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Nr. 92
Donnerstag, äen 20. April 1939
113. Jahrgang
Rundfunk-Ansprache Dr. Goebbels
zum 50. Geburtstag des Führers
Berlin, 19. April Reichsminister Dr. Goebbels hielt am Mittwoch abend über alle deutschen Sender eine Rede, in der er u. a. aussührte:
Meine deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen! In einer bewegten und unruhigen Welt begeht Deutschland am morgigen Tage ein nationales Fest in des Wortes wahrster Bedeutung. And diesen Tag mit allen Freuden zu begrüßen, ist dem deutschen Volke in seiner Gesamtheit nur eine Sache des Herzens und nicht des Verstandes.
Am morgigen Tage vollendet der Führer sein 50. Lebensjahr. An dem Stolz, der bei diesem festlichen Ereignis das ganze deutsche Volk erfüllt, nehmen alle uns befreundeten Völker innigsten und herzlichsten Anteil. Selbst die, die uns noch reserviert oder gar ablehnend gegenüberstehen, können sich dem starken Eindruck dieses Vorganges nicht entziehen. Der Name Adolf Hitler ist heute für die ganze Welt ein politisches Programm. An diesem Namen scheiden sich die Geister. Es gibt «jemanden auf dem weiten Erdenrund, der diesem Namen gegenüber gleichgültig bleiben könnte. Für die einen bedeutet er Hoffnung, Glaube und Zukunft, für die anderen ist er vielfach noch ein Abbild verzerrten Hasses, niedriger Lüge und feiger Verleumdung.
Das höchste, was ein Mensch auf Erden erreichen kann, ist, daß er einer geschichtlichen Epoche seinen Namen gibt und den Stempel seiner Persönlichkeit unauslöschlich seiner Zeit ausdrückt. Das kann man im weitesten Umfange vom Führer sagen. Er ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Adolf Hitler hat der geschichtlichen Entwicklung nicht nur seines Landes, sondern, man kann es ohne llebertreibung behaupten, der geschichtlichen Entwicklung Europas eine neue Richtung gewiesen, ja, er ist gewissermaßen der hervorstechendste Garant der neuen Ordnung in Europa. Es ist jetzt über ein Jahr her, daß der Führer die Frage des Anschlußes Oesterreichs an das Reich löste. Damals beging das ganze Volk seinen 49. Geburtstag in der festlichsten Weife. 7,5 Millionen Menschen aus der Ostmark hatten die Heimkehr ins Reich vollzogen. Wie durch ein Wunder war eine Frage Mitteleuropas, von der man fast hätte glauben mögen, daß sie überhaupt unlösbar sei, einer grundsätzlichen Lösung zugeführt worden.
Heute am Vorabend des 50. Geburtstages des Führers verzeichnen wir nun die beglückende Tatsache, daß wiederum die Karte Europas zugunsten des Reiches in weitestgehender Weise geändert worden ist; und zwar hat sich diese Aenderung — ein Vorgang, der einzigartig in der Geschichte ist — ohne jedes Blutvergießen vollzogen. Sie verfolgte nur das eine klare Ziel, Frieden in einem europäischen Raumgebiet zu schaffen, in dem die Gegensätze so hart aneinanderstietzen, daß die Gefahr bestand, es könnte sich aus dieser Reibung früher oder später ein allgemeiner europäischer Brand entzünden. Dieser Frieden konnte nur geschaffen werden auf der Grundlage einer höheren, instinkt- sicheren Einsicht, die von der Erkenntnis ausging, daß nur die Macht einem Volke die Möglichkeit gibt, fällig werdende Probleme einer endgültigen Lösung zuzuführen.
Was wir heute erleben, ist für «ns alte Nationalsozialisten nichts Neues. Es kann uns darum auch um den Ausgang des schweren Lebenskampfes, den Deutschland zur Zeit durchficht, nicht bange sein. Das fühlt auch instinktiv unser ganzes Volk. Daraus entspringt das blinde und unerschütterliche Vertrauen, das es dem Führer entgegenbringt.
