2. Seite — Nr. 83
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Mittwoch, den 13. März 1939
chen das Versprechen abgegeben habe, diesen Völkerbund zu verteidigen, sei absurd gewesen. „Daily Mail" (Rothermere) ist ebenfalls der Meinung, daß die slowakische Krise die britische Politik nichts angehe. Die Entscheidung liege bei den Slowaken. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Herald" (marxistisch) stellt fest, das; weder die britische noch die französische Regierung die geringste Absicht hätten, zu intervenieren.
Paris, 14. März. Auch die Aufmerksamkeit der Pariser Morgenpresse ist auf die tschecho-slowakischen Ereignisse gerichtet. Der Autzenpolitiker des „Exzelsior" meint, man sehe keine Möglichkeit, wie Frankreich und England als Unterzeichner der Münchener Abkommen eine von den Ereignissen überholte Entwicklung aufhalten könnten. Die Ereignisse überstürzen sich in der Tschecho-Slowakei, schreibt der „Matin". Wieder einmal handle es sich um einen Konflikt zwischen Slowaken und Tschechen, die trotz des politischen Druckes der Tschechen auf die Slowaken nicht mehr Zusammenleben können. In amtlichen Kreisen erkläre man, datz Frankreich und England an dem gegenwärtigen Konflikt nicht mehr direkt interessiert seien.
Brutaler tschechischer Vertragsbruch
Sudetendeutsche seit einem halben Jahr im tschechischen Kerker
Troppau, 14. März. 2n der Nähe von Mährisch-Neustavr haben zwei Sudetendeutsche die Reichsgrenze überschritten, denen es gelungen ist, auf einem Gefangenentransport von Olmütz nach Brünn zu entkommen. Beide befanden sich seit Anfang September 1938 in Haft, ohne bisher vernommen und dem Richter vorgeführt worden zu sein. Trotz der Hinweise des einen, daß er sich als Reichsdeutscher betrachte, sei ihm auch weiterhin die Freilassung verweigert worden. Nach seiner Schätzung hätten sich allein in Olmütz etwa 49 Sudetendeutsche unter gleichen Bedingungen in Haft befunden. Zwei Sudetendeutsche, die Anfang Januar aus Mährisch-Ostrau nach Olmütz gebracht worden seien, hätten berichtet, datz sich dort ebenfalls mindestens 30 Sudetendeutsche von der Welt völlig isoliert in Haft befunden hätten. Die meisten von ihnen seien durch den Wortlaut der deutschtschechischen Verträge ohne Zweifel Reichsbürger. Im Monat Februar hätten in Olmütz zwei der Verhafteten aus Verzweiflung Selbstmord begangen. Es handelt sich hier um einen brutalen tschechischen Vertragsbruch, eine so schwere Verletzung der geschlossenen Verträge, datz sie durch keine noch so willkürliche Auslegung entschuldigt werden könnte.
Tschechen brandschatzten deutsches Dors
Wischau in Flammen
Brun«, 14. März. Am Dienstag gegen 14 Uhr traf in Ei- wanowitz der Agronom Watzek von der Eräflich-Kinskyschen Eüterverwaltung mit dem Motorrad ein und berichtete, datz das im Grenzgebiet zwischen der Tscheche! und der Slowakei gelegene Dorf Wischau i» der sogenannten Wischauer deutschen Bolkstums-Jnsek von schwer bewaffneter tschechischer Infanterie besetzt, geplündert und in Brand gesteckt worden sei. Die Tschechen haben sämtliche Scheunen der deutschen Bauern in Brand gesteckt, das Vieh abgestochen und verenden lassen, alle Vorräte an Lebensmitteln geplündert und sind unter Mitnahme der Pferde der deutschen Bauern nach der Brandschatzung abgezogen. Watzek gibt an, datz es sich hierbei um einen brutalen Racheakt der Tschechen gehandelt habe, die bei ihrem Einzug in Wischau noch vom Heldengedenktag her an einigen Häusern heraushängende Hakenkreuzflaggen gefunden und geschändet hätten. Diese Nachricht wird durch die weitere Meldung bestätigt, datz sich eine Division Infanterie von den auf der Stratze Brünn— Austerlitz—Vutschowitz vormarschierenden tschechischen Truppen bei Austerlitz getrennt hat und aus der Stratze in ordöstlicher Richtung auf Eiwanowitz vorging.
