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Weltmarkt zu kaufen und zu verkaufen und die Sicherheit zu haben, Rohstoffe und Erzeugnisse des friedlichen Wirtschaftslebens zu erlangen. Gleichzeitig könnten diejenigen autzeramerikanischen Regierungen, die daran unmittelbar interessiert find, die politischen Erörterungen führen, die ihnen nötig oder wünschenswert erscheinen.*
Roosevelt schließt seine völlig im Geiste des Welt- .kriegspräsidenten Wilson gehaltene Botschaft: „Wir verkennen an, dag verwickelte Weltprobleme vorliegen, die die ganze Menschheit angehen, aber wir wissen, daß sie in einer Atmosphäre des Friedens geprüft und erörtert werden müssen. Eine solche Atmosphäre des Friedens kann nicht bestehen, wenn die Verhandlungen durch die Drohung mit Gewalt oder durch die Furcht vor einem Kriege überschattet werden. Ich nehme an, daß Sie den Geist der Offenheit, in dem ich Ihnen diese Botschaft sende, nicht mißverstehen werden. Die Chefs großer Regierungen find in dieser Stunde buchstäblich für das Geschick der Menschheit in den nächsten Jahren verantwortlich. Sie müssen die Bitten ihrer Völker hören, die vor dem vorauszusehenden Chaos des Krieges geschützt sein wollen. Die Geschichte wird diese Staatsmänner zur Rechenschaft ziehen für das Leben und Glück aller, auch der Geringsten. Ich hoffe, Ihre Antwort wird es möglich machen, daß dieMensch- heit von der Furcht befreit wird und für viele kommende Jahre wieder Sicherheit genießt. Eine entsprechende Botschaft geht an den italienischen Regierungschef.
Franklin D. Roosevelt.*
Zu diesen durchsichtigen Manövern schreibt die Artikelkorrespondenz der „Deutsche Dienst":
Erst Hetze» und dann de« Friedensapostel spielen, das ist die Politik, die »ns bei dem Präsidenten der USA. nicht das erstemal begegnet. Die Bokabelu der neuen Botschaft Roosevelts sind «ns nicht neu. Sie kommen uns im Gegenteil sehr bekannt vor. Da ist die „Verantwortung für die Menschheit*, da ist der berühmte „internationale Konferenztisch*, der den Völkern Gerechtigkeit und Friede« bringen soll. Roosevelt spielt die RolledesneuenWilsons konsequent weiter. Er will die Welt beglücken, nachdem er sie in Furcht versetzt hat, er will die Welt befrieden, nachdem er eine beispiellose Kriegspsychose erzeugt hat. Mit einem plumpe« Ablenkungsmanöver versucht Roosevelt seine und der Demokratien Hetze und Eiukrei- snngspolitik zn tarnen und zu verwischen. Da wir aber schon einmal erlebt haben» wohin das Vertrauen in die Botschaft eines amerikanischen Präsidenten führen kann, wird es uns die Welt nicht verdenken, wen» wir solchen politischen Aktionen von jenseits des Ozeans sehr skeptisch gegenüberstehen.
Zum Sachlichen dieser neuen Roosevelt-Votschaft:
Das deutsche Volk hat erfahren müssen, daß das Verhandeln am internationalen Konferenztisch und das Erwarten von Gerechtigkeit im Hinblick auf die Lebensansprüche eine großen Nation zu tragischen Zuständen führen kann. Es hat sich gezeigt, daß die so grundverschiedenen Probleme nicht allein vom juristischen Standpunkt aus erörtert und ausgehandelt werden können. Die Welt besteht nicht aus ausgeklügelten Systemen, die von ideologischen Regierungen und Menschheitsbegliickern bestimmt werden, sondern sie besteht aus lebensuntüchtigen und lebenstüchtigen Völkern, die nicht zum Spielball fremder Interessen werden wollen, sondern ihr Schicksal selber gestalten müssen. Vor allem eines hat der Präsident Roosevelt in seiner Botschaft übersehen, und das ist das Wesentlichste der gegenwärtigen Probleme: die große weltanschauliche Auseinandersetzung mit den internationalen Kräfte» der Zerstörung, die die Völker der Erde in ein blutiges Chaos stürzen wollen und die Kräfte der Ordnung in der Welt bedrohe». Es können keine dauernden glücklichen Verhältnisse im zwischenstaatlichen Leben geschaffen werden, solange sich unter staatlichem Schutz die Mächte der Zerstörung und der Unruhe verbergen und konsolidieren können. Es kann keine neue Ordnung am Konferenztisch geschossen werden, solange der Bolschewismus als gleichberechtigter Partner im politischen Spiel in der Welt angesehen wird. Wir müssen ss als ein raffiniertes Manöver betrachten, wenn man von uns verlangt, in einer nicht von uns, sondern von den anderen kriegsverhetzten Welt Urfrieden zu schwören, in einem Augenblick, wo die Staatsmänner der großen Demokratien erklären, daß sie keine ideologischen Gegensätze zwischen sich und dem völkerzerstörenden Bolschewismus sehen. Das würde bedeuten, dem Bolschewismus für seine verbrecherischen Pläne und Aktionen Tür und Tor zu öffnen.
