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Mittwoch, den 5. April 1939

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

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Nagold, den 5. April 1939 Der Unglaube iit das Eigentum schwacher, kleingesinn- ter, zurückschreckender, auf sich selbst beschränkter Menschen, S. April: 1723 Baumeister Fischer von Erlach gestorben.

wehvverrsammlurigen

Die Wehrversammlungen im Wehrmeldeamtsbezirk Calw beginnen am 22. April 1939 und dauern bis 12. Mai 1939. Das Nähere über den Kreis der Personen, die zur Teilnahme an den Wehrversammlungen verpflichtet sind, sowie über die Orte, in denen die Wehrversammlungen stattfinden, erfolgt durch öffentlichen Anschlag in der Woche nach Ostern.

Dis De«ts«he Slvbeitsfvont

Kreiswaltung nach Hirsau Nagold Ortswaltung

Die Dienststelle der Kreiswaltung der Deutschen Arbeitsfront in Nagold ist mit Wirkung vom 1. April 1939 an nach Hirsau verlegt worden. Nagold ist somit noch Sitz der Ortswaltung der Deutschen Arbeitsfront.

Zum Abschlag des WHW. fanden sich am Montag die Mit­arbeiter des Ortsbeauftragten zur Aussprache und zu einem gemütlichen Beisammensein in der Krone ein. Die Leiter und Leiterinnen der einzelnen Aufgabengebiete gaben ein anschau­liches Bild über ihre grosze Arbeit und ihre Erfahrungen. Der Ortsbeauftragte dankte allen Mitarbeitern und Mitarbei­terinnen für ihre ehrenamtliche, selbstlose, nur Volk und Füh­rer gewidmete Arbeit und hob das schöne vertrauensvolle Zu­sammenarbeiten zwischen den einzelnen Organisationen, insbe­sondere zwischen den politischen Leitern, der Frauenschaft und den Blockwarte» der NSV. hervor.

LSiSbmises NistMjsubilätim

Am 21. 3. 39 hat Josef Loh rer Vahnuntsrhaltungsarbeiter bei der Bahnmeisterei Nagold. sein lOjähriges Dienstjubiläum begangen. Aus diesem Anlatz versammelte sich die ganze Ge­folgschaft zu einer kurzen Feier, wobei ihm ein Treuegeld in .Höhe von 290 NM. von der Reichsbahnverwaltunq überreicht wurde. Außerdem wurde er von der Gefolgschaft der Bahnmei­sterei Nagold durch Ueberreichen einer Uhr mit Widmung ge­ehrt. Das Treudienstehrenzeichen kann ihm erst später ausge- solqt werden. I

Me S«hka«At um SosS !

Erster Tag der Pimpfensehde j

Als die Sonne gestern aufging, versprach sie einen schönen s Vorfrühlingstag. In den Quartieren der roten Armee wurde ! es zeitig lebendig: denn die Iungens brennten darauf, nach i den wori reichen Vorgefechten zur Tat zu schreiten. So sah man i bald um die Höhen um Horb, da und dort auf den Straßen die i Kolonnen mit ihren Kampffähnlein an der Spitze, ihren Kampf- f Plätzen zumarschieren. i

Das Kampffähnlein 4 (Heid) hatte in Ergenzingen freund- ! liche Quartiergeber gefunden und machte schon 3.30 Ühr, Kampf- > lieber singend, einen tadellosen Propagandamarsch durch Ergen- ! zingen. Um 9 Uhr wurde dem Kampffähnlein vom Schiedsrich- : ter Ortsgruppenleiter Ratsch seine Kampfaufgabe bekanntge- > geben. Es gilt, in der. von dem Horber Kampffähnlein ! lblaus verteidigten und besetzten Ruine Urnburg bei Weitin- ! gen die eigene Fahne als Siegeszeichen aufzupflanzen. Wenn - das gelingt, hat rot gewonnen. Innerhalb der Ruine darf nicht ! mehr gekämpft werden. j

