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Ragolder TagblottDer Gesellschafter"

weggcgangeu ist, zu werten, als vielmehr als ein typischer Fall jener echt englischen Geisteshaltung, die sich bei der Verfolgung politischer Ziele bedenkenlos Mer die sonst immer mit salbungs­vollem Phrasenschwall hervorgebrachten HumanitärenGrund­sätze" hinwegsetzt. Weiter zeigt sich hier wieder jeneedle" Seelen Verwandtschaft zwischen Demokratie und Bolschewismus, die in entscheidenden Augenblicken zutage tritt.

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Paris im Schlepptau

der englische« Einkreisungspolitik

Paris, 1. April In wie starkem Maße Frankreich unter Ver­zicht auf jede eigene Initiative im Schlepptau der englischen Einkreisungspolitik segelt, ist aus den Blättern vom Dienstag klar ersichtlich. Die Blätter machen durchweg ohne Vorbehalt alle Manöver Londons einschließlich der taktisch bedingten Abstrei- tung der Einkreisungsabfichten mit und beten die neuesten Aus­lassungen Chamberlains getreulich nach. Daß dabei die Erklä­rung über Sowjetrußland den besonderen Beifall der französischen Linkskreise gefunden hat, ist nicht verwunderlich. Der einzige Unterschied der französischen gegenüber der englischen Presse liegt in dem Ton, der in Paris immerhin etwas zurück­haltender ist.

Besprechungen Becks in London

London, 4. April. Die Besprechungen des polnischen Außen­ministers Oberst Beck mit dem britischen Außenminister Lord Halifax begannen am Dienstag vormittag im englischen Außen- miusterium und dauerten zwei Stunden. Um 17.00 Uhr sind sie dann wieder ausgenommen worden. An der Aussprache nimmt anch der polnische Botschafter in London teil.

Englands Ränkespiel im Osten

Sowjetrugland als Rohstoff- und Operationsbafis für

Offensivpläne ,

Warschau, 4. April. In großer Aufmachung berichten die pol- s nischen Blätter über die Ankunft des polnischen Außenministers ^ in London.Eazeta Polska" weist auf dassehr reichhaltige" ! Programm für die Besprechungen hin. England wünsche eine s Erweiterung des Hilfeleistungspaktes" in Osteuropa, aber die britische Regierung sei sich über die Schwierigkeiten zu ihrer Verwirklichung, besonders in Bezug auf die Sowjetunion, im klaren. Auch Gerüchte über eine Beteiligung Rumäniens seien imgegenwärtigen Verhandlungsstadium verfrüht".Kurjer Polski" weist ausführlich auf die schwierige Frage der Betei­ligung Sowjetrußlands an den englischen Plänen hin. Das Blatt schreibt, es sei paradox, daß man ausgerechnet in Moskau Unterstützung gegen Vergewaltigung des Rechts und der Freiheitsideale suche. Im übrigen habe sich aus dem Ver­halten der Sowjets erneut gezeigt, daß dieses Land als Mili­tärmacht nicht in Betracht gezogen werden dürfe. Die Sowjet­union werde daher vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer Rüstungsindustrie, ihrer Rohstoffe und ihrer territorialen Ba­sis für die offensiven Pläne anderer Länder in Rechnung ge- stelltf!).

Statten steht fest zur Achse

Rom, 4. April. Zur Einkreisungspolitik der großen Demokra­tien erklärt der diplomatische Mitarbeiter der offiziösen Agenzia Stefani, der Führer habe in seiner Wilhelmshavener Rede vor aller Welt die Verantwortungen für die Folgen derartiger Ver­suche festgelegt und ausdrücklich davor gewarnt. Was Italien anbelange, so sei die offizielle Haltung seiner Regierung von Mussolini in der anläßlich des 20. Jahrestages der Gründung der faschistischen Kampfbunde gehaltenen Rede mit aller Deut­lichkeit dahin präzisiert worden, daß,falls eine Koalition gegen die autoritären Regime zustande kommen sollte, diese Regime den Fehdehandschuh aufheben und in allen Teilen des Erdballes zur Verteidigung und zum Gegenangriff übergehen werden."

