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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Bukarest ohne „Balkan"
Der zwischen dem DeuMen Reich und Rumänien abge- chlossene Handels- und Wirtschaftsvertrag rückt auch sein Verwaltungszentrum Bukarest unvergleichlich mehr als bisher in das Blickfeld unseres Interesses.
Bukarest — bis heute streiten sich die Gelehrten, ob sich der Name von dem sagenhaften Hirten Bucur oder von dem Wort „bucurie", auf deutsch Freude, ableitet — ist die mächtig aufblühende Hauptstadt Rumäniens, der Mittelpunkt seiner zentralen Verwaltung, der Ausgangspunkt jedes wichtigen Geschehens in diesem Lande, aber nicht der Mittelpunkt seiner Industrie und seines Handels. Das Petroleumgeschäft spielt sich in Ploesti ab, die Montan- und Rüstungsindustrie ist in Siebenbürgen, die Zuckerindustrie in Roman, der lleberseehandel in Konstanza und Weizen und Mais haben folgerichtig ihre Handelspunkte an dem Strom, auf dem sie verschifft werden, in Vraila und Ealatz an der Donau. Trotzdem gibt es wenig Dinge, die man in Rumänien im eigentlichen Sinn des Wortes „erledigen" kann, ohne nach Bukarest reisen zu müssen. Denn das Land ist äußerst zentral regiert, auch die größte Provinzstelle kann selten in wichtigeren Dingen selbständig entscheiden.
Der Rumäne ist dementsprechend stolz auf seine Hauptstadt. Er hat ihr phantastisches Aufblühen besonders im letzten Jahrzehnt mit größter Anteilnahme verfolgt. In diesem Jahrzehnt ist viel vom „alten" Bukarest, das im Wesentlichen das Vorkriegs-Vukarest war, verschwunden. Das Meiste mit Fug und Recht. Verschwunden ist fast alles, was irgendwie und irgendwodurch an „Balkan" erinnerte. Wer heute in Bukarest spazieren geht, fühlt sich keineswegs mehr auf dem Balkan. Er findet eine völlig moderne Großstadt, er vermißt keine von den Annehmlichkeiten, die er von Berlin oder Paris her gewohnt ist. Ganz neue Viertel mit riesigen modernen Wohnblocks, breiten, tadellos angelegten Straßen und schönen Parkanlagen sind entstanden. Früher besaß Bukarest eine einzige Haupt- und Geschäftsstraße, die „Calea Victoriei". Heute sind Dutzende großer Straßen dazu gekommen, die jeden Vergleich mit ihr aushalten.
Trotzdem hat diese „Calea Victoriei" (Siegesstraße) noch eine ungeheure Anziehungskraft. Wer den eigentlichen Glanz Bukarester Lebens sehen und genießen will, muß am Abend diese Straße auf und ab bummeln. An die Stelle der schönen, alten Kutschen mit den lipowenischen Kutschern in ihrer kleidsamen Tracht sind freilich Autos getreten. Aber diese Autos fahren langsam, im Schrittempo fast, es ist noch immer im Wesentlichen ein allabendlicher Wagenkorso und kein schneller Verkehr. Hier fährt man, weil man sehen will und gesehen werden will. Gesehen werden wollen vor allem die schönen Vukaresterinnen, die zweifellos zu den elegantesten Frauen der Welt gehören. Noch immer sind hier in der Calea Victoriei die berühmten Schuhmacher dieser Stadt und wer sich einmal von ihnen hat bedienen lasten — es ist freilich nicht billig — weiß, daß es die besten der Welt sind, die mit wahren Gedichten von Schuhen aufwarten.
