5. Seite - Nr. 90

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Dienstag, den 18. April 19SS

Ciano über die Neuordnung in der Adria

Abrechnung mit Lhamberlain

Rom» 16 April. 2m Mittelpunkt der Rede, die der italienische Außenminister Graf Ciano bei der feierlichen Kammersitzung zur Beschlußfassung über die Annahme der albanischen Krone durch Viktor Emanuel III. gehalten Hat, standen nach einem Rückblick auf die Jahrhunderte alten Beziehungen zwischen den beiden Ländern vor allem eine Abrechnung mit der Unterhaus- Rede Chamberlains sowie ein warmherziger Dank für die Haltung Deutschlands und der übrigen mit Italien befreundeten Mächte. Der italienische Außenminister kündigte- in diesem Zusammenhang ferner unter besonderem Hinweis auf die in den letzten Tagen erneut bewiesene verständnisvolle und freundschaftliche Haltung Jugoslawiens für die nächsten Tage eine

Weltbild-Eliese (M).

Albanienein Teil des italienische« Imperiums

Die albanische Nationalversammlung hat dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien die albanische Königskrone angetra- Len, Somit wird Albanien ein Teil des italienischen Imperiums.

Zusammenkunft mit dem jugoslawischen Außen­minister in Venedig an. Auch das ungarische Volk Hab« Italien gegenüber während der jüngsten Ereignisse eine Hal­tung eingenommen, die den Gefühlen aufrichtiger Solidarität entspricht, die Ungarn und Italien nunmehr traditionell ver­binden. Da man im Auslande eine absurde Spekulation auf Er«nd der romanhaften Schilderungen der Abrekse der Gemah­lin Zogus aus Tirana versucht hat, und dabei auf ihre ur­sprüngliche Staatsangehörigkeit Bezug genommen hat, halte ich es für angebracht, mitzuteilen, daß wir uns von Anbeginn der Krise an nicht nur wegen ihrer Eigenschaft als Frau und Mut­ter, sondern auch in Würdigung der ungarischen Abstammung der Königin Eeraldine um ihr Schicksal bemüht haben und st« haben wissen lassen, daß sie was auch geschehen möge, im Schat­ten der Trikolore Asyl und Schutz hätte finden können. Herz­lich, solidarisch und verständnisvoll sei die Haltung der Regie­rung und der öffentlichen Meinung Nationalspaniens gewesen» das wir heute in der vollen Wiederherstellung seiner territo­riale» Integrität begrüßen, die durch das Blut der Soldaten und den stolzen Willen des Laudillo erkauft wurde. Eine gleiche Freundschaft und eine ebenso bedingungslose Zustimmung hat uns in diesen Tage« das japanische Volk bewiesen, wofür wir ihm dankbar sind.

Falsch und gefährlich sind die Stimmen über absurde Absich­ten Italiens gegenüber Griechenland gewesen, Stimmen, über deren Herkunft man nicht den geringsten Zweifel haben kann. Wir haben diese Stimmen zurückgewiesen und weisen sie zurück. Die griechische Regierung hat ihrerseits loyal von unseren Er­klärungen Kenntnis genommen. Die Atmosphäre, die durch diese Fühlungnahme herbeigeführt wurde, ist beiderseits von Herzlichkeit und Zutrauen getragen und derart, daß ste in Zu­kunft eine engere Zusammenarbeit vorausfeheu läßt.

Das brand stifterische Manöver ist auch diesmal mißlungen. Die Aktion, die Italien sich in Albanien vornimmt, ist nicht dazu bestimmt, Unordnung heroorzurufen, sondern den Frieden in einem heiklen Sektor des europäischen Lebens zu festigen, da das wahre Ziel der faschistischen Politik überall das ist, aufrichtig an der Wiederherstellung des internationalen Ver­trauens mitzuarbeiten, indem sie ihren konkreten Beitrag des guten Willens allen von einem gleichen Friedenswunsch beseelte» Völkern anbietet."

Die Faschistische und Korporative Kammer nahm am Samstag abend den Gesetzentwurf über die Annahme der albanische« Krone durch König und Kaiser Viktor Emanuel III. in Personalunion durch Akklamation einstimmig an. Der Sitzung wohnte neben dem Duce und sämtlichen Mitgliedern der italienischen Regie­rung die aus 40 maßgeblichen Persönlichkeiten bestehende alba­nische Delegation unter Führung des Ministerpräsidenten Verlaci bei. Auch der Senat stimmte geschlossen zu.

