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Raaolder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, den 8. April igzz

Die italienischen Albanienslüchttinge

Unter den italienischen Flüchtlingen, die an Bord des Kreu- ^-Zara" in Bari eingetroffen find und dort von Partei und Behörden sowie von der Bevölkerung die herzlichste Aufnahme erfahren haben, befinden sich nach einer Meldung desEior- nale d'Jtalia aus Bari auch einige Deutsche, die ge­nau so wie die 508 italienischen Flüchtlinge derZara" Hals über Kopf aus Albanien fliehen und Hab und Gut zurücklassen mutzten. Einige wiesen Verletzungen auf.

Sicherung des Friedens an der Adria

Italienische Erklärung über die Notwendigkeit der Besetzung

Rom, 7. April. Von offiziöser italienischer Seite wird am Freitagmittag zu der italienischen Aktion in Albanien erklärt, Italien betrachte diese Aktion als eine Notwendigkeit zur Erhal­tung von Ordnung und Sicherheit in einem Lande, wo es vitale Interessen vertrete, wo s große Kapitalanlage« investiert, aus- gedehute Straße« uud öffentliche Gebäude erbaut habe und wo zahlreiche italienische Ingenieure und Arbeiter bei der Erschlie- ßung der Petroleumquelle« beschäftigt seien. Die italienische Intervention sei für die Mehrheit des albanische« Volkes uner­läßlich gewesen. Italien wolle damit seine Interessen und die des albanischen Volkes wahren, das nur von schlecht beratener Seite zum Widerstand verleitet werde« könnte. Italien wünsche die Ordnung im Innern Albaniens wieder herzustelle».

Italiens Stellung als Großmacht im Mittelmeer erfordere die Kontrolle der Adria durch Besetzung des gegenüberliegenden Ufers der Straße von Otranto. Mit dieser Besetzung erfülle Italien ein grundlegendes und berechtigtes Erfordernis für die ^Voraussetzung der Verteidigung und damit für die Sicherung des Friedens an d«L Adria.

Die Vorgeschichte

Rallen lehnte die Intrigen gegen Jugoslawien ab

Rom, 7. April. Das halbamtlicheGiornale d'Jtalia schildert die Geschichte der italienisch-albanischen Beziehungen und führt u. a. aus, die heutigen Ereignisse kämen zwar plötzlich aber kei­neswegs unerwartet. Seit geraumer Zeit hätten die Beziehungen König Zogus, der Hofkamarilla und seiner Regierung zu den Italienern in der Hauptstadt Tirana sich immer schwieriger und undurchsichtiger gestaltet. Eine tyrannische Feudalherrschaft hätte die elementarsten Bedürfnisse des Volkes mißachtet, die inneren Streitigkeiten eben so sehr wie die internationalen In­trigen aber gefördert. Die großzügige italienische Hilfe der vergangenen Zeit sei nicht als ausschließliche Einkommensquelle für die königliche Privatkasse gedacht gewesen, doch die Proteste der albanischen Patrioten gegen die Wirtschaft in Tirana seien -ebenso wie die Auflehnungsversuche des Volkes durch Waffenge­walt niedergezwungen worden.

Bor einigen Tagen hatte König Zogu die italienische Regie­rung nm die Entsendung von Truppen zur Besetzung einiger al­banischer Gebiete gebeten. 2n letzter Stunde habe die italienische Regierung jedoch feststellen können, daß diese Streitkräste an der jugoslawische» Grenze hätten eingesetzt werden sollen, um die ruhige« und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Italien und Jugoslawien zu stören. Die schroffe Ablehnung Italiens, sich an einem solchen Versuch zu beteiligen, habe die provokatori­sch e« Kundgebungen gegen die in Albanien lebenden Italiener und die italienfreundlichen Teile der albanischen Be­völkerung veranlaßt. Daraufhin habe die italienische Regierung den König auf seine Verantwortungen aufmerksam gemacht. Sie habe bis zuletzt versucht, eine endgültige Klärung dieser unhalt­bar gewordenen Zustände herbeizuführen und Garantien für die Italiener und das albanische Volk ver­langt. Zogu I. habe sich diesem Befriedungsversuch entziehen wollen. Abschließend betont das italienische Blatt, daß die Ak­tion Italiens den Frieden im Balkan und in Europa vor ge­fährlichen Intrigen sichere, während sie andererseits dem Wun­sche der großen Masse der albanischen Bevölkerung auf Aufstieg durch italienische Hilfe entgegenkommt.