Deutsche Bauern marschieren aus Brünn
Hilfe für die bedrohten Volksgenossen
Brün«, 14. März. Aufgrund der alarmierenden Nachrichten über die Lage der in der Innenstadt eingeschlosse- uen Deutschen trafen aus zahlreichen Dörfern um Brünn mehrere tausend deutsche Männer zusammen, um den bedrohten Volksgenossen in der Stadt zu Hilfe zu eilen. Es bildete sich ein groher Demonstrationszug, der sich in südlicher Richtung nach Brünn bewegte. Die tschechische Polizei unternahm verschiedene heftige Versuche, den Demonstrationszug zum Stehen zu bringen. Die entschlossenen Deutschen durchbrachen weitere Panzersperren, mutzte« aber vor einer vierten, die von Maschinengewehren Gebrauch machte, Halt machen. Die Tschechen versuchten nun, den Zug zu umklammern und mit brutaler Gewalt auseinanderzutreiben. Die Umklammerung mißlang und die Demonstranten unternehmen gegenwärtig noch weitere verzweifelte Versuche, in die Innenstadt einzudringen, um ihren Brüdern zu Hilfe zu eilen
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Karpatho-Akraiue unter bem Gewaltregimeut
14 Tote bei einer schweren Schießerei in Chust
Chust. 14. März. Das Vorgehen General Prachalas in Chust hat zu einem schweren Zwischenfall geführt. Nähere Einzelheiten liegen noch nicht vor. Soweit bekannt, würde das Hauptquartier der karpatho-ukrainischen Wehrorganisation Sic von tschechischem Militär beschossen und zerstört. Das Militär setzte gegen Sic Panzerwagen ein. Auf Seiten der Sic sind acht Tote zu verzeichnen, ferner wurde» vier Gendarmen und zwei Soldaten aus tschechischer Seite getötet.
Die karpatho-ukrainische Regierung sandte ein Protestiere g r a m m an die Prager Zentralregierung, in dem sie um die Absetzung und RückberufungGeneralPrachalas ersuchte. Von Prag ist keine Antwort eingetroffen. Ministerpräsident Woloschin ersuchte deshalb General Swatek, das Oberkommando der Landesstreitkräfte zu übernehmen und die Landesverteidigung zu organisieren. Dieser hat zugesagt. Die Sic
tourdebewasfnetundindasHeereingereiht.
4V Tote in Chust
Pretzburg, 14. März. Nach Meldungen aus Chust hat es sbei dem Feuerübersall des tschechischen Militärs aus die Kaserne »nd das Hotel der Karpatho-Ukrainischen Wehrorganisation „Sic" im ganzen 40 Tote gegeben. Eine Unzahl von „Sic"-Leu- te» ist verletzt worden.
Aufruf Dr. Tifos an die Slowaken
Pretzburg, 14. März. Der Ministerpräsident der unabhängigen Slowakei, Dr. Tiso, hat einen Aufruf erlassen, in dem es u. a. heißt:
Slowaken! In dieser so ernsten Stunde wenden wir uns als rechtmäßige Vertreter des slowakischen Volkes an Euch und alle Völker auf der Welt, die frei sind und deshalb völkische Frei-
Neue Justiz bei
Todesurteil gegen
Berlin, 14. März. Das Reichsfeldgericht hat in seiner Sitzung , vom 13. März 1939 den Schützen Otto Vogel aus Wien s wegen Verbrechens gegen das Gesetz gegen den Straßenraub , mittels Autofallen zum Tode, wegen Vorbereitung zum Hoch- ! verrat und wegen Fahnenflucht zu einer Gesamtstrafe von drei s Jahren Zuchthaus sowie den damit verbundenen Nebenstrafen ! verurteilt. Vogel war Mitte Februar 1939 unter Mitnahme ei- > ner Pistole und einer Mappe mit Aufzeichnungen Hochverräter!- ! schen Inhalts fahnenflüchtig geworden. Er hatte vor, sich ins > Ausland durchzuschlagen, um dort im Sinne seiner staatsfeind- i lichen Einstellung politischen Anschluß zu suchen. Da er ohne > Mittel war. zwang er einen Kraftdroschkenführer mit vorgehal- s tener Pistole, ihn in Richtung der Reichsgrenze zu fahren. Nach l kurzer Fahrstrecke gelang es der Geistesgegenwart des Kraft- s droschkenführers, aus dem Wagen zu springen. Der Tat folgte ! die sofortige und gerechte Sühne. Wenige Tage nach Bekanntwer- ! den beim Reichsfeldgericht wurde der Verbrecher zum Tode ver- i urteilr.
