K. Seite — Nr. 82
Raaolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 20. April 1839
sollte die Dienstpflicht nicht mehr als eine lästige Störung der Berufstätigkeit empfinden, sondern als eine Ehre. Diesen Gesinnungswandel in jahrelanger unermüdlicher Arbeit herbeigeführt zu haben, ist ebenfalls das geschichtliche Verdienst des Führers.
Nach dieser gewaltigen Vorarbeit, die zu einer Wandlung der Einstellung und Denkweise der breiten Masse führte, unternahm er es, als Führer der geeinten Nation dem Reich durch Wehrhaftmachung wieder Ansehen und Macht zu verschaffen. Er wußte, was die Wehrmacht für das Zweite Reich bedeutete. Er nennt sie in „Mein Kampf": „die hohe Schule der deutschen Nation", „den größten Wertfaktor in der beginnenden Zersetzung des deutschen Volkskörpers". ... . ...
Als er zur Macht gelangte, schwebten die Abrüstungsverhandlungen. Da alle Staaten eine vollständige Abrüstung, wie sie das Diktat von Versailles dem Deutschen Reich auferlegt hatte, für untunlich hielten, bemühten sie sich in mehrjährigen Verhandlungen um eine angemessene Lösung der R ü st u n g s f r a g e. Die von Deutschland gestellten bescheidenen Forderungen, die nicht nur von Italien, sondern sogar von England als berechtigt anerkannt wurden, stießen in Frankreich auf eine starre Ablehnung. Den Franzosen genügten nicht die für sie günstigen Völkerbundssatzungen, der Locarno-Vertrag, der Kellogg-Pakt, die — nach ihrer Ansicht — unüberwindliche Maginotlinie und ihre Militärbündnisse. Frankreich wollte die dauernde Entmachtung Deutschlands. ...
Geduldig beteiligte sich der Führer an den Verhandlungen. Als er aber sah, daß sie zu nichts anderem als zu einer Fortsetzung der Machtloserhaltung des Deutschen Reiches führten, trat er kurz entschlossen aus der Abrüstungskonferenz aus. Am 16. März 1935 setzte er dann selbst die ihm angemessen erscheinende Stärke für das Heer, die Luftmacht und die Marine fest. Gleichzeitig führte er die Allgemeine Wehrpflicht wieder ein.
Die Tat des Führers löschte das Kernstück des Versailler Diktats aus dem Leben des deutschen Volkes und erhob Deutschland wieder zu einer wirklichen Großmacht. Wie einst das alte Heer, so wurde jetzt die neue Wehrmacht die soldatische Schule der Nation und der Hüter und Wächter oes Reiches.
Durch eine Reihe von Einrichtungen sorgte der Führer dafür, daß der Rekrut heute weit bessere Voraussetzungen für den Dienst beim Eintritt in die Wehrmacht mitbringt als in der Vorkriegszeit. Unbedingt wehrwillig, schon in der Schulzeit körperlich ertüchtigt und durch vormilitärische Ausbildung und Arbeitsdienst vorbereitet, betritt er die Kaserne.
Im Laufe der Jahre fand, gefördert durch die Vergrößerung des Reiches und die gewaltigen, schier wahnwitzigen Rüstungen der großen Demokratien, eine angemessene Verstärkung der Wehrmacht statt. Ob und wann solche Maßnahmen zu treffen sind, entscheidet der Führer. Heute wird nicht mehr in einem verständnislosen Reichstag um jedes Bataillon und jedes Kriegsschiff gefeilscht.
Der Führer steht als ObersterBefehlshaberder aus ihn vereidigten Wehrmacht in engster Beziehung zu ihr. Seine soldatische Veranlagung, die ihn veranlaßte, im Weltkrieg als Freiwilliger in die beste Armee der Welt einzutreten, läßt ihn gern den Uebungen der verschiedenen Wehrmachtsteile beiwohnen. Er interessiert sich lebhaft für alle Wehrfragen. Die Befestigung an der West- grenze entstand auf sein Geheiß. Gestützt auf die von ihm geschaffene Wehrmacht hat er, ohne daß ein anderer Staat sich dem entgegenzustellen wagte, unsere deutschen Brüder aus der Ostmark, dem Sudeten- und dem Memelland heimgeholt ins Reich, und Böhmen und Mähren wieder in den deutschen Machtbereich einbezogen.
