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Nr. 101

Dienstag, äen 2. Mai 1939

113. Jahrgang

Nationaler Feiertag des deutschen Volkes

Fest der deutschen Volksgemeinschaft Maifeier im Großdeutschen Reich Der Führer sprach zur Nation

Das deutsche Volk bildete am 1. Mai wieder eine einzige frohe Gemeinschaft. Die Millionen der Schaffenden zogen mit freudi­gen Herzen und frohen Liedern zur festlichen Kundgebung unter den Maibaum und vereinten sich dann zu froher Feier bei Spiel, Gesang und Tanz. 8V Millionen Deutsche erlebten an diesem Frühlingsfest der Nation wieder das Wunder einer großen und echten Volkskameradschaft. Berichte aus aller Welt melden, daß auch unsere Volksgenossen jenseits der Grenze mit ihren Herze» an diesem Volksgemeinschaftsfest teilnahmen und sich überall zu erhebenden Feierstunden versammelt hatten. So war der 1. Mai auch in diesem Jahr wieder eine überwältigende Demonstration der deutschen Volksgemeinschaft.

Zum ersten Mal konnten jetzt nach ihrer Befreiung auch die Volksgenossen im Sudetenland und an der Memel den deutschen Maibaum aufrichten und den nationalen Feiertag festlich bege­hen. Ganz Eroßdeutschland prangte im frischen Grün des Früh­lings. Städte, Dörfer und kleinste Flecken hatte« sich mit Blü­ten und Birkeureis herrlich geschmückt.

Der Führer bei der Fugend

Berlin» 1. Mai. Mittelpunkt des freudigen Geschehens war die Reichshauptstadt, an deren großen Feiern wie stets am 1. Mai der Führer teilnahm. Schon in aller Frühe entbot ihm das junge Deutschland den Festgrub. Es war ein beglückender Beginn des großen Freudentages des Volkes, als die mehr als 13V OVO Berliner Jungen «nd Mädchen als Repräsentanten der ganzen deutschen Jugend im Olympia-Stadion vor den Führer traten. Auf den Stufen des Marathon-Tores formieren sich 70V Fahnen und 6ÜV Wimpel zu einer prächtigen und leuchtende« Schau.

Fanfaren künden das Eintreffen des Reichsjugendführers Bal­dur von Schirach und des Gauleiters, Reichsministers Dr. Goeb­bels, die von den brausenden Heilrufen der Jugend empfangen werden. Obergebietsführer Axmann erstattet dem Reichsjugend- führer die Meldung: 132 OVO Angehörige der Hitlerjugend haben sich im Olympia-Stadion zu einer großartigen Huldigung Adolf Hitlers vereint.Der Freiheit gehört unser Leben", so gelobt diese Jugend es jetzt mit dem inbrünstigen Gesang dieses Liedes.

Polen stellt die D

Warschau, 1. Mai. Auch am Samstagmittag stehen die polni­schen Blätter ganz im Zeichen der Führer-Rede. Dabei tritt im­mer deutlicher der Eindruck hervor, daß offenbar auf Grund ei­ner Regie höheren Ortes die Zeitungen übereinstimmend ver­suchen, das Gewicht der Erklärungen des Führers dadurch in vollkommen abwegiger Weise auszubalanzieren, daß sie mit leich­ter Hand darüber hinweggehen und ihren Lesern klarzumachen versuchen, daß Pole« nicht nur im Recht sei, sondern darüber hinaus Deutschlandnoch weitere Zugeständnisse machen müsse". (!) Dabei bedient man sich des Mittels der bewußten Verdrehung, verschmäht auch nicht die abgefeimte Lüge und stellt schließlich rundweg die Dinge vollständig auf den Kopf.

So sprichtDobry Wieczor" von einemAgitationscharakter der Rede" und einemKrieg der Nerven". Das Blatt faselt dann vonSpaziergängen der deutschen Armeen längs der Grenzen des polnischen Staates von der Waag bis hinauf nach Me­mel" (!) und einerpolitischen und militärischen Einkreisung Polens", denen dieangeblich bescheidenen Forderungen" folg­ten, die gestern offiziell bekanntgegeben wurden und für Polen nicht annehmbar seien.

Die Grenzen Polens wurden, so erklärt das Blatt in für seine westlichen Vertragspartner wenig rücksichtsvoller Weise, von der polnischen Armee und nicht von Pakten bewacht. Was den Standpunkt Polens zur Danziger Frage betreffe, so werde nie­mals die Vereinigung Danzigs mit dem Reich geduldet werden, desgleichen keine exterritorialen Autostraßen, die bekanntlich das Ziel hätten, die Staaten von innen heraus zu zerschlagen. (!)

