2. Seite — Nr. K8
Raaolder Tagblatt »Der Geselligster'
Dienstag, den 21. Mär» 183S
Bleibt also die Frage: was wird? Sie ist im Augenblick von Deutschland allein nicht zu beantworten. In diesem sine Punkte find wir mit Chamberlain einig, daß die E n t- ! scheidung über Kampf oder Frieden unabhän- ! gig von dem Zeitpunkt einer solchen Auseinandersetzung § sehr bald fallen mutz. Die jetzige Propaganda gegen Deutsch- ! land und Italien ist kriegsbefördernd und friedensgefähr- ^ dend. Nur so kann sie von unserem Volke aufgefatzt werden. ^ Wenn man sie also drüben nicht abstoppt, so weitz man, daß , man Gegenwirkungen heraufbeschwört, die zwangsläufig l find. Die wirkliche „neue Lage" ist das Vorhandensein einer ! offenen Kriegshetze bei den früheren Alliierten. § Sie wollen die Welt allein beherrschen und allein unter sich s verteilen. Das Neueste ist dabei, datz auch das bolschewisti- ! sche Sowjetrutzland als Freund in London wie in Paris ! begrüßt und eingespannt wird. Das deutsche Volk denkt nicht j daran, eine solche einseitige Macht- und Geschäftspolitik ! noch einmal mitzumachen.
Botschafter Graf Welezek nach Berlin berufen
Berlin, 20. März. Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Wclczeck, hat heute Auftrag erhalten, zu- Berichterstattung nach Morlin 2» kairrrnoir.
Nach Bewilligung der Sondervollmachten
Vorher war die Demokratie in Gefahr, jetzt ist man plötzlich „einig" — Wieder das Schreckgespenst von der „deutschen Drohung" in der Pariser Presse
Paris, 20. März. Zum erstenmal bemüht sich am Montag die Pariser Presse — vielleicht auf einen deutlichen Wink von oben hin — eine Art „nationale Einigung" und so etwas wie eine nationale Front gegen die angebliche „deutsche Drohung" widerzuspiegeln. Nachdem das französische Parlament der Regierung Daladier die Sondervollmachten bewilligt hat, findet sich in allen Blättern von rechts bis links die Tendenz, den Eindruck einer geschlossenen öffentlichen Meinung hinter der Regierung zu erwecken.
Auffällig ist, datz sogar der ewig oppositionelle Querulant de Kerillis in der chauvinistischen „Epoque" erkärt, seine systematische Opposition, Polemik und Kritik gegen die Regierung Daladier einzustellen und der Regierung von heute an im Interesse des Gemeinwohls und der Einigkeit aller Franzosen einen neuen und weitherzigen Kredit einzuräumen Auch aus der sozialdemokratischen und kommunistischen Presse sind die kämpferischen Aufrufe gegen Daladier und gegen die Diktaturgefahr in Frankreich verschwunden. Dieser Umschwung scheint den Opposttions- blättern augenscheinlich leicht gemacht zu sein durch die Hoffnung auf ein Zusammengehen der großen „Demokratien" gegen die totalitären Staaten. Die außenpolitischen Kommentare aller Frühblätter bewegen sich um die angeblich in Bildung begriffene große Front der Demokratien gegen die „Hitler-Gefahr".
Eines großen siegreichen Führers würdig!
Französische Presseberichte über Adolf Hitlers Empfang
Paris, 2V. März. Der begeisterte Empfang des Führers durch die Bevölkerung der Reichshauptstadt wird von den französischen Frühblättern stark beachtet. Die Blätter unterstreichen den triumphalen Einzug des Führers in Berlin und geben auszugsweise die Begrüßungsansprache des Generalfeldmarschalls Gö- ring wieder. Der „Figaro" hält es für wichtig, unter Anspielung auf das Schneetreiben festzustellen, daß das Wetter den Führer „nicht begünstigt" habe. Das „Journal" sagt kummervoll: „Während die ganze Welt auf einen „Eewaltstreich" rea- ' giert, bereitet Berlin dem Führer einen triumphalen Einzug." Der ständige Berliner Korrespondent des Blattes bringt eine ausführliche Schilderung des Empfanges und gibt zu, der Einzug sei eines großen siegreichen Führers würdig gewesen. Dieser, Empfang sollte dem Führer die Verehrung und Dankbarkeit des Volkes und gleichzeitig dem Ausland zeigen, daß dieses Volk ganz hinter seinem Führer steht. Besonderen Eindruck hat auf den Berichterstatter der von zahlreichen Scheinwerfern gebildete riesige Lichtdom gemacht. Der Berliner Vertreter des „Jour" versucht, den Empfang abzuschwächen und möchte seinen Lesern weismachen, „Berlin habe seine Angst am Sonntagabend in einem Taumel betäuben wollen".
