2. Seite - Nr. 81
Ragolder Tagblott „Der Gesellschafter"
weggcgangeu ist, zu werten, als vielmehr als ein typischer Fall jener echt englischen Geisteshaltung, die sich bei der Verfolgung politischer Ziele bedenkenlos Mer die sonst immer mit salbungsvollem Phrasenschwall hervorgebrachten Humanitären „Grundsätze" hinwegsetzt. Weiter zeigt sich hier wieder jene „edle" Seelen Verwandtschaft zwischen Demokratie und Bolschewismus, die in entscheidenden Augenblicken zutage tritt.
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Paris im Schlepptau
der englische« Einkreisungspolitik
Paris, 1. April In wie starkem Maße Frankreich unter Verzicht auf jede eigene Initiative im Schlepptau der englischen Einkreisungspolitik segelt, ist aus den Blättern vom Dienstag klar ersichtlich. Die Blätter machen durchweg ohne Vorbehalt alle Manöver Londons einschließlich der taktisch bedingten Abstrei- tung der Einkreisungsabfichten mit und beten die neuesten Auslassungen Chamberlains getreulich nach. Daß dabei die Erklärung über Sowjetrußland den besonderen Beifall der französischen Linkskreise gefunden hat, ist nicht verwunderlich. Der einzige Unterschied der französischen gegenüber der englischen Presse liegt in dem Ton, der in Paris immerhin etwas zurückhaltender ist.
Besprechungen Becks in London
London, 4. April. Die Besprechungen des polnischen Außenministers Oberst Beck mit dem britischen Außenminister Lord Halifax begannen am Dienstag vormittag im englischen Außen- miusterium und dauerten zwei Stunden. Um 17.00 Uhr sind sie dann wieder ausgenommen worden. An der Aussprache nimmt anch der polnische Botschafter in London teil.
Englands Ränkespiel im Osten
Sowjetrugland als Rohstoff- und Operationsbafis für
Offensivpläne ,
Warschau, 4. April. In großer Aufmachung berichten die pol- s nischen Blätter über die Ankunft des polnischen Außenministers ^ in London. „Eazeta Polska" weist auf das „sehr reichhaltige" ! Programm für die Besprechungen hin. England wünsche eine s „Erweiterung des Hilfeleistungspaktes" in Osteuropa, aber die britische Regierung sei sich über die Schwierigkeiten zu ihrer Verwirklichung, besonders in Bezug auf die Sowjetunion, im klaren. Auch Gerüchte über eine Beteiligung Rumäniens seien im „gegenwärtigen Verhandlungsstadium verfrüht". „Kurjer Polski" weist ausführlich auf die schwierige Frage der Beteiligung Sowjetrußlands an den englischen Plänen hin. Das Blatt schreibt, es sei paradox, daß man ausgerechnet in Moskau Unterstützung gegen Vergewaltigung des Rechts und der Freiheitsideale suche. Im übrigen habe sich aus dem Verhalten der Sowjets erneut gezeigt, daß dieses Land als Militärmacht nicht in Betracht gezogen werden dürfe. Die Sowjetunion werde daher vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer Rüstungsindustrie, ihrer Rohstoffe und ihrer territorialen Basis für die offensiven Pläne anderer Länder in Rechnung ge- stelltf!).
Statten steht fest zur Achse
Rom, 4. April. Zur Einkreisungspolitik der großen Demokratien erklärt der diplomatische Mitarbeiter der offiziösen Agenzia Stefani, der Führer habe in seiner Wilhelmshavener Rede vor aller Welt die Verantwortungen für die Folgen derartiger Versuche festgelegt und ausdrücklich davor gewarnt. Was Italien anbelange, so sei die offizielle Haltung seiner Regierung von Mussolini in der anläßlich des 20. Jahrestages der Gründung der faschistischen Kampfbunde gehaltenen Rede mit aller Deutlichkeit dahin präzisiert worden, daß, „falls eine Koalition gegen die autoritären Regime zustande kommen sollte, diese Regime den Fehdehandschuh aufheben und in allen Teilen des Erdballes zur Verteidigung und zum Gegenangriff übergehen werden."
