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Raaolder Tagblatt .Der Gesellschafter-

Samstag, den 26. Mai 1939

einer Krise befindet. Die Mehrzahl der Blätter erscheint unter riesigen Überschriften wieKrise wegen des Sowjetpaktes" oderSowjetrutzland lehnt ab wieder eine Krise in den Ge­sprächen".

Der diplomatische Korrespondent derTimes" berichtet, daß Maisky bereits Mittwoch erklärt habe, dag Sowjetrutzland auf einem Dreimächtepakt als einziger Grundlage für eine Zusammenarbeit bestehe. Aber er habe versprochen, über seine Unterredungen zu berichten. Moskau erwarte eine of­fizielle britische Antwort. Auf britischer Seite habe man anschei­nend Sowjetrutzland unter gewitzen klaren Umständen eine Ge­genseitigkeit in der Verteidigung angeboten. Die Sowjetrutzen aber erklärten, datz nur ein Pakt eineWirkung" haben würde. Der Korrespondent desDaily Herald" spricht von einer neuen Krise. Die Moskauer Antwort sei eine völlige Ablehnung der vorgeschlagenen Formel. Die Sowjetrutzen erklärten jetzt ganz offen, datz, wen sie keinen Dreimächtepakt habe« könnten, sie es vorzieheu würden, überhaupt kein Abkommen zu schließen und sich von allem fernzuhalten, was in Europa geschehen könnte. Vernon Bartlett rechnet in derNews Chronicle" mit einer langen Krise und erklärt am Schluß seiner Betrachtungen:Die unglücklichsten Länder von allen sind aber die, die ihre Neutra­lität aufgegeben haben, um eine britische Garantie zu erhalten und die sich jetzt wundern, wie diese Garantie durchgeführt wer­den soll." DerDaily Expreß" spricht von einer völligen Krise in den Verhandlungen. Im britischen Kabinett habe sich die Hal­tung versteift. Man habe zuerst der Sowjetforderung nach Ge­genseitigkeit entgegenkommen und Sowjetrutzland eine direkte französisch-britische Garantie anbieten wollen. Nach einer Voll­sitzung des Kabinetts habe man diesen Plan jedoch fallen lassen und Maisky nur versprochen, über einen Schutz sowjetrussischer Interessen beraten zu wollen. Kurz vor Mitternacht, so berichtet der politische Korrespondent desDaily Expreß" später, sei in parlamentarischen Kreisen erklärt worden, datz man nochmals an Moskau herantreten wolle, um die Krise zu beenden. Man wolle dabei dem Moskauer Wunsch nach Gegenseitigkeit der Ga­rantien etwas entgegenkommen.

Uneinheitliche Beurteilung der Rolle Frankreichs

Paris, 19. Mai. In einer Havas-Auslatzung heißt es zu den -englisch-sowjetrutzischen Verhandlungen, Angaben aus gut un­terrichteten Kreisen zufolge habe das Foreign Office am Don­nerstag die britische Antwort auf die letzte sowjetrussische Note ausgearbeitet. Man rechne damit, datz eine Einigung zwischen den drei Mächten im Verlaufe der bevorstehenden Genfer Be­sprechungen ihreendgültige Form" annehmen könnte. Die Aeu- tzerungen der Pariser Presse stehen in krassestem Widerspruch zu dieser inspirierten Havas-Meldung. Immer wieder liest man in den Zeitungen die Feststellung, datz London und Moskau in einer Sackgasse festgefahren seien, und datz die Ver­handlungen zwischen den beiden Ländern auf dem toten Punkt angelangt seien. Wohl meint die Mehrzahl der Blätter, datz mit einiger Verspätung und mit Hängen und Würden doch noch eine Einigung zwischen England und der Sowjetunion erzielt werden könnte. Eine Sonderstellung nimmt dieRolleFrankreichs ein. Die Ansichten der Zeitungen gehen in dieser Frage stark auseinander. Ein Teil der Presse behauptet, datz London nun­mehr auf Grund der französischen Vorschläge eine neue Antwort vorbereitete, während zahlreiche andere Zeitungen erklären, der französische Plan mißfalle den Engländern und passe auch gar- nicht recht in die derzeitigen Gegebenheiten. Alles in allem herrscht in der Pariser Zeitungswelt in dieser Frage wieder einmal die größte Unklarheit. Die Agentur Fournier meldet aus London, die Moskauer Regierung habe die letzten englischen Vorschläge als unzureichende Verhandlungsbasis bezeichnet und gedroht,sich endgültig abseits zu halten". Die britische Regie­rung ihrerseits könne sich aber noch nicht dazu entschließen, ein Abkommen zu unterzeichnen, dessen von Moskau gewünschter Zweck nur darin bestehen würde, eine ArtProkominternpakt" als Gegenstück zum Antikominternpakt zu schaffen.