Der RaMaudel der USA.

Rund 120 Milliarden Reichsmark Ausfuhrüberschuß der

Vereinigten Staaten im Handel mit Europa feit 1915

VA. Es gibt kaum einen Engländer in der Welt, der nicht felsenfest davon überzeugt wäre, daß einzig und allein Deutschland die Schuld an dem Schrumpfen desWelthan­dels" und damit auch an der Verschlechterung der wirt­schaftlichen Lage Englands trüge. Jahrelang hat man syste­matisch dem englischen Volke und der ganzen Welt immer wieder erzählt, die deutscheAutarkie", die deutschenHan­delsmethoden", die wirtschaftliche Expansion des Reiches seien die Ursachen dafür, daß die herrlichen Vorkriegszeiten nicht wiederkehrten, und der Welthandel, von dem England ja in erster Linie lebt, nicht mehr so recht auf die Beine kommen könne. Wie hypnotisiert starren daher die Eng­länder auf jeden handelspolitischen Erfolg Deutschlands, verdächtigen ihn als Ausdruck einer Expansionspolitik und glauben in Form vonExportoffensiven" Gegenmaßnahmen Pressen zu müssen. Der englische Cant hat auch auf diesem Gebiete so vortrefflich vorgearbeitet, daß keinem Engländer überhaupt der Gedanke kommt, einmal zu prüfen, wie denn die Dinge wirklich liegen.

Daß die Engländer, wenn es nicht gegen Deutschland geht, dazu durchaus in der Lage sind, zeigt nichts besser als die Rede, die Herr Hudson kürzlich in Helsinki hielt. Er sagte dort:Das Aktivum der finnischen Handelsbilanz im Handel mit England ist in den Jahren von 1931 bis 1938 auf insgesamt 60 70 Millionen Pfund angestiegen. Weder ich noch meine Landsleute machen euch einen Vor­wurf daraus, aber bedenkt einmal einen Augenblick, wo ihr euch wohl ohne diese 60 Millionen befunden hättet. Welche andere Nation als Großbritannien hätte auf län­gere Zeit einen derart einseitigen Handelszustand ertragen können".

Auf diese rhetorische Suggestivfrage erwartete Herr Hud­son von seinen finnischen Zuhörern selbstverständlich die einzig mögliche" Antwort, daß eben keine andere Nation als Großbritannien dazu in der Lage gewesen wäre. Wie steht also England da! Das großmütige England! Die Sache hat nur leider insofern einen Haken, als es auf die Frage des Herrn Hudson sehr wohl eine andere Antwort gibt. Es gibt nämlich eine Nation, die durchaus den gleichen Zustand auf noch längere Zeit ertragen hat, nämlich Deutschland. Allerdings nicht im Handel mit Finnland, sondern im Han­del mit dem Lande, das zwar am schärfsten und am lau­testen in das gleiche Horn von der Welthandelsfeindlichkeit Deutschlands stößt wie England, das aber in Wahrheit die Hauptursache dafür ist, daß seit dem Weltkriege keine ge­ordneten Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Völkern mehr entstehen konnten. Dieses Land ist Amerika.

Nehmen wir einmal die gleiche Zeitspanne an, von der Herr Hudson spricht, die Jahre von 1931 bis 1938. Es be­trug der Ausfuhrüberschuß Amerikas im Handel mit Deutsch-' land 1931 303,9 Mill., 1932 310.6 Mill., 1933 236,9 Mill., 1934 214,9 Mill., 1935 71,2 Mill., 1936 60,2 Mill., 1937 73,1 Mill., 1938 297,3 Millionen Reichsmark. Das sind ins­gesamt in den gleichen acht Jahren 1568,1 Millionen RM., die die Vereinigten Staaten aus Deutschland herausgezo­gen haben. Dabei besteht aber noch ein sehr wesentlicher Unterschied. Rund 11 Milliarden RM. hat Amerika solcher­art von 1923 bis 1938 an Deutschlandverdient". Amerika aber ist auf der anderen Seite auch nicht mit Finnland zu vergleichen. Es ist nicht wie Finnland ein junges Volk, das mit gewaltiger Anstrengung seine eigene Wirtschaft erst aufbauen muß. sondern es ist der größte Kriegsgewinnler des Weltkrieges und der größte Gläubiger der Welt, es besitzt Reichtümer und Bodenschätze wie kein anderes Land der Erde. In die Tresore seiner Banken strömt das Gold der ganzen Welt zusammen. 1914 besaßen die USA. mit 7,9 Milliarden RM. Gold noch nicht ein Fünftel des Weltgold­bestandes. Heute aber besitzen sie mit 36 Milliarden RM. fast drei Fünftel des gesamten Goldes der Welt (62,6 Mil­liarden). Und trotzdem will dieses Land gleichzeitig auch noch eine aktive Handelsbilanz haben. Es will immer nur nehmen und nicht geben.

