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Nr. 63

Mittwoch, äen 15. März 1939

113. Jahrgang

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Die Tschechoslowakei hat aufgehört zu existieren

Das Land unter deutschem Schutz DeutscheITruppen einmarschiert

Berlin, den 15, März. ! (S o n S c r m e l d u n g.) Der Reichsminister für Volksausklä- ' rung und Propaganda gab heute morgen 6 Uhr eine wichtige s politische Vereinbarung zwischen dem Führer und dem Priist- i deuten der tschechoslowakischen Republik Dr. Hacha bekannt. > Dr. Hacha wurde gestern in Gegenwart des Reichsaußenministers ! v. Nibbentrop und des tschechoslowakischen Außenministers s vom Führer empfangen. Dabei wurde die ernste Lage der Tsche- ! choslowakei einer Prüfung unterzogen. Auf beiden Seiten herrsch- ^ te die Ueberzeugung vor, daß Ruhe. Ordnung» und Friede in ! diesem Teile Europas herrschen müsse. Dr. Hacha legte das ! Schicksal des tschechischen Volkes Vertrauens- § voll in die Hände des Führers. Die Tschechoslo- i wakej stelltsich unter den Schuh des deutschen Reiches. Die autonome Entwicklung dieses Ge­bietes wird gewährleistet. Die Vereinbarung trägt s die Unterschrift der beiden Staatsmänner. ^

Der Führer erließ eine Proklamation an das deutsche Volk. s In dieser wird ausgesührt, daß. nachdem unerträgliche Zustände i sich herausgebildet hatten, die Tschechoslowakei ausgehört hat, s zu existieren. Um eine Fortdauer der unmöglichen Zustände zu s verhindern, wobei lebenswichtige deutsche Interessen auf dem Spiele stehen, sind deutsche Truppen in Böhme« und Mähre« einmarschiert und die terroristischen tschechi- > scheu Banden werden entwaffnet, um die Grundlage für die s friedliche Entwicklung zu sichern. i

Der Führer hat weiter einen Befehl an die Soldaten > der Wehrmacht herausgegeben. Nach dem unerträglichen Terror, der sich in den letzten Tagen gezeigt hat. marschieren die Truppen als Träger des Willens der Neichsregierung ein. Jeder Widerstand wird gebrochen. Die Prager Regierung wird dem Einmarsch keinerlei Widerstand entgegensetzen und wird den Anordnungen der deutschen Truppen Folge leisten.

Preßburg, 14. März. Der slowakische Landtag, der ! Dienstagmorgen zu einer geheimen Sitzung zusammentrat, s hat die UnabhängigkeitserMrung des slowakischen Staates ! ausgerusen. !

Dr. Tiso, der am Montag beim Führer war, ist am Diens- ! tagmorgen in Preßburg eingetrosfen und hat eine neue Re- s gierung gebildet. . !

Von offizieller slowakischer Seite wird folgende Mini- ! st erliste bekanntgegeben: Präsident und Ministerpräsi- ^ dent: Tiso; Stellvertreter: Tuka; Landesverteidigung: Zat- ^ los; Schule: Sivak; Inneres: Sidor; Aeutzeres: Durcanski; ! Justiz: Fritz; Finazen: Pruzinski; Propagandachef: Mach. ^

SeWandWeitseMärMg einstMMig angeusmmev ^

Tiso über seine Berliner Reise ^

Preßburg, 14. März. Um 9 Uhr vormittags trat ein slowaki- ^ scher Mrnisterrat unter dem Vorsitz Sidors zusammen. Es nahmen daran ferner teil: Tiso, Mach und Durcanski. Der Mi­nisterrat formulierte eine Regierungserklärung Sidors, die dieser auch dem um 15.15 llhr eröfsnetcn Landtag verlas. Die Erklärung schloß mit der Demission der Regierung Sidor.

