Naaolder Tagblatt »Der Gesellschaster"
Mittwoch, de» IS. April IS«
3. Seite — Nr. »1
Wem Deutschland gratuliert
Führergeburtstag, in der Kanzlei erlebt
, Reichsleiter Bouhler, der Chef der Kanzlei des Führers, hat in den vergangenen Jahren der „Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz" Gelegenheit gegeben, in die Fülle der Gaben und Glückwünsche Einblick zu nehmen, die zu des Führers Geburtstag in der Kanzlei eintreffen. Aus einer Unterredung des Reichsleiters mit einem Schriftleiter der NSK. und den Beobachtungen von den vergangenen Geburtstagen Adolf Hitlers ist der nachstehende Aufsatz entstanden, der heute ganz besonderes Interesse beansprucht.
Des Führers Geburtstag steht unmittelbar vor der Tür. Jahr um Jahr mehr ist er seit 1933 ein Feiertag des ganzen deutschen Volkes geworden, wie er bis dahin schon immer ein Festtag für die nationalsozialistische Vew^ung gewesen ist. Und jedes Jahr steht auch Berlin im Zeichen dieses großen Tages, wenn die Straßen der Stadt in ein Meer von Fahnen und Girlanden getaucht find, wenn sich die Menschenmassen am Wilhelmplatz und an der Ostwestachse drängen, um den Führer auf dem Balkon der Reichskanzlei oder bei der großen traditionellen Wehrmachtparade zu sehen. Im ganzen Großdeutschen Reich grüßen Volksgenossen aller Berufe und jeden Alters in diesem Jahre den Führer besonders herzlich, da er den bedeutsamen Abschnitt des 50. Lebensjahres vollendet.
Wenn 1938 erstmalig die Ostmärker mit dem Altreich zusammen Adolf Hitlers Geburtstag feiern konnten, so ist er in diesem Jahre ein besonderer Festtag gerade für die Su - detendeutschen, die Deutschen Böhmens und Mährens und die Memeldeutschen — denn nun ist Adolf Hitler auch ihr Führer und Staatsoberhaupt, die deutsche Wehrmacht ihre Wehrmacht und die deutsche Volksgemeinschaft ihre Volksgemeinschaft geworden.
Nirgendwo wird jeder schnellere oder langsamere Pulsschlag unseres Volkslebens, wird jede Regung der Freude, der Begeisterung, der Sorge oder des Kummers deutlicher empfunden und schneller bemrkt als in der Kanzlei des Führers, die ja eine großeVrückedesVertrauens zwischen Volk und Führer darstellt. Was alles unser Volk bewegen mag, hier wird es mitempfunden und bemerkt. Denn in ihrer höchsten Freude oder ihrer tiefsten seelischen Erregung wenden sich immer wieder zahllose Volksgenossen an Adolf Hitler. Doch nie in solcher Menge und in einer solchen Vielfalt von Einsendungen wie, jährlich und jährlich mehr, am 20. April. An diesem Tage über- trifst der Wunsch, dem Führer eine Freude zu machen, alles andere, so daß aus den fernsten Winkeln des Reiches, aus jeder Stadt, aus jedem Dorf, aus jeder auslandsdeutschen Kolonie und Siedlung Glückwünsche, Grütze, Telegramme und Geschenke einlaufen.
„Das deutsche Volk hat in der verschiedensten Form feinem grenzenlosen Vertrauen zu Adolf Hitler Ausdruck gegeben", erklärte Reichsleiter Bouhler. „Bei allen Wahlen der letzten Jahre hat es sein Veto für Adolf Hitler mit einer überwältigenden, geradezu hundertprozentigen Mehrheit abgegeben. Wo der Führer auch auf Großkundgebungen oder Versammlungen erscheinen mag, auf welchem Bahnhof oder Flugplatz er auch eintrifft, überall stauen sich die Menschenmassen, und grüßend und jubelnd drängen sie sich, um ihn zu sehen und ihm ihren Heilgruß zuzurufen. Sie übertreffen sich von selbst an des Führers Geburtstag. Wer einmal beobachten konnte, was sie alles ersonnen haben, um Adolf Hitler wirklich etwas Besonderes zu schenken, wie selbst die kleinsten Gaben eine rührende Liebe und Sorgfalt beweisen und mit dem Versuch der Einfühlung in des Führers Empfindungswelt ausgesucht worden sind, wer einen Blick auf die ungezählten Blumensträuße werfen kann, die an diesem Tage in der Reichskanzlei abgegeben werden, der empfindet es ganz deutlich, wie Volk und Führer eins sind.
