2. Seite Nr. 53

Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter*

Freitag, den 3. Mär, 1839

Vorbildung zur Beamtenlaufbahn

Einstellungs- und Ausbildungsgruudsätze geregelt Berlin, 2. März. Aufgrund des Paragraph 164 des Deutschen Beamtengesetzes vom 26. Januar 1937 hat die Reichsregierung «nn 28. Februar 1939 die Verordnung über die Vorbildung und Laufbahnen der deutschen Beamten im Reichsgesetzblatt Teil 1 Nr. 38 vom 2. März 1939 erlassen. Die Verordnung regelt die Einftelluugs- und Ausbildungsgrundsätze einheitlich für alle Laufbahnen der deutschen Beamten, die (in teilweiser Abände­rung der bisherigen Benennungen) die Beamten des einfachen, des mittleren, des gehobenen und des höheren Dienstes umfas­sen. Der Neuregelung des Schulwesens Rechnung tragend, be­stimmt die Verordnung das Matz der schulischen Vor- und Fach­bildung, das von den Anwärtern für die vier Laufbahn­gruppen gefordert werden darf, und beseitigt damit die über­schätzten Forderungen eines ungesunden Berechtigungswesens, wie es sich besonders in der Systemzeit herausgebildet hatte. Zu­gleich wird die Zersplitterung des bisherigen Laufbahnrechtes in den einzelnen Landern, Gemeinden, Eemeindeverbänden und in den übrigen Körperschaften des öffentlichen Rechtes beseitigt. Während z. B. bisher zum Eintritt in die L a u f b ah n d e s g e- hobeuen Dienstes vielfach das Abitur gefordert wurde, genügt nunmehr das Abschlußzeugnis einer anerkannten voll ausgestalteten Mittelschule oder einer als voll ausgestaltet an­erkannten Volksschule. Ausdrücklich wird hervorgehoben, daß kein Bewerber vor anderen allein deshalb bevorzugt werden darf, weil er ein« höhere Schul- oder Fachbildung genoffen hat, die für die die betreffende Stelle nicht verlangt wird. So stellt die Verordnug ein neues wichtiges Mittel dar zur Schaffung eines geschloffenen, nach einheitlichen Grundsätzen vor- und aus- gebildeten Beamtenkörpers, wie er für Eroßdeutschland erfor­derlich P.

ZmSckerstatlung vsn oach Prag gebrachten Gegenständen

Berlin, 2. März. In der in den letzten Tagen im Reichsmini­sterium des Innern abgehaltenen Tagung der deutsch-tschecho-slo- wakischen Sonderkommiffiou wurde u. a. die Rückgabe des über­wiegenden Teiles der seinerzeit aus dem Staatsbad St. Joa­chimsthal abtransportierten Radium-Präparate, der ärztlicheu- und Laboratoriums-Instrumente sowie der nach Prag geschaff­ten Einrichtungsgegenstände, Teppiche und Bilder der staatli­chen Hotels (Mirakel- und Palasthotel), sodaß der Wiederauf­nahme des Vadebetriebes in dem nunmehr dem Reich gehören­den Bad nichts mehr im Wege steht. Wegen Rückgabe des rest­lichen Teiles des Radiums soll in kürzester Zeit Regelung er­folgen.

Weiterhin wurde die sofortige Rückgabe der zum Teil außer­ordentlich wertvollen abtransportierten Kunstschätze des Landes­museums Troppau vereinbart sowie die Rückerstattung der Ge­räte und des Inventars der im Sudetenlande befindlichen Eich­ämter. Erwähnenswert ist noch die beschlossene Rückführung der aus dem abgetretenen Gebiet nach dem Innern der Tschecho­slowakei abtransportierten Straßenbaumaschinen mit sonsti­gen Geräten.