Dollstes Verständnis Dentschlands

für die italienische» Lebensinteresse« i« Albanien

Berlin, 7. April. Aus amtlichen deutschen Kreisen verlautet zu der Meldung von der Landung italienischer Truppen in Du- razzo, daß diese Aktion sowohl dem Text und dem Geist des ita­lienisch-albanischen Freundschoftsvertrages von 1927 wie auch der tiefen italienischen Sympathie für das albanische Volk ent­spricht. Deutschland versteht, daß Italien es nicht zulassen kann, wenn m einem Land auf der für die italienischen Lebensinter- sesien so überaus wichtigen Gegenseite des Adriatischeu Meeres '5? ^""E*nder Unruheherd entsteht, der die allgemeine Ordnung stört und zugleich auch die Sicherheit der dort lebenden Italie­ner bedroht.

Deutschland hat für die Wahrnehmung der italienischen Jnter- i-ssen rn drejem Raum vollstes Verständnis und würd­ig nicht verstehen und billigen können, wenn die demokratischen iWestmachte, die dort keine Interessen haben, sich in die juristisch ernwandfrere Position und Handlung unseres Achsenpartners jemmrschen wollten.

Jugoslawien treu zur italienischen Freundschaft

Belgrad, 7. April. Von gut unterrichteter jugoslawischer Seit­ab zu den Vorgängen in Albanien erklärt, daß die italieni­sche und dre jugoslawische Regierung in ständiger Fühlungnahme kseren. ^ugo,lawien bleibe dem Freundschaftspakt vom 25. März ^ Italien treu, in dem auch die berechtigten jugoslawi­schen Interessen anerkannt seien. Jugoslawien hahe im übrigen klerrrerler besondere Maßnahmen ergriffe«. »

Tumulte in Buenos Aires

Buenos Aires, 7. April. Am Donnerstag kam es in einem der /»elebtesten Stadtviertel von Buenos Aires zu einer aufsehener­lregenden Kundgebung spanischer Falangisten und ^nationalistischer Argentinier, die die Straßen mit den Flagge« Meider Länder durchzogen. Die Demonstranten brachten Hochrufe s«f General Franco aus, gaben aber auch gleichzeitig ihrer Em­pörung über die jüdischen Kriegshetzer Ausdruck. Als es dabei M Handgreiflichkeiten mit politischen Gegnern kam, ging die ^Polizei mit der blanken Waffe vor und versuchte sich der mitge- - führten Fahnen zu bemächtigen und den Zug zu zerstreuen. Es entspann sich ein wildes Handgemenge, aber erst als berittene und motorisierte Polizei eingriff, gelang es einigermaßen die Ordnung wiederherzustellen. Bei den Zusammenstößen wurde eine Person schwer verletzt. Die Polizei nahm 28 Verhaftungen vor.

Spanien dem Antikominternpakt beigetreten!

Burgos, 7. April. Die spanische Regierung teilt in ei- - nem amtlichen Communiquö de» soeben erfolgten Beitritt ! Spaniens zum Antikominternpakt mit. Das Beitrittsproto­koll zeigt außer der Unterschrift des spanischen Außenmini­sters Grafen von Jordan« die Unterschriften des deutschen Botschafters von Stohrer, des italienischen Botschafters Guido Viola di Campalto und des japanischen Gesandten Makotu Pano.

Die neue Slowakei

Bericht über die VerhandlungsergeSnisse in Berka

Preßbnrg» 7. April. Ministerpräsident Dr. Tiso kehrte in Be» - gleitung des Außenministers Dr. Durcansky, des Berliner Ge- ' sandten Cernak und des Chefs des Pressedienstes Caruogursktz von seinem Berliner Besuch nach Preßburg zurück. Vor dem Re­gierungsgebäude erwarteten den Ministerpräsidenten sein Stell­vertreter Minister Dr. Tuka und die übrigen Regierungsmit­glieder sowie zahlreiche höhere Offiziere der Hlinka-Garde und eine große Menschenmenge.