Japan gegen die demokratischen Westmachte

Tokio, 19. Mai. (Ostafiendienst des DRV.) Die gesamte japa­nische Presse drückte am Freitag ihren stärksten Unwillen über die »Bereinigte Demonstration Englands, Amerikas und Frank­reichs gegen Japan" aus. Die Flottendemonstration bei Amoy richtete sich nicht allein gegen die japanische Landung auf Ku- langsu, sondern sei auch dazu bestimmt, Japans Haltung in Ver­bindung mit der internationalen Lage und der Frage der frem­den Niederlassungen in Schanghai und Tientsin zu sondieren.

,^okio Nichi-Nichi" fordert entschiedene Schritte als Eegen- matznahme gegen dieseDemonstrationen".

Der britische Botschafter in Tokio, Craigie, suchte am Freitag den japanischen Nizeautzenminister Sawada auf und erklärte im Namen seiner Regierung, daß England den Vorschlag Japans zur Neuordnung der Internationalen Niederlassung in Schanghai ablehne. Politische Kreise in Tokio bemerken zu diesem Schritt des britischen Botschafters, datz die japanische Re­gierung die Reorganisation des Internationalen Verwaltungs­rates als wesentlich für den Aufbau und die Neuordnung Ost- afiens betrachte und nach wie vor England und Amerika auffor- deru werde, der neuen Lage im Fernen Osten Rechnung zu tra­ge«.

Iudenrevolte in Jerusalem

Mehr als 100 Verletzte

Jerusalem, 19. Mai. England erntet jetzt den Lohn für seine hinterhältige Palästina-Politik, für seine charakterlosen Verspre­chungen an beide Seiten. Während die Araber nach wie vor an dem Ziel der Befreiung ihrer tausendjährigen Heimat festhalten und deshalb auch die Vorschläge des neuen Weißbuches einmütig ablehnen, empörensichdieJuden, weil die von den Bri­ten bedenkenlos gegebenen Zusagen nicht gehalten werden. Der Donnerstag sah im ganzen Lande jüdische Revolten gegen die Mandatsherrschaft, während sich die arabische Bevölkerung trotz ihrer ablehnenden Haltung ruhig verhielt. Außer in der Judeu- stadt Tel Aviv kam es auch in Jerusalem zu schweren Aus­schreitungen, bei denen es rund hundert Verletzte gab. Die Ju­den durchzogen die Stadt während des ganzen Tages, wobei sie Niederrufe auf England, Chamberlain und den Dominionminister Macdonald ausstietzen. Reuter berichtet darüber im einzelnen:

Plötzlich wurden bei einer jüdischen Demonstration Schüsse aus der Menge abgefeuert, durch die zwei britische Soldaten schwer verletzt wurden. Darauf gingen die britischen Wachtruppen mit größter Wucht gegen die Juden vor. Abends waren bereits 85 Verletzte im jüdischen Krankenhaus von Jerusalem eingeliefert. Auf englischer Sette gab es insgesamt zehn Verletzte, davon wa­ren zwei schwer verletzt. Sämtliche Telefonmasten und Straßen- >ampen in der Umgegend des britische» Verwaltungsgebäude«, tztnd von der aufgeregten Judenmenge zerschlagen worden. Das jüdische Krankenhaus war einem solchen Ansturm von Einlie­ferungen nicht gewachsen. Gin Teil der verletzten Juden mutzte auf Matratzen im Hofe des Krankenhauses untergebracht wer­den

