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Naqolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
wirk! i 4, jemand geben, der nach diesem kläglichen Ausgang eines Wirtschaftskrieges vieler Staaten gegen einen Staat da —n glaubt, durch Ausgleichszölle auf solche Waren die Tschecho-Slowakei wieder in ihrem alten Umfange herzustellen oder das Memelgebiet wieder den litauischen Staaten zu übereignen? Man kann es sich eigentlich nicht vorstel- UN>"'n blinder Haß hat schon manchmal zu seltsamen Auswüchsen geführt, über die jeder Vernünftige nur den >eops ichuUe.n tann.
Englische Kriegshetze in NSA.
Mit jüdischer Unterstützung
Reuyork, 25. März. Mit fast jedem Schiff treffe» jetzt in Neu- york englische Agitatoren, Pfarrer, Lehrer, Industrielle, Politiker oder Literaten ein, deren Aufgabe es ist, in den Staaten heruin- zureisen und in einer von der jüdische» Presse und vom Rundfunk bereit» vergifteten Atmosphäre die Bevölkerung gegen Deutschland anfznhetzen. Zu diesen unverantwortlichen Hetzern zählt auch der von jüdischer Seite zu einer fünfwöchigen Vortragsreise verpflichtete Genraldirektor der „British Thompson Houston Corporation", Arthur Ponng-Lon- don. Poung gab schon an Bord des gerade angekommene« Schiffes der Presse ei» Interview, dessen Inhalt für die skrupellose englische Hetze, die jetzt überall in Amerika entfaltet wird, charakteristisch ist. Er pries Roosevelt als einzigen Mann, den „Hitler fürchte" und erklärte, die Vereinigten Staaten siee» das einzige Land, das durch moralische (!) Festigkeit und wirtschaftlichen Druck auf Deutschland zum „Weltfrieden" beitragen könne. Amerika müsse deshalb die Strafzölle auf die deutschen Waren noch mehr erhöhen und die Ausfuhr strategischer Rohstoffe nach Deutschland vollkommen abstoppen. Den Höhepunkt seiner schamlosen und gemeinen Hetze erreichte dann Poung mit der Voraussage, daß mit 80 vom Hundert Sicherheit der Krieg komme» würde. Er hoffe (!j, so führte der Hetzer ans, daß dieser Krieg innerhalb der nächsten jyüs Wmurte an «brechen werde (l).
London nach wie vor unanständig
London, 25. März. Der Neue Finanzplan des Reiches, der durch Staatssekretär Reinhardt bekanntgegeben wurde, wird von der Londoner Presse dazu benutzt, prompt groß aufgemachte Berichte über die „finanziellen Schwierigkeiten" Deutschlands zu veröffentlichen. Diese Berichte sollen offensichtlich dazu dienen, den Vertrauensschwund zu übertünchen, der sich in der Eold- flucht aus England offenbart hat. Am Samstag wurden, wie „Daily Expreß" feststellt, weitere 20 Millionen Pfund Gold von England nach Amerika verschifft, und „Daily Herald" erklärt sogar, daß in den letzten Tagen insgesamt 40 Millionen Pfund Gold aus der Bank von England herausgezogen worden seien. „Daily Expreß" überschreibt seine Meldung aus der ersten Seite: „Hitler ladet dem kleinen Mann mehr Steuern auf", gibt dann aber am Schluß seiner Erklärung zu, daß die kleinen Einkommen vou den neuen Verordnungen überhaupt nicht erfaßt werden.
Vurgos gegen Anslandsgerüchte
über llebergabeverhandlnngeu Madrids
Bnrgos, 25. März. Der amtliche Pressedienst sah sich genötigt, die vielen, aus ausländischer Quelle stammenden Gerüchte zu widerlegen, nach denen angeblich sowjetspanische Unterhändler «ach Vurgos gekommen seien, um über die Uebergabe Madrids zu verhandeln. Ebenso seien alle anderen Gerüchte, die von neuen Abkommen sprächen, reine Phantasie.
