K. Seite - Nr. 87
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Montag, den 20. Mürz 1839
Die große Zeit
Ein Aufsatz vo« Reichsminister Dr. Goebbels
einem „Die große Zeit" überschriedenen Leitartikel nimmt Keichsminister Dr. Goebbels zu den weltbewegenden Ereignissen unserer Tage Stellung. Darin heißt es u. a.:
Als am Dienstagabend kurz nach Mitternacht der Staatspräsident Hacha zu einer geschichtlichen Unterredung beim Führer erschien, war der Weg, den die uralten deutschen Länder Böhmen und Mähren nun in Zukunft zu beschreiten hatten, eigentlich schon vorgezeichnet. Er war vorgezeichnet von der geschichtlichen Notwendigkeit selbst, die hier in einer klaren und überhaupt nicht mehr Lberhörbaren Sprache das Wort ergriffen hatte. Eine Nacht voll nervenaufreibender Spannung vergeht. Als der Führer morgens um 5 Uhr seine Proklamation andasdeutscheVolk beendet, ist die geschichtliche Entscheidung gefallen. Kurz darnach verkünden es die Rundfunksender in alle Welt: Die historischen Länder Böhmen und Mähren sind wieder in dev Verband des großen Deutschen Reiches zurückge- kehrt. Staatspräsident Hacha selbst hat den Führer darum gebeten, den Schutz dieser Länder zu übernehmen, und damit die Erklärung verknüpft, daß er „das Schicksal des tschechischen Volkes vertrauensvoll in die Hände des Führers des Deutschen Reiches lege."
Damit hat die sogenannte Tschecho-Slowakei aufgehört zu existieren. In einer einzigen Nacht löst sich ein Staat auf, der in Wirklichkeit niemals ein Staat gewesen ist. Es ist derselbe Staat, für den im Herbst 1938 London und Paris angeblich noch bereit waren, Europa in eine schwere internationale, vielleicht kriegerische Verwicklung hineinzustürzen.
Noch am 4. September 1938 hatte der Londoner „Observer" erklärt, das britische Volk würde sich gegen die hier vorgenommene Neuordnung „wie ein Block von Stahl stellen und an seiner Seite würde eine überwältigendere Kombination als im letzten Kriege stehen." Aehnliche Stimmen waren damals aus Paris zu vernehmen und hätten sich in England und Frankreich nicht vernünftigere, einsichtigere und klarer denkende Staatsmänner gefunden, so wäre es den Vabanque-Politiketn der Demokratie zweifellos gelungen, wegen eines künstlichen Staatsgebildes eine unübersehbare Katastrophe heraufzufiihren, das nun wie ein Kartenhaus zusammensällt. Die Nacht vom vergangenen Dienstag zum Mittwoch hat damit auch eine weitgehende Bestätigung der Richtigkeit der von Chamberlain und Daladier in der tschechischen Frage betriebenen Politik gezeitigt, und es ist deshalb allzu erklärbar, daß die Reaktion auf die innere Auflösung der ehemaligen Tschecho-Slowakei in den westlichen Demokratien gleich Null ist. Zwar stottern die gewerbsmäßigen Völkerverhetzer in der internationalen deutschfeindlichen Lügenpresse noch ein paar pathetische Deklamationen und freche Beleidigungen Deutschlands zusammen, aber sie sind von keinerlei politischem Belang. An den Tatsachen kann und wird nichts mehr geändert werden und es ist nur ein Beweis mehr für die wachsende Einsicht in den westlichen Demokratien, daß sich keine Stimme von Rang vernehmen läßt, die auch nur die Absicht verrät, irgendwie noch Einspruch zu erheben. Deutschlands Rechtsstandpunkt ist zu klar, als daß er noch bestritten werden könnte.
