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mitgeteilt, daß wir nicht im geringsten daran denken, mit Rück- § ficht auf ihre empfindlichen Gemüter eine Wirtschaftspolitik zu Andern, die nach den Bedürfnissen des ganzen deutschen Volkes und vor allem seiner schaffenden Menschen ausgerichtet ist ^ Außerdem haben wir für das Verschwinden dieser Kaffeeschlangen aus dem deutschen Städtebild gesorgt. Anständige Menschen trin- , ken in Zeiten, in denen der Kaffee knapp ist — und das ist er ^ heute — eben einmal etwas weniger oder überhaupt keinen s Kaffee. Spießer und Kaffeetanten aber müssen warten, bis wie- ! der genügend Kaffee da ist.
Ausschluß der Men vou der Erfüllung der WehrMichi
Nach dem Wehrgesetz vom 21. Mai 1935 war die Regelung s für Juden bisher so, daß ein Jude nicht aktiven Wehrdienst leisten s konnte und daß die Dienstleistung von Juden im Kriege einer ! besonderen Regelung Vorbehalten bleiben sollte. Auf Grund § dieser Vorschriften sah die Verordnung über Musterung und Ans- ! Hebung vom 17. April 1937 vor, daß Juden im Frieden zur Er- ! süllung der aktiven Dienstpflicht oder Arbeitsdienstpflicht nicht ^ herangezogen und der Ersatzreserve II überwiesen werden. Jetzt ist durch eine gemeinsame Äenderungsverordnung des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht und des Neichsinnenminifters ! zur Verordnung über die Musterung und Aushebung vom ^ 17. April 1937 bestimmt worden, daß Juden überhaupt ! nicht mehr in die Reihen der Wehrpflichtigen : einzuordnen sind, also auch nicht mehr, wie bisher, der Er- s satzreserve II zugeterlt werden. Juden erhalten vielmehr von s nun an, wie das NDZ. meldet, bei der Musterung in jedem s Falle einen sogenannten Ausschließungsschein, womit sie von der ! Erfüllung der Wehrpflicht ausgeschlossen sind. Sie werden also ! ähnlich behandelt wie die wegen Wehrunwürdigkeit Ausgeschlos- s senen. Während aber bei den Wehrunwürdigen der Ausschluß auf die Dauer der Wehrunwürdigkeit beschränkt ist, ist er für Juden unbeschränkt.
Verschie-ene5
Chinas bester Koch
Ungeachtet aller kriegerischen Verwicklungen wird zur Zeit in China der größte Koch betrauert, den das Reich der Mitte jemals hervorgebracht hat. Dieser Koch mit Namen Huang Ching- Liu war gleichzeitig aber auch ein Mann von gewaltigem Reichtum, der seine Einladungen sehr spärlich ausgab. Jedenfalls war es für einen Chinesen die höchste Ehre, von Huang Ching- Liu eingeladen zu werden. Lange Jahre war er der Chefkoch der Kaiserin-Witwe. Dabei zeigte sich seine „Herrschaft" in der Weise, daß er die Stunden der Mahlzeit von sich aus sestsctzte und auch die Zusammensetzung der Gerichte so bestimmte, daß keine Einmischung möglich war. Sogar die Namen der Gäste - mußten ihm erst auf einer Liste vorgelegt werden. Wenn er die Teilnahme des einen oder des anderen Gastes nicht wünschte — dann wurde der betreffende East eben gestrichen. Nachdem der berühmte Koch schon vor einigen Jahren an einem Herzleiden erkrankte, wurde er durch die jüngsten kriegerischen Ereignisse so stark seelisch betroffen, daß er nun in Changking einem Herzschlag erlag.
Die vermanschte Substanz !