Herr Roosevelt hat seine Botschaft an die verkehrte Adresse gerichtet. Das deutsche Volk ist klüger und stärker geworden und deshalb wird sich der Erfolg Wilsons nicht wiederholen.
Das Echo
Durchsichtige Taktik in Paris
Paris, 1b. April. Die Abendausgaben der Pariser Blätter veröffentlichen den Wortlaut des Roosevelt-Telegramms an den Führer und den Duce in sensationeller Aufmachung. Die Kommentare dazu schwelgen inTönenhöch st er „Entzückung* und sind so einhellig gehalten, daß die Stichworte, die den Blättern offenkundig von höherer Stelle als Anweisungen gegeben wurden, geradezu in die Augen springen. Die Blätter übergehen in ihrer Taktik die gewissenlose Kriegshetze, die eben Roosevelt seit geraumer Zeit in den Vereinigten Staaten entfacht hatte und tun so, als ob es sich wirklich um einen Friedensappell aus den USA. handle und als ob sie nichts von der Verschlagenheit des Telegramms merkten. In der ganzen Inszenierung gab es nur einen, allerdings schwerwiegenden und für Paris sehr peinlichen Fehler: Der „Temps" brachte schon am Nachmittag einen Leitartikel zur Roosevelt-Votschaft. In politischen Kreisen ging man jedoch über diesen eklatanten Beweis für die Verabredung des hinterhältigen Spiels mit Augenzwinkern hinweg.
London klatscht selbstverständlich Beifall
London, 16, April. In London klatscht man selbstverständlich zu dem Roosevelt-Telegramm Beifall, das für emgeweihte Kreise offenkundig keine lleberraschung bedeutet, sondern nur als Eröffnung eines neuen Abschnittes der in der letzten Zeit von England betriebenen Politik betrachtet wird, bei der ihm nun Roosevelt in seiner neuen Rolle als Wolf im Schafspelz direkte Hilfe leistet, nachdem die indirekte Hilfe, die bekanntlich in wüster Kriegshetze bestand, das Deutsche Reich nicht eingeschüchtert hatte. Trotzdem ist die Freude am neuesten amerikanischen Dreh nicht ungeteilt, wenn man auch so tut, als ob man an eine« durchschlagenden Erfolg des Riesenschwinvels glaubt, so mischen sich doch in die optimistischen Erwartungen manche Erkenntnisse von der unheimlichen Entschlossenheit Deutschlands, seine Unabhängigkeit gegen alle Angriffe von seiten der sogenannten Demokratien zu behaupten. Preß Association
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Montag, de« 17. April lg.M
kl
.. anläßlich des kedurtslaB des Wers
Die Gratulationen des In- und Auslandes. — Einweihung der Ost-West-Achse. Zapfenstreich — Fackelzug — große Parade der Wehrmacht
Berlin, 18. April. Das Reichsministerium für Volksauf- klärung und Propaganda gibt bekannt: „Ans Anlaß des SS. Ge- bnrtstages des Führers finden folgende Veranstaltungen statt:
Am IS. April
MV Uhr: Vorstellung der beförderten //-Junker der //-Junker- schule Braunschweig im Mosaiksaal der Reuen Reichskanzlei.
18.38 Uhr: Ansprache des Reichspropagandaleiters der NSDAP.
Reichsminister Dr. Goebbels, über alle deutschen Sender.