Während der Kampfzeit hat der Führer meist seinen Geburtstag im kleinsten Kreise seiner alten Mitkämpfer verbracht und sich, wenn es irgend anging, in seine geliebten Berge zurückgezogen. Aber auch an diesem Tage hat er stets die Sache vor seine Person gestellt und niemals aufgehört, für das deutsche Volk und für die nationalsozialistische Bewegung zu denken und zu arbeiten. So erinnern wir uns noch des 20. April 1932, da er mitten im heftig tobenden Wahlkampf mit seiner Maschine von Versammlung zu Versammlung flog und seinen Geburtstag im Kreise von hunderttausend jubelnden, begeisterten Zuhörern verbrachte, denen er das Bild seines politischen Wollens und die große deutsche Zukunft vor Augen führte."
Seit der Machtübernahme hat des Führers Geburtstag einen gewitzen festen Tageslauf bekommen. Zum Mittelpunkt des festlichen Tages wird alljährlich die große Parade der deutschen Wehrmacht, die vom Ausdruck des Wehr- willens zur Wiedererstarkung des Reiches immer mehr zu einer machtvollen Demonstration deutscher Wehrkraft und der Entschlossenheit zur Verteidigung der deutschen Lebens- rechte geworden ist.
Während die Dienststellen von Partei und Staat den Ge- butrstag des Führers als einen Festtag erleben, gibt es i n derKanzleidesFührerskeineRuhe. So überwältigend zahlreich sind die Eingänge, daß ein Großteil des gesamten Personals der Kanzlei zu ihrer Bearbeitung eingesetzt werden muß. Aber diese gewaltige Arbeit wird von jedem gern geleistet. Denn wer in den letzten Jahren diese Glückwünsche gesehen hat, der weiß auch, wie hier tatsächlich ein Volk in selbstloser Liebe seinem Führer huldigen möchte. Bittschriften und Gesuche fallen zahlenmäßig überhaupt nicht ins Gewicht. Wir empfinden nur das große Bedürfnis breitester Volksmatzen, gerade an diesem Tage mit der Führung Fühlung zu nehmen und ihm die Gewißheit zu geben, daß sein Volk im Herzen bei ihm ist und mit ihm feiert. So zahlreich auch die Glückwünsche und Geschenke sind, so ist doch dafür gesorgt, daß der Führer sie persönlich sieht und einen wirklichen Ueberblick über die Fülle der Gaben und Grüße erhält. Er sieht selber alle Geschenke, die auf langen Tafeln in der Reichskanzlei aufgebaut werden und freut sich über alles.
Es hat sich auch immer mehr eingebürgert, daß die Geschenke für den Führer vielfach einen wohltätigen und dem Gemeinnutz dienenden Sinn haben. Jeder Volksgenosse weiß, wie bescheiden Adolf Hitler in seinen persönlichen Ansprüchen ist und wie sehr er sich über jedes Zeichen sozialer und völkiscber Gemeinschaft freut. So haben es sich Oraani- fationen, Vereine und Verbände vielfach zum Ziel gesetzt, dem Führer zu seinem Geburtstage besonders gemeinnützige Leistungen melden zu können, und Ortsgruppen der NS.- Frauenschaft und des NS.-Frauenwerkes schicken regelmäßig Berge von Strümpfen für Wehrmacht und Arbeitsdienst, Säuglingsausstattungen für die NSV. usw. nach Berlin. Gerade an diesen Zeichen sieht auch der Führer die enae
- Verbundenheit des deutschen Volkes mit seiner Person, weil i sie eine Verbundenheit des Volkes mit seiner Idee ist. i Es vergeht auch kein Führergeburtetag, an dem nicht eine : Reihe von kleinen Gratulanten aus der Volksmenge, die unten Stunde um Stunde versammelt steht, in der Kanzlei gerufen und zum Führer gebracht wird. Ihr Händedruck und ihr Glückwunsch ist dann gleichzeitig der Gruß von Hunderttausenden, die selbstverständlich selber nicht alle vor den Führer treten können.