Die Londoner Zeitungen berichten in größter Aufmachung über die Judenrevolten in Palästina. Nach ihren Meldungen mutzte in Jerusalem außer Polizei schließlich sogar Militär ge­gen das rebellierende Judentum eingesetzt werden. Die Blätter sprechen von einem Toten und zehn Verwundeten auf englischer Seite sowie IVO Verwundeten auf jüdischer Seite. Ausdrücklich müssen die Blätter anerkennen, daß das Judentum allein die Verantwortung trägt, und datz die arabische Bevölkerung sich völlig ruhig verhalten hat.

Wie die arabische Presse in großer Aufmachung meldet, hat das arabische Hochkomitee am Freitag eine Beratung über das britische Weißbuch abgehalten. Dabei wurde festgestellt, datz die darin enthaltenen Vorschläge identisch sind mit jenen, die England auf der Londoner Palästina-Konferenz machte und die damals schon von allen arabischen Delegierten einstimmig abgelehnt wurden, da die arabischen Forderungen uner­füllt blieben. Das Hochkomitee werde binnen kürzester Frist die Gründe der Verwerfung des Weißbuches ausführlich bekanntge­ben.

HI. grüßt die mtt Ehrenkreuzen ausgezeichneten

Mütter

Braunschweig, 19. Mai. Stabsführer Hartmann Lauterbacher gab dem in Vraunschweig aus Anlaß des vierten Reichssühre- rinnen- und -führerlagers versammelten Führerkorps einen Be­fehl Baldur von Schirachs bekannt, demzufolge alle Angehörigen der HI. die mit dem Ehrenkreuz der deutschen Mutter aus­gezeichneten Frauen zu grüßen haben. Außerdem ist jeweils der Ehrentag der deutschen Mutter für die gesamte HI. dienstfrei.

ReichsausstellungHandwerker-Weltkamps 1939"

Frankfurt, 19. Mai. In Anwesenheit des Reichsorganisations­leiters Dr. Ley, des Gauleiters Reichsstatthalter Sprenger, des Leiters des deutschen Handwerks in der DAF., Reichsamtsleiter Sehnert, des Reichshandwerksmeisters Schramm sowie zahlreicher führender Männer aus Partei, Staat und Wehrmacht wurde am Freitag die ReichsausstellungHandwerker-Wettkampf 1939" im Rahmen des Grotzdeutschen Handwerkertages eröffnet. Der Lei­ter des Handwerkerwettkampfes, Schäfer, berichtete: 100 VVV Handwerker seien in diesem Jahr zum Handwerkerwettkampf angetreten. Aus dem Kreis der 211 Reichsbesten seien dann 121 Reichssieger hervorgegangen. Schäfer gab dann die Ver­leihung von Sonderpreisen bekannt. Dr. Ley nahm dann die Ehrung der Reichssieger vor und sprach hieraus über die Auf­gaben des Handwerks in unserer Zeit. Auch heute noch sei das Handwerk eine tragende Schicht mit der ihm seit Jahrhunderten innewohnenden Kraft, die einst Staaten und selbst das Reich bildete. Die Industrie habe nicht etwa das Handwerk abgelöst, wenn das Handwerk seine Aufgabe richtig betreibe, so werde es nicht nur seinen Platz behaupten, sondern einen Vortrupp für die Industrie selbst bilden.

Staatsbesuch Graf

Der neue Deulschlandsender

Der höchste Turm Europas im Herzen Deutschland!.

