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Der Führer bei den TrrrPPen

in Böhmen und Mähren

Berlin, 13. März. Der Führer hat heute vormittag Berlin verlassen, um sich zu den in Böhme» und Mähreu eiumarschierenden Truppen zu begeben.

Deutsche Truppen in Prag

Prag, 15. März. Degen 9.15 Uhr sind die ersten deutschen Vor­huten aus der Prager Burg eingetrosfen. Aus dem Platz vor der Burg stehen deutsche Panzerspähwagen. Vor der Polizei­direktion sind etwa zur selben Zeit drei Lastwagen mit deutschen Polizeiofsizieren eingetroffen. Die deutschen Sicherheitsbehör­den haben sofort die Verbindung mit den örtlichen Sicherheits­organen ausgenommen.

Das Prager Straßenbild hat sich in den Morgenstunden ves Mittwochs ungeheuer verändert. Mit Tagesgrauen erschienen auf den Häusern die ersten Hakenkreuzfahnen, freudestrahlende Gesichter der Deutschen kündeten beredter als alles andere, daß die Stunde der Befreiung für die Deutschen Prags, der einstigen Hauptstadt des Heiligen Römischen Rei­ches Deutscher Nation, geschlagen hat. Die tschechischen Einwoh­ner verhalten sich im allgemeinen ruhig. Die Prager Innenstadt ist überfüllt von Deutschen: die Schuljugend steht vor den Schu­len, ei« großer Teil der Geschäfte ist geschlossen. Die Deutschen rüsten feierlich zum Empfang, deutsche Studenten marschieren in geschloffenen Formationen den deutschen Truppen entgegen, ms sie in Prag willkommen zu heißen

Es ist für alle Deutschen in Böhmen und Mähren ekn er­hebendes Gefühl, den Augenblick erleben zu dürfen, wo deutsche Truppen zum erstenmal seit dem Zusammenbruch des alten Deut­schen Reiches im Jahre 1806 als Freunde den Boden ihrer Hei­mat betreten. Wenn der Sender Prag II seine Ansprache in, deutscher Sprache mitHeil Hitler" schließt, so ist dies an sich schon ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung. Die Freude der Deutschen ist unbeschreiblich. Der Jubel, mit dem die deut­schen Truppen in den Prager Vororten begrüßt wurden, war ungeheuer. Als am Jnvaliden-Platz in Karolinental die erste Motorstaffel des VIII. Armeekorps eingetroffen war, entfaltete sich dort ein reges Leben..

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Mit den deutsche« Truppen nach Prag

Vormarsch im Schneesturm Wieder bewährt sich die deutsche Disziplin*

Prag, 15. März. (Vom Sonderberichterstatter des DND.) Un­aufhaltsam marschieren unsere Truppen vorwärts. Das Schnee­treiben wirkt sich immer mehr zu einem Schneesturm aus, der über die Felder und Straßen jagt und unerhörte Anforderungen an die Truppe stellt, besonders an die Kradfahrer und die In­fanterie. Die junge Mannschaft, die noch kein halbes Jahr Sol­dat ist, hat ihre Bewährungsprobe zu bestehen. Mit einem fri­schen Soldatenlied auf den Lippen geht es durch Wind und Schnee vorwärts, unentwegt vorwärts nach Süden in Rich­tung Prag.

Wieder bewährt sich die deutsche Disziplin. Es geht trotz der schlechten Straßen und der schlechten Sicht, die manchmal keine 10 Meter reicht, weiter. Keine Stockung tritt ein, überall vor­bildliche Ruhe und Ordnung: So vollzieht sich der Durchzug durch die Ortschaften. Dos Leben geht inzwischen seinen gewohnten Gang weiter. Die Eisenbahnen und Autobusse verkehren normal und sind gut besetzt. Fuhrwerke fahren ruhig durch die Straßen. Ein Viehhändler treibt seine Kuh zur Stadt. Die Läden sind ge­öffnet, der Wochenmarkt geht weiter. Ohne Scheu und Furcht, neugierig, jedoch nicht überrascht, sehen die Menschen den deut­schen Soldate« frei ins Gesicht. Zwischen den Schneeschauern bricht ab und zn die Sonne durch. Doch der Wind jagt den Schnee weiter Aber die aufgeweichten Straßen, und der Schnee­matsch wird immer tiefer, dringt unerbittlich durch die Stiefel. Deutsche Truppen in Brünn*

Prag, 15. März. Deutsche Truppen sind am Mitwoch morgen in die mährische Hauptstadt Brünn eingerückt. Auch an den anderen Abschnitten dringen die deutschen Truppen, an der Spitze motorisierte Kolonnen, überall rasch vor. Bereits nach 6 Uhr früh wurde die deutsche Stadt Melnik, am Zusam­menfluß der Elbe und Moldau, besetzt. Zu Zwischenfällen ist es nirgends gekommen. Die tschechische Bevölkerung verhält sich durchaus ruhig. Die deutsche Bevölkerung beginnt bereits Haken­kreuzfahnen zu hissen.