^Wieczer Warfzawski" meint hochtönend, jetzt nach der Füh­rer-Rede gebe es keine Möglichkeiten mehr zu einem Kompro­miß zwischen den friedlichen Staaten und Deutschland, solange Deutschland an seiner bisherigen Linie festhält. Ein Kompro­miß, so erklärt das Blatt anmaßend, werde nur dann möglich sein, wenn Deutschland weitgehende Zugeständnisse mache. Das Blatt gibt sodann die gegen Deutschland gerichtete Einkreisung zu.

Oberst Beck, der polnische Außenminister, soll dieser Tage über die außenpolitische Lage sprechen.

Amerika zur Führer-Rede

USA.-Presse in zwei Lager geteilt

Neuyork, 1. Mai. Niemals bisher ist den Worten eines aus­ländischen Staatsmannes ein derartig großer Platz in der ame­rikanischen Presse eingeräumt worden wie der Rede des Füh­rers.

Die Aufmachung der Rede, z. B. in derHerald Tribüne" und

Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach tritt vor oie Jungen und Mädchen und richtet an sie eine Ansprache, in der es hieß: Daß wir aber heute so antreten dürfen, meine Jungen und Mädchen, nicht überheblich, aber selbstbewußt, nicht hochmü­tig, aber stolz, das ist nicht unser Verdienst, das ist das Werk eines Einzigen: Unser Führer hat uns dieses Glück geschenkt! Ein Mann war gewaltiger als das Schicksal. Wenn wir ihm in jeder Stunde unseres Daseins danken, dann können wir ihm doch nicht soviel Dank abstatten wie wir ihm schuldig sind. Wir tragen nun vor unserem Volk und vor unserer Geschichte seinen Name», «nd wir haben darum das Gefühl, daß er uns noch mehr gehört als allen anderen, und wir wissen, es wird in unserem Dasein kein größeres Glück geben als ihm in die Augen schauen zu dürfen. Er kommt nun zu uns, und wenn auch heute der Himmel grau ist, meine Kameraden und Kameradin­nen, wenn Adolf Hitler hierher kommt, dann geht für Deutsch­lands Jugend die Sonne auf. Der Beifallssturm seiner Rede geht über in den begeisterten Gruß für Gauleiter Dr. Goebbels, der jetzt das Wort an die Jugend richtet.

Dr. Goebbels an die Jugend

Der Gauleiter der Reichshauptstadt, Reistsminister Dr. Goeb­bels, hieß die weit über 100 VOV Jungen und Mädel, die im Olympia-Stadion zu Berlin angetreten waren und mit ihnen die vielen Millionen im ganzen Reich herzlich willkommen. Der 1. Mai sei nicht nur das Fest der Arbeit, sondern vor allem das Fest des Lebens.And wo würde", so rief Dr. Goebbels aus, das Leben machtvoller repräsentiert als gerade in der Jugend? Ihr seid heute das deutsche Leben. Wir sind mehr geworden", so fuhr Dr. Goebbels fort,seitdem wir zum letzten Mal den 1. Mai feierten. Das Reich ist größer geworden! In Euren Reihen marschieren jetzt Kolonnen, die vor einem Jahre noch unter der Tyrannei einer Fremdherrschaft standen. Sie über die Aether- wellen in Eurem Namen besonders herzlich zu begrüßen ist mir ein Bedürfnis." Dr. Goebbels stellte dann der gesamten Ju­gend die jungen Kämpfer als Beispiel hin, die sich zuerst, in der Zeit des Ringens um die Macht, in die Reihen der Bewegung eingegliedert hatten. Ihr habt für ein junges Deutschland zu kämpfen und seine Rechte zu verteidigen. Das aber geschieht nicht allein mit den Waffen, sondern auch mit den Ideen. Die

