2. Seite — Nr. 123
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 3V. Mai 1339
Laten und am Ehrenmal der gefallenen Faschisten im Parteihaus Kränze nieder und wurde anschließend von Parteisekretär Minister Starace empfangen.
Großkundgebung der faschistischen Frauen
vor dem Duce
Nom, 2g. Mai. Die große Kundgebung der faschistischen Frauen bot am Pfingstsonntag ein prächtiges Bild der hervorragenden Haltung der faschistischen Frauen, die ihren unerschütterlichen Glauben und ihre Einsatzbereitschaft in den begeisterten Huldigungen für den Duce zum Ausdruck brachten. 70 000 Frauen waren auf der Via Triumphalis aufmarschiert, wo sie den Duce, als er die Front entlang fuhr, mit stürmischen Ovationen begrüßten. Dem Vorbeimarsch von 15 000 Frauen wohnten neben dem Duce und seiner Gattin die Kronprinzessin, die Mitglieder der Regierung und des großen Rates des Faschismus', des diplomatischen Corps sowie die Abordnung der 30 BdM.-Führerinnen bei. Die Frauenorganisationen ernteten für ihre tadellose Haltung immer wieder den Beifall der Menge. Nach der Parade versammelten sich die Frauen auf der Piazza Venezia, wo der Duce in einer kurzen, mit begeisterten Jubelstürmen aufgenommenen Ansprache erklärte, es hieße seinem Vorsatz, sich in Schweigen zu hüllen, nicht untreu werden, wenn er den faschistischen Frauen, die durch ihre Kundgebung bewiesen hätten, daß sie eine sichere Kraft im Dienste des Vaterlandes und des Regimes seien, sei» Lob ausspreche und seinen Gruß entbiete.
Am das amerikanische Neutralitätsgesetz
Ein Abänderungsvorschlag des Außenministers Hüll
Washington, 29. Mai. Außenminister Hüll hat an den Vorsitzenden des Senatsausschusses, Senator Pittman, ein Schreiben gerichtet, in dem er eine Reihe von Vorschlägen über die künftige Gestaltung der Neutralitätsgesetzgebung macht. Der Vorschlag Hulls, der zunächst die Aufhebung des Verbotes des Waffenversandes an Kriegführende erstrebt, geht auf Inkraftsetzung oder Wiederinkraftsetzung folgender Bestimmungen aus: 1. Den amerikanischen Schiffen ungeachtet ihrer Ladung zu verbieten, sich in Kampfzonen zu begeben, 2. das Reisen amerikanischer Bürger in Kampfzonen zu beschränken, 3. eine Bestimmung, derzufolge vor der Ausfuhr von für Kriegführende bestimmte Waren der Besitztitel auf einen ausländischen Käufer übertragen werden soll, 4. Fortbestand des bestehenden Gesetzes betreffs Anleihen und Kredite an kriegführende Nationen, 5. Regulierung der Werbung und Sammlung von Geldern in Amerika für Kriegführende, 6. Fortbestand der Bundeskontrollbehörde für Kriegsvorräte und des Lizenzsystems für Warenaus- und -ein- fuhr. Noch in dieser Woche sollen die Verhandlungen darüber beginnen.
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USA.-Wirtschaftslage macht Steuernachlaß notwendig
Washington, 29. Mai. Nach Rücksprache mit Roosevelt unterbreitete Finanzminister Morgentau dem Kongreß ein allgemeines Steuer-Revisionsprogramm, das dazu dienen soll, gewisse „die Geschäftswelt irritierende" Bundessteuern zu beseitigen und eine weitere wirtschaftliche Erholung zu erzielen. Bisher hatte sich Präsident Roosevelt gegen eine allgemeine Steuerrevision gewendet. Die republikanischen Mitglieder des Steuerausschusses des Abgeordnetenhauses aber, die sich stets dafür eingesetzt hatten, betonten sofort, daß Morgentaus neues Steuerprogramm den Standpunkt der Republikaner in der Steuerfrage rechtfertige. Durch ihren ständigen Hinweis auf die wirtschaftlichen Gefahren der bisherigen Steuerpolitik hätten sie nunmehr die Regierung gezwungen, der Situation wenigstens teilweise abzuhelfen.
