3. Seite Nr. 112
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Montag, den 15. Mai 1333
M ZUlöl unü taiid
Nagold, den 13. Mai 1939 Du sollst ja nur etwas, nicht alles werden: wie kannst du dich denn so erstaunt gebärden, zu sehen, das; andre auch etwas sind. Rückert.
15. Mai: 1848 Revolution in Wien.
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LVoihettvütßstbau
Die Hälfte des Monats Mai ist vorbei. Viel blieb uns der Wonnemond schuldig: Regen, nichts als Regen verdüsterte auch in der vergangenen Woche die mailiche Pracht.
Der Samstag brachte wolkenbruchartigen Regen. Die Feldarbeit ist in unerwünschter Weise gehemmt, und die Obstblüte beginnt bereits Schaden zu erleiden. Die „Eisheiligen" (1l-, 12. und 13. Mai) brachten keine Aenderung der Wetterlage. Zum Glück blieb der Temperaturrückgang in erträglichen Grenzen, so daß bis seht der Segen des Mairegens nicht allzusehr zum klnsegen wurde Einstweilen sitzen wir lieber in geheizten Stuben, als in frühlingskalten Gärten. Wir vertrösten uns auf noch kommende Maienwonnen, wenn sie nur nicht zu lange auf sich warten lassen
Am M ontag fand ein Gana ins Obstfeld mit anschließender Besprechung statt. Am Dienstag begann ein Lehrgang des Reichsluftschutzbundes. Der Mittwoch war der Tag der Appelle. Am Morgen kamen die Schulkinder samt den Kleinsten zur Impfung, mittags war Eesundheitsappell der Hitlerjugend. morgens und nachmittags traten die gedienten Soldaten zu den Wehrsammlungen zusammen. Am Fveitaq und Samstag lief im Tonfilmtheater der Heinz Rühmannfilm „Heimkehr ins Glück".
Sämtliche Träger des S A. - W e h r a b z e i ch e n s traten am gestrigen Sonntag zur Ableistung der ersten Wiederholungsübung an. Zahlreiche auswärtige Gäste weilten anläßlich der !>. Kreistag» nq des Kreises Kniebis-Nagold im Schwäbischen Sängerbund in Nagold. Näherer Bericht folgt. Abends gab die Stadtkapelle ein schönes Konzert unter dem Motto: ..Soldatenleben". - Ein Betriebsausflug der Deutschen Bank führte gestern über Wildberg nach Nagold sTraube). Ferner weilte Besuch aus der Fünstälerstadt Geislingen mit Autobus in Nagold. — Die Nagolder 30er besprachen die gemeinsame Geburtstagsfeier,
Beerdigt wurde gestern Frau Marie Kapp geb. Bertsch.
tkonzevt d-L «Stadtkavelle
Unsere bestbekannte Stadtkapelle gab gestern abend im dicht gefüllten Löwenjaale unter Stabführung ihres bewährten Dirigenten. Musikdirektor Rometsch, wieder ein Konzert, das als voller Erfolg bezeichnet werden darf. Es stand ganz unter dem Motto ..Soldatenleben".