Am Mittwoch früh eilt der Führer zu seinen in Böhmen und Mähren einrückenden Truppen, und am Abend dieses ereignisreichen Tages trifft er in Prag ein. Auf dem Hradschin geht die Führerstandarte hoch. Das deutsche Volk hält für einen Augenblick den Atem an. Der letzte Mann in der Nation ist sich in diesem Augenblick im klaren darüber, daß hier Geschichte gemacht worden ist, daß ein historischer Akt von symbolhafter Bedeutung eine Entwicklung beendet hat, die in gleicher Weise die Möglichkeit zu Krieg und Frieden in sich schloß, und daß es der Klarheit, dem Mut und der Kühnheit des Führers zu verdanken ist, daß der Zeiger der Entscheidung auf Frieden und nicht auf Krieg hinwies.
Das Reichsprotektorat für die historischen Länder Böhmen und Mähren wird proklamiert. Damit findet eine geschichtliche Entwicklung ihren Abschluß, die schon um das Jahr l999 ihren Anfang genommen hatte, als der böhmische Chronist, der Slawe Cosmas, bereits Böhmen zu Deutschland rechnete, was ja auch durch die Tatsache erwiesen wird, daß Böhmen und Mähren durch 1900 Jahre hindurch Lehensstaaten und wichtige Glieder des alten Deutschen Reiches gewesen sind. Prag selbst beherbergt die älteste deutsche Universität, die schönsten Baudenkmäler dieser Stadt stammen von Deutschen: der Veits-Dom, die Karls-Brücke, die Theyn- und die Niklas-Kirche. Wohlstand und wirtschaftliche Blüte dieses Volkes und Landes waren immer am stärksten und sichtbarsten ausgeprägt, wenn sie unter dem Schutz des Reiches standen.
Diese Entwicklung setzt nu« aufs neue ein. Mitteleuropa hat seinen Frieden zurückgewonnen. und zwar deshalb, weil nun eine Ordnung geschaffen wurde, in der der Stärkere der beiden in diesem Lebensraum nebeneinander wohnenden Partner für den Frieden besorgt ist und der Schwächere sich in seinen Schutz begibt und nicht umgekehrt. Es ist das auch eine durchaus logische und vernünftige Regelung des Verhältnisses der beiden Völker zueinander.
Wir lieben diese Zeit, weil sie Aufgaben und Bewährungen stellt, weil sie einen großen Mann geboren hat, der nach vielen Jahrzehnten geschichtlosen Daseins der deutschen Nation unser Volk wieder zum Zuge brachte. Wir lieben diese Zeit, weil sie in ihren großen und gesegneten Stunden Probleme löst, an denen sich vielfach Jahrhunderte umsonst versucht haben, weil diese Probleme dann meistens, so scheint es wenigstens, mit einer fast spielerischen Leichtigkeit gelöst werden, die aus den laienhaften Beobachter geradezu wie zwangsläufig oder selbstverständlich wirkt.
Diese Zeit ist unsere Zeit. Wir leihen ihr alle Kräfte unseres Herzens und unseres Verstandes, weil sie Konfliktstoffe beseitigt und damit den wahren Frieden bringt, weil sie ein Vewäh- rungsfeld für echte Talente und männliche Begabungen darstellt, weil diese Zeit unsere große deutsche Chance ist, die wir als die gehorsamen Diener des Führers wahrnehmen und ergreifen helfen. Wir lieben diese Zeit, weil sie uns im Erfolg und Sieg alle mit ihr verbundenen Sorgen und Unbequemlichkeiten vergessen läßt, weil sie uns gelehrt hat, ein ruhiges, gefahrenloses und bequemes Leben zu verachten, weil diese Zeit groß ist und sich deshalb auch au große und unlösbar scheinende Probleme heranwagen darf.