London, 20. März. Die Blätter berichten in groß ausgemachten Meldungen über die Heimkehr Adolf Hitlers, wobei sie die Ansprache Görings in den Vordergrund stellen. Die meisten Zeitungen sprechen in ihren Ausführungen von „Hitler dem Eroberer". Trotz der sonst recht unfreundlichen Einstellung der Blätter gegenüber Deutschland können sie hier nicht umhin, die spontane Begeisterung der Berliner Bevölkerung beim Einzug des Führers in Berlin zu beschreiben, von der die Presse sichtlich beeindruckt ist.
Warnung eines einsichtigen Amerikaners
Neuyork, 20. März. In Canon (Ohio) hielt der ehemalige republikanische Unterstaatssekretär Castele vor der Anwaltskammer eine Rede, die gerade zu dem jetzigen Zeitpunkt, da sich die westlichen Demokratien über die Ereignisse im mitteleuropäischen Raum in heuchlerischer Empörung nicht genug tun können, außerordentlich bemerkenswert ist. Er vertrat dabei den Standpunkt, die Vereinigten Staaten sollten sich aus den eurowäischen Dingen heraushalten und sich um eigene Angelegenheite bekümmern. Castele trat dem Argument entgegen, ein Krieg sei allein schon dadurch zu vermeiden, daß man den autoritären Staaten kund tue, Amerika wäre notfalls bereit, die Demokratien mit Waffengewalt zu verteidigen. Damit ermutige man im Gegenteil die Demokratien, sich jedem Kompromiß zu verschließen. Sie würden im Bewußtsein, daß Amerika hinter ihnen siehe, nicht einmal den Versuch machen, die rechtmäßigen Bedürfnisse der Nichtshabenden zu befriedigen. „Wir können nicht Sehauptsn, daß England und Frankreich die Weisheit und die Fairneß allein gepachtet haben. Nicht die Regierungsbeamten, sondern allein das amerikanische Volk hat die entscheidende iEtimme, wenn es sich um einen Krieg handelt. Das Volk hegt aber nicht den Wunsch, erneut in einen europäischen Krieg zu geraten: es ist im Gegenteil entschlossen, sich herauszuhalten!"
Castele stellte dann die Frage, ob es wohl jemand bezweifeln wolle, daß Roosevelts Versuch, Jbero-Amerika zu bewegen, ni^tdenantoritärenStaatenHandel zu treiben, nicht ausschließlich von dem Wunsche getragen werde, diesen Handel selbst in die Hand zu bekommen. Im übrigen habe Amerika wohl auch nicht die Absicht, den ibero-ame- rikanischen Ländern ihren Ueberschutz abzunehmen, zumals es dafür gar keine Verwendung habe.
Beirut, 20. März. Der syrische Nationalblock, die größte nationale Bewegung Syriens, beschloß in seiner am Montag abgehaltenen Sitzung, zur Politik des passiven Widerstandes gegenüber Frankreich zurückzukehren. Im Zuge dieses Beschlusses will ! sich der Nationalblock an keiner Regierung beteiligen, auch keine ! Regierung unterstützen und als nächstes Ziel die Durchführung j der Kammer-Entschließung vom 31. Dezember 1838, die bekannt- * lich die sofortige Inkraftsetzung des französischen-syrischen Vertrages von 1836 vorsieht, durchsetzen. Die Kabinettskrise dauert demnach, wie gleichzeitig aus Paris bestätigt wird, an. lieber Damaskus ist also der Ausnahmezustand verhängt worden. An wichtigen Punkten oer Stadt sind Maschinengewehre ausgestellt und Stacheldrahtverhaue überall errichtet worden. Die anhaltenden Kundgebungen und Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung und der Polizei in den letzten Tagen in Damaskus haben dem französischen Oberkommissar am Montag Veranlassung gegeben, durch französisches Militär meh- lere Stadtteile und im Laufe des Nachmittags die ganze Stadt besetzen zu lassen.