In politischen Kreisen wird zu einer Uebergabe Madrids erklärt, daß der Madrider sogenannte „Verteidigungsrat" ohnehin nicht in der Lage sei, für das ganze Rotspanien zu sprechen. Selbst bei einer Bereitschaft zur Uebergabe Madrids auf seiten dieses „Verteidigungsrates" dürften andere Gruppen und Erüppchen Widerstand leisten. Schon aus diesem Grunde könne nur eine militärische Besetzung in Frage kommen. Schließlich wird in politischen Kreisen darauf hingewiesen, daß zuverlässige Berichte aus dem noch von den Roten terrorisierten Gebiet deutlich den Wunsch der Bevölkerung erkennen ließen, daß endlich die nationalen Truppen einmarschierten. Diese Stimmung habe gerade durch die Gerüchte über Uebergabeverhandlungeu einen neuen Auftrieb erfahren. In zahlreichen Kundgebungen, die immer wieder von den Roten brutal Luseinandergetrieben worden seien, sei die Hoffnung auf eine baldige Befriedung und die endliche Rückkehr normaler Verhältnisse geäußert worden
Dte antideutsche Koalition gescheitert
London, 2S. März. Die Londoner Presse muß zugeben, daß sich die britische Regierung mit ihren Bemühungen um die Errichtung einer „Anti-Aggresstons-Front" völlig festgefahren hat. Den Blättern ist zu entnehme», daß vorläufig mit einer Regierungserklärung nicht zu rechnen ist und daß man zunächst die Rückkehr des britischen Ministers für Außenhandel, Hudson, der offenbar i neben seiner Handelsmisfion auch die Aufgabe hatte, in Moskau ! britische Fühler auszustrecken, sowie den Besuch des polnischen ! Außenministers Beck in der ersten Aprilwoche in London abwar- ren will. „Times" stellt zu den englisch-französischen Besprechungen fest, daß kein neues Abkommen getroffen worden sei, daß aber in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die sich zur gegenseitigen Verteidigung verpflichtet hätten, verschiedene wichtige Punkte neu präzisiert worden seien. Der Korrespondent stellt dann fest, daß eine gewisse Enttäuschung entstanden sei, weil in der Frage der beabsichtigten Viermächte-Vesprechung zwischen England, Frankreich, Rußland und Polen nicht mehr Fortschritte erzielt worden seien. „Daily Herald" erklärt, daß Polen sich weiterhin bis zum Aeußersten weigere, sich einer Anti-Aggresstons-Erklärung anzuschließen, und Rußland scheine sich zu weigern, ohne Polen zu unterschreiben. Der Plan hänge also noch immer in der Luft. „Daily Telegraph" meint, jeder verlorene Tag werde von Deutschland dazu ausgenutzt, den „nächsten Schlag" vorzubereiten. „News Chronicle" erklärt, nur ein Versprechen wachsenden Beistandes könne jetzt noch nützen. Die Erklärung Chamberlains, daß England keinen oppositionellen Block in Europa errichten wolle, müsse bei Hirler den Eindruck Hervorrufen, daß Thamberlain schwach werde und s wieder einmal in seine „Befriedung" zurückfalle. Dieser Ein- ? druck sollte sofort richtiggestellt werden. „Daily Herald" schreibt, , der Schaden, der dem britischen Prestige zugefügt worden sei, ! spiegle sich in dem Mangel an Vertrauen wider, das die kleinen : Mächte zu irgend einem britischen Schritt zur Zusammenarbeit . gegen weitere Aggressionen hätten. Dieser Mangel an Vertrauen ! sei deutlich in dem Beschluß Rumäniens, mit Deutschland ein Handelsabkommen zu schließen, zum Ausdruck gekommen. Die Blätter bemühen sich, den Wert des deutsch-rumänischen Handels- i
Vertrages für Deutschland herabzunnndern, indem sie die Ansicht aussprechen, daß Deutschland gar nicht so viel bekommen habe, wie es zunächst geschienen hätte. Sie find gleichzeitig bestrebt, die britische Handelsmission nach Bukarest vor- znbereiten. „News Chronicle" meint in einem Leitartikel, die britische Handelsmission sollte der rumänischen Regierung so günstige Bedingungen anbieten, daß diese den deutsch-rumänischen Vertrag, durch den Rumänien zum wirtschaftlichen „Vasall Hitlers" werde, nicht ratifiziere.
