4. Seite — Nr. 55
Nagold»r Tagblatt „Der G-lellschaster-
Montag. de« 8. März igW
iürusmberg
Stuttgart, 4. März. Auf einer Arbeitstagung der Eauprspa- gaudaleitimg Württemberg am Freitagabend im Stadtgarten, führte Gaupropagandaleiter Mauer einleitend u. a. aus: Die Partei wir- dafür sorgen, daß alle Kreise, Organisationen usw. eingesetzt werden im Kampfe gegen das brennendste Problem unseres Landvolkes, die Landflucht. Der deutsche Bauer war einer der ersten, der in der Kampfzeit die nationalsozialistisch« Idee begriffen hat. Nicht nur auf dem Lande, sondern gerade in der Stadt muß das deutsche Bauerntum wieder so gewürdigt werden, wie es der Bauer verdient. Die Unterbewertung der Landarbeit muß verschwinden. Es ist nötig, daß im Bauerntum selbst das Gefühl des Stolzes auf seine Arbeit geweckt wird. Kein Volksgenosse darf vergessen, daß es in den letzten sechs Jachrou der Bauer war, der durch selne vermehrte Leistung die Ernährung des deutschen Volkes aus eigener Schotte ermöglichte. Wen» wir einmal keinen bodenständigen deutschen Knecht und lerne deutsche Magd mehr haben, dann werden wir auch einmal keinen deutschen Bauern und keine Bäuerin mehr haben. Schon im Dorfs mutz begonnen werden, diesen Frage« gegen- überzutreton, um zu erkennen, wo die Fehler liegen. Zweifellos kann dieses Problem nicht von heute auf morgen gelöst werden, aber es muß in Angriff genommen werden, weil die Sicherung der Nahrung für das deutsche Volk genau so wichtig ist wie die Schaffung unserer Wehrfreiheit. Partei und Neichsnährstand werden in engster Zusammenarbeit »lies tun, um hier in jeder Weise fördernd zu wirken.
Landesbauernführer Arnold gab in einer kurzen Ansprache einen Einblick in verschiedene, gerade Württembergs Landwirtschaft berührende Fragen. Der Bauer habe jedes Jahr seine Produktion gesteigert, und doch seien wir noch lange nicht am Ende der Möglichkeiten zu einer Erzeugungssteigermrg ««gelangt. Wenn dem Landvolk die nötigen Arbeitskräfte zur Verfügung ständen, so könnte es noch außerordentlich viel mehr aus dem deutschen Boden herausholen. Man wolle nicht einen Konjunkturbauern, sondern den Bauern, der auf seinem Eruud und Boden am richtigen Platze ist. Leider stehe es in vielen Betrieben bereits sehr schlimm, da selbst für die notwendigsten Arbeiten keine Leute mehr zur Verfügung stünden. Die bedenklichste Erscheinung vielleicht aber sei, daß heute viele Jungbauern keine Möglichkeit zum Heiraten mehr hätten, weil viele Bauernmädchen nicht mehr auf dem Lande bleiben wollten. Dann wies der Stabsleiter des agrarpolitische» Apparats der Reichsleitnng der NSDAP., Motz, in zweistündiger Rede nach, daß alles, was heute über die Nöte und Sorgen des deutschen Landvolks gesprochen und geschrieben wird, nicht nur das Landvolk, sonder» mindestens im gleichen Maße auch die städtische Bevölkerung angeht. Die gcmze Einstellung vieler Volksgenossen zur Agrarpolitik bedürfe noch einer grundlegenden Wandlung. Der Gesichtspunkt vom Kochtopf des Einzelnen habe in den Hintergrund zu treten gegenüber der Frage nach dem Kochtopf des ganzen Volkes, den» zwischen der Ernährungsfreiheit und der politischen Handlungsfreiheit des deutschen Volkes bestehe kein Unterschied. Der Redner zeigte dann die Ursachen für die Landflucht und die Unterbewertung der Landarbeit aus, die ihre Wurzeln noch weit in der liberalistischen Zeit habe«.
Stuttgart. 5. März. (F ln ch t a u s d e m L e b en.) Frertag nachmittag entleibte sich in der Reinsburgstraße ru Stuttgart ein 36 Jahre alter Mann durch Einatmen von Lenchgas und im Waldteil Vebenhäuser in Stuttgart- Feuerbach ein 45 Lchre alter Mann durch Erhängen.
Tübingen, L. Mräz. (Ehrung des Oberbürqer- ^5Esters.) Aus Anlatz seines 65. Geburtstages gingen b« Oberbürgermeister Scheel unzählige Glückwunschschreiben, unter ihnen solche von SA.-Obergruppenführer Ludin, Kreisleiter Rauschnabel. Bereichsführer Südwest des Reichs- studentenführers, Dr. Sandberger. Oberst Schmidt als Standortältesckm, Oberbürgermeister Dr. Strölin-Stutt- gavt und dem Rektdr der Universität ein.
