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Mittwoch, den 2t. Mai 1939

Graf Elana auf der Heimreise

Herzliche Verabschiedung

Berlin, 23. Mai. Nach Beendigung seines zweitägigen Staats­besuches aus Anlatz der Unterzeichnung des deutsch-italienischen Freundschasts- und Bündnispaktes verlietz der königlich italie­nische Minister des Aeutzeren, Ealeazzo Graf Eiano di Cortel- lazzo, mit dem Staatssekretär im italienischen Kriegsministerium und Oberbefehlshaber des italienischen Heeres, General Parani, und den Herren seiner Begleitung am Dienstag vormittag um 11 Uhr im Sonderzug wieder dis Reichshauptstadt. Um 10.50 Uhr wurde Graf Ciano von dem Reichsminister des Auswärti­gen, von Ribbentrop, vom Hotel Adlon abgeholt und zum An­halter Bahnhof geleitet. Die Berliner Bevölkerung, die dicht gedrängt in den Anfahrtsstratzen wartete, bereitete dem Ab­gesandten des Duce einen triumphalen Abschied. Schon lange vor der Abfahrt des Sonderzuges hatte sich eine riesige Men­schenmenge vor dem Anhalter Bahnhof und in den Anfahrts­pratze» eingefunden, um dem Abgesandten des Duce noch ein­mal zuzujubeln. Auch Formationen des Berliner Fascio waren mit ihren Standarten angetreten. Auf dem reichgeschmückten Bahnsteig bildeten Ehrenabordnungen der HI. und des BdM. Spalier. Auf dem Bahnsteig überbrachte der Chef der Präsi­dialkanzlei des Führers, Staatsminister Dr. Meißner, die Ab­schiedsgrütze des Führers. Nachdem Graf Ciano sich von den deutschen Vertretern mit Handschlag verabschiedet hatte, geleitete Reichsaußenminister von Ribbentrop den italienischen Gast zum Salonwagen und verabschiedete sich auf das herzlichste von Graf Ciano, Armeegeneral Pariani und den Herren ihrer Begleitung. Pünktlich um 11 Uhr verlietz der Sonderzug unter den Klängen der italienischen Hymnen den Anhalter Bahnhof.

Der italienische Außenminister traf am Dienstag abend 20.25 Ahr in der Hauptstadt der Bewegung ein, wo er durch die füh­renden Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht in Bayern begrüßt wurde. 15 Minuten später fuhr der Zug weiter dem Süden zu.

Königin Wilhelmine von Holland

zum Staatsbesuch in Brüssel

Brüssel, 23. Mai. Königin Wilhelmine von Holland traf Dienstagnachmittag mit einem Sonderzug zu einem Staatsbe­such in der belgischen Hauptstadt ein. Sie wurde vou König Leo­pold am Bahnhof feierlich empfangen. In Begleitung der Köni­gin befanden sich mehrere hohen holländische Beamte, unter an­deren Außenminister Patijn. Auf dem Bahnhofplatz hatte man einen Triumphbogen errichtet, die Häuser waren mit den belgi­schen und holländischen Farben geschmückt. Die Menge begrüßte die beiden Monarchen mit freundlichen Zurufen. Im Anschluß an die Fahrt durch die Straßen Brüssels empfing Königin Wil­helmine im Schloß von Brüssel des Diplomatische Korps.

Militärische Trauerfeier

Der Führer Leim Staatsakt für den verstorbenen General Graf von der Schnlenburg

Potsdam, 23. Mai. Der Staatsakt aus Anlatz des Begräbnisses für den verewigten General der Kavallerie a. D. ^-Ober­gruppenführer Friedrich Graf von der Schulenburg, am Dienstag mittag im historischen Lustgarten der Soldatenstadt Potsdam gestaltete sich in Anwesenheit des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht zu einer außerordentlich würdigen und eindrucksvollen militärischen Trauerseier. Der Oberbefehls­haber des Heeres, Generaloberst von Vrauchitsch, würdigte in seiner Eedächtnisansprache die Verdienste des zur großen Armee abberufenen alten Soldaten und nationalsozialistischen Kämpfers.

Mit dem Führer und den Hinterbliebenen, darunter dem Po­lizeivizepräsidenten von Berlin, von der Schulenburg, dem Sohn des Verstorbenen, nahmen an dem Staatsakt teil Generalfeld­marschall Göring, Reichsautzenminister von Ribbentrop, die Ober­befehlshaber der Kriegsmarine und des Heeres, Großadmiral Raeder und Generaloberst von Vrauchitsch, der Chef des Ober­kommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, Ncichsmini- ster Seytz-Jnquart, Reichsführer ^ Himmler, Reichspressechef Dr. Dietrich, Reichsarbeitsführer Hier! und viele andere Per­sönlichkeiten. In den Straßen, durch die der Trauerzug kommen mutzte, stand die Bevölkerung in dichten Reihen unter ehrfürch­tigem Schweigen Spalier.