Mögen die großen Demokratien Milliarden-Veträge für die materielle Verstärkung ihrer Rüstung ausgeben, ausschlaggebend für den Erfolg bleibt der E ei st, der die Wehrmacht beseelt. Auch unsere Ueberlegenheit in dieser Beziehung ist das Werk des Führers. Sie gestattet uns, im Verein mit den anderen uns durch des Führers Politik befreundeten autoritären Staaten beruhigt der Zukunft entgegenzusehen.
Die Wehrmacht des nationalsozialistischen Staates ist nationalsozialistisch. Sie ist die eine Säule des neuen Deutschlands und arbeitet zusammen mit der anderen, der Partei. Der Führer ist darauf bedacht, daß sie nicht abseits steht, sondern eng verbunden mit der Partei und dem Eesamtvolk bleibt. Bei den Parteitagen und allen Feierlichkeiten erscheint daher neben dem Kämpfer der Bewegung der Träger der Waffe, der Soldat. Gemeinsam werden sie dem Wunsch, daß der erfolgreiche Führer dem von ihm geschaffenen Eroßdeutschland auch lange erhalten bleiben möge, am Tage seines fünfzigsten Geburtstages Ausdruck geben mit dem Ruf: Heil Hitler!
Worte zwischen ihm und uns
Von Erich Otto Funk.
Der Führer rief und formt und führt.
Ihm folgt, wer seine Sprache spricht.
Und über die, die ihn gekürt und über sich hält er Gericht.
„Was ich auch immer tat und baute:
Aus eurem Glauben kam die Kraft, aus der ich Weg und Ziel erschaute.
Mein Wille eure Leidenschaft."
Und wir stehn still, die ehernen Kolonnen, und schwören um den Fahnenschaft:
. Bis auch die letzte Schlacht gewonnen:
Dein Wille, das ist unsre Kraft!"
„3m Anfang war das Wort!"
Die dichterische Kraft der Sprache des Führers
„Der Führer wird reden...", dieser Satz ruft in uns die Einnerung wach an die ungezählten Male, an denen Adolf Hitler zu uns sprach, zu den Tausenden, die auf den Kundgebungen ihn gleichzeitig sahen und hörten und zu den Millionen, die am Rundfunk Wort für Wort seiner Rede in sich aufsogen. Wie oft lauschten wir alle vor Beginn der Ueber- Iragung den Worten des Ansagers, der die Feierstimmung »ermittelte, die über den Menschenmassen lag. Wir hörten Las Brodeln der Stimmen, die sich tausendfältig überlagerten. Wir vernahmen die Heil-Rufe, die zum Jubelsturm anwuchfen, wenn der Führer das Podium bestieg. Und dann gebot das Wort des Führers Schweigen. In sachlicher Ruhe ertönte seine Stimme, und die Macht des gesprochenen Wortes wird spürbar, dieselbe Macht, die so oft das Volk zum Kampf für die Freiheit aufrief und siegte.
Für den Ausländer ist diese Wirkung der Führer-Worte ein durchaus geheimnisvoller Vorgang. Er vergleicht sie mit dem Einfluß heimischer Redner, die sich auch auf das Wort und die Rhetorik verstehen, die aber dennoch niemals so viel Teilnahme und Hingabe auszulösen vermögen. Wie erklärt sich jenes Rätsel, der völlige Fortfall jener Viertelstunde, die sonst Redner brauchen, um den „Kontakt" mit den Zuhörern zu finden? Der Führer hat selbst in seinem Werk „Mein Kampf" eine Antwort darauf gegeben: „Alle großen Bewegungen", so schreibt er hier, „sind Volksbewegungen, sind Vulkanausbrüche menschlicher Leidenschaften und seelischer Empfindungen, aufgerührt entweder durch die grausame Göttin der Not oder durch die Brandfackel des unter die Masse geschleuderten Wortes und sind nicht limo- nadige Ergüsse ästhetisierender Literaten und Salonhelden." Und weiter: „Völkerschicksale vermag nur ein Sturm von heißer Leidenschaft zu wenden, Leidenschaft erwecken aber kann nur, wer sie selbst in seinem Inneren trägt. Sie allein schenkt dann dem von ihr Erwählten die Worte, die Ham- merschlägen ähnlich die Tore der Herzen eines Volkes zu öffnen vermögen. Wem aber Leidenschaft versagt und der Mund verschlossen bleibt, den hat der Himmel nicht zum Verkünder seines Willens ausersehen."