Oft haben große Männer schon in jungen Jahren ihre näbere ( Umgebung durch ungewöhnliche Leistungen in Staunen versetzt f und ihre Lehrer, selbst berühmte Gelehrte darunter, überflügelt, i So erzählt man von Karl Duisberg, dem vor einigen Jahren s dahingegangenen Chemiker und Jndustrieführer, er habe als j junger Student einmal mehrere Tage mit angesehen, wie sich sein s Hochschullehrer, ein bedeutender Gelehrter, vergeblich bemühte, j «ine bestimmte Substanz, sagen wir in eine andere Substanz 8 i überzuführen. Eines Abends dann, als der Meister wieder ent- , täuscht und verärgert fortgeganoen war, faßt der junge Student > den Plan, auch seinerseits einmal die begehrte Umsetzung zu ^ versuchen. Sie gelang — sei es durch besonderes Glück oder j Lurch einen genialen Einfall — auf Anhieb, und in seiner Freude verarbeitete nun Duisberg den ganzen Vorrat an Substanz K auf die neue Substanz ö Am nächsten Tag ging er dem Lehrer mit einer ganzen Schale voll Kristallen der neuen Verbindung entgegen. Der aber, statt sich zu freuen, polterte entsetzlich los: „Wie können Sie sich nur unterstehen und die ganze kostbare Substanz ^ vermanschen? Sind Sie denn des Teufels?" Und schimpfte dermaßen auf den armen Sünder ein. Laß dieser schließlich die Geduld verlor, die Kristallisierschale mit der Substanz 6 einfach umdrehte und ihren Inhalt auf den
Eine Heitere Geschichte um Liede und Zagd in und um München von Hans Wagner
Urbeberrechtsschutz durch Nerlagsanstalt Manz, Regensburg. 48. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„So, dös schreibens auf der Stell und bringen mirs zum Unterschreiben. Hernach schafsens den Brief gleich selber zum Herrn Doktor."
Die Eretl tippte, so schnell sie nur konnte, denn auf diesen Weg freute sie sich schon im Voraus. Vielleicht würde sie beim Karl ihren Walter treffen. Sie ließ sich auch unverzüglich die Unterschrift geben und eilte davon.
Wie aber seine Kontoristin zur Tür hinaus war, kam der Papa Huber doch recht ins Grübeln. Ja, das Hannerl war nun wirklich fort. In aller Früh mutzte sie davon sein. Und die Hedi war auch verschwunden, desgleichen das Wall"!, Schmuck und einige Kleidung. Aber wohin sollte das Hannerl gegangen sein? Bei der Hilde war sie bestimmt nicht, mit deren Eltern hatte er bereits am Telephon gesprochen.
„Klingeling!" tat es da neben ihm. Mutzte da schon wieder einer anrufen. Nicht einmal in seinen Gedanken konnte man ungestört bleiben.
„Alois Huber, Immobilien." redete er in die Muschel hinein.
„Herr Huber selber dort?"
„Selber. Aber wer is denn nächst dort und was wol- lens? I Hab net viel Zeit."
„Hier Justizrat Mayr VII. Herr Dr. Neubauer hat mir in seiner Kaufsache Vollmacht erteilt. Ich soll umgehend abschließen. Wann kann ich Sie erreichen? Mein Mandant scheint Eile
„Ich steh ganz zur Verfügung, Herr Justizrat. Vollmachten und Unterlagen san alle da. Soll ich zu Eahna kommen? Sie wollen vorbeikommen? Ja. wird mir a Ehr' sein, Herr
Ragolder Tagblatt „Der SeseLsch«st«r-
Boden fallen ließ. Wie er sich dann zur Tür wandte, sah er den Lehrer am Boden hocken und mit einem Lössel die tagelang ersehnten Kristalle zusammenzulöffcln. — Am nächsten Tag hgjte sich der beiderseitige Aerger gelegt, der Lehrer sah sein Unrecht ein und erkannte die außerordentliche Leistung, die der junge Student vollbracht hatte, rückhaltlos an. „Ich habe Sie zu un- reckit beschimpft", sagte er, „Sie haben tatsächlich die Lösung gesunden, und nun sagen Sie mir bloß, wie haben Sie das eigentlich gemacht?"
In drei Wochen eine Million verschleudert
Wie man ein Vermögen in drei Wochen verschleudern kann, dafür bietet eine Geschichte, die sich jetzt in Algerien ereignete ein plastisches Beispiel. Eine junge polnische Arbeiterin hatte in Algier das Große Los gewönnet:. Eineinhalb Millionen Franc wurden ihr ausbezahlt. Das war eine Summe, die ihr geradezu märchenhaft vorkam. In ihrem Glück prahlte sie laut, sie würde niemals wieder rhre Hände rühren, um ihr Brot selbst zu verdienen. So begann ein Leben wie das einer Königin. Mit ihrem Reichtum fand sie bald emen „Freund", der nicht abgeneigt war, das Vermögen mir ihr durchzubringen. Es war ein hübscher junger Mann, der es reizend fand, daß ahm seine Geliebte ein Geschenk von 300 099 Franc machte. Jetzt hatte sie noch 1,? Millionen. Zum glücklichen Leben gehört natürlich ein schnittiges Auto. Sie kauften situ eins. Es blieben ja immer noch 1,1 Millionen. Dann fuhien sie vierzehn Tage durch die schönsten Gegenden des Mittelmecrs. Als sie merkten, daß auf den Landstraßen selbst in dem prächtigsten Auto auf die Dauer das Glück nicht zu finden ist, beschlossen sie, ein Haus zu kaufen. Da besaßen sie noch 300 000 Franc. Diese Summe hatte es ihrem Freund so sehr angetan, daß er sie bat, ihm das Geld zu schenken. Da wurde sie vorsichtig. Er bat noch inständiger. Sie verweigerte ihm das Geschenk. Er drohte ihr, sie niederzustechsn. In höchster Not rettete sich das Mädchen auf das Polizeibüro rrnd bat, ihr im Gefängnis einen Unterschlupf zu geben, weil sie sich vor ihrem Freund fürchtete. Der Freund ist inzwischen mit dem neuen Auto geflüchtet.