Der Mann von der Straße ist meistens kaum in der Lage, eine politische Situation in ihrer Gesamtheit zu durchschauen und zu überprüfen. Dazu fehlen ihm Hebung, Erfahrung und vor allein die erkenntniskritischen Unterlagen, die notwendig find, um zu einem ganz klaren und eindeutigen Urteil zu komme«. Es ist deshalb allzu verständlich, daß er sich nur ungern an Theorien oder Programme anklammert, daß er vielmehr seine eigene Sicherheit ständig in bestem und vertrauensvollem Anschluß an «ine Persönlichkeit zu suchen und zu finden bemüht ist. Ein Volk wird immer nur dann doktrinär, wenwdie Zeit, die es durchlebt, persönlichkeitsarm ist. Steht aber an seiner Spitze ein Mann von geschichtlichem Format, der nicht nur führen will, sondern der auch führen kann, so wird sich das Volk mit vollem Herzen ihm anschließen, wird ihm willig und gehorsam Gefolgschaft leisten, ja, mehr noch, sich mit dem ganzen Vorrat seiner Lieb« und seines blinden Vertrauens ihm und seinem Werke zur Verfügung stellen. Ein Volk ist zu jedem Opfer fähig, wenn es Weiß, wofür das Opfer gebracht wird und daß es ihm Rahmen einer großen Aufgabe notwendig ist. Das ist heute bei Deutschland der Fall. Keine von den vielen politischen Parolen, die leit 1918 durch die breiten Masten unseres Volkes gingen, hat eine so tiefe und nachhaltige Wirkung in der ganzen Nation ausgeübt wie das Wort: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer!"
Run ist das Eroßdeutsche Reich im wahrsten Sinne des Wortes verwirklicht worden. Mehr noch, der Führer hat Mitteleuropa feinen Frieden zurückgegeben. Es ist klar, daß das den Neidern lies nationalsozialistischen Reiches in den demokratischen Weststaaten nicht ins Konzept patzt. Sie hatten ja durch den Versailler Vertrag rings um Deutschland Brandherde angelegt, die Ke je nach Bedarf anfachen wollten, um das Reich ständig in Schwierigkeiten zu halten. Wir strafen ihr hysterisches Geschrei «it souveräner Verachtung, und diese souveräne Verachtung wird vom gauzen deutsche« Volk geteilt. Das deutsche Volk fühlt sich durch den Führer wieder in die ihm gebührende Weltstellung hineingehoben. Das Reich steht im Schatten des deutschen Schwertes. In der nationale« Sicherheit, die durch die deutsche Wehrmacht garantiert wird, blühen Wirtschaft. Kultur und
Volksleben. Das Land, ehedem in tiefster Ohnmacht versunken, ist zu neuer Größe emporgestiegen.
Das alles steht uns heute vor Augen, wenn wir als festliche Ration beginnen, den 50. Geburtstag des Mannes zu feiern, dem wir unseres Reiches Ehre, unseres Landes Macht und unseres Volkes Größe zu verdanken haben. Es gibt keinen Deutsche« tu unseren Grenzen selbst und in der weiten Welt, der an diesem Tage nicht innigsten und herzlichsten Anteil nähme. Er ist ei« Feiertag der Nation, und wir wollen ihn auch als solchen begehen.
So richten wir denn in dieser festliche« Stunde, da wir damit beginne«, den SO. Geburtstag des Führers als große nationale Gemeinschaft zu feiern, unsere heiße Bitte an den allmächtigen Gott, ihm auch für die Zukunft in seinem Leben und in seinem Wirken i« seinen gnädigen Schutz nehmen zu wollen. Er erfülle dem deutschen Volke seine innigste Bitte und erhalte ihm den Führer iu Kraft und Gesundheit noch auf viele Lahre und Jahrzehnte. Dan« braucht uns um die Zukunft unseres Reiches nicht bange zu sei«. Dann liegt das Schicksal der deutsche» Nation wohlbehütet iu fester und sicherer Hand. Wir aber, die wir des Führers älteste Gefolgsleute «ud Mitkämpfer stud, schließe» uns in dieser festlichen Stunde zusammen in dem herzlichen Wunsch, mit dem wir seit jeher deu Geburtstag dieses Mannes begingen.
