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leibst in einer vornehmen und großzügigen Weise ihre Lösung finden würde, eines Tages Deutschland auf den Platz rufen mutzte. Sie wissen, dag das Memelgebiet einst durch das Diktat von Versailles ebenfalls gänzlich willkürlich vom Deutschen Reich gerissen wurde, und daß endlich im Jahre 1923, also schon in­mitten des tiefsten Friedens, dieses Gebiet von Litauen besetzt und damit mehr oder weniger beschlagnahmt worden war. Das Schicksal der Deutschen ist dort seitdem ein wahres Martyrium gewesen.

Es ist mir nun im Zuge der Rückgliederung Böhmens und Mährens in den Rahmen des Deutschen Reiches auch möglich ge­worden, eine Abmachung mit der litauischen Regierung zu fin­den, die die Rückkehr dieses Gebietes ebenfalls ohne jeden Ge­waltakt oder Blutvergießen nach Deutschland gestattete. Auch hier habe ich nicht eine Quadratmeile mehr verlangt, als wir vorher besaßen und uns geraubt worden war. Das heißt also, es ist nur Gebiet, das die wahnfinnigen Friedensdiktatoren von Versailles von uns gerissen hatten, wieder zum Deutschen Reich zurückgekehrt.

Das Verhältnis zu den baltischen Staate»

Für das Verhältnis Deutschlands zu Litauen wird aber diese Lösung dessen bi» ich überzeugt nur vor­teilhaft sein. Denn Deutschland hat dies wurde ja durch unser Verhalten bewiesen keine anderen Interessen, als auch mit diesem Staat in Frieden und Freundschaft zu leben und unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu ihm zu finden und zu pflegen. Und hier möchte ich grundsätzlich eines erklären. Die Bedeu - tungwirtschaftlicherAbmachungen mit Deutschland liegt nicht nur darin, daß Deutschland als Exporteur befähigt ist, fast alle industriellen Anforderungen zu erfüllen, sondern daß es zugleich auch als gewaltigster Konsument der Käufer zahl­reicher Produkte ist, die es anderen Ländern überhaupt erst er­möglichen, ihrerseits am Welthandel teilzunehmen. Wir haben nun ein Interesse daran, diese wirtschaftlichen Märkte uns nicht nur zu erhalten, sondern vor allem, sie auch zu pflegen.

Denn darauf basiert zu einem hohen Prozentsatz die Existenz unseres Volkes. Es gehört wieder zur Größe sog. demokratischer Staatsmänner, einen eminenten politischen Erfolg darin sehen zu wollen, einem Volk seinen Absatz z. V. durch Boykott an Ver- kaufsmärkten zu verschließen, um es damit so nehme ich wohl an zum Aushungern zu bringen. Ich brauche Ihnen nicht zu versichern, daß meiner Ueberzeugung nach die Völker daran nicht verhungern, sondern daß sie unter solchen Umständen eher immer noch lieber kämpfen würven. Was Deutschland betrifft, ist es jedenfalls entschlossen, sich gewisse lebenswichtige Märkte nicht durch terroristische Eingriffe von außen oder Drohungen rauben zu lassen. Dies liegt aber nicht nur in unserem Inter­esse, sondern ebenso auch im Interesse unserer Handelspartner. Es ist hier wie bei jedem Geschäft nicht eine einseitige, sondern eine gegenseitige Abhängigkeit voneinander.

