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Dienstag, de« 2. Mai 1938

lleberwindung in Euch finden! Deshalb ist es notwendig, datz Ihr Euch dessen schon in Eurer Jugend hewutzt werdet. Es gibt Völker um uns, die unsere Einigkeit nicht wünschen. Sie wollen unserem Volk diejenigen notwendigen Lebcnsrechte nicht gewäh­ren, die allen Völkern selbstverständlich gegeben sind. Wir und andere junge Völker müssen uns diese Lebensrechte, die von un­seren Vorfahren einst preisgegeben wurden, mühselig wieder er­werben und vielleicht einmal für sie eintreten. Und da baue ich nun erst recht ans Euch, meine deutschen Jungen. Vor allem er­warte ich, dast, wenn einmal die Stunde kommen sollte, in der «ine andere Welt glaubt, nach der deutschen Freiheit greifen zu können, aus dieser Jugend als Antwort ein millionenfacher Schrei ertönen wird die Jugend unterbricht den Führer mi­nutenlang mit brausenden Heilrufen ein Schrei so einmütig und deshalb so gewaltig, datz sie alle erkennen müssen, datz die Zeit der Hoffnungen auf eine innere deutsche Zersplitterung endgültig vorbei ist, datz die harte Schule nationalsozialistischer Erziehung es fertiggebracht hat, endlich das deutsche Volk zu formen.

Damit aber gehorchen wir auch einem Gebot des Allmächtigen, der uns unser gemeinsames Blut und unsere gemeinsame Spra­che gab. In dem Bekenntnis zu diesem Gebot ist nun seit sechs Jahren Deutschland wieder grotz und geachtet, wenn auch viel­leicht weniger beliebt geworden. Allein wir Deutsche wollen uns begnügen mit der Liebe der Volksgenosse» untereinander. Ich bin es zufrieden, datz Ihr» meine Volksgenossen, und vor allem auch Du, meine deutsche Jugend, zu mir stehst» datz ich mich in Eure« Herzen genau so weih, wie mein Herz ganz Euch gehört'.

Dann mag die andere Welt ruhig drohen und dräuen sie wird an dem scheitern, au dem sie noch immer scheiterte: an der deutschen Einigkeit! Dah sie bestehen wird, dafür seid Ihr mir .genau so Bürgen für die Zukunft, wie es die heutige Generation der Großen für die Gegenwart ist!

So wie Ihr heute Grund habt, mit Stolz auf die Männer zu blicken, die das heutige Deutschland schufen, so wollen wir, in die Zukunft sehend, ebenso beruhigt sein mit dem Blick auf Euch! Di« Zeit, in der sich die Jugend der lebenden Generation zu schämen hatte, habe ich abgeschlossen! Ihr könnt stolz sei« anf die jMiinner, die heute Deutschland führe». Ich will genan so ftotz ifein auch Euch, die Ihr Deutschlands Zukunft seid.

So vereinen wir uns heute an dem Tage, der einst Tag der deutschen Zerrissenheit war und heute Tag der deutschen Volks­gemeinschaft ist, wieder zu unserem gläubigen Bekenntnis, zum Bekenntnis zu unserem Volk und unserem tausendjährigen gro­ßen Deutschen Reich.

Unser Volk und unser Eroßdeutschland Sieghelll

Der Staatsakt im Berliner Lustgarten

Der Führer an das deutsche Volk der Schaffenden

Berlin, 1. Mai. Die Krönung des nationalen Feierages des deutschen Volkes 1939 war wiederum der feierliche Staatsakt im Lustgarten der Reichshauptstadt, bei dem der Führer den Schaf­fenden Grotzdeutschlands die Parole für das kommende Arbeits­jahr gab. Ilm 9 Uhr in der Frühe hatte der Aufmarsch der Schaffenden Berlins zur Feststraße vom Brandenburger Tor bis zum Lustgarten begonnen. Es ist ein überwältigender An­blick, den die Feierstätte der Reichshauptstadt, der Lustgarten, bietet. Die repräsentativen Bauten des Schlosses, des Domes und des Alten Museums geben mit den hohen Fahnenwänden hinter den Tribünen an der Dom- und Spreeseite dem Platz einen wuchtigen Rahmen. In der Mitte ragt der 52 Meter hohe präch­tig geschmückte Maibaum empor, den die befreiten sudetendeut­schen Gebiete der Hauptstadt des Eroßdeutschen Reiches als Dank und Erutz gesandt haben. In dem gewaltigen Rechteck aber und auf den Tribünen an der Prachtstratze Berlins stehen Kops an Kopf soweit das Auge reicht, die Masten der Schaffenden Berlins.