Das gilt nicht nur Deutschland gegenüber, sondern auch gegenüber allen anderen europäischen Ländern. Nach Zif­fern, die das Arbeitswissenschaftliche Institut der DAF- kürzlich veröffentlichte, betrug der Ausfuhrüberschuß der Vereinigten Staaten im Handel mit Europa insgesamt 120 Milliarden Reichsmark, die Amerika seit 1915 aus Europa herausgezogen hat. Gewiß es hat dafür in den Jahren des Krieges Kriegsmaterial und später Nah­rungsmittel, Rohstoffe und sonstige Waren geliefert. Aber es hat immer nur einseitig geliefert und war nie bereit, in auch nur annähernd gleichem Umfange seinerseits europä­ische Waren in Zahlung zu nehmen. Das ist die eigentliche Ursache für die Zerrüttung des Welthandels. Und wer auf­merksam die vorstehenden Ziffern liest, der wird begreifen, daß das jüdische Finanzkapital in Amerika gern wieder die Zeiten von 1915 bis 1920 zurückkehren sehen möchte. Nie hat Amerika mehr verdient, als in jenen Jahren, da Europa sich selbst zerfleischte. Ein einiges Europa wäre in der Lage, dem raubgierigen jüdischen Finanzkapital Ameri­kas doch schließlich einmal ein Veto zu gebieten, und das ist es, was Amerikas Juden befürchten. Darum muß Herr Roosevelt immer wieder von neuem zum Kriege Hetzen. Co hofft Juda den Handel der USA. zu retten, der in Wahrheit ein Raubhandel des Judentums ist und es blei­ben wird, bis einmal dem jetzt noch bestimmenden Wille« des Judentums ein anderer stärkerer Wille entgegentritt.

Araber sollen geprellt werden

Englands neuer Palästinapla«

Kaft,, 15. April. Nach der hier erscheinende» ZeitungMokka- tam" spricht der neue englische Vorschlag zur Regelung der Verhältnisse in Palästina von einer llebergangszeit fson zehn Jahren. In den ersten fünf dieser Jahre solle« lährlich lg ggg Juden nach Palästina einwandern dür­fen, dann soll die Einwanderung aufhören. Nach Ablauf der Zehn Jahre soll,wenn alles gut geht", die Unabhängigkeit von Palästina proklamiert werden. Nach Abschluß des Vertrages sol­len die politischen Gefangenen freigelassen werden und die Ver­bannten zurückkehren dürfen. In den ersten zwei Jahren, in deren Verlauf die Verfassung ausgearbeitet wird, ist der Vorsitz der Regierung dem britischen Oberkommiffar Vorbehalten und' ein Drittel jüdischer Vertreter vorgesehen. Ferner soll jedem Ministerium ein englischerBerater" beigeordnet werden. Nach Ablauf von zwei Jahren sollen dann die Lokalbehörden all­mählich einheimischen Instanzen übertragen werden, sodatz nach Zehn Jahren die gesetzgebende und die ausführende Gewalt in der Hand der heimischen Bevölkerung sein soll. Arabische Kreise beanstanden an diesem Vorschlag von vornherein u. a., daß sich die Engländer eine Verlängerung des Zeitraumes von zehn

Jahren Vorbehalten für den Fall, daßwenn alles gut geht". Sie verlangen mindestens, daß das Urteil darüber, ob das der Fall ist, nicht England, sondern den Arabern zugestanden wird.