Möge er uns bleiben, was er uns ist und was er uns immer war:
Unser Hitler!
Gratulation des Jührerborys der Partei
Ansprache des Stellvertreters des Führers Rudolf Hetz
Berli«, 19. April. Bei der Gratulation des Führerkorps der NSDAP, richtete der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß folgende Ansprache an den Führer:
Mein Führer! Zur Feier Ihres 5V. Geburtstages ist die Führerschaft Ihrer Bewegung hier vor Ihnen angetreten. Die Führerschaft der Bewegung, mit der Sie das Schicksal Deutschlands gemeistert haben. Diese Führerschaft ist zugleich die Vertretung des deutschen Volkes; sie ist selbst ein Teil dieses Volkes; zusammengekommen aus allen Gauen, herausgewachsen aus allen Schichten und Ständen ist sie die Vertretung einer wahren Demokratie.
Im Namen Ihrer politischen Führerschaft und somit im Namen des ganzen deutschen Volkes darf ich Ihnen aus tiefem Herzen Glück wünschen zu Ihrem 50. Geburtstage — zu dem Tage, der eines der schönste» Feste der Nation ist.
Heber allen anderen Empfindungen beseelt uns heute die erneute Bitte an den Höchsten, daß er Sie uns Deutschen weiterhin gesund erhalte und daß er Ihnen noch lange die Kraft gebe zur Ausübung Ihres so schweren Amtes. Wir bitten ihn, daß er Ihrem Wirken weiter seinen Segen leihe — den Segen, den er unserem Volke gab, nachdem Sie, mein Führer, es würdig gemacht haben dieses Segens.
Durch Sie hat die Vorsehung das Wunder vollzogen, auf das Millionen Deutscher allein noch hofften zur Errettung Deutschlands. Durch Sie, mein Führer, ist Deutschland frei geworden. Durch Sie ist es stark geworden. Dank Ihrer steht es wieder gleichberechtigt «eben den anderen großen Nationen. Mit einem Mut, der nur wenigen Männern in der Geschichte eigen gewesen, find Sie den schweren Weg gegangen, den Sie für Deutschland gehen mußten.
Mit einem Mut ohnegleichen haben Sie jene Entschlüsse gefaßt und durchgehalten, die Sie als notwendig erkannten für Lebe» und Zukunft unseres Volkes. Dem Mutigen Hilst Gott: Gott aber gibt auch demjenigen Mut, dem er helfen will und durch den er ein Volk retten will. Dank Ihres Mutes werden auch künftig — das ist unser Glaube — alle AuschlSge auf die K«j. heit und Sicherheit unseres Volkes zunichte werde«.
Sie haben die Verbindung geschaffen zwische« deu Große» der Vergangenheit, einer lebensstarken Gegenwart und der werde» den Zukunft unseres Volkes. Sie haben die deutsche Geschichte nnserer Tage wieder verknüpft mit dem Geist und dem Wolle» der großen Deutschen einer vergangenen Zeit — und der Geist dieser Großen ist mit Ihnen. Dessen eingedenk darf im Rame» der Bewegung vergilbte Blatter Ihnen übergeben, die einst die Hand eines der bedeutendsten Gestalter deutschen Schicksals berührt, die seine Schristziige tragen, die von seinem Geiste uus übermitteln. SO Briefe Friedrichs des Große« gibt dieVewegunginJhrenBesitz und damit iu deu Besitz , der deutschen Ration!