Schuhe sind wichtig in Bukarest. Bei den Männern müssen sie zumindest tadellos geputzt sein. Unmöglich, sich mit fchmutzigen Schuhen auf der „Calea" zu zeigen. An den Ecken warten folglich Hunderte von Schuhputzern darauf, ihre Künste zu zeigen. Und auch sie sind wirkliche Künstler! Man komme mit den ältesten, schmutzigsten Schuhen zu ihnen — zehn Minuten später erkennt man diese Schuhe nicht mehr! Sie glänzen, die Sonne spiegelt sich in ihnen, sie schauen aus, als habe man sie eben erst gekauft.
Diese Stadt hatte einst ihr eigenes Phlegma. Es war eine Stadt, in der man weniger arbeitete, als das Leben genoß. Wer aus sich hielt, ließ sich kaum vor dem späten Vormittag auf der Straße blicken und er beschloß seinen Tag am frühen Morgen in irgend einem der teuren und weitläufigen Nachtlokale draußen auf der „Sosea Kiseleff". Dem Bukarester war, wenn man ihn an irgendeine zu erledigende Aufgabe gemahnte, eine charmante, nachlästige Geste zu eigen.. „Morgen, übermorgen, mein Lieber, das eilt ja nicht..
, Das war einmal und die alten Bukarester wissen noch viel Charmantes davon zu erzählen. Bukarest ist heute, ohne daß es seine eigenartige Grazie dabei verlor, eine Stadt der Arbeit geworden. Ein fast rastloses Tempo erfüllt diese Stadt, ein Tempo, dem sich niemand entziehen kann. Man ist erst langsam in die Fülle der Aufgaben hineingewachsen, die der gewaltige territoriale Zuwachs durch den Krieg mit sich brachte. Vorbei sind die Zeiten, da man mit Gedanken einer Verlegung der Hauptstadt nach Siebenbürgen spielte. Mancherlei Gründe sprachen dafür, vor allem der, daß sich hier, in Siebenbürgen, fast die ganze Industrie zusammenballt, daß hier wesentliche Neichtümer des Landes liegen und dazu eine Bevölkerung, die derjenigen des Altreichs in vielein überlegen war. Man hat sich dann in Bukarest einen Ruck gegeben, man hat in die Hände gespuckt und ist ans Werk gegangen. Dieses Werk hieß: eine dem neuen, großen Rumänien würdige Hauptstadt zu schaffen.
Noch ist diese Aufgabe noch lange nicht beendet. Einen eigentlichen Abschluß kann sie auch garnicht finden. Aber Bukarest ist wieder zur Rotationsachse geworden. Seine Bevölkerung hat sich dabei verdreifacht und nimmt immer weiter zu. Die neuen Provinzen sind im Bevölkerungszuwachs stark vertreten. Immer haben auch die Deutschen hier eine besondere und wichtige Rolle gespielt. Ihre aufbauende Tätigkeit hat kein vernünftiger Bukarester jemals verkannt. Deutsche Schulen, eine eigene, geräumige Kirche und zahlreiche andere kulturelle Institutionen sind in stetem Aufblühen, die in einer deutschen Tageszeitung ihren berichtmäßigcn Niederschlag findet. Fast jedermann in Bukarest versteht Deutsch und mit welcher Begeisterung deutsche Künstler hier gefeiert werden, entnehmenwir ja laufend den Zeitungen.
Der Bukarester selber ist geschäftig geworden, er hat es heute meist ein wenig eilig, es heißt nicht mehr „morgen oder übermorgen, mein Lieber...", viel öfter hört man schon bei einem flüchtigen Händedruck „Ich bin sehr pressiert. Auf Wiedersehen!" Aber abends hat derselbe Bukarester dann Zeit, abends genießt er das Leben und — wenn es auch darüber tiefe Nacht geworden ist — haßt er es, von Geschäften zu sprechen.
