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Naaolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 1K. Mai 1839
Alle Arbeitsstätten erhalten den gleichen blauen Fragebogen, auf dem sämtliche Fragen einzeln zu beantworten find. Die Beantwortung ist im allgemeinen nicht schwer. Bei manchen Fragen genügt ein kurzes „Ja" oder „Nein". Das mutz aber eingetragen werden, damit Rückfragen der statistischen Behörden vermieden werden. So werden beispielsweise alle Arbeitsstätten gefragt, ob in ihnen eigene Kraftfahrzeuge verwendet werden. Auch der kleine Handwerksmeister, der keinen eigenen Wagen ^besitzt, darf hier das „Nein" nicht vergessen; denn jedes fehlende „Ja" oder „Nein" kostet dem Staat infolge der notwendigen 'Rückfrage Geld, Zeit und Arbeit.
Bei der Wichtigkeit der Zählung für unsere Staatsführung wird erwartet, datz jedermann dis ihm zugehenden Zählpapiere ' agfältig und gewissenhaft ausfüllt, ' -
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Ergänzungskarte bei der Bolks-ünd Berufszählung Angaben über Abstammung und Vorbildung
Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volks» bildung gibt bekannt:
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Volks- und Berufszählung find Ergänzungskarten zur Haushaltungsliste an die Haushaltungsvorstände verteilt worden. Auch diese ..Ergän
zungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung" ist von jedermann auszufüllen.
Diese Ergänzungskarten sind u. a. dazu bestimmt, Unterlagen über die Personen mit Hochschul- oder Fachschul-Vorbildung zu gewinnen, um dadurch das Nachwuchs-Problem auf Grund zuverlässiger Zahlenangaben in Angriff nehmen zu können. Es liegt daher im Interesse dieser Personenkreise, datz die gestellten Fragen in Spalte 9: „Haben Sie ein Hochschul- oder Fachschulstudium abgeschlossen? (Ja oder Nein)"; in Spalte 10: „Wenn ja, an welcher Hoch- oder Fachschule oder vor welchem Prü- fungsamt haben Sie Staats- oder Abschlußprüfungen abgelegt?" vollständig beantwortet werden. -'. -'
Diese Leiden Fragen beziehen sich auch auf die gesamte Lehrerschaft, gleichgültig ob mit Hochschul- oder Seminar-Vorbildung bezw. diejenigen Personen, die — ohne den Lehrerveruf gegenwärtig auszuüben — eine entsprechende Ausbildung abgeschlossen haben. Bei vorliegender Seminar-Vorbildung ist in Exakte 10 das Seminar mit Ort anzugeben.
Sofern Personen, die nicht zur Familie des Haushaktungsoor- standes gehören (z. B. Untermieter) diese Angaben auf einer besonderen ErgSnzungskarte in verschlossenem Umschlag abgeben wollen, find die Vordrucke hierzu bei dem Hausbesitzer oder Hauswart bezw. Lei der Gemeindebehörde auzufordern.
Schwärze; kreis
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NS.-Frauenschaft und Deutsches Frauenwerk
Hu der Großkundgebung am 18. Mai in Stuttgart sind noch verschiedene Plätze im Auto frei und so ist nochmals Gelegenheit geboten zur Reichsgartenschau zu fahren. Anmeldungen noch erbeten bis heute 17 Uhr bei Frau Wilh. Grüninger, Bahnhofstraße. Autofahrt 3 für Hin- und Rückfahrt.
Die Deutsche Arbeitsfront, Fachgruppe Hansgehilfeu
Morgen 20 Uhr Heimabend.
Fugeudgruppe der Fraueuschaft
Heute 20 Uhr Heimabend. Nähzeug mitbringen.
Fähnlein 24/4V1
Der Fanfarenzug tritt um 19.15 Uhr mit Instrumenten am Heim an.
HI.Sef. 24/401 Nagold
Sämtliche Scharen einschließlich Motorschar treten 19.45 U. in der Turnhalle zum Tmnen an.