Reue Dombenailentale in London

Der Union-Kanal schwer beschädigt

London, 2. März. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch kam es aufs neue zu einem geheimnisvollen Bomben­anschlag. Gegen 3 llhr morgens wurden die Bewohner im Norden Londons durch eine heftige Detonation aus dem Schlaf gerissen, da durch die. Explosion einer Bombe der so­genannte Union-Kanal, eine Wasserüberführung, schwer beschä­digt wurde. Wie durch ein Wunder blieb jedoch der letzte Stahl­mantel der Ueberführung unversehrt, so daß es zu keiner Ueber- schwemmung kam, die gerade in den dicht bevölkerten Nord­bezirken Londons zu den schlimmsten Folgen hätte führen kön­ne». Ein Teil des Steinunterbaues der lleberführung wurde jedoch schwer beschädigt und die darunter führende Straße durch die Steinmassen versperrt. Größere Polizeiaufgebote haben die Anfallstelle abgesperrt. Bisher ist es trotz der Nachforschungen noch nicht gelungen, dem Täter aus die Spur.zu kommen.

England im Rüstirngssisber

Haushaltsvoranschlag für das britische Landheer

London, 2. März. Der Haushaltsvoranschlag für 1939 für die britische Armee fleht Ausgaben in Höhe von 161,1 Millionen Pfund Sterling vor. Das sind 46,7 Millionen Pfund Sterling mehr als im Jahre 1938.

Zu den Haushaltsvoranschlägen für das britische Land­heer Stellung nehmend, schreibt dieTimes": Zum erstenmal in einer Generation gebe England für das Landheer mehrausalsfürdieFlotte. Darin liege eine Art von Warnung für diejenigen, die auf Einführung der Wehrpflicht drängten oezw. auf die Schaffung eines großen Heeres für eine mögliche Intervention auf dem Festlande. Gleichzeitig könne man aber feststellen, daß die Summen des Haushaltes gewrffe, auch im Auslande gehegte Ansichten, wie klein das britische Landheer sei, zerstören müßten. England habe jetzt annähernd 699 099 ausgebildete Truppen im ständigen Heer oder in den Hilfsdiensten. Dazu kämen die kolonialen Truppen, die Inder und die verschiedenen anderen Erngeborenen-Streitkräfte. Dar­über hinaus habe England eine Reserve in den ausgebildeten Männern der sogenannten Territorial-Armee sowie der ehemali­ge» Kriegsteilnehmer. Für ein Land, das die stärkste Flotte der Welt habe und eine der stärksten Luftwaffen, sei das keine »leine Anstrengung und auch kein geringes Abschreckungsmittel iv« einem Angriff.

Aulofallenräuber Gose hingerichlet

yerlin, 2. März. Die Justizpreffestelle Berlin teilt mit: Am Donnersrag ist der 1929 geborene Arthur Gose hingerrchtet jvorden, der am 27. Februar 1939 vom Sondergericht in Berlin wegen Stellen? von Autofallen zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt worden ist. Gose hatte am Abend des 23. Februar 1939 auf der Landstraße Wlkarzahn-Hönow bei Berlin vier Autofallen gestellt, den In­sassen eines Wagens auch beraubt. Durch die wenige Tage nach Begehung des Verbrechens erfolgte Vollstreckung des Todes­urteils haben Verbrechen, die in der Öffentlichkeit großes Auf­sehen und berechtigte Empörung hervorgerusen haben, ihre schnelle und gerechte Sühne gefunden.

*

Autofallensteller immer mit dem Tode bestraft

Der nationalsozialistische Staat, der allen Schädlingen am Dolkskörper den Kampf ansagte, hat insbesondere mit der gna­denlosen Ausrottung der Autofallensteller, der Straßenränder und der Wegelagerer begonnen. Unter dem Landfrieden, den