Einmal, so berichtet Reichsleiter Bouhler, habe der Führer auf der Festung Landsberg beiläufig einen persönlichen Wunsch — nach irgendeinem belanglosen Eebrauchsgegen- stand — geäußert. Ein Zufall wollte es, daß dieser Wunsch
' in die Reihen der Pattei drang, und kurze Zett darauf stand dieser Gegenstand dem Führer in mehrtausendfacher Ausführung zur Verfügung. ^
! ^ Heute erleben wir, ohne daß der Führer einen Wunsch zu äußern braucht, wie die Millionenmatzen unseres Volkes ! aus ihrem Herzen heraus das Richtige finden, womit sie den Führer erfreuen können. Dafür ist sein Eeburtstisch, dafür find die blumengeschmückten Hallen, Räume und Gange der Reichskanzlei ein sichtbarer Beweis. Die Post, die am 20. April zur Reichskanzlei kommt, kann für spätere Zeiten ! als Archiv einer vertrauensvollen Gemeinschaft zwischen ! Volk und Führer angesehen werden.
! Ernst Günter Dickman».
Einsatz der Arbeit / Die Politik des Führers
Zum 7. Male seit 1933 begeht das deutsche Volk am 20. April den Geburtstag Adolf Hitlers als des Führers von Volk und Reich der Deutschen. Zum ersten Male ist es das ganze Volk, und zum ersten Male ist es ein Reich, von dem die unerträgliche dauernde Bedrohung der „auf sein Herz gerichteten Pistole", der einstigen Tschecho-Slowakei, genommen ist. Die Ostmärker, die Deutschen des Sudetengaues, die in Böhmen und Mähren und schließlich die allzeit Getreuen im von Versailles geschaffenen einstigen Memelland sind heimgekehrt ins Reich. Die Tscheo-Slowakei aber ist als Protektorat Böhmen und Mähren eingegliedert in das Reich der Deutschen, zu dem diese Länder auf Grund einer tausendjährigen Geschichte gehören; die selbständige Slowakei steht unter dem Schutz des Reiches. Dazu kommt die siegreiche Beendigung des spanischen Krieges mit dem Anschluß des neuen nationalen Spaniens an den Antikominternpakt, sowie schließlich die endgültige Sicherung Albaniens durch Italien. >
Das sind stolze Erfolge, um so mehr als sie nur gegen den wütenden, aber letzten Endes doch ohnmächtigen Widerstand der „Demokratien" errungen werden konnten. Nun versucht man eine neue „Einkreisungspolitik" gegen uns in Szene zu setzen. Aber die zutiefst im Innern gehegte Hoffnung der „Einkreisungspolitiker", daß es doch schließlich gelingen könnte, Italien von der Achse Berlin — Rom abzusprengen, dürfte gerade in diesen Tagen endgültig zu Grabe getragen worden sein. Wir sehen der politischen Einkreisung also ziemlich ruhig entgegen. Berlin — Rom — Tokio — Madrid, das ist ein so weltweites Kraftfeld, daß selbst das englische Imperium, auch im Verein mit Roose- velts Amerika, nicht mehr ernstlich auf ein Gelingen von Einkreisungsplänen rechnen können, wenigstens nicht auf ein politisch-militärisches Gelingen. Wenn die Einkreisung nach wie vor das A und O der englisch-französischen Politik bildet, so steht daher dahinter immer wieder die Hoffnung, uns wirtschaftlich zum Erliegen zu bringen. Denn, so kalkuliert man, aller Raumgewinn Deutschlands im dichtbevölkerten Europa hat doch nicht vermocht, die alte deutsche Not, das Mißverhältnis zwischen Volkszahl und Ernährungsraum zu beseitigen. Das trifft ohne Zweifel auch zu. 83 900 Quadratkilometer Landzuwachs brachte uns die Ostmark, aber auf jeden Quadratkilometer kommen 80,4 Einwohner, und da die Ostmark zum großen Teil gebirgig ist, bedeutet das, daß das Verhältnis von landwirtschaftlicher Nutzfläche und Volkszahl kaum entscheidend gebessert wurde.
