2. Seite — Nr. 85
Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Mittwoch, de« 12. April 133 »
Geldbeutels aus betrachtete. Daß eine solche Kollision zwischen einem ewigen Schuldenmacher und einer Großmacht wie Italien nicht gut ausgehen konnte, ist selbstverständlich. Umso verwerflicher ist die Heuchelei, mit der heute Achmed Zog» von den Demokratien als ein schuldloses Opfer hingestellt wird. Achmed Zogu ist damit in ein ähnliches Licht gerückt worden wie der nach London geflüchtete britische Schützling aus Abessinien. Genau wie dieser hat er die Gelder, die für seine Untertanen bestimmt waren, in sein neues Privatleben mitgenommen.
Wozu also dieses ganze Geschrei? Die Antwort gab darauf eine französische Zeitung. Sie schrieb: „England hat in der Osterwoche neue schwere Schläge erhalten." Diese Schläge waren vermeidbar, wenn Großbritannien eine klügere und friedlichere Politik treiben würde. Seitdem London aber auch Herrn Stalin und seinem Bolschewismus patentieren und garantieren möchte, um einen Helfer gegen Deutschland und Italien zu erlangen, ist es, wie es scheint, mit dein berühmten „gesunden Menschenverstand" an der Themse endgültig aus.
Die englische Eirrkreisungspolitik
Stimmungsmache mit Alarmmeldungea
London, 11. April. Der britische Einkreisungsfeldzug wird auch am Dienstag mit zahlreichen Meldungen aus Istanbul, Bukarest, Belgrad und Athen fortgesetzt, die in ihrer inneren lln- wahrhaftigkeit und ihren widerspruchsvollen Kombinationen die Erfolglosigkeit des Buhlers um Trabantendienste der Südost- Staaten dartun. So wird behauptet, Rumänien sei bereit, di« südliche Dobrudscha an Bulgarien abzutreten, was zur angeblichen Bereitschaft Bulgariens führen soll, der Einkreisungsfront beizutreten. Aus der türkischen Presse wollen die englischen Blätter ebenfalls die Bereitschaft der Türkei zu einer Einigung herauslesen. Die Haltung Griechenlands wird als „wachsam" bezeichnet, wofür die Erklärung Metaxas' nach den gestrigen Besprechungen mit dem britischen Gesandten in Athen angeführt, wird. Die Belgrader Korrespondenzen der Blätter behaupten, daß bei den Kroaten eine starke antideutsche und antiitalienische Stimmung vorhanden sei.
Die Neuordnung in Albanien
Konstituierende Versammlung nach Tirana einberufen
Rom, 11. April. Rach einer Meldung der Agenzia Siefani aus Tirana hat der provisorische albanische Rat für Mittwochnachmittag eine konstituierende Versammlung einberufen, auf der alle Provinzen Albaniens je nach deren Bevölkerungszahl mit 5—15 Delegierten vertreten sei» werden. An der konstituierenden Versammlung werden die namhaftesten und einflußreichsten Männer der verschiedenen Berufe und aller Volksschichten teilnehmend
Italienisches HUfswerk für Albanien
Rom» U. April. Die italienischen Truppen setzten ihren Vormarsch i» Albanien fort. Die von Süden kommenden Abteilungen haben gestern Tepeleno besetzt: die von Tirana vorrückende« Truppen sind über Elbasan dis zum Fluß Devolli -«langt, wo sie sich mit den über Berat vorgedrungenen Kolonnen vereinigten. Ueberall wird den italienischen Truppen eine herzliche Aufnahme zuteil.
Zur Unterstützung der albanischen Bevölkerung, die in einigen Gegenden buchstäblich Hunger leidet, find vom italienischen Hilfs- wert größere Mengen Lebensmittel und Kleidungsstücke nach Albanien geschickt worden. Alle Filialen der albanischen Rationalbank haben am Dienstag ihre Tätigkeit wieder «ufgenommen. Der albanische Franken bleibt die einzige für den Umlauf bestimmte Valuta. Nr Kurs ist unverändert. Das vorläufige Komitee zur Verwaltung Albaniens fordert die im Ausland lebende» Albaner auf, volles Vertrauen in die faschistische Regierung z» setzen, die den Albanern eine glückliche Zukunft, Fortschritt und Wohlstand sichern wolle.
