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Raaolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, den 31. Mai 1939

Entschlüsse zu treffen und praktische Erfahrungen zu sam­meln. Dies ist schon deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil es sich in allen drei Fällen um Generäle der Luftwaffe han­delte, die nunmehr in der Lage sind, weitgehend zu beurtei­len, welche Rolle dem Luftkrieg etwa in einem zukünftigen Weltkriegs zufällt. Wie Flugzeuge und Flaks am zweckmä­ßigsten eingesetzt werden, das haben die deutschen Flieger der Legion Condor in unzähligen Gefechten und Angriffen praktisch erprobt. Auf der Luftkriegsschule und im Reichs­luftfahrtministerium sind diese Proben und Erfahrungen selbstverständlich weitgehend berücksichtigt worden.

Was aber auch alles von der Legion Condor geleistet worden ist, in diesem Augenblick der Heimkehr nach lang­jährigem Kampfe beseelen das deutsche Volk vor allem i Freude, Stolz und Dankbarkeit: Stolz auf die vollbrachten !Waffentaten, Dankbarkeit für die Rettung Europas vom bolschewistischen Angriff und Freude über die glückliche j Heimkehr.

Aufruf Dr. Goebbels

zum Besuch des jugoslawischen Prinzregenten

Berlin, 30. Mai. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda und Gauleiter der Reichshauptstadt, Dr. Goebbels, richtet andieBerlinerVevölkerung folgenden Aufruf:

Am Donnerstag, den 1. Juni, um 15.30 Uhr, werden Ihre königlichen Hoheiten, der Prinzregent und die Prinzessin Paul von Jugoslawien zum Staatsbesuch auf dem Lehrter Bahnhof in Derin eintreffen. Auf Einladung des Führers werden sich die königlichen Gäste bis zum 5. Juni in der Hauptstadt des Dritten Reiches aushalten. Mit Freude und Begeisterung begrüßt die ganze Berliner Bevölkerung den Prinzregenten der uns befreun­deten jugoslawischen Nation und seine Gattin, die Prinzessin Olga!

An den Anfahrtstraßen der königlichen Gäste vom Lehrter Lahnhof wird Spalier gebildet. Beflaggt eure Häuser! Schmückt die Straßen der Stadt! Die Fahnen der befreundeten jugosla­wischen Nation werden neben denen des Dritten Reiches wehen. Non Donnerstag, den 1. Juni, bis Montag, den 5. Juni, soll Berlin in ein Flaggenmeer getaucht sein.

Weltbild (M).

Blick auf das neue Gästehaus des Reiches Zum Staatsbesuch des Prinzregenteu Paul

Der Reichsarbeilsdienst in der Ostmark

Bier Arbeitsgaue im Aufbau 20 llvll Arbeitsmänner und 3vüll Maiden eingesetzt

Innsbruck, 30. Mai. Vom 15. bis 22. Mai veranstaltete die Reichsleitung des Arbeitsdienstes eine Vesichtigungsreise durch sämtliche Arbcitsgaue der Ostmark. Insgesamt wurden 27 Ab­teilungen des männlichen Arbeitsdienstes sowie 9 Lager und eine Bezirksschule des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend besucht. Dabei konnten sich die Gäste aus dem Altreich nicht nur von der schönen Lage und zweckmäßigen Ausgestaltung der Unterkünfte überzeugen, sondern auch den fortgeschrittenen Stand der Ausbildung und der praktischen Arbeit an den Bau­stellen bewundern.