Mit dem Elockenschlag 12 Uhr intoniert das Mufikkorps der Ehrenkompanie den Präsentiermarsch. Der Führer ist im Lust­garten angekommen! Zunächst schreitet er die Front der Ehren­kompanien ab, um dann durch den Mittelweg, von tosenden Heilrufen empfangen, zur Freitreppe des Alten Museums zu gehen. Der Jubel der Masten wiederholt und verstärkt sich, als Adolf Hitler auf der Freitreppe sichtbar wird.

Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet die gewaltige Kundge­bung mit folgender Ansprache:

Mein Führer! Zum Nationalfeiertag des Jahres 1939 hat sich Ihr deutsches Volk um Sie versammelt; in Stadt und Land ist es millionenfach aufmarschiert, um aus Ihrem Munde die poli­tische Parole zu empfangen. Dieser Tag, der der Feiertag unseres Volkes ist, ist zugleich auch ein Huldigungstag für Sie, denn an biesem Tage will die Nation Ihnen ihre Dankbarkeit zum Aus­druck bringen. Im vergangenen Jahre haben Sie wiederum das Volk größer und das Reich mächtiger gemacht. Wenn eine feind­liche und neidische Welt Ihnen und uns Schwierigkeiten entgegen­setzt, so können Sie, mein Führer", erklärte Dr. Goebbels «nter begeistertem Beifall der Masten,sich blind darauf verkästen, datz dieses Volk, Ihre Nation, gehorsam und gläubig hinter Ihnen steht! Niemals wieder wird es auf Sirenenklänge, die aus dem Ausland an sein Ohr dringen, hereinfallen. Einen 9. November 1918 hat es nur einmal in der deutschen Geschichte gegeben! Das will Ihnen das deutsche Volk durch seine riesigen Treuekundge­bungen zum Ausdruck bringen, und zum Zeichen dessen begrüßen wir Sie an unserem Nationalfeiertag mit unserem alten Kampf­ruf: Adolf Hitler Siegheil!"

Reichsorganisationsleiter De. Ley gab einen kurzen Rückblick auf die in den sechs Jahren vollzogene restlose lleberwindung des inneren Haders und wendete sich an die Schaffenden:Man sagt in der Welt, Ihr Arbeiter würdet unterdrückt, man hätte Euch die Freiheit genommen, Despoten regierten über Euch. Sie kennen uns nicht und nicht das Volk, aber eines sollte ihnen die Klugheit sagen: Ein Volk, das unterdrückt ist, wie sie es glau­ben, könnte niemals solche Leistungen vollbringen, denn mit Bajonetten kann man keinen Westwall, keine gigantischen Fabri­ken und keine Wirtschaft neu aufbauen, sondern dazu mutz man freiwillige Menschen haben." Begeisterten Widerhall findet das von dem Leiter der Arbeitsfront im Namen aller Deutschen dem Führer abgelegte Gelöbnis zum Einsatz aller Kräfte für Volk und Reich.

Der Führer an die deutsche« Arbeiter

Deutsche Volksgenosten und -genostinnen!

Meine deutschen Arbeiter!

Der 1. Mai war seit jeher ein Fest und ein Feiertag unseres Volkes. Es hing dies zusammen mit unserer langen Winterzeit. Dieser Winter erscheint uns heute nicht mehr als das, was er einst war. Die Welt von jetzt treibt Sport, in unseren Städten strahlt das, elektrische Licht, die Wohnungen sind durch unsere

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

. moderne Wärmetechnik zu Heizen, mit anderen Worten: Der i Winter zeigt sich uns nicht mehr so, wie ihn unsere Vorfahren ! wohl durch Tausende von Jahren erlebten. Man mutz sich in diese Zeit zurückdenken, um zu verstehen, was damals der Früh­ling bedeutete. Und am 1. Mai feierte man den Frühlingsan­fang, das große Friihlingsfest des Volkes.