Heute Wiederwahl LeLruns

Paris, 3. April. Die bisher in politischen Kreisen und in der öffentlichen Meinung herrschende Ungewißheit über die Staats­präsidentenwahl ist durch den Beschluß des Präsidenten der Re­publik, Lebrun, sich ein zweitesmal zur Kandi­daturzustellen, mit einem Schlage zerstreut. Die Bereit­schaft Albert Lebruns, für weitere sieben Jahre das Amt des höchsten Staatsbeamten zu übernehmen, wird vom größten Teil der Presse günstig ausgenommen. Abgesehen von den marxisti­schen und kommunistischen Blättern, die einer Wiederwahl Le­bruns feindlich gesinnt sind, stimmen die Blätter dem Entschluss vor allem auch im Hinblick auf die außenpolitische Lage Frank­reichs zu.

In politischen Kreisen nimmt man mit Bestimmtheit an, daß Albert Lebrun b e r e i t s i m e r st e n W a h I g a n g m i t st a r- ker Mehrheit gewählt wird. Die kommunistische und marxistische Presse spricht von einem aroßangelegten Manöver Är Daladier-Cliaue und ergeht sich in ausgedehnten Unter­suchungen über die Zulässigkeit einer Wiederwahl des gegen­wärtigen Staatspräsidenten. Auch in der rechtsstehendenEpo- q«e" und imOeuvre" werden gewisse Vorbehalte, weniger gegen die Wiederwahl Lebruns an sich als gegen die Art und die Umstände, unter denen sie zu erfolgen scheint, gemacht. Der sozialdemokratischePopulaire" bezeichnet die Bemühungen, Al- Lebrun zu einer neuen Kandidatur zu veranlassen, als sine ^gemeine persönliche Machenschaft" Daladiers. Daladier hoffe, Wenn Lebrun am Mittwoch gewählt werde, daß dieser in einigen ffvochen zurücktreten werde. Er werde dann selbst Anwärter auf G« Elysee sein. Leon Blum spricht von einer Verfälschung der republikanischen Einrichtungen, weil, wie er behauptet, der Staatschef vom Ministerpräsidenten gewählt und dem Lande auf- gvzrvungen werde.

Dänische Reichslagsrvahlen

Sozialdemokratische Verluste Erfolge der dänischen Na­tionalsozialisten Stimmengewinne der Schleswigfchen

Partei

Kopenhagen, 4. April. Die am Montag durchgeführten Neu­wahlen zum dänischen Reichstag haben das erwartete Ergebnis -einer leichten Veränderung des Stärkeverhältnisses im Folketing § HMracht. Die Regierungskoalition aus Demokra-

renund Radikalen hat die Mehrheit behalten, aber das Verhältnis der Zahl ihrer Mandate zu denen der Opposition, das früher 82 gegen 67 war, stellt sich nunmehr auf 78 gegen 69. Während die Radikalen die bisherigen 14 Sitze behalten, haben die Sozialdemokraten vier von den früheren 68 Mandaten ver­loren, der Stimmenrückgang, den die dänische Sozialdemokratische Partei wie es heißt, zum erstenmal in ihrer Geschichte er­litt, betrug nicht weniger als 31000. Am bemerkenswertesten ist, daß die dänische Nationalsozialistische Arbeiterpartei, die bis­her im Parlament nicht vertreten war, drei Mandate eroberte; ihre Stimmenzahl stieg von rund 16 000 im Jahre 1935 auf fetzt fast 31 000. d

In Nordschleswig ist gegenüber der Verteilung der auf diesen Bezirk entfallenden 8 Mandate nur insofern eine Aende- rung eingetreten, als die Konservativen ein Mandat an die Venstre verloren. Die Schleswigsche Partei nimmt weiterhin einen Sitz ein. Ihr beträchtlicher Stimmengewinn reichte nicht ganz für die Zuteilung eines zweiten Mandates aus.

Von den 149 Sitzen des Folketings erhalten nach den End­ergebnissen der Wahlen die Sozialdemokraten 64 (statt 68 im alten Reichstag von 1935), die Radikalen 14 (statt 28), die Kon­servativen 26 (wie bisher), die Radikalen 14 (wie bisher), die Bauernpartei 4 (statt 5), die Nationalsozialisten 3 (0), die Kom­munisten 3 (2). die Rechtsstaatspartei 3 (4), die SSleswiasche Partei 1 (wie bisher).

Die Gesamtzahl der deutschen Stimmen in Nordschleswig hat sich von 12 617 bei der letzten Wahl vor vier Jahren auf 15 006 erhöht.

