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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Dienstag, den 18. April 193»

Deutsches Apotheken-Museum in Frankfurt. Da die not­wendige räumliche Erweiterung des Deutschen Apotheken- Museums in München nicht möglich ist, wird dieses Museum jetzt nach Frankfurt am Main verlegt. Die Stadt hat das nötige Gebäude kostenlos zur Verfügung gestellt, auch den Umbau und die laufenden Hausausgaben übernommen. Dem Museum wird ein Institut für Arzneimittelgeschichte angegliedert. Hierfür wird eine Professur an der Frankfur­ter Universität geschaffen.

Deutsche Sonderdelegatiou nach Teheran. Der Führer hat aus Anlatz der Trauung des Kronprinzen von Iran, Mohammed Reza Eahlavi, mit der Prinzessin Fowzieh von Aegypten eine Sonderdelegation unter der Leitung des deutschen Botschafters in Moskau, Graf von der Schulen­burg. nach Teheran entsandt. Der Delegation gehört u. a. der Kommandeur der Fliegerdivision I Berlin, Generalleut­nant Grauert, an. Die Feierlichkeiten finden in der Zeit vom 22. bis 25. April in Teheran statt.

Belgrader Mustermesse. Die vierte internationale Bel­grader Mustermesse wurde am Samstag in Gegenwart eines Vertreters des Königs sowie mehrerer Mitglieder der jugo­slawischen Regierung und des diplomatischen Corps vom Industrie- und Handelsminister Tomitsch feierlich eröffnet. Unter den zahlreichen ausländischen Ausstellern nimmt Deutschland entsprechend seiner führenden Stellung im jugoslawischen Außenhandel den ersten Platz ein.

32V 000 Kohlenarbeiter in Streik. Die Erbitterung zwi­schen den Vertretern der Kohlenarbeitergewerkschaft und den Besitzern der Braunkohlengruben in USA. ist im Wachsen begriffen, da trotz vierwöchiger Verhandlungen in Neuyork keine Einigung über den neuen Arbeitsvertrag erzielt wer­den konnte. Aus den verschiedensten Teilen der Braunkoh­lengebiete von Pennsylvanien, Virginien und Kentucky werden bereits Ruhestörungen gemeldet. Infolge des Ablau­fes des alten Arbeitsvertrages liegen seit Ende März über 2000 Kohlengruben still. In zahlreichen Gegenden erfolgten Zusammenstöße Mischen den Streikposten und den Beschäf­tigten nichtgewerkschaftlich organisierter Gruben. Die Ge­samtzahl der von der Streikbewegung betroffenen Kohlen­arbeiter beträgt über 320 000.

Folgen marxistischer Mitzwirtschast. Die Eisenbahnkata­strophe in Mexiko, die bekanntlich 26 Tote und 40 Verletzte forderte, hat die Öffentlichkeit sehr erregt. Allgemein wird darauf hingewiesen, daß sich in der letzten Zeit zahlreiche größere und kleinere Eisenbahnunfälle ereignet haben, die durch den schlechten Zustand der Bahnstrecken oder durch die Nachlässigkeit des Personals verursacht wurden. Diese Miß­wirtschaft sei eine Folge der Verwaltung der Eisenbahnen durch die marxistischen Gewerkschaften.

Deutscher ReichserdbeLendienfi >

Berlin, 18. April. Der Reichsminister für Wissenschaft, Er- i ziehung und Volksbildung hat mit Wirkung vom 1. April 1939 ! den Deutschen Reichs-Erdbebendienst gebildet und in ihm die s Einzelinstitute und Erdbebendienste zusammengeschlossen, darun- : ter auch den Württ. Erdbebendienst in Stuttgart Sta- ! tistisches Landesamt (Regierungsrat Dr. Hiller in Stuttgart), ^ die Erdbebenwarte des Geodätischen Instituts der Techn. Hoch- ^ schule in Karlsruhe (Professor Dr. Schlötzer in Karlsruhe). ^ Der wissenschaftliche Zusammenschluß berührt nicht die For- s schungsarbeiten der genannten Institute auf anderen als makro- ^ l seismischen Gebieten. Auch gehen die Institute nicht auf das > Reich als Unterhaltsträger über, jedoch werden für die Durch­sführung der Arbeiten besondere Reichsmittel bereitgestellt.