Alle Menschen haben an diesem Fest teilgenommen, weil sich dieser Frühling allen gleichmäßig offenbarte solange, bis ein Parasit in unser Volk eindrang und die vorhandene und künstlich noch verstärkte Schwächen benutzte, um eine neue Lehre des Has­ses und des inneren Kampfes zu konstruieren und ihm den 1. Mai, gerade den Tag des Frühlings und der Freude, als Fest­tag zu entweihen. So wurde das Fest des Frühlings zum Tag > des Kampfes, das Klastenkampfes!

Freilich: Auch hier zeigte sich die ganze Anfähigkeit der dama­ligen Machthaber. Denn obwohl sie die Macht in Deutschland hatten, konnten sie doch nicht einmal ihren Festtag zum natio­nalen Feiertag proklamieren. Das haben erst wir Nationalso­zialisten getan. Wir taten es in der Ueberzeugung, datz dieser Tag wieder zum Festtag des Frühlings werden mutz, eines wirk­lichen deutschen Frühlings, zum Festtag damit all der Menschen, die durch ihre Arbeit teilnehmen an der Erhaltung und Siche­rung des Volkes, zum Festtag der Schassenden und damit zum Festtag der deutsche» Volksgemeinschaft.

Besonders Heuer, meine Volksgenosten, müssen wir das em­pfinden. Denn wir erleben nicht nur eine Frühlingsanfang in der Natur, wir erleben den Frühlingsanfang in unserem Volke. Es ist schöner, Heller und lichter geworden bei uns, und wenn auch die einen o^er die anderen an diesem Licht noch k^'nen An­teil haben oder vielleicht nicht teilhaben wollen so werden sie doch diese ausgehende Sonne nicht mehr verleugnen können. Ueber Hatz und Zwietracht erhebt sich die neue deutsche Volks­gemeinschaft.

Was uns diesen 1. Mai besonders feiern läßt, ist das Bewußt­sein, datz nunmehr seit einem Jahr aufs neue Millionen deut­scher Volksgenossen zum Reich zurückgekehrt sind. Was das be­deutet, können die garnicht ermessen, die immer das Glück hatten, in einer großen, nationalgesicherten Gemeinschaft leben zu dür­fen. Das wissen aber die, die in jahrelanger Qual das Ende ihres Volkstums kommen sahen, aber sich diesem Ende mit Fa­natismus widersehten. Es gibt ke-n schöneres Symbol für die­ses Fest als den Baum, den wir hier in unserer Mitte sehen, diese gewaltige Tanne, die aus dem Sudetenland stammt, von jenen Deutschen gesandt, die diesen 1. Mai zum ersten Male of­fen und frei mit ihren anderen Volksgenossen feiern dürfen. (Die Masten jubeln dem Führer mit brausenden Heilrufen zu.)

Daß nun das neue Deutschland diesen 1. Mai anders feiert als einst, ist schon wunderbar. Datz ihn Eroßdeutschland, feiern kann, mutz uns alle glücklich machen. Datz aber die deutsche Volksgemeinschaft heute feiert» ist wohl das Entscheidendste. Da­rin, meine Volksgenossen, liegt eine Revolution, eine gewaltige Revolution! Wer kann noch zweifeln, datz wir uns im gewaltig­sten Umbruch aller Zeiten befinden! Welch eine Revolution der Gedanken, daß wir bei uns eine Welt von Auftastungen besei­tigten, nicht dadurch, datz wir sagen: eine Klasse wird vernich­tet, um eine andere an ihre Stelle zu setzen, sondern dadurch, datz wir propagieren: die Klassen werden überhaupt beseitigt, um an ihre Stelle das Volk, die Volksgemeinschaft zu setzen! Als ich im Jahre 1933 die Macht übernahm, da zeigte sich unser Deutschland noch als der in einzelnen Staaten ausgelöste und nur halb zusammengehaltene Stammesstaat: Heute gibt es keine dieser Erscheinungen mehr. Ein Volksreich ist an dessen Stelle getreten, einheitlich organisiert, einheitlich ausgerichtet, und das Wort:Ein Volk, ein Reich und eine Führung" bedeutet schon wirklich eine Revolution in deutschen Landen (Tosender Bei­fall).