Im amtlichen slowakischen Bericht wird über den Besuch des Ministerpräsidenten in Berlin sehr zuversichtlich gesprochen. Der Bericht meldet, daß in Berlin ein sehr gutes Ergeb­nis gezeitigt worden sei, weil sämtliche Fragen und Probleme behandelt wurden, die bisher die Konsolidierung der inneren Verhältnisse der Slowakei behinderten und Befürch­tungen für die Zukunft der Slowakei erweckten. !

Mit dem Berliner Besuch", heißt es im amtlichen Bericht, ! endete die stürmische Periode des Entstehens des slowakischen ! Staates und beginnt die friedliche Aufbauarbeit, j Die wirtschaftlichen Grundlagen des Staates und die Währung j sind gesichert. Die Stellung des ganzen Staates in politischer i Beziehung erscheint ohne irgendwelchen Eindruck von außen ge- > festigt. Die Aufteilung des Staatsbesitzes der ehemaligen Re- i publik werde durch Vermittlung und unter Teilnahme Berlins l so durchgeführt, daß die Slowakei nicht verkürzt wird. Als Fort- ! setzung der Berliner Beratungen werden Verhandlungen von i Wirtschafts- und Finanzkommissionen stattfinden." !

Die Reichsregierung wird dem Bericht zufolge auch einen mi- ! litärischen Vertreter nach Preßburg entsenden, mit dem die slo- z wakische Regierung die Frage des Kriegsmaterials erledigen i wird. j

Nachdem die Grenzen zwischen d?r Ostslowakei und Ungarn > festgesetzt wurden, wird auch der normale Eisenbahnverkehr , wieder ausgenommen.

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Der Volksgruppenführer Ingenieur Franz Karmasin er- ! ließ einen Osteraufruf, in dem es u. a. heißt: Dem Karpathen- ! deutschtum war in der letzten Zeit eine Aufgabe zugewiesen , worden, die von europäischer Bedeutung war. Das Deutschtum in ! den Karpathen soll Baustein sein zu einem neuen Europa, das im Sinne der friedlichen Bestrebungen unseres Führers auf der Grundlage der Gerechtigkeit aufgebaut wird. Die wirtschaftlichen Verhältnisse in unserem Lebensraum sind heute noch nicht so, daß wir allen Volksgenoffen Brot und Arbeit sichern können. Tausende müssen wir auf kurze Zeit nach Deutschland schicken, um sie vor der größten Not zu be­wahren. Es wird aber unsere Aufgabe sein, dafür Sorge zu tragen, daß auch in unserer Heimat mit dem Arbeitseinsatz be- ' gönnen wird, so daß die hier verbliebenen Kameraden Arbeit ! und Brot finden. !

Regierungsbildung in Belgien

Verhandlungen erfolglos

Brüssel, 7. April. Die Bemühungen des geschäftsführenden Mi- ! nisterpräsidenten Pierlot, eine Neubildung der Regierung zustande zu bringen, erweisen sich weiterhin als außerordentlich schwierig. Ein großer Teil der Sozialdemokraten hat die Nei­gung, in die Opposition zu gehen und ein katholisch-liberales Kabinett, das ohnehin nur über eine schwache Mehrheit verfügen j würde, zu bekämpfen. Die flämischen Katholiken fordern ihrer- ! seits die Zweiteilung des Kultusministeriums und die restlose Durchführung der Einsprachigkeit in Flandern. Die Liberalen s wiederum lehnen die Verwaltungstrennung auf kulturellem Ge- > biete energisch ab. Nach dem gegenwärtigen Stand der Verhand­lungen wird angenommen, daß die Bildung des neuen Kabinetts erst nach Ostern und vielleicht erst gegen Ende des Monats zu­stande kommen wird.

Gemeinsame Bermallnng zweier Koralleninseln

durch England und USA.

Washington, 7. April. Außenminister Hüll gab einen Noten­wechsel bekannt, der mit der b riti s ch en Regierung wegen der Errichtung einer gemeinsame» Verwaltung auf den Inseln Canton und Enderbnry geführt wurde. Beide Inseln gehören der Phönixgruppe im Pazifischen Ozean an. Die Souveräni­tätsansprüche beider Staaten auf die Inseln sind vorläufig zu­rückgestellt worden. Die Inseln werden für die internationale Luftschiffahrt zur Verfügung stehen, aber nur so weit, als die Flugzeuge, die sie berühren, Gesellschaften gehören, die in den Vereinigten Staaten oder in Großbritannien registriert sind. Amerika hat außerdem das Recht erhalten, auf den Inseln Flughäfen zu errichten. Die Dauer der gemeinsamen Verwaltung wurde zunächst auf 50 Jahre festgesetzt.