Auftakt zur Reichsgartenschau

Aus Berlin wird gemeldet: Im Rahmen eines Empfangs für die Berliner und die auswärtige Presse gab der Oberbürgermei­ster der Stadt der Ausländsdeutschen, Dr. Strölin, einen Ueberblick über die Reichsgartenschau, die am Samstag eröffnet werden wird. Im Haus der deutschen Presse hatten sich die Pressevertreter in reicher Zahl eingefunden. Nach Erußworten an die Männer von der ausländischen und deutschen Presse gab Dr. Strölin einen Umriß von dem großen kulturellen, land­schaftlichen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Rahmen, in den sich die Reichsgartenschau 1939 einfügt. Durch den steten Wechsel von Berg und Tal, Fels und Wasser, von Wald, Weinberg, Gar­ten und Siedlung, wird die Ausstellung für die Besucher aus dem Reich und dem Ausland gewissermaßen ein Abbild unserer vielgestaltigen schwäbischen Landschaft darstellen. Der Ober­bürgermeister legte sodann seinen Zuhörern einen farbigen Plan von dem Ausstellungsgelände vor und zeigte ihnen an Hand von Zahlenmaterial auf. welch ungeheures Kultur- und

Roman von Klara Laidhausen.

llrheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, Regensburg. 23. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Sie wußte sich keine Antwort auf diese Frage zu geben, die kleine Frau Forstrat. Sie fühlte nur, daß sie schon jetzt, nach so kurzer Zeit, durch merkwürdig starke Fäden mit der neuen Hausgenossin verbunden war. Wie die elek­trischen Wellen gleichgestimmter Antennen so schwingen auch zwischen gleichgestimmten Seelen geheimnisvolle Ströme, die hier gesandt und dort empfangen werden. Und auch in dem überentwickelten Kulturmenschen unserer Tage leben ihm selbst unbewußt noch Reste der alten, starken Natur­instinkte. So mußte Frau Hormann sich zu dem Mädchen hingezogen fühlen, das die große Liebe ihres Einzigen war, so mußte ihr Mutterherz wohl ahnen, daß ihr in dieser Stunde das Schicksal ihres Sohnes entgegengetreten war.

Ein wenig unmutig schüttelte die alte Dame den selt­samen Bann von sich ab und zwang sich wieder zu leb­haftem Plaudern.Ich möchte Ihnen nur gleich verraten, Fräulein Berger, daß ich mit Ihnen recht egoistische Pläne habe!"

Egoistisch, Mütterchen?" lachte Ilse,gibt's ja bei Ihnen gar nicht!"

Frau Hormann drohte lächelnd mit dem Finger.Müs­sen Sie mich denn immer unterbrechen, kleine Besserwisse­rin? Sie werden gleich hören, daß ich recht habe." Und wieder zu Ditha gewandt:Ich hoffe nämlich, daß Ihr Dienst, wenn ich so sagen darf, Ihnen manchmal auch ein Stündchen für mich übrig läßt. Sie könnten mir ein bißchen vorlesen, Sie haben eine solch schöne Stimme, daß es eine Freude sein muß, Ihnen zuzuhören oder mich ab und zu, wenn die alten Füße und das dumme Herz nicht allzusehr streiken, auf einem kleinen Spaziergang begleiten. Würden Sie das tun?"

Friedenswerk hier in jahrelanger Arbeit und unter schwierigen Begleitumständen vollendet worden ist. Millionen von Frü- jahrs- und Sommerblumen aller Art werden den Besuchern der Reichsgartenschau und den Teilnehmern an den über 160 für Stuttgart bis jetzt angemeldeten Fachtagungen in jedem Monat als ein Meer von Blumen und Blüten das Auge erfreuen. Da die Schau vornehmlich auf einem Gelände aufgebaut wurde, das früher verlassene Steinbrüche, Eeröllhalden, Schluchten, verwil­derter Wald und Oedland kennzeichnete, stellt sie im Zeichen des Merjahresplanes ein Musterbeispiel für die Wiedereinführung solch unbrauchbar scheinender Flächen in die lebendige Land­schaft und ihre Nutzbarmachung für die Ernährungswirtschaft dar. Zu Beginn des Presseempfanges in Berlin hatte der Haupt­abteilungsleiter im Verwaltungsrat des Reichsbauernführers, M. van Swinderen, die Bedeutung des Gartenbaus im Rahmen der deutschen landwirtschaftlichen Erzeugung dargestellt. Er hatte gezeigt, daß der Gesamtwert der gartenbaulichen Erzeug­nisse jährlich etwa 1,75 Milliarden RM. beträgt, während die gesamte landwirtschaftliche Erzeugung 12 Milliarden RM. aus­macht. In ähnlichen Eedankengängen bewegten sich die Ausfüh­rungen des Vorsitzenden der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft, Johannes Vöttner, der die Vorbereitung der Stuttgarter Ausstellung als vorbildlich bezeichnete. Noch nie habe die Reichsgartenbauausstellung, die in den vergangenen Jahren in Dresden und Esten stattgefunden habe, ein so ideales Gelände gefunden und eine so großzügige Planung erfahren. Die gegenwärtige Ernährungsgrundlage des deutschen Volkes erfor­dere, daß die Erfahrungen, die in diesem Jahre in der Stuttgar­ter Reichsgartenschau gezeigt würden, weitgehend in allen Tei­len des Reiches Verbreitung fänden, damit auf Grund einer intensiveren Benutzung des deutschen Bodens die Ernährungs­basis des deutschen Volkes um ein Bedeutendes erweitert würde.