Aber auch in der Arbeit selbst haben wir eine Revolution der Auftastungen herbeigeführt. Wir haben zu dem Dienst mit der Waffe noch einen zweiten Dienst geschaffen, den der nationalen Arbeit: Wir haben den Spaten neben das Gewehr gesetzt und ihn genau so geadelt. Eine Erziehung wird hier begonnen, die, wenn sie erst einmal 50 oder 109 Jahre andauert, die letzten Reste von Vorurteil aus unserem Volke herausgerissen haben wird. Das ist auch eine Revolution.

Wir haben einige Erkenntnisse allmählich in Fleisch und Blut übernommen, die so einfach und natürlich sind, datz sie vielleicht gerade deshalb bisher nicht erkannt worden sind. Wir haben ge­lernt, unser Leben und seine Ansprüche im wesentlichen durch die Produktion gesichert zu sehen, d. h. an die Spitze unserer Wirt- schaftserkenntniste ist der Grundsatz getreten, datz ein Volk nur das verzehren kann, was es sich erarbeitet. Es ist dies kein Eeldproblem, sondern ausschließlich ein Produktionsproblem. Die Lebensgrundlage eines Volkes liegt nicht in Doktrinen und Theorien, sondern im eigenen Lebensraum, d. h. in dem, was ihm die Erde zum Leben gibt! Daher ist der Lebensraum nicht zu trennen von der Lebenshöhe eines Volkes. Zu diesem Lebens­raum aber mutz und auch das wieder ist eine revolutionäre Erkenntnis dazu kommen noch der Fleiß, die Energie und die Fähigkeit, mit der ein Volk auf seinem Lebensraum das heraus­wirtschaftet, was es Herauswirtschaften kann. Und dann die grötzte Erkenntnis: denn durch sie ist die Notwendigkeit einer Volksgemeinschaft gegeben, selbst wenn das Blut allein nicht ge­nügend dafür zeugen sollte.

Meine Volksgenosten, kein Führer kan« mehr an Kraft ein- setzen, als seine Gefolgschaft ihm an Kraft gibt! Was bin ich ohne Euch! Was Ihr mir mitgebt, kan« ich niemals zu Eurem Vorteil zum Einsatz bringe«! Wenn Ihr mir Eure einmütige Geschlossenheit verweigert, was wollte ich tun? Ich bin ein ein­zelner Mann. Ich kann den besten Willen besitzen, er ist nicht mehr wert für Euch, als Euer Wille wert ist für mich! Wie klein sind demgegenüber all die sonstigen Begrenzungen des Le­bens! Wie wichtig tun sich doch die einzelnen Menschen, meine Volksgenosten! Der eine bildet stch aus das etwas ein, der andere wieder auf etwas anderes. Der eine, der ist schon stolz, weil er vielleicht zehn Zentimeter größer ist als der andere (die Mas­sen brechen in stürmische Heiterkeit aus, die sich bei den folgen­den Worten des Führers immer mehr steigert), der andere wie­der freut sich, weil sein Kopf, wie er glaubt, bester aussteht. Ein anderer wieder meint, datz sein Kopf noch bester aussteht, weil schon seine Vorfahren einen besseren gehabt haben sollen es ist nicht erwiesen. Wieder ein anderer sieht seinen Vorzug da­rin, datz momentan, seine Geldbörse etwas voller ist ich sage momentan, denn erfahrungsgemäß kommt so etwas und vergeht wieder. Wieder ein anderer sagt:Ich habe ein paar Klassen mehr studiert als. Sie. Haben Sie die Zeugnisse, die ich habe?" Nein!"Folglich bin ich mehr wert als Sie. Ich habe es durch Zeugniste bestätigt". usw. (Die Heiterkeit steigert sich immer mehr und löst sich in brausendem Beifall für den Führer.) So hat jeder ganz wichtige Unterlagen und Grundlagen für seine persönliche Ueberheblichkeit. Aber wie lächerlich ist das doch alles gegenüber dem gemeinsamen Schicksal, das sich gewitterisch über uns erhebt. Was bedeutet das alles gegenüber der Tatsache, datz wir entweder gemeinsam unseren Lebenskampf beginnen oder alle zusammen zugrunde gehen auch der mit seiner sogenann­ten größeren Geldbörse oder seinem älteren Namen oder seinen

: Vorfahren oder seiner vermeintlichen Bildung. (Wieder bricht stürmische Zustimmung los.)