Eingangs gab Herr R ometsch Erläuterungen zum Programm. Schattenbilder vom Wecken veranschaulichten in humorvoller Weise, wie der Soldat den Tag beginnt. Mit zwei schneidig gespielten Märschen „Mit fliegenden Fahnen" und „Die alte Armee" begleiteten wir dann die Kompagnie auf dem Ausmarsch. Im Geiste folgten wir der Truppe auf das Paradefeld, und zwar der Infanterie und der Kavallerie. Nach dem Signal „Sammeln", hörten wir zunächst als Präsentiermarsch den Armeemarsch Nr. 1a und als Defiliermarsch den Armeemarsch Nr. 118. dann mit Bezug auf die Kavallerie nach dem Signal zum Sammeln den Präsentiermarsch von Ailbout und die Parademärsche im Schritt, im Trabe und im Galopp. In Wirklichkeit ist der wenig gesehene Parademarsch der Kavallerie ein glänzendes militärisch-musikalisches Schauspiel, und der Aufmarsch von 6 Kavallerie-Regimentern in Eskadron-Kolonnen ein herrliches Erlebnis, von dem die ilott und sauber gespielten Märsche einen, wenn auch kleinen Begriff gaben. Ein Marsch von Blankenburg „Einzug schneidiger Truppen" und ein solcher von Schröder „Deutschlands Ruhm" symbolisierten das Einrücken in die Quartiere
Die ganze Heiterkeit und Fröhlichkeit des Soldatenlebens kam zum Ausdruck in der Vortragsfolge „Schön ist's bei den Soldaten". Die K d F.-S inggruppe Nagold wirkte hier mit. Stadtkapelle und Sänger fanden mit den frischen Soldatenliedern begeisterten Beifall. Auch das schwierigere „Soldatenleben". ein Tongemälde von Keler-Bela sprach sehr an. „Eoßdeutschland dankt seinem Führer" von Kaltschmid bildete den passenden Abschluß der sauber und schmissig gespielten Marsch-Reihe
Bürgermeister Maier nahm während des Abends das Wort und dankte für den zahlreichen Besuch, der die schönste Aner- erkennung für die Leistungen der Stadtkapelle bilde. Trotz mancher Schwierigkeiten (Einberufungen) habe sich die Kapelle auf voller Höhe gehalten und sich neuen Aufgaben gewidmet. Der Redner dankte Herrn Rometsch als einem Manne der Tat herzlich für die prächtigen Leistungen der Kapelle, auf die die Stadt stolz sein könne.
Freudig begrüßt wurde der vom Dirigenten selbst komponierte, dem Stadivorstand gewidmete „Hermann Maier-Marsch, der wie die übrigen Märsche mit Bravour gespielt wurde. Nette Schattenbilder vom Zapfenstreich, die wieder eine humorvolle Note trugen, beendeten den Abend, der der Kapelle, den Sängern und dem Dirigenten als erprobtem und erfahrenem Stabsmusikmeister alle Ehre gemacht hat. Ein Manöverball vereinte Jung und Alt noch einige Zeit bei munteren Tanzweisen.
Glndvutiksvolle Tagung unsevev CiSugev
Stark wie unsrer Heimat Wälder, Frei wie ihre stolzen Höh'n Künden sollens unsere Lieder: Vaterland Du mußt besteh'n!
Der tiefere Sinn dieses Wahlspruches war auch die Grundlage der Arbeit der Sänger unseres Kreises im vergangenen Jahr. Und so kamen sie auch, all die Sangesbrüder unserer engeren Heimat, in sehr großer Zahl am gestrigen Sonntag hier in Nagold im Gasthaus zum „Löwen" zusammen, um aus berufenem Munde Rechenschaft zu hören. Um es vorweg zu sagen,
«s war eine stolze Bilanz, die dem ganzen Sängerkreis Knie- ois-Nagold zur Ehre gereicht. Im freudigen Dienst an einem der edelsten Kulturgüter der Deutschen, dem deutschen Lied, das dem inneren Empfinden in schönster Weise Ausdruck zu verleihen vermag, dem Einzelnen Erbauung schenkt und dies dem Zuhörer in Freude und Erleben wiedergibt, geschieht diese Arbeit, die damit dem Ganzen dient und nicht nur Gut eines Teiles unseres Volkes ist. — Der ganze Sonntag war dieser Tagung gewidmet, die interessante und lehrreiche Ergebnisse gezeigt hat. Selbstverständlich half das Lied, das schon so manchem in schwerer Stunde zum Hort geworden war. mit, die Tagung zu einem Erlebnis seiner Art für die Sänger werden zu lassen, die nun mit neuem Rüstzeug freudig die Arbeit im folgenden Jahr wieder aufnehmen. — Ueber den Verlauf der Tagung werden wir in der morgigen Ausgabe der Zeitung ausführlich berichten.