Wie oft haben wir das Vergnügen, in den dilletantischen wirt­schaftlichen Abhandlungen unserer demokratischen Presse zu lesen, daß Deutschland deshalb, weil es mit einem Land enge wirt­schaftliche Beziehungen unterhält, dieses Land in seine Ab­hängigkeit bringt. Ein geradezu haarsträubender jüdischer Un­sinn! Denn wenn heute das Deutsche Reich einem Agrarstaat Maschinen liefert und dafür von diesem Lebensmittel erhält, dann ist das Reich als Konsument von Lebensmitteln von die­sem Agrarstaat mindestens ebenso, wenn nicht noch mehr ab­hängig, als der Agrarstaak, der voll «ns als Bezahlung 2u- dustrieprodukte empfängt. M

Deutschland sieht tu de« baltische» Staate« mit di« wich­tigsten Handelspartner. Wir sind aus diesem Grunde interessiert, daß sie ein eigenes und unabhängiges geordnetes nationales Leben führen. Dies ist in unseren Augen die Voraussetzung für jene innere wirtschaftliche Entwicklung, die selbst wieder die Voraussetzungen für den Tauschverkehr liefert. Ich bin daher glücklich, daß wir auch mit Litauen den Streitpunkt, der zwischen unseren Ländern lag, beseitigen konnten. Denn damit ist das einzige Hindernis aus dem Wege geräumt für eine freundschaft­liche Politik, die sich nicht in politischen Komplimenten, sondern in wirtschaftlicher praktischer Arbeit bewähren kann, und wie ich überzeugt bin bewähren wird. Die demokratische Welt hat allerdings auch hier zutiefst bedauert, daß das Blutvergießen ausblieb, daß also 175 090 Deutschs in die von ihnen über alles geliebte Heimat zurückkehren konnten, ohne daß ein paar hun- dertausend andere deshalb erschossen wurden! Dies schmerzt die humanen Weltapostel tief. Es war daher nicht verwunderlich, daß sie sofort im Anschluß daran nach neuen Möglichkeiten Aus­schau hielten, die europäische Atmosphäre eben doch noch einmal gründlich zu stören. And so, wie im Falle der Tschechoslowakei, griffen sie dieses Mal wieder zur Behauptung deutscher mili­tärischer Maßnahmen, d. h. also einer sogenannten deutschen Mobilmachung. Das Objekt dieser Mobilmachung sollte Polen sein. - . - - -

Das deutsch-polnische Verhältnis

Aeber das deutsch-polnische Verhältnis ist wenig zu sagen. Der Friedensvertrag von Versailles hat auch hier, und zwar Natürlich mit Absicht, dem deutschen Volk die schwerste Wunde zugefügt. Durch die eigenartige Festlegung des Korri­dors Polens zum Meer sollte vor allem auch für alle Zeiten eine Verständigung zwischen Polen und Deutschland verhindert werden. Das Problem ist wie schon betont für Deutschland vielleicht das allerschmerzlichste. Allein trotzdem habe ich un­entwegt die Auffassung vertreten, daß die Notwendigkeit eines freien Zuganges zum Meer für den polnischen Staat nicht über­sehen werden kann, und daß überhaupt grundsätzlich auch in diesem Falle die Völker, die nun einmal von der Vorsehung dazu bestimmt oder meinetwegen verdammt find, nebeneinander zu leben, sich zweckmäßigerweise nicht künstlich und unnotwendig das Leben noch verbittern sollen. -

Der verstorbene Marschall Pilsudski, der derselben Mei­nung anhing, war daher bereit, die Frage einer Entgiftung des deutsch-polnischen Verhältnisses zu überprü­fen und endlich das Abkommen abzuschließen, durch das Deutsch­land und Polen in der Regelung ihrer beiderseitigen Beziehun­gen entschlossen waren, auf das Mittel des Krieges endgültig zu verzichten. Diese Abmachung hatte allerdings eine einzige Ausnahme: Sie wurde praktisch Polen zugestanden. Es wurde festgestellt, daß die von Polen schon bisher getroffenen Bei­standspakte, es war dies der Beistandspakt mit Frankreich, da­durch nicht berührt werden sollten. Es war aber selbstverständ­lich, daß sich dies ausschließlich auf den bereits vorhandenen Beistandspakt beziehen konnte und nicht auf beliebig neu ab­zuschließende.