Paris, 25. März. I» den außenpolitischen Betrachtungen der Presse wird die überwiegend negative Bilanz der durch die kürzlich in Mittel- und Osteuropa ausgelösten diplomatische» Aktivität der westlichen Demokratien gezogen. Einige Blätter machen sich immer noch die Illusion einer Neuorientierung Italiens zu eigen und sprechen im Zusammenhang mit der lleberreichung des Beglaubigungsschreibens des französischen Botschafters in Bur- gos trotz der bisher eiskalten Aufnahme Pstains von einer „überlieferten loyalen französisch-spanischen Freundschaft..." Diese gewollt optimistische Note wird aber überschattet von der betrübten Ansicht, daß die Versuche der französisch-britischen Diplomatie zur Bildung einer deutschfeindlichen Front'der Demokratien bis auf weiteres alsgescheitertanzusehen seien. Immer lauter werden die warnenden Stimmen, die sich gegen die neuen Einmischungsversuche der Sowjets erheben. Charakteristisch ist eine im Sperrdruck hervorgehobene Notiz des „Matin": Sowjetrußland möchte durch seine üblichen Methoden die demokratischen und pazifistischen Nationen zersetzen. Alle Mittel scheinen den Sowjets gut zu sein, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Deshalb arbeite Moskau ununterbrochen daran, den Krieg und die Weltrevolution zu entfesseln und möchte sich jetzt in einer großen internationalen Konferenz oie Pose eines Vorkämpfers der Demokratie und des Friedens geben. Das „Petit Journal", das Blatt des Obersten de la Rocque, hebt hervor, daß der Plan einer Koalition verworfen zu sein scheine. Als Ursachen gibt das Blatt an: Die Polen und Rumänen lehnen entschieden jede russische Hilfe ab und die Sowjets weigern sich, irgend welche präzisen militärischen Verpflichtungen zu übernehmen.
Wovon man spricht
Millionenerbin wirklich adoptiert?
Bern, 24. März. Vor dem höchsten Schweizer Gerichtshof in Bern wird gegenwärtig ein sensationeller Erbschaftsstreit aus- gefochten, dessen Anfänge bis in vre Vorkriegszeit zurllckreichen. Ein russischer Prinz, besten Name nicht genannt wird, fand im i Jahre 1912 bei einem Spaziergang durch die Straßen von Mos- ! kau ein neugeborenes Kind, das offenbar von seinen Eltern aus- i gesetzt und einem ungewissen Schicksal überliefert worden war. ! Der Prinz nahm das Baby mit in seine Wohnung und da er i selber keine Kinder hatte, adpotierte er es. Dieser Entschluß ! war die Ursache des Erbschaftsstreites, der jetzt in der Schweizer s Bundeshauptstadt geklärt werden soll.
Sechs Jahre nach der Adoption wütete in Moskau die rote Revolution. Der Prinz konnte nicht rechtzeitig ins Ausland flüchten, er wurde von den Bolschewisten verhaftet und mußte Las Schicksal so vieler Angehöriger des russischen Adels teilen: er wurde ermordet.