Werbung für das

Frankfurt a. M., 2. März. Die vom Reichsminister für Volks- I aufklärung und Propaganda vom 1. März bis 39. April 1939 vorgesehene Werbung für das deutsche Fachbuch wurde mit einer I großen Kundgebung im Kameradschaftshaus des JG.-Hochhauses I zu Frankfurt a. M. eröffnet. Nach Begrüßungsworten des Be­triebsobmannes erinnerte Gauleiter Sprenger an die Neu­jahrsbotschaft des Führers, worin als besondere Aufgabe die Lö­sung des Problems des Arbeitermangels gestellt wurde. Der Mangel an Arbeitskräften müsse durch fachliche Fortbildung und Steigerung der Leistung ausgeglichen werden. Als Mittel zur allgemeinen Leistungssteigerung diene das Fachbuch, dessen Autor der beste Sachverständige sein müsse. Der stellv. Fachamts - 1-eiter der Deutschen Arbeitsfront unterstrich hierauf die Not­wendigkeit, das volkstümliche Fachbuch mehr als bisher in den Mittelpunkt zu rücken. Die DAF. sei an der Schaffung dieses volkstümlichen Fachbuches maßgeblich beteiligt. Obergebiets- fiihrer Axmann ging aus von der engen Verbindung, die zwi­schen der Werbeaktion für das Fachbuch in dem Reichsberufs­wettkampf bestehe. Schon früher seien die Träger guter Leistun­gen durch Fachbuch-Schenkungen ausgezeichnet worden. In die- s fem Jahre solle noch in viel stärkerem Maße dafür gesorgt wer- ! den, daß die Fachbuch-Schenkung verwirklicht wird, denn die s Jugend zeige heute gerade für das Fachbuch großes Interesse. Auch die HI. habe sich in den letzten Jahren stark für das , Fachbuch eingesetzt. >

Staatssekretär Hanke hielt eine Rede, kn der er sich mit der ! Förderung und dem Wert des Fachbuches beschäftigte. In seinen ! Ausführungen heißt es u. a.: In der AbteilungSchrifttum" ! unseres Ministeriums wird zunächst das gesamte Fachschrifttum ! erfaßt und in Lektoraten gesichtet. Als Ergebnis dieser Sich- i tnng werden von den jährlich 5006 neu erscheinenden Fach» -

der Führer in Eroßdeutschland stiftete, ist kein Platz mehr für den gewissenlosen Verbrecher, der um der persönlichen Bereiche­rung willen das Lebe« eines anderen vernichtet oder auch nur > gefährdet. Auf den Straßen des Führers soll und muß jeder auch in der Einsamkeit bei Tag und Nacht so sicher sein wie zu Hause. Wer als Autofallensteller oder als Stratzenräuber den ! deutschen Verkehr gefährdet, begeht eine Tat von solcher Ge- ! meinheit, daß er den Kopf verwirkt hat. Deshalb wurde am ! 22. Jmri 1938 das Gesetz betr Straßenraubes mittels Auto- ! fallen (RGBl. I Seite 651) erlassen. Es steht die Todesstrafe vor. ;

Das Gesetz fand bisher in folgenden Fallen Anwendung: s

1. Heinrich Janys, Hamburg, stellte am 9. und 16. Sep­

tember 1938 zwei Autofallen. Am 19. September wurde er wegen j Einbruchs festgenomine«. Am 21. September wurde er als- ! ter der Autofallen erkannt: Am 17. Dezember wurde die An- ' klage erhoben. Am 29. Dezember sprach das Sondergericht das : Todesurteil aus. Am 22. Dezember erfolgte die Hinrichtung, i Janys hatte sich in zwei Fällen in der Dunkelheit durch Miet- l kraftwagen in einsame Straßen fahren lassen, um die Kraft- Wagenführer zu berauben. Am Zrel überfiel er die Fahrer, wo­bei er den eine« niederschoß und schwer verletzte, dem anderen ' Pfeffer in die Augen streute. Er glaubte nicht, daß man ihn ! entdeckte. 98 Tage nach der Tat waltete der Scharfrichter seines ^ Amtes. s

2. Hans Hahn, Erfurt, erschoß am 12. Oktober 1938 der ! Krastdroschkenfahrer Taube! in der Nähe des Wannsees in Ber- I lin in heimtückischer und brutaler Weise, um ihn zu berauben, i Am 16. November wurde er von der Polizei festgenommen. Am j 21. November wurde die Anklage erhoben. Am 23. November s sprach das Sondergericht Berli« das Todesurteil. Am 24. No- > vember, also bereits am nächsten Tage, wurde Hans Hahn hin- ; gerichtet. 42 Tage nach seiner gemeinen Tat fiel sein Kopf. !