nge auf den Kopf

derNeuyork Times", legt jedoch offensichtlich um von Roose- velt abzulenken den Hauptakzent auf das deutsch-englische und deutsch-polnische Verhältnis und behandelt nur nebenbei und mit offensichtlichem Mißbehagen die überlegene Antwort an den Präsidenten. Die jüdisch-demokratischeNeuyork Times" ver­dreht natürlich die Worte des Führers und kommt zu dem -merkwürdigen Schluß,Hitler versuche nur, Zeit zu gewinnen." AuchHerald Tribüne" schreibt ganz im Sinne seiner jüdischen Auftraggeber. Die auflagenreiche unabhängigeDaily News" dagegen empfindet die vernichtende Abfuhr für Roosevelt und meint, wenn Amerika einer anderen Regierung wieder etwas mitzuteilen habe, dann möge dies besser der amerikanische Bot­schafter, und zwar ruhig und höflich tun, weil dadurchReak­tionen vermieden" würden. Nach dieser Rede stehe das deutsche Volk nur noch einiger hinter Adolf Hitler. Auch der republi­kanischeBoston Herald" stellt fest, daß die meisten Amerikaner Roosevelt applaudieren würden, wenn er sich jetzt von der Rolle als Weltbefrieder zurückzöge und die Neutralitätspolitik spre­chen ließe. Roosevelt, so schließt gas Blatt, sei gefährlich weit gegangen.

Neben Versuchen, die Rede durch die Unterschlagung wesentli­cher Teile zu zerpflücken, oder durch Sätze, die aus dem Zusam­menhang gerissen wurden, angeblichen Widerspruch zu konstruie­ren, sind nicht wenige positive Aeußerungen zu verzeichnen. Die Erörterungen beschäftigen sich meist mit der voraussichtlichen Auswertung auf die künftige Außenpolitik Amerikas. Der be­kannte Journalist Raymond Llapper, glaubt, daß die Rede die außenpolitische Spaltung in USA. wesentlich verschärft hat. Die Gegner Roosevelts würden vermutlich noch entschiedener seine ge­fährliche Politik angreifen. Der viel gelesene General Johnson fragt, warum Roosevelt nicht auch die Demokratien um Be­kanntgabe ihrer Friedenslage gebeten habe.World Telegraph" bezeichnet die Rede alsdie beste Ansprache Adolf Hitlers".

Schwerer Kreuzer in Dienst gestellt

Hamburg, 1. Mai. Auf der Werst von Blohm «. Botz wurde Samstagvör mittag der schwere KreuzerAdmiral Hip­pe r " in Dienst gestellt. Kommandant des Kreuzers ist Kapitän z. S. Heye.

Das Schiff, das am 6. Februar 1937 vom Stapel lief, hat bei 'einer Wasserverdrängung von 10 000 Tonnen eine Armierung von acht 20,3-Zentimeter-Eeschützen in Doppeltürmen, zwölf 10,5- Zentimeter-Flak, zwölf 3,7-Zentimeter-Flak und vier Torpedo­drillingsrohren.Admiral Hipper" ist der erste einer Serie schwerer Kreuzer, von denen bisher vier vom ,Stapel liefen und ein fünfter sich im Bau befindet.

Staaten, die die Jugend Europas repräsentieren, brauchen um ihre Zukunft nicht bange zu sein. Die Demokratien sind alt ge­worden; wir aber wollen aus der Kraft unserer Jugend unsere deutsche Zukunft gestalten!

Satz für Satz seiner Rede wurde mit tosendem Beifall ausge­nommen. Dr. Goebbels schloß mit dem Siegheim auf den Führer, das einen gewaltigen Widerhall fand.

Minutenlang umtoste Adolf Hitler die Begeisterung der hun­derttausend Jungen und Mädchen, als er über die Aschenbahn langsam vor die Ehrentribüne fuhr. Nach der Begrüßung durch den Reichsjugendführer grüßt Adolf Hitler seine Jugend, und ' ein hunderttausendstimmigesHeil, mein Führer" antwortet ihm. Der ChorDeutschland, heiliges Wort", wurde als Schwur und Bekenntnis dieser jungen Gemeinschaft gesungen.

2m gleichen Augenblick, als Adolf Hitler umwogt von den stürmischen Freudenkundgebungen seine Ansprache an die deutsche Jugend beginnt, wird ihm noch einmal in besonders eindrucksvoller und herrlicher Form der Gruß der Jugend zu­teil: Auf der der Führertribüne gegenüberliegenden Seite legen schlagartig zehntausende von VDM.-MLdel ihre Jacken ab und bilden mit ihren weißen Blusen wie leuchtenden Buchstaben Gruß und Gelöbnis an Adolf Hitler:Wir gehören Dir!"«

Dann spricht der Führer:

Meine deutsche Jugend! 1933 konnte ich Euch im Berliner Lustgarten an der Seite des verewigten Herrn Eeneralfeldmar» schalls von Hindenburg zum ersten Mal begrüßen; und in Euch meine Berliner Jugend, zugleich die Jugend des damaligen Deutschlands! Seitdem sind sechs Jahre vergangen, Jahre einer für unser Volk gewaltigen geschichtlichen Entwicklung. Aus dem damals zertretenen ohnmächtigen Reich ist jetzt Eroßdeutschland entstanden, aus einer verachteten Nation ein großes geachtetes Volk, aus einem wehrlosen Volk eine der bestgerüsteten Natio­nen der Welt. Damals noch der Gnade oder Ungnade der Um­welt ausgeliefert, heute gesichert Dank der eigenen Kraft und Dank der Freunde, die wir besitzen.

Daß Ihr, meine Jugend, heute einem geachteten, starken Volk angehört, ist ausschließlich das Ergebnis unserer Arbeit im In­nern. Als vor zwanzig Jahren die Nationalsozialistische Partei entstand, zog sie für das kommende Deutschland schon die neue Flagge auf. Und nach noch nicht fünfzehnjährigem Kampf wurde dieses Symbol die anerkannte deutsche Staatsflagge! Seitdem ist Deutschlands Wiederauferstehung unlösbar mit diesem neueu Symbol verbunden.

Ihr deutschen Jungen und Mädel werdet nun einmal berufen sein, diese Flagge in Eure Obhut zu nehmen. Ihr werdet sie aber nur dann mit Würde und Erfolg tragen und beschützen können, wenn auch Ihr mit derselben Geschlossenheit zu dieser Flagge steht, wie die nationalsozialistische Bewegung und durch sie das deutsche Volk heute, «nd Ihr habt dies ja um sovieles leichter. Wir mußten diese Flagge in einem unermeßlichen Rin­gen mühselig erkämpfen. Euch ist sie gegeben, Ihr seid unter die­ser Flagge groß geworden. Ihr tragt sie schon in Eurer Jugend an Eurem Arm; marschiert Ihr nach Eurer Fahne. Ich baue auf Euch! Ihr werdet niemals das vergessen, was Deutschland groß­gemacht hat. Ihr habt in Eurer Jugend eine der seltensten ge­schichtlichen Wandlungen erlebt. Viele von Euch werden es viel­leicht garnicht ermessen können. Die Reiferen unter Euch aber, haben es schon mit glühendem Sinn milerlebt und mitempfun­den. Ich weiß, daß Eure jungen Herzen schon gefühlvoll und stark mitgeschlagen haben, als ich in diesem Jahr das Großdeut­sche Reich gestaltete und seine Rechte aus einer tausendjährigen Geschichte wieder wahrnahm. Ihr werdet angesichts gerade der Größe dieser Zeit die Aufgaben erfüllen, die uns gestellt sind und die besonders an Euch herantreten werden!

Die deutsche Nation wird einmal in der Zukunft die Macht repräsentieren, die schon in der Jugend ihren Ausgang nimmt. Wir werden niemals mehr sein, als was wir selbst sind und wir werden niemals mehr werden, als das was unsere Jugend ist!

Von Euch erwarte ich, daß Ihr einmal aufrechte harte deutsche Männer und zuverlässige deutsche Frauen werdet! Harte Män­ner, die von vornherein wissen, daß ihnen nichts geschenkt wird, sondern daß man sich alles auf dieser Welt erringen muß, daß man nichts behält als das, was man bereit ist, wenn notwendig auch jederzeit zu verteidigen.

Ihr werdet in Eure Herzen nicht jene verlogenen Parolen aufnehmen, mit denen eine andere Welt glaubt, aufrechte Völ­ker vergiften und damit zersetzen und vernichten z« können. Ihr werdet aber auch schon in Eurer Jugend außer dem Geist den Körper pflegen. Ihr mutzt gesund sein, mutzt Euch zuriickhalten von dem, was Eure Körper vergiftet. Ju der Zukunft wird der Deutsche nur gemessen au den Werken seines Geistes und der Kraft seiner Gesundheit. Heber allem aber wollen wir in Euch eine Jugend sehen, die schou jetzt, di« Arme ineinander ver­schränkt, eine geschlossene unlösbare Gemeinschaft bildet!

Deutschland hat Jahrhunderte tiefster Zerrissenheit und Ohn­macht erlebt. Diese Zeit ist jetzt beendet Dank der inneren Wie­derauferstehung unseres Volkes. Sie wird ihre endgültige