Bier ehrvergessene Lumpen hingerichlet
Berlin, 14. März. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Heute find hingerichtet worden:
1. Der am 25. Oktober 1938 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 37jährige Georg Eottwaldaus Breslau.
2. Der am 6. Dezember 1938 vom Volksgerichtshof wegen Lan- s
desverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte > 23jährige Martin Komme s. s
3. Der am 16. Dezember 1938 vom Volksgerichtshof wegen s
Landesverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 32jährige Hans Höfer aus Planschwitz bei Oelsnitz im ! Vogtland. !
4. Der vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hoch- i
verrat und wegen Landesverrat zum Tode und zu dauerndem ! Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Peter Kas- ! per aus Aalen (Württ.). !
Eottwald hat sich durch ein Angebot, das ihm angeblich ! hohen Verdienst durch die Mitwirkung am Devisenschmuggel in s Aussicht stellte, verlocken lassen, die Grenze zu überschreiten. 2m j Ausland hat er erfahren müssen, datz er Zutreibern des fremden ! Spionagedienstes in die Hände gefallen war. Er hat sich gleich- ^ wohl zur Ausspähungstätigkeit gegen das Deutsche Reich her-
heit am besten zu schätzen wissen. Was sich in den letzten Tagen : auf dem Boden unserer Heimat unter dem Druck der bewaffne- : ten tschechischen Macht abgespielt hat, widerstrebt den natürli- > chen Menschen- und Volksrechten. All dies geschieht, um unser ! Volk um das zu bringen, was es sich unter so großen Opfern er- s kämpft hat. Wieder will man uns unter ein Joch beugen, das um nichts leichter wäre, als jenes, das wir bisher getragen ha- i ben. i
Die politischen Repräsentanten des tschechischen Volkes haben ; geglaubt, uns durch verschiedene Maßnahmen zur Kapitulation i zwingen zu können. Der Präsident der Republik hat in der Nacht i zum 19. März die slowakische Landesregierung in verfassungs- z widriger Weise ibres Amtes entmkt. Dieses Vorgehen ist sowohl ! politisch wie rechtlich untragbar, denn der slowakische LandtaH s hat der Landesregierung noch am 23. Februar einstimmig sein s Vertrauen ausgesprochen. Das Vorgehen des Präsidenten der , Republik ist verfassungswidrig. So ist die Autonomie der Slowakei, die uns seit langem versprochen und im vergangenen Herbst endlich zum Gesetz erhoben worden ist, vernichtet worden. Damit aber haben die Beziehungen zwischen dem slowakischen und dem tschechischen Volke ihre Rechtsgrundlage verloren. s
Alle unsere Bemühungen, einen gesetzmäßigen Zustand wieder i herzustellen, sind vergeblich gewesen. Die Prager Regie- runghatzudenWaffengegriffen und eine Lage geschaffen, die nicht mehr die Beziehung zweier gleichberechtigter s Völker, sondern das Diktat des tschechischen Volkes über uns be- ! deutet, das uns seinen Willen auszwingen will. Die verant- j wörtlichen Führer des tschechischen Volkes haben auf unseren gu- i ten Willen mit „Nein" geantwortet. Wir haben nichts gegen das tschechische Volk — aber dieses Volk steht unter der Herrschaft von Menschen, die aus der Vergangenheit nichts gelernt haben. Wollen wir die Zukunft unseres Volkes sichern, so müssen I wir das gemeinsame politische Leben mit dem tschechischen Volk ! beenden, und so haben wir uns entschlossen, das Selbstbestimmungsrecht für unser slowakisches Volk in vollem Umfange in Anspruch zu nehmen.
Wir sind überzeugt, daß dieser Schritt im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens zwischen dem tschechischen und dem slowakischen Volk, im Interesse der Geltendmachung des einem jeden Volk von Gott selbst verliehenen Selbstbestimmungsrechtes, im Interesse der Ruhe Mitteleuropas und der Slowakei, besonders jedoch im Interesse der Zukunft unseres eigenen heißgeliebten slowakischen Volkes notwendig gewesen ist. Indem wir also als gesetzmäßige Vertreter des slowakischen Volkes unsere souveränen Volksrechte in Anspruch nehmen und zur Geltung bringen, erklären wir die Slowakei hiermit für unabhängig.