Den stärksten Eindruck hinterließ die selbstverständliche und freudige Bereitschaft, mit der sich die Jugend der Ostmark diesem Ehrendienst an Volk und Boden hingibt. Diese innere Bereit­schaft zur Verwirklichung der Arbeitspflichtidee war die erste Voraussetzung dafür, daß in Jahresfrist der organisatorische und praktische Aufbau des RAD. in der Ostmark so weit vollendet werden konnte, wie er sich heute darstellt. Sofort nach dem Um­bruch stellten sich alte, erprobte Kämpfer der Bewegung, die be­reits unter dem Schuschnigg-System an der Errichtung eines nationalsozialistischen Arbeitsdienstes gearbeitet hatten und da­für in den Kerker geworfen wurden, zur Verfügung, um mit Hilfe der altreichsdeutschen Mittel und Erfahrungen das Werk in Angriff zu nehmen. Heute stehen in der Ostmark schon rund 100 voll besetzte Abteilungen mit 20 000 Arbeitsmännern und 60 Lager des weiblichen Arbeitsdienstes mit 3000 Arbeitsmai­den, während Dutzende von Abteilungen und Lagern noch in der Planung bezw. im Aufbau begriffen sind. Den praktischen Bedürfnissen entsprechend ist die Ostmark in vier Abtei­lungen eingestellt worden: den Arbeitsgau 34Oberdonau", den Arbeitsgau 38Wien-Niederdonau", den Arbeitsgau 36 Südmark" (umfassend Steiermark und Kärnten) und den Ar­beitsgau 33Alpenland" (umfassend Salzburg, Tirol-Vorarl­berg). Für den weiblichen Arbeitsdienst wurde eine Gliederung in drei Bezirke vorgcnommen: Wien-Niederdonau, Südmark und Älpenland.

Die Auswahl der Arbeitsvorhaüen bereitete keine nennens­werten Schwierigkeiten, denn nach zuverlässigen Berechnungen können in der Ostmark noch rund 450 WO Hektar der landwirt­schaftlichen Nutzbarmachung zugeführt werden. Das ist ein un­geheurer Arbeitsvorrat. Was seit den Zeiten Maria Theresias an großen Kultivierungsprojekten liegen geblieben ist, was das Schuschnigg-System verkommen ließ, das bringt jetzt der Reichs­arbeitsdienst zur Ausführung. Zwei Hauptarbeitsgebiete schälen sich aus der Fülle der Aufgaben heraus: Die Herstellung einer geregelten Wasserabfuhr, um besseres Weide- und Acker­land in den Talböden zu gewinnen, und die Ausschließung der einsamen Gebirgsgegenden durch Wegebauten, um den Bergbauern den Absatz ihrer Produkte zu ermöglichen. Dazu kommt außer den Almverbesserungen noch die unschätzbare

Hilfe, welche die Arbeitsmaiden den kinderreichen Bergbauern­familien in der Haus- und Landwirtschaft leisten. Ein junges frohes Geschlecht ist hier am Werk, um sich selbst in der Welt­anschauung des Führers zu festigen und um dem Deutschtum in der Ostmark neuen Lebensraum in der Heimat zu erschließen

Japanischer Glückwunsch

Telegrammwechsel des Führers mit dem japanischen Premierminister

Berlin, 30. Mai. Der japanische Premierminister hat an den Führer anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-ita­lienischen Vündnispaktes nachstehendes Telegramm gerichtet:

In der lleberzeugung, daß der angesichts der unruhigen poli­tischen Lage Europas am heutigen Tage zwischen Deutschland und Italien abgeschlossene rechtsgültige Bündnisvertrag wesent­lich zur Förderung des Weltfriedens beitragen wird, spreche ich hiermit meinen herzlichen Glückwunsch aus. Premierminister des Kaiserreiches Japan, Baron Hiranuma Kiichiro."

Der Füh rer hat mit folgendem Telegramm geantwortet:

Erfreut darüber, daß die Auffassung Eurer Exzellenz von der Bedeutung des deutsch-italienischen Bündnisvertrages sich mit meiner Auffassung deckt, spreche ich für Ihren Glückwunsch zum Abschluß dieses Vertrages meinen herzlichsten Dank aus. Adolf Hitler." '