Nachdem die Führer <rot> von Weitingen aus durch Späh- j trupps die Lage erkundet hatten, wurde der Schlachtplan ge- ! schmiedet. Um halb 12 Uhr wurde durch einen Scheinangriff i von 8 Jungen der Feind getäuschr. und indessen die Hauptmasse ! der Streiter in einem Umgehungsmarsch unter geschickter Aus- ! Nutzung des Geländes unbemerkt unter grösster Ruhe bis an ! die Ruine herangebracht. Und dann brach das ganze Fähnlein zum gesammelten Stosz mit wildem Hurra gegen die eigentliche Ruine vor. Nach kurzem Anstieg musste ein vom Verteidiger der Ruine geschickt etwa ein Meter hoch angelegter Verhau rings um den Turm überwunden werden. Nun begann der Kampf Mann gegen Mann. Mutig und herzhaft wurde von beiden ! Seiten zugegrifsen und um den Sieg gerauft. Die Kämpfer hat- ' ten sich regelrecht ineinander verbissen und mutzten durch höhere § Gewalt l Schiedsrichters getrennt werden.

Dem Kampffähnlein 4 war es gelungen, durch List und Tücke ihre Kampffahne unbemerkt an den Turm der Ruine heranzu­bringen und durchzustotzen, so datz Liese Aufgabe glänzend gelöst wurde. Leider wurde die Kampffahne nicht entrollt, und die Aufgabe mutzte nach langem hin und her als unentschieden be- ! wertet werden. Nach etwa 10 Minuten war der harte Kampf ^ aus. aber Ruhe kehrte in den erregten Reihen der Jungen ! mit grotzem Stimmaufwand noch lange nicht ein. Nun wurden s alleWenn und Aber" in den eigenen Reihen und natürlich > noch heftiger dem Gegner gegenüber beschicken, bis die KLmp- j ser von ihren Führern geordnet und in die neuen Quartiere geführt wurden. Es zeigte sich, datz die Schiedsrichter mit ganzem Herzen bei der Sache waren, denn auch hier wurde gerungen um die Punkte, die den Sieg bedeuten. Beim Kampffähnlein 1 waren als Schiedsrichter Ortsgruppenleiter Ratsch. Pg. Welz. Obermeister Kurz. Nagold und für Horb Feldwebel Groll und 2 Gefreite der Garnison Horb. Im Hauptquartier wurde dann eine deutliche Ueberlegenheit der Roten mit 374:186 Punkten herausgerechnet. An den Kämpfen um Horb waren auf 5 Kampfplätzen 6 Kampffähnlein beteiligt.

Viel wesentlicher aber war. datz die Jungen auf allen Seiten hatten zeigen können, datz sie Schneid haben und zum Einsatz ihrer Person bereit sind, wenn es gilt, für die Ehre der Gemein- s schaft einzutreten. Da galten die paar erhaltenen Schrammen als Ehrenzeichen, und die paar Tropfen versehentlich vergossenen Blutes bilden den Stolz ihrer Verlierer. Wo es eine Scharte auszuwetzen galt, bitz man die Zähne aufeinander und sagte sich:Wartet nur. morgen sollt ihr was erleben." Und so zieht heute, dem entscheidenden Tag. ein noch härterer Kampftag ! herauf, der den Jungen noch einmal alle Lust und alle Hem­mung der fröhlichen Pimpfensehde schenken wird. K. R.

NaturschutzgebietErohe Tannen". Mit Zustimmung der obersten Naturschutzbehörde hat der württ. Kultminister als höhere Naturschutzbehörde den rund 500 Meter nördlich von Kälberbronn in den Markungen Herzogsweiler und Erz­grube (Kreis Freudenstadt) liegenden WaldbestandGroße Tannen" in das Reichsnaturschutzbuch eingetragen. Das damit unter den Schutz des Reichsnaturschutzgesetzes gestellte Gebiet umfaßt 13,3 Hektar.

