4. Leite - Nr. 112
Reichslagmrg Eisen und Metall
Vorträge von Dr. Syrup, Frau Scholtz-Klink und Dr Hupfauer
Stuttgart, 14. Mai. Die zweite Haupttagung innerhalb der dritten Reichstagung der DAF., Fachamt Eisen und Metall, fand in der Stadthalle unter starkem Andrang statt. Staatssekretär Dr. Syrup wies einleitend darauf hin, daß das deutsche Volk ein Volk der Arbeit sei und daß der Reichtum Deutschlands in der Arbeitskraft seiner Geistes- und Handarbeiter ruhe. Dieser Reichtum an innerer Kraft verpflichte. Dr. Syrup gab dann eine aufschlußreiche Rückschau auf die Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre, kennzeichnete den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und erklärte, daß unsere ganze Metallindustrie auf Qualitätsarbeit beruhe. Wir müßten auf dem Weltmarkt bleiben, nicht mit Massenartikeln, sondern mit unseren Qualitätserzeugnissen, zu denen Qualitätsarbeiter gehörten. Der Redner schilderte darauf unsere heutige Wirtschaftslage, in der unsere Maschinen auf Hochtouren gingen. Die Anforderungen seien so hoch, daß wir noch große Mengen von Arbeitskräften einsetzen könnten. Da aber nur geringe Reserven verfügbar seien, könne der Ausgleich lediglich durch Steigerung der Leistung, durch rationelleWirtschaftssiihrung und einen völlig geordneten Einsatz des Einzelnen erfolgen. Bezüglich der Frauenarbeit in der Volkswirtschaft betonte Dr. Syrup vor allem die verstärkte Ausbildung von Krankenschwestern. In der Landwirtschaft müßten wir ebenfalls den Einsatz von Maschinen fördern. Die Intensität unserer Wirtschaft verlange eine Intensivierung der Betriebe.
Dann sprach Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink in eineinhalbstündiger Rede über die große Frage fraulichen Einsatzes. Sie bezeichnete in klaren und eineindringlichen Worten die Entwicklung zur nationalsozialistischen Tat und bezeichnete die Mutter als die Quelle alles Lebendigen. Der ritterliche Mann und die mütterliche Frau seien als germanische Wesen eine Wesensgrundlage deutschen Seins, die zur Harmonisierung unseres Volkes diene und die wir mit vollen Kräften anstreben müßten.
Zum Schluß machte Hauptamtsleiter Dr. Hupf-auer Ausführungen über die Leistungssteigerung ,die nicht nur eine Angelegenheit der Wirtschaftsorganisation, sondern auch der sozialen Organisation sei. Die Technisierung der Betriebe und organisatorische Bessergestaltung führe noch lange nicht zur höchsten Leistung, denn die beste Leistung des Betriebes sei abhängig von der Konstitution der Menschen, die diese Leistung zu vollbringen haben. Der Redner legte die Wege zur sozialpolitischen Gestaltung unserer Wirtschaft eingehend dar, wobei er auch den Leistungskampf als eine Revolutionierung der Arbeitspolitik bezeichnete.
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Erstmalig im Reich haben die Sozialabteilung des Gebietes 2V der Hitlerjugend und das Arbeitsamt Stuttgart in den Räumen des Staatlichen Ausstellungsgebäudes in der Kanzleistraße eine neuartige berufskundliche Ausstellung aufgebaut, die eine vorbildliche Gemeinschaftsleistung darstellt. Anhand übersichtlich angeordneten statistischen Materials, vorzüglicher Photomontagen und zahlreicher Modelle gewährt die Schau Einblick in die Eigenart und die Anforderungen der einzelnen Berufe. Die Ausstellung, die bis zum 27. Mai bei freiem Eintritt zugänglich ist, gibt den Eltern aller in absehbarer Zeit vor der Berufswahl stehenden Jugendlichen und vor allem diesen selbst eine einzigartige Gelegenheit, sich mit den verschiedensten Berufen vertraut zu machen. Am Samstagvormittag wurde die Ausstellung durch Staatssekretär Dr. Syrup in einem feierlichen Akt eröffnet.
