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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Mittwoch, den 1. März 1S38

(Haupi-uanu) der Reserve kehrte er zurück. Zuletzt war er Leiter der Seeflugstation Flandern 1.

Kein anderer deutscher Flieger kann eine so vielseitige Leistung aufweisen wie Christiansen, der doch auch an Jah­ren einer der ältesten ist. Er klärte vorbildlich auf, er leistete Hervorragendes als Beobachter, und er warf Bomben auf Dover und andere englische Plätze ab. Der Jagdflieger Chri­stiansen schotz neunzehn Flugzeuge und das englische Luft­schiff ,.L 27" ab danach, im Dezember 1917, bekam er den Pour ie merite, er vernichtete ein englisches A-Boot und drei Schiffe und brachte in Zusammenarbeit mit U-Boo- ten weitere zwölf nach Zeebrügge auf. Er rettete fünf be­schädigte Flugzeuge mit ihren Besatzungen, viele andere schiffbrüchige verdanken ihm ihr Leben. Nach der Vernich­tung des englischen U-BootesC 25" wurde er vorzugs­weise zum Kapitänleutnant befördert. Er erhielt auch die Rettunesmedaille am Bande. An den Nachkriegskümpfen gegen d-e Spartakisten nahm er als Staffelführer der Ma­ine-Brigade Löwenfeld teil. Dann befuhr er wieder als Schiffskapitän den Ozean.

Nach einem englischen Urteil war ChristiansenSeemann von Beruf, daneben ein vollendeter Flieger, ein ausgezeich­neter Schütze und Sportmann", der von Herbst 1929 ab das deutsche FlugschiffDo X", das größte Wasserflugzeug der Welt, als Kapitän führte. Bei der nationalsozialistischen Machtergreifung als Ministerialrat ins Luftfahrtministe­rium berufen, erwarb er sich große Verdienste um den Auf­bau der Luftwaffe. Er wurde schließlich Kommandeur der Fliegerschulen und bald nach seiner Berufung zum Führer des NS.-Fliegerkorps (Frühjahr 1937) Generalleutnant. Er ist jetzt General.

DZUZsmalenempfLnge beim ZMrer

Die Gesandten Litauens, Boliviens und Siams Berlin, 28. Febr. Der Führer empfing am Dienstag in der . bleuen Reichskanzlei" in Gegenwart des Reichsministers des iuswärtig-n von Ribbentrop in der üblichen Weise zur Ent- .'gennahme ihrer Beglaubigungsschreiben den litauischen Ge- nrdten Kazys Skirpa, den bolivianischen Gesandten Hugo Ern>h givera und den siamesischen Gesandten Phra Prasasna, die kürz- ch als Vertreter ihrer Länder in Berlin ernannt worden sind ' m Ehrenhof derNeuen Reichskanzlei" erwies bei der An- und ' lbfahrt eine Ehrenwache des Heeres den fremden Gesandten nlitärische Ehrenbezeugungen durch Präsentieren des Gewehrs >,ud Rühren des Spiels.

Erhöhung der Preisaufschläge für Weizen

in Kraft gesetzt

Berlin, 28. Febr. Die bereits vor einigen Tagen angekündigt? Erhöhung der Preisaufschläge für Weizen ist nunmehr durch Verordnung des Reichskommissars für die Preisbildung und des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft mit Wir­kung vom 1. März 1939 in Kraft gesetzt worden. Wie bereits früher dargelegt worden ist, soll diese Maßnahme dazu dienen, denjenigen Erzeugern und Verteilern, deren Getreide aus tech­nischen Gründen in den nächsten Wochen noch nicht abgenommen werden kann, die Möglichkeit späterer Ablieferung oder Einla­gerung zu geben, ohne daß sie dabei Verluste erleiden. Da in der Ostmark diese Unterbringungsschwierigkeiten nicht bestehen, war es nicht notwendig, die Erhöhung der Preisausschläge auch dort in Kraft zu setzen.

Die NeichsfrauenfWerm Sei der Königin von Italien

Rom, 28. Febr. Die Reichsfrauenführerin Scholtz-Klink legte am Dienstag am Grab des Unbekannten Soldaten einen Lor­beerkranz nieder. Dabei bildeten faschistische Abordnungen, vor allem der weiblichen Organisationen, Spalier. Anschließend wurde Frau Scholtz-Klink im Quirinal von der Königin und Kaiserin empfangen, die sich lebhaft für die Einrichtungen der NS.-Frauenschaft und ihrer Gliederungen interessierte. Nach Besichtigung verschiedener Einrichtungen des italienischen Mut­terschutzes nahm die Reichsfrauenführerin an einem ihr zu Ehren von Staatssekretär im Außenministerium Bastianili gegebenen Frühstück teil.

