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Nr. 97

Mittwoch, äen 26. Npril 1939

113. Jahrgang

Führer-Rede Freitag mittag 12 Ahr

Gemeinschaftsempfang in den Betrieben Ladengeschäfte geschloffen

Berlin, 25. April. Der Neichsminister für Volksauf- Ilärung und Propaganda Dr. Goebbels gibt im Einver­nehmen mit dem Reichswirtschaftsminister und dem Reichs­minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung fol­gendes bekannt:

DerFLHrerantwortetNoosevelt!

Am 28. April 1939, mittags 12 Uhr, spricht der Führer vor den Abgeordneten des Großdeutschen Reichstages und damit zum deutschen Volk und zur Welt. Alle Deutschen werden Zeugen der Rede des Führers am Lautsprecher sein.

Gemeiuschaftsempfänge in den Betrieben in der Zeit von 12 bis 13.30 Uhr werden Vetriebsführer und Gefolgschaft beim Empfang der Führer-Rede vereinigen.

Um allen schaffenden Volksgenossen die Möglichkeit zu ge­ben, die Führer-Rede zu hören» werden die Ladenge­schäfte während dieser Zeit geschlossen.

Die deutsche Jugend hört die Führer-Rede im Nahmen einer Schulveranstaltung.

Wer im Betrieb, zu Hause oder beim Nachbarn nicht die Möglichkeit hat, die Rede des Führers zu hören, dem wird in Sälen, Gaststätten, Theatern und Lichtspieltheatern dazu Gelegenheit gegeben. Die Gau- und Kreispropagandaleitun­gen der NSDAP, haben hiersür alle Vorbereitungen ge­troffen.

Volksdeutsche Vertreter im Reichstag

Berlin, 25. April. Als Volksdeutsche Vertreter des Protektora­tes Böhmenund Mähren wurden auf Vorschlag des Frak­tionsführers der NSDAP. Reichsleiter Dr. Frick folgende Män­ner in den großdeutschen Reichstag berufen: Ernst Kundt, Prag; ^-Sturmbannführer Dr. Meckel, Prag; Komm. Kreis­leiter in Jglau, Dr. Siegel; Kreisleiter 2ng. Foltar, Brünn; Komm. Kreisleiter Westen, Budweis. Ihre Berufung erfolgt aufgrund des Gesetzes über die Vertretung der im Pro­tektorat Böhmen und Mähren ansässigen deutschen Volksgenossen im Reichstag; sie soll durch eine spätere Wahl ihre Bestätigung erhalten.

Ans dem deutschen Memelgebiet wurden aufgrund des Gesetzes über die Vertretung der Memeldeutschen im groß- deutschen Reichstag vom 13. April 1939 berufen: ^-Oberführer Dr. Neumann, Memel-Mellneraggen; SA.-Sturmbannführer Dr. Bertuleit, Memel. Die Wahl im Memellande erübrigt sich, nachdem die Memelländer erst am 11. Dezember 1938 ihre - Stimme abgegeben haben. ^

Zur Sitzung des Reichstages

Berlin, 25. April. Die vom Reichstagspräsidenten Eeneral­feldmarschall Eöring Unterzeichnete Tagesordnung für die Reichstagssitzung am 28. April liegt nun vor. Die Sitzung findet im Sitzungssaal des Kroll-Gebäudes um 12 Ilhr pünktlich statt. Einziger Gegenstand der Tagesordnung ist die Entgege n - nähme einer Erklärung der Reichsregrerung .

Es handelt sich bei dieser Reichstagssihung um die zweite Zu­sammenkunft des ersten Grotzdeutschen Reichstages. Seit der hi­storischen ersten Sitzung am 39. Januar 1939 haben sich wiederum gewaltige Ereignisse vollzogen, haben weltgeschichtliche Taten des Führers Großdeutschlands und Europas erneut ein anderes Gesicht gegeben.

Seit der letzten Sitzung sind in der Zusammensetzung des Reichstages wiederum einige Aenderungen durch den Tod er­folgt. Es sind gestorben die Abgeordneten König, Klausner, Utz, Dr. Gerhard Wagner und Unger-Essen. Soweit bisher die Er­nennungen vollzogen sind, treten für die Verstorbenen neu in Leu Reichstag ein: SA.-Oberführer Landwirt von Obernitz, Nürnberg; ^-Oberführer Regierungsrat Dr. Behrends, Verlin- Charlottenburg; SA.-Brigadeführer Reichsbahninspektor Hagen- meyer, Ulm und der Stellvertreter des Reichsgesundheitsführers Dr. Vlome.