Aoibwassev
Schäden im Nagoldtal
Starke Regengüsse, die am Samstag u. Sonntag durch Gewitter- ausbrllche verstärkt, über ganz Württemberg niedergingen, riefen starkes Hochwasser hervor. Auch kleinste noch so harmlos ! aussehende Dorfbäche traten über die Ufer.
Nagold und Waldach wurden reißende Ströme. Die Arbeiten an der Nagoldkorrektion wurden in Mitleidenschaft gezogen: größerer Schaden ist aber nicht entstanden. Im Hinteren Nagoldtal gab es mehrfach Schäden. Bei der Schwarzwälder Tuchfabrik in Rohrdorf stürzten einige Kubikmeter Erde auf das Bahngleis und behinderten den Zugerkehr. Beim Elektrizitätswerk Bettenberg (Wildberg) gab es gleichfalls einen Erdrutsch, wodurch ein Weg verschüttet und einige Zeit unpassierbar wurde. Die Nagold trat am Samstag in Wildberg über die Ufer und überschwemmte die ganze untere Stadt. Die Feuerwehr mußte die ganze Nacht zum Sonntag tätig sein. Calw war gestern im tiefer gelegenen Teil der Stadt ebenfalls überschwemmt. Nagold-, Enz- und Würmtal wurden teilweise so stark überflutet, daß eine Zeitlang ernstliche Gefahr besonders für das Vieh bestand. Dieses mußte in vielen Fällen z. B. in Wildberg, wo verschiedene Häuser geräumt wurden, nach höher gelegenen Plätzen geschafft werden. In Bad Liebenzell haben die von der Nagold mitgeführten Wassermassen dadurch größeren Schaden verursacht, daß sie den Neubau der dortigen Kurhalle und das Gebäude des Elektrizitätswerkes stark in Mitleidenschaft zogen.
Im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach wurde am Samstag ein 34jähriger lediger Arbeiter, der mit Kanalarbeiten beschäftigt war. von den Wassermassen fortgerissen. Er ist ertrunken. Bei Oeschelbronn geriet ein Mann aus Wimsheim in den Dorfbach und ertrank gleichfalls.
Der Hauptfluß des Landes, der Neckar, ist besonders im Unterland auf weite Strecken über die Ufer getreten. Bei Heilbronn mußte der Fährverkehr über den Fluß eingestellt und zum Teil auch der Straßenbahnverkehr stillqelegt werden. — Die Donau führt gleichfalls Hochwasser. Besonders verheerend scheint die Schmiech. ein Nebenflüßchen der Donau, gehaust zu haben. In manchen Ortschaften mußten Sonntag früh die tiefer gelegenen Häuser geräumt werden.
Inzwischen ist das Wasser überall stark zurückgeqangen. Heute vormittag erschien die Sonne nach langer Zeit wieder am Firmamente. Hoffen wir, daß der Mai uns nun bald sein. Wonnen kosten läßt.
Vevkshvsuttßaü
Am Samstag vormittag scheuten auf dem Wege nach Nagold beim Gasthaus zur ..Waldlust" die Pferde eines Fuhrwerks infolge eines in entgegengesetzter Richtung kommenden Autos und rasten davon. Während der Besitzer des Fuhrwerks rechtzeitig abspringen konnte, kam der Fuhrmann unter den Wagen und erlitt verschiedene Verletzungen, die seine Uebersührung ins Krankenhaus erforderten. Die Pferde prallten beim Durchlaß auf einen Lastzug, wobei ein Pferd leicht verletzt wurde.