Türkei kleikt ihre» Freundschaften Iren
Regierungserklärung vor der Kammer
Ankara, 11. April. Die Nationalversammlung nahm am Dienstag eine Regierungserklärung zur türkischen Außenpolitik entgegen. Darin heißt es, daß die Türkei angesichts der augenblicklichen Stimmung in der Welt ihren Freundschaften und Bündnissen treu bleibt. Um dem Frieden zu dienen, «erde die Türkei auch iu Zukunft «it allen große« und Ueine» Staate» sei»« freundschaftliche« Beziehungen i» der gleiche« herzliche« Loyalität aufrecht erhalten. Nichts könnte die Türkei von ihrem Wege abbringen. Die Regierung werde nichts tun, was das Wohl der Nation in Gefahr bringen könnte. Der Ministerpräsident unterstrich in diesem Zusammenhang, daß im übrigen die türkische Armee stark genug sei, um selbst alle Gefahren abwenden zu können. Einstimmig sprach abschließend die Kammer der Regierung unter allgemeinem Beifall ihr Vertrauen aus.
Rom, 11. April. Zur heutigen Erklärung des türkischen Ministerpräsidenten vor der Nationalversammlung schreibt der Vertreter der Agenzia Stefani aus Ankara: Diese Rede, die ei«e eindeutige Klarstellung der türkischen Haltung gegenüber der gegenwärtigen internationalen Lage bildet, ist im jetzigen Augenblick doppelt wertvoll, in dem kriegslüsterne Orgaue der demokratische« Mächte die Meinung ihrer Leser weiterhi« zu täuschen versuchen» i«dem sie von Earantiepakten mit, wie sie hoffen, zahlreichen Ländern sprechen, Garantiepakten, die in Wirklichkeit der Einkreisung der totalitären Mächte diene» solle».
Der Ministerpräsident habe versichert, daß die Türkei auch in Zukunft mit allen großen und kleinen Mächten freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten beabsichtige und daß sie dank ihrer Wehrmacht in der Lage sei, selbst ihre Neutralität zu verteidigen. In Ankara weise man darauf hin, daß es das erste Mal fei, daß das Wort „Neutralität" offiziell ausgesprochen werde, obwohl es bekannt sei, daß die Bevölkerung eindeutig auf eine streng neutrale Haltung eingestellt sei, weshalb auch die Red« des Ministerpräsidenten von der türkischen Oeffentlichkeit günstig ausgenommen wurde.
Exkönig Zogu will in die Türkei?
Istanbul, 11. April. Istanbuler Zeitungen lassen sich aus Ellhen berichten, daß der ehemalige albanische König die Absicht Schabt haben soll, mit seiner Familie und feiner Begleitung in st« Türkei Aufenthalt zu nehmen.
Austritt Nngarns aus der Genfer Liga
Dem Genfer Eeneralfekretariat amtlich mitgeteilt Budapest, 11. April. Einer amtliche» Mitteilung zufolge hat der »ngarische Außenminister Graf Csaky au den Eeneral- fekretär der Genfer Liga ein Telegramm gerichtet, in dem er Diesem auf Grund des Artikels 1 Paragraph 3 der Genfer Stattete« den Austritt Ungarns ans der Liga mitteilt.