Wir sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Und wenn es einer noch nicht begreifen sollte, ich weiß nicht, wo er steckt (erneute Heiterkeit), dann müßte er es erkennen an der Einstellung der übrige« Welt. Wie steht sie uns gegenüber? Was haben wir von ihr überhaupt zu erwarten? Sind nicht wieoer die alten Einkreisungspolitiker tätig, zum Teil Leute, die schon im Jahre 1914 nur Haß kannten? (die Masten brechen in stürmische Entrüstungsrufe aus). Es ist dieselbe internationale Clique von Kriegshetzern, die schon damals ihr Unwesen ge­trieben hat. Was können wir von denen erwarten, meine Volks­genosten? Ich glaube, es ist notwendig, daß alle Deutschen diese lächerlichen Vorurteile, soweit sie noch vorhanden sei« sollten, weit von sich wegwerfen und fest aneinanderrücken in der lleber- zeugung, datz wir gemeinsam und geschlossen jeder Gefahr ge- wachse« find, getrennt aber ihr erliege« werden! (Brausender Beifall.)

Und daher wollen wir auch unser Volk in diesem Sinne erzie­hen. Und wenn mich manches Mal vielleicht so irgendein alter bornierter Kopf zur Verzweiflung bringt, dann brauche ich ja bloß seinen Jungen anzuschauen und dann kriege ich schon wieder die Hoffnung. (Beifall.) Das, was an diesen einzelnen alten Stänkern nicht mehr zu reparieren ist, das hat die Jugend, Gott sei Lob und Dank, schon längst überwunden. In ihr wächst ein neues Geschlecht heran, ein Geschlecht, so wie wir uns das einmal für die Zukunft vorstellen.

Wir tun alles, was man überhaupt tun kann, um dieser Er­ziehung durchzusetzen. Manchmal gehen wir dabei allerdings über die sogenannte Freiheit des einzelnen hinweg. Ich kann l mir vorstellen, daß es den einen oder den anderen gibt, der sagt ^ oder sagen würde, denn er kann es jetzt nicht sagen:Ich ; sehe nicht ein, warum mein Sohn jetzt zym Arbeitsdienst soll. Er ist doch zu etwas Besserem geboren. Warum soll er jetzt mit einem Spaten herumgehen? Könnte man ihn nicht irgendwie geistig beschäftigen, ihm geistige Arbeit geben?" Was Sie, mein lieber Freund, schon unter Geist verstehn?" (Stürmische Heiterkeit.) Wenn Dein Junge jetzt schon sechs Monate im We­sten mit dem Spaten für Deutschland gearbeitet hat, dann hat er praktisch mehr geleistet als vielleicht Dein ganzer Geist Zeit Deines Lebens für Deutschland leisten könnte. (Beifall.) Und vor allem: er hat ja mitgcholfen, eine der schlimmsten geistigen Verirrungen zu beseitigen, die es gibt, nämlich die innere Zer­rissenheit eines Volkes. Wir können natürlich nicht sagen: Wenn er nicht will, braucht er nicht zu arbeiten." Bildet man sich vielleicht ein, daß die Arbeit, sagen wir in einer chemischen Fabrik, mit einem ganz üblen Geruch in einer Demokratie so et? was Wunderbares sei, so etwas Herrliches? Man sage mir doch nicht:Ja, das ist der Zauber der Arbeit, der hier duftet". (Stürmische Heiterkeit.) Durchaus nicht! Das ist ein Gestank, meine verehrten Herrschaften! Aber es mästen hunderttausend Arbeiter das eben dann mitnehmcn, und die nehmen es auch mit. Folglich kann der andere auch den Spaten auf sich nehmen! Und er wird ihn auf sich nehmen.

