Der Ortsreferent des Deutschen Volksbildungswerkes Pg. Lockner sprach ihm den Dank der Versammelten aus.
Richtfest dev Hevmarm Maiev- Siedlung
Wir berichteten bereits über das Fortschreiten der Arbeiten in der Hermann Maier-Siedlung. Am Donnerstag wird ein Richtfest abgehalten.
Das anhaltend schone Mettev
kommt der ganzen Vegetation sehr zugute. Erdbeeren werden jetzt in größeren Mengen auf den Markt gebracht. Die Aussichten für die Kirschenernte in Süddeutschland sind gut, in acht Tagen ist mit der Anfuhr größerer Transporte von Kirschen aus dem Renchtal auf die Märkte der Städte zu rechnen.
Hombopathtschev Devekn
In der Versammlung der Vereinsmitglieder sprach der Vorsitzende über „Pflanzen in der Heilkunde" mit besonderer Berücksichtigung des Johanneskrautes. An der Hand der vielfachen Benennungen des Krautes gab er ein Bild der Pflanze und deren Heilwirkungen auf den menschlichen Körper. Aus der Mitte der Versammlung wurden mehrfache Hinweise auf die Heilkraft des Johanniskrautes bekanntgegeben. — Der zweite Teil der Tagesordnung galt dem Besuch des zweiten Reichstreffens der deutschen Volksgesundheitsbewegung und der Reichsgartenschau in Stuttgart am 18. Juni. Die Anmeldung wird am 7. Juni abgeschlossen.
Betviebsausslug
der Firma Friedrich Kapp. Tuchfabrik
Am Sonntag machte die Betriebsgemeinschaft der Firma Friedrich Kapp ihren diesjährigen Betriebsausflug. Um 6.30 Uhr fuhren in zwei Wagen die Gefolgschaften und ihr Vetriebs- führer des Nagolder und Rohrdorfer Betriebes in Richtung Stuttgart in den herrlichen Frühsommermorgen. Gemeinsame Lieder brachten gleich hier die Zusammengehörigkeit zum Ausdruck. In Stuttgart schloß sich die dortige Gefolgschaft in einem 3. Wagen an. und die Fahrt ging über Ludwigsburg, Heilbronn nach Bad Wimpfen. Nach ausgiebigem Rucksack-Vesper wurden die Sehenswürdigkeiten dieses alten Städtchens besichtigt. Um 11 Uhr ging die Fahrt weiter nach Bad Friedrichshall zur Besichtigung des dortigen Salzbergwerks und der Salinenanlagen. 180 Merer unter Tage wandelte man zwischen salzkristallenen Felsen. Für jeden war es ein Erlebnis, zu sehen, wie das Salz gewonnen wird und wie schwer der Beruf des Bergmanns und Salinearbeiters ist. In Heilbronn erwartete die hungrigen Mägen ein reichhaltiges, gutes Mittagessen. Nach Besichtigung der Stadt und der Hafenanlagen wurde gegen 18 Uhr die Heimfahrt angetreten. Im herrlich gelegenen Freizeitheim der DAF. in Stuttgart-Feuerbach wurde das Abendessen eingenommen und man blieb noch einige Stunden bei Humor und Tanz gemütlich beisammen. Im Laufe des Abends ergriff ein Gefolgschaftsmitglied das Wort und sprach der Betriebsführung den Dank für diesen wohlgelungenen Tag aus. Zu schnell vergingen die gemütlichen Stunden, aber alle gingen mit dem Bewußtsein nach Hause einen schönen Tag der Erholung mit den Arbeitskameraden erlebt zu haben.