Voranschläge

sür die italienische Wehrmacht

vom Senat einstimmig angenommen

Rom, 30. Mai. Der italienische Senat nahm am Montag abend die Voranschläge der drei Wehrmachtsministerien einstim­mig durch Akklamation an. In seinem mit stürmischem Beifall aufgenommenen Bericht unterstrich der Staatssekretär der Hee­resleitung, General Pariani, vor allem, daß die vom Duce gewünschte durchgreifende Reform der Offizierslaufbahn dem Offizierskorps die Möglichkeit gegeben habe, seine ganzen Kräfte in den Dienst seiner hohen Aufgaben zu stellen. Zum Marine­voranschlag hob der Staatssekretär im Marineministerium, Ad­miral Kavagnari, vor allem hervor, daß das Regime in 17 Jahren die italienische Kriegsmarine von Grund auf erneuert habe, so daß Italien heute über eine moderne Flotte verfüge. Durch Ersatzbauten werde sie ständig auf ihrem hohen Stande gehalten werden. Das Bauprogramm sehe besonders den Ausbau der Unterseeboot-Waffe und der Klasse der leichten Kreuzer vor. Hinsichtlich der Großkampfschiffe habe Italien nach Fertigstellung der ihrer Vollendung entgegengehenden ErotzkampfschiffeLitto- rio" undVittoria Meneto" und der im Bau befindlichen SchwesterschiffeJmpero" undRoma" vorläufig den gewünsch­ten Stand erreicht. Die Flottenftützprnkte seien ausgebaut und große Reserven für einen langen Krieg angehäuft. Schließlich sprach der Staatssekretär für die Luftfahrt, General Valle.

> Nach dem Abschluß desstählernen Paktes" stehen die italienische ; und die deutsche Luftwaffe im Vordergrund, denn die Luftwaffe ! sei in erster Linie eine Stoßwaffe, die im Falle eines ! Krieges sofort wirksam werde. Deshalb sei es logisch, wenn ^ Italien und Deutschland, die der Luftwaffe den größten Antrieb ! gegeben hätten, sogleich nach Abschluß des Vertrages zu gemein- j famen Besprechungen über die Luftwaffe getreten wären. Die

> Tage, die der Staatssekretär der deutschen Luftwaffe in Rom verbracht habe, seien arbeits- und ergebnisreich gewesen. Die Zusammenarbeit auf diesem Gebiete würde sich in periodischen

i Zusammenkünften weiter entwickeln, da die Luftwaffe schon durch ihr Wesen dazu bestimmt sei, den Einkreisungsverfuch zunichte zu machen.

Spanische Fraueir-Kundgebuirg

Burgos, 30. Mai. In dem kleinen Städtchen Mevma del Lampo hatten sich am Dienstag über 20 000 spanische Frauen versammelt zur Teilnahme an der Kundgebung der Frauenschaft der Falange vor dem Caudillo. Der Ort war festlich geschmückt. Auf dem Festplatz vor dem historischen Schloß waren Tribünen für den Caudillo, die Ehrengäste und das Diplomatische Korps errichtet. An der Kundgebung nah­men alle Frauenorganisationen der Falange teil: darunter auch die Krankenschwestern, die teilweise in der vordersten Front der Universitätsstadt Madrid ausharrten und schwere Verluste erlit­ten. Die Wehrmacht des neuen Spanien war durch Abordnun­gen aller Waffengattungen vertreten, denen von der Frauen­schaft Fahnen überreicht wurden. Während der Kundgebung hielten die Führerinnen der Frauenschast, Pimlar Primo de Ri- vera sowie der Caudillo Ansprachen.

Moskau gab Anweisungen an die spanischen Mörder

Madrid, 30. Mai. Den Behörden der Regierung Franco ge­lingt es nach und nach immer mehr, jene bolschewistischen Ver­brecher ausfindig und dingfest zu machen, die während der lan­gen Kriegsmonate unsägliches Leid über Spanien und vor al­lem die an den Kampfhandlungen nicht beteiligte Zivilbevölke­rung gebracht haben. In Valencia ist jetzt ein besonders glücklicher Fang gelungen, der wieder einmal die Moskauer Hin­termänner der roten Schreckensherrschaft in Spanien bloßstellt. Der Leiter der örtlichen Kommune-Organisation, ein gewisser Matias Martine z, wurde verhaftet, der im Verhör bemer­kenswerte Pläne über die Vorbereitung des letzten Kommune- Aufstandes ausplauderte. Martine; war von der Kommune als Polizeipräsident" vorgesehen und erhielt als solcher direkte Anweisungen aus Moskau. Er stand in engster Zu­sammenarbeit mit dem berüchtigten Flintenweib Pasio- naria. Die sowjetrussischen Anweisungen sahen die Errichtung einer Terrorherrschaft vor, die an Grausamkeit der llnter- drückungsmethoden alles bisher Dagewesene übertreffen sollte. So sollten alle nichtkommunistischen Kreise rücksichtslos ermordet werden. In Madrid selbst konnte ein ehemaliger Rotar- > mist festgenommen werden, dem die Beteiligung an nicht weni- ger als 5 0 0 Mordfällen nachgewiesen wurde.