Generalversammlung Obstbaumspritzung

Lsfringen. Die ordentliche Generalversammlung der Spar­und Darlehenskasse e.G.m.u.H. Effringen fand am 30, März 1939 im Rathaussaal statt. Aus den Beschlüssen der Versamm- ! lang ist zu erwähnen, datz eine besondere Rücklage für die An- ! schaffunq einer Grotzdreschmaschine und die Erstellung eines ! Maschinenschuppens verwendet werden soll. Ein geeigneter Vau- ; platz wurde schon vor einigen Monaten käuflich erworben, eben- - so der Ankauf einer fahrbaren Dreschmaschine mit Motor und ^ Strohpresse getätigt. Die Genehmigung zur Neuerrichtung eines ! genossenschaftlichen Eetreidedruschbetriebs für die Mitglieder durch den zuständigen Eetreidewirtschaftsverband Württemberg ist am 15. 2. 1939 erteilt worden. Der.etwa 13 000 Stück um­fassende Bestand an Obstbäumen der Markung erfordert eine intensive und planmäßige Schädlingsbekämpfung durch Spritzen mit Obstbaumkarbotineum. die nur einen vollen Erfolg haben i kann, wenn große, zusammenhängende Baumgewande bearbeitet > werden. Obwohl die Winterspritzung noch nicht durch kreispoli- l zeiliche Verordnung obligatorisch durchgeführt werden mutzte, wurde in der Gemeinde mit der gewandweisen Spritzung be- ; gönnen, und es konnte in der 2. Hälfte des Monats Februar > und während der letzten schönen Tage etwa ein Fünftel aller Obstbäume gespritzt werden. Die Gemeindebaumwarte Ni ko- ! laus und Kreudler haben die schwere Arbeit zur Zufrie- j denheit der beteiligten Baumbesitzer durchgeführt. In dankens- ! werter Weise hat sich Vorsteher Eeigle für die genossenschaft- : liche Beschaffung und Verrechnung der Spritzmittel durch dis ! Spar- und Darlehenskasse eingesetzt.

Höfen, Kr. Calw, 4. April. (40 Jahre Betriebs- j führ er.) Dieser Tage beging der Seniorchef der Firma ! Krauth u. Co. in Rotenbach und Höfen, Fabrikant Karl ! Lommerell, sein 40jähriges Jubiläum als Betriebssichrer, j Den Weltkrieg machte der Jubilar als Rittmeister mit. i Nach dem Kriege wurde er zum Vorsitzenden des Vereins Südwestdeutscher Holzinteressenten und zugleich des Vereins s Württ. Holzinterestenten gewählt. Seit 1933 ist er auch i Mitglied des Beirats der Wirtschaftsgruppe Säge-Jndu- ! strie. Commerell war früher 12 Jahre Mitglied des Württ. s Landtages. Gleichzeitig feierte auch sein engster Mitarbeiter, ! Direktor Emil Holzer-Rotenbach, das Fest seiner 40jährigen ^ Betriebszugehörigkeit.

Schwärze; Kress

HI.-Gef. 24/401 Nagold

Heute 20 Uhr treten sämtliche Scharen, auch Motorschar, in Uniform am Haus der Jugend zum Dienst an. Gesf.

VdM.-Eruppe 24/401

Die Aprilbeiträge sind sofort bei der zuständigen Schaft­führerin abzuliefern. Letzter Termin: Samstag, den 8. April.

Führerin der Gruppe.

letzte Nachrichten

Blitzstreik-

Brüssel. Im belgischen Bergwcrksgebiet sind zahlreiche Belegschaften in den Ausstand getreten. Sie beklagen sich angeb­lich darüber, daß die den vertraglichen Abmachungen entspre­chende Lohnkürzung um 2st> Prozent von den Grubenbesitzern nicht rechtzeitig angckündigt- worden sei. Es sind Verhand­lungen für die Beilegung des Streiks eingeleitet.

Verzweigte Kommunistenorganisation in Saloniki aufgcdeckt 37 Juden unter den Verhafteten

Athen. Der Polizei gelang es, in Saloniki eine weitver­zweigte große kommunistische Organisation aufzudecken. Wie im­mer. waren auch in diesem Fall Juden die Hauptdrahtzieher der Organisation.

Das Paradies für Juden

Neuyork. In der sensationellen Schmuggelaffäre, in der auch der jüdische Oberlandgerichtsdirektor Lauer sowie zahlreiche Filmgrößen verwickelt sind, wurde ein jüdischer Rundfunkkomi- ker namens Jack Benny zu 10 000 Dollar Geldstrafe verurteilt.

liandel und Verkehr

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 4. April

Auftrieb: 38 Ochsen, 158 Bullen, 400 Kühe, 130 Färsen, 1225 Kälber, 1365 Schweine, 201 Schafe.

Ochsen: a 43,545,5, b 40,541,5, c 34.

Bullen: a 40,543,5, b 36,539,5, c 33,5-34,5.