Mehr Milch und Sahne für die Verbutterung
Es gibt saure Sahne
2m Anschluß an die Neuregelung der Herstellung von Schlagsahne hat der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Milch- und Fettwirtschaft eine Anordnung erlassen. Darin wird bestimmt, daß die auf Grund der Verordnung des Reichsernährungsministers über die Herstellung von Sahne vom 29. April 1939 freiwerdenden Milch- und Sahnemcngen der Verbutterung, ' in Ausnahmefällen mit Genehmigung des zuständigen Milch- und Fettwirtschaftsverbandes anderen Verwertungen zuzufllhren sind. Die Milch- und Fettwirtschaftsverbände können auf Antrag bei Vorliegen eines Ältestes, das durch die zuständige Aerztekammer oder deren Beauftragten überprüft und bestätigt ist, die Herstellung und Lieferung von Sahne gestatten. Die Antragsteller haben die Verteilungsstelle anzugeben, über die sie die Sahne beziehen wollen. Endlich wird nunmehr ausdrücklich und generell erlaubt, daß zur weiteren Verbesserung der Versorgung die Molkereien saure Sahne mit einem Fettgehalt von maximal 12 Pro-- zent Herstellen und in den Verkehr bringen dürfen.
Großkundgebung der NS.-Frauenschast
Der Gauleiter und die Reichsfrauenfiihrerin sprechen am 18. Mai 1S3S
nsg. Am Himmelfahrtstag kommen die Frauen aus dem ganzen Gau zusammen zur Großkundgebung der NS.-Frauenschast in Stuttgart. Wieder wird Frau Scholtz-Klink von den immer umfangreicheren Aufgaben der deutschen Frauen sprechen. Auch Gauleiter Reichsstatthalter Murr wird ihnen die Aufgaben zeigen, die für sie innerhalb unseres Gaues immer wieder neu erwachsen. Eingeschlossen find die Reden in den Rahmen einer Feierstunde, gestaltet von Jugendgruppen der NS.-Frauenschast — Deutsches Frauenwerk. Die Kundgebung findet am Donnerstag, 18. Mai, vormittags 11 Uhr, in der Stadthalle statt.
Generalversammlung
Rohrdorf. Der Spar- und Darlehenkassenverein hielt im Rathaussaal seine ordentliche Generalversammlung ab, die entgegen sonstiger Gepflogenheit sehr gut besucht war Vorstand W. Dengl er sprach zu Eingang derselben seine Freude darüber aus und leitete nach freundlichem Begrüßungswort über zu einem Rückblick auf das abgeschlossene Geschäftsjahr, dessen Umsatz sich etwas verringert habe, das andererseits dagegen mehr Spareinlagen aufweise. Sowohl die Tätigkeit des Vorstandes, wie des Rechners A. Krauß und dessen Geschäftsbericht gab zu Beanstandungen keinen Anlaß, weshalb beide entlastet wurden. F. Sackmann, der längere Zeit der Vorstandschaft angehörte und dafür Dank wie Anerkennung verdient, schied wunschgemäß aus. Für ihn wurde A. Walz in den Vorstand berufen und an dessen Stelle in den Aufsichtsrat Fr. Groß- mann gewählt. Die schon mehrmals empfohlene Einrichtung einer Gemeindewaschküche gab zu lebhafter Aussprache Anlaß, wurde aber mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen. Ueber die Platzfrage wird nach behördlichem Gutachten noch entschieden werden.
Gut abgeschnitten
Bösingen. Mit Stolz und Genugtuung kann die Gemeinde Vösingen auf die. am Freitag in Pfalzgrafenweiler abgehaltene Hauptkörunq für Farren zurückblicken. Von drei Farren der Gemeinde wurden zwei mit Zuchtwertklasse I und der dritte mit Zuchtwertklasse II gekört. Ein Zeichen dafür, daß Bösingen großen Wert auf ein gutes Zuchtmaterial legt. Am Samstag, den 20. Mai sollen die Farren „Kapitän" und „Fidelio" bei der staatlichen Rindviehschau in Nagold vorgeführt werden.