Im Lustgarten hatten zur Trauerparade ein Bataillon des Infanterie-Regiments 9, drei Bataillone des Artillerieregiments Nr. 23, eine Kavallerieschwadron und eine Kompagnie der ft- Verfiigungstruppe in Paradeuniform Ausstellung genommen. Von der Ausbahrungshalle in der Kaserne des Regiments Garde du Korps, an dessen Spitze der Verstorbene als letzter Vorkriegs­kommandeur gestanden hatte, bewegte sich dann die Trauer­parade unter gedämpften Marschklängen und feierlichem Glocken­geläut durch die Straßen von Potsdam. Zwei Stabsoffiziere trugen das Ordenskissen. Flankiert von zwölf Stabsoffizieren folgte die Lafette mit dem Sarg, den die Reichskriegsflagge deckte. 2m Lustgarten wurde der Sarg vor dem Denkmal des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. aufgebahrt. Sechs Stabs­offiziere übernahmen die Ehrenwache.

Am 12.30 Ahr trifft der Führer ein. An der Vittschriftcn- Linde begrüßt ihn der Gauleiter des Gaues Mark Brandenburg, Stürtz. Dann erklingen Helle Kommandos. Der Kommandant von Potsdam, Generalmajor Hartmann, meldet dem Führer die unter präsentiertem Gewehr angetretene Trauerparade. Dann tritt der Führer mit seine Begleitung vor den Sarg und ehrt unter tiefem Schweigen der Menge mit dem deutschen Gruß sei­nen toten Mitkämpfer.

Nunmehr nimmt der Oberbefehlshaber des Heeres, Gene­raloberst von Vrauchitsch, das Wort zu seiner Ge­dächtnisrede, in der er u. a. ausführte: In Schmerz und Trauer stehen wir an der Bahre eines Soldaten, wie die Geschichte des preußisch-deutschen Heeres nur wenige aufzuweisen hat. Ver­messen scheint im Angesicht des Todes dieses Mannes, das in Worte fassen zu wollen, was er war, was er gewollt und ge­leistet hat. Die Überschrift seines Lebens aber gab er selbst, als er in Zeiten bitterster deutscher Not aus blutendem, ewig ringendem Herzen dem Freunde und Vertrauten die Worte schrieb:Unausgesetzt haben wir unsere Kraft an Schwerstem erproben müssen und hoch erhobenen Hauptes dürfen wir sagen: Wir haben nur an dieSache" gedacht! Denn nur auf das Große, nur auf die Sache kommt es an!"

Wenn heute sich die alten Fahnen auf Deinen Sarg senken, Graf Friedrich von der Schulenburg, dann streift ihr Lorbeer auch Deine Stirn, die unermüdlich für ihren Ruhm gedacht im Grütze dieser Fahnen grüßen alle Dich, die Lebenden und die Toten, die Du so oft zum Siege geführt und im Rauschen ihrer sturmzerfetzten Seide klingt Dein Name mit, der nicht ver­gessen werden soll, solange es deutsche Männer gibt!

Als Generaloberst von Vrauchitsch seine Rede beendet hatte, legt der Führer den von zwei Unteroffizieren getragene« Kranz

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

am «sarge nieder. LNe Fahnen senken sich, das Lied vom guten Kameraden erklingt. Gleichzeitig rollt dumpf der Trauersalut der Batterie über den weiten Platz. Nacheinander legen nun die Oberbefehlshaber der Luftwaffe, des Heeres und der Marine sowie die anderen Vertreter der Wehrmacht, des Staates der Partei ihre Kränze nieder. '

Dann schreitet der Führer, während das Tompeterkorps den Parademarsch des Regiments Garde du Korps gedämpft er­klingen läßt, zu den Angehörigen des Verstorbenen, um ihnen lein Beileid auszudrücken. '

Anschließend erfolgte die feierliche Aeberführung der sterb­lichen Hülle Graf von der Schulenburgs durch die Straßen von Potsdam am Bornstedter Feld vorüber in seine mecklenburaische Heimat.

