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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Samstag, den 25. Mär, ISA
Buntes Merlei
Das Losungswort bei der Luftschutzübung
Die Polizei in Lodz hat sich dazu entschließen müssen, der Bv nölkerung bekanntzugeben, daß in Zukunft unter keinen Umstände» mehr Personen Gehör zu schenken ist, die sich wahren- der Luftschutzübungen irgend welche amtliche Funktionen an- «aßen. Die Ursache dieser Bekanntmachung liegt nämlich darin daß in Lodz bei der letzten Luftschutzübung ein Mann auf ein« merkwürdige Art und Weise erhebliche Geldsummen verdiente Als das Licht überall ausgelöscht war, als jeder auf dem schnellsten Wege in den nächsten Luftschutzkeller eilte, trat den Passanten ein Mann mit einer Dienstmütze entgegen und forderte sie auf. das Losungswort zu nennen. Aber niemand kannte das Losungswort, denn es gab überhaupt keines. Aber der Mann mit der Dienstmütze kassierte sofort die Geldstrafe, weil die verschiedenen Passanten das Losungswort nicht kannten. Sein letzter Kunde war allerdings der Polizeipräsident, der in Zivil auf der Straße Nachsehen wollte, wie sich der Luftschutz abwickelte. Ehe der Mann in der Lage war, seine Quittung für die Zahlung der Geldstrafe auszufertigen, fühlte er die harte Hand des Polizeipräsidenten im Genick und wurde sich darüber klar, daß nun das ganze Lustschutzgeschäft zum Teufel gegangen sei.
Kanadas Fünflinge besuchen König Georg
Herr Dicnne, der Vater der kanadischen Fünflinge, hat sich nun doch entschlossen, die Einladung des Königs und der Königin von England anzunehmen und die fünf kleinen Mädchen am 22. Mai nach Toronto zu bringen, um sie ihrem Vormund, dem König, vorzustellen, da es dem König nicht möglich ist, während des Staatsbesuchs in Kanada die Fünflinge in ihrem Heim in Lallender auszusuchen. Die Reise wird in einem Extrazug zurückgelegt werden, den die Regierung des Staates Ontario zur Verfügung stellt. Dionne will dem Königspaar nicht nur seine Fünflinge, sondern auch seine anderen sieben Kinder vorstellen. Es war in der französischen Bevölkerung Kanadas erhebliche Erregung entstanden, weil der Reiseplan des Königspaares Calender übergeht.
Die Neue
Ganz kleine Geschichte aus dem Borzimmer Erzählt von Charles Roberts
Cläre blickte auf, als die Tür geöffnet wurde. Das Mädchen war allein im Büro. Chef und Buchhalter machten Mittagspause.
„Könnte ich vielleicht den Herrn Direktor sprechen?" erkundigte sich die junge blonde Besucherin.
„Im Augenblick nicht; aber er wird wohl bald zurück- kommen", erwiderte Cläre. „Nehmen Sie inzwischen, bitte, Platz." Dann betrachtete sie etwas aufmerksamer die hübsche Blondine, die ein wenig schüchtern um sich blickte.
„Also Sie sind die Neue", meinte Cläre mit freundlichem Lächeln. Die künftige Kollegin machte einen netten Eindruck. Sicherlich würde man gut nnt ihr auskommen. Zudem fürchtete Cläre keine Konkurrenz; sie wußte, wie gut ihre Stellung beim Chef gesichert war. „Hat der Herr Direktor Sie bereits engagiert?"
„Gewiß", nickte das blonde Geschöpf. „Das heißt..." ,
„Ich kann es mir denken", beruhigte Cläre. „Der übliche Probemonat. Aber deswegen brauchen Sie sich keine Kopfschmerzen zu machen. Unser Direktor ist ein anständiger Mensch, und wenn Sie sich ein wenig Mühe geben, wird er Sie sicherlich behalten."
„Glauben Sie das wirklich?"
Cläres Blick musterte forschend ihr Gegenüber. „Ganz bestimmt. Sie sind wirklich hübsch."
„Legt er darauf so viel Wert?"
„Und wie", erklärte Cläre mit Nachdruck. „Aber Sie müssen nichts Verfängliches dahinter suchen. Er ist seit einigen Wochen glücklich verheiratet und außerdem viel zu anständig, um von seiner Angestellten etwas anderes zu fordern, als was ihm von Rechts wegen als Chef zukommt. Aber er ist der Ansicht, daß ihn das Gesicht einer hübschen Mitarbeiterin zu vorzüglichen Geschäftseinfüllen inspiriert."
„Und Sie sind wirklich überzeugt, ich könnte die Probe bestehen?" fragte die Blonde ein wenia zaabaft.
Zum andernmal betrachtete die Sekretärin die „Neue" kritisch. „Ich glaube schon, nur... falls ich einige freundschaftliche Hinweise geben darf, könnten Ihnen diese bestimmt von Nutzen sein."
„Das wäre wirklich zu liebenswürdig!"
„Nun, erstens würde ich mir die Nägel nicht rot färben. Das kann er nämlich nicht ausstehen. Er würde es wahrscheinlich nicht sagen, aber Sie können sich auf meine Worte verlassen."
„Sie kennen ihn wohl sehr gut?"
„Das ist doch klar. Ich bin bereits vier Jahre seine Sekretärin. Doch weiter: Ich würde mir an Ihrer Stelle eine andere Frisur wählen. Locken in die Stirn gekämmt — darauf fliegt er sofort herein. Und dann... ich sehe, Cie haben schlanke Beine. Da rate ich Ihnen, immer so zu sitzen, daß er sie bewundern kann."
„Und wie muß ich ihn sonst behandeln?"
„Sie müssen ihm schmeicheln, denn er ist eitel wie alle Männer. Aber wiederum nicht zu auffällig, denn dazu ist er viel zu gescheit. Nur ab und zu durchschimmern lassen, daß Sie ihn für den tüchtigsten Geschäftsmann in seiner Branche halten. Und dann müssen Sie stets ein Kompliment fallen lassen, sobald er eine neue Krawatte trägt. Das ist wichtig. Ja, und noch etwas. Falls er Sie mal anbrüllen sollte — nie die Beleidigte spielen, sondern kaum merklich lächeln. Dann schämt er sich sofort und wird so sanft wie ein Lamm."
„Ich bin Ihnen besonders dankbar." Die Besucherin erhob sich. „Der Direktor scheint sich verspätet zu haben. Um drei Uhr muß ich bei meiner Schneiderin sein."
„Und .. und ist Ihnen das wichtiger als die Stellung?" stotterte Cläre fassungslos.
Die andere lächelte. „Die bleibt mir sicher, und zwar lebenslänglich. Aber am Samstag nachmittag, wenn mein Mann auf dem Golfplatz ist, dann müssen Sie mich besuchen und mich viel eingehender über ihn aufklären. Wollen Sie? Ich verspreche Ihnen, eine wißbegierige Schülerin zu sein."
Stadt Altensteig
Der am Dienstag, den 28. März 1939 fällige
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kann aus seuchevpolizeilichen Gründen 625
nicht abgehalten werden!
Der Bürgermeister.
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