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„Paris und London vor die Entscheidung gestellt«
Der italienische Rundfunk unterstreicht die Ausführungen Mussolinis
Rom. Mit seiner Rede in Turin hat Mussolini die ganze internationale Lage, wie sie durch die englisch-französische Einkreisungspolitik entstanden ist, klar und eindeutig Umrissen und damit, wie auch im italienischen Rundfunk am Sonntagabend ausgeführt wurde. London und Paris vor die klare Alternative gestellt: Frieden oder Krieg. Nachdem von Mussolini aufs neue bekräftigten Friedenswillen der Achsenmächte, so führte der i Sprecher im Rundfunk aus, seien nunmehr die anderen vor die Entscheidung gestellt.
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NSDAP. Ortsgruppe Nagold
Ortsgruppen-Dienstbereichs-Äppell am Dienstag, den 18. Mai 1339 um 28 Uhr im Saal des Hauses der NSDAP. — Schu- lnngsvortrag Pg. Gittinger: Osteuropa.
Zur Teilnahme verpflichtet sind die Politischen Leiter der Ortsgruppe, die Walter und Warte der Gliederungen und angeschlossenen Verbände, IDAF., NSV-, NSKOV.), die Amts- walterinnen der NS.-Frauenschaft. Parteigenossen, die sich für den Vortrag interessieren, sind eingeladen.
Der Ortsgruppenleiter.
Die Deutsche Arbeitsfront. Rechtsberatungsstelle
Morgen Dienstaq in der Zeit von 16—18 Uhr findet auf der Dienststelle der DAF., Nagold. Altes Postamt, die Rechtsberatungsstelle für Gefolgschaftsleute.
NS.-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk
Sämtliche Zellen- und Vlockleiterinnen werden heute 20 Uhr zu einer kurzen Besprechung in den Saal der NSDAP, gebeten.
Der Führer besichtigt den Westwall
Aachen, 11. Mai. Der Führer und Oberste Befehlshaber traf: am 11. Mai früh in der Nähe von Aachen ein, um die dortige»! bereits fertiggestellten oder vor dem Abschluß stehende« Befestigungsarbeiten eingehend zu besichtigen.
In der Begleitung des Führers befinden sich der Reichsführer U Himmler, die Reichsleiter Dr. Dietrich und Bormann, die! persönlichen Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Brückner und Gruppenführer Schaub, die militärischen Adjutanten! Oberstleutnant Schmundt, Hauptmann von Velow und Haupt-' mann Engel sowie Reichsbildberichterstatter Heinrich Hoffman«. Bei seiner Ankunft wurde der Führer vom Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2, General der Infanterie von Witzleben, und dem Inspekteur der Festungen, Generalleutnant Jacob begrüßt. Unmittelbar im Anschluß an die Meldung der Eene». räle des Heeres begab sich der Führer im Kraftwagen in das' Gelände.
Dar Deutsche Volksgcsetzbuch eWeht
Eröffnung des Hauses des Deutschen Rechts
München, 11. Mai. Mit einer erhebenden Feierstunde wurde am Samstag der erste Bauteil des Hauses des Deutschen Rechts durch den Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichs- minister Reichsleiter Dr. Frank, seiner Bestimmung übergebe«. Besonders stark war auch die Anteilnahme aus dem Ausland. Zuerst hieß der Gauleiter des Traditionsgaues, Staatsminister Adolf Wagner, die Gäste aus dem In- und Ausland auf das herzlichste willkommen. Dann sprach Ministerpräsident Siebe rt. Die Uebergabe dieses Hauses zeige symbolhaft eine« Wendepunkt in der deutschen Rechtsgeschichte, mit dem der Name Dr. Frank für immer untrennbar verbunden sei. Anschließend Lberbrachten die Vertreter des ausländischen Rechtslebens, so von Italien, Ungarn, Holland, Belgien und Bulgarien die Glückwünsche ihrer Länder.