Sitzungsinflation in London
London, 11. April. Der Auswärtige Ausschuß des Kabinetts trat am Dienstag um 15 Uhr erneut in Downing Street 1V unter dem Vorsitz Chamberlains zu einer Sitzung zusammen, an
der vor allem Außenminister Lord Halifax, Innenminister Hoare, Dominionminister Jnskip, Handelsminister Stanley sowie Staatssekretär Ladogan teilnahmen. Kurz vorher hatte der französische Botschafter Corbin bei Lord Halifax im Foreign Office vorgesprochen und mit ihm, wie verlautet, die „letzten Ereignisse besprochen". Auch die vier Wehrminister Lord Stan- hope, Lord Chatfield, Kriegsminister Hore-Velisha und Sir Kingley Wood traten in den Räumen des Reichs-Verteidigungs- ausschusses vor der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses des Kabinetts zu einer längeren Beratung zusammen. Der König hat seinen Osterurlaub auf Schloß Windsor unterbrochen und sich nach London begeben, wo er sofort nach seinem Eintreffen Ministerpräsident Chamberlain empfangen wird, der ihm, wie von Zuständiger Seite verlautet, „über die Lage Bericht erstatten soll". König Georg wird im Anschluß daran wieder nach Schloß
Windsor zurückkehren, l
! Ein peinliches Spiegelbild
i Bittere Pillen für demokratische Tugendbolde
! Mailand, 11. April. Der „Corriere della Sera" rechnet in dra- ! stischer Weise mit dem neuesten Einmischungsversuch der Demokratien ab und stellt ihrem Gezeter wegen der italienischen Aktion in Albanien eine Reihe von Tatsachen aus der eigenen Geschichte dieser Staaten gegenüber, die mit der jetzt zur Schau getragenen Entrüstung durchaus nicht in Einklang stehen. Franzosen, Engländer, und die in solchen Fällen nicht fehlenden Amerikaner, mit einem Wort alle jene puritanischen und „empfindsamen" Völker, die die Menschheit beglücken zu wollen vorgeben, hätten ein lautes Geschrei erhoben wegen des „Gewalt- i streiches" und behaupteten, nur „ein wenig ritterliches Volk"
! könne derartige „Niedrigkeiten" begehen. In Italien kenne man ! aber die Geschichte der Eroberung Algeriens durch die Franzosen. Oder hätten die Franzosen vielleicht Tongking, Madagaskar und Tunis anders als mit Soldaten und Kanonen besetzt? Die englischen Geschichtsschreiber selbst hätten bis ins kleinste die Bluttaten ihrer Landsleute in Indien, die Metzeleien unter den Negern in Australien und unter den Eingeborenen überall auf der Welt geschildert. Die Bombardierung ! von Durazzo sei zum Lachen gewesen im Vergleich zu der von - Alexandria, bei der die mächtigste Flotte der Welt kalt und bru- s tal eine große, unverteidigte Handelsstadt beschossen habe. Die i brandschatzende Eroberung von Transvaal und Oranje sei echt j britisch gewesen. Bei den guten Vettern in Nordamerika brau- ! che man nur die Erinnerung an die Ausdehnung nach dem We- ' sten wachzurufen, die in der Geschichte der menschlichen Schrecken i berüchtigt fei.
^ Englische Garantie?
j für Griechenland und die Türkei
! London, 11. April. Der in der Montag-Sitzung des britischen ! Kabinetts gefaßte Entschluß, das Unterhaus zum Don- ! uerstageinzuberufen, gibt der Londoner Presse Veranlassung, Kombinationen über die zu erwartenden Auslassungen anzustellen.
Die Blätter enthalten Andeutungen der Art, daß die britische Regierung einmal wieder einige ihrer wertlosen Garantieerklärungen abgeben werde: Für Griechenland und die Türkei. I» diesem Zuasmmenhang sprechen die Blätter in einer Uebereinstimmung, die auf eine amtliche Inspiration schließen läßt, davon, daß die diplomatische Tätigkeit nicht nur zwischen England und den Balkanstaaten, sondern in erster Linie zwischen England und Italien voraussichtlich bis zum Donnerstag fortgesetzt werde mit dem Zweck, eine Plattform für die zu erwartende Unterhauserklärung zu suchen. Es ist sehr bemerkenswert, daß die meisten Blätter in diesem Zusammenhang hervorheben, daß die Regierung nicht geneigt sei, das englisch-italienische Abkommen zu kündigen.
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Pariser Presse zu miMarischen Maßnahmen
Paris, 11. April. Angesichts ihrer schwachen Argumente kann die Pariser Presse ihre Entrüstung über die Vorgänge iu der Adria nicht mehr so gut anbringen, wenn die Blätter auch zum Teil darauf Hinweisen, daß eine wesentliche Entspannung der Lage „infolge der Versicherungen eingetreten sei, die ita- lienischerseits gegenüber der Londoner Regierung abgegeben worden stnd".