Heute Wiederwahl LeLruns
Paris, 3. April. Die bisher in politischen Kreisen und in der öffentlichen Meinung herrschende Ungewißheit über die Staatspräsidentenwahl ist durch den Beschluß des Präsidenten der Republik, Lebrun, sich ein zweitesmal zur Kandidaturzustellen, mit einem Schlage zerstreut. Die Bereitschaft Albert Lebruns, für weitere sieben Jahre das Amt des höchsten Staatsbeamten zu übernehmen, wird vom größten Teil der Presse günstig ausgenommen. Abgesehen von den marxistischen und kommunistischen Blättern, die einer Wiederwahl Lebruns feindlich gesinnt sind, stimmen die Blätter dem Entschluss vor allem auch im Hinblick auf die außenpolitische Lage Frankreichs zu.
In politischen Kreisen nimmt man mit Bestimmtheit an, daß Albert Lebrun b e r e i t s i m e r st e n W a h I g a n g m i t st a r- ker Mehrheit gewählt wird. Die kommunistische und marxistische Presse spricht von einem aroßangelegten Manöver Är Daladier-Cliaue und ergeht sich in ausgedehnten Untersuchungen über die Zulässigkeit einer Wiederwahl des gegenwärtigen Staatspräsidenten. Auch in der rechtsstehenden „Epo- q«e" und im „Oeuvre" werden gewisse Vorbehalte, weniger gegen die Wiederwahl Lebruns an sich als gegen die Art und die Umstände, unter denen sie zu erfolgen scheint, gemacht. Der sozialdemokratische „Populaire" bezeichnet die Bemühungen, Al- Lebrun zu einer neuen Kandidatur zu veranlassen, als sine ^gemeine persönliche Machenschaft" Daladiers. Daladier hoffe, Wenn Lebrun am Mittwoch gewählt werde, daß dieser in einigen ffvochen zurücktreten werde. Er werde dann selbst Anwärter auf G« Elysee sein. Leon Blum spricht von einer Verfälschung der republikanischen Einrichtungen, weil, wie er behauptet, der Staatschef vom Ministerpräsidenten gewählt und dem Lande auf- gvzrvungen werde.
Dänische Reichslagsrvahlen
Sozialdemokratische Verluste — Erfolge der dänischen Nationalsozialisten — Stimmengewinne der Schleswigfchen
Partei
Kopenhagen, 4. April. Die am Montag durchgeführten Neuwahlen zum dänischen Reichstag haben das erwartete Ergebnis -einer leichten Veränderung des Stärkeverhältnisses im Folketing § HMracht. Die Regierungskoalition aus Demokra-
renund Radikalen hat die Mehrheit behalten, aber das Verhältnis der Zahl ihrer Mandate zu denen der Opposition, das früher 82 gegen 67 war, stellt sich nunmehr auf 78 gegen 69. Während die Radikalen die bisherigen 14 Sitze behalten, haben die Sozialdemokraten vier von den früheren 68 Mandaten verloren, der Stimmenrückgang, den die dänische Sozialdemokratische Partei— wie es heißt, zum erstenmal in ihrer Geschichte — erlitt, betrug nicht weniger als 31000. Am bemerkenswertesten ist, daß die dänische Nationalsozialistische Arbeiterpartei, die bisher im Parlament nicht vertreten war, drei Mandate eroberte; ihre Stimmenzahl stieg von rund 16 000 im Jahre 1935 auf fetzt fast 31 000. d
In Nordschleswig ist gegenüber der Verteilung der auf diesen Bezirk entfallenden 8 Mandate nur insofern eine Aende- rung eingetreten, als die Konservativen ein Mandat an die Venstre verloren. Die Schleswigsche Partei nimmt weiterhin einen Sitz ein. Ihr beträchtlicher Stimmengewinn reichte nicht ganz für die Zuteilung eines zweiten Mandates aus.
Von den 149 Sitzen des Folketings erhalten nach den Endergebnissen der Wahlen die Sozialdemokraten 64 (statt 68 im alten Reichstag von 1935), die Radikalen 14 (statt 28), die Konservativen 26 (wie bisher), die Radikalen 14 (wie bisher), die Bauernpartei 4 (statt 5), die Nationalsozialisten 3 (0), die Kommunisten 3 (2). die Rechtsstaatspartei 3 (4), die SSleswiasche Partei 1 (wie bisher).
Die Gesamtzahl der deutschen Stimmen in Nordschleswig hat sich von 12 617 bei der letzten Wahl vor vier Jahren auf 15 006 erhöht.
