8. Seite - Nr. 89
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Montag, den 17. April 1888
Unterschied, daß hier Reisende den Zug verlassen und andere zusteigen sowie Gepäck aus- und eingeladen wird.
Und nun noch eine kurze Aufstellung über die Zahl der Eisenbahner. die, nach Durchschnittssätzen errechnet, an der Zugfahrt Stuttgart—Berlin beteiligt sind:
8 Lokomotivführer, 8 Lokomotivheizer, 14 Kohlenlader, 8 Drehscheibenwärter, 8 Schuppenfeuerleute, 4 Rangiermeister, 9 Rangierer, 18 Wagenmeister, 1 Zugführer, 1 Packmeister, 2 Zugschaffner, 2 Wartefrauen, 10 Auskunftsbeamte, IS Fahrkartenausgeber, 10 Gepäckannahmebearbeiter, 10 Eepäckabfertigungs- beamte, 10 Packwagenbediener, 10 Eepäckausgabearbeiter, 20 Bahnsteigschaffner, 10 Pförtner, 160 Fahrdienstleiter, 40 Auf- stchtsbeamte, 275 Stellwerksmrister und Weichenwärter, 60 Telegraphisten. 35 Bahnwärter, 30 Bahnschutzleute, 20 Vetriebsar- veiter, einschließlich der Streckengeher, Wagenwäscher usw. — rund 1200 Eisenbahner haben ihre Nachtruhe opfern müsst», um die ordnungsgemäße und pünktliche Durchführung des D 237 Stuttgart—Berlin zu gewährleisten.
Die vorstehenden Zahlen würden sich jedoch noch bedeutend vermehren, wollte man die Bediensteten der Anschlußstrecken miterfassen und die nur mittelbar beteiligten Stellen wie z. B. die 16 Betriebsamts-Vorstände, 10 Maschinenamts-Vorstände, 10 Verkehrsamts-Vorstände, deren Bezirke von dem durchfahrenden Zug berührt werden, die 115 Bahnhofs-Vorsteher, 65 Bahnmeisterei-Vorsteher, 25 Werkstätten-Vorsteher, denen die Aufsicht über die durchfahrenden Bahnhöfe und Strecken sowie über die Fahrzeuge obliegt, ferner die 130 Rottenführer, 620 Bahnunterhaltungsarbeiter, 60 Signalwerkführer, 60 Leitungsaufseher, 880 Werkstättengefolgsmänner, 10 Zugüberwachungsbeamten und 110 Verwaltungsbeamten, die auf der Strecke, in den Werkstätten und Büros arbeiten, in den Zahlenkreis einbeziehen. Die ständig wiederkehrenden notwendigen Untersuchungen der Lokomotiven und Wagen sowie deren Wiederherstellung und die Instandhaltung der Strecke und der Gleise, die Ausarbeitung der Fahrpläne und dergleichen mehr müßten hierbei angerechnet werden.
Nun ist die Strecke Stuttgart—Berlin mit 640 Kilometer, wenn auch eine der verkehrsreichsten, doch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamten Schienennetz der Deutschen Reichsbahn, das einschließlich der Ostmark und des Sudetengaues über 63 000 Kilometer umfaßt. Was aber in Vorstehendem geschildert wurde, wiederholt sich zwangsläufig auf allen Strecken. Sind auch nicht alle Strecken so dicht besetzt wie die vorgenannte, so lasten die aufgeführten Zahlen doch einen gewissen Schluß auf den Ee- samtbedarf zu. Rund 900 000 Eisenbahner — sieben Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, allezeit dienstbereit im Dienst des deutschen Volkes und seiner Wirtschaft.
Zum Schluß ein Wort über die Fahrkosten, die nicht immer den Beifall aller Reisenden finden. Aus der Statistik der Deutschen Reichsbahn ist zu ersehen, daß 72,5 Prozent aller Reisenden zu ermäßigten Preisen fahren und zwar in KdF.- und sonstigen Sonderzügen, mit Eesellschafts-, Ferien-, Sonntagsund Arbeiterfahrkarten, Schüler- und Monatskarten und wie alle diese zahlreichen Vergünstigungen heißen.
Wer mit solchem Wissen ausgerüstet seine Schritte zum Bahnhof lenkt und eine Bahnfahrt unternimmt, wird auch zu der Erkenntnis kommen, daß die Deutsche Reichsbahn als größtes Verkehrsunternehmen wohl wirtschaftliH Arbeiten mutz, aber stets den Nutzen der Gesamtheit wahrniimAund ein immer dienstbereites, unentbehrliches Glied in dn Kette der deutschen Verkehrsmittel ist.
Iw Vslä kt käueken velbvten. iw KekSiMk güvii!