Tatsache ist, daß das deutsch-polnische Abkommen zur außer­ordentlichen Entspannung der europäischen Lage beitrug. Im­merhin war zwischen Deutschland und Polen eine Frage offen, die früher oder später ganz natürlich gelöst werden mußte, die Frage der deutschen Sta dt Danzig. Danzig ist eine deutsche Stadt, und fie will zu Deutschland. Umgekehrt hat diese Stadt vertragliche Abmachungen, die ihr allerdings aufgezwun­gen waren durch die Versailler Friedensdiktaoren mit Polen. Da nun außerdem der Völkerbund früher als größter Unruhe­stifter nunmehr mit einem allerdings außerordentlich taktvollen

Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter-

Hohen Kommissar vertreten ist, muß spätestens mit Lear all­mählichen Erlöschen dieser unheilvollen Institution das Pro­blem Danzig so oder so erörtert werden. Ich sah nun in der friedlichen Lösung dieser Frage einen weiteren Beitrag für eine endgültige europäische Entspannung. Denn dieser Entspannung dient man sicherlich nicht durch die Hetze wahnsinnig gewordener Kriegstreiber, sondern durch die Beseitigung wirklicher Eefahrenmomente^

Das Angebot an Polen

Ich habe nun der polnischen Negierung, nachdem das Problem Danzig schon vor Monaten einige Male besprochen worden war, ein konkretes Angebot unterbreiten lassen. Ich teile Ihne», meine Abgeordnete», nunmehr dieses Angebot mit, und Sie werden sich selbst ei» Urteil bilden, ob es nicht im Dienste des europäischen Friedens das gewaltigste Entgegenkommen darstellt» das an sich denkbar war. Ich habe, wie schon betont, die Notwendigkeit ei­nes Zuganges dieses Staates zum Meere stets eingesehen und damit auch in Rechnung gestellt. Ich bin ja kein demokratischer Staatsmann, sondern ein realistischer Nationalsozialist. Ich hielt es aber auch für notwendig, der Warschauer Regierung klarzu­machen, daß so, wie sie einen Zugang zum Meere wünscht, Deutschland einen Zugang braucht zu seiner Provinz im Osten. Es find dies nun einmal schwierige Probleme. Dafür ist nicht Deutschland verantwortlich, sondern jene Zaubetkünstler von Versailles, die in ihrer Bosheit oder in ihrer Gedankenlosigkeit in Europa hundert Pulverfässer herumstellten, von denen jedes einzelne außerdem noch mit kaum auslöschbaren Lunten versehen worden war. Man kann nun diese Probleme nicht nach irgend ei­nem alten Schema lösen, sondern ich halte es für notwendig, daß man hier neue Wege geht. Denn der Weg Polens zum Meer durch den Korridor und umgekehrt ein deutscher Weg durch die­sen Korridor haben überhaupt keinerlei militärische Bedeutung. Ihre Bedeutung liegt ausschließlich auf psychologischem und wirtschaftlichem Gebiet. Einem solchen Verkehrsstrang eine mili­tärische Bedeutung zuweisen zu wollen, hieße, sich einer militäri­schen Naivität von seltenem Ausmaß ergeben.

Ich habe nunmehr der polnischen Regierung folgenden Vor­schlag unterbreiten lassen:

1. Danzig kehrt als Freistaat in Len Nahmen des Deutschen Reiches zurück.

S. Deutschland erhält durch den Korridor eine Straße und eine Eisenbahnlinie zur eigenen Verfügung mit dem gleichen exter­ritorialen Charakter für Deutschland, als der Korridor ihn jür Polen besitzt.

Dafür ist Deutschland bereit:

1. Sämtliche wirtschaftlichen Rechte Polens in Danzig auzu- erkennen.

2. Polen in Danzig einen Freihafen beliebiger Größe und bei vollständigem freien Zugang sicherzustellen.

S. Damit die Grenze» zwischen Deutschland und Pole« end­gültig als gegeben hinzunehmen und zu akzeptieren.

«. Einen LSjährigen Nichtangriffspakt mit Polen avzuschlie- ßen, also einen Pakt, der weit über mein eigenes Lebe» hin- ansreiche« würde, und _

5. die Unabhängigkeit des slowakischen Staates durch Deutsch­land, Pole» und Ungarn gemeinsam stcherzustellen, was den praktischen Verzicht auf jede einseitig« deutsche Vormachtstellung in diesem Gebiet bedeutet.