Gebt den Juden Madagaskar!

Si« bemerkenswerter Vorschlag ans Kanada

Berlin» 28. Febr. Der Führer der Nationalen Einheitspartei Kanadas, Adrien Arcand, nimmt in einem Brief an das Ber­liner 12-Uhr-Vlatt in bemerkenswerter Form zur Judenfrage Stellung. Die Juden, so sagt Arcand einleitend, hätten weder innen Anspruch «och ein Recht auf Palästina. Die Argumente, die sie vorbrächten, seien paradox und stellte» einen glatten Un­sinn dar. Wollte man die jüdische Begründung als gerecht und legitim anerkennen, dann müßte die gesamte Bevölkerung Nord- und Südamerikas nach Europa zurückwandern, um den India­nern Platz zu machen, und die Briten und Normannen müßte» aus Großbritannien nach Frankreich zurückwandern. Arcand be­schäftigt sich sodann mit der Lösung der Judenfrage und schreibt: .Die Juden haben seit Jahrhunderten ihre Zerstreuung über die ganze Welt beklagt und ein eigenesNationalheim" ver­langt. Das ist ein natürlicher Wunsch, und sie sollen ihr Na­tionalheim haben! Dafür wird die Welt bald sorgen! Aber es ,wird nicht Palästina sein, das bereits das Heim der Araber ist. Madagaskar, die schöne und ruhige Insel längs der ostasrikani- Achen Küste, die für 100 Millionen Menschen Raum Hat, und die einen riesigen ausnutzbaren Reichtum besitzt, das Ist der Ort» wohin sie gehöre«!

Ln Madagaskar, das bis jetzt vernachlässigt wurde, als ob !»s auf die Juden warte, können sich alle Israeliten versammeln. Sie haben Gold und Devisen genug, um Madagaskar Frank­reich abzukaufen. Dort können sie zeigen, was für eine Art ^Zivilisation" sie mit ihrengroßen Wissenschaftlern und Künst­lern" wie Einstein, Freud, Trotzki, Epstein, Bela-Khun und Ükrebitzsch-Lincoln organisieren können, mit ihren Jazzmeistsrn, Ähren Nudisten, ihren Marxisten, ihren Abstraktsten und ihren Wtzlreicheu ähnlichen Organisationen

Keine Gnade für Piraten der Landstraße

Dreifaches Todesurteil gegen den Marzahner Autoräubei

Berlin, 28. Febr. Das Sondcrgericht II fällte am Momao -rbend das Urteil gegen die Autoräuber Gebrüder Gose, di« <m Donnerstag abend auf der Landstraße von Berlin nack -Strausberg bei der Ortschaft Marzahn nach zwei mißlungene», N eberfallsoersuchen aus vorbeifahrende Kraftwagen einen Kraft- rhrer ausgeplündert hatten. Tank der vorbildlichen Arbeit der Polizei wurden die Verbrecher mit dem geraubten Kraftwagen am nächsten Tage bereits yefatzt und überführt, so daß die Ver-

AusstellungAlljapanische Kunst" in Berlin

Der Führer bei

Berlin, 28. Febr. Zu einem großen Ereignis in den deutsch- japanischen Kulturbezrehungen gestaltete sich durch die Anwesen­heit des Führers die Eröffnungsfeier der AusstellungAltjapa­nische Kunst", die unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsi­denten Eeneralfeldmarschall Eoring mit Unterstützung der kaiser­lich japanischen Regierung von der Gesellschaft für Ostasiatische ! Kunst und den Staatlichen Museen in den Räumen des Deur- i ichen Museums veranstaltet wird. Wenige Minuten vor 12 Uhr : ,uhr der Führer vor dem mit den Fahnen des Dritten Reiches ^ und Japans geschmückten Ehrenhof des Pergamon-Museums vor. , Er wurde hier von Generalfeldmarschall Göring, dem Reichs- - -minister des Auswärtigen von Nibbentrop, Reichsminister Rust , -ind dem Generaldirektor der Staatlichen Museen, Professor Dr. ! Kümmel, begrüßt. An der Eröffnungsfeier nahm der kaiserlich ! japanische Botschafter Generalleutnant Oshima niit sämtlichen ! Herren der japanischen Botschaft teil. Der Führer ließ sich fer- l ner den Leiter der Sonderdelegation der kaiserlich japanischen i Regierung, Marquis Jnouye, verstellen. Unter den Ehrengälten ! befanden sich ferner Reichsminister Dr. Frick, Reichsführer ^ j Himmler, Reichsleiter Alfred Rosenberg und sonstige Vertreter j von Partei und Staat. Zahlreich war das diplomatische Corps ! vertreten. Generaldirektor Professor Dr. Kümmel verlas die ! Begrüßungsansprache des durch plötzliche Erkrankung am Erschei- ! nen verhinderten Vorsitzenden der Gesellschaft für Ostasiatische - Kunst, Botschafter von Dirksen !