Anschließend ergriff Minister Tiso das Wort. Er schilderte seine Berliner Reise, die unter dem tiefen Eindruck von der Persönlichkeit des Führers gestanden habe. Die Abgeordnete,', die nach einer Pause wieder zusammentraten, verzichteten auf eine Aussprache und nahmen einstimmig die Erklärung Tisos, in der die Selbständigkeit der Slowakei ausgedrückt ist, an.

Nach einer kurzen Pause trat der Landtag um 12.20 Uhr zur Wahl des slowakischen Staatspräsidenten und zur Zusammen­stellung der Regierungsliste wieder zusammen.

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Ungarischer ELnnmrsch in die Karpalho-Akraine

Budapest, 14. März. Wie hier bekannt wird, haben im Verfolg der zahlreichen Zwischenfälle, die tschechische Soldaten au der karpatho-ukrainischen Grenze provozierte», nunmehr un­garische Truppe« die Grenze der Karpatho-Ukraine überschritten.

Crenzgefechte mit Maschinengewehrfeuer

Wie bekannt wird, haben am Dienstag in den frühen Mor­genstunden tschechischen Truppen bei Munkacs eine ungarische Zollstreife unter Maschinengewehrfeuer genommen, wobei es auf ungarischer Sett^ einen Schwerverletzten und verschiedene Leichtverletzte gab. Bei .mein weiteren Feuerüberfall wurde der Führer einer anderen ungarischen Zollstreife erschossen. Un­garische Truppen gingen daraufhin gegen die Grenze vor und

nahmen bei ihrem Vormarsch über die Grenze eine Anzahl tsche­chischer Soldaten gefangen

Aus Munkacs verschleppten tschechische Gendarmen im nächt­lichen Dunkel mehrere ungarische Staatsbürger.

Rach weiteren Meldungen wurde von einer tschechischen Grenz­wache am Dienstag früh ein Feuerübcrfall auf den ungarischen Grenzposten an der Chaussee bei Ungdaroc, in der Nähe von. llngvar, verübt. Der ungarische Grenzposten erwiderte das Feuere und es gelang ihm, die tschechischen Angreifer zurückzuschlagen. Ungarische Truppen 16 Kilometer nördlich von Munkacs

Nachdem in den Morgenstunden ungarische Truppen die tsche­chische Demarkationslinie unter heftigem Gewehrfeuer bei Mun­kacs überschritten haben und die karpatho-ukrainische Grenz­gemeinde Podhering besetzten, haben drei Bataillone ungarischer Infanterie den Vormarsch angetreten. Die Feuer- gefechte, die bereits zahlreiche Todesopfer und Verwundete for­derten, dauern zur Zeit noch an. Wie soeben aus Budapest be­kannt wird, sind die ungarischen Truppen auf ihrem Vormarsch 16 Kilometer nördlich von Munkacs vorgedrungen und haben das Städtchen Svalava besetzt.

In der Karpatho-Ukraine sind am Dienstag vormittag weitere tschechische Truppen eingetrosfen. Es finden fortgesetzt Verhaftungen durch die tschechische Gendarmerie statt. Das Sam­mellager von Raho ist derart überfüllt, daß es in den letzten Ta­gen erweitert werden mutzte. Mißhandlungen der Gefangenen sind an der Tagesordnung. Nach ungarischen Meldungen aus Russtnsko (Karpatho-Ukraine) läßt auch dort das tschechische Militär sich fortwährend Gewalttaten gegen die Bevölkerung zuschulden kommen. Ueber die Grenze kommen viele Flüchtlinge.

Ungarn vor der Mobilisation

Preßburg, 14. März. Die Mobilisierung in Ungarn kann jeden Augenblick erlassen werden. Vorbereitungen hierzu sind bereits getroffen. In Preßburg wird bekannt, daß ungarische Freischär­ler in der Südost-Slowakei in Rudnok (bei Metzensaifen) die Grenze überschritten und den strategisch wichtigen Berg KloptaM besetzt haben. Dieser Berg beherrscht das Göllnitz- und Wf Schmöllnitz-Tal der Anter-Zips und erschließt den freie» Zugang! nach Poprad,

tragen bezeichnenderweise keinerlei Erkennungszeichen auf Schul­terklappen und Kragen.