Deutscher Studententag Würzburg 193S

Rede des Reichsstudentenfllhrers Dr. Scheel

Würzburg, 23. Mai. Reichsstudentenführer Dr. Scheel führte, in einer Rede bei der feierlichen Totenehrung und Namensge­bung an neue Mannschaften unter anderem aus: Es liegt ein tiefer Sinn darin, daß wir Nationalsozialisten immer das Be­dürfnis haben, an den Feiertagen unserer Bewegung, wenn wir unsere Seele bis auf den Grund mit neuer Lebenskraft erfüllen wollen, vor unsere Toten zu treten. Den Deutschen Studententag wollen wir für alle Zukunft auf diese Weise begehen. Ein tiefer Ausdruck unserer Lebensauffassung ist es, wenn wir mit dem Gedanken an die toten Kameraden unseres Volkes die Verlei- ^ hung ehrwürdiger Namen an neu erstandene Gemeinschaften s junger Menschen verbinden. Daß ich heute wieder 90 Mann- ^ schäften Namen verleiben darf, ilt mir ein Beweis da- >

für, wie unsere Arbeit in immer festere Formen hineinwächst. Die Namen, die ich zu verleihen habe, sind ein Symbol von Geist und Tat. Ihr bekennt Euch erstens zu jenen Männern unserer großen deutschen Geschichte, deren Wesenskern der mutige Entschluß und die vorwärts reisende Tat war. Was anderes sollte uns das Leben von Männern wie Hutten, Porck, Körner, Fichte, Scharnhorst und Bismarck lehren. Zum zweiten bekennt Ihr, daß Ihr das Schicksal Eurer Zeit selbst mit anpacken wollt, Lamit kommende Generationen sagen können: Sie haben eins­neue Ueberlieferung mit neuen Zielen auf neuen Wegen ge­schaffen. So will ich Euer Bekenntnis zu den Aufgaben, die wir. angegriffen haben, verstanden wissen, wenn Ihr Namen aus dem Kampf um Existenz und Lebensraum unseres Volkes, wie Prinz Eugen, Hermann von Plauen, Hanse, Aspern, Kärnten, Eger- land und andere, gewählt habt. Vergeht nie das Gesetz, das aus der Geschichte spricht: Die Jugend eines Volkes darf niemals getrieben werden, sondern muß selber treiben. Die Bewegung wird unüberwindlich bleiben, solange die Jugend kompromißlos, der Furcht lebend und selbstlos in ihrer Treue lebt und, wenn es nötig ist, so zu sterben versteht, wie unsere Toten es von uns erwarten. Die Namen Claus von Pape, Maikowski, Hans Schemm, Wilhelm Gustloff, Ernst vom Rath sollen täglich als Namen Eurer Mannschaften fordernd und gebietend vor Euch stehen. Mit den Namen der Ermordeten unserer Bewegung in Oesterreich Domes, Maitzen, Kudlich, Leeb. Klausner ste­hen wir voll heißen Dankes vor diesen jüngsten Zeugen des ewi­gen deutschen Kampfes und schließen in sie ein die Kameraden des Sudetenlandes und des Memellandes. Nur eins können wir ihnen versprechen: Ihr sollt uns nie schwächer finden, ihr sollt Euch nie unser schämen dürfen. 2n diesem Geiste empfangt nutz 'hütet Eure Ramm«- " - ^ .-x z

Einweihung der Reichsluftschutzschule

durch Generalfeldmarschall Göring

Berlin, 23. Mai. Höhepunkt und Abschluß des ersten groß­deutschen Amtsträger-Appells des Reichsluftschutzbundes bildete die Einweihung der Reichsluftschutzschule in Wannsee, die der Gründer des Reichsluftschutzbundes, Reichsminister der Luft­fahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Eeneralfeldmarschall Göring, vornahm. Dabei wurden von ihm 200 Fahnen ge­weiht, die die Männer des Reichsluftschutzbundes zu stets hilfs­bereitem und uneigennützigem Einsatz für die Allgemeinheit mahnen sollen. 2m Verlauf der feierlichen Uebergabe wurde be­kanntgegeben, daß Eeneralfeldmarschall Göring den Generalleut­nant von Roques auf dessen Antrag vom Amt als Präsident des Reichsluftschutzbundes entbunden habe, daß seine wertvolle Erfahrung dem Reichsluftschutzbund jedoch dadurch bewahrt bleibe, daß Generalleutnant von Roques als Ehrenpräsident enge Fühlung mit der Luftschutzarbeit behalten wird. Zum neuen Präsidenten ernannte der Führer den bisherigen Vizepräsiden­ten, General der Flakartillerie von Schröder.