Das äußere Gesicht des vorläufigen Tagungsgebäudes des Reichstages, der Krolloper, wird wiederum eine würdige Aus­schmückung erfahren, für die Benno von Arent verantwortlich zeichnet.

Auszeichnung hochverdienter Männer

Berlin, 25. April. Eeneralfeldmarschall Eöring hat als Schirmherr der Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung den Staatssekretär der Luftfahrt und Eeneralinspekteur der Luft­waffe, Generaloberst Milch, zum Ehrenpräsidenten der Lilien- thal-Eesellschast und den Eeneralflugzeugmeister Generalleut­nant Udet zum Präsidenten der Gesellschaft ernannt.

Ferner hat Eeneralfeldmarschall Eöring als Präsident der Deutschen Akademie der Luftfahrtsforschung den Professor Mes­serschmitt, Augsburg, zum wissenschaftlichen Vizepräsidenten der Akademie der Luftfahrtforschung ernannt. Dr. Ing. Todt, Eeneralinspektor flir das deutsche Straßenwesen, wurde von ihm als außerordentliches Mitglied in die Akademie ausgenommen.

Ehrung durch den Führer

Generaloberst von Rundstedt Ehef des Infanterie- Regiments 18

Bielefeld, 25. April. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den Generaloberst von Rundstedt zum Chef des Infanterie-Regiments 18 ernannt.

Die Uebergabe des Regiments an Generaloberst von Rund­stedt wurde am 25. April durch den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Vrauchitsch, vorgenommeu. Das In­fanterie-Regiment 18 war in der Nähe von Bielefeld zu einer Ehrenparade angetreten, zu der zahlreiche Ehrengäste erschienen waren. Nach Ansprachen des Oberbefehlshabers des Heeres, Ge­neraloberst von Vrauchitsch, und des Eeneralobersts von Rund­stedt, beschloß ein Parademarsch die militärische Feier. General­oberst von Vrauchitsch verwies in seiner Ansprache darauf, daß das Infanterie-Regiment Nr. 18 die stolze Tradition zweier hervorragender Regimenter der alten Armee fortsetze. Von ein­zelnen Waffentaten dieser Regimenter hob er hervor, daß zwei Kompagnien des ehemaligen 7. lothringischen Jnfanterie-Regi- , ments 158 am 2. Juni 1916 das Fort Vaux der Festung Verdun j unter Führung des Leutnants von Rackow erstürmten. Aber auch das Infanterie-Regiment 18 selbst habe sich in der Zeit seines Bestehens schon eine eigene Tradition entwickelt, denn es gehöre zu den Stammregimentern des ehemaligen deutschen 100 000- Mann-Heeres. Generaloberst von Rundstedt gedachte in seiner Antwort zuerst der Toten des Regiments und schloß «ft folgenden Sätzen:Wir Soldaten wollen stets dessen eingedenk sein, daß gerade wir unserem Führer schlechthin alles zu ver- I danken haben und daß es daher unsere heilige Pflicht ist, freudig Blut und Leben einzusetzen, wenn der Führer und Oberste Be- ^ fehlshaber der Wehrmacht sich im Zeichen der Not und Gefahr ! unseres Vaterlandes gezwungen sehen sollte, zu den Waffe« zu i greifen." Anschließend fand ein Empfang Leim Oberbürgermeister j der Stadt Bielefeld statt.

Fudenschutzgesetz durch Notverordnung

Paris, 25. April. Die französische Regierung hat drei Not­verordnungen erlassen: ein Dekret zur Auflösung einiger heimat­treuer Verbände in Elsaß-Lothringen und eine Art von Juden- fchutzgesetz. Die aufgelösten Verbände heißen: Jungmannschaft, Bund Erwin von Steinbach und Elsässischer Volksbildungsverein. Die zweite Notverordnung stellt alle Versuche unter Strafe, Haß oder Zwietracht zwischen Franzosen aus Gründen der Rasse oder der Religion zu erregen. Diese Stellungnahme gegenRas­senhaß" entspricht einem langgehegten Wunsch jüdischer Kreise, die ein Eingreifen der Regierung gegen den seit einiger Zeit selbst in Frankreich stellenweise steigenden Antisemitismus. Eine dritte Notverordnung, die gleichzeitig veröffentlicht wird, droht strenge Strafen für Franzosen an, die ausländische Fonds zur Unterstützung ausländischer Propaganda empfangen.