Stand der Früchte. Der Mai war mit Ausnahme weniger Tage kühl und naß, besonders in der ersten Hälfte des Monats. Tue Niederschläge waren über normal und z. T. so ausgiebig, taß die Feuchtigkeit vom Boden nicht mehr ausgenommen wer- den konnte. Die zweite Hälfte des Monats war teilweise regnerisch mit kühlen Winden, meist bedeckt und brachte nur vereinzelt Aufheiterung. Infolge dieser Witterung blieb das Wachstum aller Feldfrüchte stark zurück. Die Frllhjahrssaat und auch die Zlbrige Feldbestellung konnte teilweise nicht rechtzeitig zu Ende geführt werden. Das Wintergetreide und die Sommersaat sind im Verhältnis zu früheren Jahren noch ziemlich zurück, teilweile wird Gelbrost festgestellt: es ist jedoch zu hoffen, daß Wärme und Sonnenschein den Rückstand aufholen. Soweit es sich bis jetzt beurteilen läßt, ist der Stand des Getreides im allgemeinen so, daß Aussicht auf eine mittlere bis gute Ernte besteht. Kartoffeln, Kohlrüben, Raps, Rübsen und z. T. Klee stehen etwas unter Mittel, es ist aber zu hoffen, daß auch bei diesen Gewächsen noch eine Besserung eintritt. Das gut angesetzte Wiesengras wird voraussichtlich eine mittlere bis gute Heuernte geben. Das Wachstum der Neben ist noch stark zurück, so daß die Austriebe erst begonnen haben. Mit vereinzelten Ausnahmen sind die Reben gut durch den Winter gekommen.
Aus WaldLors
Bekannt ist in der ganzen Umgebung der Walddorfer Fracht- bote. Bekannt ist auch sein Pferd, das seit 15 Jahren immer inunter dahertrabte. Gestern erlitt es oberhalb Rohrdorf offenbar einen Schlaganfall, sank um und mußte getötet werden.
Ausflug der Freiw. Feuerwehr
Wildberg. Bei prächtigem Wetter konnte die Freiw. Feuerwehr ihre länger geplante Maientour durchführen. Erfreulicherweise stellte sich die hiesige Stadtkapelle zur Verfügung. Auch Musikdirektor Rometsch ließ es sich als zukünftiger Leiter (er hiesigen Stadtkapelle nicht nehmen, zu erscheinen, was lebhaft begrüßt wurde. In früher Morgenstunde ging es mit klingendem Spiel aus dem Städtchen und zwar in Richtung Trölleshof. Gutsbesitzer Link wurde durch den Besuch angenehm überrascht und die Kapelle erfreute ihn mit einigen musikalischen Vorträgen. Als Dank hierfür trugen bald Frauenhände einen guten Tropfen für die durstigen Kehlen herbei. Von hier aus ging es dem Endziel Sckönbronn zu. Im Gasthaus zur Linde konnte jeder Feuerwehrmann den hungrigen Magen befriedigen und den Durst löschen. Unter Mitwirkung der fleißigen Kapelle erlebte man einige schöne Stunden kameradschaftlichen Zusammenseins. Rechtzeitig wurde aufgebrochen und über Effringen ging es der Heimat zu. Wehrführer Christian Böhler, der jederzeit für seine Wehr sorgt, sei auch an dieser Stelle für diese schöne Stunde Dank gesagt. Dieser Dank gebührt aber nicht zuletzt auch der Stadtkapelle.
Vlumenwettbewerb
Wildberg. Nachdem erst vor kurzem der Fremdenverkehrsverein Wildberg mit einem großen lustigen Abend mit dem bekannten Kölner Humoristen August Schnitzler und seinem Ensemble an die Oeffentlichkeit getreten war und damit bewiesen batte, daß auch in kleinen Orten solche Veranstaltungen viel Erfolg haben, wird nun seit einigen Tagen die Bevölkerung zur Beteiligung an einem Blumenwettbewerb unter dem Motto: „Blumen vors Fenster" aufgefordert. Verschiedene schöne Preise und eine ganze Anzahl Trostpreise werden zur Verteilung kommen. Preisgekrönt werden Fenster und Vorgärten. Bewertet wird dabei nicht die Kostbarkeit, sondern die Wirkung des Blumenschmuckes. Es soll hauptsächlich gezeigt werden, daß man auch mit wenig Geld seinem Haus mit ein paar Blumen ein freundlicheres Aussehen geben kann. Es kommt dabei sehr viel auf den guten Willen der einzelnen Wohnungsinhaber an. Einen Preis bekommen kann natürlich nur. wer nicht nur seine Fenster mit Blumen schmückt, sondern auch seinen Vorgarten, wenn ein solcher vorhanden ist. entsprechend in Ordnung hält, oder umgekehrt werden nicht nur der Vorgarten, sondern auch die dazu gehörenden Fenster bewertet. Es ist sehr zu wünschen, daß sich die ganze Bevölkerung an diesem Blumen- w-ettbewerb des .Fremdenverkehrsvereins beteiligen würde: denn dadurch kann zur Verschönerung des Ortsbildes ungeheuer viel beigetragen werden. Wenn wir von „Schönheit der Arbeit" sprechen, so dürfen wir dabei nicht vergessen, daß auch der Weg zur Arbeitsstätte uns Freude machen soll. Es kommt also nicht ilur den Fremden, die sich in unserem Ort wohlfühlen sollen, zugute. sondern in allererster Linie den Einwohnern unserer Stadt selbst, die sich ja den ganzen Sommer Tag für Tag an dem Blumenschmuck unserer Häuser freuen sollen. Darum: Kein Haus ohne Blumen!
