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Nagolde, TaMatt »Der Gesellschafter'
Mittwoch, den 19. April 1939
Den gewaltigsten Eindruck aber wird man von Berlins > großer Prachtstraße doch erst bei Einbruch der Dunkelheit s gewinnen, wenn auf der ganzen Strecke vom Brandenburger j Tor bis zum Adolf Hitler-Platz die 700 neuen, zweiarmigen i Kandelaber erstrahlen, deren taghelles Licht sich aus der Strecke Brandenburger Tor — Charlottenburger Tor noch ! mit dem Feuerschein der hohen Pylone und dem Scheinwerferlicht der 90 kleineren Pylone mischen wird — ein > Eindruck von geradezu märchenhafter Pracht! Die Ostwest- - achse wird jedoch allein durch die neuen Kandelaber in ! einer Lichtfülle gebadet sein, gegen die die bisherige Beleuchtung nur noch als matter Dämmerschatten wirkt...
Auf den einzelnen Plätzen der Achse ist die Beleuchtung und die Ausschmückung besonders schön. Der Hindenburg- platz vor dem Brandenburger Tor wird in einem Meer von Licht erstrahlen, am Großen Stern wird die Siegessäule durch Riesenscheinwerfer angestrahlt, und ebenso wird das Bismarck-Denkmal, das hier seinen neuen Platz fand, sich in strahlendem Licht vom ersten Frühlingsgrün des Tiergartens abheben. Nicht minder sorgen am Knie besondere Scheinwerfer für taghelle Beleuchtung des Platzes.
Berlin schmückt sich zum Führergeburtstag. Und seine neue Prachtstraße zeigt sich in märchenhaftem Festgewand.
stekschieüene;
Aufruf Gauleiter Bohles zum Geburtstag des Führers. Zum 50. Geburtstag des Führers erließ der Leiter der Auslandsorganisation, Gauleiter E. W. Bohle, einen Aufruf an die Ausländsdeutschen und die deutschen Seefahrer.
General Zander Präsident des Aero-Clubs. Zum Nachfolger des langjährigen Präsidenten des Aero-Clubs von Deutschland, Wolfgang von Gronau, ernannte der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Eeneralfeldmarschall Eöring, den General der Flieger z. V. Zander. Oberstleutnant von Gronau tritt in den nächsten Tagen seinen Posten als Luftattache bei der deutschen Botschaft in Tokio an.
Dänische Fischer für deutsche Fischereifahrzeuge. Am Sonntag wurden 120 junge Fischer von Aalborg nach Wesermünde auf die Fahrt geschickt, wo sie für die Hochseefischerei von einer dortigen Trawler-Genossenschaft angeheuert worden sind. Die Vertreter der Gesellschaft erklärten, sie würden binnen kurzem noch Bedarf für weitere Fischer haben. Ferner sei es möglich, daß man demnächst auch mehrere hundert dänische Frauen für Fischkonservenfabriken in Deutschland brauchen werde. Bei der schlechten Lage der dänischen Fischer wird diese Arbeitsmöglichkeit in Deutschland von ihnen sehr begrüßt.
Eisenbahnunglück in Vritisch-Jndien. Wie aus Kalkutta berichtet wird, ereignete sich in der Nacht zum Montag auf der Eisenbahn in Ostbengalen 66 Meilen von Kalkutta bei der Station Nadia ein Zugzusammenstoß, bei dem 26 Ver- sonen getötet und 26 verletzt wurden.
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Die Bremsen waren nicht in Ordnung Göppingen, 17. April. Der Unfall der KdF.-Kleinkunstbühne am 21. Januar zwischen Ebersbach und Reichenbach ist noch in Erinnerung. Er hatte jetzt vor dem Schöffengericht Göppingen sein Nachspiel. Die Künstlertruppe war mit einem Stuttgarter Omnibus aus dem Wege nach Salach und wurde von dem Lieferwagen eines Gemüsehändlers aus Untertürkheim angefahren. Dieser Lastwagen hatte wegen eines Radfahrers, den er zunächst überholen wollte, abbremsen müssen, da der Omnibus ihm entgegenkam. Durch das Abbremsen war der Lastkraftwagen ins ! Schleudern gekommen, wie sich später herausstellte deshalb, weil die Fußbremse an den beiden rechten Rädern nicht in Ordnung war. Der Lenker des Fahrzeuges hatte die Herrschaft über den Wagen verloren. Der Aufprall war sehr stark. Beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt und acht Insassen des Omnibusses sowie, der Lenker und Beifahrer des Lastwagens verletzt. Die Verletzungen waren ziemlich schwer, so daß ein Teil der Betroffenen heute noch unter den Folgen zu leiden hat. Es war nun dem Lenker des Lastkraftwagens der Vorwurf gemacht worden, er habe die Verletzungen der Insassen des Omnibusses und seines Beifahrers deshalb fahrlässig verschuldet, weil er mit dem Lastkraftwagen gefahren sei, obwohl er hätte feststellen müssen, daß die Bremsen seines Fahrzeuges nicht in Ordnung sind. Der An
geklagte machte geltend, er sei an dem betreffenden Tag schon eine größere Strecke gefahren und habe bis zum Unfall nicht bemerkt, daß an der Bremse etwas nicht in Ordnung fei. Er sei deshalb am Unfall unschuldig.