Oie Zanger cies Kreises Kniebis-Nagold bei ernster Arbeit
Lehr guter Verlauf der 6. Kreistagung - Eindruckvolles Bekenntnis zum deutschen Lied - Sänger-Ehrung
Wie schon gestern berichtet, fand am letzten Sonntaa hier § im Saale des Gasthauses zum ..Löwen" die genannte Tagung > state. Das Arbeitsprogramm war sehr umfangreich und nahm ! den ganzen Tag in Anspruch. Vormittags trafen sich die Chor- s leit er des Kreises und gaben den Auftakt zur Tagung selbst. ! Der stellvertretende Kceischorleiter S ch m i dch u b>e r-Alten- steig referierte ausführlich und klar über Schlaqtechnik. wobei gleich praktische Chorarbeit an dem ..Hammerlied vom ewigen Deutschland", von Hans Lang geleistet wurde. Die Ausführungen aus reicher Erfahrung gaben den anwesenden Dirigenten sicher manche wertvolle Anregung und Fingerzeige. Kreischorleiter Bregenzer dankte Schmidhuber für seine vorzüglichen Darbietungen und sprach selbst über das Wcrtungssingen. Ferner gab der Kreischorleiter einige Richtlinien des Sängerbundes bekannt. Anschließend kam noch der Beitritt der Dirigenten zur Reichsmusikkammer und die Abhaltung eines Kurses für Laiendirigenten zur Aussprache. Mit herzlichen Dankesworten an die Referenten schloß Kreisführer Henkel den ersten Teil des Kreistages ,
Nachmittags wurde die Tagung fortgesetzt, und der Saal des § „Löwen" konnre die Sänger kaum fassen so zahlreich war die s Beteiligung. Der Vereinigte Lieder- und Sängerkranz Nagold j sang unter Leitung von Chorleiter Stortz eingangs das Opfer- ! lied von Beethoven und besonders ausdrucksvoll „O Schutz- s geist alles Schönen" von Mozart. Gemeinsam wurde dann der s Wahlspruch des Kniebis-Naaold-Kreises und Silchers „Hab oft s im Kreise der Lieben" von allen anwesenden Sängern zu Ge- ; hör gebracht, sodann entbot Kreisführer Henke l-Freudenstadt ! den Willkomm. ?
Sein Gruß galt zunächst den werten Gästen, insbesondere : Bürgermeister Maier-Nagold dem stellv. Ortsgruppenleiter ! von hier. Pg. Bulmer und natürlich auch allen Sängern. ! Der Redner gab dem Wunsche Ausdruck, datz der Kreistag für s die Sänger recht viel Wertvolles für ihre Weiterarbeit am ; deutschen Lied und somit an der deutschen Seele bringe. — Bürgermeister Maier als Oberhaupt der qastgebenden Stadt f entbot allen Sängern mit Kreisführer Henkel an der Spitze ' herzlichen Willkommgrutz und gab seiner und der Bürgerschaft s Freude Ausdruck, datz das schöne Nagold, das ja als qesang- > und musikfreudig bekannt ist. wieder als Tagungsort gewählt ! worden sei. Der Redner wünschte den Sängern einen guten Verlauf des Kreistages. i
Kreisführer Henkel gab sodann seinen reichhaltigen Iah- § resbericht für 1938 bekannt, dem folgendes zu entnehmen war:
„Das Jahr 1938 erhielt für die Sänger durch die Teilnahme am Schwäbischen Liederfest in Stuttgart eine ganz besondere Note; es war ein Fest besonderen Erlebens und wohl in seiner Ausdehnung weitaus das grösste, das je veranstaltet wurde, und in jeinen Auswirkungen eines der wertvollsten für das schwäbische Sängerleben überhaupt Es konnte sich ruhig neben die oft nicht viel größeren deutschen Sängerfeste der Vorkriegszeit stellen. Der Dank gelte dem Führerrat des Bundes und dem durchführenden Sängerkreis Stuttgart, an seiner Spitze Kreisführer Kuhnle. Dank gebühre aber auch den Sängern, und Chorleitern unseres Kreises, die durch ihre selbstlose Hingabe an ihre Arbeit für unseren Kreis so wertvoll abgeschnitten haben. Neben dem Wertungssingen aber hat sich auch die Chorgemeinschaft Freudenstadt allein und mit Reutlinger und Kirchheimer Sängern zusammen in einem Sonderkonzert für Hugo Hermann'sche Kompositionen unter Stabführung von Hugo Hermann bzw. ihrem Chorleiter. Kreischormeister Bregenzer mit großem Erfolg für die Sängerarbeit eingesetzt. Es