Seiner Frau gelang es, mit dem Mädchen nach Paris zu flüch- ! ten. Als das Kind erwachsen war, verheiratete es sich mit dem ! Eomte von Loriol, der, obwohl Franzose von Geburt, sich in der Schweiz hatte naturalisieren lasten. Vis zum Hochzeitstage ver- j standen sich die Prinzenwitwe und ihre Adoptivtochter ausgezeich- ! »et. Das änderte sich, als die Tochter sich der Fürsorge ihrer Mutter entzog, um mit ihrem Gatten ein neues Leben zu beginnen. Den Anlaß einer offenen Feindschaft zwischen Mutter und Tochter bot die Erbschaftssrage. Der Comtesse von Loriol stand ein Recht auf ein Erbe zu, das nach Schweizer Recht die Hälfte des Besitzes ihrer Adoptiveltern umfaßt. Das waren mehrere zehn Millionen Schweizer Franken. Die Bitte an ihre Adoptivmutter, ihr diesen Betrag auszuhändigen, stieß auf Widerstand. Dieser Widerstand ging so weit, daß die Witwe des ermordeten Prinzen die Adoption ves Kindes bestritt. Sie verleugnte ihr Adoptivkind und behauptete, daß eine juristische Adoption niemals stattgefunden hätte. Die Zivilakten des russischen Adels waren ja fast ausnahmslos im Jahre 1918 von den
Bolschewisten vernichtet worden. Also war es sehr unwahrscheinlich, daß die Adoptivtochter die RechLmätzigkeit ihrer Forderungen glaubhaft machen konnte. Der Eomte von Loriol ließ jedoch in ganz Europa Nachforschungen nach dem Adoptivvertrag a-nstel- len. Und wirklich wurden vor etwa einem Jahr in Prag in der Sowjetgesandtschaft drei Dokumente entdeckt, von denen zwei Andeutungen von der Adoption enthielten, das dritte aber eine Abschrift des Adoptionsvertrages enthielt. Die Adoptivmutter bestritt sofort die Echtheit der Dokumente und auch den Schweizer Richtern kam es unwahrscheinlich vor, daß ausgerechnet in der Prager Sowjetgesandtschaft ein privater Adoptionsvertrag ves ermordeten Prinzen aufbewahrt wurde. Aus diesem Grunde wurden die Dokumente jetzt Sachverständigen zugeleitet, die sie aus ihre Echtheit prüfen sollen. Erst danach soll das Urteil über die Millionenerbschaft gefällt werde«.
Wildwest ganz echt
Mit Feldhaubitz« gegen «ine» Wilderer
Choyenne, 24. März. Die gesamte amerikanische Oeffentlichkeit verfolgt mit Spannung eine Jagd auf einen flüchtigen Wilderer, die in ihrer Art lebhaft an die alte« Wildwest-Tage erinnert und die na^e des Ortes Cody im Staate Wyoming gelegenen friedlichen Hochgebirgstäler in einen förmlichen Kriegsschauplatz verwandelt hat. Die Jagd gilt einem vor mehreren Tagen aus Lern Gefängnis des genannten Ortes ausgebrochenen hünenhaften und wegen seiner Stärke und Verschlagenheit berüchtigten Wilderer namens Durand. Dieser hatte zwei Eefängnisbeamte getötet, sich durch einen Ueberfall auf eine abgelegene Ranch Waffen und Proviant verschafft und sich dann am oberen Ende einer Schlucht unter einer 1000 Meter steil aufragenden Felswand hinter Felsblöcken verschanzt. Eine zu seiner Verfolgung ausgesandte 100 Mann starke Postenkette hielt er von dort zunächst drei Tage lang in Schach. Durand erschoß zwei seiner Verfolger und verletzte mehrere. Schließlich rückte eine Kompanie Nationalgarde an und beschoß Durands Versteck mit einer Feld Haubitze und Minenwerfern. Als die Soldaten am Freitag die Schanze des Wilderers und Mörders er-
_ Montag, den 27 . M ärz 1S3»
, klommen, mutzten sie entdecken, daß dieser bereits während der ! Nacht über die Felswand entkommen war. Die Suche nach Du- § rand wird fortgesetzt. Man befürchtet, daß Durand sich wohlmög- ! lich noch monatelang im abgelegenen Hochgebirge durch Wildern ^ halten kann.