Noch dichter bevölkert sind Böhmen und Mähren. In Böhmen, das 52 062 Quadratkilometer umfaßt, kommen 137 Menschen auf den Quadratkilometer und, in Mähren — Schlesien (26 808 Quadratkilometer) 133. Lediglich das kleine Memelland bedeutet tatsächlich in dieser Hinsicht eine Verbesserung, aber sie schlägt im ganzen kaum zu Buch.
Auch manche der wichtigsten Rohstoffabhängigkeiten Deutschlands bleiben nach wie vor bestehen. Wohl sind die Eisenerze der Ostmark und die Silber-, Blei-, Kupfer- und Quecksilbervorkommen Böhmens willkommene Bereicherungen unserer Rohstoffgrundlage, aber sie reichen nicht aus, alle Bedürfnisse zu befriedigen. Gerade an den so wichtigen Vuntmetallen und an den vielleicht noch wichtigeren Me- tallveredlern wie Mangan, Wolfram, Molybdän usw. bleibt eine Abhängigkeit bestehen, ebenso wie selbstverständlich an allen typisch tropischen Erzeugnissen.
Und darauf gründet sich die Einkreisungshoffnung der ehemaligen Entente. So wie es letzten Endes im Weltkrieg die Raumnot, d. h. der Mangel an Lebensmitteln und Rohstoffen war, der dem unbesiegten deutschen Heers das Schwert aus der Hand schlug, so hofft man auch jetzt wieder auf unseren wirtschaftlichen Zusammenbruch. Kalt und erbarmungslos setzt man wieder Hunger und Not in seine Rechnung ein. Aber diese Rechnung ist falsch. Denn die Wirtschaft des Nationalsozialismus ist ganz etwas anderes als es die kapitalistische Wirtschaft des Deutschlands von 1914 war. Sie beruht nichtmehr ausdem Kapital, sondern aufder Arbeit. „Ich hatte nichts als meinen Glauben und eure Arbeit", sagte der Führer vor kurzem erst wieder beim Siapellauf des neuen Schlachtschiffes „Tirpitz". Damit hat der Führer es geschafft, damit ganz allein. Heute im siebenten Jahre des nationalsozialistischen Reiches, da überall die Schlote rauchen und die i Räder sich drehen, da Ströme von Waren und Geld die ! deutsche Volkswirtschaft durchbluten, sieht das sehr einfach ' aus. Es gehörte aber 1933 ein ungeheurer Mut dazu, sich freizumachen von all den Anschauungen, die jahrzehntelang als unumstößliche Wahrheiten gegolten hatten, und i ohne Kapital das riesige Werk der Arbeitsbeschaffung und > des Wiederaufbaues in Angriff zu nehmen. Damals be- i rerts, als der Führer das große Wort „Fanget an!" aus- ! sprach, hat er die Wirtschaft revolutioniert, oder richtiger i das, was man bis dahin unter Wirtschaft verstand. Wenn ! die Bedeutung dieser revolutionierenden Tat der demokra- s tischen Welt auch heute noch nicht aufgegangen ist, so ist ! das nicht unsere Schuld. Aus dem Fehlschlag der „untriig- ! lichen" Vorausberechnungen des deutschen finanziellen Zu- i sammenbruchs. die die Wirtschaftsgelehrten in aller Welt ! in jenen ersten Jahren immer wieder anstellten, hätte man . zwar lernen können, daß die deutsche Volkswirtschaft heute ' auf ganz anderen Fundamenten ruht als einst, aber man hat es offenbar nicht getan. Sonst müßte man wissen, daß j 'auch für alle Zukunft der wirtschaftliche Zusammenbruch ! Deutschlands eine trügerische Illusion bleiben wird. j