besteht nunmehr die Absicht, die schwäbischen Liederfeste aus finanziellen Gründen nunmehr in Stuttgart abzuhalten. Endgültiges wird noch bekannt gegeben. Als wichtigen Punkt behandelte der Geschäftsbericht die Nachwuchssrage. Die Gesangvereine seien überaltert. Richtungweisend sei das Referat von Bannführer Köttgen. gehalten beim Schwäbischen Sängertag. gewesen. Die darin gegebenen Ansichten zielten dahin ab. der in der HI. besonders auch für die Musik aufgelockerten Jugend mit dem Verständnis entgegenzukommen, das sie verlangen könne. Wir müssen der Jugend eine Brücke zu uns bauen und uns ihrem Vorwärtsdrang nicht verschließen. Wichtig sei die Werbung für den Volksgesang und die Werbungen von Mann zu Mann. — Gau-Werbeleiter ist Kreisleiter Rauschnabel, Tübingen. An die Partei ergehe die Bitte, die Gesangvereine in ihrer Arbeit zu unterstützen, und bei ihren Veranstaltungen diese mit heranzuziehen und zwar nicht nur bei gelegentlich verpflichtenden Mitwirkungen, wie nationalen Feiern, sondern auch bei den jetzt vielerorts stattfindenden Morgenfeiern.
Der Liederkranz Altensteiq konnte im Jahre 1938 sein 100- jähriges, der Liederkranz Emmingen sein 75jähriges und der Ces.-Verein Freundschaft Unterreichenbach sein SOjähr. Bestehen feiern. In diesem Jahr feiert der Gesangverein Möttlingen am 4. Juni 1939 sein 7Sjähriges Bestehen und der Gesangverein Altburg am 24. Juli sein öOjähriges Bestehen, verbunden mit einem Wertungssingen.
Der Kreisführer richtete an die Vereine in der näheren Umgebung Altburgs die Bitte, sich an dem Wertungssingen der Altburger zu beteiligen. Anmeldung an den Altburger Verein bis 25 Mai. Jeder Verein solle innerhalb drei Jahren zum Wertungssingen verpflichtet werden. — Am 16. Juli 1939 führt der Gesangverein Ostelsheim aus Anlaß des 150. Geburtstages von Friedrich Silcher ein Sängertreffen durch, zu dem er die umliegenden Vereine einqeladen hat. Bezüglich des Verhältnisses Eesangverein-Werkchor hahe das Mitglied eines Gesangvereins. sofern es noch in einem Werkchor mitsingt, in erster Linie seinem Verein die Treue zu halten. — Die Neueinteilung der Kreise wird diesen Sommer geregelt. — Bei Eingaben für unsere Sängerkameraden für „Stiftung Siänger- dank" sollten die Eingaben so rechtzeitig aufgegeben werden, baß die entsprechenden Gesuche am 1. Oktober jeden Jahres in > Händen des Kreisführers seien. Die im letzten Jahr eingereichten -
Gesuche seien wegen Zuspäteinsendens nicht mehr berücksichtigt worden. Die Bekanntmachungen des Bundes in der Schwäb. Sängerzeitung bedürfen großer Beachtung. Kreisführer Henkel wies auch auf die Mustersatzung in Heft 18 der Deutschen Sängerbundeszeitung hin. - Der Kreisführerrat habe vorbehältlich der Genehmigung beschlossen, einen Sonderbeitraq von 20 für jeden Sänger pro Jahr zur Finanzierung unseres nächsten Kreisliederfestes zu erheben. Zustimmung wird erteilt. — Die Schwabensänger, und mit ihnen die Sänger in allen deutschen Gauen gedenken in diesem Jahr ganz besonders ihres vor 150 Jahren geborenen großen Volksliedmeisters Friedrich Silcher. Der Schwäbische Sängerbund feiert dieses Gedenken an der langjährigen Wirkungsstätte Friedrich Silchers in Tübingen. Die Stadt Tübingen läßt zusammen mit dem schwäbischen Sängerbund für Friedrich Silcher ein Denkmal errichten. Zum Schluß seines Geschäftsberichtes dankte Kreisführer Henkel besonders dem Kreischormeister Bregenzer für seine unermüdliche Arbeit um die Sache des deutschen Liedes allenthalben. — Nachdem auch der ini vergangenen Jahr durch Tod abberufenen Sänger ehrend gedacht worden war. schloß der Redner mit einem markanten Appell an die Sänger, jederzeit treu zur Sache zu stehen und mit einem feierlichen Treuebekenntnis zu unserem Führer Adolf Hitler, seinen Geschäftsbericht.