Herzberg a. d. Elster, 19. Mai. Im Herzen des Grotzdeutschen Reiches in Herzberg an der Schwarzen Elster in Sachsen wurde die neue Anlage des Deutschlandsenders mit einer An­sprache des Reichspostministers, NSKK.-Obergruppenführer Dr. e. h. Ohnesorge, feierlich in Dienst gestellt. Statt mit der bisherigen Leistung des Senders Zeesen von 60 Kilowatt wird jetzt mit 150 und voraussichtlich im März nächsten Jahres mit , 200 Kilowatt gesendet werden. Die Anlage besteht aus einem , selbstschwingenden Sendeturm mit einer Höhe von 325 Meter.

Für das Städtchen Herzüerg an der Schwarzen Elster, inmitten des Urstromtales von Sachsen, bedeutete die Inbetriebnahme ein besonderes Fest. Reichspostminister Ohnesorge eröffnet« den neuen Sender mit einer Ansprache, in der er u. a. ausführte:

Als vor einigen Jahren auf der europäischen Rundfunkkonfe­renz in Luzern Höchstleistungen für die Rundfunk-Langwsllen- sender festgelegt wurden, war es klar, datz der Deutschlandsender, der ein ganz Deutschland umfassendes nationales Programm ausstrahlt, nicht auf seiner bisherigen Leistung belassen werden konnte, sondern alsbald auf die zulässige Höchstleistung gebracht werden mutzte. Die Deutsche Reichspost gab daher den Auftrag, die Leistung des Deutschlandsenders zu verstärken und, da ein Umbau des alten Deutschlandsenders in Zeesen nicht in Frage kam, anstelle der alten eine neue Sendeanlage zu errichten. Als Standort für diese wurde der Platz, auf dem wir uns hier be­finden und der etwa 90 Kilometer südlich von Berlin liegt, aus­gewählt. Erfahrungen und neuere Erkenntnisse haben einen Sen­der erstehen lassen, wie er in Deutschland bisher noch nicht er­richtet wurde. Vielfach sind bei seiner Entwicklung neue Wege eingeschlagen worden. Das trifft schon äußerlich sinnfällig in Erscheinung beim Anblick des 325 Meter hohen, oben mit einer Metall-Linse von 25 Meter Durchmesser gekrönten Antennen- mastes. Es ist dies die erste Langwellenantenne, mit der der Mast selbst als Strahler dient. Mit dem Unterbau erreicht der Mast eine Eesamthöhe von 337 Meter, er stellt damit das augen­blicklich höchste Bauwerk Europas dar. Gegenüber dem alten Deutschlandsender ist die Leistung fast auf den dreifachen Betrag erhöht worden. Es sind aber auch schon die nötigen Maß­nahmen getroffen, um auf die nach dem neuen Wellenplan von Montreux zulässige höhere Leistung von 200 kw, die vom 4. März 1940 an angewendct werden darf, überzugehen.

Für den Rundfunkhörer im Reich wird sich die Inbetriebnahme des neuen Deutschlandsenders in mehrfacher Hinsicht günstig aus­wirken. Die veränderte Lage und erhöhte Lautstärke kommt in der Hauptsache Gebieten zugute, die bisher überhaupt keinen Sender schwundfrei empfangen konnten. Mit oer Indienststellung des neuen Deutschlandsenders leistet die Deutsche Reichspost einen weiteren wichtigen Beitrag zu diesem Aufbauwerk am deutschen Rundfunk.

Cianos in Berlin

Berlin, 19. Mai. Der italienische Außenminister Graf Ciano trifft, wie bereits gemeldet, am Sonntag vormittag um 11 Uhr mit den Herren seiner Begleitung zu seinem zweitägigen Staats­besuch in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein, wo er von dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop begrüßt wird. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal, die um 11.45 Uhr stattfindet, stattet Graf Ciano'Reichsautzenminister von Ribben­trop im Auswärtigen Amt einen Besuch ab, den der Reichs-ninen- minister um 13.30 Uhr im Hotel Adlon erwidert. Um 14.00 Uhr gibt der Reichsautzenminister zu Ehren des italienischen Außen­ministers Graf Ciano und der Herren seiner Begleitung ein Frühstück im Hotel Kaiserhof. Um 20.30 Uhr findet eine Abeud- tafel beim Führer in der alten Reichskanzlei statt.