Schließung des Zugangs zu den Unteren Anlagen
beim Städt. Fuhramt in der Cannstatterstraße
Stuttgart. 13. Mai. Der Polizeipräsident in Stuttgart gibt bekannt: „Nachdem die auf den Zugang zu den Unteren Anlagen beim Städt. Fuhramt hinführende Fußwegverbindung zwischen Neckar- und Cannstatterstraße wegen des Neubaues des
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Arbeitsamtes aufgelassen werden mußte, kommt der für die bis- . ! herige Aufrechterhaltung des Zugangs entscheidende Gesichtspunkt j der notwendigen Rücksichtnahme auf die zahlreichen berufstätigen
> Volksgenossen, für die der Uebergang der kürzeste Weg zu und j j von der Arbeitsstätte bedeutete, in Wegfall. Ich habe deshalb >
mit sofortiger Wirkung die Schließung des Zuganges angsord- i net. Um die Entstehung einer neuen Gefahrenquelle an der i ohnehin gefährlichen Einmündung der Retraite- in die Cann- ! statterstraße zu vermeiden, ersuche ich insbesondere die in den Reichsbahnanlagen auf dem Rosenstein Berufstätigen, die Lann- statterstraße in Zukunft in der Unterführung im Zuge der Villa- ? straße zu überqueren." s
Stuttgart. 13. Mai. (Versammlung.) Am Samstag ! fand im Stuttgarter Rathaus unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Strölin eine Versammlung der Arbeitsgemeinschaft der württembergischen Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern statt. Zur Verhandlung standen in erster Linie Fragen der Energieversorgung. Nach einleitenden Ausführungen des Vorsitzenden über die Eesamtlage der Energieversorgung berichtete Stadtkämmerer Bürgermeister Hirzel-Stuttgart über die Zusammenfassung der Elektrizitätswirtschaft im Gau Württemberg-Hohenzollern, insbesondere über die Gründung der „Energieversorgung Schwaben" (ESV.s als Nachfolgerin der „Elektrizitätsversorgung Württemberg" (EVW.). Hierauf erläuterte Oberbaurat Bauser von den Technischen Werken der Stadt Stuttgart das in ein neues Stadium getretene Problem der Gasfernversorgung.
„Man mutz bas GlüK fassen!"
Aus Dresden kam am Donnerstag abend ein Schlossermeister nach Stuttgart, um an der Reichstagung „Eisen und Metall" teilzunehmen. Als er am Freitag früh sein Hotel verließ, lief er geradewegs einem Schornsteinfeger in die Arme. „Das must. Glück bedeuten", sagte sich der Helle Sachse, während er zu-rO Großkundgebung in die Stadthalle ging. Dort trafen ihn die- Worte Robert Leys: „Man muß das Glück fassen", und nun gab : es für ihn kein Zögern mehr. Raus aus der Stadthalle und hin zum nächsten Losverkäufer, war eins. Und siehe da, auch der i Abergläubische behält manchmal recht: gleich das erste Los j brachte dem glückstrahlenden Schlossermeister einen Haupttreffer » von 500 RM. Alsbald ging ein Telegramm mit der Freuden- ! botschaft an die teure Gattin ab. Ja, so ist es — man braucht ^ nur nach -Stuttgart zu kommen, und schon winkt das Glückt
! Stuttgart, 14. Mai. (Fahrerflucht.) Am Freitag- : abend wurde ein 68 Jahre alter Mann beim lleberschreiten ! der Fahrbahn bei den Bopseranlagen von einem Perfonen- ! krastwagen ungefähren und zu Boden geworden. Mit einer
> Knieverletzung mußte er in ein Krankenhaus übergeführt j werden. Der auswärtige Fahrer des Personenkraftwagens s fuhr in Richtung Degerloch davon, ohne sich um den Ver- ! letzten zu kümmern.
-Beuren, Kr. Nürtingen, 14. Mai. (Tödlich verunglück t.) Am Freitag fuhr der 29 Jahre alte Karl Ampß- ler, Sohn des Adlerwirts in Beuren, mit seinem Motorrad nach Nürtingen, wo er in Arbeit stand. Kurz vor dem Nür- tinger Stadteingang geriet Ampßler aus nicht bekannter Ursache aus einer Kurve und prallte gegen einen Baum. Die Verletzungen, die er sich dabei zuzog, führten seinen sofortigen Tod herbei.