Führende Männer des Staates, der Partei und der Wehr­macht, vor allem der Luftwaffe, das gesamte Präsidium sowie die Landesgruppenführer, deren Stabsführer, die Ausbildungs- und Werbeleiter und die Sachbearbeiterinnen der 17 Landesgruppen, zahlreiche Bezirksgruppenführer und Ortskreisgruppensührer des RLB. nahmen an der Feier teil. Unter dem Jubel der zu Tau­senden sich eingefundenen Bevölkerung längs des Weges am Wannsee traf Generalfeldmarschall Göring ein und schritt in Begleitung des Kommandeurs der Reichsluftschutzschule, General­major Wecke, die Front der Ehrenformationen ab.

Der Präsident des Reichsluftschutzbundes, Generalleutnant von Roques, hieß im Namen von mehr als 900 000 Amtsträgern in allen Gauen des Reiches und im Namen aller Mitglieder des Reichsluftschutzbundes den Eeneralfeldmarschall an dieser Stätte der neuen Hochschule des Luftschutzes herzlich willkommen. Die von Eeneralfeldmarschall Göring aufgebaute Organisation sei eine Angelegenheit des ganzen deutschen Volkes geworden, denn der Reichslustschutzbund verkörpere in seinen fast 15 Millionen Mitgliedern das wehrbereite Volk der Heimat.

Die Weiherede hielt dann Eeneralfeldmarschall Göring, der im Anschluß daran die Fahnenweihe vornahm. Er berührte zwei neue Fahnen des Neichsluftschutzbundes aus dem Sudetcn- gau und dem Memelland mit dem verschlissenen Tuch der Horst- Wessel-Fahne, die einen Ehrenplatz vor dem Rednerpult inne hatte. Mit den Worten:Möge der Geist eines Horst Wessel übergehen auf die Gefolgschaft dieser Fahne", weihte Hermann Göring symbolhaft alle im offenen Viereck aufgestellten 200 Fah­nen, die, nunmehr enthüllt, auf rotem Grunde den silbernen Stern mit schwarzem Hakenkreuz zeigen.

Der neue Präsident, General der Flakartillerie von Schrö­der, übernahm sein Amt und brachte ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer des Großdeutschen Reiches, Adolf Hitler, und Eeneralfeldmarschall Göring aus.

Eröffnung des Deutschen Hauses

auf der Wasserausstellung in Lüttich

Lüttich, 23. Mai. Auf der Internationalen Wasserausstellung in Lüttich wurde am Montag das Deutsche Haus feierlich er­öffnet. Das Deutsche Haus, das unmittelbar am Ufer der Maas im Zentrum der Ausstellung gelegen ist, ist mit einer Länge von 160 Meter eines der größten und repräsentativsten Gebäude der Lütticher Weltveranstaltung.

Eeneralkommissar Dr. Maiwald erklärte in seiner Begrüßungs­ansprache, daß Deutschland in dem Deutschen Haus einen lleber- blick über alles gebe, was in bezug auf das Wasser in Wirt­schaft, Technik und Kultur in Deutschland geschaffen worden sei. Der belgische Minister für öffentliche Arbeiten, Vanderpoorten, erklärte u. a., daß die deutsche Beteiligung, die großartig zu nennen sei, alle Erwartungen übertroffen habe. Staatssekretär Hanke erklärte im Namen der Reichsregierung das Deutsche Haus für eröffnet. Der deutsche Palast zeigt u. a. die große Bedeutung der deutschen Heilquellen, die Verwendung des Was­sers in der Land- und Forstwirtschaft, in der Elektro-, Stahl- und Eisenindustrie, in der chemischen Industrie, im Schiffsbau, im Sport usw.

Kleine Nachrichten ans aSer Wett

Rückkehr der italienischen Spanienkämpfer noch im Mai.

Die italienischen Spanienkämpfer werden, einer halbamt­lichen Meldung zufolge, noch vor Ablauf dieses Monats in die Heimat zurückkehren. Die Legionäre werden sich in Ca­diz einschissen und in Neapel eintreffen.

Kvv Mann erkrankten. Aus Brüssel wird gemeldet: Unter den Truppen des 2. Armeekorps der belgischen Armee, die sich seit einigen Tagen auf dem Truppenübungsplatz Bever- loo befinden, ist eine Massenerkrankung aufgetreten, deren Ursachen noch nicht einwandfrei festgestellt werden konnten. Bisher mußten 600 Unteroffiziere und Mannschaften des in

, Gent liegenden 2. Infanterie-Regiments unter Bergis- i tungserscheinungen ins Lazarett eingeliesert werden. Ein Fall nahm bereits tödlichen Verlauf.