Was hat denn der Führer in diesen vorangegangenen ! Jahren anders getan, als immer wieder und wieder die ^ deutsche Arbeit eingesetzt, um mit diesem Mittel jedesmal ^ ein neues Stück der deutschen Freiheit zu erringen. Bevor i die Wehrpflicht eingeführt wurde, mußten da nicht die ! Waffen da sein? Sie waren da, die Gewehre und Kanonen, : ebenso wie die Flugzeuge und schließlich die — Schiffe. Die deutsche Arbeit hat sie geschmiedet. Was haben sie nicht gelästert über diese „unproduktiven" Arbeiten. Sie wissen ^ eben nicht, daß echte Arbeit niemals unproduktiv sein kann. > Freilich gehört dazu nicht nur der Wille, die Arbeit ein
heitlich zum Besten aller z« lenken und zu leiten, sondern auch der Mut, sie im entscheidenden Augenblick an der richtigen Stelle einzusetzen.
So gewann die deutsche Arbeit die alte deutsche Ostmark wieder. Und — unvergeßliches Beispiel — die Heimholung des Sudetenlandes. Da glaubte man sich noch stark im Lager unserer Gegner. Der Führer schwieg und wartete. Aber nicht untätig. Er setzte wieder die deutsche Arbeit ein, und als der Wall an unserer Westgrenze stand, da sank der aufgeblasene Widerstand der feindlichen Mächte in sich zusammen. In München triumphierte die deutsche Arbeit, das Sudetenland war frei!
Und da glaubt man, man könnte uns einkreisen, könnte uns wirtschaftlich zum Erliegen bringen. Wir arbeiten! Mit der Gewißheit, daß im entscheidenden Augenblick der Führer diese unsere Arbeit einsetzen wird, um die Ketten zu zerschlagen, noch bevor man sie uns anlegen kann. Unsere „Wirtschaft" heißt „Arbeit", der Einsatz dieser Arbeit aber, das ist die Politik des Führers! Durch sie erhält unsere Arbeit und Wirtschaft erst den rechten Sinn, denn der politische Einsatz, d. h. der Einsatz für die Nation, ist die wahre Ehre der Arbeit. Unser Dank aber an den Mann, dem wir diese Ehre verdanken, kann immer wieder nur sein: Glaube und Arbeitt P. B.
Berlins Lichtslratze fertig
Großartige Vorbereitnngen in der Reichshanptstadt z«m Führergeburtstag — 2800 Spiegellampen zwischen Brandenburger Tor und Adolf Hitler-Platz.
Seit Monaten haben die Berliner das Entstehen ihrer neuen Prachtstraße zwischen dem Brandenburger Tor und dem Adolf Hitler-Platz mit Spannung verfolgt. Seit Monaten, und besonders in den letzten Wochen, sah man am Wochenende Tausende von Menschen in ihren Mußestunden hier entlangpilgern, wo der Blick ungehindert über die großartigen Teilstücke der Ostwestachse schweift, vom Brandenburger Tor bis zum Großen Stern, über dem die Siegessäule strahlend grüßt, vom Großen Stern bis zum Charlottenburger Tor, von hier bis zum Knie, vom Knie die breite Vismarckstraße hinauf zum Adolf Hitler-Platz.
Nun ist es soweit — das gigantische Werk, eines der repräsentativsten der neuen großdeutschen Hauptstadt, ist i fertiggestellt und es wird, gleichsam als Geburtstagsgeschenk i für den Führer, an seinem Ehrentage festlich eingeweiht.