In einer Londoner Meldung der „Epoque" heißt es, daß ge- visse Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden seien, die 8ch aber im wesentlichen auf Malta und Gibraltar beschränken. Sämtliche Urlauber der britischen Kriegsschiffe, die in Malta vor Anker liegen, seien zurückgerufen worden und der Flugverkehr zwischen Malta und Sizilien eingestellt. Man habe ferner »ft Küstenschutzbatterien und die Flakgeschütze auf der Insel in Kampfstellung gebracht. Gleiche Vorsichtsmaßnahmen seien in Gibraltar getroffen worden, wo die Besatzungen der englischen Kriegsschiffe, die sich auf Osterurlaub befanden, zurückgerufen seien. Sämtliche englischen Kriegsschiffe, die sich in italienischen. Gewässern aufgehalten hätten, seien ausgelaufen, ebenso vier- englische Zerstörer, die in Sfax (Tunis) vor Anker lagen. Man rechnet ferner noch in dieser Woche mit der Abgabe einer der albernen englischen einseitigen Garantieerklärungen und zwar für Griechenland, möglicherweise auch für die Türkei.
Starke Nervosität in Holland
Amsterdam, 11. April. Ministerpräsident Lolijn hielt am Dienstagmorgen eine R u n d fu n kan s p r a ch e, in der er die gestern verfügten Grenzsicherungsmaßnahmen begründete. Lolijn stellte eingangs fest, daß Holland von keiner Seite eine unmittelbare Bedrohung befürchte. Die Beziehungen Hollands zu allen seinen Nachbarn seien gute, es handle sich hier nur um ausgesprochene „Vorsorgemaßnahmen". — Trotz dieser Erklärung des Ministerpräsidenten ist die Unruhe und allgemeine Nervosität in Holland infolge der systematischen englischen Kriegshetze sehr groß.
Schwere politische Bluttat in Kaisens
Peking, 11. April. (Ostasiendienst des DNB.) Die Stadt Kai- feng, die Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Honan, war am Ostersonntag der Schauplatz einer schweren politischen Bluttat, der wiederum einige führende Politiker der neuen Nordchina-Regierung zum Opfer sielen. Unbekannte Täter drangen in eine Sitzung des örtlichen Befriedungsausschusses ein und ermordeten sechs von den insgesamt sieben Mitgliedern dieses Ausschusses. Unter den Opfern des Mordüberfalles befinden sich der Vorsitzende des Ausschusses, General Huyukun, sowie General Fuschuangying, die früher als hohe Offiziere der mandschurischen Armee unter Tschangtsolin und Tschanghsueliang gedient haben.
Der Bergsturz m der Schweiz
Flims, 11. April. Bei den systematisch fortgesetzten Ausräu- mungs- und Nachforschungsarbeiten durch Militär und Zivilpersonen am Dienstag konnten die Leichen von zwei weiteren Verschütteten bei dem Bergsturz von Fidaz geborgen werden. Es handelt sich um ein Dienstmädchen und ein aus Berlin stammendes Mädchen namens Evsline Holtkott. Die Leiche des bereits am Montag gefundenen Kindes konnte noch nicht identifiziert werden. Die Sucharbeiten werden ununterbrochen fortgesetzt. Soweit bis Dienstagnachmittag bekannt war. werden fünf Erwachsene vermißt.
Generalmajor Haselmayr 6« Jahre alt
Ein Vorkämpfer der Wehrhaftmachung im Dritten Reich
München, 11. April. Am Dienstag beging Generalmajor a. D. SA.-Gruppenführer z. V. Friedrich Haselmayr seinen 60. Geburtstag. Er ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP, und hat sich als Mitarbeiter des Generals Epp um die Wehrhaftmachung des deutschen Volkes hohe Verdienste erworben. Am 9. November 1923 setzte sich Haselmayr, der im Weltkriege Truppenführer und Eeneralstabsoffizier gewesen war, für eine Vermittlung zwischen der nationalsozialistischen Erhebung und der Reichswehr ein. Es gelang ihm, die Befreiung des General Ludendorff aus der Haft durchzusetzen. Anfang 1928 schied Haselmayr aus der Reichswehr aus und schloß sich sofort der NSDAP, an. Seine weitere Tätigkeit galt dann dem Kampf um das Wiedererstehen einer deutschen Wehrmacht. Im September 1932 wurde Haselmayr Hauvtgeschäftsleiter des Wehrpolitischen Amtes der NSDAP, unter General Epp als Reichsleiter. Nach Auflösung des Wehrpolitischen Amtes 1935, das mit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht seine Aufgabe erfüllt hatte, verlieh ihm der Führer in Anerkennung seiner Verdienste den Charakter als Generalmajor. Seitdem widmet sich Haselmayr der wchrgeistigcn Forschung. Seit April 1933 ist er SA.- Eruppensührer. Von 1933—1936 war er Reichstagsabgeordneter.