Verkehrsunfall
Altensteig. Am Sonntag stieß an der Kurve beim elektrischen Kraftwerk ein Personenwagen aus Berlin mit einem Omnibus zusammen. Dabei wurde eine Insassin am Kopf leicht verletzt. Das Auto ist offenbar an dieser starken Kurve zu schnell gefahren.
Auf der Jagd vom Tode ereilt. — Kind tödlich verunglückt.
Aus der Nagold geborgen
Calw. Am Fuß eines Hochsitzes im Wald bei Rötenbach wurde am Samstag der Jagdpächter Georg Bosch mit einer Schußwunde tot aufgesunden. Er war morgens auf seine Jagd gegangen. Anscheinend löste sich, während er auf den Hochsitz klettern wollte, ein Schuß aus seinem Gewehr Der Fall bedarf noch der Klärung. Der Oberstaatsanwalt weilte an der Unfallstelle. Bosch war Vorstand des Eichamts Calw, ein alter, treuer Kämpfer für unseren Führer, der sich, wo er auch eingesetzt wurde, unermüdlich betätigt hat. Zuletzt war er Amtsleiter des Kreispersonalamts Calw. Lange Zeit hindurch war er Vertreter des Kreisleiters. — Am Samstag mittag wurde auf der Hirsauer Straße am Ausgang der Stadt ein acht Jahre altes Bübchen der Familie Eößwein beim Ueberqueren der Straße von einem Auto erfaßt und auf der Stelle getötet. Von der Türklinke des Autos am Kopf getroffen, wurde das Kind mit aller Wucht zu Boden geschleudert und war sofort.tot.. — Die Leiche des am 19. Mai in der Nagold ertrunkenen Edgar Stall, Söhnchen des Zimmermanns Stall von Calw ist gestern früh am Rechen der Kunstwollreißerei in Hirsau angeschwemmt worden.
Freudenstadt, 8. Juni. (Motorrad uns all.) Am Samstagmorgen fuhr auf der Straßenkreuzung Martin^. Luther- und Ringstraße ein Motorradfahrer in die rechte Flanke eines Lastzuges. Der Lenker des Kraftrades, Eas^. meister Albert Jans aus Freudenstadt, erlitt dabei einen Schädelbruch, an dessen Folgen er verschied. — Am Sonntagnachmittag lief in der Stuttgarter Straße ein neun Jahre altes Mädchen einem Auto in die Fahrbahn. Das Kind erlitt zahlreiche Verleüunaen.
Im Tode vereint
llnterjettingen. Dem erst vor 14 Tagen verstorbenen Hausmeister Friedrich Seeg er ist nun auch seine Ehefrau Maria geb. Brösamle im Tode nachgefolgt. Eine große Trauerversammlung von hier u. auswärts gaben ihr das letzte Geleit zum Friedhof. Pfarrer Pfisterer sprach trostreiche Worte über 1 Mose 24, V. 56. Ein schweres Magenleiden fesselte die Verstorbene schon ein halbes Jahr ans Bett, und auch der Kunst der Tübinger Aerzte ist es nicht gelungen, die früher so rüstige Hausfrau am Leben zu erhalten. Ehrende Nachrufe mit Kranzniederlegungen erfolgten von der NS.-Frauenschaft durch Frau Adlung und von der Gefolgschaft der Firma Schund u. Bruckner durch Betriebsleiter Erb aus Pforzheim. Möge ihr die Erde leicht sein!