Und damit komme ich zum Problem der Freiheit überhaupt. Freiheit? Jawohl! Soweit das Interesse der Volksgemeinschaft dem einzelnen Freiheit gibt, ist sie ihm gegeben. Dort, wo seine Freiheit die Interessen der Volksgemeinschaft beeinträchtigt, hört die Freiheit des einzelnen auf. Dann tritt die Freiheit des Vol­kes an die Stelle der Freiheit des einzelnen. Im übrigen wird i in keinem Staat die geistige Leistung mehr geschätzt als bei uns. s Ich glaube, das sieht man schon an der Führung. (Beifall und Heiterkeit.) Wir bilden uns ein, daß in Deutschland immerhin ' Leute an der Spitze des Staates stehen, die es geistig mit den ! Vertretern der anderen Staaten schon aufnehmen können. (Wie­der stimmen die Massen mit brausender Heiterkeit dem Führer zu.)

l Ueber alle Freiheit des einzelnen steht aber die Freiheit un­seres Volkes, steht die Freiheit unseres Reiches. Die Sicherung des deutschen Lebensraumes ist für uns das höchste Gebot. Datz wir den Friede n sieben, brauche ich dabei nicht zu betonen. Ich weiß, daß eine gewisse internationale Journaille Tag für Tag lügt, uns verdächtigt und uns verleumdet. Mich wundert das nicht, denn ich kenne diese Kreaturen ja Zum Teil noch von hier. Sie sind auch ein Exportartikel, aber nur als Ausschutz­ware der deutschen Nation! (Stürmische Zustimmung.)

^ Abrechnung mit den Hetzern

In der amerikanischen Union hat man eine Boykotthetze gegen den deutschen Export organisiert. Es wäre, glaube ich, vernünftiger gewesen, man hätte die deutschen Waren statt die minderwertigsten deutschen Subjekte importiert. Wir können allerdings froh sein, daß wir diese Ware los sind! Wie die anderen damit fertig werden, ist ihre Sache. Daß sie uns nicht gefährlich werden, dafür werden wir sorgen, und dafür habe ich vorgesorgt! (Mit stürmischen Heilrufen feiern die Masten den Führer.) Ich kenne ja doch meine politischenFreunde" von der Zeit vor der Machtübernahme, die Leute, die damals im­mer aussprachen, daß sie kein Vaterland kennen. Das stimmt ja auch, weil sie ja Juden sind und daher mit uns nichts zu tun haben. Diese Leute bestätigen natürlich jetzt ihre Auftastung und ihr altes Bekenntnis, das heißt: sie hetzte« gegen Deutschland mit allen Mitteln. Und ich ich rüste mit allen Mitteln! (Die Hunderttausende bereiten dem Führre minutelange begeisterte Ovationen.)

Daß ich den Friede» liebe, geht vielleicht am meisten aus mei­ner Arbeit hervor. In ihr liegt der Unterschied zwischen mir und diesen Kriegshetzern. Das schaffe ich, und was tun diese Ele­mente? Ich habe hier ein großes Volk und trage dafür die Ver­antwortung. Ich versuche, dieses Volk groß und glücklich zu ma­chen. Ungeheure Werke werden hier geschaffen, gewaltige Indu­strien entstehen, große Bauten für die Volksertüchtigung wer­den ins Leben gerufen, gewaltige Dokumente unserer Kultur find im Vau begonnen worden nicht nur hier in Berlin, son­dern auch in einer großen Anzahl weiterer deutscher Städte. Was haben wir nicht alles in diesen Jahren geschaffen! Was ist in diesen Jahren alles begonnen worden! Und wieviele dieser Werke brauchen zehn und zwanzig Jahre, bis sie fertig werden! Ich habe also Grund genug, den Frieden zu wollen. Aber diese Hetzer brauchen den Frieden ja nicht, weil sie für den Frieden nicht schaffen und nicht für ihn arbeiten. Ich brauche die einzel­nen Figuren garnicht zu nennen. Das sind die uns bekannten internationalen Schreiberlinge. Sie sind so maßlos gescheit! Sie misten überhaupt alles. Nur eines haben sie nicht gewußt, näm­lich, daß ich zur Macht komme. (Stürmische Heiterkeit.) Das ha­ben sie noch nicht einmal gewußt im Januar 1933. Sie haben auch nicht gewußt, datz ich an der Macht bleibe, das glaubten sie noch nicht einmal im Februar 1933. Sie haben nicht gewußt, datz ich Deutschland frei machen werde, das haben sie noch nicht ein-