»Normet erreichte mehr als 3ud Blum"
Beifall jüdischer Blätter Amerikas
Neuyork, 27. Mai. Allein die Tatsache, daß Woroschilow zu den britischen Manövern eingeladen worden ist und amerikanische Korrespondenten aus London (!) melden, daß die Annahme der britischen Vorschläge in Moskau bevorstehe, verleitet die judenhörigen amerikanischen Blätter zu freudigen Erklärungen, daß der Pakt mit den Sowjets bereits perfekt sei. Die Wiederaufrichtung der „Dreier-Entente" in viel „konkreterer Form" als früher, so schreibt bezeichnend und vorlaut die „Neuyrok Times", sei als Epilog zu werten, das heißt also eine „Schwächung der Achse". Das Blatt stellt, glückstrahlend, angesichts der englisch-französischen Kniesälle vor den Sowjets fest, daß das Frankreich Bonnets das Band zu Moskau enger geknüpft habe als das Frankreich Blums.
Bilanz der Pfingstlage in Palästina
Neun Araber und vier Araberinnen getötet
Jerusalem, 29. Mai. Die Pfingstfeiertage in Palästina sind besonders unruhig verlaufen: Nach amtlichen Berichten ereignete sich am Sonntag zwischen Lenin und Tulkarem ein Zusammenstoß mit vier Freiheitskämpfern, von denen drei getötet und einer gefangen wurde. Am Montag fand ein neuer Kampf mit einer kleinen Freischar bei Akbara statt, wobei fünf Araber getötet, einer verwundet und fünf gefangen wurden. Das arabische Dorf Biyaradas bei Jaffa wurde aus nächster Nähe beschossen, wobei ein Araber und vier Araberinnen getötet und vier Araber und ein Kind verwundet wurden.
4M Juden aus illegalem Wege nach Palästina
Jerusalem, 29. Mai. In der vergangenen Nacht hielt ein britisches Kriegsschiff einen Vergungsschlepper an, der die Küstenstadt Nabhania mit über 4M illegalen Einwanderern, meist polnischenJuden, anlaufen wollte. Der Bergungsschlepper, der 27 Mann Besatzung hat, wurde nach Haifa gebracht und polizeilich besetzt.
Indien wird immer unruhiger
Singapur-Expreß acht Meter tief gestürzt
London, 29. Mai. Wie man aus Singapur meldet, ist ISO Meilen nördlich von Singapur der Puala—Lampur—Singapur-Ex preß entgleist und eine etwa 8 Meter hohe Böschung hinuntergestürzt. Der Lokomotivführer wurde getötet und rund 393 Passagiere verletzt. Man führt den Unfall auf Sabotage zurück, um so mehr, als von mohammedanischer Seite verschärfte Propaganda gegen England zu spüren ist.
Gefecht an der mandschurisch-mongolischen Grenze
Heber 48 außenmongolische Flugzeuge abgeschossen
Tokio, 29. Mai. (Ostasiendienst des DNV.) In einem seit Beginn der Erenzzwischenfälle am Bumnoor größten Gefecht griffen am Sonntag erneut mongolische Truppen unter Schutz mm mechanisierten Einheiten und über 100 Flugzeugen den
wrenzbezirk Romonhan an, wurden jedoch von vereinigten japa- ! nisch-mandschurischen Kräften mit schweren Verlusten znriick- geschlageu. Die japanischen Flieger schossen über 40 autzen- , mongolische Maschinen ab. Angesichts der durch die Grenzverletzungen gespannten Lage protestierte das Außenamt von Man- dschukuo schärfstens bei der Regierung der Außenmongolei und forderte die sofortige Zurückziehung der mongolischen Truppen aus dem Grenzgebiet.
Bor- nnd nachmilttarifche Wehrerziehung
der Angehörigen des Roten Krevzes
BerN«, 29. Mai. Der Reichsminister des Innern gibt bekannt:
Nach Entscheidung des Führers gelten für die vor- und nachmilitärische Wehrerziehung der Angehörigen des Deutschen Roten Kreuzes folgende Richtlinien:
„1. Die Wehrerziehung und Prüfung zum SA.-Wehrabzeichen der Angehörigen des Deutschen Roten Kreuzes erfolgt innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes nach den für die SA. geltenden Richtlinien.
2. Die Angehörigen des Deutschen Roten Kreuzes sind nicht in die SA.-Wehrmannschaften einzugliedern. Sie erfahren ihre Wehrertüchtigung nach den für die SA. geltenden Richtlinien und nach Grundlage der SA.-Wehrabzeichens im Deutschen Roten Kreuz."