Und wir Nationalsozialisten bekennen es offen und mit Freimut, daß wir nur mit Mitleid und stoischer Gelassenheit auf jene kleinen und verständnislosen Zeitgenossen herabblicken, die des Geistes der geschichtlichen Epoche, die wir durchleben, keinen Hauch verspürt haben. Uns bindet an diese Zeit das Gesetz, nach iem wir angetreten find. Wo immer der Führer es erfüllt, da tehen wir alle in treuem Gehorsam um ihn herum und danken )em Schicksal, daß es uns iu seine größte Zeit hineinwachsen ieß. Darum durchleben wir diese Zeit mit vollen Sinnen und empfinden in ihren gesegneten Stunden immer aufs neue das tiefe Glück, ihre Kinder sein zu dürfen.
Um die Vollmachten für Daladier^
Die totalitären Staaten Vorbild für Frankreich ?
Paris, 18. Mürz. Am Frei lag nahm Ministerpräsident Daladier in Zusammenhang mit dem vom Ministerrat angenommenen Eesetzesvorschlag zurErmächtigungderRegierung, Frankreichs Kräfte zu konsolidieren und zu steigern, in der Kammer das Wort. Er betonte die Notwendigkeit einer außerordentlich straffen und schnellen Aktion. Schon früher einmal habe er gesagt, daß das Wohlergehen Frankreichs nicht gewährleistet werden könne, ohne daß Frankreich die gleichen Anstrengungen unternehme, wie die totalitären Staaten. Damals aber habe man ihm teils mit Ironie geantwortet, teils seinen Rücktritt verlangt. Auf einen sozialdemokratischen Zwischenruf erklärte Daladier: „Ich brauche Ihre Lehren nicht!" (Beifall auf der Rechten.) „Wenn Sie mich stürzen wollen", so rief Daladier der Linken zu, „dann tun sie es, vorausgesetzt daß Eie es können!" Daladier fuhr dann fort, es seien Maßnahmen zur Verteidigung des Landes notwendig, über die, soweit sie militärischer Art seien, vor der Kammer nicht gesprochen werden könne. Die Demokratien müßten aufhören, ei» Regime der Widersprüche zu sein. Es sei unmöglich, daß Frankreich nicht mit der gleichen Schnelligkeit handeln könne, wie andere Länder. In diesem Zusammenhang erklärte Daladier aufs neue, daß die Regierung nichteineinziges Recht Frankreichs und keinen Zoll breit seines Gebietes preisgeben werde. Daladiers Rede wurde mit großem Beifall von der Rechten und der Mitte ausgenommen. Die Linke verhielt sich jedoch zurückhaltend.
Zu vorgeschrittener Nachtstunde schritt der Finanzausschuß der Kammer zur Abstimmung über den Regierungsantrag bezüglich der Zuerkennung von Sondervollmachten. Der Antrag der Regierung wurde mit26zu17bei einer Stimmenthaltung angenommen, nachdem der Ministerpräsident darauf hingewiesen hatte, daß er der Abstimmung über den Regierungsplan eine sol-
che Bedeutung beimesse, daß er nicht die geringste Abänderung an dem Wortlaut des Gesetzes annehmen könne. Weiter verkündete Daladier bei dieser Gelegenheit, daß er die Absicht habe. Maßnahmen zur beschleunigten Bildung umfangreicher Reserven an Kriegsmaterial und erforderlichenfalls zum Ankauf von solchem Material im Auslande zu treffen.