Neckartenzlingen, Kr. Nürtingen, 4. Würz. (K-i u d stürzt aus dem Fenster.) Das vierjährige SoArcheu des Landwirts Daniel Mayer spielte am Fenster und fiel plötzlich hinaus, da niemand in der Nähe war und Obacht gegeben hatte. Das Kind erlitt so schwere Kopfverletzungen, datz es in das Kreiskrankenhans Reutlingen eingekefert werden mußte.
Ulm» 4. März. (In den Reichstag berufen.) Als Nachfolger für den verstorbenen-GA.-Oberfüh»er Ltz-Stutt- gart wurde der Führer der SA.-Vrigade 56, Brigadesrihrer Hagenmeyer, in den Reichstag berufen. Damit stellt die alte nationalsozialistische Hochburg lllm insgesamt drei Reichstagsabgeordnete, nämlich außer Brigade sichrer Hagenmeyer Kreisleiter Gauinspekteur Maier und U-Brigadefichrer Po- lizeidirektor Dreher. Hagenmeyer stammt aus dem Kreis Münsingen und steht im 47. Lebensjahr. Bier Jahre stand er im Feld und kehrte als Leutnant d. R. zurück. 1919 trat er in den Deutsch-Völkischen Schutz- und Trutzbund und im August 1920 in die nationalsozialistische Bewegung sin. 1927 erfolgte sein Wiedereintritt rn die NSDAP, mit der Mitgliedsnummer 70182. Der SA. gehört Vriqadeführer Hagenmeyer seit 1929 an.
Ludwigsburg. 4. März. (Dachka mm er eiub r e- ch e r.) In der Nähe der Solitude-Brücke wurden am Donnerstagnachmittag drei Dachkammereinbrüche verübt, bei ! denen es dem Täter gelang, Hausgehilfinnen um Geldbe- ! träae von 160. 9 und 3 RM. ru schädigen. !
Kau, Kr. Friedrichshasen, 5 März. (Dem Gatten ! im Tode gefolgt.) Am letzten Sonntag schloß nach ! kurzer Krankheit der Maurermeister Joseph Allgaier im i Alter von 62 Jahren die Augen für immer. Am Mittwoch, als Allgaier noch auf der Totenbahre lag, rief der Tod ' auch seine 52jährige Lebensgefährtin ab.
Zugurifall auf hem Bahnhof Friedrichshofen l
Friedrichshasen, 5. März. Am Samstag nachmittag 17Z0 Rhr j stieß auf Bahnhof Friedrichshofen eine sog. Leerausrüstung beim l Ansetzen an Ren' Schluß des besetzten Personenzuges 3653 Friedrichshafen—Lindau mit dem Zug so heftig zusammen, daß zwölf Reisende und der Lokomotivführer des Zu- ! ges leichtverletzt wurden. Ein Reisender wurde zur nähe- ren Feststellung seiner Verletzung ins Krankenhaus Friedrichs- i Hasen verbracht. Die übrigen Verletzten konnten ihre Reise > sortsetzen. !
Friedrichshafen, 5. März. (Autounglück.) Um Samstag nachmitürg kurz vor 18 Uhr wurde aus dem sch'ienen- gleichen beft^sankte« Bahnübergang der Reichsstraße 31 zwischen Manzell und Fischbach das Personenauto der Aery- stin Dr. med. H. Piutti aus Auggen (Breisgau) vorn krm zwischen Radolfzell und Friedrichshasen verkehrenden Per- schnenzug 3655 erfaßt und zertrümmert. Die Fahrerin erlitt tödliche Verletzungen. In dem Zuge kam niemand zu Schaden. Die Untersuchung über die Schuldfrage ist eingeleitet.' Der Schrankenwärter wurde in Haft genommen.
Ravensburg, 5. März. (Ein Unverbesserlicher.) Einem sehr häufig vorbestraften Einbrecher gelang es, durch das Verschlucken eines Löffels das Gefängnis mit dem Krankenhaus zu vertauschen und aus diesem zu entfliehen. Dann machte er die Gegend vom Bodensee bis Schwenningen unsicher. Auf seinen Beutezügen fielen ihm allein über 1000 RM. an V-? ?d in die Hände. Das Schöffengericht Ravensburg schickte oen Unverbesserlichen auf drei Jahre ins Gefängnis.