Deutsche Truppen in Theresienstadt

Theresienstadt, 15. März, lieber Nacht ist auch südlich des Erz­gebirges Schnee gefallen und hat das Gelände in eine Winter­landschaft verwandelt. Noch ehe der Tag anbricht, sind deutsche Truppen zum Einmarsch angetrsten Punkt 6 Uhr dröhnt der Marschtritt der deutschen Bataillone auf den Einmarschstraßen, dröhnen die Motoren, das Marschlied deutscher Soldaten. THe­re s i e n st a d t ! Wenige Minuten nach 6 Uhr marschiert ein deutsches Bataillon über die Demarkationslinie in diese alte österreichische Festung auf uraltem deutschem Boden ein. Freilich ist dieser Einmarsch anders als in den historischen Ok­tobertagen. Wenn aber heute unsere Soldaten keine Fahnen grüßen, keine Blumen auf sie geworfen werden, keine RufeHeil Hitler!" jubeln, so sieht man doch keine verschlossenen Gesichter, hört kein böses Wort von den Menschen, die trotz der frühen Morgenstunden aus den Fenstern schauen und die in großer Zahl vor die Kommandantur der Festung strömen. In der Kom­mandantur vollzieht sich die Uebergabe der Festung in aller Vorm. Der Kommandeur der deutschen Truppen überläßt dem Festungskommandanten, Oberst Navrakil, und seinen Offizieren die Waffe. Um 9 Uhr wird dann das andere Waffenmaterial übergeben, und die nachrückende Polizei übernimmt Stadt und Festung in ihre Obhut. In dichten Reihen marschiert die deutsche Truppe weiter. Motorradfahrer und Reiter ziehen auf den Straßen nach Prag. Von Norden kommen sie, von Osten und Westen. Die Truppen kommen schnell vorwärts, es gibt keinen Widerstand. Sie bereiten der kommunistischen Schreckensherr­schaft i« der Tschechoslowakei ein für aellmal ein Ende.

Igln« und Brun« besetzt

Berlin, 15. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Jglau wurde um 10.15 Uhr von den deutschen Trup­pen erreicht. Der Kommandierende General des 18. Armeekorps ist um 12 Uhr feierlich in Brünn eingezogen. Im Zuge des Einmarsches in Böhmen und Mähren wurden die tschechi­schen Flugplätze von der deutschen Luftwaffe besetzt. Zahl­reiche tschechische Militärflugzeuge wurden auf den Flugplätzen sichergestellt.

Brün», 15. März. Seit 10.30 Uhr passieren deutsche Truppen in endloser Kolonne die deutsch-tschechische Grenze beim Zollamt Laatz, etwa 14 Kilometer vor Brünn. Trotz des schlech­ten Wetters hatte sich eine große Menschenmenge an der Grenze

Ragolder Tagblatt .Der Gesellschafter"

eingefunden und begrüßte die Truppen auf das herzlichste. Zu s ! Zehntausenden stehen sie in den Straßen der Stadt Spalier und > * begrüßen die Truppen mit unbeschreiblichem Jubel. Nach zwan- !

> sigjähriger Fremdherrschaft und schwerster Unterdrückung rüstete > ^ in der Nacht auf Mittwoch die mährische Hauptstadt zum Em- ! ^ pfang ihrer Befreier. Schon im Laufe der Nacht beflaggten die j ! deutschen Einwohner ihre Häuser. Von den öffentlichen Eebäu-

! den wehen die Fahnen des Dritten Reiches, und Ordner mat ! Hakenkreuzbinden beherrschten schon in den frühen Morgenstun- ! den das Straßenbild. In den Morgenstunden wurde auch bereits

> mit der Neubesetzung der öffentlichen Asmter begonnen. Als § Vorbote erschien heute früh kurz nach 7 Uhr ein deutsches Auf­klärungsflugzeug über der Stadt.

Mährisch-Ostrau aftnet auf !