Das Geschenk der Grenadiere
Anekdote von H. W Vürkmayer
Um das Jahr 1800 war Maximilian, Herr zu Rappoltstein, Kommandeur des Regiments d'Alsace in Stratzburg. Die Grenadiere des Regiments verehrten ihren Kommandeur, was vielleicht am besten in dem Beiwort „unser dicker Max" zum Ausdruck kam, womit sie den körperlich ziemlich wuchtig geratenen Rappoltsteiner bedachten
Eines Tages gab cs große Aufregung in der Kaserne. Der Weibel verkündete: „Unser hochverehrter Kommandant ist heute von seiner Gemahlin mit einem strammen Junge« beschenkt worden!"
Das gab viel Jubel und Freude. Aber auch Sorge. Denn die Grenadiere waren sich allsogleich einig, daß für den Täufling ein honoriges Geschenk beschafft werden mutzte. Doch was sollte es sein?
Ein silberner Becher, eine gestickte Fahne, ein fein ziselierter Löffel? Nein, nein — nichts von dem! Etwas Besonderes mutzte es sein, der kleine Nappoltsteiner sollte etwas Einmaliges, etwas noch nie Dagewesenes erhalten.
Hin und her flogen die Vorschläge bei der Versammlung
in der Regimentskantine-aber ohne Erfolg. Vis
schließlich der Weibel Ruhe gebot.
„Ich hab's!" rief er mit froher Miene. „Wir wollen dem Täufling ein Taufkissen schenken!"
Der Vorschlag fand wenig Gegenliebe. „Ein Taufkissen — das ist doch nichts Besonderes!"
Doch der Weibel zwinkerte lustig mit den Augen. „Ja, ein Taufkissen ist nichts Besonderes, und wäre es auch aus der feinsten Jtalienerseide gefertigt. Damit habt ihr schon recht! Aber mir werden es durch die Füllung zu etwas Besonderem machen. Mit dem Vesten, was wir zu vergeben haben, mit unserem Stolz, werden wir das Kissen füllen, mit den Haaren unserer — Bärte!"
Gab das ein Jammern nach diesem Vorschlag! „Was? Unsere Bärte? Nein, Weibel, das kann nicht dein Ernst sein! Was würden unsere Frauen dazu sagen? Verspotten würden sie uns, auslachen. Weibel, denk dir etwas anderes aus!" So gingen die Reden.
Justizrat. Um elsi sagens. Jawohl, is mir recht, i werd Sie erwarten. Habe die Ehre, Herr Justizrat!"
Erleichtert hängte er an. „So, dö Sachen Neubauer könnt i heut zu End bringen. Ja, dö geht jetzt wirklich zu End. Dö Sach mit'm Doktor Neubauer. Und so schön wärs g'wesen... Aber wann i nur's Fräulein net wegg'schickt hätt. I biet eahm an Nachlaß, und derweil pressierts eahm selber. Kreuzbirnbaum! Hätt i nur grad mit dem Brief! g'wartet! Und wo's nur so lang bleibt? Is scho a Bummelei, a rechte, daß's no net wieda da is. Aber der werd i's sagen!"
Daß die Grell zur gleichen Zeit in einem bequemen Klubsessel saß und eine Zigarette rauchte, während neben ihr der Dr. Neubauer, der echte Neubauer, ins Telephon sprach, konnte er nicht ahnen.