Hier ist ausgesprochen, was den Kern des Geheimnisses ausmacht. Nicht die bloße Rhetorik vermag in Menschen eine Leidenschaft wachzurufen. Allein der Größe und dem Genie der Persönlichkeit entspricht die Leidenschaftlichkeit des Wortes und die Leidenschaftlichkeit der Wirkung im Volke. Das Wort ist das Mittel der Persönlichkeit. Diese schmiedet es zu einer Waffe, die, recht gebraucht, die gewaltigsten Seelen- und Volksbewegungen auslösen kann. Die nationalsozialistische Bewegung hat deshalb in neuer Form den Sinn der alten Wahrheit erlebt: „2m Anfang war das Wort."
Im Vorwort zu seinem Werk „Mein Kampf" sagt der Führer: „Ich weiß, daß ... jede große Bewegung auf dieser Erde ihr Wachsen den großen Rednern und nicht den großen Schreibern verdankt. Dennoch muß zur gleichmäßigen und einheitlichen Vertretung einer Lehre das Grundsätzliche derselben niedergelegt wLrden für immer. Hierbei sollen diese beiden Bände als Bausteine gelten, die ich dem gemeinsamen Werke beifüge." Das Werk des Führers ist heute in Millionen von Exemplaren verbreitet. Es hat nicht weniger unserem Volk seinen Stempel ausgeprägt. Von seiner durchaus dichterischen Formkrast nur wenige Beispiele! Da heißt es: „Wenn Menschenherzen brechen und Menschensee
len verzweifeln, dann blicken aus dem Dämmerlicht der Vergangenheit die großen Ueberwinder von Not und Sorge, von Schmach und Elend, von geistiger Unfreiheit und körperlichem Zwange auf sie hernieder und reichen dem verzagenden Sterblichen ihre ewigen Hände! Wehe dem Volke, das sich schämt, sie zu erfassen." Hier hat die Sprache eine gültige dichterische Form gefunden, die in ihrer Schlichtheit auch dem letzten Volksgenossen zugänglich ist. Diese Klar--- heit und Eindringlichkeit spricht auch besonders aus den Schlußworten der Rede, die der Führer im Frühjahr 1924 vor dem Volksaericktsbof ausivrack und die in ihrer prophetischen Sicht die Geschichte vorausverkündeten. Der Führer sagte damals: „Die Richter dieses Staates mögen uns ruhig ob unseres damaligen Handelns verurteilen, die Geschichte als Göttin einer höheren Wahrheit und eines besseren Rechtes, sie wird dennoch dereinst dieses Urteil lächelnd zerreißen, um uns alle sreizusprechen von Schuld und Fehler."
Zu solchen geballten, mehr an das Herz als an den Verstand gerichteten Formulierungen gelangt der Führer stets, wenn er den Blick von dem Augenblick auf die Ewigkeit, von der Gegenwart auf die große Vergangenheit und Zukunft lenkt. Sein Wort ist dann nicht von der augenblicklichen Leidenschaftlichkeit des polemischen Kämpfers, sondern von der großen Ruhe des seherischen, dichterischen Gestalters bestimmt. Die Ironie, durch die er seine Gegner mit wenigen, tödlichen Sätzen abtut, weicht dem besonnenen Ernst, der Vergangenheit und Zukunft als Zeugen für die Gegenwart herbeiruft. Das Dichterwort ist durch seine bildkräftige konkrete Allgemeingültigkeit charakterisiert. Die dichterisch zusammengeballten Formulierungen des Führers sind von einer Gültigkeit, daß sie ebenso wohl vor zwei Jahrhunderten wie in ferner Zukunft gesprochen sein könnten. Sie reichen wie jedes echte dichterische Wort über die Zeiten hinaus.
Nach Hegel ist es die Aufgabe des Staatsmannes, dem Volke zu sagen, was es „möchte", dem dunklen Gefühl im Worte Ausdruck zu geben, den ungeklärten Wunsch zum klaren Willen werden zu lassen. Nach Hölderlin ist es die Aufgabe des Dichters, das Ewige in reiner Form dem Volke zu reichen, das Unvergängliche in der Gegenwart aufleuch- ten zu lassen. Wer „Mein Kampf" liest oder einer Rede des Führers lauscht, erlebt immer wieder, dgß ihm das deutlich und offenbar wird, was in ihm als oftmals noch ungeklärte Vorstellung schlummerte.