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lvirtsktiosl
Die Zentralkasse Württ. Genossenschaften e.G.m.b.H. in Stutt- ! gart — das regionale Spitzeninstitut der gewerblichen Kredit- , genossenschaften (Volksbanken) — verweist in rhrem Eeschäfts- ! bericht auf die planmäßige Lenkung unseres gesamten Wirt- ! schaftslebens durch den Staat, welche auch die Verhältnisse bei ! den Genossenschaften maßgeblich beeinflußte. Das Berichtsjahr habe eine große Eeldflüsflgkeit bei den angeschlostenen Banken «nd bei der Zentralkasse selbst sowie allseits auch eine Eeschäfts- vermehrung gebracht Der Umsatz auf einer Hauptbuchseite be- i trägt 3 525 716 200 RM. (Vorjahr 2 791 590 094 RM.j, was einer Zunahme um 26,30 Prozent entspricht. Die Bilanzsumme stieg i auf 51 348 578 RM. (Vorjahr 37 746 774 RM.). Die vermehrten > Mittel hatten eine namhafte Steigerung des Bestandes an unverzinslichen und verzinslichen Reichsschatzanweisungen zur Folge, da die Mitgliederbanken infolge ihrer eigenen Flüssigkeit nur noch sehr geringe Kreditbedürfniste an ihr Zentralinstitur stellten. Dies und die veränderte Finanzierung der Reichsbediirf- uisse brachte einen bedeutenden Rückgang sowohl der Debitoren als auch des Wechselbestandes, ermöglichte dagegen aber namhafte Beteiligungen an den Konsolidierungsmaßnahmen des Reiches, im Berichtsjahr allein in Höhe von 33 500 000 RM. Die Mitgliederzahl und die Eeschüftsguthaben blieben unverändert. Der Reingewinn ist nach der Zuweisung von 50 000 RM. an die Wertpapierriicklage, 20 000 RM. an den Pensionsfonds und 15 000 RM. an den Unterstützungsfonds unter Einrechnung des Eewinnvortrages aus 1937 mit 99 394 RM. ausgewiesen. Der Generalversammlung am 28. März wird die Verteilung einer Lprozentigeu Dividende auf die EeschäftsguthaVen und eine Zuweisung an die Rücklagen mit zusammen 65 000 RM. in Vorschlag gebracht. U. a. soll die Hauptversammlung auch eine Fir- menünderung in „Zentralkasse württembergischer Volksbaitten «.E.m.b.H." beschließe».
Reichspostschatzanweisungen überzeichnet. Die Anmeldung zum Umtausch der am 1. April ds. Js. fällig werdenden 4,5prözenti- gen Reichspostschatzanweisungen in 4,5prozentige Reichspostschatzanweisungen (fällig am 1. April 1944) und — soweit von dem Umtausch kein Gebrauch gemacht worden ist — die Zeichnung auf die letzteren, haben einen vollen Erfolg gebracht. Auf die angebotenen 150 Mill. RM. Schatzanweisungen sind Anmeldungen über 210 Mill. RM. eingegangen. Es entfallen auf den Umtausch etwa 58 v. H., die restlichen 42 v. H. wurden neu gezeichnet. Die Anmeldungen zum Umtausch in die neuen 4,5prozenti- gen Reichspostschatzanweisungen gelten als voll zugeteilt. Um auch die Zeichnungsanmeldungen voll befriedigen zu können, hat die Reichspost einen Betrag von 60 Mill. NM. weiteren Schatzanweisungen zur Verfügung gestellt, sodaß auch die Zeichner mit voller Zuteilung rechnen können.
Sparkasseneinlagen im Februar 1939. Bei den württ. öffentlichen Sparkasien haben sich die Einlagenbestände im Februar 1939 durch den stetigen Einlagenzufluß weiter erhöht. Die Spareinlagen haben um 14,1 Mill. RM. auf 1057,3 Mill. RM. zugenommen. Von dem Zuwachs entfallen bei 31,9 Mill. RM. Einzahlungen und 21,4 Mill. RM. Auszahlungen 10,5 Mill. RM. auf den Einzahlungsüberschuß, 0,3 Milt. RM. auf sonstige Veränderungen und 3,3 Mill. RM. auf weitere Zinsgutschriften. Gegenüber dem Vormonat haben sich die Einzahlungen um 11,5 Mill. RM., die Auszahlungen um 6,5 Mill. RM. verringert, so daß sich im Berichtsmonat ein um 5,0 Mill. RM. verminderter - Einzahlungsüberschuß ergab, eine Erscheinung, die auch in früheren Jahren zu beobachten war.