3. Herbert Reif und Hans Horn, beide aus Eisenach, ;

hielten am 13. November 1938 auf der Reichsautobahn bei Hei- s delberg den Bäckermeister Müller mit seinem Wagen durch Win- ^ ken an und baten ihn um Mitnahme, wie sie es schon an den s Vortagen in vier Fällen mit anderen Kraftwagenfahrern getan s hatten. Während der Fahrt schlug Reif verabredungsgemäß von ! dem Hinteren Sitz aus mit einem versteckt gehaltenen schweren ! Eisenhammer dem Kraftwagenfahrer mehrmals auf den Kopf - und verletzte ihn schwer. Bereits am 13. November wurde An- j klage erhoben. Am 29. November sprach das Sondergericht Mannheim das Todesurteil. Am 1. Dezember wurden Herbert Reif und Hans Horn hingerichtet Bereits nach 17 Tagen wurde , die Tat gesühnt. -

4. Wolfgang Stoklossa, Hamburg, mietete sich in der ! Nacht vom 28. zum 29. November 1938 eine Autodroschke, ließ ! sich in eine einsame Gegend fahren, zwang dort den Fahrer mit- > tels vorgehaltener Pistole zum Aussteigen und zur Herausgabe seines Geldes und floh daun mit dem Kraftwage». Am 4. De­zember erfolgte die Festnahme. Am 19. Dezember wurde die Anklage erhoben. Am 21. Dezember sprach das Sondergericht Hamburg das Todesurteil. Am 23. Dezember wurde das Urteil vollstreckt. 24 Tage nach der Tat;

5. Willi Heller, Schwarzenbach (Saale), brachte am 13. Dezember 1938 auf der Fahrt von Nürnberg nach Fischbach dem Fahrer des von ihm gemieteten Kraftwagens, Joseph Weid­ner, hinterrücks einen Schutz uuierhalb der rechten Schläfe bei, in der Absicht, ihn zu töten und zu berauben. Als er später auf der Flucht von Polizsibeamten gestellt wurde, gab er mehrere Schüsse ab und verletzte zwei Beamte. Am 14. Dezember wurde die Anklage erhoben. Am 16. Dezember sprach das Sonder­gericht Nürnberg das Todesurteil. Am gleichen Tage noch er- I folgte die Hinrichtung. Drei Tage nach der Tat!

Diese Fälle beweisen, daß keiner sich einüilden darf, es werde gerade ihm gelingen, unentdeckt zu bleiben. Die deutsche Polizei, die sich auf die Mitarbeit der Oefsentlichkeit verlassen kann, er­wischt jeden! Keiner der Banditen hätte seine Tat begangen, wenn er nicht geglaubt hätte, gerade er werde entwischen können. Es ist keiner von ihnen entwischt! Irgend eine, vielleicht noch so kleine Spur, führre zur Entdeckung.

Ist eine solche Tat begangen, dann folgt ihr, früher oder später meist aber früh! die Todesstrase. Es gibt keine Gnade für Aulofallenräuber. Ob jung ob alt, ob reich ob arm: Kopf ab! Pardon wird nicht gegeben. Straßen des Führers dienen dem schassenden deutschen Volk, sie sind kei:> Tummelplatz Kr Banditen.