Die polnische Negierung hat dieses M mein Angebot abgelehnt

und sich nur bereit erklärt, über die Frage des Ersatzes des Bölkerbundskommissars zu verhandeln und Er­leichterungen für de» Durchgangsverkehr durch den Korridor zu erwägen.

Ich habe diese mir unverständliche Haltung der polnischen Re­gierung aufrichtig bedauert, jedoch, das allein ist nicht das Ent­scheidende, sondern das Schlimmste ist, daß nunmehr ähnlich wie im Falle der Tschecho-Slowakei vor einem Jahr auch Polen glaubt, unter dem Druck einer verlogenen Welthetze Trup­pen einberufen zu müssen, obwohl Deutschland seiner­seits überhaupt nicht einen einzigen Mann eingezogen hat und nicht daran dachte, irgendwie gegen Polen vorzugehen. Wie ge­sagt, dies ist an sich sehr bedauerlich, und die Nachwelt wird einmal entscheiden, ob es nun wirklich so richtig war, diesen von mir gemachten einmaligen Vorschlag abzulehnen. Dies wie gesagt war ein Versuch von mir, eine die ganze deutsche Na­tion innerlich bewegende Frage in einem wahrhaft einmaligen Kompromiß zu lösen, und zwar zu lösen zugunsten beider Län­der.

Das Abkommen mit Polen besteht nicht mehr

Meiner Ueberzeugung «ach war Polen bei dieser Lösung aber überhaupt kein gebender Teil, sonder» nur ein nehmender, denn daß Danzig niemals polnisch wird, dürfte wohl außer Zweifel stehen. Die Deutschland nunmehr von der Weltpresse einfach an­gedichtete Angriffsabsicht führte in der Folge zu dem Ihnen be­kannte« sogen. Earantieangebot und zu einer Verpflich­tung der polnischen Regierung für einen gegenseitigen Beistand, der also Polen unter Umständen zwingen würde, im Falle eines Konflikts Deutschland mit irgend einer anderen Macht» durch den wieder England auf den Plan gerufen würde, «un seinerseits gegen Deutschland militärisch Stellung zu nehmen. Diese Ver­pflichtung widerspricht der Abmachung, die ich seiner­zeit mit dem Marschall Pilsudski getrosfen habe. Denn in dieser Abmachung ist ausschließlich Bezug genommen auf bereits, also damals bestandene Verpflichtungen, und zwar auf die «ns be­kannten Verpflichtungen Polens Frankreich gegenüber. Diese Verpflichtungen nachträglich zu erweitern, steht im Widerspruch zur deutsch-polnischen Nichtangriffspakterklärung. Ich hätte un­ter diesen Umständen damals diesen Pakt nicht abgeschlossen. Denn was haben Nichtangriffspakte überhaupt für einen Sinn, wenn sich der eine Partner praktisch eine Unmenge von Ausnah­mefällen offen läßt!

Es gibt entweder kollektive Sicherheit, d. h. kollektive Unsicher­heit und ewige Kriegsgefahr, oder klare Abkommen, die aber auch grundsätzlich jede Wasfenwirkung unter den Kontrahenten ausschließen.

Ich sehe deshalb damit das von mir und dem Marschall

Pilsudski seinerzeit geschlossene Abkommen als durch Polen

einseitig verletzt au und damit als nicht mehr bestehend!