Der Sirett um Alexandrette
Frankreich droht Syrien und der Türkei
Paris, 4. April. Der ehemalige Minister und Vorsitzende des Mittelmeer-Ausschusses, Rollin, hatte mit dem Außenminister Bonnet eine Unterredung, in deren Verlauf er die Aufmerksamkeit des Außenministers auf die ernste Lage in Syrien und auf „gewisse Machenschaften" lenkte, die darauf ausgingen, die Tätigkeit des französischen Oberkommissars in Syrien zu stören. Rollin unterstrich insbesondere die außerordentliche Gefahr, die augenblicklich auf dem Hatay-Gande, dem früheren Sandschak Alexan- -rette, laste, dessen „Pseudoparlament" zusammentrete, um, wie man versichere, die Ungliederung des Sandschaks an die Türkei zu fordern. Auch der rechtsstehende „Jour" zeigt sich beunruhigt über die Gefahren, die dem französischen Einfluß und Ansehen im vorderen Orient und insbesondere in Syrien drohte. Das Blatt wendet sich mit aller Schärfe gegen die ehemalige Volks- srontregierung Blum, deren eine der ersten Gesten in der Aufgabe Syriens bestanden habe. Blum und sein Unterstaatssekretär Visnot hätten nach ihrem Machtantritt nichts Eiligeres zu tun gewußt, als Syrien mit dem Unabhängigkeitsvertrag auszustatten. Angesichts einer solchen Haltung wachse verständlicherweise bei anderen der Appetit. Die Türkei, „die im letzten Kriege dieses Gebiet verloren habe", sei nunmehr in der Lage, ihre Kandidatur für die französische Nachfolge anzumeldcn. Man habe ihr bereits den Sandschak Alexandrette halb überlassen. In Syrien seien die inneren Schwierigkeiten aller Art die Folge des Visnot-Vertrages. Das Blatt bezeichnet es als ein Glück, daß dieser Vertrag nicht ratifiziert worden sei und die Fehler, die bisher begangen worden seien, daher wieder gutgemacht werden könnten.
Die Levante-Staaten stellten für Frankreich nicht nur ein „traditionelles Gebiet des französischen Einflusses" dar, sondern erwiesen sich durch ihren Petroleumreichtum als eine wertvolle Versorgungsquelle. In Kriegszeiten würde dieses Gebiet die „vorgeschobene Bastion der französischen Vorrangstellung im östlichen Mittelmoer" sein. Frankreich müsse also nicht nur seinen Einfluss in diesen Gebieten ausrechterhalten, sondern seine materielle und militärische Stellung in der Levante stärken.
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Berlin, 4. April. Der Führer hat mit dem 1. April 1939 i den Generalleutnant Friderici, bisher Kommandeur der 17. Di- ? Vision, zum „Wehrmachtsbevollmächtigten beim Reichsprotektor j in Böhmen und Mähren" ernannt Generalleutnant Friderici s hat die Aufgabe, die Abwicklung aller Angelegenheiten der bis- ! herigen Wehrmacht zu leiten und die deutsche Wehrmacht beim i Reichsprotektor einheitlich zu vertreten. s
Generalleutnant Friderici wurde 1885 in Timmendorf bei s Lübeck geboren. Er trat 1905 in das Infanterie-Regiment 103 ein. Am 1. Dezember 1932 wurde er zum-Oberst, am 1. Oktober s 1935 zum Generalmajor befördert und als solcher zum Militär- ! attachs mit dem Sitz in Budapest ernannt. Am 1. Oktober 1937 > zum Generalleutnant befördert, wurde er am 12. Oktober 1937 !
zum Kommandeur der 17. Division ernannt.
UürNemberg
Stuttgart, 4. April. (L ei t e r st ä d ti s ch e r A e m t e r.) Der Oberbürgermeister hat den Leiter des Stadt. Polizei- j amts, Polizeirat Emil Ruoff, zum Vorstand des Standesamts Stuttgart unter gleichzeitiger Beförderung zum Stadtamtmann ernannt. Die dadurch frei gewordene Stelle des Leiters des Polizeiamts wurde Polizeihauptmann Friedrich Stutz unter gleichzeitiger Ernennung zum Polizeirat übertragen.