Der Kaiserlich Japanische Botschafter Oshima gab dann sei- ! ner großen Freude Ausdruck, daß die Eröffnung dieser Ansstel- j lung durch die persönliche Anwesenheit des Führres eine unge­wöhnlich hohe Auszeichnung erfahren habe. Wir freuen uns da- j her außerordentlich, daß wir unseren deutschen Freunden diese

der Eröffnung

Kunstwerke, in denen unser altes und doch auch ewiges Wesen gewissermaßen verkörpert und sichtbar in die Erscheinung tritt, nunmehr zeigen können. So werden die engen kulturellen Be­ziehungen zwischen Japan und Deutschland durch diese Ausstel­lung eine wesentliche Vertiefung erfahren.

Sodann nahm der Leiter der japanischen Kulturmission Mar­quis Jnouye das Wort. Zum ersten Male seit fast 30 Jahren werde Europa wieder die Gelegenheit geboten, wertvolle japani­sche Kunstwerke japanischen Besitzes, darunter Leihgaben des Kaisers, und in der Mehrzahl Werke, die unter Denkmalsschutz stünden, kennen, und wie er hoffe, als Aeußerungen japani­schen Wesens lieben zu lernen. Es sei kein Zufall, daß die?« Ausstellung in der Hauptstadt des von Adolf Hitler geschaffenen Großdeutschen Reiches stattfinde. Deutschland sei in einem noch ganz anderen Sinne als früher das Herz Europas geworden, von oem kraftvolle Blutströme in alle Teile des Kontinents gingen.

Am Schluß der Eröffnungsfeier sprach der Neichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung R u st. Seit Jahrzehn­ten, so sagte er, habe in Europa keine repräsentative Ausstel­lung altjapanischer Kunst stattgefunden: weder die letzte dieser Ausstellungen in London 1910 noch die vorletzte in Paris 1900 önne sich an Wert und Bedeutung mit der heute zu eröffnenden nessen. Deutschland habe den Schätzen japanischer Kunst in den rälen, die sonst seine alten deutschen Meister schmückten, eine vürdige Stätte bereitet. Es erhoffe von der Ausstellung eine lereichcrung und Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Völkern auf dem Gebiets des wahrsten Ausdruckes völkischen Wesens, der Kunst. In diesem Sinne erklärte Neichsminister Rust Ae Ausstellung für eröffnet.

Handlung vor dem Sondergerichi schon für Montag angesetzi werden konnte.

Der 19 Jahre alte Angeklagte Arthur Gose wurde wegen Ver­brechens gegen das Gesetz gegen Straßenraub mittels Autofallen in drei Fällen, von denen einer in Tateinheit mit schwerem Raub begangen wurde, in jedem dieser drei Fälle znm Tode verurteilt. Ferner wurde der Angeklagte des Verbrechens gegen Paragraph 1 Ziffer 1 des Gesetzes zur Gewährleistung des Rechtsfriedens in Tateinheit mi; versuchtem Mord ;ur schuldig befunden und deshalb zu einer Zuchthausstrafe von zehn Jahren verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf Le­benszeit aberkannt.

Der 16jährige Bruder Heinz wurde ebenfalls wegen des Ver­brechens gegen das Gesetz gegen Straßenraub mittels Auto­fallen in drei Fällen für schuldig erklärt, in einem Falle in Tateinheit mit schwerem Raub. Er erhielt mit Rücksicht aus seine Jugend eine Gesamtstrafe von sechs Jahren Gefängnis.