Mährisch-Ostran. 15. März. Durch die von dem überwiegenden : Teil der Bevölkerung auf das freudigste begrüßte Aktion der ! deutschen Wehrmacht und der deutschen Polizei ist die Ruhe unk k Sicherheit im Gebiet von Mährisch-Ostrau wieder heraestellt wor> ^ den. " s

Vollziehende Gewalt !

dem Oberbefehlshaber des Heeres übertragen !

Berlin, 15. März. Anläßlich des Einmarsches deutscher Trup- ' peu in Böhmen und Mähren sind durch Befehl des Führers ab ! heute dem Oberbefehlshaber des Heeres die Befugnisse zur Aus- i Übung vollziehender Gewalt in den unter dem Schutz der deut- x scheu Wehrmacht gestellten Gebieten übertragen. -

I» seinem Aufträge üben vollziehende Gewalt aus inVöh - ! men der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, General der > Infanterie Vlaskowitz, in Mähren der Oberbefehlshaber der : Heeresgruppe 5, General der Infanterie List. Dem Oberbefehls- ' Haber der Heeresgruppe 3 ist der Reichskommissar und Gauleiter : Knorad Henlein, dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5 : der Reichskommissar und Gauleiter Vürckel als Bearbeiter i für alle zivilen Fragen beigegebeu worden. ;

Der Oberbefehlshaber des Heeres gibt für die Bekanntgabe ! von Rechtsvorschriften in den unter dem Schutz der deutschen s Wehrmacht gestellten Gebieten einVerordnungsblatt für Vöh- ^ men und Mähren" heraus, das zugleich in deutscher und tschechi- ! scher Sprache erscheint. Dieses Verordnungsblatt ist bis auf wei- * teres beim Reichsverlagsamt zu beziehen. !

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Deffaggnrrg bis auf weiteres s

Berlin, 15. März. Der Reichsminister des Innern gibt Le- ! kannt: Das Ende der mit meiner Anordnug vom 16. März ds. ! Js. verfügten Veflaggung der Dienstgebäude der staatlichen und ' kommunalen Verwaltungen und der Körperschaften, Anstalten , und Stiftungen des Oeffentlichen Rechts wird besonders bekannt- ^ gegeben werden. ^ ^

NS.-SchMftern in BZHineu ms MWren i

Berlin, 15. März. Die NS.-Volkswohlfahrt hat in den unter ! den Schutz des Deutschen Reiches gestellten Gebieten Böhmen i und Mähren die Betreuung der Zivilbevölkerung mit Lebens- ^

> Mitteln durch NS.-Schwestern übernommen. :

! Polnische GeslmLLschsft in PreMrg '

j Warschau» 15. März. Die polnische Regierung hat die Errich- j ! tung einer Gesandtschaft in Preßburg beschlossen, womit die An- ' j erkennung des slowakischen Staates ausgesprochen ist. Zum Lei- ^ - rer der polnischen Gesandtschaft in Preßburg wurde der bisherige i polnische Generalkonsul in Uzhorod, Chalupczynski, ernannt.

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Der Führer in Böhmisch-Lsixa

! Auf der Fahrt zu den vorrückenden Truppen >

Böhmisch-Leipa, 15. März. Auf seiner Fahrt zu den Truppen ' traf der Führer und Oberste Befehlshaber am Mittwochmittag ! gegen 15 Uhr au der Grenze des Landes Böhmen in Böhmisch- Leipa (Sudetengau) ein. Der Führer wurde von der Bevölke- i rung des Sudetengaues, die sich am Bahnhof von Leipa und au<ü an der Eisenbahnstrecke trotz des dichten Schneetreibens in gro­ßer Zahl angesammelt hatte, begeistert begrüßt. In der Be­gleitung des Führers befanden sich: Der Chef des Oberkom- ? mandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, der Oberquar- ' tiermeister I im Generalstab des Heeres, Generalleutnant von j Stülpnagel, der Reichsminister des Auswärtigen, von R i b- j

_ Donnerstag, den 16. Mär, 1839

bentrop, Reichsführer Ff, Himmler, Reichspreffechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Vormann, der Chef der Reichskanzlei, Reichsminister Dr. Lammers, der Chef des Ministeramtes im Reichsluftfahrtministerium, Generalmajor Bodenschatz, ferner die persönlichen und militärischen Adjutanten des Führers, SA.- Obergruppenführer Brückner, FF-Eruppenführer Schaub und NSKK.-Brigadeführer Dormann, Oberstleutnant Schmundt, Hanptmann Engel, Hauptmann von Velour.