Paris, 25. April. Ein eigenartiges Bild machen sich gewisse politische Kreise in Frankreich von dem Judenproblem. Der berüchtigte Deutschenhasser de Ke rillte, der sich seit einiger Zeit völlig im Fahrwasser des jüdischen Finanzministers Reynaud bewegt, schreibt in derEpoque" mit großer Begeiste­rung, daß eine der neuen Regierungsverordnungen gegen die antisemitische Propaganda" in der französischen Presse vorgehe. Man mache sich einesschweren Vergehens gegen die Nation schuldig (!), wenn man unter den augenblicklichen Umständen mit solchem Nachdruck das Judenproblem aufwerfc". Man müsse doch

zugeben, daß die gegen das nationalsozialistische Deutschland ge­richtete jüdische Agitation in der Welt eine mächtige Unter­stützung für die westlichen Demokratien darstelle

Deutsch-französischer Vertrag

über das Stauwerk bei Kembs am Rhein

Paris, 25. April. In Paris wurde am Montag im Außen­ministerium ein Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich über das Stauwerk bei Kembs am Rhein durch den deutschen Geschäftsträger Dr. Bräuer und dem Vor­tragenden Legationsrat Boediger einerseits und dem franzö­sischen Außenminister Bonnet andererseits unterzeichnet Der Vertrag regelt die Festlegung der Grenze und enthält eine Reihe von Einzelfragen über die Ausübung der Hoheitsrechte durch beide vertragschließende Staaten im Zusammenhang mit dem Be­trieb des Bauwehres.

Stimmungsmache für englische Wehrpflicht

London, 25. April. In der Londoner Presse wird die Stim­mungsmache für die Einführung der Wehrpflicht fortgesetzt. Ge­wisse Blätter, wie z. B.News Ehronicle", melden, daß sich die britische Regierung bereits grundsätzlich dazu entschlossen habe,

Glückwunsch für Rudolf Hetz!

Der Stellvertreter des Führers feiert seine« 45. Geburtstag

Wenn überhaupt jemand, so wird dieser unbekannte Hit­ler, den ich da gestern gehört habe, Deutschland noch ein­mal in die Höhe reißen!" Diese Worte sprach Rudolf Heß vor achtzehn Jahren, im Mai 1921, als er durch einen Zu­fall in einen kleinen Versammlungsabend der damals noch jungen und zahlenmäßig schwachen NSDAP, geriet und so­fort die Persönlichkeit und den Kämpfer Adolf Hitler spürte, der hier zu einer kleinen Gemeinde sprach. An diesem Tage war Rudolf Hetz für Adolf Hitler und für die Bewegung ge­wonnen.

Der Stellvertreter des Führers Reichsminister Rudolf Heß feiert heute seinen 45. Geburtstag. 27 Jahre war er alt, als ihn das Schicksal mit dem Manne zusammenführte, des­sen getreuester Kampfgenosse und Wegbereiter er werden sollte, 27 Jahre, die doch schon das gewaltige Erleben des Weltkrieges und des deutschen Zusammenbruches umschlos­sen. Rudolf Heß verlebte seine Kinderjahre in Alexandrien in Aegypten, wo er als Sohn des dort ansässigen Großkauf­manns Fritz Heß geboren wurde. Sein Vater war der Ab­komme einer fränkischen Handwerkerfamilie, die aus Wun- siedel stammt, seine Mutter ist geborene Schweizerin. Mit 14 Jahren schickte ihn sein Vater aufs Pädagogium nach Godesberg am Rhein. Seiner starken Neigung für Mathe­matik und Physik stand der Wunsch des Vaters entgegen, daß er als ältester Sohn später einmal das väterliche Geschäft übernehmen möge also kam Rudolf Heß in die kauf­männische Lehre. Noch während seiner Lehrzeit brach der Krieg aus, und schon nach kurzer Ausbildungszeit mar­schierte Rudolf Heß als Kriegsfreiwilliger im 1. Bayeri­schen Infanterie-Regiment München an die Westfront. Im Juni 1916 wurde er vor Verdun verwundet, erholte sich, kam wieder an die Front nach Rumänien und kehrte 1917 mit einem Lungenschuß in die Heimat zurück. Noch im La­zarett wurde er zum Leutnant befördert und meldete sich, kaum genesen zur Fliegertruppe. Sein Wunsch geht in Er­füllung: er wird der Jagdstaffel 35 zugeteilt, erwirbt das Feldfliegerabzeichen, erlebt aber schon nach wenigen Feind­flügen den großen Zusammenbruch der Heimat.