Wolfgang Fährmann.
Deutschland größer und stärker
Nach fünf Jahren intensivster Aufbauarbeit kann Deutschland am 50. Geburtstage des Führers auf das vergangene sechste Jahr mit dem stolzen Bewußtsein zuriickblicken, daß in diesem Jahre erstmalig die Erfolge der Aufbauarbeit in großen außenpolitischen Ereignissen vor aller Welt klar zutage getreten sind. Deutschland ist nicht nur größer geworden, sondern auch stärker auf allen Lebensgebieten, insbesondere auch auf wirtschaftlichem Gebiete. Unter den politischen Großmächten steht es heute mit einem Gebiet von 635 000 Quadratkilometer und 86,2 Millionen Menschen an dritter Stelle hinter Rußland (Gesamtrußland: 21176 000 Quadratkilometer — angeblich — 171 Millionen Menschen, eine Ziffer, die um mindestens 20 Millionen zu hoch geschätzt sein dürfte) und den Vereinigten Staaten von Amerika mit 7 839 000 Quadratkilometer und 129 Millionen Menschen. Um 94 000 Quadratkilometer ist das jetzige Großdeutschland größer als das von 1914, dessen Umfang nur 541000 Quadratkilometer betrug, und die Bevölkerung des Reiches ist mehr als 20,5 Millionen, d. h. um fast ein Drittel größer als 1914. Rein gebietsmäßig sind die Verluste von Versailles längst wieder eingeholt. Damals verlor Deutschland einschließlich des Saarlandes 49 000 Quadratkilometer. Innerhalb der letzten zwölf Monate hat es aber nicht weniger als 165 000 Quadratkilometer neu gewonnen. Die nachstehende Tabelle gibt einen Ueberblick über die gebietsmäßige Entwicklung des Altreichs vor der Heimkehr der Ostmark bis zur Rückgliederung des Memellandes:
Eebietsumfang
Bevölkerung
in Quadratkilometer
in Mill.
Altreich
470 545
68,1
Oesterreich
83 764
6,8
Sudetendeutsche Gebiete
28 971
3.6
Protektorat
49 362
6,8
Memelgebiet
2 848
OM ,
Heutiges Reichsgebiet
^ 635 490
85,5
Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Bevölke- rungszisfern dieser Tabelle aus verschiedenen Jahren stammen (Altreich Anfang 1938, Oesterreich aus dem Jahre 1934, Sudetenland aus dem Jahre 1930) und daß inzwischen die Bevölkerung weiter gewachsen ist, wird nach vorläufigen Berechnungen die gesamte Bevölkerung des neuen Eroß- deutschlands zurzeit mit 86,2 Millionen Menschen angenommen.
Die Siedlungsdichte ist durch den Raumzuwachs von 144,7 Menschen je Quadratkilometer auf 134,5, als« um mehr als zehn Menschen gesunken. Dieses ziffernmäßig« Ergeonis scheint indessen günstiger, als es in der Tat ist, d. h. in Hinsicht auf die Ernährungslage Deutschlands. Denn die geringe Bevölkerungsdichte der Ostmark erklärt sich zu einem großen Teil aus dem überwiegend gebirgigen Charakter des Landes. Das Verhältnis der Bevölkerung zur landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ist jedenfalls keineswegs in demselben Ausmaß günstiger geworden.
Daß es aber in etwas doch gebessert worden ist, zeigen die Prozentziffern der Berufszugehörigkeit im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Es entfielen auf die Land- und Forstwirtschaft im Altreich 20,8 v. H. der Bevölkerung, in Oesterreich 27,3 v. H., im Sudetenland 23,0 v. H. und im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren 27,8 v. H. Insgesamt ergibt sich daraus ein Anteil der Land- und Forstwirtschaft im heutigen Eroßdeutschland von 24,7 v. H. der Eesamtbevöl- kerung. Berücksichtigt man weiter, daß insbesondere in der Ostmark noch starke Reserven der landwirtschaftlichen Leistungssteigerung vorhanden sind, so ist nicht zu verkennen, daß in späterer Zukunft der Gebietszuwachs auch zu einer Erleichterung der Ernährungslage führen wird, vorausgesetzt, daß nicht die Geburtenzunahme sich als stärker erweist.