D!e Opfer des spanischen Bürgerkrieges

Madrid, 15. April. Von den Behörden werden die errechneten Zahlen der Opfer des spanischen Krieges Lekanntgegeben. Wäh­rend der 32 Monate des Bürgerkrieges starben 1,2 Millionen ei­nes gewaltsamen Todes. Darunter find nur 450 OVO Angehörige militärischer Verbände, die bei Kampfhandlungen umkamen. Der weitaus größere Teil (780 000) sind Angehörige der Zivil- bevölkerung, die größtenteils ermordet oder auch Opfer von Bombardements geworden sind. Die spanischen Behörden er­klären, daß die Todesopfer dernationalenArmee infolge der gewaltigen Ueberlegenheit der Waffen nicht über 130 000 betragen. Der übrige Teil entfalle auf die Rote Armee, deren Verluste mithin rund 320 000 Mann betragen ha*

Diese Zahlen, die auf Grund genauerer Errechnungen nur noch geringfügige Veränderungen erfahren können, find die fürchter­liche Anklage, die das gesamte spanische Volk gegen das massen­mörderische System des Bolschewismus, aber auch gegen jene erhebt, die Moskau bei diesem Blutbad Hilfe geleistet und durch Waffenlieferungen die Leiden Spaniens verlängert haben. Die Veröffentlichung dieser Bilanz stellt nach dem Weltkrieg das größte Schulddokument der modernen Geschichte dar.

Keine Arbeitslosen mehr!

Berlin» 16. April, lleber die Entwicklung des Arbeitseinsatzes im März 1939 teilt das Reichsarbeitsministeriuru folgendes mit:

Die Zahl der beschäftigten Arbeiter und Angestellten (ein­schließlich Kranke) hat sich im Monat März 1939 im Altreich um 73 000 auf 20 610 000 erhöht. Der Arbeitseinsatz war im Berichtsmonat allerorts und in fast allen Wirtschaftszweigen äußerst angespannt. Das Mißverhältnis zwischen dem zu bewäk tigenden Arbeitsvolumen und den znr Verfügung stehenden Ar­beitskräften wurde immer größer. Während i« Vorjahre «och Arbeitslose für den Einsatz zur Verfügung stände«» ist diese Re­serve heute ausgeschöpft. Bei den noch» gezählten Arbeitslose« handelt es sich zum Teil um sogenannte Fluktuationsarbeitslose, das heißt Personen, die am Stichtag gerade in einem Arbeits­wechsel begriffen sind, zum Teil um nichtvermittlungsfähige Per­sonen. Eine Wiedergabe der Zahl dieser Arbeitslosen würde da­her nur eine Reserve Vortäuschen, die praktisch nicht mehr vor­handen ist. Aus diesem Grunde wird künftig von einer Ver­öffentlichung der Arbeitslosenziffern in der Presse abgesehen.

Weihe von 63 Jugendherbergen

Fulda, 16. April. Die Stadt Fulda stand am Sonntag im 'Zeichen der Hitlerjugend. 63 Jugendherbergen in allen Gauen des Reiches wurden gleichzeitig mit demWilhelm-Frick-Jugend- herberge" bei Fulda mit diesem feierlichen Akt eingeweiht, eine große Anzahl Richtfeste gefeiert und an einer stattlichen Reihe von schönen Plätzen in verschiedenen Gegenden Deutschlands Erndsteine für Jugendherbergen gelegt. Baldur von Schirach sagte, daß die Jugendherbergen ebenso wie die Heime ohne das künstlerische Gesetz unserer Weltanschauung nicht denkbar seien und daß in ihnen der Ausdruck des Kulturwillens Adolf Hitlers erblickt werden müßte, dessen monumentalste Zeugen der König­liche Platz in München oder die Parteitagsbauten in Nürnberg seien. Die Jugend errichte nur kleine Bauten; aber sie sei in der Vielzahl zweckmäßig und künstlerisch einwandfreier Bauten bis hinein in die kleinsten Gegenden des Reiches heute einer der

größten Bauauftraggeber des nationalsozialistischen Staates ge­worden. Die deutschen Jugendherbergen seien ein Geschenk des schaffenden deutschen Menschen, sie gehörten daher auch der schaf­fenden deutschen Jugend.