Neustadt, Kr. Waiblingen, 5. März. (Kindvom Zu g erfaßt.) Am Samstag nachmittag ist auf dem Bahnhof Neustadt bei dem Ausfahrtsignal Richtung Schpraikheim ein 4 Jahre alter Knoche, der über die Gleise lief, vo« dem Personenzug 2003 Waiblingen—Hall-Hessental erfaßt und aus die Seite geschleudert worden. Das Hjmd erlag seinen Verletzungen auf dem Transport ins Krankenhaus Waib-< lingen. Das Reichsbahnpersonal trifft kein Verschulden an dem Unfall.
Heilbvonn a. R., 5. Marz. (R au gi er arbei t er verunglückt.) In der Nacht zum Sonntag ist auf dem Raugierbahnhof Heilbronn ein Rangierarbeiter im Dienst tödlich verunglückt. Es handelt sich um den ledigen Willy Pren- ninger aus Horkheim.
Haiterbach 1. — Kultur- und Sportgemeinde Hochdors 1. 6:8
Jugendmannschaften 0:3
Gestorbene: Marie Broß geb. Schwarz. 72 I.. Egenhausen Marie Schäfer geb. Supper. 76 I., Herrenberg / Friedrich Marquardt, Küfermeister, 73 I.. Eültstein / Melchior Hingel, Gipsermeister. 75 I.. Calw / Joh. Georg Lutz. 74 Jahre. Oberkollwangen / Robert Borger, Kaufmann, 64 I.. Weilderstadt / Jak. Kern. 75 I., Li ebelsberg / Christine Steimle. geb. Fenchel, 74 I.. Altburg Barbara Gell. 60 I., Eutingen Kr. Horb / Friedrich Mutschler. Wegwart a. D.. 71 I., Kniebis / Johannes Wolf, 51 I., Dietersweiler / Johs. Frey. Straßenwart. SO I.. Erzgrube.
Druck und Verlag des „Gesellschafters": E. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser: Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang : Anzeigenleiter: Karl Zaiser; sämtliche in Nagold.
DA. II. 38: über 2878.
Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
Unsere heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.
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Handelsregister
Amtsgericht Nagold
Für die Angaben in () keine Gewähr Nagold, den 4. März 1939.
Veränderungen:
^ 7: Christian Schwarz, Nagold (Mauufakturwarenge- geschäft). In das Geschäft sind Eugen Schwarz, Kaufmann, Otto Schwarz, Kaufmann, und Gertrud Schwarz, sämtliche in Nagold, als persönlich hastende Gesellschafter eingetreten. Kommanditgesellschaft seit l. Januar 1939. 3 Kommanditisten. 258
Erloschen;
iV 40: Karl Friedrich Schöttle, gemischtes Warengeschäft in Ebhansen. Die Firma ist erloschen.
Ebershardt, 4. März 1939
Trauer-Anzeige
Unsere liebe Tante
Christine Bohnel
tst heute früh nn Krankenhaus in Nagold von ihrem schweren Leiden erlöst worden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
3. Meiste. Ebhaufeu.
Beerdigung in Ebershardt Dienstag, 7. März, nachm. 14 Uhr.
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kur ckis vielen Levveise berrlicber Teilnabme beim HeimAunA meiv68 lieben Ostten, unseressguten Vaters, Oroövsters, Lruckers unck Onkels
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sowie für üie trostieicben XVoite ckes Herrn Pfarrers, cken erbebencken OesunZ ckes Oesunx-vereins, kür ckie blucbruke unck Xruiwspencken ckes XrieZervereins, Oessn^vereins unck cker ktüller-lnnunA, ckie vielen Xrnrm- unck Liumen- spencken unck kür ckie rmkireicbe LeZIeitunA ckunken berückst
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Freiw. 20
Feuerwehr
Nagold
Heute abend 19 Uhr
Hebung für alle Löfchziige.
Kaupp, Hauptbrandmeister. !
Fleißiges, kinderliebes I
Mädchen
für Küche und Haushalt zur I Aushilfe gesucht. 493 Zu erfragen bei der Geschäfts- ; stelle des „Gesellschafters".
Landwirtschaftlicher
Lehrling
kann eintreten bei 48S
Julius Rauf. Nagold.
IM. Bei demselben ist Gelegenheit geboten, den Obstbau zu , erlernen.
Mit viel mehr Freude
diktiert Herr Müller jetzt feine Post, seitdem die Briefe auf die neuen, schönen Briefbogen geschrieben werden. Natürlich ! es tst auch so: Briefe machen erst dann den besten Eindruck, wenn der Briefbogen durch den sauberen Firmenaufdruck schön wirkr. Legen Sie daher stets Wert aus gute und sauber gedruckte Ge- schäftsdrucksachen. Preiswert und gut druckt dte
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Nagold Fernruf 42 g.