Der Sirett um Alexandrette

Frankreich droht Syrien und der Türkei

Paris, 4. April. Der ehemalige Minister und Vorsitzende des Mittelmeer-Ausschusses, Rollin, hatte mit dem Außenminister Bonnet eine Unterredung, in deren Verlauf er die Aufmerksam­keit des Außenministers auf die ernste Lage in Syrien und auf gewisse Machenschaften" lenkte, die darauf ausgingen, die Tätig­keit des französischen Oberkommissars in Syrien zu stören. Rollin unterstrich insbesondere die außerordentliche Gefahr, die augen­blicklich auf dem Hatay-Gande, dem früheren Sandschak Alexan- -rette, laste, dessenPseudoparlament" zusammentrete, um, wie man versichere, die Ungliederung des Sandschaks an die Türkei zu fordern. Auch der rechtsstehendeJour" zeigt sich beunruhigt über die Gefahren, die dem französischen Einfluß und Ansehen im vorderen Orient und insbesondere in Syrien drohte. Das Blatt wendet sich mit aller Schärfe gegen die ehemalige Volks- srontregierung Blum, deren eine der ersten Gesten in der Auf­gabe Syriens bestanden habe. Blum und sein Unterstaatssekre­tär Visnot hätten nach ihrem Machtantritt nichts Eiligeres zu tun gewußt, als Syrien mit dem Unabhängigkeitsvertrag aus­zustatten. Angesichts einer solchen Haltung wachse verständlicher­weise bei anderen der Appetit. Die Türkei,die im letzten Kriege dieses Gebiet verloren habe", sei nunmehr in der Lage, ihre Kandidatur für die französische Nachfolge anzumeldcn. Man habe ihr bereits den Sandschak Alexandrette halb überlassen. In Syrien seien die inneren Schwierigkeiten aller Art die Folge des Visnot-Vertrages. Das Blatt bezeichnet es als ein Glück, daß dieser Vertrag nicht ratifiziert worden sei und die Fehler, die bisher begangen worden seien, daher wieder gutgemacht werden könnten.

Die Levante-Staaten stellten für Frankreich nicht nur ein traditionelles Gebiet des französischen Einflusses" dar, sondern erwiesen sich durch ihren Petroleumreichtum als eine wertvolle Versorgungsquelle. In Kriegszeiten würde dieses Gebiet die vorgeschobene Bastion der französischen Vorrangstellung im öst­lichen Mittelmoer" sein. Frankreich müsse also nicht nur seinen Einfluss in diesen Gebieten ausrechterhalten, sondern seine ma­terielle und militärische Stellung in der Levante stärken.

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Generalleutnant FÄbsmei i

zumWehrmachtsbevollmächtigten beim Reichsprotettor" ^

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Berlin, 4. April. Der Führer hat mit dem 1. April 1939 i den Generalleutnant Friderici, bisher Kommandeur der 17. Di- ? Vision, zumWehrmachtsbevollmächtigten beim Reichsprotektor j in Böhmen und Mähren" ernannt Generalleutnant Friderici s hat die Aufgabe, die Abwicklung aller Angelegenheiten der bis- ! herigen Wehrmacht zu leiten und die deutsche Wehrmacht beim i Reichsprotektor einheitlich zu vertreten. s

Generalleutnant Friderici wurde 1885 in Timmendorf bei s Lübeck geboren. Er trat 1905 in das Infanterie-Regiment 103 ein. Am 1. Dezember 1932 wurde er zum-Oberst, am 1. Oktober s 1935 zum Generalmajor befördert und als solcher zum Militär- ! attachs mit dem Sitz in Budapest ernannt. Am 1. Oktober 1937 > zum Generalleutnant befördert, wurde er am 12. Oktober 1937 !

zum Kommandeur der 17. Division ernannt.

UürNemberg

Stuttgart, 4. April. (L ei t e r st ä d ti s ch e r A e m t e r.) Der Oberbürgermeister hat den Leiter des Stadt. Polizei- j amts, Polizeirat Emil Ruoff, zum Vorstand des Standes­amts Stuttgart unter gleichzeitiger Beförderung zum Stadt­amtmann ernannt. Die dadurch frei gewordene Stelle des Leiters des Polizeiamts wurde Polizeihauptmann Friedrich Stutz unter gleichzeitiger Ernennung zum Polizeirat über­tragen.