Erziehung der Zugend zur Wehrhastigkeil
Zusammenarbeit zwischen NS.-Lehrerbund nnd Wehrmacht
Bayreuth, 28. Mai. Zwischen dem NS.-Lehrerbund und dem Oberkommando des Heeres ist eine enge Zusammenarbeit in Bezug auf alle Fragen der schulischen Erziehung der Jugend zur Wehrhaftigkeit vereinbart worden. Mit zwei wichtigen Anordnungen haben sowohl der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Vrauchitsch, und der Reichswalter des NS.-Lehrer- bundes, Gauleiter Wächtler die praktische Durchführung dieses Planes der gemeinsamen Arbeit eingeleitet. Reichswalter Wächtler hat die gesamte Schulungsarbeit der NSLB. für das kommende Jahr unter die Parole des Walles iw- Westen als der Verkörperung des Lebenskampfes der Nation und der Sicherheit des Reiches gestellt. Unter diesem Thenn»- wird die deutsche Erzieherschaft alle Fragen der Wehrhaftigkeit des Volkes in umfassender Weise als erzieherisches Prinzip herausarbeiten. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat den Inspekteur der Kriegsschulen mit der Wahrnehmung der Aufgaben der wehrgeistigen Erziehung beauftragt.
Reichsminister Lammers' KV. EsLurLs §ag
Geschenk des Führers — Zahlreiche Gratulanten
Berlin, 29. Mai. Der Chef der Reichskanzlei, ^-Gruppenführer Reichsminister Dr. Hans Heinrich Lammers, konnte zu seinem 60. Geburtstag am Pfingstsamstag eine Fülle von Glückwünschen entgegennehmen, die ihm aus allen Gauen des Reiches dargebracht wurden. Prachtvolle Vlumenspenden und Gaben aller Art häuften sich in den Wohnräumen des Ministers in der von- der-Heydt-Straße. Der Führer selbst hat seinem „hervorragenden Mitarbeiter" eine prachtvoell, in Bernstein gefaßte Silberkassette mit eingravierter handschriftlicher Widmung zum Geschenk gemacht und persönlich übergeben; sie enthält eine Sammlung von Großaufnahmen, die Minister Lammers zusammen mit dem Führer bei seinem vielseitigen Wirken um die Neugestaltung des Reiches tzeigtzn.
NsichstagsZuLiläum Dr.
Glückwunschtelegramm Hermann Görrngs
Berlin, 29. Mai. Vor 15 Jahren zog Dr. Frick in den Deutschen Reichstag ein, dem er von da an ohne Unterbrechung angchvrte. Er war der erste Nationalsozialist im Deutschen Reichstag, ein einsamer, aufrechter Kämpfer inmitten politischer Geschäftemacher und volksfremder Abgeordneten. Eeneralfeldmarschall Eöring sandte als Präsident des Reichstages Reichsminister Dr. Frick folgendes Telegramm: „Am Tage, an dem Sie, lieber Parteigenosse Frick, vor 15 Jahren Mitglied des damaligen Deutschen Reichstages wurden, um an dieser Stelle als Kämpfer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei für ein neues großes Deutschland Ihre Pflicht für Führer und Volk zu tun, gedenke ich Ihrer in besonders herzlicher Weise. Wir alle wissen, welch
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'die Idee Voraussetzung war, diese große Kampfzeit mit dem Siege zu krönen. Und so beglückwünsche ich Sie persönlich wie auch im Namen aller Mitglieder des Eroßdeutschen Reichstages auf das herzlichste und bin in alter getreuer Kampfverbundenheit und mit Heil Hitler stets Ihr Hermann Eöring."
Aus dem gleichen Anlaß haben eine größere Zahl anderer Persönlichkeiten an Reichsminister Dr. Frick Glückwunschtelegramme gesandt.
Kleine Nachrichten ans aLer Wett
Abschlnß des dentschen Studententages. Auf der Schlutz- kundgebung des deutschen Studententages in Würzburg sprach der Reichsstudentenführer Dr. Scheel. Er kam auf die E r n t e h i l f e zu sprechen. Dabei teilte er mit, er habe angeordnet, daß in diesem Jahre 23 000 deutsche Studenten und Studentinnen die deutsche Ernte einbringen helfen.