Europa nach der Mussolini-Rede
Das politische Geschehen dieser Tage steht mehr oder weniger eindeutig unter dem Eindruck der klaren und entschlossenen Worte, die der Duce an die Mitglieder der faschistischen Kampfbünde am Sonntag gerichtet hat. Nach den theatralischen Reden und den verwirrenden Tiraden, die dem deutschen Vorgehen in Mitteleuropa aus englischem und französischem Munde gefolgt waren, wirkten die Bekenntnisse und Vorhersagen Mussolinis doppelt erfrischend. Man kann sie getrost als die erste dem historischen Geschehen würdige Betrachtung und Deutung ansprechen, die außerhalb der Reichsgrenzen aus berufenem Munde das deutsche
vurcygreisen im Zentrum unseres Kontinents bewertete. Mit der Absage an die Einkreisungsgelüste der West Mächte und der offenen und vorbehaltlosen Anmeldung der italienischen Lebensansprüche ging der Duce allerdings noch einen Schritt weiter. Er stellte die Diskussion über die politische Entwicklung nach der deutschen Neuordnung Mitteleuropas auf eine neue und höhere Ebene. Sein Wort: „Wenn die geplante Koalition gegen die autoritären Regime zustandekommen sollte, würden diese Regime die Herausforderung annehmen und zur sofortigen Gegenwehr und zum sofortigen Gegenangriff in allen Teilen der Welt übergehen", mutz all jenen zu denken geben, die von Einkreisung träumen und eifrig damit beschäftigt sind, im Tone moralisierender Entrüstung zum Kreuzzug gegen das junge Europa aufzurufen.
Es entspricht allerdings dem Stile, in dem die Westmächte denken und handeln, wenn das Echo der Duce-Rede in der englischen und französischen Hauptstadt diese grundsätzliche Haltung außer Acht läßt. Man verliert sich dort auch heute lieber in Winkelzüge und durchsichtige Vermutungen. Die Friedensbereitschaft, von der die römische Losung für die europäische Zukunft in gleicher Weise erfüllt ist wie von dem Willen zur Bereitschaft für den Kampf um eine neue und bessere Weltordnung, wird mit geschickten Umschreibungen zur Schwäche und Nachgiebigkeit umgedeutet. Der Wunsch wurde wieder einmal zum Vater des Gedanken, als man aus dem energischen Ton Mussolinis eine italienische Kompromiß- und Verzichtsbereitschaft herauslesen wollte. Diese zweideutige Haltung in Paris und London ist allerdings keineswegs neu. Man hat es dort stets verstanden, die Dinge so zu färben, wie es den allgemeinen Wünschen und Erwartungen am ehesten entspricht und daran vorüberzugehen, den Tatsachen, wie sie einmal sind und ausgesprochen wurden, beherzt ins Auge zu schauen. Franzosen und Engländer hatten sich nun einmal so viele Tage lang in der Hoffnung gewiegt, die Achse anzubohren und den italienischen lleberdruß an einer Politik gemeinsam mit Deutschland vorherzusagen, daß es ihnen schwer fällt, auf diese Illusion zu verzichten und dieser Enttäuschung mit hartem Realismus Rechnung zu tragen.
Gerade der realistische Sinn, der den Charakter der letzten Duce-Rede kennzeichnet und der auch der deutschen Außen- und Innenpolitik eigentümlich ist, enthält das Geheimnis der vielen Erfolge, mit denen die autoritäre Staatenwelt die Welt in Bewunderung versetzte und die in den demokratischen Ländern als Niederlagen betrauert werden. Wenn der Duce u. a. als römische Losung ausruft: „Mehr Geschütze, mehr Schiffe, mehr Flugzeuge! Ilm jeden Preis und mit allen Mitteln, auch wenn man mit allem.