Der Vertreter des Oberkommissars ließ in den Straßen von Damaskus einen Aufruf an die Bevölkerung ergehen, in dem mitgeteilt wird, daß der Oberkommissar seinen Vertreter zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung beauftrage und alle „Versammlungen, Zusammenrottungen und Kundgebungen verboten seien und gegebenenfalls durch Einsatz von Militär unterdrückt" würden. Für den Widerstand gegen Militärgewalt werden scharfe Maßnahmen angedroht.
Der Aufruf richtet sich im übrigen an den „gesunden Menschenverstand und den Patriotismus" der Syrer und schließt mit dem Hinweis auf Frankreich als „traditionellen Schützer des Islam" und „einzige Macht, die die Unabhängigkeit und Einheit des syrischen Staates garantieren" könne (!).
Wie im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen aus Paris
gemeldet wird, soll es in Damaskus im Lause des Montag vormittags erneut zu Kundgebungen gekommen sein. Die Polizei habe von der Schußwaffe Gebrauch machen müssen. Es habe mehrere Opfer gegeben.
Wir lassen uns von 3otzn Vull
nicht ins Bockshorn Zagen!«
Beirut, 20. März. Maßgebende Kreise der Palästina-Araber fassen die Ablehnung der britischen Versklavungsvorschläge in folgender klarer und scharfer Stellungnahme zusammen:
1. Keine einzige nationale Forderung der Araber wird durch die britischen Vorschläge befriedigt.
2. Anstatt die jüdische Einwanderung, die zuletzt monatlich 1000 Personen betrug, zu drosseln, soll die Quote sogar auf monatlich 1250 Personen erhöht werden.
3. Statt der verlangten Unabhängigkeit Palästinas werden den Arabern Ministerposten ohne Geschäftsbereich angeboten, wobei die Engländer die Entscheidung in der Hand behalten. Nach fünf Jahren hängt die Unabhängigkeit von der Zustimmung der Juden ab. was die Aussichtslosigkeit der arabischen Unabhängig- kcitsbestrebungen bedeutet, da die Juden auch nach fünf Jahren nicht zustimmen werden.
4. England bietet in Wirklichkeit gar nichts, sondern es will nur Zeit gewinnen, um die arabische Revolution zum Versanden zu bringen. Aebnlich wie es Frankreich in Syrien gemacht hat,
- sollen arabische Minister durch hohe Gehälter angelockt werden, , um sie in den Augen der Bevölkerung angesichts ihrer Einfluß- j losigkeit zu kompromittieren, mährend die nationalen Belange
> zum Teufel gehen.
i Abschließend wird erklärt, daß die Palästina-Araber die briti- i scheu Methoden erkannt Härten und sich von John Bull nicht ins
> Bockshorn jagen lasten würden.
Ausnahmezustand in-Damaskus
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MeHung des Oberbefehlshabers des Heeres j an den Führer i
Ber l k « , 20. März. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Eene- > raloberft von Brauchitsch, meldete dem Führer bei seiner Ankunft in Berlin aus dem Eörlitzer Bahnhof als der Träger der i vollziehenden Gewalt die reibungslose und voll ständige Besetzung des böhmisch-mährischen Raumes durch die deutschen Truppen und die erfolgte Uebernahme sämtlicher militärischer Anlage« durch die örtlichen Militärbefehlsha- ver.