Slowaken! Seid Euch in dieser historischen Stunde bewußt, datz unser Volk die höchste.Erfüllung aller seiner Jahrhunderte alten Wünsche erreicht hat. Haltet Ordnung und Disziplin und beweist der Welt, daß unser slowakisches Volk jener besseren Zukunft würdig ist, der es jetzt, da wir die Leitung unserer Angelegenheiten in unsere Hand genommen haben, entgegensetzen soll. Alles an die Arbeit für eine glückliche Zukunft unserer slowakischen Heimat!
Hermann Göring wieder in Berlin
Berlin, 14. März. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Hermann Göring hat seine» Erholungsurlaub in Italien abgebrochen und ist Dienstag um 18 Uhr in Berlin eingetroffen.
Württemberg
Kreisletter bei Gauleiter Murr
nsg. Stuttgart, 14. März. Gauleiter Reichsstatthalter Murr hatte auf Montag sämtliche Kreisleiter unseres Gaues zur ersten Kreisleitertagung dieses Jahres, der auch wiederum alle Eau- amtsleiter beiwohnten, in die Villa Reitzenstein zusammengerufen. Die Tagung, die durch Gaugeschäftsführer Pg. Baumert eröffnet und geleitet wurde, und bei der die Gauamtsleiter Vogt,
der Wehrmacht
Autofallenräuber
gegeben und ihnen auf zahlreichen Zusammenkünften über seine Bemühungen Bericht erstattet. Er lst auch nicht davon znrück- geschreckt, andere in sein landesverräterisches Tun mit hiaein- zuziehen, dis deswegen zu empfindlichen Freiheitstrafen verurteilt werden mußten.
Komm es, der schon seit jeher keine Neigung zu ehrli >r Arbeit und einem geregelten Leben hatte, hat sich durch einen schlechten Freund verleiten lassen, aus Abenteurerlust ins Ausland zu gehen. Dort sind beide alsbald an den fremden Spionagedienst geraten; ni seinem Aufträge haben sie vier Ausspähungsreisen unternommen mit dem Ziele, deutsche Befestigungsanlagen auszukundschaftcn. Der Begleiter des Hom- mes ist auf dem Rückwege von der letzten Reise kurz vor der Grenze, als er gegenüber einem Förster von seiner Pistole Gebrauch machen wollte, von diesem durch einen Schutz niedergestreckt worden und hat sich, während der Förster Hommes ab- sührte, durch einen Schuß in die Schläfe sstbst das Leben genommen.
Den Verurteilten Höfer haben Verwarnungen, die er sich durch Dienstwidrigkeiten zugezogen hatte, und Schulden veranlaßt, seine Arbeitsstelle eigenmächtig zu verlassen und Deutschland den Rücken zu kehren. 2m Auslande wurde er bald festgenommen und dem fremden Spionagedienst zugeführt. In der Erwartung, sich dadurch ein gutes Fortkommen im Auslande zu sichern, verriet er hemmungslos Dinge, die ihm während seines früheren Dienstes im deutschen Heer bekannt geworden waren. Er sah sich jedoch bitter enttäuscht. Nachdem der ausländische Spionagedienst den Höfer ausgehorcht hatte, kümmerte er sich nicht länger um ihn. Höfer irrte dann — von einem Lande in das andere abgeschoben — ruhelos, von Almosen lebend, in der Fremde umher und kehrte schließlich in seine Heimat zurück, wo er festgenommen wurde.
Kasper hat sich von 1931 bis 1936 in Sowjetrußland aufgehalten und ist dort in einem mehrjährigen Lehrgang auf der „Kommunistischen Universität" als Funktionär ausgebildet worden. Nach Deutschland zurückgekehrt, hat er alsbald versucht, eine illegale Organisation ins Leben zu rufen, mit Angehörigen der Wehrmacht und der Belegschaft kriegswichtiger Betriebe in Verbindung zu treten, Sabotageakte gegen die deutsche Ausrüstung vorzubereiten und wehrwichtige Dinge auszuspähen. Wenn es ihm nicht gelungen ist, dem deutschen Volke größeren Schaden zuzufügen, so ist das nur der Wachsamkeit der deutschen Polizei und der Pflichttreue des Soldaren zu danken, den er für seine Zwecke hatte gewinnen wollen.