Ich habe dies der polnischen Negierung mitgeteilt. Ich kann aber auch hier nur wiederholen, daß dies keine Aenderung meiner grundsätzlichen Einstellung zu den ange­führten Problemen bedeutet. Sollte die polnische Regierung Wert daraus legen, zu einer neuen vertraglichen Regelung der Beziehungen zu Deutschland zu kommen, so werde ich das nur be-

Samstag. deu 29. April 1989

gruge», aUerLings unter der Voraussetzung, daß eine solche Sie­gelung dann auf einer ganz klaren und gleichmäßig beide Teile bindenden Verpflichtung beruht. Deutschland ist jedenfalls gerne bereit, solche Verpflichtungen zu übernehmen und dann auch zu erfüllen.

Waffenhilfe für Spanien

Wenn nun aus diesen Anlässen irrten letzten Wochen eine neue Anruhe über Europa hereingebrochen ist, dann ist verantwortlich dafür ausschließlich jene uns bekannte, im Dienst internationaler Kriegshetzer stehende Propaganda, die, von zahlreichen Organen in den demokratischen Staaten betrieben, versucht durch eine fort­gesetzte Steigerung der Nervosität, durch das Fabrizieren andau­ernder Gerüchte Europa reif für eine Katastrophe zu machen, jene Katastrophe, von der man dann erhofft, was auf anderem Wege bisher nicht gelungen ist: die bolschewistische Vernichtung der europäischen Kultur! Der Hatz dieser Hetzer ist umso ver­ständlicher, als ihnen unterdes einer der größten Eefahrenpunkte der europäischen Krise dank des Heldentums eines Mannes, sei­nes Volkes und das darf ich aussprechen auch dank der ita­lienischen und der deutschen Freiwilligen entzogen wurde.

Deutschland hat in diesen Wochen mit der heißesten Anteil­nahme den Sieg des nationalen Spaniens miterlebt und mitge­feiert. Als ich mich einst entschloß, dem Ruf General Francos und seiner Bitte, gegenüber der internationalen Unterstützung der bolschewistischen Mordbrenner ihm auch durch das national­sozialistische Deutschland Hilfe zukommen zu lassen, zu entsprechen, wurde dieser Schritt Deutschlands von diesen selben internationalen Hetzern in der infamsten Weise mißdeutet und beschimpft. Man erklärte damals, daß Deutschland die Absicht habe, sich in Spanien festzusetzen, daß wir spanische Kolonien zu nehmen gedachten, ja, es wurde in einer niederträchtigen Lüge die Landung von 20 000 Mann in Marokko erfunden, kurz, man hat nichts unterlassen, den Idealismus unserer und der italieni­schen Unterstützung zu verdächtigen und daraus die Elemente für eine neue Kriegshetze zu finden.

In wenigen Wochen wird nun der siegreiche Held des natio­nalen Spaniens seinen feierlichen Einzug in der Hauptstadt sei­nes Landes halten. Das spanische Volk wird ihm zujubeln als dem Erlöser von einem unsagbaren Grauen, als dem Befreier »on MordbrennerbanLrn, die nach den Schätzungen allein an Hingerichteten und Ermordeten über 775 000 Menschen aus dem K-ewissen haben. Man hat die Bevölkerung ganzer Dörscr u--» Städte förmlich abge-chlachtet unter der stillen, bi'ldvol'on tronanz Westeuropäischer und amerikanischer demokratischer- manitätsapostel. An diesem seinem Siegeseinzug nehmen in den Reihen der tapferen spanischen Soldaten neben de« italienischen Kameraden auch die Freiwilligen unserer deutsche« Legion teil.

Wir hoffen, sie ganz kurze Zeit später bei uns in der Heimat begrüßen zu können. Das deutsche Volk wird dann erfahren, wie tapfer seine Söhne auch auf diesem Platze für die Freiheit eines edlen Volkes mitgekämpst haben und damit letzten Endes für die Errettung der europäischen Zivilisation. Denn der Sieg des bolschewistischen Untermenschentums in Spanien hätte nur zu leicht seine Wellen über ganz Europa schlagen können. Daher auch der Haß derer, die es bedauern, daß Europa nun wieder nicht in Feuer und Flammen aufging. Sie wollen daher erst recht sich keine Möglichkeit entgehen lassen, um zwischen die Völ­ker das Mißtrauen zu säen und die für sie erwünschte Kriegs­stimmung anderwärts zu schaffen.