Rudolf Heß ging nach dem Kriegsende und der Revolu­tion nach München und schloß sich hier der Thule-Eesell- schaft an. Wie durch ein Wunder ist er hier dem bekannten Geiselmord entronnen. Er studiert nun Volkswirtschaft und Geschichte. Dann kam der Tag, der entscheidend für seine Zukunft werden sollte sein Zusammentreffen mit dem unbekannten Hitler" in der kleinen Parteiversammlung. Rudolf Heß ist an diesem ersten Abend bereits gewonnen, er tritt der Partei bei, wird SA.-Mann und erlebt schon kurz darauf die erste Saalschlacht der Bewegung im Hof- bräuhaus, bei der ihm ein Münchener Maßkrug so heftig an den Kopf flog, daß die klaffende Wunde genäht werden mußte. Im November 1923 führte Rudolf Heß die Studen­tengruppe der SA. und nahm in der Nacht zum 9. November die bayerischen Minister fest. Danach führte er ein halbes Jahr lang ein Leben ständiger Flucht, stellte sich schließlich selbst der Polizei und wurde vor Gericht gestellt. Man ver­urteilte ihn zu eineinhalb Jahren Festungshaft, die er zu­sammen mit Adolf Hitler aus der Feste Landsberg ver­brachte. Im Jahre 1925 wurde er Hitlers Privatsekretär und Erster Adjutant. Seit dieser Zeit ist Rudolf Heß der ständige Begleiter und Vertrauensmann des Führers auf allen seinen Reisen. Er ist es, der alle Versammlungen, Be­sprechungen usw. vorbereitet und der im weitesten Sinne ein Wegbereiter des Führers wird.

Als Adolf Hitler die Macht übernahm, trat Rudolf Heß in den Stab der Reichskanzlei ein, und am 21. April 1933 ernannte ihn der Führer zu seinem Stellvertreter in der Parteiführung. Seit dieser Zeit ist Rudolf Heß zum Wegbe­reiter des Vertrauens zwischen Volk und Führer geworden. Der Stellvertreter des Führers baute sein Amt und seine Arbeit nach eigenen Anschauungen und Ideen auf. Es galt, gerade in der ersten Zeit nach der Betrauung mit der neuen Aufgabe, die zahlreichen neuen Parteigenossen, die sich freu­dig dem Werke des Führers zur Verfügung stellten, zu ech­ten Nationalsozialisten zu erziehen und jeden auf den Platz zu stellen, an dem er sein Bestes leistete. Es galt, die Brücke zu schlagen zwischen Führer und Volk, es galt, der Regie­rung das Vertrauen des ganzen deutschen Volkes zu gewin­nen. Daß dies in so vollem Maße gelang, daß heute Volk und Führer ein starkes, untrennbares Ganzes darstellen, das ist nicht zuletzt dem Manne zu danken, der als Stell­vertreter des Führers der treueste Vorkämpfer für das große, unbeschränkte Vertrauen war, auf dem heute die Stärke der deutschen Nation beruht.

An seinem 45. Geburtstage grüßt Kroßdeutschland Rudolf Heß, dessen offenes, sympathisches Wesen und dessen gera­der, kämpferischer Charakter ihm vom ersten Tage an die Herzen des Volkes eroberte. S.

daß aber auf der Mittwoch-Sitzung des Kabinetts noch die ein­zelnen Durchführungsmöglichkeite» erörtert werden sollen. Be­achtlich ist, daß die Oppositionsblätter gegen den Gedanken der Wehrpflicht keinen Protest erheben, oder die Labour-Partei und auch die Gewerkschaften, die sich stets energisch gegen die Ein­führung der Wehrpflicht inFriedenszeiten" ausgesprochen haben. Immer mehr tauchen jetzt auch Meldungen auf, daß auch kn diesen Kreisen die Opposition gegen die Wehrpflicht schwächer