Für Montag vormittag 10 Uhr ist eine Fahrt zum Ber­liner Rathaus vorgesehen, wo sich Graf Ciano in das Goldene. Buch der Stadt Berlin einträgt. Um 11 Uhr findet dann der feierliche llnterzeichnungsakt des deutsch-italienischen Bündnispaktes durch Reichsautzenminister von Ribbentrop und Außenminister Graf Ciano in der neuen Reichskanzlei statt. Im Anschluß daran verkündet Reichsautzenminister von Ribbentrop den feierlichen Abschluß des deutsch-italienischen Bündnispaktes über alle deutschen und italienischen Sender. Gegen 11.30 Uhr empfängt derFührer den italienischen Außen­minister und den italienischen Botschafter in Berlin in Gegen­wart des Reichsministers des Auswärtigen in seinem Arbeits­zimmer.

Um 13 Uhr empfangen die beiden Außenminister im Vundes- ratssaal des Auswärtigen Amtes die Vertreter der deutschen und ausländischen Presse. Mittags geben der italienische Bot­schafter und Frau Attolico in der italienischen Botschaft ein Frühstück. Nachdem um 17 Uhr der italienische East Eeneral- feldmarschall Eöring in seiner Wohnung am Leipziger Platz -einen Besuch abgestattet hat, werden die Besprechungen im Aus­wärtigen Amt fortgesetzt. Um 20.30 Uhr geben Reichsautzen­minister und Frau von Ribbentrop in ihrem Haus in Dahlem, Hentze-Allee, ein Abendessen. Graf Ciano wird am Dienstag vormittag vom Anhalter Bahnhof, aus Berlin im Sonderzug wieder verlassen.

Kleine Nachrichten

Entjudung der Ostmark. Nach der Rückgliederung der Ost­mark wurden 180 000 Elaubensjuden und 120 000 Juden festgestellt, die nicht dem mosaischen Bekenntnis angehörten. Von den 180 000 Elaubensjuden haben fast 100 000 das Land verlassen. In dem früheren Burgenland ist die Zahl der Juden von 3222 auf 12 zurückgegangen. Die meisten der noch zurückgebliebenen Elaubensjuden, rund 80 000, le­ben in Wien. ^

800 VOO Volksdeutsche i« Jugoslawien. Der südslawische Ministerpräsident und Innenminister Zwetkowitsch hat auf die ihm vorgetragenen Wünsche und Beschwerden der deut­schen Volksgruppe in Jugoslawien eine wichtige Aenderung der Satzungen für den Schwäbisch-Deutschen Kulturverband genehmigt. In Jugoslawien wohnen 600 000 Volksdeutsche, etwa 5 v. H. der Gesamtbevölkerung! Der Großteil von ihnen fitzt in geschlossenen Siedlungen in derSchwäbischen Türkei", im südslawischen Banat, also in der Landschaft, die östlich an Rumänien und nördlich an Ungarn grenzt. Die deutschen Siedlungen reichen bis unmittelbar an, ja nach Belgrad hinein.

In den Fußstapsen des Negus? Exkönig Zogu von Alba­nien hat von seinem Exil in der Türkei aus an den Gene­ralsekretär der Liga ein Schreiben gerichtet, worin er ge­gen die Besetzung Albaniens durch Italien protestiert. Der Generalsekretär hat, wie weiter verlautet, eine Neffen Zo- gus. den Prinzen Hussein, empfangen.

, Neue englische Flngmotorenwerks. Wie der englische Luft- j fahrtminister bekanntgab, wird im Auftrag des Ministe-, ! ,mums bei Glasgow für mehrere Millionen Pfund Ster­ling eine Fabrik zur Herstellung von Nolls-Ncmce-Flugzsug- motoren errichtet werden. Die Fabrik soll rund 10 000 Ar­beiter beschäftigen.