England zu Füßen Stalins

Mailand, 30. Mai. Dis Bemühungen um das Zustandekommen des Paktes zwischen den West-Demokratien" und Sowjetrußland werden von der norditalienischen Presse nach wie vor mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt. DasRegime Fascista" schreibt hierzu, es scheine nun sicher zu sein, daß sich Engländer, Franzosen und Sowjetrussen über alles geeinigt hätten. England sei der logischen Erpressung von Paris unterlegen und habe sich zu Füßen Stalins gedemütigt, der endlich seine Zustimmung erteilt habe. Der Faschismus habe im gegnerischen Lager eine derartige Panik hervorgerufcn, daß es nicht leicht sei, den Konservativen von Kommunisten und den Demokraten von Anarchisten auseinanderzuhalten. Das Ergeb­nis davon werde man sehr schnell zu sehen bekommen, vor allem in Frankreich. Die Kommunisten sehen mit dem englisch- französisch-sowjetrussischen Abkommen ihr Programm verwirklicht. In einigen Monaten, wenn nicht schon in einigen Wochen, werde die Regierung Daladier von der äußersten Linken, vie das Recht auf die Nachfolge geltend machen werde, gestürzt wer­den. Man werde zu den Streiks, den Fabrikbesetzungen zurück­kehren, und jede von den Kommunisten begangene Gewalttat werde ihre Rechtfertigung erhalten. Die Kommunisten werden die Macht erobern und damit das Recht zu kommandieren. All. das werde natürlich Frankreich dem Niedergang entgegenführen. Italien aber werde von den Fenstern aus das Schauspiel ge­nießen. Heute müsse man anerkennen, daß die von Kardinal Verdier aesegneten Juden die Triumphatoren der Lage seien.

Schöffe in Belfast

Bomben in Liverpool und Birmingham

London, 30. Mai. Die nordirische Hauptstadt Belfast erlebte am zweiten Pfingsttag einen Generalappell der illegalen irisch­republikanischen Armee, der einen dramatischen Verlauf nahm. Beim Einbruch der Dunkelheit sah man Hunderte von Angehö­rigen der illegalen Armee von Haus zu Haus laufen und Gas­masken sammeln, und bald loderten in 15 Straßen der Stadt Feuer auf. Mitglieder der republikanischen Armee hatten rund 1000 Gasmasken gesammelt, diese mit Petroleum über­gossen und in Brand gesetzt.

Die Mitglieder der irisch-republikanischen Armee waren vor­her durch einen Schwarzsender mobilisiert worden. Der Radio­appell. der auf irischem Boden ausgesandt wurde, sprach von den Gasmasken als britischer Propaganda, die dazu bestimmt sei, das irische Volk im Falle eines Konfliktes auf britische Seite zu locken. Er verurteilte die Einkerkerung von Mitgliedern der irisch-republikanischen Armee in England und in Nordirland und forderte schließlich auf, die Gasmasken zu verbrennen, da sie ein Symbol der britischen Herrschaft seien

In England waren Kinobesucher in Liverpool und Bir - Luingham von einer schweren Panik betroffen, als plötzlich ^während der Vorstellungen Bomben platzten. Bei dem bereits verzeichneten Fall von Liverpool, wo in einem Lichtspielhaus Tränengasbomben explodierten, mußten 25 Personen wie jetzt endgültig gemeldet wird ins Krankenhaus übergeführt wer­den. In Birmingham explodierten kurz vor Mitternacht in zwei weiteren Kinos Magnestumbomben.

Krttik an den britische« Kolonialmethoden

Scharfe Angriffe auf dem Jahrestag der Labour-Partei

London, 30. Mai. Der Jahrestag der Labour-Partei befaßte sich am Dienstag mit der britischen Außenpolitik bezw. der internationalen Lage. Eine Entschließung, in dertiefste Beunruhigung" über die Verzögerung in den Verhandlungen über einen Pakt mit der Sowjetunion zum Ausdruck gebracht wird, wurde mit 2 363 WO gegen 55 OW Stimmen angenommen.