„Herr Justizrat," sagte der Dr. Neubauer gerade, „ich Hab heut mit Ihnen ausgemacht, daß Sie den Vertrag ab- schlietzen sollen auch für den Fall, daß Sie einen Preisnachlaß nicht erwirken können. Mittlerweile hat mir aber der Herr Huber geschrieben. Sein Auftraggeber ist mit einer Senkung um 20 000 Mark einverstanden. Da schließen Sie bitte zu dem neuen, also dem niedrigeren Preis ab. Und wenn der Herr Huber recht jammern sollte, dann bewilligen Sie ihm von mir aus ein Sonderhonorar in Höhe der ihm entgangenen Provision für die abgesetzten 20 000 Mark, die nehm ich zu meinen Kosten, damit die Sache endlich befriedigend zu Ende geht. Um elf wollen Sie bei ihm sein. Dann geben Sie mir hernach gleich Nachricht über die Verhandlung, wenn ich bitten darf..."
Auch beim Herrn Huber blieb der Fernsprecher in Tätigkeit. Aufs neue klingelte es.
„Hier is Alois Huber, Immobilien. Wer will mich denn dann schon wieda sprechen?"
„Der Herr Huber selber, gelt? Wollt mich nur erkundigen, wia's Eahna heut geht, Herr Huber, i Hab gestern dös Vergnügen g'habt, Sie heimz'bringen. Erinnerns Eahna noch? Da wollt i mich halt nach Eahnern Befinden erkundigen."
_ Dienstag, den 11. März 1839
„Sprecht nicht von auslachen", nahm der Weibel wieder das Wort. „Im Gegenteil, wir geben damit ein Beispiel soldatischen Zusammenhaltens, ein Beispiel des Gemeinschaftssinns, von dem man noch lange mit Bewunderung
sprechen wird. Und dann-ein Bart wächst wieder nach.
sagt das nur auch euren lamentierenden Frauensleuten."
Diesen Auslegungen war wenig entgegenzusetzen, und es dauerte nicht lange, da hatte der Weibel die Zustimmung aller.
Das Kissen wurde angefertigt und dem „Dicken Max" feierlich überreicht. Allerdings — von dem merkwürdigen Inhalt bekam er noch keine Kenntnis. Wohl aber wunderte sich Maximilian stark über das geringe Gewicht der Gabe und während er das Kisten auf den Händen wog, sinnierte er: „Womit mag es gefüllt sein? Welches Tier mag solch' feine Daunen liefern? Ah — wie weich wird mein Junge darauf gebettet sein, er wird daraus liegen wie auf Luft. Möge er immer in seinem Leben ein so weiches Lager finden."
Am Tage nach der Taufe kam dann das Geheimnis heraus. Maximilian ließ das Regiment antreten und wunderte sich nicht wenig, als ihm aus den festgezogenen Kinnriemen seiner Grenadiere lauter bartlose Gesichter entgegenblickten.
Der Weibel gab dann Aufklärung. Maximilian war aufs tiefste gerührt, und als er die Reihen abschritt, konnte er sich nicht des Gedankens erwehren: es sind alles Kinder, meine Kinder!
Wirtschaft
nsg. Weitere Zunahme der Buttererzeugung. 2u der letzte« Woche haben die Milchlieferungen an die württembergischen Molkereien insgesamt nur noch eine ganz unbedeutende Zunahme um rund 0,5 v. H. gegenüber der Vorwoche ergeben. Der Trinkmilchabsatz hat nach dem etwas höheren Verbrauch über die Fasnet wieder etwas nachgelassen. Von den Molkereien wurde gegenüber der Vorwoche rund 2 v. H. Butter mehr hergestellt. Die Butterversorgung der Verbraucher wickelte sich im bisherigen Rahmen ab. Der Reichsnährstand hat neuerdings das Bearbeiten der Butter in den Verteilerbetrieben, ausgenommen in einzelnen begründeten Fällen, untersagt. Damit ist Gewähr geleistet, daß der Verbraucher seine Butter in der gleichen Beschaffenheit erhält, wie sie von den Molkereien abgegeben wird. Es wurde ferner bestimmt, daß Butter mit zu hohem Wassergehalt der Reichsstelle für Milcherzeugniste. Oele und Fette zu Schmelz- zweckeu angedient werden muß.
Zehnter Freiburger Welnmarkt
Ein auffallendes Merkmal des diesjährigen Freiburger Weinmarktes war, daß in der Hauptsache Flaschenweine und nur noch wenige Faßweine zur Ausstellung gelangten. Wie vorauszusehen war, wurde das Geschäft zu Beginn des Marktes recht lebhaft und die noch vorhandenen geringen Mengen fanden rasch Abneh- mer.