Brauchitsch dankt den Soldaten ^
Tagesbefehl des Oberbefehlshabers an das Heer
Olmütz, 20. Mürz. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat folgenden Tagesbefehl ausgegeben: i
An das deutsche Heer! Am 16. März sprach mir der Führer ^ auf dem Hradschin in Prag seine Anerkennung für die hervor- ^ ragenden Leistungen der in die Tschechei einmarschierenden Teile des deutschen Heeres aus. Ich habe die anerkennenden Worts i freudigen Herzens entgegengenommen. Auf meinen Fahrten zu , den eingesetzten Armeekorps habe ich mich dann selbst von der i ausgezeichneten Haltung der Truppe allerorts j überzeugt. Ich kann heute allen Stellen des Heeres, ' die zu dem großen Erfolg der letzten Tage beigetragen haben, ' meinen aufrichtigen Dank sagen. ^
Ich bin mir dessen bewußt, daß die militärischen Erfolge die , Frucht harter, unermüdlicher Arbeit sind, die seit Jahren im s Heer geleistet wird, Arbeit auf dem Gebiete der Vorbereitungen ! zum blitzschnellen Handeln und zur peinlichsten Durchführung der ! befohlenen Operationen, Arbeit auf dem Gebiete der Erziehung s und Ausbildung, die die Truppe erst zur Ausführung der ge- gebenen Befehle unter schwierigen Verhältnissen befähigt. :
Soldaten des Heeresgruppenkommandos 3, des IV., XIII., XIV. ! und XVI. Armeekorps, des VIII- Armeekorps und ihr jungen ! ostmärkischen Verbände des Hseresgruppenkommandos 5, des > XVII. und XVIII. Armeekorps! Ihr habt den Beweis erbracht, ! daß alle unsere mit heißem Herzen für die Größe und Stärke i des Reiches geleistete Aufbauarbeit erfolgreich war. Ihr alten : und ihr jungen Verbände des deutschen Heeres habt gezeigt, daß ! in euch — treuer lleberlieferung gemäß — die alten Sol- ! datentugenden leben, ohne die ein Heer nicht bestehen s wird und nicht siegen kann. Auf euch, die ihr jetzt die Ehre s hattet, seinen Namen zu vertreten, blickt das ganze Heer mit ! Freude, Genugtuung und Stolz. !
Es lebe der Führer! Es lebe Eroßdeutschland! Es lebe das ! putsche Heer! ' !
vonBrauchitsch, Generaloberst.
Goldenes Ehrenzeichen der Partei §
für die Generalobersten von Brauchitsch und Keitel !
Berlin, 20. März. Der Führer hat ans Anlaß des so er- ! solgreichcn Abschlusses der militärischen Operation in Böhmen ^ und Mähren den beiden Generalobersten von Brauchitsch und Keitel das Goldene Ehrenzeichen der Partei überreicht.
Der Führer oervaud damit seine persönliche Anerkennung und Wneu Dank für die verdienstvolle Arbeit der beide« Generale.
Reiseverkehr »ach Böhmen und Mähren
Durchlaßscheine für die Einreise
Berlin, 20. März. Ab Dienstag, den 21. März, werden von den Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen Durchlaßscheine für die Einreise nach Böhmen und Mähren ausgestellt.
Durchlaßscheine werden zunächst nur für Personen ausgestellt, die
u) nachweislich in Böhmen oder Mähren ihren Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt haben und dorthin zurückkehren wollen;
b) nachweislich wegen Todes oder schwerer Erkrankung naher Verwandter in Böhmen und Mähren dorthin zu reisen beabsichtigen;
c) die Notwendigkeit zur Reise nach Böhmen und Mähren aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen durch eine entsprechende Bescheinigung des Reichswirtschaftsministeriums oder der zuständigen Industrie- und Handelskammer, soweit diese hierzu vom Reichswirtschaftsministerinm ausdrücklich ermächtigt ist, verlegen.
Für alle anderen Personen bleibt die Einreise nach Böhmen ! und Mähren weiterhin gesperrt. i
Ehrentag des deutschen Memel
Wiederaufrichtung des Denkmals Kaiser Wilhelms I.