Der Staatsanwalt beantragte eine Geldstrafe von 280 RM. Das Gericht sprach den Angeklagten frei, da es nicht voll davon überzeugt war, daß er den fehlerhaften Zustand seiner Bremse bemerkt hatte und trotzdem gefahren war.
Zuchthaus für Brandstifter
Mm, 17. April. Das Schwurgericht Ulm verhandelte gegen den verheirateten Joseph Müller aus Hochdorf (Kreis Biberach) wegen Brandstiftung. Müller hatte am 24. März d. I. sein Haus, das ihm nicht mehr gefiel und für das er gerne auf Kosten der Versicherung ein neues gehabt hätte, mit dem Erfolg in Brand gesteckt, daß es bis auf die Grundmauern niederbrannte. Wie der Angeklagte zugab, hatte er sich schon lange mit dem Gedanken der Brandstiftung befaßt. Natürlich hatte er das Gebäude auch recht hoch versichert und das Mobiliar allein mit 20 000 RM. Wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Versicherungsbetrug erkannte das Gericht aus zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust.
' — Ebrenpar.iLe der ^--Bersüg«»gs«::.p/S und der Polizei am 28. April. Auf Befehl des Reichsführers ff und Chefs der deutschen Polizei finden zum 50. Geburtstag des Fühers am 20. Aprrl 1930 an allen größeren Standorten gemeinsame Paraden und Vorbeimärsche von ff und Polizei statt. Im Bereich des ff- Oberabschnitts Südwest wird eine solche Ehrenparade der ff- Versügungstruppe und der Polizei in Stuttgart durch- gesührt, an der der Musik- und Spielmannszug des Krad- Schützenüataillons ff „z. b. V." aus Ellwangen, sowie zwei Stürme dieses Bataillons mit Stnrmbannfahne und zwei Hundertschaften der Schutzpolizei Stuttgart mit Standortfahne reil- nehmen. Am Köniasbau wird gegen 9 Uhr der Vorbeimarsch der Parade stattfinden.
— Muttertag immer am dritten Sonntag im Mai. Da in der Oeffentlichkeit noch verschiedentlich Mißverständnisse Uber den Termin des Muttertages bestehen, wird von zuständiger Stelle nochmals darauf hingewiesen, daß der Muttertag künftig einheitlich jeweis auf den dritten Sonntag im Mai. in diesem Jahre also auf den 21. Mai. statt.
Alle vier Vereins haben 2:2 Punkte!
In der Eaugruppe 3 in der Deutschen Fußball-Meisterschaft haben nun alle vier Vereine 2:2 Punkte und die Reihenfolge in der Tabelle richtet sich lediglich nach dem Torverhältnis. Die Situation ist also so offen wie nur möglich geworden und wer schließlich Gruppensieger werden wird, läßt sich heute unmöglich Voraussagen. Die Kickers und Dessau haben bewiesen, daß mit ihnen doch mehr zu rechnen ist, als man nach den ersten Ergebnissen annehmen konnte, andererseits ließen Admira und der VfR. Mannheim erkennen, daß auch sie zu verwunden sind.