Donnerstag, den 30. März 1939
was man unter bürgerlichem Leben versteht, reinen Tisch machen müßte", so kann man nicht von Kompromiß- und Verzichtsbereitschaft in London und Paris faseln. Die einzige Lehre, die die Westmächte aus der römischen Losung mit Recht ziehen müssen, kann nur in der Erkenntnis liegen, daß sich die englische und französische Politik aus einem Holzwege befindet, wenn sie durch Einkreisungsdrohungen glaubt, die Achse Berlin—Rom entweder zu zerbrechen oder Deutschland und Italien durch Drohungen einzuschüchtern. Die faschistischen Kämpfer riefen dem Duce in Rom am Schluß seiner programmatischen Ausführungen die Losungsworte zu: „Glauben,gehorchen,kämpfen". Sie bekräftigten damit den Willen der italienischen Nation, niemals, vor keiner Macht zurückzuweichen, baue sie noch soviel Niesenschlachtschiffe, schmiede sie noch so „christliche" Blockadepläne.
Engländer und Franzosen hatten sich noch in der letzten Woche der Hoffnung hingegeben, Italien werde nach der so groß aufgemachten demokratischen Aktion gegen die deutsch« Mitteleuropapolitik bei der Verfolgung seiner eigenen Ziel« kürzer treten. Hiervon kann überhaupt keine Rede sein. T u- nis, Dschibuti und der Suez-Kanal, um dies« drei Probleme wird der politische Kampf im Mittelmeer zwischen Italien und den beiden Westmächten auch weiter ausgefochten. Der Duce kann dabei auf die volle uneingeschränkte Unterstützung Deutschlands rechnen. Es wird fü, die künftige Entwicklung viel davon abhängen, ob die Kabinette Chamberlain und Daladier bester als die öffentliche Meinung und die Presse in Paris und London erkennen, in welche Sackgaste die Politik der Einkreisung, Allianzen und Drohungen gegenüber Deutschland und Italien führt. Die neuerliche Hineinziehung Sowjetrußlands in den Kampf um die europäische Zukunft und Neuordnung kann nur den Widerstand und die Gegenwehr all jener Staaten auslösen. die um die Gefährlichkeit des Bolschewismus wissen. Deutschland und Italien stehen in Europa schon längst nicht mehr allein im Kampfe gegen das bolschewistische Uebel. Auch in Spanien, in Ungarn, in Polen und in Rumänien kennt man das Janusgesicht der Komintern. Die Weltmächte werden mit Sowjetrußland unter sich bleiben, wenn sie in der gegenwärtig geplanten Form gegen das junge Europa aufmarschieren. Sie dürfen nur dann die Worte des Duce von der langen Friedenszeit aufgreifen, die notwendig ist, um die europäische Kultur zu retten, wenn sie sich auch Mussolinis Bekenntnis zu eigen machen, das in dem Danktelegramm an den Führer die historische Prophezeiung ausspricht: Die friedliche Entwicklung der europäischen Kultur kann nur aus neuer Grundlage erfolgen.
2m Dienen frei geworden
Ein Jahrgang Arbeitsdienst verließ die Lager
2n diesen Tagen haben nach halbjähriger Dienstzeit die Arbeitsmänner des letzten Jahrgangs die Lager verlassen, um nach wenigen Monaten des Äbwartens als junge Soldaten in die Wehrmacht einzutreten und dort die Ausbildung zu vollenden, die heute den jungen Mann von Kind auf über die Einheiten der Hitlerjugend, den Reichsarbeitsdienst und die Wehrmacht für seine Aufgabe als verantwortungsbewußten Volksgenosten des Dritten Reiches erzieht und ihn heranführt an die Arbeit in der Partei und ihren Gliederungen.
NSK. Ein Halbjahr ist vorüber, voller Erleben und neuen Erkenntnissen, ein neuer Abschnitt erreicht und eine Schranke für immer gefallen. Erwartungsvoll schaut der entlassene Arbeitsmann in die Zukunft, die sich vor ihm auftut und die, dank der Taten des Führers, im weiten Großdeutschland für ihn Raum und Arbeit bereithält, wo frühere Generationen nur Not und lleberfül- lung fanden. Der Blick richtet sich voraus, aber auch zurück. Was brachte dieses halbe Jahr Lager und Arbeitsdienst?