IScklS Uhr: Gratulation der Parteiführer unter Führung des Stellvertreters des Führers im Mosaiks«! der Neuen Reichskanzlei.
SSM. Ahr: Gratulation des Stoßtrupps „Adolf Hitler" und der Blntordeasträger in der Marmorgalerie der Neuen Reichskanzlei.
21.00 Uhr: Fahrt des Führers über die Ost-West-Achse, die damit feierlich dem Verkehr übergeben wird.
Professor Speer meldet dem Führer aus dem Hinden- burg-Platz die Fertigstellung des zu eröffnenden Teiles der Ost-West-Achse.
Oberbürgermeister Dr. Lippert übernimmt die Straße in die Obhut der Stadt Berlin. Danach wird der Führer den fertiggestellteu Teil der Ost-West-Achse für eröffnet erklären.
Der Führer fährt als Erster durch das Band über die Ost-West-Achse bis zum Adolf-Hitler-Platz und denselben Weg zurück.
An beide« Seiten der Ost-West-Achse werde« die am Ban beteiligt gewesenen Arbeiter und die Gliederungen der Bewegung Ausstellung nehmen.
Am Große» Stern ist eia besonderer Platz für die Veteranen der Kriege 1881, 1886, 1870/71 vorgesehen.
22.88 Uhr: Großer Zapfen st reich der Wehrmacht auf dem
Wilhelm-Platz mit anschließendem Vorbeimarsch an dem Führer.
22.38 Uhr: Fackelzug der NSDAP, und ihrer Gliederun
gen durch die Wilhelmstraße au der Reichskanzlei vorbei. An dem Fackelzug nehmen die Ehrenzeichen- träger des Gaues Berlin der NSDAP, und je 58 Ehrenzeichenträger aus den übrigen Gauen teil. Ferner beteiligen sich die Berliner Gliederungen der , NSDAP, mit je drei Ehrenstiirmen.
23.88 Uhr: Im Ehrenhof der Reichskanzlei singt ein Chor der
Leibstandarte // „Adolf Hitler«.
Am 2V. April
8.88 Ahr: Ständchen des Musikzugs der Leibstandarte // „Adolf Hitler" im Garten der alten Reichskanzlei.
8.88 Uhr: Vorbeimarsch von: Leibstandarte „Adolf Hitler", ein Sturmbann der //-VT, ein Bataillon Schutzpolizei vor dem Führer an der Reichskanzlei in der Wil- helmstraße.
8.28 Ahr: Gratulation des Apostolischen Nuntius'.
8L5 Uhr: Gratulation des Reichsprotektors und des Minister- !
Präsidenten Dr. Hacha. i
9.38 Uhr: Gratulation des Ministerpräsidenten Dr. Tiso. >
9.15 Ahr: Gratulation der Reichsregierung im Großen Em- I pfangssaal der Neuen Reichskanzlei. j
18.88 Uhr: Gratulation der Vertreter der Wehrmacht unter Füh
rung des Eeneralfeldmarschalls Eöring.
18.18 Ahr: Gratulation des Oberbürgermeisters und Stadtpräsi- denten Dr. Lippert.
18.15 Uhr: Gratulation der Abordnung der Adols-Hitler-Stif-
tung der deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände für Jangarchitekten und Städtebauer.
18.28 Ahr: lleberreichung des Ehrenbiirgerbrieses der Stadt
Danzig durch Gauleiter Förster.
11.88 Ahr: Große Parade der Wehrmacht auf der Ost-West-
Achse. Der Führer wird die Paradeanfstellung vom Lustgarten über die Straße Unter den Linden Pariser Platz Hindenburg-Platz und die Ost-West-Achse aüfahren. Der Vorbeimarsch am Führer ersolgt an der Technischen Hochschule.
16.88 oolkslredersingen des Berliner Sängerbundes auf dem Wilhelm-Platz.
17.15 Ahr: Gratulation der ungarischen Delegation unter Füh
rung des ungarischen Gesandten.
17.28 Uhr: Gratulation des "nlgarischen Gesandten.
17.38 Uhr: Tee-Empfang beim Führer für die ausländischen
Delegationen.
18.38 Uhr: Gratnlatkon der Vertreter der deutschen Volksgrup
pen Europas.