Weltbild (M).

Vorbereitungen zum Geburtstag des Führers

An der Ost-West-Achse der Reichshauptstadt werden Vorberei­tungen zum Geburtstag des Führers getroffen.

Aus dem GerichLssual

Sicherungsverwahrung für einen Gewohnheitsverbrecher Karlsruhe, 15. April. Wegen insgesamt 35 im Rückfall ver­übten versuchten und vollendeten Diebstählen verurteilte am 17. November die Karlsruher Strafkammer den 38jährigen vor­bestraften Ernst Hodel aus Reinberg zu sechs Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte hatte von Februar bis Mai vorigen Jahres in Köln, Kohlenz, Kassel, Berlin, Hannover, Leipzig, Hamburg, Chemnitz. Mannheim. Frankfurt und Karlsruhe fast ausschließ-

Dithas Augen strahlien auf:Wie gern, Gnädige Frau! Es wird mir die größte Freude sein, Ihnen meine freien Stunden widmen zu dürfen." Ach, wie wohl das tat, so aus vollem Herzen heraus, die Wahrheit sagen zu dürfen!

Frau Hormann wehrte lächelnd:Nein, nein, so war's nicht gemeint! Ihre freien Stunden, die sollen schon hübsch Ihnen gehören. Die müssen Sie vor allem jetzt im Sommer dazu benützen, sich tüchtig auszulaufen. Unser Bergland ist sehr hübsch und es lohnt sich schon, es kennenzulernen, nicht wahr, Jlschen? Freilich, bei Ihnen ist es wohl noch schöner kommen Sie direkt von Lindau?"

Ja, Gnädige Frau." Das klang schon wieder sehr ge­preßt. Nun würde sie wohl weiter fragen, nach den Eltern und dem Studium und wo sie die letzten Jahre zugebracht habe und es hieß lügen, lügen! Ach, wenn doch das alles erst vorüber wäre, ebenso vorüber wie das Wiedersehen mit Franz!

Horch, gingen da nicht Schritte unten im Flur? Kin­derweinen drang herauf und dann eine beruhigende Stimme ach die Stimme, die sie so lang und schmerzlich entbehrt hatte und die ihr doch im Ohr gelegen war, acht lange, lange Jahre hindurch. Franz! Ditha fühlte, wie ihr alles Blut zum Herzen strömte, mit schmerzhaftem Druck krumpfte sie die Hände ineinander.

Besorgt sah Ilse, die die Freundin dauernd im Auge hielt, die jähe Veränderung in Dithas Gesicht, das, einen Augenblick in tiefe Glut getaucht, nun plötzlich geisterhaft blaß und durchsichtig erschien. Jetzt fing auch ihr Ohr den Lärm von unten auf und sie begriff. Auch Frau Hormann unterbrach sich mitten in der Schilderung einer stürmischen Bodenseefahrt, die sie vor Jahren einmal mitgemacht hatte, und legte den Kopf lauschend zur Seite. Dann, als nach dem Klappen einer Türe wieder Ruhe eingetreten war, bemerkte sie leichthin:Offenbar ein kleiner Patient, der ein wenig Angst vor dem Arzt hat!"