Bombenanschläge ohne Ende. In der Nacht zum Diens­tag wurde wieder auf eine Kaserne in Liverpool ein Bom- ! benanschlag verübt. Von einem Unbekannten wurde eine ! Eelignit-Vombe in die Turnhalle der Kaserne gestrudelt, j Die Bombe explodierte nicht. Ueber den Täter hat man keine Anhaltspunkte.

Sieben außsnmongolische Flugzeuge im Luftkampf abge» schossen. 2m Verlauf weiterer Zusammenstöße westlich des Puir-nor-Sees an der Westgrenze Mandschukuos zwischen erheblich verstärkten außenmongolischen und mandschurisch» . japanischen Erenztruppen wurden nach einer Meldung aus Hsinking am vergangenen Samstag und Montag sieben au» ßenmoiigolische Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen.

England behandelt Deutsch-Ostafrika wie seinen ureigen­sten Besitz. Einer Meldung aus Daressalam zufolge wurden dort amtlich die Verteidigungsmaßnahmen Tanganjikas be­kanntgegeben. Danach erstrecken sich diese Verteidigungs- Vorbereitungen für Deutsch-Ostafrika auf umfangreiche Luftschutzübungen, die Aufstellung einer neuen Kompanie im Hafen von Tanga, weitere Einberufungen von Reserve- , Offizieren und Hilfspolizisten zu Hebungen, Einrichtung ei- j ner Flottenreferve usw. Ein besonderer Ausschuß ist gebil­det worden, der die Aufstellung eines Diensiregisters für -re britischen und indischen Einwohn.-r von Ostasrika leiten soll.

Japans Sonderausgabe in Ostasicm. Die dem japanischen Außenminister nahestehendeJapan-Times" weist in ei­nem Leitartikel, der sich mit dem deutsch-italienischen Freundschafts- und Bündnispakt beschäftigt, daraus hin, daß Japans Staatspolitik seit dem Abschluß des Antikomintern­paktes unverändert das Ziel verfolge, in Ostasien eine neue Ordnung als Bollwerk gegen den internationalen Kom­munismus zu erreichen. Japans Lage sei ganz klar. Seine Interessen liegen im Osten. Wie Deutschland und Italien ihre Fronten für den Frieden in Europa vereinigt haben, so trete Japan für den Frieden in Ostasien ein. Wenn die Komintern mit Krieg drohe, dann sei Japans Tätigkeit auf Ostasien beschränkt. Das sei ebenso natürlich, wie die Tat­sache. daß Deutschland und Italien ihre Aufgabe in Europa Härten.

Schwarzer Tag für die amerikanische Luftfahrt. Am Mon­tag haben sich in den Vereinigten Staaten nicht weniger als acht Flugzeugunfälle ereignet. 16 Personen wurden dabei getötet und sechs verletzt. In sieben Fällen handelt es sich um Privatflugzeuge.

Selbstmord Ernst Tollers. Der berüchtigte kommunistische Schriftsteller und Verfasser von zahlreichen Hetzstllcken, der Jude Ernst Toller, der auch als einer der Rädelsführer der Münchener Räte-Regierung unrühmlich bekannt ist, hat jetzt die Folgerung aus seinem verpfuschten Leben gezogen. In Neuyork, wohin er im Laufe feines Emigrantenlebens schließlich verschlagen war, hat er sich in einem Hotel er­hängt.

flu; 5lad1 und tünü

Nagold, den 24. Mai 1939 i Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber nach fünfzig Jahren möchte ich gelesen werden. Droste.

24. Mai: 1848 Dichterin Annette v. Droste-Hülshoff geboren.

Aeute am 24. Klar

geht die Sonne erst 20.01 llhr unter. Der Sonnenaufgang war schon um 3.53 llhr.

^ Endlich wiedev Sonnenschein

^ Keine ungünstige» Wetterprognosen für Pfingsten

? Endlich wölbt sich heute wieder einmal ein blauer Himmel s über dem Nagoldtal. Die Sonne wurde von jedermann freudig ! begrüßt und alles atmete auf in der Erwartung, daß das Wet­ter nun doch besser wird. Es war auch höchste Zeit. Bereits ! führte die Nagold Hochwasser. Die Hauptdurchgangsstraße an ! der Nagold in Calw mußte gesperrt werden: die Bewohner der j Bischofstraße und Lederstraße mußten nachts alarmiert werden, s um ihre Keller zu räumen.

! Wenn man rückschauend an das Frühlingswetter in den ver- ! gangenen April- und Maiwochen denkt, erhalt man keinen guten ! Eindruck von der Stimmung am Wolkenhimmel. Wir haben j lange keinen Frühling gehabt, der so unbeständig und verhält- > nismäßig kühl und sonnenscheinarm war, wie der diesjährige.