Eine wichtige Sache sind immer auch die Finanzen, und diese sind, was erfreulicherweise aus den Darlegungen des Kreiskassiers Schwarz-Freudenstadt zu schließen ist, ordentliche zu nennen. Der Kreiskassier gab Auskünfte über die Verteilung der Beiträge und die Gestaltung des Kastenwesens im kommenden Jahr. Sparkastendirektor Ott-Nagold als Rechnungsprüfer hob die mustergültige Kastenprüfung hervor. Liederkranz Emmingen und Gesangverein Altburg erfreuten ebenfalls mit schönen Liedvorträqen.
Der Bericht des Kreisgeschäftsführers Z ü f l e-Baiersbronn umfaßte nochmals in großen Zügen die viele Arbeit im vergangenen Jahr im Dienste des deutschen Liedes und damit des deutschen Volkes. Der Kreisgeschäftsführer gab weiter Anhaltspunkte über verschiedene Fragen, die nicht klar genug erschienen und sich im Lauf des Jahres. ergaben^Die gestellten Anträge betrafen mehr oder weniger die Wünsche von einzelnen Vereinen oder des Kreises selbst, die entsprechend zu Protokoll genommen, geprüft und zur Entscheidung beim Bund vorgelegt werden.
Dann kam das Lied wieder zur Geltung und zwar folgten jetzt 2 neuzeitlichere Chöre: „Heiß ist die Liebe". Satz von Studienrat Schmid-Nagold und „Morgen marschieren wir". Satz von Bruno Sturmer, gesungen vom Lieder- und Sängerkranz Nagold.
Der Bericht des Kreischorleiters V r e g e n z e r-Freudenstadt umfaßte die hauptsächlichsten Begebenheiten wie Wertungssingen, Vundesfest, ihre praktischen Lehren für die Chorleiter und den einzelnen Verein in ihrem Bestreben, die Leistung zu steigern, zu verbessern und somit die Freude am Deutschen Lied immer mehr zu wecken und zu vertiefen. Die Ehrung der Sängerjubilare nahm Kreisführer Henkel persönlich vor. Er sprach ihnen nach Ueberreichung der Ehrenurkunden den Dank des Kreises, wie auch des Bundes aus und forderte sie auf, auch in Zukunft treu zum Liedgut zu stehen. Es wurden geehrt für 25jährige Sängertätigkeit: Joh. Eg. Weik. Altburg: Joh. Dürrschnabel. Altensteig: Fritz Luz, Hafnermeister, Altensteig: Ernst Renz, und Ehr. Renz, beide Liederkranz Emmingen: Verlademeister Bosch und Oberpostinspektor Hecht. Chorgemeinschaft Freudenstadt: Fritz Hiller. Liederkranz Hai- terbach. Johs. Klormann, Simmozheim: Konrad Staib, Simmozheim: Hermann Rauser, Hermann Bienz und Fritz Amann, Nagold: Chr. Hauer, Tumlingen: Jos. Neef-, Wildberq: und Otto Wohlleber, Liederkranz Liebenzell. Den Ehrenbrief des Schwäb. Sängerbundes für 40jährige Sängertätigkeit erhielten Hermann Blum. Schreiner. Nagold, Wilhelm A d r i o n, Wittlensweiler und Friedr. Schmid, Liebenzell.