Meine Nachrichten ans aller Wett
Eeneralfeldmarschall Eöring hat mit Luftmarschall Balbo die neuen Siedlungszentren in Libyen eingehend besichtigt. Er sprach anschließend dem Marschall feine Bewunderung aus über die Leistungen des Faschismus'. Am Nachmittag fuhr Generalfeldmarschall Eöring nach Leptis Magna. Während der ganzen Fahrt bereitete ihm die italienrfche und die muselmanische Bevölkerung begeisterte Kundgebungen.
Zehnjahresseier des NS.-Lehrerbundss. Am 22. und 23. April feiert der NS.-Lehrerbund in Hof (Vayr. Oftmark), dem Ort seiner Begründung, sein zehnjähriges Bestehen mit dem soeben festgelegten und nachstehend bekanntgegebenen Festprogramm. Am 22. April ist ein Presseempfang durch den Reichswalter Gauleiter Wächtlsr mit anschließender Eröffnung einer Ausstellung von Modellen der Schulbauten des NS.-Lehrerbundes vorgesehen. Am Nachmittag findet ein großer Amtstrügerappell statt, bei dem die Abteilungsleiter der Reichswaltung vor den etwa 2000 Maltern Berichte und Richtlinien der politischen und organisatorischen Arbeit ihrer Aemter geben werden. Den Höhepunkt der Zehnjahresfeier werden am Vormittag des 23. April die Feierstunde am Wittelsbacher Platz in Hof, der im Rahmen der Feier zum „Platz der Jugend" proklamiert wird, und am Nachmittag die Großkundgebung in der Adolf-Hit- ler-Halle bilden.
64 neue Jugendherbergen. Am 16. April findet die Einweihung von 64 neuen Jugendherbergen statt. Der Reichsjugendführer wird die Feierlichkeit von Fulda aus vornehmen, wo die „Wilhelm-Frick-Jugendherberge" ihrer Bestimmung überaeben wird.
3« Juden verschieben Schmuck. In ihrem Kamps gegen das Devisenfchiebertum ist der Berliner Zollsahndungs- stelle jetzt ein großer Schlag geglückt. Eine gefährliche Bande von jüdischen Schiebern konnte gesprengt werden, die in raffinierter Weife versucht hat, Sachwerte für über 100 000 Mark unter Umgehung der Devisenbestimmungen ins Ausland zu bringen. Das verbrecherische Vorhaben scheiterte an der Wachsamkeit der Zollfahndungsbeamten. Sämtliche Beteiligten — nicht weniger als 30 Juden — konnten hinter Schloß und Riegel gebracht werden.
Antonnglück bei Brandenburg. Am Ostermontag ereignete sich an dem nicht beschrankten, aber gut übersichtlichen llebergang der Reichsstraße 102 über die Brandenburgifche Städtebahn Lei Golzow (Kreis Zauch-Belzig) ein schwerer Unfall. Ein aus Richtung Belzig kommender Personenkraftwagen wurde, als er das Gleis noch vor einem Triebwagenzug kreuzen wollte, erfaßt und zertrümmert. Von den vier Insassen fanden d r ei d en To d, der vierte wurde schwer verletzt.
Eine ganze Familie «ms Leben gekommen. Ein furchtbares Ende nahm am Ostersonntag der Osterausflug des 74- jährigen Wuppertaler Sanitäisrates Dr. Schrip mit feiner Gattin, seiner 41jährigen Tochter und deren 44jühriger Freundin. Der von dem Sanitätsrat selbst gesteuerte Kraftwagen kam in der S-Kurve vor der Eifenbahnüberführung im Zuge der Neusser-Straße von der Fahrbahn ab und fuhr mit voller Geschwindigkeit gegen einen Baum. Der Wagenlenker wurde sofort getötet, während seine schwerverletzte Frau und feine Tochter wenige Stunden später starben. Dies Freundin der Tochter wurde schwer verletzt.