Marxistische Diktaturängste
Paris, 18. März. Obwohl die großen weltgeschichtlichen Veränderungen auf der Karte Mitteleuropas von der Pariser Presse nach wie vor an erster Stelle leidenschaftlich und immer noch mit wenig Verständnis erörtert werden, nehmen einige Blätter doch auch zu der Forderung Daladiers nach Erteilung von Sondervollmachten mehr oder weniger kritisch Stellung. Kerelly beschuldigt in der „Epoque" Daladier unannehmbarer Diktaturgelüste und kündigt an, daß er in der Kammer gegen die Regierung stimmen werde. Er habe zwar gegen den Gedanken einer Diktatur nichts einzuwenden, aber es lehne es ab, Daladier zu einem solchen Diktator zu machen. Die Diktatur wünsche Daladier nur, um Frankreich nach der ersten und zweiten Niederlage auch noch einer dritten Niederlage entgegenführen zu können. Der sozialdemokratische „Populaire" veröffentlicht einen Aufruf an das „republikanische Land", in dem es heißt, daß die sozialdemokratische Kammergruppe Daladier nicht unterstützen werde. Der Leiartikler des Blattes glaubt, in den von Daladier benannten Vollmachten nur einen Freibrief für politische, militärische, wirtschaftliche und finanzielle Maßnahmen erbilcken zu können. Auch die kommunistische „Humanitö" veröffentlicht unter der scheinheiligen lleberschrist „Die Republik in Gefahr" ei» Manifest, in dem die kommunistische» Abgeordnete» der Regie- rung ihre Unterstützung versagen.
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DfV. — Kickers unentschieden
Zuffenhausen noch iu Wstiegsgefahr ;
Stuttgarts Fußballsport hatte an diesem Sonntag mit dem > 66. Kampf zwischen de« alten Lokalrivalen VfB. und Kickers wieder einmal einen großen Tag. Obwohl die Meisterschaft ja ! schon zugunsten der Kickers entschieden war, wollten doch 15 996 j Zuschauer in der Adolf-Hitler-Kampfbahn erleben, wie sich der i alte gegen den neuen Meister schlagen würde. Es hätte beinahe < eine Ueberraschung gegeben, denn die Kickers mußte« sich anstrengen, um eine 3:ü-Führung des VfB. wettzumachen und zu - einem 4:4 Unentschieden zu kommen. J>n zweiten Spiel der : Doppelveranstaltung schlug der Sportclub den FV. Zuffenhausen leicht 5:3 und entfernte sich damit endgültig aus der Abstiegs- ; zone. Der FV. Zuffenhausen dagegen ist nach wie vor bedroht, l Es wird noch einen harten Endkampf geben, bis feststeht, ob die j Lannstatter oder Zuffenhausen zusammen mit dem SV. Feuer- '
buch absteige» müssen. !
Fußball »
Meisterschaftsspiele der Gauliga ^
Sau Württemberg: i
VfB. Stuttgart — Stuttgarter Kickers 4:4 (2:9)
Stuttgarter SC. — FV. Zuffenhausen 5:3 (2 Ui)
Da« Baden: !
VfR. Mannheim — VfB. Mühlburg 2:1 ^
SpVgg. Sandhofen — Karlsruher FV. 1:9 !
Phönix Karlsruhe — VfL. Neckarau ausgefallen !
Gau Bayern: -
Schwaben Augsburg — 95 Schweinfurt 3:5 >
SpVgg. Fürth — Jahn Regensburg 1:1 s
1. FL. Nürnberg — Eintracht Frankfurt 3:1 ^
Ingolstadt — Neumeyer Nürnberg 2:3 !
Sau Südwest: -
Wormatia Worms — SSV. Troisdorf 2H (Ees.-Ep.) !
Freundschaftsspiele: In Ulm: Heer — Zivil 42; Osjeubacher ! Kickers — Union Böckinge« 4:9. !
Pflichtspiele der württ. Bezirksklasse Schwarzwald: FV. Ebingen — SpVgg. Schramberg aurgesi; SpV. Spaichingen — FV. Tuttlingen 8:9. !
Pflichtspiele der badische« Bezirksklasse ^
Staffel 1: Heddesheim — Phönix Mannheim 32 Brühl gegen : Viernheim 9:1; Hockenheim — Weinheim 2:1. -
Staffel 2: Kirchheim — Walldürn ausgef.; Neckarhausen gegen , Limbach 6:1. !