Auf dem Bahnhof Böhmisch-Leipa erstatteten der Komman­dierende General des 16. Armeekorps, Generalleutnant Höpner, und der Kommandant des Führer,Hauptquartiers, Oberst Rom­mel, sowie Gauleiter Henlein und stellvertretender Gauleiter Frank dem Führer Meldung. Generalleutnant Höpner hielt an­schließend im Vefehlswagen des Führerzuges den Führervortrag.

Die Straßen in Böhmisch-Leipa waren seit Stunden von ei­ner dichtgedrängten Menschenmenge umsäumt, die trotz des schwe­ren Schneegestöbers ausharrte, um dem Führer zuzujubeln und ihm ihren Dank abstattete dafür, daß er sie vor nunmehr einem halben Jahr vom tschechischen Terror befreite. Auf seiner Fahrt zu den deutschen Soldaten, die der Führer um 16.45 Uhr von Böhmisch-Leipa aus antrat, überschritt er kurz hinter Böhmisch- Leipa am Mittwochnachmittag die Landesgrenze von Böhmen und begab sich zu den in das böhmische Land vorrückenden Trup­pen.

Treube im Suöeienland

über die Befreiung der deutschen Bslkstumsrnseln

Reichenberg, 15. März. Im Gebiet des Sudetengaues wurden am Mittwoch Eemeinschaftsempfänge veranstaltet, bei denen die Betriebsführer die Bedeutung der historischen Stunden würdig­ten und die Gefolgschaften gemeinsam die Verlesung der Prokla­mation des Führers im Rundfunk anhörten. Die Jugend hatte zu ihrer großen Freude vielfach schulfrei bekommen. Bei kurzen Feiern wurde sie von der Lehrerschaft von der neuen Großtat des Führers unterrichtet. Jungen und Mädel bevölkerten in dichten Scharen die Straßen, über die immer noch die Truppen ziehen. Ueberall sieht man freiwillige Helfer, die in Gemein­schaft mit den Angehörigen der Gliederungen der Bewegung be­müht sind, die Straßen von dem unaufhörlich herabrieselnden Schnee für den Vormarsch der Wehrmacht freizuhalten.

Ungarische Truppen in der KarpaLho-Akraine

Vormarsch in drei Abschnitten

Budapest, 15. März. Von ungarischer militärischer Stelle wurde folgender Lagebericht zu dem bereits gemeldeten Vor­marsch der Ungarn in die Karpatho-Uhraine ausgegeben:

Im Zuge der Vergeltungsmaßnahmen gegen die Angriffe tsche­chischen Militärs und bewaffneter ziviler Terroristen gegen die ungarische Demarkationslinie haben die Einheiten der ungari­schen Honved-Armee die karpatho-ukrainisch-ungarische Demarka­tionslinie in drei Abschnitten überschritten und sind mehrere Kilometer tief auf ukrainisches Gebiet erfolgreich vorgedrungen. Zurzeit befinden sich die ungarischen Truppen im Vormarsch auf die Stadt Nagyszöllös (Sevlus), nachdem vorher bei den.auf dem Wege liegenden Ortschaften Francsika und Verböcz Gefechte mit tschechischem Militär stattsanden. Im Abschnitt Munkacs erreichten die ungarischen Truppen das etwa 18 Kilometer nordöstlich im Latorca-Tal gelegene Städtchen Oolyva (Svalava) und besetzten sämtliche dieses Tal sichernden strategisch wichtigen Höhen. Im Abschnitt llngvar befinden sich die unga­rischen Truppen auf dem Vormarsch im Ungtal, nachdem sämt- . liche die Stadt Ungvar beherrschenden Höhen von den Ungarn militärisch gesichert worden sind. Mittwochmorgen um 8 Uhr befanden sich die Honved-Truppen etwa 5 Kilometer südlich.von Perecseny im Ungtal.

London, 15. März. In der vergangenen Nacht kam auf dem Flugplatz in Croydon ein Flugzeug mit elf Flüchtlingen aus Prag an, deren Namen streng geheim gehalten werden. Die Agenturen vermuten, daß es sich um früher bedeutende Per­sönlichkeiten aus der Tschecho-Slowakei handelt. Es ist jedoch aufgefallen, daß die Namen der Leute, die in einem führenden Hotel abgestiegen sind, in ein Sonderbuch eingetragen worden find, das sofort in einem Safe eingeschloffen wurde.