Riesenbahnhof unterirdisch

Berlin hat den größten U-Bahnhof der Welt!

Am 15. April wurde der größte U-Bahnhof der Welt un­ter dem Potsdamer Platz in Berlin in Betrieb genommen.

Berlin ist um einen neuen Bahnhof bereichert worden, den S-Bahnhof unter dem Potsdamer Platz, der sich zu dem bereits seit vielen Jahren bestehenden Untergrund-Bahnhof hinzuge­sellt. Der ganze Potsdamer Platz ist nun hohl. Mächtige Pfeiler und Mauern stützen die obersteVerkehrsschicht", über der jetzt wieder der normale Verkehr ungehindert dahinbrausen kann. In den Jahren der Bauzeit war der Platz mit Holzbrettern ausge­legt. Mehrere Baustellen, von Bretterzäunen vor neugierigen Blicken abgeriegelt, erhoben sich ringsum und teilten den Platz in verschiedene kleine Plätze und Winkel auf. Die Baustellen sind nun verschwunden, in seiner vollen Größe bietet sich der Potsdamer Platz nun wieder den Augen dar.

Neun verschiedene Eingänge führen hinein in den weiten Bahnhof, der der größte U-Bahnhof der Welt ist. Von jeder Seite des Potsdamer Platzes kann der Berliner zu den Bahn­steigen gelangen, ohne vorher die verkehrsreichen Fahrdämme zu überqueren. Zugleich mit der Anlage des Bahnhofs wurde für eine Entlastung des Fußgängerverkehrs auf der obersten Ver­kehrsschicht gesorgt.

Die wesentliche Bedeutung dieses Bahnhofes beruht jedoch darin, daß das Verkehrskreuz der Stadtbahn, das bisher noch eine empfindliche Lücke aufwies, vollkommen geschlossen ist. Der Berliner Norden ist mit dem Berliner Mittelpunkt, dem Pots­damer Platz verbunden worden. Von hier kann man in di«j S-Bahn einsteigen, die in den Süden führt. Die Züge von Ora­nienburg, von Velten und Bernau konnten bisher nur bis Unter den Linden fahren. Hier war die Endstation. Die Fahrgäste, die zum Potsdamer Platz wollten, mußten entweder den 15 Minu­ten langen Weg zu Fuß gehen oder eine Straßenbahn oder ei­nen Bus besteigen. Das war trotz allem noch ein Zeitverlust. Jetzt fährt die S-Bahn in einer Minute von den Linden zum Potsdamer Platz, man steigt aus und befindet sich unmittelbar im Herzen Berlins.

Die Innenausstattung der unterirdischen Derkehrshalle macht eine» ungewöhnlich schönen Eindruck. Die Wände erstrahlen i» weißen Kacheln, vor denen sich der NamePotsdamer Platz" wirkungsvoll abhebt. Der Potsdamer Platz leuchtet weiß auf, der Bahnhof Unter den Linden blau-grün, Oranienburger Straße rötlich. Der Fahrgast orientiert sich also schließlich gar nicht mehr an den Aufschriften sondern an der Farbe. Ein flüchtiges Hinblicken sagt ihm, auf welchem Bahnhof der Zug gerade hält.

Das Achsenkreuz der Stadtbahn ist geschlossen. Es wird noch verlängert werden bis zum Anhalter Bahnhof. Die Arbeit hier­für ist schon im vollen Gange. Mit der Eröffnung des S-Bahn­hofes Potsdamer Platz ist ein sehr wichtiges Verkehrsproblem der Reichshauptstadt auf das glücklichste gelöst.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Weihe des Hindenburg-Denkmals auf dem Kyffhauser.

-Äm 6. Mai wird das auf dem Kyffhauser vom NS.-Reichs-- kriegerbund errichtete Hindenburg-Denkmal in Anwesenheit von Abordnungen sämtlicher Eau-Kriegerverbände feierlich geweiht werden. Um der soldatischen Erscheinung und der Wesensart des Feldmarschalls gerecht zu werden, wählte de»» Künstler Professor Hermann Hosaeus härtestes deutsches Ur­gestein, den unvergänglichen Bayrischen Porphyr aus dem Fichtelgebirge. Das Denkmal findet im Vorgelände des Knffhäuser-Denkmals Aufstellung.