Der letzte Punkt der Kreistagung „Verschiedenes", hatte Ge- lengenheit geboten, sein Herz und Gewissen zu entlasten, wovon aber lobenswerter Weise nicht viel Gebrauch gemacht werden mutzte. Inzwischen hatte Landrat Dr. Haegele. Calw, brieflich der Tagung seine Grüße und besten Wünsche für einen guten Verlauf übermittelt, da er infolge großer Sanitätsübung dienstlich nicht abkömmlich war.
Als würdiger Abschluß des Kreistages erklang das „Freiheit, die ich meine" kraftvoll und gleich einem Treuschwur zu Lied, Volk und Führer, den die Sänger mit einem freudigen „Sieg- Heil" grüßten. Damit konnte Kreisführer Henkel die Tagung für beendet erklären, die so reich an Eindrücken und richtungweisend fürs kommende Arbeitsjahr im Dienste des Deutschen Liedes innerhalb des Kreises geworden ist.
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Am Samstag weilte eine stattliche Anzahl KdF.-Ausflügler aus Schwäb. Gmünd in Nagold: sie kehrten in der Traube ein. Ein Betriebsausflug ist für die nächsten Tage angesagt. Vom 3. bis 9. Juni werden die ersten KdF.-Urlauber in Nagold weilen Sie kommen aus dem Gau Saarpfalz.
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Dorsgemeinschaftsabend
Haiterbach. Mit einiger Verspätung — bedingt durch widrige Umstände — konnte am Samstag Kreisdienststellenleiter Weiß den von der NS.-Eemeinschaft „Kraft durch Freude" Kreisdienststelle Calw veranstalteten Dorsgemeinschaftsabend in der Turnhalle eröffnen Die Spielschar Liebenzell und zwei Haiterbacher Handharmonikafpieler bestritten das Programm, das neben schönen Volkstänzen auch zwei heitere Spiele von Hans Sachs brachte, was sicherlich sehr gefallen hat. Anschließend folgten noch einige Tänze für die Junqens. Alles in allein, ein wohl, gelungener Abend, dem bald weriere folgen könnten, wobei dann sicher mit einer noch größeren Besucherzahl zu rechnen s sein dürste. '
Freudenstcidt, 15. Mai. (Krebsforschertagun g.)! Am 1. und 2. Juli findet in Freudenstadt eine Krebsfor») /chertagung statt, die vom Landesverband Württemberg und« iyohenzollern zur Erforschung und Bekämpfung des Krebses veranstaltet wird. Im Rahmen der Tagung sind eine Reih« von Vorträgen vorgesehen.
Pforzheim, 15. Mai. (Todesfall.) Im Alter von 79 Jahren ist Kommerzienrat Emil Kollmar gestorben. Jrn^ Alter von 25 Jahren gründete er zusammen mit Wilhelm Jourdan eine Kettenfabrik unter der heute weltbekannten. Firma Kollmar u. Jourdan. Die beiden begannen ihren Betrieb mit nur drei Arbeitern und befaßten sich zunächst mit- d?er Herstellung von Nickelketten. Bald darauf aber ging- Kollmar auf die Herstellung von Elanzdoubleketten über. Von der Weltausstellung von Chicago 1893 brachte der Unternehmer neue Erkenntnisse mit nach Hause. Im Jahre' 1898 trat Wilhelm Jourdan aus der Firma aus. Es erfolgte dann die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft.
letzitz NächrMen
Notspanische Milizen für Tunis Ueberffiihrung in die Fremdenlegion. — Eine Meldung des „Ce Soir"
Paris. „Rotspanische Milizen jetzt französische Fremdenlegion" was bisher nur immer gerüchtweise verlautete, ist mit der Veröffentlichung des Abendblattes „Ce Soir" bestätigt. Das genannte Blatt meldet ausführlich, daß sich bereits mehr als 9008 Rotspanicr im Laufe zu fünfjährigem Dienst in der französischen Fremdenlegion verpflichtet und damit den Aufenthalt in den südfranzösischen Konzentrationslagern mit den Kasernen der Legion vertauscht haben. Bezeichnenderweise werden dem Blatt zufolge die neuen Kämpfer für Frankreichs „Glorie", die in Gruppen von etwa 80 bis 100 Milizen in Orean eintreffe«, nach einer kurzen Ausbildung nach Tunis weitergefchasft.