Er hat ein Halbjahr lang geschippt und wieder geschippt; das Rollen der Feldbahn klirrt noch in seinem Ohr; er sah endlose Lorenkstten an sich vorüberziehen, er stand auf dem Deich und im Moor oder tat seinen Dienst im verschneiten Waldgebiet. Er hat gelernt, stille zu stehen und einen Befehl befehlsgemäß auszuführen; Spatengriffe sind ihm ebenso vertraut wie das Zusammenleben mit den Kameraden. Vor allem aber immer wieder: er hat gearbeitet, körperlich, wie vielleicht nie vorher in seinem Leben.
Haben nicht die Söhne anderer Völker es weit bester, die keinen Arbeitsdienst in ihren Grenzen kennen? Wie sagen doch die demokratischen Propheten so gern? — Nur bei ihnen draußen herrsche die Freiheit, in Deutschland aber der Zwang! Und zeigen sie nicht bei dieser Gelegenheit allzu gern auf unseren Arbeitsdienst, um den sie das Dritte Reich übrigens offen oder versteckt immer beneiden?
Wir erziehen in Deutschland eine freie Jugend — und sind stolz darauf. Aber wir befreien sie nicht von jenem Zwang, den uns das Leben als Notwendigkeit auferlegt. Nicht frei wovon — frei wozu! Das bekannte Wort, das der Führer uns so oft entgegenhielt, ist auch hier am Platze. Die „Freiheit, sittlich zu handeln", haben es schon weit vor uns ernsthafte deutsche Männer genannt, und die Freiheit, uns nach den Lebensgesetzen unseres Volkes unser Leben zu gestalten, so wie es eine göttliche Weltordnung uns von Natur aus vorgezeichnet hat und unsere persönlichen und räumlichen Bedingungen es mitbestimmen, so wollen wir nennen, was unsere so unfehlbaren Kritiker jenseits unserer Reichsgrenze als Zwang bezeichnen: Beruf und Familie, und der Einsatz für unsere völkischen Notwendigkeiten sind Teile davon. Wenn wir diese Freiheit erringen, die uns sicher und fest ins Leben und die Volksgemeinschaft stellt, war auch das Halbjahr Arbeitsdienst für uns nicht umsonst. Von der gewaltigen Bedeutung für diese Gemeinschaft ganz zu schweigen.
Arbeitsdienst am deutschen Boden ist Ehrendienst! Das ist in viele 100 000 junge Männer in allen den vergangenen Jahren, die es einen Reichsarbeitsdienst gibt, als verpflichtende Erkenntnis hineingelegt worden. Wir setzen hinzu: hier liegt die Schwelle zur wahren Freiheit, wie wir sie auffasten. Mann für Mann kommt die aanze deutsche Jugend hier einmal dazu, Körper und Willen für ein Ziel, mag es groß oder klein sein, einzusetzen, abseits von allem Streben nach persönlichem Nutzen, der nun einmal ein gut Teil dieser Welt beherrscht. Oft ist es nur der Wille, diese Strecke Land ebenso schnell auszuschippen wie die Kameraden, um nicht als Schwächling dazustehen. Gewiß, ein kleines Ziel, das nur für den Augenblick gilt. Aber tausendmal besser, gelernt zu haben, dieses kleine Ziel mit zusammenge- bistenen Zähnen zu erreichen, als obenhin zu pfuschen und anderen Sorgen und Mühe zu überlasten.
Ob das unsere ausländischen Kritiker versieben? Wohl
s kaum! Unsere Idee der Arbeit bildet für uns den Inbegriff aller Lebenswerte. Arbeiter im besten Sinne haben dieses ! Reich geschaffen, dessen herrlicher Aufrichtung wir gerade in. ! diesen Tagen erneut Zeuge sind; die Jugend muß ihnen nachstreben und dieses Ideal zur Pflicht vor sich selbst erheben, um im stolzen Bewußtsein eigener Kraft auch selber zu bekennen: wir sind frei und unsere Pflichten bewußt.