Westdeutscher Nundflug am 24. und 25. Juni 1839
Der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, General der Flieger Christiansen, hat, wie berichtet, bereits bei seinem Besuch in Karlsruhe mitgeteilt, daß in diesem Jahre der Deutschland-Flug ausfallen muß, dafür aber vier große Flugwettbewerbe stattfinden würden. An einem dieser Wettbewerbe ist auch die NSFK.- Eruppe 15 und 16 beteiligt und zwar am Westdeutschen Rundflug am 24. und 25. Juni 1939. An diesem Rundflug werden folgende Gruppen berührt: NSFK.-Eruppe 3, NSFK.-Eruppe 8, NSFK.-Eruppe 10. NSFK.-Gruckcke 11, NSFK.-Gruppe 13, NS.- FK.-Eruppe 15, NSFK.-Eruppe 16. Der Start ist auf dem Flugplatz Konstanz, Zielflughafen am 24. Juni der Flugplatz Kassel und Endziel der Flughafen Köln. Beteiligt sind 32 NS.- FK.-Standarten.
Außerdem werden durchgeführt am 20. und 21. Mai der Ostpreußen-Flug. am 10. und 11. Juni der Nordostdeutsche Rundflug und am 15. und 16. Juli der Mitteldeutsche Rundflug.
Kurze SporLrrmdschrm
Deutscher Mannschaftsmeister im Geräteturnen wurde der TSV. Leuna, der beim Endkampf in Flensburg den Titelhalter 1860 München entthronen konnte. Leuna siegte mit 1144,8 Punkten knapp vor München 1143,2, TV. Villingen 1142 und dem etwas zurückgefallenen PSV. Stuttgart (1119 Punkte). Bester Einzelturner war einmal mehr Kurt Krötzsch-Leuna mit 236,2 Punkten vor Göggel-Stuttgart (235,5) und Stangl-München (234.2 Punkte).
Roman von Klara Haidhausen.
llrheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Negensburg. L4. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Frau Hormann hatte inzwischen auf die Tischglocke gedrückt, nun trat sie mit Ditha auf den Gang hinaus und rief dem von unten heraufkommenden Mädchen mit ihrer Hellen Stimme entgegen: „Marta, führen Sie bitte das Fräulein ins Ordinationszimmer!"
Mit wild pochendem Herzen folgte Ditha dem Mädchen Ln die blumengeschmückte Diele, sah halb wie im Traum, wie es die mit starkem Polster abgedichtete Außentüre und nach kurzem Klopfen auch die Jnnentüre öffnete. Dann stand sie im Zimmer.
Wie aus weiter Ferne drang wieder das jämmerliche Kinderweinsn an ihr Ohr, dazwischenhinein abgerissene, von heftigem Schluchzen unterbrochene Liebkosungen einer Frauenstimme und nun wieder — tröstend, beruhigend — Franz Hormanns Stimme.
t Bei diesem Klang, den sie wie eine Verdurstende in sich trank, wich die Schwäche und der Schleier, der alles flimmernd und flirrend vor ihren Augen hatte verschwimmen lassen, zerriß. Sie sah Franz Hormann! Einen kurzen, kaum meßbaren Augenblick gönnte sie ihrem Herzen sein Recht, sich des Glücks dieser Stunde bewußt zu werden, gönnte ste's ihren Augen, das Bild des Geliebten zu umlassen.
Sie sah seine hohe, schlanke Gestalt, sein halb abgewandtes, männlich schönes Gesicht, den weichen, fein geschwungenen Mund, der sie einmal so heiß geküßt, das volle dunkle Haar, das sie so gern in scherzendem Tändelspiel gezaust! Eine brausende Welle von Glück strömte über sie hin — in diesem Augenblick wußte Ditha Günther, daß sie trotz allem und allem recht gehandelt hatte. Weggewischt war die bange Frage, die so oft, wenn sie sich die Stunde
des Wiedersehens ausgemalt hatte, quälend in ihr ausgs- stiegen war: Wie werde ich ihn wiederfinden? Da war nur noch eins, ein unendlich seliges Wissen: Ich habe ihn wiedergefunden, ganz io, wie ich ihn einst verließ, ganz so, wie ich sein Bild all die Jahre der Trennung in meinem Herzen trug!
Aber nur wenig Pulsschläge lang gewährte Ditha diesem heißströmenden Elücksgefühl Zeit und Raum. Dann siegte der Ernst der Stunde und ihr ärztliches Pflichtgefühl, das ihr noch nie gestattet hatte, persönliche Wünsche über die Anforderungen ihres hohen Berufes zu stellen.
Mit raschem, sicheren Blick erfaßte sie die Situation. , Da war Franz über ein schreiendes, zappelndes, blutüber- ' strömtes Etwas auf dem Untersuchungstisch gebeugt, das er sich vergebens zu beruhigen mühte, — da war eine unendlich aufgeregte, schluchzende Mutter, die durch ihre eigene Fassungslosigkeit die Aufregung des Kindes nur noch vermehrte.