Patagonien-Dokument als Fälschung festgestellt

Deutsche Note nach Buenos Aires Buenos Aires, 7. April. Der deutsche Geschäftsträger Dr. Meynen überreichte am Donnerstag in der Angelegenheit des angeblichen deutschen Dokumentes im Außenministerium eine Note, in der der Standpunkt der Reichsregierung, daß es sich auch nach den in Deutschland angestellten Ermittlungen um eine glatte Fälschung handelt, klar und eindeutig klar- gelegt und auf die sich ergebenden Folgerungen hingewiesen wird. Im übrigen wird in der Note nochmals festgestellt, daß eine patagonische Frage für Deutschland nicht existiert.

Der australische Ministerpräsident 's'

Sidney, 7. April. Der australische Ministerpräsident Lyons ist am Karfreitagoormittag nach kurzer schwerer Krankheit ge­storben. Lyons, der 59 Jahre alt geworden ist. ist der erste au­

stralische Ministerpräsident, der''im Amte starb. Am vergan- aenen Mittwoch wurde er plötzlich krank. Sein Befinden wurd-. -«rsehends schlimmer und schließlich wurde der Ministerpräsidev- von Herzkrämpfen heimgesucht, die seinen Zustand immer hoff­nungsloser machten.

Ehrentag des Niesten deutschen Offiziers

8vjähriges MNitärjnbiliinm des Generals von Bomhard

München, 7. April. Zum 80jährigen Militärjubiläum des Ge­nerals der Artillerie a. D. Theodor von Bomhard fanden sich am Donnerstag auf seinem stillen Landsitz am Chiemsee zahl­reiche Gratulanten ein. Die Glückwünsche der Wehrmacht wur­den dem Jubilar von General der Infanterie Ritter von Scho- Leri überbracht. Während die Gratulanten ihre Glückwünsche übermittelten, brachte die Musikkapelle des Rosenheimer Pio­nierbataillons im Garten des Landhauses ein Ständchen dar. Außer dem Glückwunsch des Führers hatte General der Artillerie von Bomhard zahlreiche Glückwünsche von Offizieren der alten und neuen Armee und anderen hervorragenden Per­sönlichkeiten erhalten. Unter den Glückwünschen befanden sich Telegramme des Eeneralfeldmarschalls von Mackensen, des Reichsführers Himmler, des Ministerpräsidenten Sieben und andere mehr.

Nurllemberg

Stuttgart, 6. April. (Frühkonzerte in Bad Cannstatt.) Die bei Gasten und Einwohnern gleich be­liebten Frühkonzerte im Kurgarten von Bad Cannstatt, die bisher stets erst von Mitte Mai an regelmäßig durchgeführt wurden, beginnen in diesem Jahre bereits am Ostersonn­tag. Sie finden täglich von 89 Uhr statt, und zwar bei schönem Wetter im Vrunnenhof, bei kühler oder ungünsti­ger Witterung in den neuzeitlich und behaglich eingerichte­ten Eesellschaftsräumen des Kursaals.

Dienstjubiläum. Der Geschäftsführer des Landes­fremdenoerkehrsverbandes Wllrttemberg-Hohenzollern, Di­rektor Höllwarth, feierte in diesen Tagen sein Wjähriges Jubiläum als Geschäftsführer. Gleichzeitig kann Direktor Höllwarth auf eine 30jährige Tätigkeit im Fremdenver­kehr zurückblicken. Aus diesem Anlatz sprach ihm der Leiter des Landesfremdenverkehrsverüandes, Gaupropagandalei- ter Mauer, seinen Dank für die treue Mitarbeit am Aus­bau des Fremdenverkehrs in Württemberg aus und be­glückwünschte ihn zu seiner Tätigkeit. Desgleichen hat der Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Staatsse­kretär Esser, telegraphisch seine Anerkennung ausgesprochen. Direktor Höllwarth ging aus dem Verwaltungsdienst der ehemaligen württ. Staatseisenbahn hervor. Im Jahre 1909 wurde er als Vertreter der württ. Staatseisenbahn einem internationalen Verkehrsbüro zugeteilt. Anfang April 1914 wurde er nach Stuttgart zurückgerufen, um die Geschäftsfüh­rung des damaligen Verkehrsverbandes Württemberg zu übernehmen. Er hat den Verband durch seine Umsicht zu Ansehen bei allen Fremdenverkehrskreisen gebracht.