Generalfel, marschall Göring hat in seiner Eigenschaft als Präsident der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung den Staatssekretär der italienischen Luftfahrt, Generaloberst Balle, zum Ehrenmitglied und den General der Flieger, Senator Ferrari, zum außerordentlichen Mitglied der Akademie ernannt. Eeneralfeldmarschall Eöring hat hierdurch zwei Männer der italienischen Luftfahrt geehrt, die sich größte Verdienste um den heutigen hohen Stand der italienischen Luftfahrt erworben haben.
Auszeichnung Ribbentrops. Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnispaktes hat der italienische König dem Reichsminister des Auswärtigen den Annunziatenorden verliehen. Durch diese Verleihung ist der deutsche Minister des Auswärtigen gleichsam in die geistige Verwandtschaft des Königs von Italien und Albanien und Kaiser von Aethiopien eingetreten. Der Annunziatenorden ist der älteste und höchste italienische Orden.
Einfuhr aus Pole» und Danzig. Vom 22. bis 27. Mai hat in Berlin die vertraglich vorgesehene vierte Jahrestagung des deutschen und polnischen Regierungsausschusses für die Durchführung des deutsch-polnischen Wirtschaftsvertrages stattgefunden. Dabei wurde die Einfuhr aus Polen und Danzig für die nächsten drei Monate festgesetzt. Zugleich wurden einige Danziger Fragen sowie Fragen des Protektorats geregelt.
Deutscher Schriftleiter aus Polen ausgewiesen. Die polnische Regierung hat dem Vertreter des „Zeitungsdienstes Graf Reischach" in Warschau, Kurt Teege, mitgeteilt, daß sie seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängern werde- Teege muß binnen sechs Tagen Polen verlassen haben. Obgleich von amtlicher deutscher Seite in Warschau und in Berlin sofort Schritte unternommen wurden, hielt die polnische Regierung die Ausweisung des Vertreters des „Zeitungsdienstes Graf Reischach" aufrecht. Es ist das erstemal, daß auf diese Weise ein deutscher Journalist von Polen des Landes verwiesen wird.
Reichsmittel für die Kinder-Heilfürsorge. Der Neichs- arbeitsminister hat zur Durchführung der Kinder-Heilfürsorge im Jahre 1939 einen Betrag von rund 300 000 RM. zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe dieser Mittel werden Kuren für Kriegerwaisen und für Kinder von Kriegsbeschädigten und von Sozialversicherten durchgeführt.
Autostraße Rom—Brenner wird gebaut. Die oberste Beratungskommission für öffentliche Arbeiten in Rom hat nach eingehender Prüfung dis Pläne für den Bau der Autostraße Nom—Brenner gutgeheißen.
Fünf Schüler beim Baden ertunkcn. Im Landschulheim der deutschen St Petri-Schule in Kopenhagen, das bei Lumbsaas auf Själlands Odde gelegen ist, bat sich ein schweres Unglück ereignet. Fünf Schüler, die sich während der. Pfingstfeiertage mit anderen Kameraden und Lehrern in dem Landschulheim aushielten, sind beim Baden im Katte- gatt ertrunken.
Reichsautobahnstrecks Hamburg—Harburg eröffnet. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste fand die feierliche Einweihung der neuen Strecke Hamburg—Harburg—Hafen der Reichsautobahn Hamburg—Bremen mit der neuen Sllderelbe- Brücke statt.
Kein Sabotageakt auf dem „Squalus". Roosevelt erklärte auf Befragen, man habe „keinerlei Anzeichen", daß das Unterseeboot „Sgualus" das Opfer eines Sabotageaktes geworden sei. Es handle sich offenkundig um ein „menschliches Versehen oder einen technifchen Defekt".
Acht Tote bei einem Autobusunglück. Auf der Straße von Tripolis nach Vitina auf dem Peloponnes stießen zwei Omnibusse in voller Fahrt zusammen. Acht Fahrgäste wurden bei dem Unglück getötet, 20 mehr oder weniger schwer verletzt. Von Athen ging sofort eine Hilfskolonne an die lln- glücksstätte ab.
Gangsterüberfall in Chicago. Auf einer der verkehrsreichsten Straßen Chicagos ereignete sich abends ein dreister Naubüberfall. Zwei bewaffnete Banditen hielten auf der Straße einen luxuriösen Kraftawgen an, in dem sich vier Damen der Lhicagoer Gesellschaft befanden, und zwangen sie mit vorgehaltener Pistole unter Todesdrohung, ihre Juwelen sowie Bargeld im Gesamtwert von ungefähr 20 000 Dollar herauszugeben. Die Banditen entkamen unbehelligt.