Staffel 3: FC. Birkenfeld — BSC. Pforzheim 2:1; FC. Eu- ! tingen — ViR. Pforzheim 3:1. ,
Staffel 4: Germania Durlach — FV. Daxlande» 5:4; FE. > Rüppurr — Durmersheim 12. ^
3. Zwischenrunde zum Tschammer-Pokal ?
VfR. Heilbronn — VfR. Eaisburg 3:4; SpVgg. Vaihingen - gegen FV. Neckargartach 4:3; SpVgg. Renningen — RPSV. Stuttgart 2:2 n. Verl.; FC. Uhingen — VfB. Obertürkheim 4:2; , Luftwaffe Göppingen — TSV. Münster 5:4 «. Verl.; SpVgg. Oberndorf — TSV. Eningen ausgef.; FV. Geislingen — FV. . Plochingen 5:1; VfR. Aalen — Ag. Wasseralfingen 4:9; FC. ' Tailfingen — FEes. Hechingen 4:3; VfR. Schwenningen — VfL. ! Böblingen 5:1; TSV. Botnang — SpVgg. Asperg 5:6; SpVgg. Freudenstadt — SpVgg. Trossingen kompfl, f. Tr.; FC. Menge» ! gegen SC. Schwenningen 2:1; SpVgg. Ludwigsburg — TGem. > Nordheim 19:4; FC. Wangen — FV. Langenargen ausgef^ FV , Ravensburg — FC. Lustenau ausgef.
TSV. blitzen aus dem olerleu Platz !
Der Meister und die beiden absteigenden Vereine in der würt- ^ tembergischen Handball-Eauliga stehen bereits fest. So haben die ! restlichen Spiele nur mehr für die Reihenfolge der Vereine in ! der Tabelle einige Bedeutung. Der TSV. Süßen verdrängte die i Turngesellschaft Stuttgart vom vierten Platz, nachdem Süßen ; gegen den Eßlinger TSV. 9:8 (7:3) gewann, während die TES. : in Schnaitheim mit 9:4 den kürzeren zog. Die Turngemeinde j ! Schwenningen hatte gegen Stuttgarter Kickers kampflos auf die s ^ Punkte verzichtet. ' ^
- Handball s
s Punktekämpfe der Eauliga >
! Gau Württemberg: !
TSV. Süßen - Eßlinaer TSV. 9:8 l7:3)
TSV. Schnaitheim — TGes. Stuttgart 9:4 (4:2)
Ga« Baden:
Freiburger FC. — TG. Ketsch 6:7
TV. Seckenheim — Tschft. Durlach 13:2
TV. Weinheim — TSV. Oftersheim 9:3
TV. 96 Mannheim — Karlsruher FV (Frauen) 4:9
VfR. Mannheim — Phönix Karlsruhe (Fracken) 62
Pflichtspiele der württ. Bezirksklasse
Neckar: TV. Zuffenhausen — TGem. Heilbronn 2:9; VfL. Stammheim — FV. Zuffenhausen ausges.; TV. Marbach — TP, Oßweil 14:7.
Georg«: SpGem. ff Stuttgart — PSV. Stuttgart 152; SpEem. Fellbach — TBd. Eßlingen 4:2; Stuttgarter TV. gegen TGem. Eßlingen 9:6; TBd. Untertürkheim — TV. Obereßlingen 8:3; TBd. Cannstatt — SpVgg. Cannstatt kampflos für TB. C.
Schwarzwald: Schrambrrger Tschft. — VM. Schwenningen 3:8; TGem. Trossingcn — TGem. Schura 3:7.
Lohenftaufen: TV Eislin^-n — T'chft. Göppinaen 19:2.
Pflichtspiele de, Fraue«: TGes. Stuttgart -- 7 - TV. TamitzaK 12; VfL. Stammheim — TSK. Hedelfiuge» 1:3.
Freundschaftsspiele: In Ulm: We hrmacht Zivil 32.