Tübingen, 7. April. (Von der Universität.) Der Neichserziehungsminifter hat Professor Köberle mit der- Vertretung des Lehrstuhls für systematische Theologie an der evangelisch-theologischen Fakultät ab 1. April 1939 be­auftragt. Köberle ist 1898 in Berneck in Unterfranken gebo­ren, hat in Tübingen studiert und promoviert und wirkte seit 1930 an der Universität Basel, wo er sich um das Deutschtum in der Schweiz besondere Verdienste erwarb.

Tübingen» 6. April. (Von der Universität.) Der Neichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbil­dung hat angeordnet, datz der nichtbeamtete ao. Professor Studienrat Dr. Wilhelm Grebe von der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt a. M. nach Tübingen Übertritt. Prof. Grebe, der schon seit zwei Semestern seine Vorlesungen und Hebungen in Tübingen ausgenommen hat, tritt hier an die Stelle des als Ordinarius nach Breslau berufenen Prof. August Faust.

Tübingen, 6. April. (Vran d.) In der Kaffeerösterei ei­nes Lebensmittelgeschäfts am Holzmarkt brach am Dienstag ein Brand aus, der jedoch durch die rasch erschienene Wecker­linie bald gelöscht werden konnte. Immerhin ist Gebäude« und Materialschaden entstanden.

lllm, 6. April. (Erdrückt.) Der aus der Vorstadt Söf­lingen stammende Arbeiter Hans Kitzling ist als Begleiter eines Lastzugs tödlich verunglückt. Der Lastkraftwagen mit Anhänger mutzte auf offener Strecke halten, da offenbar an der Kupplung eine Störung eingetreten war. Kitzling, der die Fahrzeuge begleitete, wollte vermutlich nach dieser Störung sehen. Im gleichen Augenblick stieß der Motorwa­gen unerwarteterweise ruckartig rückwärts, wobei Kitzling zwischen die beiden Fahrzeuge eingeklemmt wurde. Mit ei­ner sehr schweren Kopfquetschung brachte man den Unglück­lichen in das Krankenhaus Söflingen, wo er starb. Kitzling, der im 41. Lebensjahr stand, hatte erst vor 14 Tagen gehei­ratet.

Aulendorf, 6. April. (Eisenbahntriebwagenge­gen Lastwagen.) Auf dem unbeschrankten Bahnüber­gang der Strecke AulendorfPfullendorf bei Mettenbuch fuhr ein von Psullendors kommender Eisenbahntriebwagen einem mit Kies beladenen Fernlastzug aus Geislingen in die Flanke. Der Triebwagen entgleiste mit einer Achse, der Fahrerstand wurde eingedrückt und die Puffer Weggerissen. Besonders der Anhänger des Lastzuges wurde in Mitleiden­schaft gezogen. Er wurde über den Bahndamm geschleudert, wobei ein am Bahnübergang stehendes Fernsprechhäuschen durch die Wucht des Aufpralls glatt weggerissen wurde. Personen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden.

Wangen, 6. April. (Tödliche Folgen.) Die bei der Kolonialgrotzhandlung Hensler beschäftigt gewesene Haus­angestellte Tina Ummenhofer wurde am Mittwoch zwischen! Wand und Warenaufzug eingeklemmt. Den dabei erlittene«! schweren Verletzungen ist das Mädchen erlegen.

Jnzigkofen, Kr. Sigmaringen, 6. April. (Bürger-! nutzen abgelöst.) Wie in Sigmaringen und Krauchen­wies, so hat auch in Jnzigkofen eine Versammlung der nutzungsberechtigten Bürger der Ablösung des Bürger­nutzens einmütig zugestimmt. Es zeugt von der vorbildli­chen Haltung der Bevölkerung, daß sie dabei auf über 30 0VV; RM. Nutzungsgelder zugunsten der Eemeindekafse verzich-j tete.