«ML»
Zum 5V. Geburtstag des Führers
Zum Geburtstag des Führers gibt die Deutsche Reichspost diese 12-Rpf.-Sondermarke „Der Führer in seiner Eeburtsstadt Braunau". Entwurf von Professor Richard Klein nach einem Lichtbild von Professor Heinrich Hoffmann, heraus. Der Zuschlag von 38 Rpfg. fließt dem Kulturfonds des Führers zu. Außerdem gibt die Deutsche Reichspost 6-Rpf.-Sonderpostkarten mit der Führermarke (Ausgabe 1938, 19 Rpf. Kulturfondszuschlag) und mit fünf verschiedenen Bildern vom Führer und Aufnahmen von Professor Heinrich Hoffmann heraus, die sich besonders als Elückwunschkarten an den Führer eignen. Sondermarke und Sonderkarten werden ab 13. April bei allen Postämtern usw. in Eroßdeutschland abgegeben. (Presse-Hoffmann, M.)
Virrsliiost
Deutsche Reichspost führt „Zeitungsdrucksachen" ein. Zur Forderung und Erleichterung des Zeitungsbezugs, besonders wah- . rend der Reisezeit, wird mit Wirkung vom 1. Mai 1939 eine ! neue Art von Zeitungssendungen, die „Zeitungsdrucksache", ein- - s- geführt. Zeitungsdrucksachen dürfen nur von Zeitungsverlegern' L und Zeitungsvertriebsstellen (Zeitungshändlern) versandt wer- . i den. In der Aufschrift der Sendungen sind der in dre Augen - i fallende Vermerk „Zeitungsdrucksache" sowie Name und Woh- ! nung des absendenden Verlags usw. und des Empfängers anzu- ^
> '"'eben. Empfänger der Sendungen können außer den Beziehern selbst auch andere Personen oder Firmen, z. B. Buchhandlungen ^
! oder Zeitungshändler, sein. In die Sendungen dürfen keine Mit- ^ teilungen an die Empfänger ausgenommen werden. Auch dürfen /
! in den Zeitungen keine Aenderungen vorgenommen werden. Die ^ Sendungen sind einzeln durch Freimarken oder Absenderfrei- i stempel 'freizumachen. Die Gebühr beträgt für eine Sendung bis ! 50 Gramm 3 Rpf., über 50—100 Gramm 4 Rpf., über 100—2o0 , Gramm 8 Rpf., über 250—500 Gramm 15 Rpf., über 500—1000 s Gram 30 Rpf. Zeitungsdrucksachen werden als eilige Drucksachen i behandelt.
Salamander AG. Bei der Salamander AG-, Kornwestheim, war nach dem Bericht für das Geschäftsjahr 1938 im Anfang des Jahres ein etwas schleppender Geschäftsgang zu verzeichnen, von Ostern ab war der Umsatz flotter und im Herbst und Winter sogar über Erwarten lebhaft, sodaß Produktion und Umsatz gesteigert werden konnten. Der Zuwachs wäre noch größer gewesen, wenn es nicht an Leder und Arbeitskräften gefehlt hätte. Um dem Mangel an weiblichen Arbeitskräften zu begegnen, hat die Gesellschaft in Offenbach eine Stepperei eingerichtet. Las Werk Türkheim hat in der Erzeugung von Werkstoffen zum Ersatz von Leder weitere Fortschritte gemacht. Nach der heutigen Produktion werden jährlich durch das Absatz-Kunstleder und ähnliche Stoffe 2 Milk. Kilogramm und durch den Hinterkappen- Werkstoff 3 Mill. Kilogramm Leder erspart. Die Tochtergesellschaft I. Mayer Lederfabrik AE. in Offenbach am Main hat das Geschäftsjahr 1937/38 mit einem Gewinn von 0,40 Mill. RM. abgeschlossen. Die Gesellschaft berichtet weiter, daß sie auf dem Gelände der Hauptsabrik in Kornwestheim einen Neubau be- gonnMhabe, in den die Fabrikation von Holzabsätzen und Kartonnagen verlegt wird. Die Ertragsrechnung zeigt einen Reingewinn von 2,25 (2,25) Mill. RM.. der sich um den Vortrag von 0,57 (0,56) aus 2,82 (2,81) Mill. RM. erhöht. Hieraus werden wie im Vorjahr 7 Prozent Dividende verteilt und 0,58 (0,57) Mill. RM. auf neue Rechnung vorgetragen.
Die Oeffentliche Bausparkasse Württemberg, gemeinnützige Anstalt, wird heute ihre 37. Baugeldzuteilung vornehmen und damit die 100 Millionen-Erenze überschreiten. Die Kasse, in enger Verbindung mit den Sparkassen, betreut insgesamt 13 600 Bausparer mit einer Eesamtvertragssumme von über 164 Mill. RM. Das Zuteilungsergebnis von mehr als 100 Mill. RM. bezieht sich auf über 7600 Vausparer. Die Hergabe von Geld auf zweite Hypothek ist bekanntlich eine Forderung an die Bausparkassen, die neuerdings durch Gesetz geregelt ist. Die Oeffentliche Bausparkasse Württemberg hat schon von Anfang an vorwiegend auf nachstetlige Hypotheken die Darlehen gegeben, sodaß sie von dem Gesetz nicht mehr direkt berührt wird.
Neckarwerke AG., Eßlingen. Der Aufstchtsrat hat beschlossen, der auf 5. Mai 1939 nach Eßlingen a. N. einzuberufenden Hauptversammlung wie im Vorjahr eine 5,5prozentige Dividende vor- zuschlaaen.