Reutlingen, 14. Mai. (Todesfall.) Nach längerer s Krankheit verschied am Freitag Fabrikant Gustav Lampar- s ter im 69. Lebensjahre. Er war Teilhaber der von seinem , Vater gegründeten Kleiderfabriken Gustav Lamparter
- GmbH, und hat wesentlich am Ausbau dieses Unternehmens ^ teilgehabt.
i Jagstzell. Kr. Aalen, 14. Mai. (T ödl i ch e r U n f al l.)
! Der 61 Jahre alte Arbeiter Robert Hauber aus Weiler verunglückte dieser Tage in einer Sandgrube in Weiler tödlich. Hauber stürzte mit einem mit Sand beladenen Rollwagen ab, wobei ihm der Kopf zerdrückt wurde.
Heilbronn, 14. Mai. (Brandstifter fest genommen.) Der Vrandgruppe der Kriminalpolizei gelang die
- Ermittlung und Festnahme eines seit längerer Zeit gesuch- : ren Brandstifters in der Person des 23 Jahre alten Wil- ' Helm Schaile aus Tüngental (Kr. Hall). Der Bursche hat ! bereits eingestanden, drei Brände in Tüngental vorsätzlich ! gelegt zu haben. Diesen Brandstiftungen sind im Laufe der ! letzten beiden Jahre drei landwirtschaftliche Anwesen zum ^ Opser gefallen.
_ Montag, den 15. Mai 193»
Tübingen, 13. Mai. (30 Jahre Dozent.) Philipp von Heck, der Senior der Tübinger Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, blickt am Montag auf eine 30jährige Dozententätigkeit zurück. Am 15. Mai 1889 ist ihm nämlich die Lehrberechtigung für deutsches, bürgerliches und Handelsrecht in Berlin verliehen worden. Von 1891 bis 1892 wirkte er in Greifswald, von 1892 bis 1901 in Halle. Seit 1901 gehört er der württembergischen Landes- universität an.
Erabenstetten, Kr. Reutlingen, 13 Mai. (In Kraftwagen gelaufen.) Ein 3jähriger Knabe wurde am Donnerstag abend von einem Personenauto erfaßt und zu Boden geschleudert, so daß er erhebliche Verletzungen am Kopfe davontrug.
Schw. Hall, 13. Mai. (Pfingsten in Hall.) Auch Heuer wird ein Festspiel einer der Höhepunkte der Haller Pfingstveranstaltungen werden. Maßgebend für diesen Entschluß war die Vollendung eines neuen Stücks des schwäbischen Heimatdichters Paul Wanner. Das neue Freilichtspiel „Bettler und Herzog" schildert das wechselvolle Schicksal eines in der Hohenstaufenzeit lebenden Herzogs. Auch hat man einige württembergische Trachtengruppen verpflichtet, und es wird von Interesse sein, einmal den weltbekannten Markgröninger Schäferlauf und den Möhringer Webertanz mit dem Haller Siedertanz vergleichen zu können. Noch aus den vorigen Jahren sind die stimmungsvollen Stadt- und Comburg-Beleuchtungen bekannt, die auch dieses Jahr wiederholt werden. Mit einem Fischerstechen auf dem Kocher, einem Landsknecht-Feldlager, einem Umzug der Sieder- und Trachtengruppen, sowie einem großen Frühlingsfest in. den Kuranlagen bieten die Haller Pfingsttaze reiche Abwechslung.
Tuttlingen, 13. Mai. (Tödlich verunglückt.) Der in dem Holzsägewerk „Kappenmühle" beschäftigte 19jährige ledige Emil Truckenbrod aus Liptingen ging neben dem mit Schwellenholz beladenen Wagen her. Plötzlich geriet eine Schwelle ins Rollen und traf den jungen Mann so unglücklich, daß er schwere Verletzungen davontrug, die seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Dort ist er seinen Verletzungen erlegen,
Tuttlingen» 13 Mai. (Herzschlag.) Aus Worms traf die Nachricht ein, daß der Oberledereinkäufer der Firma Rieker Co., Karl Förster sen., zwischen Worms und Lie- benau auf einer Geschäftsreise mitten auf der Straße von einem Herzschlag ereilt wurde. Der so plötzlich Verstorbene war vor mehr als 52 Jahren bei seiner Firma eingetreten.