Mit raschem Schritt trat Ditha näher.
Doktor Hormann hatte bei ihrem Eintritt — wohl in der Annahme, daß es die Mutter sei, die er zu Hilfe gerufen hatte — gar nicht aufgeblickt. Erst als Dithas ruhige Stimme durch all den Lärm an sein Ohr drang, hob er den Kopf und sah überrascht in das ernste, feine Mädchengesicht mit den blauen, strahlenden Augen.
„Verzeihen Sie, Herr Doktor" — Ditha wunderte sich selbst, wie kühl und förmlich ihr die Worte von den Lippen kamen, hätte Ilse sie jetzt gehört, sie wäre sicherlich zufrieden gewesen — „ich bin Lore Berger. Darf ich Ihnen gleich behilflich sein?"
„Ja, bitte!" Franz Hormann nickte flüchtig und wandte seine Aufmerksamkeit sofort wieder dem Kinde zu. Auch er war ein Arzt, der ganz in seinem Berufe aufging und in seiner Sprechstunde kein anderes Jnteress. kannte als das seiner Patienten. Zu höflichen Redensarten war später auch noch Zeit. „Vielleicht ist es Ihnen möglich, die Kleine ein wenig zu beruhigen, damit ich besser untersuchen kann!"
Ditha kannte derartige Situationen zur Genüge aus ihrer Praxis und wußte, daß sie erst die Mutter zur Ruhe
Württemberg schlug Bayer« 11:5. Vor 700 Zuschauern konnte am Sonntag die württembergischs Vox-Gaumannschaft im Saal der Zeppelin-Wohlfahrt in Frievrichshafen über Bayern einen 11:5-Sieg erringen. Es gab in allen Klassen sehr Harts und spannende Kämpfe, von beiden Mannschaften mit letztem Einsatz geführt. Die bayerischen Boxer zeigten sich insofern nicht von bester Seite, als sie durchweg sehr unrein kämpften.
Buntes Allerlei-
Die Spatzen von Buenos Aires
Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man europäische Vögel nach Südamerika verpflanzen. Trotzdem stammen die Spatzen von Buenos Aires aus Europa. Ein Einwohner von Buenos Aires, ein Freund der gefiederten Sänger, der aus Spanien stammte, machte vor mehr als hundert Jahren die Beobachtung, daß der Hauptstadt Argentiniens die Spatzen fehlten, deren eintöniges „Schilp — Schilp" ihm aus der Heimat so vertraut war. Von einer Reise nach Spanien brachte er deshalb im Käfig fünfzig Sperlinge mit nach Südamerika, ließ sie in einer Kirche segnen und dann in die Luft aufsteigen. Die Spatzen fühlten sich in der neuen Kolonie bald heimisch und vermehrten sich außerordentlich schnell. Heute kann man die Spatzen in Buenos Aires und Umgebung nur nach Tausenden zählen.
Mit der Motorspritze gegen — Kriihenschwärme
- Die Anwendung von Druckspritzeu gegen Schädlinge ist nichts Neues. Daß man aber die Motorspritze gegen Kräheuschwärme einsetzt, ist sicher noch nicht dagewesen. Seit Jahresfrist haben sich in Limburg auf den hohen Uferbäumen der Lahn viele hundert Krähen angesiedelt und Dutzende von Nester» errichtet. ! Die umliegenden Gartenbesitzer wurden durch die Krähen schwer ! geschädigt. Nachdem nun Schießen nichts half, versuchte man es I mit der Motorspritze, Anfänglich wollte es nicht recht gehen, bis ! dann plötzlich ein Nest nach dem anderen gesprengt wurde. Man i hofft, daß sich die Krähen nun in die Umgegend zerstreuen, da sie gegen Störungen aller Art sehr empfindlich sind.