Schon wollte sie den Faden ihrer Erzählung wieder aufnehmen, da schrillte es zweimal nacheinander von dem Telefon herüber, das auf dem altmodischen Nußbaum­schreibtisch links vom Erker stand. Mit einigen ihrer hasti-

lich in Werkstätten und Büros von Bildhauern eingebrochcn und dabei Kleidungsstücke, Bllroartikel, Werkzeuge, Bargeld, Briefmarken, Blattgold und Ausweispapiere entwendet. Der Wert der Beute beträgt rund 4000 RM. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil Revision eingelegt, der vom Reichsgericht stattgegeben wurde. Die neuerliche Verhandlung vor der Karls- ruehr Strafkammer endete mit der Verurteilung des gefährlichen unverbesserlichen Gewohnheitsverbrechers zu fünf Jahren Zucht- ^ Haus, sowie der Anordnung der Sicherungsverwahrung.

Erpresser vor Gericht

Mannheim, 15. April. Vor dem Sondergericht standen wegen Erpressung die 32 bezw. 28jährigen Brüder Hermann und Lud­wig Müller aus Hettingen. Die Hauptbelastung lieferte die Aus­sage des elfjährigen Söhnchens der Gastwirtsleute, in deren Wirtschaft in Buchen Ludwig Müller gesagt habe:Wenn Du nicht sofort 15 RM. auf den Tisch legst, zeigen wir Dich an". Die Angeklagten waren am 12. September in jener Wirtschaft mit dem Juden Bär ins Gespräch gekommen und hatten sich von diesem Bier bezahlen lasten. Hinterher hatten sie dann von dem Juden unter dem Vorgeben, er habe es mit einem Parteigenossen zu tun, Geld erpreßt, das später vertrunken wurde. Hermann M. erhielt acht, Ludwig M. sechs Monate Gefängnis Das Schöf­fengericht Mannheim verurteilte den 42jährigen Karl Sch. und seine gleichaltrige Ehefrau wegen Sachhehlerei zu acht bezw. zehn Monaten Gefängnis. Sie hatten Diebesgut, das ihr 17- jähriger Sohn als Lehrling eines Konfektionsgeschäfts hsim- brachte, hehlerisch angenommen, wobei die Ehefrau als Haupt­schuldige anzusehen ist.

Ungetreuer Angestellter

Trossingen, 15. April. Der 45jährige Verwaltungspraktikant Richard Birk aus Trostingen hatte mit dem Vertrauen, das ihm seine Heimatstadt entgegengebracht hatte, schnöden Mißbrauch getrieben. Birk war, obwohl er bereits erheblich wegen Mein­eids und Amtsunterschlagung, die er in seiner Eigenschaft als Bürgermeister einer Gemeinde im Kreis Freudenstadt verübte, vorbestraft war, seitens der Stadtverwaltung Trossingen noch einmal Gelegenheit gegeben, sich als Angestellter beim Bürger­meisteramt zu bewähren. Man kam jedoch dahinter, daß er in der Zeit vom 1. April 1935 bis 1. Oktober 1938 Jnvalidenver- sicherungsbeiträge, die er hatte einziehen lasten, nicht zum Mar­kenkauf verwendete. Er hatte vielmehr jeweils Beträge von 10 bis 20 RM., insgesamt mindestens über 770 RM., für sich ver­braucht. Außerdem unterschlug er noch in seiner Eigenschaft als Ortskastier einer Veamtenkrankenkasse Beträge. Ferner beschwin­delte Birk einen Bauingenieur um einen Betrag von 200 RM. und schließlich noch den Trossinger Stadtkassier um 350 RM., in­dem er ihm vormachte, er habe eine Gehaltsvorschuß in dieser Höhe vom Bürgermeister bewilligt bekommen. Der Beamte schenkte ihm Glauben und händigte ihm den geforderten Betrag aus, wodurch die Stadtgemeinde geschädigt wurde. Durch eine Verwandte des Angeklagten ist inzwischen der größte Schaden gedeckt worden. Der Angeklagte wollte in der Verhandlung vor der Großen Strafkammer Rottweil Notlage als Entschuldigung geltend machen, was aber das Gericht nicht anerkennen konnte. Wegen zwei Vetrugsfällen wurde er zwar freigcsprochen, da ein sicherer Beweis für einen Vorsatz hier nicht zu erbringen war. Wegen der anderen Straftaten jedoch erhielt er eine Eesamt- zuchthausstrafe von drei Jahren und eine Geldstrafe von 300 RM. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt

24244 WHW.-ArLeiLen vom VDM.

nsg. Den ganzen Winter über waren überall bis in die klein­sten Landstandorte der Hitlerjugend fleißige Mädchenhände am Werk, allerlei Arbeiten für das WHW. anzufertigen. An 334 ! Plätzen im Gau Württemberg-Hohenzollern wurden in der s Weihnachtszeit die fertigen Arbeiten gezeigt. Und nun liegen i auch die Zahlen der von den Mädeln in den 35 Untergauen des ! Obergaues Württemberg des BDM. angefertigten Arbeiten vor.