Das Weltecho

Extraausgaben in London !

Die Londoner Morgenpresse verzeichnet die historischen Ent- ' scheidungen, die im Laufe der Nacht zum Mittwoch gefallen sind, : in Extraausgaben. In riesigen Schlagzeilen und in einer Aus- ! machung, wie sie nur bei Ereignissen von allergrößter Bedeu- > tung zu beobachten ist, werden dem englischen Leser die umwäl- ' zenden Ereignisse mitgeteilt. Die llebernahme Böhmens und ! Mährens unter den Schutz des Deutschen Reiches, der Einmarsch > deutscher Truppen und der Aufruf Hachas an das tschechische i Volk, keinen Widerstand zu leisten, beherrschen das Bild der j Extrabltätter. " ' ' j

Daily Telegraph" erscheint unter den riesigen Schlagzeilen: ! Hitler nimmt Prag. Beginn der deutschen Besetzung im Mor­gengrauen. Die Tschechen unter den Schutz des Reiches ge­stellt. Präsident Hacha befiehlt dem Volk, keinen Widerstand zu leisten. Die tschechischen Truppen werden entwaffnet." News Chronicle" überschreibt sein Extrablatt in ganzer Breite: .Deutsche Truppen besetzen Prag. Die tschechische Armee hat Befehl, keinen Widerstand zu leisten." Die Verändernugen auf der Karte Europas, die in den frühen Morgenstunden Wirklich­keit geworden sind, werden dem englischen Leser durch Karten­material auf den Hauptjeiten der Blätter anschaulich vor Augen geführt.

Englische Stimme« zur Lage

London, 15. März. Die gesamte Londoner Abendpreffe berichtet in größter Aufmachung über den Einzug der deutschen Truppen in Böhmen und Mähren und nimmt auch in Leitartikeln Stel­lung. Einmütig stellen die Blätter das Ende des Nationalitä­tenstaates Tschecho-Slowakei fest.Eveniug Standard" schreibt: Der Zusammenbruch der Tschecho-Slowakei gehe das britische Volk nichts an, der Staat habe aufgehört zu existieren. Wenn man den Tatsachen ruhig ins Auge sehe, muffe man feststellen, daß er nie eine Lebensfähigkeit gehabt habe. Die Tschecho-Slo­wakei sei ein aus völlig fremden Elementen zusammengesetzter Staat gewesen, der früher oder später zusammenbrechen mußte. Seit langem schon habe derEvening Standard" dieses voraus­gesehen. Heute habe sich diese Prophezeiung verwirklicht. Mit ei­nem Hinweis auf Palästina schließt das Blatt mit der Feststel­

lung, daß die Hoffnung auf Frieden auch weiterhin in Europa bestehe und England sich jetzt mehr denn je mit seinen eigenen Problemen befassen solle. AuchEvening News" (Rothermere) erklärt, daß England und Frankreich nichts tun könnten, um den tschecho-slowakischen Staat zu retten.

Nom: Logische Entwicklung der Ereignisse

Rom, 15. März. Dis sich überstürzenden Ereignisse in der Tschechoslowakei finden in der Presse stärkste Beachtung. Die Ausrufung der slowakischen Republik wird unter riesigen lleüer-

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schriften als dieAuflösung des Venesch-Staates" sowieein historischer Tag für das neue Europa" bezeichnet. Nicht minder starke Beachtung finden die Berliner Besprechungen zwischen Präsident Hacha und dem Führer, Uebereinstimmend stellt man fest, daß es sich bei den ganzen Vorgängen um ein Ereignis handle, das der logischen Entwicklung der Dinge entspreche. Weitere Stücke des 1919 geschaffenen Mosaik-Staates lösten sich, wiePopolo di Roma" betont, heute aus dem künstlichen Ge­bilde und bewiesen, daß man nicht ungestraft den Lehren der Geschichte und der Geographie zuwiderhandeln dürfe. Mussolini, so unterstreichtMessaggero" unter Hinweis auf die unerschüt­terliche Solidarität der Achse, habe in seinem Offenen Brief a» Runciman die Ereignisse vorausgesehen, aber Prag selbst habe aus den Lehren von München nicht die nötigen Folgerungen z« ziehen gewußt.

Belgrad: Deutsches Ansehen unvorstellbar gesteigert

Die Art der Liquidierung des tschechischen Unruheherdes i* Mitteleuropa hat das deutsche Ansehen in ganz Jugoslawien in