Der Kaiser st uhl war mit rund 10 000 Flaschen und 3 Hektoliter 1938er Wein zum Preise von 1.10 bis 1.60 RM. pro Literflasche bzw. 80 RM. pro Hektoliter vertreten. Ein Posten verbesserter Elbling der Winzergenossenschaft Eichstetten wurde zu 75 NM. angeboten. Ferner hatte dieses Weinbaugebiet 19 504 Flaschen 1937er zu 1.25 RM. bis 3.50 RM. und 3900 Flaschen 1936er zu 1.65—3.30 RM. je nach Lage und Güte am Markt.
Das Markgräflerland und der Breisgau boten 11000 Fla chen'und 33 Hektoliter 1938er Jahrgang zu 1—1.60 NM. pro Literflasche bzw. 80—100 RM. pro Hektoliter. 2200 Flaschen und 16 Hektoliter 1937er zu 1.10—2 RM. pro Literfla- Iche bzw. 90—100 RM. pro Hektoliter und 400 Flaschen und 5 Hektoliter 1936er zu 1.10—1.20 RM. pro Literflasche bzw. 90 NM. pro Hektoliter an. ^ ,
Aus der Ortenau war die Frhl. von Neveu'sche Eutsver- waltung Durbach mit 15,5 Hektoliter 1938er zu 130—140 RM. pro Hektoliter, und 12,5 Hektoliter vom Jahrgang 1936 zu 125 NM. pro Hektoliter vertreten.
Daneben standen sowohl vom Kaiserstuhl wie auch vom Markgräflerland und vom Vreisgau noch kleine Posten Weine früherer Jahrgänge zum Verkauf. Von de« Spitzengewächsen seienein 1936er Blankenhornsberger Ruländer Beerenauslese des Versuchs- und Lehrgutes für Weinbau der Landesbauernschaft Baden zum Preise von 6 RM. pro Liter, ein 1937er Traminer der gleichen Produzenten zum Preise von 5 RM. pro Liter, ein 1930er Jhringer Winklerberg Riesling feinste Auslese von Josef Stigler-Freiburg zum Preise von 12 RM. pro Liter und Neu- weierer Riesling aus dem Jahre 1917 zum Preise von 14 RM. erwähnt. Allerdings handelt es sich hier um kleinste Wengen von 20—25 Flaschen.
„Dös is aber zu liebenswürdig von Eahna, i dank schön, i fühl mich wieda wohl, bloß der Aerger, Wissens, da..."
„Richtig, Sie Ham mir ja von Eahnerner Tochter erzählt. Js's denn fort? Was Sie net sagen? Fort is? Und Sie wissen net, wo's hin is? Dös tät i schon aa gern wissen."
„Dös is schon zu freundlich von Eahna, daß Sie so a Teilnahme zeigen für an unglücklichen Vätern. Dös is scho direkt vornehm, daß Sie so an mich denken. Derfat i denn nachat so frei sein und fragen, wer der edle Herr Helfer über- haupts is..."
„Fragen dürfens schon, bloß woatz i net, ob Sie sich freun, wann i meinen Namen sag..."
„Sagens ihn mir nur, i bin Eahna ja so dankbar für Eahnerne hochherzige Anteilnahme."
„Das freut mich, wissen Sie, ich bin nämlich... na, wer denkens denn, daß i bin? Dös werdns net Verraten!"
„Sagens'as nur, wann mir wirklich amal z'samm'g'raten sein sollten, i kunnt mi aber wirklich net erinnern, da soll dös vergessen sein. Redens halt..."
„Dös war a Wort, Herr Huber. Jetzt lusens aber, wer i bin..."
„Ja, wer san's denn?"
„Also, i bin der Jager von Eschenkirchen!"
„Wer san Sie??"
Es meldete sich aber kein Teilnehmer mehr. Der Huber mutzte seststellen, daß der Jäger das Gespräch abgebrochen hatte. „Da woatz i scho gar nimmer, was i denken soll," seufzte der geplagte Makler, „is dös heut a Tag!"
Aber Herr Huber durfte sich nicht seinen düsteren Gedanken hingeben, jeden Augenblick konnte ja der Herr Justizrat kommen. Das Fräulein Hintermeyr hatte auch geruht, inzwischen zurückzukommen.
„So, sans wirklich schon da?" begrüßte er sie knurrig, „i Hab g'moant. Sie täten erst am Nachmittag wieda kommen."
(Fortsetzung folgt.).