! Insgesamt wurden 24 244 Arbeiten hergestellt, davon Kinderklei- ! der und Kinderwäsche 12160, Spielzeug 11449 und 635 Klei- dungs- und Gebrauchsgegenstände für Erwachsene. 395 Puppen­stuben, Bauernstuben und Küchen mit selbstgebauten Möbeln, 12 Puppenhäuser, 1519 Puppenwiegen und Betten, 25 Kauflä­den, 11 Kasperletheater mit 70 Figuren, 18 Bauernhöfe, 186 Hühnerhöfe, 20 Tiergärten, 73 Dörfer, 2 Städte, 354 Autos, Wagen, Fahrzeuge, darunter 182 Eisenbahnen und Bahnhöfe, 417 Bälle, 173 Bilderbücher, 52 Märchenfiguren, 2924 Tiere, da­von 820 Stofftiere, 775 Wachstuchtiere, 1106 Holztiere, 4 Stecken­pferde, 1093 Brett-, Leg-, Würfel- und Quartettspiele und 359 Bauspiele wurden an Heimabenden und beim Sonntagsdienst ^ hergestellt. Aber diese Zahlen vermögen nicht die liebevolle Ausführung bis in kleinste Einzelheiten und die Verschiedenheit

gen Trippelschrittchen eilte die alte Dame hinüber und führte mit einem kurzen Wort der Entschuldigung den Hörer ans Ohr:Franz?" und nach einer kleinen Pause, ein wenig zögernd:Ja, ich komme gleich."

Sie legte den Hörer in die Gabel zurück und wandte sich entschuldigend an Ilse und Ditha:Es tut mir sehr leid, daß es gerade io zutrefsen muß, aber ich muß Sie leider bitten, mich eine Zeitlang zu entschuldigen. Mein Sohn braucht mich zu einer Hilfeleistung und da dies nicht allzu­oft der Fall ist, wollte ich nicht Nein sagen. Bitte unter­halten Sie sich ein Weilchen ohne mich! Frau Jlschen, > nun müssen Sie schon noch ein bißchen bleiben, nicht wahr?"

Da sprang Ditha mit raschein Entschluß auf. Wie ein Wink des Himmels erschien ihr dieses Zutreffen. Hier war ein Weg, der auf rasche Weise der unerträglichen Span­nung, mit der sie dem Wiedersehen mit Franz entgegen­fieberte, ein Ende machte hier eine Möglichkeit, dieses Wie­dersehen raich, wie nebenbei zu überstehen, während Franz' Aufmerksamkeit durch seine Berufspflicht anderweitig ge­fesselt war. Bis er später dazu kam, sie näher zu betrachten, hatte sie Zeit gesunden, den ersten Sturm niederzukämpfen und sich zu fassen.

Bittend wandte sie sich an Franz' Mutter:Gnädige Frau, darf nicht ich gleich mein Amt antreten und dem Herrn Doktor behilflich sein? Bitte, erlauben Sie es!"

Es lag so viel zwingende Bitte und bittende Entschlossen­heit in ihrer Haltung und im Ausdruck ihrer Augen, daß Frau Hormann nicht darandachte, sie zurückzuhalten. Sie nickte rasch:Ja, wenn Sie wirklich wollen, Kind . . ."

Mit fliegenden Händen entnahm Ditha ihrem kleinen Handkoffer, den das Mädchen abseits auf einen Stuhl ge­stellt hatte, einen weißen Berufsmantel, den sie für den ersten Tag bereitgehalten hatte und reichte Ilse eilig die Hand:Wenn ich Dich nachher nicht mehr sehen sollte, Ilse! Leb' wohl und Hab' innigen Dank für alles."

Herzlich und bedeutungsvoll drückte Ille die kalte, be­bende Hand.Alles Gute, Lore, und auf baldiges Wiede» sehen!"'

(Fortsetzung folgt.),