Unfälle. Dieser Tage ist aus der Veitstraße in Stutt­gart-Mühlhausen ein 32 Jahre alter Mann von einem Pferdefuhrwerk, auf das er während der Fahrt aufsitzen wollte, abgestürzt und vom linken Vorderrad erfaßt wor­den. Mit eingedrückten Rippen mußte er in ein Kranken­haus verbracht werden. Am Montagmittag ist auf der Kreuzung See- und Adalbert-Stifterstraße eine 19 Jahre alte Radfahrerin von einem Personenkraftwagen ange­fahren und zu Boden geworfen worden. Sie zog sich dabei verschiedene Verletzungen zu. Am Montag wurde einem 58 Jahre alten Schmied in einem Fabrikbetrieb in der Augsburgerstratze in Obertürkheim ein größeres Stück Ei­sen, das er an einem Schleifstein schliff, aus der Hand geris­sen und an den Kopf geschleudert. Mit einem Schädelbruch mußte er in das Eßlinger Krankenhaus überführt werden. Am Montag ist eine 46 Jahre alte Frau in der Krefel- cherstraße von einem elf Jahre alten Jungen, der mit einem

__ Mittwoch, den 5. April 1930'

Terzerol spielte, aus Unachtsamkeit im den Oberschenkel gs- schossen worden. Die Verletzte, wurde in ein Krankenhaus verbracht, konnte von dort aber bald, wieder, entlassen wer­den.

Unfall v. Brauchitsch. Der Mercedes-Benz-Renn- fahrer Manfred von Brauchitsch hatte am Montag auf der Rückfahrt von Pau einen Zusammenstoß mit einem franzö­sischen Kraftwagen. Bei der Durchfahrt durch den kleinen. Ort Fontaine fuhr aus einer unübersichtlichen. Oüerstraße plötzlich ein Personenwagen Uber den Weg, sodaß Manfred von Brauchitsch seinen Wagen nicht mehr zum Halten brin­gen konnte, und auf den französischen Wagen auffuhr. Die drei Insassen dieses Wagens wurden schwer, Manfred von Brauchitsch und der ihn begleitende Rennarzt Dr. Gläser je­doch nur leicht verletzt. Die Stelle, an der sich der. Zusam­menstoß ereignete, ist schon häufig der. Schauplatz von'schwe- ' ren Unfällen gewesen. Nachdem die polizeilichen Feststellung gen einwandfrei das Verschulden des fremden Fahrers er­geben hatten, konnten Manfred von Brauchitsch und Dr... Gläser in einem anderen Wagen der. Mercedes-Benz-Renn». kolonne die Weiterfahrt.antreten..

H a l t e st el l e N e i ch s ga r t e n s ch a u ". Am Don­nerstag, 6. April 1939 (Gründonnerstag) mit Betriebsbe-» ginn wird die neue Strecke der Linie 10 von der Kunstge­werbeschule über die neue HaltstelleReichsgartenschau" bis zur neuen EndstelleAm Kochenhof" in Betrieb genommen. Es entsteht dadurch tariflich eine weitere. Teilstrecke, die je­doch mit Rücksicht auf die kommende Reichsgartenschau erst nach Beendigung derselben, voraussichtlich etwa mit. Be­ginn des Winterfahrplans 1939/40 eingeführt wird.

Metzingen, 4. April. (Zwei Schwerverletzt e.) In der Nähe der Eisenbahnüberführung ereignete sich dadurch ein schwerer Verkehrsunfall, daß ein mit drei Personen be­setztes Motorrad mit Beiwagen infolge zu hoher Geschwin­digkeit aus der Kurve getragen wurde, über den Gehwege hinwegfuhr und auf einen dort befindlichen Gartenzaun aufprallte, nachdem es zuvor zwei starke Zementpfoften des Zaunes umgerissen hatte. Durch den Aufprall wurden der Fahrer und der Soziusfahrer schwer verletzt. Der im Bei­wagen sitzende Fahrgast blieb glücklicherweise unverletzt. Die Verunglückten stammen aus Neuhausen a. F.

nsg. Ludwigsbürg, 4. April. (1. KdF.-Postwerte. Ausstell u n g.) In Ludwigsburg findet in der Zeit vom 13. bis 16. April ds. 2s. die erste KdF.-Postwerte-Ausstel- lung statt. Die Ausstellung wird in den Räumen des Sol­datenheims aufgebaut sein. Es stellen in dieser 1. KdF.- Postwerte-Schau nur Ludwigsburger Sammler aus. Die Sammler zeigen hierbei neben einer Auslese besonders schö­ner und interessanter Vriefmarken-Sammlungen auch Mün­zen und Notgeld der Jnflationsjahre.