Miitter-Ehrung
Eiindringen. Unter ungemein großer Beteiligung wurde die Feier der Ehrung der über 60 Jahre alten Mütter im Gasthaus zum „Mohren" begangen. Den Auftakt gab die hiesige Musikkapelle. Der VdM. erfreute mit sinnigen Gedichten und schönen Liedern. Mit einer feierlichen Ansprache überreichte Ortsgrup- pcnleiter Geißler 16 Müttern die vom Führer verliehenen Ehrenkreuze. Mit sichtlicher Freude nahmen die Geehrten dieselben entgegen. So verlief die Feier in recht harmonischer Weise.
Verheerender Wirbelsturm vor 28. Jahren
Eutingen. Am 4. Juni 1913 richteten mehrere Gewitter in unserer Gegend furchtbaren Schaden an. Die ganze Mühlener Waldung wurde zerstört. Riesenbäume wurden wie Streichhölzer abgeknickt und entwurzelt, an einigen Häusern wurde die Giebelseite eingedrückt. Schornsteine und Dächer wurden abgedeckt. Auch der Bahnhof Eutingen wurde schwer betroffen, die damals kleinen Signal-Blechhäuschen wurden viele Meter weit fortgerissen, sogar die schweren Eisenbahnwagen, welche in der Nähe des Bahndammes auf dem Geleise standen, wurden wie Spielzeug die Böschung hinuntergeworfen. In der Gemeinde
Schwärm Sress
Die Deutsche Arbeitsfront, Fachgruppe Hausgehitfeu
Morgen 20 Uhr Heimabend.
Amt für Volkswohlfahrt
Die Ferienkinder aus dem Gau Westfalen-Süd werden am Freitag. 9. Juni eintreffen. Die genaue Ankunftszeit wird den Pflegeeltern durch die Ortsgruppen mitgeteilt. Die Pflegeeltern werden gebeten, ihr Ferienkind an der Bahn abzuholen.
SA.-Sturm 7/414
Morgen Mittwoch, 7. 6. wird Truppdienst durchgeführt.
Fähnlein 24/401 Nagold
Sämtliche Jungzugfllhrer und Führer im Stab sind um 18.30 Uhr auf dem Dienstzimmer. Fanfarenzug um 19.30 Uhr mit Instrumenten am Heim.
JM.-Gruppe 24/401
Führerinnen und Sportwartin kommen um 20 Uhr aufs Dienstzimmer. (Schreibzeug. Zivil).
Vaisinqen stand fast kein Haus, dessen Dach nicht abgedeckt wurde: metertief lagen die Ziegel auf der Straße: viele Obstbäume wurden entwurzelt.
luelTle IVIel^uisigSl)
Feierliche Unterzeichnung der Nichtangrisfsverträge Deutschland mit Lettland und Estland am Mittwoch Berlin. Nach erfolgter Einigung über die Einzelheiten der Nichtangrisfsverträge zwischen Deutschland und Lettland und Deutschland und Estland hat der Reichsminister des Auswärtigen von Nibbentrop den lettischen Außenminister Munters und den estnischen Außenminister Selters als Gäste der Reichsregierung nach Berlin eingeladen, um hier die feierliche Unterzeichnung der beiden Verträge vorzunehmen. Dieser Einladung folgen werden Außenminister Selters und Außenminister Munters am Dienstag nachmittag bzw. am Mittwoch morgen in Berlin eintreffen. Die Unterzeichnung der Nichtangrisfsverträge wird am Mittwoch mittag im Auswärtigen Amt stattfinde«.
llondel und Verkehr
Günstiger Abschluß der Ed. ZLbliu u. Cie., AG. Bei der Baufirma Ed. Zllblin u. Cie., AE.. Stuttgart, hat sich der Umsatzi 1938 gegenüber dem Vorjahre um rund 70 Prozent erhöht. Es' wird ein Reingewinn von 149 267 (95 579) RM. ausgewiesen, aus dem nach Rückstellung von 50 000 (20 000) RM. für die Altersversorgung der Gefolgschaft wieder 8 Prozent Dividende verteilt werden, sodaß als Vortrag 59 267 (15 579) RM. verbleiben.