! Mögen die anderen ihre Jugend unkontrollierbaren und ! zersetzenden Einflüssen aussetzen, sie vergiften mit der Mo- ! ral einer flach und schal gewordenen Zeit ihre Freiheit, die eine Freiheit von allen Fesseln der Sitte und des Anstandes j ist — man denke an die „moderne" russische Jugend —: wo
> einmal die Maske fiel, wie es im Deutschland der Weima- i rer Republik war, wo Bolschewismus und Juden die Ober- s Hand besaßen und die völkische Wiederbesinnung schon in I der Jugend auszutreten suchten, oder wie wir es jetzt wieder j im Freiheitskampf des spanischen Volkes erleben, dort ha- ! ben sie ihren letzten Trumpf ausgespielt. Wir stellen diesen s schwächlichen Anwürfen und Versuchen Tatsachen entgegen.
! Eine dieser Tatsachen ist der Reichsarbeitsdienst.
i Der Dienst ist zweifellos hart, ist streng und verlangt letzten Einsatz von Körper und freudiger Bereitschaft. Das l erscheint uns vielleicht manchesmal wie Zwang: es ist der ? ZwangzurFreiheit, derausKindernMän- s vermacht.
j So sehen wir das Bild des Arbeitsmannes, der auf seinen
> Spaten gestützt über den Deich auf das Meer hinausblickt:
> seine Arbeit, die Kraft seiner Arme, sein Schweiß haben ! dieses Stück Erde getränkt, das Bollwerk gegen die unbän- ! dige Naturgewalt. So steht die ganze Jugend des Volkes
vor uns, aus den Reihen des Arbeitsdienstes tretend, frei und stark, selber Bollwerk gegen alle, die uns diese Freiheit j mißgönnen, und hinter ihnen liegt das Land, ihr Werk und das ihrer Ahnen, sicher beschützt durch des Volkes Waffe, blühend durch Arbeit seiner Söhne, deren ganzes Leben ein Arbeitsdienst für Deutschland bleiben wird.
KoalitionsLabinett in Litauen"
Drei Minister aus der Oppositionsgruppe
Koumo, 28. März. Soeben ist die Zusammensetzung des neue« Ministerkabinetts bekanutgegeben worden:
Ministerpräsident: Brigadegeneral Jonas Lernins; stell». Ministerpräsident: Bizauskas; Justizminister: Dozent Antanas Tamosaitis; Außenminister llrbjys; Innenminister: Brigadegeneral Skucas (bisher Chef der Kriegsschule und bis vor kurzem langjähriger Militärattache in Moskau); Finanzminister: General d. R. Eutkus; Bildungsminister: Dr. Bistras (Führer der christlich-demokratischen Opposition); Landwirtschafts- Minister: Dr. Kriksciunas; Verkehrsminister: Germanas; Landesschutzminister: Oberst Musteikis.
Die Zusammensetzung zeigt, daß personell auch die außerhalb des Tautininkai-Verbandes stehende Oppositionsgruppe in das Kabinett mit einbezogen wurde und zwar durch Bizauskas und Dr. Bistras, die zu den Christlich-Demokraten gehören, sowie durch Dr. Kriksciunas. Damit ist also ein sogenanntes Koali- tionskabinett zustandegekommen.
Deutsch-argentinisches Wirtschastsakkommen unterzeichnet
Buenos Aires, 28. März. Der argentinische Außenminister Dr. Cantilo und der deutsche Geschäftsträger Dr. Meynen Unterzeichneten Montag ein Wirtschaftsabkommen im Gesamtbetrag von 14 Millionen RM. Deutschland liefert in der Höhe dieser Summe 64 Lokomotiven, Schlafwagen und sonstige Waggons und kauft dafür von Argentinien 1 üV vvv Tonnen Weizen sowie für den Restbetraa andere Getreidearten und Wolle. Die