Memel, 20. Mürz. Unter gewaltiger Teilnahme der memel- deutschen Bevölkerung fand am Samstag in Memel die Einweihung des wieder ausgerichteten Denkmals Kaiser Wilhelms I. statt, das vor 16 Jahren von litauischen Frevlerhänden gestürzt wurde. Der Memeldeutsche Kriegerbund, dem als Träger der soldatischen Tradition dieses alten deutschen Landes die Führung der Feier übertragen wurde, war in Stärke von 3000 Mann aufmarschiert, daneben Ehrenstürme und Abordnungen sämtlicher Gliederungen der memeldeutschen Bewegung. Der Memeler Es- bietskriegerführer Dr. Schwarze hielt die Weiherede. 20 Jahre lang sei das Selbstbestimmungsrecht der Mcmeldeutschen mit Füßen getreten worden. Ohne Volksbefragung seien sie vom Reich abgetrennt und nach dem litauischen Putsch im Jahre 1923 gegen ihren Willen Litauen einverleibt worden. Zwölf Jahre lang habe das Memelland unter dem Kriegszustand geschmachtet, die memeldeutschen Führer seien in Zuchthäuser geworfen und die Wirtschaft des Memellandes wurde in einen Trümmerhaufen verwandelt. „Wenn wir heute", so sagte Dr. Schwarze, „wieder einer lichteren Zukunft entgegensehen, so verdanken wir das dem Führer. Nie mehr werden wir uns durch politische Grenzen das Recht nehmen lassen, uns zur deurschen Weltanschauung zu bekennen." Der Redner schloß mit einem Treuegelöbnis und einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer Großdeutschlands und den- Führer der Memeldeutschen, Dr. Neumann, in das die Menge begeistert einstimmte. Als Dr. Neumann den Platz am Denkmal verließ, um den Vorbeimarsch der Kriegerkameradschaft und der übrigen Verbände abzunehmen, brausten ihm erneut stürmische Heil-Rufe entgegen und aus den dichten Menschenmassen, die weithin die Straßen umsäumten, erklang immer wieder der Ruf: „W irwollenheimzumReich!"
Funkers-Bomber fliegt Rekord
Dessau—Zugspitze und zurück in 11K Minuten
Berlin, 20. März. Mit einer überragenden Flugleistung hat die deutsche Luftfahrt einen neuen stolzen Erfolg zu verzeichnen. Am Sonntag mittag gelang es einem zweimotorigen Junkers- Flugzeug, den internationalen Eeschwindigkeitsrekord für Landslugzeuge über 1000 Kilometer mit 2000 Kilogramm Nutzlast für Deutschland zu erobern. Die Besatzung, Flugzeugführer Ingenieur Ernst Seibert und Diplomingenieur Kurt Heintz, erreichte auf der! Meßstrecke Dessau—Zugspitze und zurück eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 517 Stundenkilometer und überbot damit den bisher vom Ausland mit 474 Stundenkilometer gehaltenen Rekord um 43 Stundenkilometer. Das Rekordflugzeug ist ein bei der deutschen Luftwaffe neu eingeführter Bomber der Junkers-Flugzeugwerke, ein Eanzmctall- tiefdecker, ausgerüstet mit zwei Motoren Jumo 211. Bei diesem Rekordslug wurden vollautomatische Luftschrauben verwendet, die ebenfalls ein Spitzenerzeugnis der Junkers-Werke darstellen.
Das Rekordflugzeug überflog die Meßlinie auf dem Werkflughafen der Junkers-Werke in Dessau um 9.47 Uhr vormittags, bereits nach 56 Minuten umrundete die Maschine um 10.43 Uhr die Wendemarke auf der Zugspitze und überflog um 11.43 Uhr wohlbehalten wieder die Meßlinie bei Dessau, wo der erfolgreichen Besatzung durch die Gefolgschaft des Werkes ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Das Flugzeug hat somit mit seiner Nutzlast von zwei Tonnen für die 1000 Kilometer lange Strecke Dessau—Zugspitze—Dessau eine Flugzeit von 116 Minuten benötigt. Mit der erfolgreichen Durchführung dieses Nekord- fluges haben die Junkers-Flugzeug- und Motorenwerke einen der wichtigsten internationalen Rekorde, der vor allem auch von wesentlicher militärischer Bedeutung ist, in deutschen Besitz gebracht. Damit hat Deutschland seine hervorragende Stellung i" der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie der Welt erneut bewiesen.
Das deutsche Hilfswerk für Katalonien
Verschiffung weiterer 1,2 Mül. Kilogramm Weizenmehl Berlin, 20. März. Die Sendungen des deutschen Hilfswerkes für die Bevölkerung Kataloniens, über die schon mehrfach beruh- tet wurde, nehmen ihren Fortgang. Nachdem am 11. März 670 000 Kilogramm Weizenmehl mit dem Sloman-Dampfer „Lr- vorno" in Hamburg mit der Bestimmung nach Barcelona verschifft worden sind, kommen am 20. März weitere 530 000 Kilogramm Weizenmehl auf der „Procida" von derselben Linie zur ^Verladung.
Nestelten Sie „useve Jett«««!