Dagegen wurde eine Entschließung, in der gefordert wurde, daß England sich bereit erklären solle, alle Kolonien unter ein System internationaler Treuhänderschaft zu stellen, sowie eine Ent­schließung gegenjede Form von Wehrpflicht" abgelehnt. Im Laufe der Aussprache über die Außenpolitik erklärte der General­sekretär des britischen Gewerkschaftsverbandes, Bevin, Cham- berlain sei nicht der richtige Führer Englands, denn er stehe noch im 18. Jahrhundert. Nicht Deutschland, sondern England sei an der augenblicklichen schlechten Läge in der Welt schuld. Chamberlains Außenpolitik sei lediglich für die Londoner City gut. Die Bankiers wünschten wohl Befriedung, nicht aber Ge­rechtigkeit für Deutschalnd. Die Labour-Partei dürfe nicht in den Krieg ziehen für die Sache der Pariser, der Londoner, der Amsterdamer oder der Nenyorker Börsen. England habe mit sei­nen Kolonialstellen der Welt schwer geschadet und England müsse wieder zum wahren Treuhänder seiner Kolonien werden. Groß­britannien habe die meisten seiner Kolonialgebiete entweder wegen der Rohstoffe oder aus strategischen Gründen gestohlen-^ und sich nie um die eigentlichen Interessen der Eingeborenen ge­kümmert. Ein anderer Redner erklärte, die augenblickliche Lage sei weiter nichts als einek ap i t a l i st i s ch e I n tr i g e" und wenn sie andauere, dann bestehe die Gefahr, daß England binnen kurzem genau so wie 1914 angeblich für Demokratie, Freiheit und Recht, in Wirklichkeit aber für Aegypten und den Irak in den Kampf ziehen müsse.

MMe RMMtm aus Mer Wett

Eisenbahnunglück in Kärnten. Auf der Strecke Villach- Spittal in der Nähe der Station Kümmern stieß am Frei­tagabend ein Eüterzug mit einem aus Villach kommenden Personenzug zusammen. Angeblich hat der Fahrer des Per­sonenzuges das Haltsignal übersehen. Die Schuldfrage ist je­doch noch nicht einwandfrei geklärt. Dis Lokomotive des Personenzuges wurde aus den Schienen gehoben und stürzte um. Der Postdienstwagen, ein Güterwagen und zwei Per­sonenwagen des Zuges wurden beschädigt. An der Unfall­stelle erschienen sofort nach dem Unfall zwölf Asrzte aus Villach, die sich um die Verletzten bemühten. Es gab drei Schwer- und 19 Leichtverletzte.

Kraftwagen vom Zug erfaßt. Am Pfingstsonntag über­fuhr Zug 160 auf der Bahnstrecke Garmisch-Partenkirchen Innsbruck zwischen den Bahnhöfen Klais und Mittenwald auf der schienengleichen, unbeschrankten Straßenllberfahrt unmittelbar südöstlich von Klais den Personenkraftwagen I M 97 753 des Elektromeisters Herbert Kerner aus Zeitz. Der Personenkraftwagen wurde über die Bahnböschung ge­worfen und schwer beschädigt. Von den Insassen des Autos wurde Frau Magdalena Eutfreund aus Zeitz getötet, die übrigen Wageninsassen, Erich und Maria Lessing, Herbert und Fritz Eutfreund, sämtlich aus Zeitz, kamen mit leich­teren Verletzungen davon.

Hochwasser in Schlesien. Die unausgesetzten Regenfälle der letzten Zeit haben in Schlesien im Gebiet der Oder und ei­niger ihrer Nebenflüsse schwere Hochwasser verursacht. Be­sonders hart wurden diesmal die Kreise Strehlen, Münster­berg, Euhrau und Militsch betroffen, wo weite Ackerfluren und Waldflächen unter Wasser gesetzt wurden. Zur Abdich­tung der Bruchstellen am Bartsch-Damm und zum Einsatz bei den Schutzarbeiten bei den vom Hochwasser bedrohten Ortschaften wurden in Kraftwogen größere Abteilungen der Wehrmacht und der Technischen Nothilfe in dieses Ueberschwemmungsgebiet entsandt.

Unwetter in Oberitalien. In ganz Norditalien gingen am Pfingstmontag schwere Gewitter niü>er, die vielfach von Ha­gelschlägen begleitet waren. In Lbioaaia wurde« 14 Seael-