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! Programm des Reichssenders Stuttgart
Donnerstag, 28. April: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter- : bericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaft-
> liche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert. Frühnach- j richten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbe- ! richte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Morgenmusik, 9.20 Für Dich daheim, i 10.00 Feierstunde für die deutsche Jugend, 11.30 Volksmusik und ! Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 i Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mit- I tagskonzert, 14.00 Zauber der Stimme. 16.00 Nachmittagskon- ! zert, 18.00 „Ein einig Zelt ob allem deutschen Land", 18.30 Aus ? Zeit und Leben, 19.00 Walzerklänge aus Wien, 19.45 Kurzbe- ! richte, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 „Unser j singendes, klingendes Frankfurt", 22.00 Nachrichten des Drahtlo- j sen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Volks- und llnter- ! Haltungsmusik, 24.00 Nachtkonzert.
j Freitag, 21. April: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter-
> bericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtsthaft- i liche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnach-
richten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbe- ^ richte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Musik am Morgen, 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Ein Mensch verschenkt sein Werk, 10.30 Leibesübungen: Auf die Plätze — fertig — los!, 11.30 Volksmusik und . Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.08 Werkkonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Dvorak — Smetana, 16.00 Und nun klingt Danzig auf, 17.00 Musik zum Tee, 18.00 Melodie und Rhythmus, 18.30 Aus Zeit und Leben, 18.40 Kurzberichte, 19.00 Meisterorchester spielen zum Tanz, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dien- s stes, 20.10 Der Staubsauger, 21.00 Sinfoniekonzert, 22.00 Nach- l richten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, würt- s tembergische und badische Sportvorscha«, 22.30 Musik zur Unter- ! Haltung und zum Tanz, 24.00 Nachtkonzert.
> Samstag, 22. April: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter- ! bericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaft- ! liche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnach- ! richten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbe- ! berichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Wohl bekomm's!, 9.20 Für Dich ! daheim, 10.00 Der Zug des schwarzen Herzogs, 10.30 Eröffnung ? der Reichsgartenschau. 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten
des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Bunte Volksmusik, 15.00 Gute Laune!, 16.00 Am Neckar ! und am Rhein, laßt uns fröhlich sein!. 18.00 „Tonbericht der Woche", 19.00 Erfüllte Wünsche, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.10 Unser Tanzabend, 22.00 Nachrichten des i Drahtlosen Dienstes. Wetter- und Sportbericht, 22.30 Wir tanzen i in den Sonntag, 24.00 Nachtkonzcrt.
bringen mußte, ehe es ihr gelingen konnte, die Aufregung des Kindes zu dämpfen. Liebenswürdig, aber bestimmt wandte sie sich an die junge elegante Frau, die offenbar den besten Gesellschaftskreisen angehörte, und löste mit sanfter Gewalt die zitternden Hände der jungen Mutter von den Armen des kleinen Mädchens. „Gestatten Sie, bitte, gnädige Frau, daß ich Ihren Platz einnehme! Vielleicht setzen Sie sich einstweilen hieher und versuchen ein wenig ruhiger zu werden. Es ist gewiß nicht halb so schlimm wie es aussieht. Bitte!"
Behutsam führte sie die kaum Widerstrebende zu einem bequemen Korbstuhl, der an einem der großen Fenster stand. Die junge Mutter setzte sich gehorsam, bezwungeu von dem bestimmten, sicheren Auftreten Dithas, deren überraschendes Erscheinen in Doktor Hormanns Sprechstunde sie überdies wohltätig von ihrer Aufregung ablenkte und ihrer Neugier Stofs zu allerhand müßigen Kombinationen bot.
Mit gespannter Aufmerksamkeit folgten ihre Augen, deren Tränenstrom allmählich ganz versiegte, der schlanken anmutigen Gestalt Dithas, die sich rasch, aber ohne jede unschöne, nervöse Hast wieder Dr. Hormann zugewandt hatte und nun beruhigend auf das kleine, verwundete Mädchen einsprach.
Der so oft erprobte suggestive Einfluß Dithas auf ihre kindlichen Patienten, dem sie einem großen Teil ihrer glänzenden Erfolge verdankte, tat auch hier seine Wirkung. Das heftige nervöse Weinen verstummte unglaublich rasch und bald lag die Kleine still und geduldig unter den behutsamen Händen des Arztes, der sich nun mit besserem Erfolg bemühte, das blutüberströmte Eesichtchen zu reinigen und die eigentliche Wunde freizulegen.
Es war eine tiefe, klaffende Schramme, die sich über die Stirn bis tief in das rechte Auge hereinzog. Auf Befragen erzählte die Mutter, mit der eine Verständigung jetzt erst möglich war, daß das Kind beim Ballspiel gestürzt und so unglücklich gegen den Sockel einer steinernen Eartenfigur gefallen war, daß es sich an der scharfen Kante die schwere Schnittwunde zugezogen hatte. (Fortsetzung solgt.j.