KV. ss Stuttgart württ. Ringermelsterl
Der Titelverteidiger TSB. Münster 1V:4 geschlagen
Nach insgesamt 114 Mannschafts-Pflichtkämpfen, dir eiu glänzendes Zeugnis ablegten für die wertvolle Breitenarbeit der Schwerathleten, wurde am Samstag abend mit dem Endkampf um die Gaumeisterschaft im Mannschaftsringen der Schlußpunkt erreicht. Mi: großer Ueberlegenheit wurde der Kraftsportvereiu 1895 Stuttgart württembergischer Meister 1938/39. Während der Vorkampf in Münster mit 4:3 Siegen nur sehr knapp an dir Stuttgarter fiel, brachte der Rückkampf i« der Stuttgarter Schloßturnhalle vor ausgezeichnetem Besuch einen grandiosen Sieg für den KV. 95. Mit 6:1 Siegen blieben die Stuttgarter erfolgreich, zahlenmäßig zwar entschieden zu-hoch, doch bei der Bewertung der Gesamtleistung durchaus verdient. Damit wurde der KV. 95 Stuttgart zum drittenmal württembergischer Meister im Mannschaftsringen, nachdem er 1936 und 1937 bereits den Titel besaß. Mit 19:4 Siegen aus Vor- und Rückkampf hat damit der KV. 95 Stuttgart die württ. Meisterschaft erkämpft. Eauobmann Marquardt-Votnang beglückwünschte den neuen Meister am Ende des Kampfes im Auftrag von Eaufachwart Schäfer.
Heuser schlügt Lazek Ko.
Die Begegnung der beiden deutschen Europameister Heinz Lazek und Adolf Heuser im Kampf um den Europameistertitel im Schwergewicht hatte der Deutschlandhalle in Berlin am Freitagabend ein nahezu ausverkauftes Haus verschafft. Es gelang Heuser, den Wiener in der 5. Runde entscheidend zu besiegen und sich damit auch die Schwergewichts-Europameisterschaft zu holen. Brausender Beifall tobte durch das von rund 15 999 Zuschauern besetzte Haus, als dem doppelten Europameister Adolf Heuser eiu riesiger Lorbeerkranz umgehängt wurde. Da Ende kam in der fünften Runde. Heuser glückte ein wuchtiger Rechtshaken. Lazek stand zwar noch für ein paar Sekunden, ging dann aber zur Seite und stürzte zu Boden. Der Treffer Heusers hatte eine solche Wirkung, daß sich Lazek nicht mehr innerhalb der zehn Sekunden erheben konnte. Heuser ist jetzt sowohl Europameister im HaWhwer- als auch im Schwergewicht.
Kurze Sportrundschau
Bei den Vcrufsboxkiimpsen in Königsberg bestritt am Samstag abend vor 9909 Zuschauern Gustav Eder den Hauptkampf gegen den italienischen Mittelgewichtler Alessandrini und gewann klar nach Punkten. Jean Kreitz-Aachen schlug im Halbschwergewicht Oldoni-Jtalien nach Punkten. Meister Karl Beck trennte sich von Cattaneo unentschieden.
Im Länderkampf der Amateur-Ringer von Deutschland und der Schweiz am Samstag abend im Mannheimer Rosengarten siegte Deutschland mit 6:1. Unsere Freistilringer verloren nur im Schwergewicht, in dem Hornfischer gegen Lardon mit 3:9 Punkten verlor. Schmitz und Nettesheim (beide Köln) gewanen ihre Kämpfe entscheidend. Die übrigen Siege für Deutschland erfochten Pulheim, Echweickert, Ehret und Fritz Schäfer. In den Rahmenkämpfe« besiegte Wenz-Untertürkheim den Schweizer Stuck nach 14:39 Minuten entscheidend.
Württembergs Turner führten in Calw ein Schauturnen durch als Vorbereitung für den großen Eaukampf gegen Mrtte am 2. April in Stuttgart. Joseph Renner-TV. Geislingen (Kr. Balingen) war mit 94,5 Punkten bester Einzelturner vor Kammer- bauer-Kucheu und Mack-MTV. Stuttgart. , . ^ . . . >