Schweizer Hotels geht es schlecht. Wie aus dem Bericht der Schweizerischen Hotel-Treuhandgesellschaft hervorgeht, ist die Lage der gesamten schweizerischen Hotelindustrie im Jahre 1938 außerordentlich ungünstig gewesen. Ein hoher Betriebs- und Bilanzaufwand aller gastronomischen Unternehme» habe keine genügende Anpassung an die stark gedrückten Preise und an die jyi Verhältnis zu den Kapitallasten ungenügenden Umsätze gesunden. Dem Bundesrat sind Vorschläge unterbreitet, um einen Abbau der Hypothekarverschuldung durchzuführen. Nachdem im Jahre 1938 weitere 38 Hilfsgesuche aus der Hotelindustrie em- gegangen seien, habe sich die Zahl dieser Anträge auf 979 erhöht, von denen 872 behandelt wurden. 474 Betriebe hätten finanzielle Hilfe erhalten und 139 konnten durch Beratung ohne finanzielle Unterstützung erledigt werden. Die Ueberprüfung von 444 Hotels mit 35 000 Gastbetten hätte ergeben, daß selbst das günstige Jahr 1937 mit einem Verlust von 0,79 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen habe. Die Treuhandgesellschaft kommt zu dem Schluß, daß seit 1937 rund 40 Prozent des Fremdkapitals der erfaßten Betriebe völlig außerhalb des Ertragswertes lägen und 47 Millionen Schweizer Franken Eigenkapital sich in hoffnungsloser Lage befänden.
Ziegelwerke Lndwigsburg AG- Bei der Ziegelwerke Ludwigs- burq AG., vormals Eanzenmüller u. Baumgärtner. Ludwigsburg, war nach dem Geschäftsbericht 1937/38 (30. Oktober) zunächst eine weitere Umsatzsteigerung zu verzeichnen. Nach Absetzung der sozialen Abgaben, der gesetzlichen Berufsvertretun- aen sowie von wieder 15 000 RM. an die llnterstützungskasse wird einschließlich Vortrag von 24 414 (1935/36: 23 497) RM. ein Reingewinn von 105 303 (104 716) RM. ausgewiesen, aus denn eine Dividende von 8 Prozent (wie i. V.) verteilt wird. Als Vortrag verbleiben 25 004 RM.
Fischereierträge aus dem Bodensee im Februar 1939. Im gesamten Vodenseegebiet wurden nach den Mitteilungen des St. R. im Februar 9200 Kilogramm im Werte von 7600 RM. gefangen, gegen 5000 Kilogramm im Werte von 5900 IW. im Januar
Aujs bunten Stoffen
8 36179. Für jeden klelngemusterten Waschstoff ist die Schnittform dieses einfachen Kleides geeignet. Erst: etwa 3 m Stoff, 80 cm breit. Beyer-Schnitte für 88, 96 und 104 cm Obw.
0126587, WeißerLeknenmantel mit kleknemSteh- kragen als Ergänzung zu verschied, gemusterten Sommerkleidern. Erf.: etwa 2,15 m Stoff,140cm breit. Beyer-Schnitte für 92 und 100 cm Obw.
8 26586. Sommerkleid aus Drucksekde mit vorderer Faltengruppe, runder paffe und kleidsamer Schleife. Erf.: etwa 3,65 m Stoff, 90 cm breit. Beyer-Schnitte für 92 u. 100 cm Obw.
X 2«s»s X 2657 -
8 26597. Leicht nachzuarbeiten ist das einfache Sommerkleid aus gemusterter Kunstseide mit einfarbiger Schärpe. Erforderlich: etwa 2,60 m Stoff, 90 cm breit. Bunte Beyer-Schnitte für 92 und 100 cm Oberweite erhältlich.
8. 26598. Breites durchgezogenes Samtband, dessen Enden zu Schleifen gebunden werden, schmückt das Sommerkleid aus zartfarbenem Georgette. Erf.: etwa 3,50 m Stoff, 90 cm br., 3 m Band. Beyer-Schn. für 88 u. 96 cm Obw.
8 . 26599. Der weite Rock dieses geblümten Sommerkleides in sehr modischer Form ist oben dicht in Rekh- falten gezogen. Erforderlich: etwa 4,30 m Stoff, 90 cm breit. Beyer-Schnitte für 84 und 92 cm Oberweite erh.
8 26588, Unter dem Kleid aus Stickeretstoff mit kurzen angeschnittenen Ärmeln wird ein farbiges Unterkleid getragen. Erforderlich: etwa 3,30 m Stoff, 90 cm breit. Beyer-Schnitte für 84 und 92 cm Oberweite erhältlich.
0126589. Als Ergänzung zum nebenstehenden, aber auch zu vielen ander» Sommerkleidern, wird der Kompletmantel mit vorn durchgehendem Knopfschlust getragen. Erf.: etwa 3,75m Stoff,80cm br. Beyer-Schn.für84u.92cm Obw.
KE
Zeichnung: Beyer-Alelier