Das Vertrauen auf die Führung

Was in den letzten Wochen diese internationalen Kriegshetzer an verlogenen Behauptungen zusammenfälschten und vor allem in den zahlreichen Zeitungen zum besten gaben, ist zum Teil ebenso kindisch wie bösartig. Der erste Erfolg ist, soweit dies nicht den innerpolitischen Zwecken der demokratischen Regierun­gen dienen soll, die Verbreitung einer nervösen Hysterie, die im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten zur Zeit bereits die Landung von Marsbewohnern für möglich hält. Der eigentliche Zweck soll allerdings die Vorbereitung der öffentlichen Meinung sein, die englische Einkreisungspolitik als notwendig anzuseheu und sie mithin auch im schlimmsten Falle zu unterstützen.

Das deutsche Volk kann demgegenüber mit größter Ruhe seiner Arbeit nachgehen. Seine Grenzen werden vom besten Heer der deutschen Geschichte verteidigt, sein Luftraum wird von der ge­waltigsten Luftflotte geschützt, unsere Küsten sind für jede feind­liche Macht unangreifbar gemacht. Im Westen ist das stärkst« Verteidigungswerk aller Zeiten entstanden. Das Entscheidendst« aber ist die Geschlossenheit des Volkskörpers selbst, das Ver­trauen der Deutschen untereinander auf die gemeinsame Wehr­macht und ich darf dies wohl aussprechen das Vertxaneu aller aus die Führung. ^

Unzerreißbare Freundschaft mit Italien

Nicht geringer aber ist das Vertrauen von Führung und Doll zu unseren Freunden. Und hier an der Spitze zu dem Staat, der uns in seiner schicksalhaften Verbundenheit in jeder Hinsicht am nächsten steht. Auch in diesem Jahr hat das faschistische Italien das höchste Verständnis für die berechtigten deutschen Interessen ausgebracht. Es darf niemand wunder nehmen, wenn auf mr> serer Seite das gleiche Empfinden gegenüber den italienischen Lebensnotwendigkeiten besteht. Der Bund, der diese beiden Völ­ker vereint, ist unzerreißbar. Jeder Versuch, an dieser Tatsache z« rütteln, erscheint uns als lächerlich. Er erhält in jedem Fall seine beste Illustrierung und Aufklärung in dem Artikel, de» vor wenigen Tagen erst eine große demokratische Zeitung schrieb, daß man nicht mehr daran glauben dürfe, Italien und Deutsch­land auseinandermanöverieren zu können, um sie dann Im Ein« zelnen zu vernichten.

So hat die deutsche Reichsregierung auch im tiefsten Verständ­nis das Recht der Aktion des italienischen Freundes in Alba­nien begriffen und diese daher begrüßt. Ja, der Faschismus hat nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, in dem Italien von Natur und Geschichte zugewiesenen Lebensraum für die Auf­rechterhaltung einer Ordnung zu sorgen, durch die allein eine wirkliche Blüte der menschlichen Kultur begründet und gesichert erscheint. Aeber die zivilisatorischen Arbeiten des Faschismus kann man in der übrigen Welt aber letzten Endes genau so ve- nig im Zweifel sein wie über die des Nationalsozialismus. 2n beiden Fällen sprechen unbestreitbar Tatsachen gegen das halt­lose Geflunker und die unbewiesenen Behauptungen der anderen Seite. Die Verengung der Beziehungen Deutschlands zu Italien und zu Japan ist das dauernde Ziel der deutschen Staatsfüh­rung. Wir sehen in dem Bestand und der Erhaltung der Frei­heit und Unabhängigkeit dieser drei Weltmächte das stärkste Ele­ment der Aufrechterhaltung einer wirklichen menschlichen Kul­tur, einer praktischen Zivilisation, sowie einer gerechteren Welt- ordnuug für die Zukunft.

(Schluß folgt).