*
Einladrmg nanihOer MHnlirWM Zes Au-MHes
Berlin, 16. April. Fm Namen des Führers hat der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop eine größere Anzahl namhafter Persönlichkeiten des Auslandes zu der am Geburtstag des Führers in Berlin stattfindenden großen Parade eingeladen. Am Nachmittag des 28. April empfängt der Führer die ausländischen Ehrengäste in der Neuen Reichskanzlei. Am Donnerstag, abend werden die Ehrengäste einer Festaufsührung im Deutschen Opernhaus beiwohnen und am folgenden Tage das Neichssport- feld besichtigen.
Für den Nachmittag des 21. April ist ein Besuch der hysterischen Stätten in Potsdam vorgesehen. Am gleichen Abend findet ein Essen im Hotel Kaiserhof statt, das der Reichsininister des Auswärtigen von Nibbentrov den Ehrengästen des Führers gibt.
Geburtstag des Führers — Festtag der Jugend
Jungbann-Fahnenweihe im Schlotzhof der Marienburg
: Berlin, 1b. April. Der Geburtstag des Führers, der in diesem
Jahr zum ersten Mak als Festtag Eroßdeutschlands gefeiert wird, wird vor allem für die Jugend wieder zu einem tiefen Erlebnis werden. Am 18. April werden im Großen Remter der Marienburg 112 Jungbannfahnen, darunter 88 aus der Ostmark und ZN aus dem Sudetenland, durch den Reichsjugendführer, von Schirach, ihre Weihe erhalten. Am Vorabend des 20. April wird die deutsche Jugend der ganzen Welt dem Führer in einer Ringsendung der Hitler-Jugend ihre Treue, ihr Vertrauen und ihre Liebe bekunden.
Am 19. April finden im Großen Remter, der „Burg des deutschen Jungvolkes" wie alljährlich die Verpflichtung der > zehnjährigen Jungen und Mädel statt, die in diesem l Jahre in die Millionen-Eefolgschaft der Jugend des Führers ! eingereiht werden. Der Reichsjugendführer wird in der Feier- stunde, die in der Zeit von 17 bis 17.30 Uhr als Reichssen- dun g über alle deutschen Sender geht, die Jungen und Mädel ' des jüngsten Jahrganges in die Hitlev-Jugend, aufnehmen^
erklärt z. B., daß man in weiten Kreisen Deutschlands den Eindruck habe, daß das Reich entschlossen um seine wirtschaftliche Unabhängigkeit kämpfen müsse, die ihm von anderen Nationen in unfairer Weise eingeengt werde.
Kommt ei« militärischer Luftpakt?
London, 15. April. Die Londoner Blätter bestätigen im Zusammenhang mit Besprechungen zwischen Lord Halifax und dem Sowjetbotschafter Maisky, daß die britische Regierung ihrem Botschafter in Moskau Vorschläge zugeleitet habe, die dazu dienen, Sowjetrußland enger in die „Friedensfront" einzubeziehen. Die allgemeine Annahme geht dahin, daß die britische Regierung als Vorstufe für ein umfassendes Militärbündnis einen Luftpakt zwischen England, Frankreich und den Bolschewiki vorgeschlagen habe. Die Korrespondenzen weisen darauf hin, daß die britischen Garantien für Polen und Rumänien derart angelegt seien, daß darin eine Sicherheitsgarantie für die sowjetrussische Westgrenze bestehe. Bezeichnenderweise erinnern die Blätter an die Unterhauserklärung Sir John Simons, daß einem Militärpakt mit Sowjetrußland britischerseits nichts im Wege stehe. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt, daß Polen und Rumänien sich bereit erklärt hätten l??1, die Unterstützung der moskowitischen Luftwaffe anzunehmen. Aus diese Bereitschaft hin habe die britische Regierung die Absicht, neben eventuell bereits bestehenden militärischen Abkommen einen Luftpakt abschließen zu wollen. Der diplomatische Korrespondent der „Daily Mail" erklärt außerdem, daß die Sowjetregierung immer noch für eine Konferenz der „kollektiven Sicherheit" sei.
Dem geplanten Pakt Londons mit der Sowjetunion steht grundsätzlich wie praktisch viel entgegen, aber das alternd« England würde sich selbst mit dem Satan verbinden, um seine Rolle weiter zu spielen. Das Empire, dessen Interessen ja bekanntlich kraß den moskowitischen imperialen wie revolutionären Tendenzen znwiderlanfen, scheint sich mm sein Grab graben zu wollen.