Schmiden, Kr. Waiblingen, 4. April. (Amtsern- setzung.) Am Samstag wurde der neue Bürgermeister der Gemeinde Schmiden, Rudolf Fichter, in Gegenwart von Kreisleiter Dickert durch Landrat Dr. Demmler feierlich in das seit Mitte Dezember 1938 verwaiste Bürgermeisteramt eingesetzt-

Ulm, 4. April. (G r e n a d i e r t a a.) Das ehem. Grena- dstrregiment König Karl (5. württ.) Nr. 123 wird am 1. und 2. Juli 1939 in Ulm seinen 9. Grenadiertag abhalten. Die Feier gilt zugleich als 140. Geburtstag dieses alten, be­währten württ. Regiments.

Schramberg» 4.. April. (Unfälle.) Ein junger Arzt, ge­borener Berliner, der beim Krankenhaus Schramberg als Praktikant angestellt war, stürzte aus der Fahrt nach dem Stadtteil Sulgen mit seinem Auto eine steile Böschung hin­unter; dabei wurde der Fahrer herausgeschleudert und schwer verletzt. Ein fünfjähriger Junge rannte einem Motorradfahrer in die Maschine, wobei der Junge zu Bo­den gerissen und erheblich verletzt wurde. Ein Motor­radfahrer (ohne Führerschein!) fuhr mitten in der Stadt einen parkenden Kraftwagen an. Ohne sich um den ange­richteten Schaden zu kümmern, fuhr er weiter.

LUtshausen, Kr. Saulgau, 4. April. (H o ch z e i t s g e-- sellschaft verunglückt.) Am Samstagnachmittag wollte ein mit sieben Personen besetzter Kraftwagen, dessen Insassen zu einer Hochzeit in die Bodenseegegend fuhren, kurz hinter Mendelbeuren einem Lastauto ausweichen, kam aber bei seinem schnellen Tempo zu weit nach rechts und fuhr auf eine Esche auf. Alle Wageninsassen wurden Un- ausgeschleudert und teilweise schwer verletzt, iodaß bei zweien von ihnen am Aufkommen aezweifelt wird.

Kempten, 4. April. (Po starbeiter tödlich ver­unglückt.) Der 28 Jahre alte Postfacharbeiter Benedikt Hefele aus Obergermaringen geriet beim Verladen der Post, im Bahnhof Kaufbeuren zwischen den Elektrokarren und den Zugwagen. Er wurde gequetscht und erlitt schwere in­nere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlag..

Füssen, 4. April. (F a h r l ä s s i g e B r a n d st i f t u n g.) Die Ursache der Brandkatastrophe, die in der Nacht zum 24. März Füssen in großen Schrecken versetzte, ist abgeschlossen worden. Die Untersuchung hat ergeben, daß gegen den 25, Jahre alten Georg Christa im Hause der Brandleideriw Lautenbacher der dringende Verdacht fahrlässiger Brand­stiftung besteht, begangen dadurch, daß Christa vermutlich mit einem ungesicherten Licht durch den Heuschober ging, um etwas zu suchen. Christa stellt dies allerdings bisher in Abrede. Er wurde aber einstweilen in Untersuchungshaft genommen.

Burgau (Schwaben), 4. April. (Explosion durch heißes Schmalz.) Während die Eheleute Konrvd mit dem Auslassen von Schmalz beschäftigt waren, stürzten sie versehentlich einen Topf um, der mit Wasser gefüllt war. Durch die Vermischung des Wassers mit dem heißen Schmalz, kam es zu einer so starken Explosion, daß die Türe samt dem Türstock herausgerissen wurde. Die Eheleute erlitten schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen und mußten in das Krankenhaus verbracht werden.

Leutkirch, 4. April. (Ehrung für e i n e n B l u tze gen der Bewegung.) Am 13. Mai 1932 wurde auf dem Rückweg von einer Versammlung der junge Karl Hein» zelmann aus Leutkirch in Hamburg, wo er Arbeit gesucht hatte, von einem feigen kommunistischen Mörder durch Dolchstiche so schwer verletzt, daß er nach halbjährigem Krankenlager seinen Wunden erlag. In Leutkirch hat e»- seine letzte Ruhestätte gefunden. Nunmehr wurde auch in Hamburg eine Ehrenhalle für Karl Heinzelmann errichtet und am Sonntag in feierlicher Weise eingeweiht.

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