USA.-Luftfahrtministerium unter Oberst Lindbergh Neuqork. „Worlds Telegram" verzeichnet einen Bericht, wonach die amerikanische Regierung die Einrichtung eines unabhängigen Luftfahrtministeriums unter Leitung von Oberst Lindbergh plane. Die Vereingten Staaten sind bekanntlich die einzige Großmacht, deren Luftwaffe nicht selbständig organisiert ist, sondern dem Kriegs, bezw. dem Marineministerium untersteht.
Vauernfragen im Reichsserröer SjurrZstt
Die Tuberkulose
Am Freitag, den 19. Mai, kommt eine Hörfolge über die Tuberkulose, die immer noch eine große Gefahr für unseren Volkskörper auch auf dem Lande darstellt. Ist Tuberkulose erblich? Ist es möglich, sie zu bekämpfen? lieber diese und andere Fragen hören wir am 19. Mai um 11.30 Uhr im Bauernkalender des Neichsscnders Stuttgart.
Orr Ortsbauernfiihrer meint dazu...
Die geplante Feldarbeit ist wieder einmal durch die Witterung aus der Ordnung gebracht und der Bauer muß nun sehen, wie er trotz der ungünstigen Verhältnisse mit seiner Arbeit zurecht kommt. Ein Berater kann ihm die Hörfolge „Der Ortsbau- ernsührer meint dazu ..." sein, die am 20. Mai' um 11.30 llhr im Bauernkalender des Reichssenders Stuttgart zur Sendung gelangt.
Handel und Verkehr
Markte
Schweinepreise. Valin gen: Milchschwelne 30—42 RM. je Stück. — Lauingen: Milchschweine 48—76, Läufer 92—130 RM. je Paar. — Nördlingen: Milchschweine 50—78, Läufen 100—135 RM. je Paar. — Oehringen: Milchschweine 60—80 RM. je Paar. — Ravensburg: Milchschweine 28—339 RM. je Stück. — Saulgau: Mutterschweine 175—191, Milchschweine 30—40 RM je Stück. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 60—80 RM. je Paar.
Viehpreise. Ravensburg: Farren 360- 380, Ochsen 550 bis 620, Anstellochsen 400-480, Kaloeln 380-580, Anstellriuder 120 bis 310 RM.
Zuchtoiehverstrigerung in Waldsee. Die letzte Sonderkörung und Zuchtoiehversteigerung für Braunvieh in Waldsee war gu! besucht. Von 193 angemeldeten Farren wurden 94 zur Körung aufgetrieben. Die Qualität war mittelmäßig. Bei den Farren lag der Preis bei der Versteigerung im Durchschnitt bei 677 RM. Der Preisdurchschnitt bei Rindern betrug 630 RM.
Der 12. Weiumarkt Stuttgart eV„ der am Montag im Kur» saal in Bad Cannstatt abgehalten wurde, hatte einen starken Besuch aufzuweisen. Es waren diesmal rund 900 Hektoliter Weiß». Rot- «nd Schillerweine, zum größten Teil Jahrgang 1938, au« fast allen württembergischeu Weinbaugebieten ««geboten, die i« allgemeinen eine recht gute Qualität erkennen ließen und zu de» festgesetzten Preisen lebhaften Absatz fanden. Die Preise bewegten sich im Durchschnitt um 90 bis 100 RM. je Hektoliter, doch wurden für Spitzenweine erheblich höhere Preise erzielt. Der; Vorsitzende, Landesökonomierat Mährlen, brachte zum Ausdruck datz zur großen Freude des württembergischeu Wengerters i^ diesem Jahre die gefürchteten Eisheiligen buchstäblich ins Wasser gefallen seien, sodatz, obwchl der Winterfrost da und dort den Weinbergen geschadet habe, die Voraussetzungen fürei» peng u4enMe inherb st 1939gegeben seien. Es komm«; jetzt nur noch daraus an, daß bald wärmeres Weirer eintritt.