Die gewerblichen Kreditgenossenschaften Württembergs (Volksbanken) können auch auf Grund der Zweimonats-Bilanzen per Ende April 1939 über eine weiterhin fortschreitende Entwicklung berichten. Die anvertrauten Gelder stiegen auf 306,3 Millionen gegen 299,6 Millionen Ende Februar und 284,2 Millionen Ende 1938. Die den Mitgliedern gewährten Kredite belaufen sich nunmehr auf 240,2 Millionen gegen 238,1 Millionen Ende Februar und 233,5 Millionen Ende 1938.
Märkte
Biehpreise. Ravensburg: Farren 280—350, Arbeits- oder Anstellochsen 400—500, Kälberkühe 480, trächtige Kühe 470, hochträchtige Kalbeln 380—560. fühlbar trächtige Kalbeln 350—450, Anstellrinder 130-320 RM.
Schweinepreise. Ravensburg : Ferkel 24—34 RM. je Stück. — Bopfingen: Milchschweine 55—68 RM. je Paar.
Güglingen: Milchschweine 45—50, Läufer 86—110 RM. je Paar. — Nördlingen: Milchschweine 50—65, Läufer 100 bis 120 RM. je Paar. — Oehringen: Milchschweine 50—7 0 RM . je Paar.
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Der millionste Besucher
Von der Reichsgartenscha«
Stuttgart, 5. Juni. Am Sonntag nachmittag, sechs Wochen nach Eröffnung der Reichsgartenschau Stuttgart, traf der millionste Besucher auf dem Ausstellungsgelände ein. Erst während der letzten Tage hatte sonnig heiteres Wetter eingesetzt, das dann auch am Samstag abend, als das Höhenfeuerwerk abgebrannt wurde, unerwartet große Besuchermassen brachte. So hatte die Ausstellung bereits am Abend des Samstags die Zahl von 974 000 Besuchern erreicht, ein Erfolg, der am Sonntag mit Sicherheit den Millionsten erwarten ließ. Als sich am Sonntag gegen 3 Uhr nachmittags die Besucherzahl immer mehr der erwarteten Million näherte, wurden sämtliche Eingangstore bis auf eine Kasse am Haupteingang für wenige Minuten geschlossen. Nun trat die Empfangskommission in Aktion. Eifrig wurde gezählt, und es mochten etwa zehn Minuten vergangen sei, als der glückliche millionste Besucher die Ausstellung betrat. Ueberrascht und erfreut zugleich wurde er im Namen des Oberbürgermeisters der Stadt der Ausländsdeutschen von Stadtrat Dr. Könekamp begrüßt, der ihm gleichzeitig einen prachtvollen Blumenstrauß und eine reichhaltig ausgestattete, sehr geschmackvolle Garnitur Gartenmöbel überreichte. Mit strahlendem Vesitzerstolz ließ er sich in einem der Gartensessel nieder und gab nun gerne auf eine Reihe von Fragen Auskunft. Dabei zeigte es sich, daß diesmal der Zufall den Richtigen getroffen hatte. Es war Herr Peter Gallesen aus Apcnrade in Dänemark, ein Volksdeutscher, der bei seiner S^weO-r in -ereudevltadt -n geweilt batte und
nun die Reichsgartenschau Stuttgart zu besuchen kam. Daß Herr Callesen überdies, wie er erzählte, sich in seiner dänischen Heimat erst vor kurzem ein Gartengrundstück erworben hat, in dem er mit seiner Familie — er hat zudem vier Kinder — Erholung suchen kann, und darum für diese Eartengarnitur beste Verwendungsmöglichkeit hat, war zu allem hin noch ein weiterer schöner Elücksfall.
Am Sonntag nachmittag boten die jungen Madel des BdM.- Werkes „Glaube und Schönheit" ein entzückendes Spiel. Die straffen Fechterinnen zeigten gespannte Kraft, und die anmutige« Rollschuhläuferinnen rissen immer wieder M begeistertem Beifall hin. Unter ihnen zeigte auch die württembergische Jugendmeisterin im Rollschuhlaufen ihre hervorragende Kunst. Vor allem war es wieder der „Tanz unter dem Maibaum", der auf der KdF.- Unterhaltungswiese mit lustiger Schrammelmusik lockte und allgemein starken Zuspruch fand. Das Feuerwerk am Samstag abend lockte Zehntausende an und bot an dem schöueu Somwer- abend ein prächtiges Schauspiel. -