I Mein Führer! Für alles das, was Sie Deutschland und uns gegeben haben, vermöge« wir, Ihre Führerschaft, Ihnen so wenig zu danken, wie das ganze deutsche Volk es Ihnen zu dankeu vermag. Die Millionen unseres Volkes würden gerne jede» Wunsch von Ihrem Gesicht ablesen und ihn erfülle», wenn sie es nur vermöchte«. Eines aber können sie — können wir alle und werden wir alle tun: Wir werden in Treue de» schweren Weg, den Sie gehen. Ihnen, mein Führer, dadurch zu erleichtern versuchen, daß wir Zchnen folgen in immerwährender Bereitschaft, i» stets neuer, restloser Hingabe a« Ihr Werk.
Wir aber, die Angehörige« Ihrer Führerschaft, denen es vergönnt ist, unter Ihnen, mein Führer, im Volke zu wirken, wir legen all unser Wünschen, all unser Hoffe«, all unsere Liebe für ELe rn de» alte« Kampfruf: Adolf Hitler — Sieg Heil >
Weltbild (M).
Der Gruß eines Volkes
Heber Eroßdeutschlands Städten und Dörfern wehen die Fahnen «nd Banner des Reiches und grüßen den Führer zu seinem 50. Geburtstag. Zum Frühlingsschmuck der Natur gesellt sich in Stadt und Land der Erünschmuck von Häusern, Schaufenstern und Straßen, der Lichterglanz und Fackelschein der Städte, sowie der Jubel und die Freude des ganzen deutschen Volkes. Der Treue und Verbundenheit, di» dem Führer in diesen äußeren Zeichen entgegenstrahlt, gesellt sich das Gefühl tiefster Dankbarkett und der Herzenswunsch des ganzen Volkes zu: Der Allmächtige möge die Arbeit des Führers weiter segnen »nd ihn uns lange iu Gesundheit und Kraft erhalte«!
Deutsche aller Lebensalter haben sich an diesem Führer- Geburtstag in die Reihen des Führers politischer Armee gestellt. 800 000 Jungen und Mädel traten zur HI. und zum VDM. über. Sie, die Jugend Deutschlands, ist die Zukunft des Eroßdeutschen Reiches, das damit für unabsehbare Zeiten auf festen Grund gestellt wird. Und wie alljährlich werden heute Abend am Geburtstag des Führers die Politische« Letter, Walter und Warte, Leiterinnen »nd Malierinnen der Partei und angeschlosseueu Verbände feierlich vereidigt und geloben unverbrüchliche Treue und unbedingten Gehorsam. So wird ein ganzes Volk freiwillig für große verantwortungsvolle Aufgaben in Pflicht genommen, das Deutsch, lands Schicksal trägt.
Das große Erleben der Jahre seit 1933 unter Führung Adolf Hitlers tritt an des Führers 50. Geburtstag in Wort und Bild bei jedem Deutschen nachdrücklichst in Erinnerung. Wir alle stehen noch unter der Wirkung der weltgeschichtlichen Ereignisse des Jahres 1938 und der erste« Monate des laufenden Jahres. Eroßdeutschland erstand! Wir find von Stolz und Bewunderung erfüllt über das, was der Führer durch die Sammlung und Weckung der Kräfte de» ga» zen Volkes dem Reiche an äußerer Machtgeltung schuf. Wir wissen auch, daß es der Kraft und des geschlossenen Willen» des ganzen Volkes bedarf, «m gegen eine Welt von Feinden Deutschlands Lebensrecht und Weltstellung za festigen und auszubauen und wir geloben dem Führer gerne und freudig, seiner Leitung zu folgen «nd alle Kraft einzusetzea für Deutschland. Wie ein Wunder mutet es uns an, was aus Deutschland im Innern und aus dem deutschen Volk in seiner Haltung unter Führung Adolf Hitlers geworden ist. Die Entwicklung der Kräfte aus allen Gebieten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens hat die Notstände der Nachkriegszeit beseitigt «nd in der Formung der Volksgemeinschaft sich höchste Ziele gesetzt, deren Erreichung schon jetzt der Wirklichkett nahe gerückt ist. All das — nur skizzenhaft angedeutet — wird an des Führers Geburtstag vor der deutschen Seele lebendig und jeder Deutsche, der