Wie könnte es anders sein, als daß man ein solches „Ee- ^ burtstagsgeschenk" festlich ausgeschmückt überreicht? Berlin i wird am 20. April mit der Einweihung der Ostwestachse ! den 50. Geburtstag des Führers als großen Festtag des : großdeutschen Reiches begehen, und seine schönste Straße , wird in ihrem reichen Schmuck der Ausdruck des Dankes, der Liebe und der Freude des ganzen Volkes sein.
Son jetzt ahnt man die kommenden Herrlichkeiten, schon läßt die lange Prachtstraße den Glanz der Festausschmückung erkennen, deren künstlerische Gestaltung in den Händen des größten deutschen Bühnenbildners, Professor Benno von Arents, liegt. Vom Lustgarten bis zum Adolf Hitler-Platz klopfen die Hämmer — auf allen Teilen der gigantischen Achse wird emsig an der Ausschmückung gearbeitet. Sie beginnt bereits im Lustgarten, wo man zwischen den breiten Tribünenanlagen rechts und links den freien Blick auf die schöne Säulenhalle des Alten Museums hat.
Die Straße „Unter den Linden" zeigt sich schon im Schmucke der beiden langen Reihen hoher leuchtend weißer Säulen, die noch mit Tannengrün und Fahnen geschmückt werden. Es hat Berliner gegeben, die zuerst, nach der Neugestaltung der „Linden", den alten Bäumen nachtrauerten, die durch ganz junge Bäume ersetzt wurden. Die jungen Lindenbäume werden freilich erst nach einer ganzen Reihe von Jahren die zwischen ihnen stehenden Laternen überragen. Eins aber muß schon heute jeden für die alten schattigen Bäume entschädigen: der freie Blick auf das Brandenburger Tor, über dem sich die Quadriga in den Hellen Frühlingshimmel zeichnet. Und es gibt kaum ein fesselnderes Stadtbild, als gegen Abend die Linden hinunterzuwandeln, wo der Blick durch das Brandenburger Tor die breite Ostwestachse hinunterschweift und in der Ferne schnurgerade auf die Siegessäule, das alte Wahrzeichen Berlins trifft, auf der die neuvergoldete Viktoria, Berlins „hellstes Mädchen", im Abendlichte schimmert!
Jeder, der durch das Brandenburger Tor schreitet, hält in diesen Tagen zunächst gebannt den Schritt an und blickt minutenlang gefesselt auf das beinahe überwältigende Bild der neuen Straße im Festschmuck. In diesem ersten Abschnitt bis zur Charlottenburger Brücke, sind 20 Meter hohe, monumentale Pylone ausgestellt. Sie werden von goloenen Adlern gekrönt, die eine Schale tragen, und aus allen diesen Schalen werden am Ehrentage des Führers Feuer lodern. Zwischen diesen Pylonen stehen weitere 90 Pylone von sechseinhalb Meter Höhe, fahnengeschmückte Postamente, die je einen großen vergoldeten Ädler und zwei Schalen tragen. Am Festtag selbst werden aus den Schalen der kleineren Pylonen Scheinwerfer ihre Lichtbündel in den Himmel werfen, von den hohen Pylonen lodern die Flammen drei Meter hoch empor.
Wieder anders ist die Ausschmückung des Bauabschnittes der Vismarckstraße und des Kaiserdamms bis zum Adolf Hitler-Platz. Hier stehen zu beiden Seiten des Strahen- zuges schon die elf Meter hohen Masten, von denen am Festtage selbst die Banner der deutschen Gaue grüßen sollen. Nicht zu Unrecht hat man deshalb diesem Teil der Straße die Bezeichnung „Straße der deutschen Gaue" gegeben. Viele Wochen lang ist an den schweren, sieben Meter langen seidenen Bannern der Gaue gearbeitet worden, die ein Stück bester deutscher Handwerkskunst darstellen, die Wappen der deutschen Gaue sind aufgestickt oder appliziert.