Dann nahm der Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister, Reichsleiter Dr. Frank, das Wort. Der Präsident ging ausführlich auf das nationalsozialistische Rechtsideal ein, in dessen Dienst auch dieses Haus gestellt sein werde. Das Reich Adolf Hitlers verwirkliche den urgermanischen Gedanken, daß wahre Staatsmacht aufgebaut ist auf dem Rechtsfrieden und der rechtlich ausgeglichenen volksgenössischen Lebensordnung. Nachdem jeder jüdische Einfluß ausgemerzt und die materialistischen Grundsätze der französischen Dogmatik im Rechtsdenken überwunden seien, könne man endgültig an die Gestaltung und Kodifizierung eines wahrhaft deutschen Rechts gehen. Die aus der Pflichterfüllung kommende persönliche Freiheit des einzelnen deutschen Volksgenossen ist heute ebenso ein Höchstwert wie sein Arbeitsertrag und sein Eigentum. Er soll an allen Gütern unserer völkischen Gemeinschaft seinen gerechte« Anteil haben. Ihm diesen zu sichern, dafür zu sorgen, daß jeder sein Recht suchen könne, daß jeder Volksgenosse voll Vertrauen seiner Arbeit nachzugehen vermöge in der ruhigen Sicherheit, daß ihm, wenn er nicht selbst Unrecht tut, auch kein Unrecht zu- gefügt werden kann, das ist daher der letzte Sinn der Erfüllung des Kulturwerkes unserer Rechtsgestaltung.
Dann ging Reichsminister Dr. Frank auf die großen Aufgabe«, die der Akademie noch zunächst gestellt sind, ein: „Als erste Schöpfung, die in diesem Hause des Deutschen Rechts in grundsätzlicher Zusammenfassung aller bisher auf diesem Gebiet von der Akademie geleisteten Arbeit erstehen soll, so erklärte er, verkünde ich hiermit die auf rein nationalsozialistischer Grundlage vorzunehmende Neugestaltung des volksgenössischen Rechts- lebens in Deutschland. Dieser bisher unter dem Begriffe des sogenannten bürgerlichen Rechts das Gemeinschaftsleben unseres Volkes regelnde Eesetzgebungsbereich soll in diesem Hause eine Kodifizierung in der Gestalt eines Deutschen Volksgesetzbuche» finden. Entsprechend dem mir seinerzeit vom Führer gewordene« Aufträge werde ich die in der Akademie für Deutsches Recht bestehenden in dieses Gebiet fallenden Ausschüsse vereinigen und mit den Arbeiten beginnen. Aus der Revolution des Nationalsozialismus steigt eine völlig neue Lebensauffassung, ein neues Gemeinschaftsideal, ein neues Führungsbild, ein neues ethisches Postulat und eine Eesamtumformung unserer weltanschaulichen, sozialen und kulturlellen Denk- und Verhaltungsformen auf. Alles das drängt nunmehr nach einer zusammenfassenden Gestaltung. Dieses nationalsozialistische Deutsche Volksgesetzbuch mutz in allgemein verständlicher, rechtsklarer Weise, für jede» Volksgenossen und jede Volksgenossin lesbar» die Grundgesetze enthalten, die das nationalsozialistische Reich für das Gemeinschaftsleben in unserer Volksgemeinschaft ausstellt. Daß das Haus des Deutschen Rechts als Arbeitsstätte für diese umfassende revo- lutionäer Kodifikation nunmehr zur Verfügung steht, bedeutet! für die Akademie für Deutsches Recht eine ganz besonders glückliche Fügung.« Mit der Aeberzeugung, daß dieses Haus eine „Herberge der Gerechtigkeit« sein werde, erklärte Reichsminister Dr. Frank das Haus des Deutschen Rechts, Bautest 1, für eröff-
Amerikanische Studenten völlig verrückt. Die fortschreitende Verrohung der amerikanischen akademischen Jugend, die sich u. a. in den letzten Monaten in der Manie äußert, als „Wettbewerb" lebende Mäuse, Goldfische, Lehrbücher usw. zu verschlingen, wird erneut durch einen besonders krassen Fall illustriert. In Sioux-City (Staat Iowa) verschluckten am Mittwoch zwei Hochschulstudenten namens Rosenkranz und Trimborn während der biologischen Vorlesung ie einen lebendigen Sperling!