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Karlsruhe, 13. Mai. (Schwerer Ilnglücksfall.) Am Freitag brach der Küchenboden einer im ersten Stock des Hauses Amalienstraße 6 gelegenen Wohnung durch. Dabei stürzte eine 85 Jahre alte Witwe in den Keller des Hauses. Die Frau trug so schwere Verletzungen davon, daß sie nach kurzer Zeit verstarb.
Heidelberg, 13. Mai. (Den Verletzungen erlegen,) Der beim Abnehmen von Fahnen am Ilniversi- tätsgebäude von der Leiter gestürzte 16 Jahre alte Lehrling Karl Heinz Ackermann ist feinen Verletzungen erlegen.
Lörrach, 13. Mai. (Tödlicher Unfall.) Im Vorort Tüllingen hantierte am Donnerstag ein 16jähriger junger Mann mit einem Flobertgewehr. Plötzlich fiel ein Schuß und die Kugel drang einer Spaziergängerin, einer in Weil zu Besuch weilenden Frau aus Limburg, in die Lunge und verletzte sie tödlich.
Freiburg, 13. Mai. (Familientragödie.) Am Freitag ereignete sich im Ortsteil Haslach eine bedauerliche Familientragödie. Der etwa 20jährge Sohn des Polizeibeamten Franz Vögele, der seit längerer Zeit unter krankhaften Anfällen gelitten hat, versetzte seinem Vater mehrere Stiche, von denen einer in der Herzgegend tödlich wirkte. Auch die Mutter wurde von dem Rasenden an- gefallen und verletzt. Sie mutzte in die Chirurgische Klinik übergesührt werden. Bei dem Getöteten handelt es sich um einen sehr pflichtgetreuen und braven Beamtem
Druck und Verlag des „Gesellschafters": G. W. Zaiser, Inhabei Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlau»:
Anzeigenleiter: Oskar Rösch: sämtliche in Nagold.
DA. IV. 38: über 2878 Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
Unsere heutige Nummer umfaßt K Seiten.
Amtliche Bekanntmachung
Der Landrat in Calw
Ten 5. Mai 1939
Verfügung
Dem Heinrich Maier. Musikdirigent in Ebhauseu wird auf feinen Antrag gemäß ß 5 des Einzelhandelschutzgesetzes eine Ausnahmebewilligung von H 2 dieses Gesetzes zur Errichtung einer Verkaufsstelle für Musikinstrumente und Musikalien in einem Raum des Gebäudes Nr. 360 in Ebhausen erteilt.
Geren diese Verfügung ist das Rechtsmittel der Beschwerde gegeben. Sie ist binnen 2 Wochen vom Tage der Bekanntgabe an einzulegen. Ueber die Beschwerde entscheidet der Herr Württ. Wirtschaftsminister in Stuttgart.
Im Auftrag:
975 (gez.) Haas, Assessor.
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Amtsgericht Nagold
Das Konkursverfahren
über das Vermögen des Tottlieb Walz, Inhabers eines Marmorgeschäfts in Altensteig Kreis Calw, wurde am 12. Mai 1939 nach Abhaltung des Schlußtermins und Vollzug der Schlußverteilung aufgehoben. 258
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für Sommer 1939 mit den Abfahrtszeiten von Nagold in großen Zahlen, 30 Rpfg., für Wirtschaften, Ladeninhaber, Büros besonders geeignet
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Zu habe« bei S. W. Zaiser. Nagold.
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1. Hilfe- Lehrgang für Frauen u. A.T.
Nächster Unterricht nicht Dienstag sondern Mittwoch, 17. Mai, 20 Uhr, Gewerbeschule.
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Wegen Todesfalls verkaufe ich
am Mittwoch, deu 17. Mai mittags l Uhr, 2 junge, schwere
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kann sofort gegen Entgelt entleert werden. 977
Nagold» Emmingerstr. 26 2 >Hst.
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Papier, Knochen, alte Schuhe, werden heute beim alten Kirchturm aufgekauft. Auch Abholung. Weimerl
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