Kühe: a 40,543,5, b 37,539,5, c 2733,5. d 1424.

Färsen: a 41,544,5, b 3940,5.

Kälber: a 62-65, b 5759, c 4650, d 3240.

Schafe: 4049.

Schweine: a 58, bl 57, b2 56, c 52, d u. e 49, gl 57, g2 51, h 50 RM.

Marktverlauf: Großvieh: Ochsen, Bullen, Färsen, Kühe zuge­teilt, Kälber und Schweine zugeteilt, Schafe belebt.

Stuttgarter Fleischgroßmarkt vom 4. April. Preise: Ochsen­fleisch 7580, Bullenfleisch 7577, Kuhfleisch 5077, Färsen­fleisch 7580, Kalbfleisch 7097, Schweinefleisch 75, Hammel­fleisch 6082 RM. Marktverlauf: Ochsen-, Bullen-, Färsen-, Kuh-, Kalb- und Schweinefleisch belebt, Hammelfleisch mäßig: belebt. -.

Die Maul- uud iMauenseucke

ist ausgebrochen in den Gemeinden Mühlhausen, Kreis Göppin­gen und Wilflingen. Kreis Saulgau.

Die Seuche ist erloschen in der Gemeinde Fürfeld, Kr. Heilbr.

Gestorbene: Jngeborg Fenchel, Kind. Hirsau / Katharine Seeger geh. Verstecher. 73 I.. Kuppin gen.

Druck und Verlag desGesellschafters": E. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang : Anzeigenreiter: Karl Zaiser: sämtliche in Nagold.

DA. HI. 39: 2870.

Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

Unsere heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.

Bekanntmachung betr. Neuordnung der Straßen- und Wasserbauämter

Durch Verordnung des Staatsministeriums vom 19. Juli 1938 ist das bisherige Straßen- und Wasterbauamt Calw durch das Straßen- und Wasterbauamt Herrenberg ersetzt worden. Das neue Amt ist mit Wirkung vom 1. April 1939 ab für die Kreise Calw und Böblingen zuständig. Es nimmt feinen Dienst am 6. ds. Mts. in Herrenberg. Heßstraße 3 auf. Fernsprechanschluß 334.

Außenstellen sind die Straßenmeisterstellen:

Neuenbürg: Vauinspektor Henne, Bahnhofstraße 61, Fern­sprecher 212.

Calw: Vauinspektor Glatzle, Stuttgarterstraße 37. Fern­sprecher 614.

Altensteig: Straßenmeister Beck. Pfalzgrafenweilerstr. 407, Fernsprecher 425.

Nagold: Straßenmeister Schuh. Lembergstraße 36. Fern­sprecher 357.

S'ndelfingen: Straßenmeister Kennte, Argonnenstraße 2. Herrenberg: Vauinspektor Hagenlocher. Bildkäppele 3 Fernsprecher 498.

Die Abgrenzung der Straßenmeisterbezirke wird noch rekanntgegeben.

Calw, den 4. April 1939.

Der Vorstand des Straßen- u. Wasserbauamts Herrenberg: Lütze. Banrat.

Am Ostersamstag

den 8. April 1939 sind unsere Schalter

geschloffen

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Infolge Aufgabe meines Geschäfts verkaufe ich Samstag. 8. 4. 1989, vormittags ?>6

eine noch gut erhaltene Furnierpresse mit eini­gen Zinkzulagen, 1 Leimofen, 3 Hobelbänke mit Werkzeug, sowie verschiedenes Schreiner­handwerkzeug gegen Barzahlung

Friedrich Brrz, Schreinermeister Maierstraße 8.

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Hs »Inge» bei Klsroi'Si Uloll. lisgoia. W!d«rs«lr. f.

Eo. Kirchenchor

Heute Mittwoch 20.15 Uhr gem. Chor in der Kirche. Vor- oereiiung auf die Passionsmusik am Karfreitag abend. Vollzählig und pünktlich erscheinen. 244

Suche

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Karl Schwenk, Möbelwerkstätte Beihingen. 7tO

Auf 15. April oder 1. Mai suche ich ein 708

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das schon gedient hat. Das Kochen kann erlernt werden.

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Gesucht auf 15. April ehr­liches, fleißiges 712

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