Rund um die im Waagtal gekegenen wichtigen slowakische» Rüstungsbetriebe sind tschechische Truppen, die sich seit Tagen in der Slowakei befinden, zufammeugezogen worden. Die slowa­kisch- Belegschaft hält die Werke besetzt und ist entschlossen, sie gegen die Preisgabe dieser für die Freiheit des slowakischen Volkes lebenswichtige» Merke bis zum letzten Mann z« vertei­digen.

Ans Spitälern und Krankenhäusern in Brünn ha­ben tschechische Eendarmen alle chirurgischen Jnstru- ui ente gewaltsam entfernt.

Tschechische Truppen marschieren gegen die Slowakei

Tanks und schwere Artillerie eingesetzt Schwere Schieße­reien zwischen Tschechen und Slowaken

Wien» 14. März. Am Dienstagmittag liegen weitere Nachrich­ten über den Vormarsch tschechischer Truppen gegen die Slowakei vor. Auf der Paßstraße, die von Sillei« durch die Kleine Tatra «ach dem Knotenpunkt Vrutay führt, sind starke tschechische Trup- pcnabteilungen mit Tanks und schwerer Artillerie auf dem Vor­marsch in östlicher Richtung.

Um 13.45 Uhr kam es Lei Dubna Skala zu schweren Schieße­reien zwischen tschechischer Infanterie und slowakischen Angehöri­gen der tschechischen Truppenabteilungen, die in Erkenntnis der bedrohlichen Lage ihrer Heimat sich gegen die Besetzung des wich­tigen Knotenpunktes durch die tschechischen Eindringlinge auf- bäumten. Es gelang einer aus Slowaken bestehenden Pionier­abteilung, die Brücke beiDubna Skala zu sprengen. Die gesamte Aufmarschbewegung der tschechischen Truppenteile ist an dieser Stelle stark gehemmt worden. Angüßen über die Verluste liegen bis zur Stunde noch nicht vor.

Ungarisches Ultimatum an Prag

Budapest, 14. März. DNV. erfährt von unterrichteter Sekte» daß im Zusammenhang mit dem Einmarsch ungarischer Truppen» ! teile in das karpatho-ukrainische Gebiet, der aus Grund der un­erträglichen Provokationen und der Ueberfiille durch tschechische» Militär auf ungarische Grenzwachen erfolgte^ eia Ultimatum «k die Prager Regierung überreicht wurde.

Ungarns Note an Prag

Sofortige Räumung der Karpatho-Ukraine gefordert

Budapest, 14. März. Aus politischen Kreisen wird über de« : Inhalt der Note der ungarischen Regierung an die Prager Re- s gierung noch bekannt: " !

Die ungarische Regierung hat aufgrund der ständig zunehmen- den Gewalttaten tschechischen Militärs gegen die ungarische» Volksangehörigen in der Karpatho-Ukraine protestiert. In der Note wird festgestellt, daß der Friede der ungarischen Bevöl- s kerung längs der Grenze zutiefst gefährdet sei. In der Note wird : gefordert:

1. Die sofortige Freilassung der in großer Zahl internierten - und gefangen gesetzten ungarischen Staats- und Volksangehöri- j gen in der Karpatho-Ukraine.