Ausreichend» Versorgung der Schlachtviehmärkte. Die Stuttgarter Schlachtviehmärkte wurden in der letzten Woche etwas stärker mit Großvieh beschickt. Auf den übrigen Märkten aber blieb die Rinderzahl so gut wie unverändert. Der Anteil der Kühe am Eesamtrinderauftrieb ist in Heilbronn, vor allem aber in Ulm wieder beträchtlich gestiegen. Auf dem Stuttgarter und Ulmer Markt war mehr als die Hälfte des Gesamtrinderauftriebs allein durch Kühe vertreten. Die Zahl der Jungrinder nahm auf allen Märkten ab. Der Eesamtkälberauftrieb war um rund 6 v. H. kleiner als in der Vorwoche. Nur Heilbronn wurde diesmal wesentlich besser mit Kälbern beliefert. Schafe sind kaum zahlreicher zugeführt worden. Die Beschaffenheit der Rinder, Kälber und Schafe war zufriedenstellend. Der Marktverkauf war allgemein lebhaft. Der Bedarf der Metzger wurde auf allen Märkten und Verteilungsstellen ausreichend gedeckt. Das wird auch in dieser und in der kommenden Woche der Fall sein. Der Schweineauftrieb ging in Stuttgart und Ulm leicht zuruck. Dagegen haben die anderen Märkte, die in der Vorwoche weniger Schlachtschweine erhalten haben, diesmal etwas „mehr hereinbekommen. Stuttgart und Pforzheim haben zusätzlich wre bisher Lebendschweine aus Ostpreußen erhalten. Verschiedenen großen Verbraucherplätzen wurden nach wie vor geschlachtete Schweine zugeteilt. Der Schweinebedarf konnte weiterhin mit dem gewohnten Kontingent von 70 v. H, gedeckt werden. Die Anzahl der Fleischschweine ist mit Ausnahme von Pforzheim wieder etwas gestiegen, was im Hinblick auf den günstigen Mastfuttermittelmarkt und den etwas verringerten Schweinebestand in Württemberq keineswegs erwünscht ist. Mit einer wetteren Besserung des Schweineauftriebs ist nicht zu rechnen. Ein höherer Schlachtfchweineanfall wird überall im Reich der Vorratswirtschaft zugeführt werden. Auf den Fleischgroßmärkten wird Hammelfleisch und Kuhfleisch etwas langsam ausgenommen, während alle übrigen Fleischsorten lebhaften Absatz finden.
Hopfenernte in Württemberg im Jahre 1938. Nach einer Erhebung der Landesbauernschaft Württemberg, die im neuesten Wochenblatt mitgeteilt wird, wurden 1938 im Lande Württemberg auf einer Hopfenanbaufläche von 1161 (1166) Hektar insgesamt 27 208 (35 681) Zentner Siegelhopfen in einem Gesamtwert von 5 66 (7,54) Mill. RM. geerntet. Außerdem wurden noch 275 (614) Zentner Ausschußhopfen geerntet. Von dieser Ernte entfielen 19110 (23 683) Zentner im Werte von 4,20 Mill. RM auf das Tettnanger Gebiet, während 8345 (12 611) Zentner im Werte von 1,47 Mill. RM. im Gebiet Rottenburg. Kerren- berg, Wsilderstadt geerntet wurden. Die Qualitäten waren für 1938 in Tettnang: 30 Prozent sehr aut und 40 Prozent gut: in Rottenburg. Herrenberg, Meilderstadt: 20 Prozent sehr gut. 35 Prozent gut. 30 Prozent mittel und 15 Prozent gering.
Die Mehrzahl
In der Schule macht die Behandlung der Mehrzahl Schwierigkeit: Der Vater — die Väter, aus a wird ä. „Jetzt paß auf", sagt der Lehrer zu Heinz, „was Hab ich hier?"
„Einen Apfel".
„Recht. Und was wird daraus, wenn ich einen ganzen großen Haufen davon Hab?"
Heinz erwidert.: „Most".
Sie saßen beim Dunkelwerden in der Gartenlaube und küßten sich viel und lange. Etwas ängstlich fragte er schließlich: „Wenn uns nur dein Vater nicht wieder hier erwischt, liebe ! Lisa!"
! „Oh. nein", lächelte Lisa, „ich habe nämlich vorhin die Wai- ! serleitung angebohrt, und nun hält Vater der Daumen auf das > Loch, bis ich mit dem Klempner wiederkomme!"