Unfälle. Dieser Tage ist aus der Veitstraße in Stuttgart-Mühlhausen ein 32 Jahre alter Mann von einem Pferdefuhrwerk, auf das er während der Fahrt aufsitzen wollte, abgestürzt und vom linken Vorderrad erfaßt worden. Mit eingedrückten Rippen mußte er in ein Krankenhaus verbracht werden. — Am Montagmittag ist auf der Kreuzung See- und Adalbert-Stifterstraße eine 19 Jahre alte Radfahrerin von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen worden. Sie zog sich dabei verschiedene Verletzungen zu. — Am Montag wurde einem 58 Jahre alten Schmied in einem Fabrikbetrieb in der Augsburgerstratze in Obertürkheim ein größeres Stück Eisen, das er an einem Schleifstein schliff, aus der Hand gerissen und an den Kopf geschleudert. Mit einem Schädelbruch mußte er in das Eßlinger Krankenhaus überführt werden. — Am Montag ist eine 46 Jahre alte Frau in der Krefel- cherstraße von einem elf Jahre alten Jungen, der mit einem
__ Mittwoch, den 5. April 1930'
Terzerol spielte, aus Unachtsamkeit im den Oberschenkel gs- schossen worden. Die Verletzte, wurde in ein Krankenhaus verbracht, konnte von dort aber bald, wieder, entlassen werden.
Unfall v. Brauchitsch. Der Mercedes-Benz-Renn- fahrer Manfred von Brauchitsch hatte am Montag auf der Rückfahrt von Pau einen Zusammenstoß mit einem französischen Kraftwagen. Bei der Durchfahrt durch den kleinen. Ort Fontaine fuhr aus einer unübersichtlichen. Oüerstraße plötzlich ein Personenwagen Uber den Weg, sodaß Manfred von Brauchitsch seinen Wagen nicht mehr zum Halten bringen konnte, und auf den französischen Wagen auffuhr. Die drei Insassen dieses Wagens wurden schwer, Manfred von Brauchitsch und der ihn begleitende Rennarzt Dr. Gläser jedoch nur leicht verletzt. Die Stelle, an der sich der. Zusammenstoß ereignete, ist schon häufig der. Schauplatz von'schwe- ' ren Unfällen gewesen. Nachdem die polizeilichen Feststellung gen einwandfrei das Verschulden des fremden Fahrers ergeben hatten, konnten Manfred von Brauchitsch und Dr... Gläser in einem anderen Wagen der. Mercedes-Benz-Renn». kolonne die Weiterfahrt.antreten..
„ H a l t e st el l e N e i ch s ga r t e n s ch a u ". Am Donnerstag, 6. April 1939 (Gründonnerstag) mit Betriebsbe-» ginn wird die neue Strecke der Linie 10 von der Kunstgewerbeschule über die neue Haltstelle „Reichsgartenschau" bis zur neuen Endstelle „Am Kochenhof" in Betrieb genommen. Es entsteht dadurch tariflich eine weitere. Teilstrecke, die jedoch mit Rücksicht auf die kommende Reichsgartenschau erst nach Beendigung derselben, voraussichtlich etwa mit. Beginn des Winterfahrplans 1939/40 eingeführt wird.
Metzingen, 4. April. (Zwei Schwerverletzt e.) In der Nähe der Eisenbahnüberführung ereignete sich dadurch ein schwerer Verkehrsunfall, daß ein mit drei Personen besetztes Motorrad mit Beiwagen infolge zu hoher Geschwindigkeit aus der Kurve getragen wurde, über den Gehwege hinwegfuhr und auf einen dort befindlichen Gartenzaun aufprallte, nachdem es zuvor zwei starke Zementpfoften des Zaunes umgerissen hatte. Durch den Aufprall wurden der Fahrer und der Soziusfahrer schwer verletzt. Der im Beiwagen sitzende Fahrgast blieb glücklicherweise unverletzt. Die Verunglückten stammen aus Neuhausen a. F.
nsg. Ludwigsbürg, 4. April. (1. KdF.-Postwerte. Ausstell u n g.) In Ludwigsburg findet in der Zeit vom 13. bis 16. April ds. 2s. die erste KdF.-Postwerte-Ausstel- lung statt. Die Ausstellung wird in den Räumen des Soldatenheims aufgebaut sein. Es stellen in dieser 1. KdF.- Postwerte-Schau nur Ludwigsburger Sammler aus. Die Sammler zeigen hierbei neben einer Auslese besonders schöner und interessanter Vriefmarken-Sammlungen auch Münzen und Notgeld der Jnflationsjahre.