Neuordnung des chemischen Studiums
Berlin, 16. April. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat in Verfolg seiner Bestrebungen zur Verkürzung der Gesamtausbildungszeit der akademischen Berufe auch das chemische Studium vom 1. April 1939 ab reichs-^ einheitlich neu geordnet. Während bisher die Studierenden der Chemie an den Universitäten ihr Studium mit der Doktor-Prüfung abschlietzen mußten, hatten die Chemie-Studenten an den Technischen Hochschulen die Möglichkeit, ihr Studium mit der Diplomingenieur-Prüfung abzuschlietzen. Diese Regelung entsprach weder dem Sinn einer einheitlichen Studienplanung noch dem Wert des deutschen Doktorgrades. Durch die Neuregelung ist die Möglichkeit gegeben, das Chemie-Studium ohne Rücksicht darauf, an welcher Hochschule es abgeleistet wird, durch die Chemische Diplom-Prüfung abzuschlreßen, mit deren Bestehen der akademische Grad eines Diplom-Chemikers erworben wird.
Der Neichsprotsktor wieder in Prag
Prag; 16. April. Am Samstag mittag trafen der Neichspro- tektor und Freifrau von Neurath in Prag ein. Am Sonntag er» folgte im Anschluß an die Einholung der Reichskriegsflagge und, die Hissung der Reichsdienstslagge. aus der Prager Burg in feierlichem Rahmen auch die Ueberoabe des Wachdienstes von. dem auf der Burg stationierten Jnfanterieüataillon an da» Wachregiment des Reichsprotektors, die ff-Stcmdarte „Germania". Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, Genera! V .rsro» witz, verabschiedete sich von der Prager Negierung und der Stadt Prag.
Handstreich auf Tanger geplant?
Geschäftigkeit in englisch-französischen Kreisen
Rom, 15. April. „Agenzia Stefans" meldet aus Tanger in Marokko: Mehrfache Anzeichen, die man seit einigen Wochen beobachtet, lassen darauf schließen, daß Frankreich und England einen Handstreich auf die internationale Tanger-Zone planen. Es wurde festgestellt, daß die Zahl der Marokkaner aus Französisch-Marokko, die nach Tanger zu kommen pflegen, um dort Arbeit zu suchen, eine so hohe Zahl erreicht hat, daß der Verdacht sich breitmacht, daß es sich um Leute handelt, auf die Frankreich bei seinen Plänen rechnet. Außerdem haben französische Offiziere in Zivil, aber deutlich als solche erkennbar, sich in den Verkehr der Stadt zu mischen begonnen. Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist, daß der Oberad- ministrator der Stadt, ein Franzose, der seit Oktober 19Z6 seinen Posten an einen spanischen Administrator hätte abgeben müssen, aber bis zum Ende des Spanienkrieges auf seinem Posten belassen wurde, auch weiterhin auf seinem Platz verharrt und nach wie vor Gendarmerie und Polizei, die einzigen Bewaffneten, befehligt. Der französisch-britische Handstreich soll dar Vorspiel zn einem Einfall in Spanisch-Marokko bilden.
Trauerfeier in Regis-Breitingeu
Dr. Ley überbrachte die letzten Grütze des Führers
Regis-Breitingen, 16. April. Der Jndustriekreis Borna verabschiedete am Samstag 16 Arbeitskameraden des Schwelwerkes der Deutschen Petroleum-AG., die dem schweren Betriebsunglück zum Opfer gefallen sind, zu ihrer letzten Fahrt. Direktor Landwehr, der Betriebsführer, und Gauleiter Mutschmann im Namen der NSDAP, des Gaues Sachsen und der sächsischen Regierung sowie des Stabschefs Lutze sprachen den Hinterbliebenen die herzlichste Anteilnahme aus. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley überbrachte die Grüße des Führers und der Parier Und versicherte, daß das neue Deutschland die gefallenen Helden der Arbeit und ihre Angehörigen nicht vergessen werde. Die Lieder der Nation erklangen als letzter Gruß des deutschen Volkes. Während die Fahnen sich senkten und das Lied vom gute« Kameraden erklang, wurden die Namen der gefallenen Helden, der Arbeit verlesen.
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