«Das ist sehr schade-

Erünfpan leugnet seinen verrohten Aussprach

Paris, 2. März. Der mit der Untersuchung des Mordes <m dem deutschen Eesandtschaftsrat vom Rath beauftragte Unter­suchungsrichter nahm am Mittwoch eine Gegenüberstellung zwi­schen dem jüdischen Meuchelmörder Grünspan und dem Konsu- latsangestsllten Kreger vor, der bei der Verhaftung des Jude» zugegen war. Nach Aussagen Kregers hat Grünspan, als «

deutsche Fachbuch

Suchern die zu einer Fachbüchkiste zusammengestellt, die deutschen werktätigen Volksgenossen für ihre berufliche Aus- und Fort­bildung besonders empfohlen werden können. Darüber hinaus haben wir uns bemüht, alle Kreise zu gemeinsamer Arbeit zu- sammenzufaffen, die an der Forderung des Fachschrifttums in­teressiert sind. Wenn auch in den letzten Jahren dank staatlicher Förderungsmaßnahmen die Zahl der wirklich verwendbaren Fachbücher erfreulicherweise zugcnommen hat, ist der Prozent­satz der Fachbücher doch noch sehr hoch, die für den praktischen Gebrauch wenig oder gar keinen Wert haben. In den meistert Fällen ist es wichtig und notwendig, bei dem Lernenden ein Minimum an Wissen anzunehmen Je einfacher und ausführ­licher die einzelnen Fragen im Fachbuch behandelt werden, desto fthneller werden sie in den Wissensschatz des Lernenden über­gehen. Das gute Fachbuch gehört wie das Handwerkszeug zum Schaffenden. Jeder junge Berufstätige sollte sich vor Augen halten, was der Führer in seinemKampf" über seine Wiener Lehrjahre lagt, in denen er sich vom Munde absparen mußte, was er für den Erwerb eines Buches ausgab. Wenn auch in Fachbüchern nicht ausgesprochen politische Fragen behandelt wer­den, ist es doch unerläßlich, daß das Fachbuch in der Gesamt- Haltung unseren Aufgaben entspricht. Es ist undenkbar, heute ein Fachbuch zu schreiben, das z. V der Bedeutung der Arbeiten des Vierjahresplanes nicht ausreichend gerecht wird. Es ist selbstverständlich, daß dieser totale volkswirtschaftliche Wirt­schaftsplan von bisher ungekannten Ausmaßen in jedem Fachbuch weitestgehende Berücksichtigung finden muß. Ich bin überzeugt davon, daß die Fachbuchwerbung das Ihre dazu beitragen wird, dieses große Ziel zu erreichen Das wird um so leichter und sicherer der Fall sein, je mehr wir uns bei dieser von dem Grundsatz leiten lassen:Aus der Praxis für die Praxis!"

erfuhr, daß sein Opfer nicht toc sei, geäußert:Das ist sehr schade." Nachdem er sich, wahrscheinlich belehrt durch seine Ver­teidiger, der Tragweite dieser unglaublich gemeinen Aeutzeruna, klar geworden ist, bestreitet der Jude jetzt diesen Ansspruch. Auch bei Gegenüberstellung hielt er an dieser frechen Lügentaktik fest, obgleich Kreger nachdrücklich erklärte, diese freche Bemerkung ge­hört zu haben. Wie verlautet, soll der Untersuchungsrichter ur aller Kürze seine Untersuchung abschließen.

Zwischenfälle in Tunesien

Rom, 2. Mürz. In großer Ausmachung berichtet die römische Morgenpresse aus Tunis über blutige Zwischenfälte, die sich bei einem Zusammenstoß zwischen französischen Gendar­men und Eingeborenen auf der Straße von Eabes ereigneten und Lei denen die Eingeborene zwei Tote und zahlreiche Ver­letzte zu beklagen hatten. Mail könne, so betontPopolo di Roma", annehmen, daß es sich uni eine neuerliche Auflehnung- der nationalen Araber gegen die französischen Behörden handle, was noch durch die Tatsache erhärtet werde, daß sich gleichzeitig zwei Anschläge auf die durch Truppen- und Kriegsmaterialtrans­porte in oiesen Tagen besonders stark beanspruchte Bahnlinis TunisBizerta ereigneten.