Thurner, Bätzner, Dr. Klett und Reichsoberreoisor Gradl über ihre Arbeitsgebiete berichteten, diente der neuen arbeitsmäßigen Ausrichtung. Während der Vormittag der eigentlichen Tagung Vorbehalten war, diente der Nachmittag nach einem gemeinsam eingenommenen Mittagessen einer eingehenden Aussprache des Gauleiters mit den einzelnen Kreisleitern.
Der Gauleiter trifft die Entscheidung
Neichsstatthalter Murr wählt die wiirttembergischen Adolf-Hitler-Schüler aus
nsg. Eine kleine Schar Pimpfe ist von den 79 übrig geblieben, die zu dem zehntägigen Ausleselehrgang für die Adolf-Hitler- Schule in Tübingen zusammengefaßt worden waren. Gauleiter Reichsstatthalter Murr hat nun die letzte Auswahl getroffen. Als Hoheitsträger der Partei trifft der Gauleiter diese letzte Entscheidung. Die Prüfungskommission: Eaupersonalamts- leiter Zeller, Gauschulungsleiter Dr. Klett, die Leiter der Gauämter für Rassenpolitik, Dr. Lechler und Volksgesundheit, Dr. Stähle und Eebietsführer Sundermann haben zusammen mit Oberstammführer Holoff, dem Schulleiter der Adolf-Hitler- Schule und mit ihrem Mitarbeiterstab die erste Auslese in Tübingen getroffen. Die Pimpfe, die nun dem Gauleiter und Reichsstatthalter gegenüberstehen, machen den besten Eindruck. Exakt geben sie auf die Fragen, die der Gauleiter an sie richtet, Antwort. Von der Volksschule kommen die einen, die anderen von irgend einer Höheren Schule. Ihre Väter sind Handwerker, Arbeiter, Lehrer, einer ist der Sohn eines Handelsvertreters, ein anderer der eines Universitätsprofessors und wieder ein anderer der eines Dentisten. Alle aber, die nun ausgewählt wurden, haben sich in den nächsten sechs Jahren während eines Aufenthalts in der Adolf-Hitler-Schule auf der Ordensburg Sonthofen ordentlich ranzuhalten.
Stuttgart, 14. März. (Kind überfahren.) Anr> Sonntagnachmittag ist in der Hauptstätterstraße ein sechseinhalb Jahre altes Mädchen von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen worden. Mit schweren inneren Verletzungen wurde das Kind in das Marienhospital eingeliesert.
Wohnungsbrände. Am Montag früh entstand in einer Wohnung in der Neckartalstraße vermutlich durchi Ueberheizen eines Ofens ein Balkenbrand, der durch die Feuerschutzpolizei gelöscht wurde. Der Schaden beträgt etwa 500 RM. — Abends wurde die Feuerschutzpolizei zu einem. Wohnungsbrand in der Gutenbergstraße gerufen, der nach; kurzem gelöscht werden konnte. Der Brand war auf den! schlechten Zustand eines Kachelofens zurückzuführen. Der^ Schaden beläuft sich auf 300 RM.
Kornwestheim, 14. März. (Die Tote erkannt.) Ver dem Mädchen, das sich, wie berichtet, in der Sonntagnacht! vom Zug überfahren ließ, handelt es sich um die 18 Jahre, alte, aus Mundelsheim stammende Emilie Bosch, die irr Ludwigsburg in Stellung war und vermutlich aus Schwermut diesen verzweifelten Schritt getan haben dürfte.
Reutlingen, 14. März. (N S. - S ch w e st e r n schu le.); Am Samstag wurde die NS.-Schwesternschule im Kreiskrankenhaus in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste eröffnet. Landrat Dr. Knöpfle, Kreisleiter Sponer und Dr. Heim-Stuttgart hielten Ansprachen.
Zell a. N., 14. Mürz. (Von Kraftwagen angefahren.) Auf dem Wege zur Heldengedenkfeier wuri^ Paul Hermann beim Ueberschreiten der Hauptstraße von einem Kraftwagen erfaßt. Die Verletzungen machten seine Ueberführung in das Krankenhaus Plochingen notwendig.
Ludwigsburg, 14. März. (SchirmherrdesNSNL- Eaufestes.) Gauleiter und Reichsstatthalter Murr hat die Schirmherrschaft über das vom 18. bis 20. August ds. Js. in Ludwigsburg stattfindende zweite Eaufest des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen übernommen. Das Ludwigsburger Gaufest, das erste im natio- . nalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen, erhält; durch diese Schirmherrschaft seine politische Prägung.