Schmiden, Kr. Waiblingen, 4. April. (Amtsern- setzung.) Am Samstag wurde der neue Bürgermeister der Gemeinde Schmiden, Rudolf Fichter, in Gegenwart von Kreisleiter Dickert durch Landrat Dr. Demmler feierlich in das seit Mitte Dezember 1938 verwaiste Bürgermeisteramt eingesetzt-
Ulm, 4. April. (G r e n a d i e r t a a.) Das ehem. Grena- dstrregiment König Karl (5. württ.) Nr. 123 wird am 1. und 2. Juli 1939 in Ulm seinen 9. Grenadiertag abhalten. Die Feier gilt zugleich als 140. Geburtstag dieses alten, bewährten württ. Regiments.
Schramberg» 4.. April. (Unfälle.) Ein junger Arzt, geborener Berliner, der beim Krankenhaus Schramberg als Praktikant angestellt war, stürzte aus der Fahrt nach dem Stadtteil Sulgen mit seinem Auto eine steile Böschung hinunter; dabei wurde der Fahrer herausgeschleudert und schwer verletzt. — Ein fünfjähriger Junge rannte einem Motorradfahrer in die Maschine, wobei der Junge zu Boden gerissen und erheblich verletzt wurde. — Ein Motorradfahrer (ohne Führerschein!) fuhr mitten in der Stadt einen parkenden Kraftwagen an. Ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, fuhr er weiter.
LUtshausen, Kr. Saulgau, 4. April. (H o ch z e i t s g e-- sellschaft verunglückt.) Am Samstagnachmittag wollte ein mit sieben Personen besetzter Kraftwagen, dessen Insassen zu einer Hochzeit in die Bodenseegegend fuhren, kurz hinter Mendelbeuren einem Lastauto ausweichen, kam aber bei seinem schnellen Tempo zu weit nach rechts und fuhr auf eine Esche auf. Alle Wageninsassen wurden Un- ausgeschleudert und teilweise schwer verletzt, iodaß bei zweien von ihnen am Aufkommen aezweifelt wird.
Kempten, 4. April. (Po starbeiter tödlich verunglückt.) Der 28 Jahre alte Postfacharbeiter Benedikt Hefele aus Obergermaringen geriet beim Verladen der Post, im Bahnhof Kaufbeuren zwischen den Elektrokarren und den Zugwagen. Er wurde gequetscht und erlitt schwere innere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlag..
Füssen, 4. April. (F a h r l ä s s i g e B r a n d st i f t u n g.) Die Ursache der Brandkatastrophe, die in der Nacht zum 24. März Füssen in großen Schrecken versetzte, ist abgeschlossen worden. Die Untersuchung hat ergeben, daß gegen den 25, Jahre alten Georg Christa im Hause der Brandleideriw Lautenbacher der dringende Verdacht fahrlässiger Brandstiftung besteht, begangen dadurch, daß Christa vermutlich mit einem ungesicherten Licht durch den Heuschober ging, um etwas zu suchen. Christa stellt dies allerdings bisher in Abrede. Er wurde aber einstweilen in Untersuchungshaft genommen.
Burgau (Schwaben), 4. April. (Explosion durch heißes Schmalz.) Während die Eheleute Konrvd mit dem Auslassen von Schmalz beschäftigt waren, stürzten sie versehentlich einen Topf um, der mit Wasser gefüllt war. Durch die Vermischung des Wassers mit dem heißen Schmalz, kam es zu einer so starken Explosion, daß die Türe samt dem Türstock herausgerissen wurde. Die Eheleute erlitten schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen und mußten in das Krankenhaus verbracht werden.
Leutkirch, 4. April. (Ehrung für e i n e n B l u tze gen der Bewegung.) Am 13. Mai 1932 wurde auf dem Rückweg von einer Versammlung der junge Karl Hein» zelmann aus Leutkirch in Hamburg, wo er Arbeit gesucht hatte, von einem feigen kommunistischen Mörder durch Dolchstiche so schwer verletzt, daß er nach halbjährigem Krankenlager seinen Wunden erlag. In Leutkirch hat e»- seine letzte Ruhestätte gefunden. Nunmehr wurde auch in Hamburg eine Ehrenhalle für Karl Heinzelmann errichtet und am Sonntag in feierlicher Weise eingeweiht.
ttausgeräte, Stukl und ^isck, alles wird mit frilck! G säubert alles sclineller - ^öpke, Platten, flascken, Keller!