KlMS MOriGen MS Mer WM

Artillerieverstärkung für Malta. Nach einer Meldung ans Malta will die britische Regierung die Artillerie in Malta auf volle Stärke bringen. Zu diesem Zweck wurde ein Re­krutierungsfeldzug eröffnet. Auch Malteser können sich mel­den. Es sollen zwei neue Kasernen errichtet werden. Die Maßnahme ist eine Folge des Besuches des Kriegsministers Hoare Belisha im vorigen Jahre auf Malta.

Gedenkfeier in Kaaden. Am 4. März 1919 fielen im Su­detenlande 53 Deutsche, darunter viele Frauen und Kinder, den mörderischen Kugeln tschechischer Legionäre zuig Opfer, als die sowohl um das Wahl- als auch um das Abstim­mungsrecht betrogenen Sudetendeutschen diesen Tag zu überwältigenden Kundgebungen für ihr Selbstbestimmungs­recht benutzten. Anläßlich der 20. Rückkehr dieses Schreckens­tages und zu Ehren der toten sudetendeutschen Helden wird auf dem Marktplatz in Kaaden am 4. Mürz eine eindrucks­volle Feier abgehalten, bei der Gauleiter Konrad Henkein sprechen wird.

Großer Hotelbrand in Amerika. In Halifax (Neuschott- land) brannte am Donnerstag ein Hotel völlig nieder. Da­bei sind vermutlich mehr als 15 Personen ums Leben ge­kommen. Viele Gäste erlitten schwere Brandwunden. Bei Ausbruch des Feuers befanden sich 127 Perforiert in dem Hotel.

Neue amerikanische Hetze znsarnmengebrochen. Die Mel­dung einer amerikanischen Nachrichtenagentur über die an­gebliche Einberufung von fünf oder sechs Jahresklassen in Italien wird von zuständiger italienischer Stelle aufs al­lerschärfste dementiert.

ChamSerlain in der Sowjetbotschaft. Der sowfetrussische Botschafter Maisky veranstaltete am Mittwoch in der sow­jetrussischen Botschaft in London einen Empfang, dem auch Ministerpräsident Lhamberlain und mehrere Mitglieder des britischen Kabinetts beiwohnten. Die Londoner Presse weist darauf hin, daß Lhamberlain damit zum ersten Male einer Einladung zu einem Empfang in der sowjetrussischen Bot­schaft gefolgt sei.

Unruhen in Naugun. Während der Unruhen in Rangun sind im Laufe von drei Tagen elf Personen getötet und 132 verletzt worden. Die Zahl der Verhaftungen geht in die Tausende. Allein in den letzten 24 Stunden wurden 200 Personen verhaftet. Vergangene Nacht wurde in Rangun das Haus eines führenden Muselmanen niedergebrannt. Die Lage ist nach wie vor gespannt.

Empfang des Diplomatischen Korps beim Führer. Beim Führer fand am Mittwoch zu Ehren des Diplomatischen! Korps eine Abendtafel statt, an der sämtliche in Berlin be­glaubigten Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger so­wie die Reichsminister, mehrere Reichsleiter und leitende, Beamte des Auswärtigen Dienstes des Reiches mit ihren Damen teilnahmen.

Die Neichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink ist am Mitt­wochabend von der italienischen Kronprinzessin empfangen worden, die sich über die Aufgaben der Reichsfrauenfllh- rung und deren Organisation berichten ließ.

Brasilien erkennt General Franco an. Vom brasiliani­schen Außenministerium wurde eine Mitteilung ausgegeben des Inhalts, daß Vundesprästdent Vargas den Botschafter Brasiliens in Lissabon angewiesen habe, dem dortigen spa­nischen Botschafter die Anerkennung der Regierung des Ge- -nerals Franco durch Brasilien mitzuteilen.