2. Die grausamen Mißhandlungen ungarischer Staatsangeho- - riger sofort zu unterbinden.

3. Dem ungarischen Grenzschutz die Erlaubnis zu geben, sich ,

sofort zu bewaffnen, um sich gegen die ständigen lleberfälle tfche- l chischer Banden schützen zu können. ^ ' >

4. Die tschechischen Truppen, die Urheber der Terrormaßnah- > men gegen die ungarischen Staats- und Volksangehörigen und gegen die ungarische Erenzbevölkerung, müssen sofort die Kar­patho-Ukraine räumen«

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Engeran, 14. März. Hier werden ans Böhmen» Mähre« ! und der Slowakei Einzelheiten über Mobilisiernngsmaßnahmen ! des tschechischen Militärs bekannt. Ans der sogenannten Strom- j leite, einem Höhcnzug bei Preßburg, der sich von der Stadt nach j Theben hinüberzieht, hat tschechisches Militär seit Montagabend s in fieberhafter Eile umfangreiche Abholzunge« vorgenommen, s die auf überstürzte Errichtung von Maschinengewehrnestern und Artilleriestellungen schließe« lassen. Von Prostnitz sind aus der Straße nordöstlich «ach Olmütz neuerdings starke Jnfantericab- teilungen, leichte Artillerie und Panzerwagen in Bewegung ge­setzt. Auf der Straße BrünnAusterlitzButfchowitz rollen seit s vielen Stunden motorisierte Truppentransporte. Die Truppen j

Prag zieht seine Truppen nicht zurück

Prag, 14. März. Die Informationsabteilung der tschechischen Armee in Prag teilt auf Anfrage dem DNV.-Berichterstatter mit, daß hinsichtlich der Truppenzurückziehung aus her Slowakei noch nichts angeordnet sei.

Staatspräsident Hacha in Berlin

Verlin, 14. März. Der tschechische Staatspräsident Dr. Emil Hacha, der in Begleitung des Außenministers Chvalkovsky und seines Kabinettschefs Dienstagabend IS Uhr vom Masaryk- Bahnhof in Prag nach Berlin abgereist ist, wird im Lanfe des Abends in Berlin eintreffen.

Prager Staatsgewalt in Auflösung

Die Ereignisse haben in Prag völlige Verwirrung hervörgeru» sen. Niemand weiß mehr, ob die Regierung noch im Amte ist. Gerüchte jagen durch die Stadt. Jede Stunde werden neue Parolen verbreitet. Hunderte von Menschen zogen zum Hradschin, dem Sitz der Regierung, ohne dort anderes in Erfahrung bringen zu können, als daß auch bei der höchsten Spitze des Staates ein völliges Durcheinander herrscht. Die starke Spannung, die seit dem tschechischen Staatsstreich in der Slowakei am Freitag keine Minute mehr nachgelassen hat, ist jetzt in einen völligen Zusammenbruch übergegangen. Die Parole der deutschen Verfolgungen wird aber in ganz Böhmen und Mähren von kommunistische» Elementen ver­breitet und führt zu immer neuen Zwischenfällen und Polkszu- sammenrottungen.

Die Welt zur in der Slowakei

London und Paris desinteressiert

London, 14. März. Die Reise Tisos nach Berlin und die Ein­berufung des slowakischen Landtages für Dienstag stehen im Mittelpunkt der Berichterstattung der Londoner Morgenpresse über die slowakische Krise. Die meisten Morgenblätter beschäfti­gen sich auch in Leitartikeln mit der slowakischen Krise, aus denen mit großer Deutlichkeit hervorgeht, daß die britische Re­gierung an der Slowakei desinteressiert ist und keinerlei Nei­gung hat, zu intervenieren.Daily Expreß" (Beaverbrook) er­klärte, es sei weder Pflicht der britischen Regierung, noch falle es unter ihre Verantwortlichkeit, die tschecho-slowakischen Län­der zu verteidigen. Es werde keine Scptember-Krisen-Atmosphnc. geben. Die Frage, ob Krieg oder nicht, sei in München erledigt worden. In dem Miniaturvölkerbund, den die Tschecho-Slowakei darstelle, hätte cs zu Unruhen unter den verschiedenen Volks­rassen kommen müssen. Die Auffassung, daß England nack Mün-