Sehr erheblich sind die Gewinne, die das vergangene Jahr der deutschen Roh st offwirtschaft gebracht hat. Kohle und Erze, die beiden Grundstoffe wirtschaftlicher Machtentfaltung. haben eine nicht unansehnliche Verarößeruna er
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fahren. Die nachstehenden Tabellen geben eine Ilebersicht darüber:
Steinkohle '
Vorräte Förderung (1937) Mill. Tonnen 1009 Tonnen
Altreich
Ostmark
Sudetenland
Böhmen-Mähren
rd. 80 400 184 513
rd. 10 250
rd. 200 2 060
rd. 2 700 7 240
rd. 83 300 194 063
Altreich
Ostmark
Sudetenland
Böhmen-Mähren
Braunkohle Vorräte Mill. Tonnen rd. 56 800 rd. 300 rd. 11500 rd. 300 rd. 68 900
Förderung (1937) 1000 Tonnen 184 709 3 242 16 715 530 205 196
Die Eisenerzförderung des neuen Eroßdeutsch- lands hat eine entscheidende Steigerung durch die Eingliederung der Ostmark erfahren, die im Jahre 1937 mit 1,87 Mill. Tonnen rund 22 v. H. der Förderung des Altreiches ausmachte. Einschließlich der Ostmark wurde dadurch eine Förderung von 11,7 Mill. Tonnen erreicht. Die Eisenerzförderung im Protektorat Böhmen-Mähren belief sich 1937 auf rund 800 000 Tonnen, wobei 45 000 Tonnen auf die Manganerzförderung entfielen. Dabei ist freilich zu berücksichtigen, daß die Eisenerzförderung der ehemaliger Tschechoslowakei nur etwa 60 v. H. des Eigenbedarfs deckte, während der Rest hauptsächlich durch Einfuhr schwedischer Magneteisenerze beschafft werden mußte. Dem steht aber gegenüber, daß die Erzförderung der S l o w a k e i 1937 mit rund 830 000 Tonnen, davon 60 000 Tonnen Manganerz, ohne Zweifel in Zukunft der deutschen Hüttenindustrie, insbesondere der des Protektorates, zur Verfügung stehen wird, wobei weiter von Wichtigkeit ist, daß diese Erzförderung der Slowakei nur etwa 40 v. H. der Vorkriegsförderung darstellt. In der ehemaligen Tschecho-Slowakei herrschte der li- beralistische Grundsatz, die Waren dazu kaufen, wo man sie am billigsten bekommt, und da der Transport schwedischer Erze über die Elbe billiger war als der Transport slowakischer Erze zu den mährischen Hütten, wurde die Eisenerzförderung der Slowakei in solchem Umfange vernachlässigt. Das wird selbstverständlich in Zukunft anders werden, so daß auch in der Eisenerzförderung ein Plus zu verbuchen sein wird.
Die Roheisenkapazität des Altreichs, die nn Jahre 1937 15,9 Mill. Tonnen betrug, wurde durch die Ostmark um 389 000 Tonnen verbessert. Böhmen-Mähren hatte im Jahre 1937 eine Roheisenkapazität von rund 1,2 Mul. Tonnen. Um diese Ziffer erhöht sich also die Roheisenkapazität des heutigen Großdeutschlands.
Bei Rohstahl betrug die Produktion 1937 im Altreich 19,5 Mill. Tonnen, in Oesterreich 698 000 Tonnen und nn Protektorat 1,6 Mill. Tonnen.
Bei Walzwerkerzeugnissen bringt das Protektorat eine Erzeugung von rund 800000 Tonnen mit, das sind etwa 6 v. H. der reichsdeutschen Erzeugung von 14,2 Mill. Tonnen. Die Kapazität der Ostmark lag 1936 ber 288 000 Tonnen.
Einen sehr bedeutenden Zuwachs brachte die Gebietserweiterung auch für den gerade in den letzten Jahren immer wichtiger gewordenen RohstoffH al z. Für die Holzversorgung aus eigenen Waldbeständen ergibt sich ungefähr folgendes Bild:
Mill. Festmeter Derbholz
Altreich rd. 59,0
Oesterreich rd. 9,5
Sudetenland rd. 4,0
Böhmen-Mähren < rd. 4,5
Insgesamt: rd. 77,0
An sonstigen wertvollen Rohstoffen brachte die Ostmark neben ihrem Reichtum an Erzen und Holz ,die wichtige Maqnesitvorkommen» ein Rohstoff, für den die O> mark beinahe ein Monovol beüüt. AuL die K rd ol i o r d e-