Ministerzusammenkunft. Der estnische Außenminister hat sich Samstag zu Besprechungen mit dem lettischen Außenminister Munters im Flugzeug nach Riga begeben. Diese Besprechungen haben den gegenwärtig über den Abschluß eines Nichtangriffsvertrags mit Deutschland stattsindenden Verhandlungen gegolten.
Sommernrlanb für das NSKK. Um den Führern und Männern des NSKK. nach monatelangem harten und vftichttreuem Einsatz, insbesondere während des Sudetenkampfes eine Zeit der Ruhe und Entspannung zukommen zu lassen, hat Korpsftihrer Hühnlein, wie die NSK. meldet, für die Zeit vom 1. bis 21. Juli 1939 einen Urlaub für das gesamte NSKK. angeordnet. Während dieser Zeit ruht der allgemeine Dienst.
Holland setzt Neservistenbereitsckaft außer Kraft. Durch Verordnung des Ver^idigungsministeriums ist der am 11. April verkündete Zustand'der erhöhten Bereitschaft der holländischen Reservisten mit dem 27. Mai außer Kraft gesetzt worden. Diese Maßnahme wurde bekanntlich seinerzeit rm Zusammenhang mit der durchsick'^'n englischen Panikmache im Dienste der Einkreisung aeiroften.
Hus Ztacit u. l^anc!
Nagold, den 30. Mai 1939 Die Lebeusräume der Menschheit sind in der Volkheit gegeben. Wilhelm Schäfer.
39. Mai: 1814 Friede zu Paris.
Molvenvütksribau
Auch in der vergangenen Woche bildete das Wetter das Gesprächsthema. Nachdem es am Montag den ganzen Tag geregnet hatte, war es am Dienstag trüb, aber trocken. Als am Mittwoch früh die Sonne den Nebel duchbrochen hatte, und unsere Fluren mit glänzendem Gold überschüttete, war es uns, wie wenn wir. von einem Alpdruck befreit, aufatmeten. Aber am Donnerstag waren Dächer und Straßen wieder naß und der Himmel wieder grau. Und so blieb das Wetter auch am Freitag und Samstag, wo es sich schließlich aufhellte. — Die Woche war nicht veranstaltungsreich. Am Dienstag besuchte der neue Standartenführer Bischofs die Nagolder SA. Am Freitag hielten die Deutschen Christen eine Mitgliederversammlung ab.
Nie Vftngstseievtage
Pfingsten war Heuer wohl das Fest des blühenden und knospenden Lenzes, aber goldener Sonnenschein verklärte es nur zeitweilig Nach dem schönen Samstag nachmittag war der Pfings^ morgen wieder naß. Trotzdem zogen wanderfrohe Gruppen durch Wald und Flur. Feld und Hag. Die Pfing st Wanderung dem jungen Tag entgegen gehört nun einmal zu dem „lieblichen Feste", lieber den Sonntag blieb es meist trocken. Alle Verkehrsmittel waren aufs höchste beansprucht. Die Eisenbahn brachte viele Reiselustige in unsere schöne Stadl. Man sah zahlreiche schnittige Fern-Omnibusse mit ihren so romantischen Namen und. wenn man die „Heimathäfen" der stattlichen Reihe der Personenwagen nach ihrer Beschriftung feststellte, dann hatte man den Eindruck, daß man aus ganz Deutschland gern durchs Nagoldtal reist. So kehrten 2 größere Reisegesellschaften aus Frankfurt a. M. (150 Personen) im „Löwen" ein, von denen eine hier übernachtete. Eine andere Reisegesellschaft aus Wiesbaden weilte in der „Köhlerei". Die Gaststätten unserer Heimat haben wieder einmal bewiesen, daß sie wirklich auf der Höhe sind. Die Wanderlustigen nahmen gerne am Sonntag einen Regenschauer in Kauf, solche „Zwischenfälle" stärken den Eemeinschaftsgent. Abends brach dann ein heftiges Gewitter mit st"mem Regen herein, von dem der eine oder andere spät heimkehrende Ausflügler unangenehm überrascht wurde. Am Montag wechselte Sonnenschein mit Regen. Das zweifelhafte Wetter vereitelte manche Pfingsttour. Immerhin war auch gestern wieder der Verkehr — sowohl der Fern- wie der Nahverkehr - - recht lebhaft. Gestern waren vor allem unsere Pimpfe unterwegs. Am Morgen zog das Altensteiger Jungvolk mit klingendem