Nissige Ueberschwemmungen auf Timor. Nach einer Neu- ! ter-Meldung aus Kupang auf der Insel Timor (Niederlän- ! disch-Jndien) sind bei riesigen Ueberschwemmungen mehrere!

hundert Eingeborene ums Leben gekommen. Riesige Gebiete ! der Insel sind völlig unter Wasser gesetzt.

Württemberg

Massenbesuch auf der Reichsgartenschan

Eine neue Sonderschau

! Stuttgart, 19. Mai. Auch am Himmelfahrtstag waren es wie- ! der große Besuchermassen, die nach Stuttgart zur Reichsgarten- s schau kamen. Insgesamt trafen acht Sonderzüge ein, und zwar ! aus Friedrichshafen, Biberach, Ulm, Heilbronn, Reutlingen, s Heidenheim, Giengen und Aalen. Dazu kamen noch mindestens j 159 Omnibusse auch aus anderen Gegenden des Reiches. So > kam eine größere Anzahl von Omnibussen aus der Saarpfalz, aus dem Rheinland und dem Odenwaldgebist. Insgesamt wurde am Donnerstag die erste halbe Million von Reichs- gartenschan-Besuchern überschritten. Es ist dies eine um so er», treulichere Tatsache, als bei dem immer noch nicht gerade guten' Wetter mit solchen Vesuchermassen nicht gerechnet werden konnte. Auch diesmal konnte wieder festgestellt werden, datz sämtliche Besucher von dem, was sie auf dem Reichsgartenschau-Gelände zu sehen bekamen, voller Begeisterung waren

Stuttgart, 19. Mai. (Zusammenstöße mit der Straßenbahn.) Am Mittwochabend kam es in der Neckartalstraße in Bad Cannstatt bei der Wilhelm« zu ei­nem Zusammenstoß zwischen einem Kraftrad und einem Straßenbahnwagen. Der 27 Jahre alte Lenker des Kraftra­des mußte mit einem Schädelbruch in das Krankenhaus Bad Cannstatt gebracht werden. In der Neckarstraße stießen am gleichen Abend noch ein Kraftrad und ein Straßenbahn­zug zusammen. Der 34 Jahrealte Kraftfahrer mußte mit ei­ner erheblichen Fußverletzung in das Karl-Olga-Krankem Haus eingeliesert werden.

Fe st wochederWürtt. Staatstheater. Anläß­lich der Reichsgartenschau Stuttgart 1939 veranstalten die Württ. Staatstheater vom 18. bis 25. Juni eine Festwoche mit folgenden Werken: Carmen, Figaros Hochzeit, Turandot (Puccini), Rosenkavalier, Friedemann Vach, Eost fan tutte, Fledermaus, Walküre, Räuber, Das schöne Abenteuer, Ma­ria Magdalene, Fein Freund Jack und Dieses Wasser trink ich nicht (Lopede Bega). Auf Veranlassung des Württ. Mi­nisterpräsidenten und Kultministers Mergenthaler finden auch in diesem Sommer im Großen Haus der Württ. Staatstheater wiederum die Festspiele der Jugend statt. In der Zeit vom 26. Juni bis 1. Juli gelangen die OperDer Freischütz" von Carl Maria von Weber und das Schauspiel Entscheidung" von Gerhard Schumann je dreimal zur Auf­

führung.

"Flugverkehr nach Friedrichshafen. Die be­kannte Ausflugsstrecke der Deutschen Lufthansa nach ^rres- richshafen wird am 1. Juni wieder in Betrieb genommen werden. Sie wird mit einer dreimotorigen Junkers ^u 52 beflogen. Die Flugzeiten sind folgende: Stuttgart ab 13.20 Uhr, Friedrichshafen an 14.00 Uhr; Friedrichshafen ab 16.50 Uhr. Stuttgart an 17.30 Uhr. Verkehr jeden Werktag.