Der 19 Jahre alte Angeklagte Georg H.. der mit Arthur Gose :n dem 'geraubten Kraftwagen nach der Tschechoslowakei fliehen wollte, erhielt wegen Hehlerei sechs Monate Eefängu»

Todesurteil im Malchower Muttermordprozetz

Prenzlau, 28. Febr. In dem grauenhaften Prozeß gegen das "Mörderehepaar Porath, das die Witwe Anna Schulz, die Mut­ter der Ehefrau Poraths, in furchtbarer Weise ermordete, wurde im Laufe des Dienstags das Urteil gefällt. Gegen 13 Uhr ver­kündete der Präsident des Prenzlauer Landgerichts folgendes Urteil: Der Angeklagte Alfred Porath wird wegen Mordes zum Tode und dauernden Ehrverlust und wegen Blutschande, Kup­pelei in Tateinheit mit Zuhältsrei und wegen Diebstahls in vier Fällen zusätzlich zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Au­ßerdem wird gegen ihn als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher die Sicherungsverwahrung und Polizeiaufsicht angeordnet. Die angeklagte Ehefrau Elise Porath wird wegen Muttertotschlages zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verur­teilt. Die Angeklagten nahmen das Arteil mit stumpfsinniger Kälte auf. _

Neuer Versuch in Brüssel

Soudan mit der Bildung des belgischen Kabinetts beauftragt

Brüssel, 28. Febr. König Leopold beauftragte den sozialdemo­kratischen Abgeordneten Eugen Soudan mit der Neubil­dung des Kabinetts. Man vermutet, daß Soudan versuchen wird, wiederum eine Dreiparteienregierung mit den Katholiken, So­zialdemokraten und Liberalen zu bilden.

Deutsch-tschecho-slowakische Sonderkommission zusammen­getreten. Die aufgrund der Bestimmungen des Münchener Abkommens vom 29. September 1938, die Räumung des abzutretenden sudetendeutschen Gebietes ist ohne Zerstörung oder Beschädigung irgendwelcher Einrichtungen zu vollzie­hen, durch das Durchführungsprotokoll vom 28. Oktober 1938 eingesetzte deutsch-tschecho-slowakische Sonderkommission -rat unter dem deutschen Vorsitzenden zu ihrer konstituie­renden Sitzung im Reichsministerium des Innern in Berlin zusammen.

Ausnützung von Lsrstungsresersen im Handwerk. Der Neichswirtschaftsminister hat eine im Neichsgesetzblatt vom 28. Februar 1939 bekannigegebene Verordnung über die Durchführung des Vierjahresplanes auf dem Gebiet der Handwerkswirtschaft erlassen, um auch im Handwerk eine möglichst große Ausnützung vorhandener Leistungsreserven, insbesondere in den notorisch übersetzten Handwerkszweigen sicherzustellen. Da eine Durchkämmung dieser Handwerks- zweige notwendig ist, sieht die Verordnung vor, daß die nicht am richtigen Arbeitsplatz stehenden oder nur unvollständig mit ihrer Arbeitskraft in Anspruch genommenen Handwer­ker für einen zweckvolleren Arbeitseinsatz herangezogen wer­den.

Rassenschande. Das Hamburger Landgericht verurteilte den 38 Jahre alten Volljuden Oswald Israel Behrens zu 13 Jahren Zuchthaus wegen zweier Fälle der Vornahme unzüchtiger Handlungen zwischen Lehrer und minderjähri­gen Schülern und in fünf Fällen wegen Rassenschande. Au­ßerdem wurde ihm die Verussausübung auf fünf Jahre untersagt.

Jetzt auch Litauen für Franco. Der litauische Außenmi­nister hat im Verlaufe einer Ministerratssitzung den Ent­schluß der Regierung bekanntgegeben, in aller Kürze die Re- «ierung General Francos anzuerkennen, nachdem am End­sieg der Nationaltruppen doch nicht mehr zu zweifeln sei.

4. Sahara-Rundflug mit deutscher Beteiligung. Zu dem in der Zeit vom 3. bis 12. Marz 1939 vom königlich-ita-

! steirischen Aero-Club veranstalteten 4. Sahara-Run d- ! slug hat auch die deutsche Luftfahrt über den ! Aero-Club von Deutschland ihre Teilnahme angemeldet. 3 j Flugzeuge der Luftwaffe und ein Flugzeug des NS.-Flie-^ l zerkorps werden die deutschen Farben auf diesem Jnterna- i «tonalen Wettbewerb vertreten.

Grubenunglück in der Türkei. In einem Kohlenbergwerk ! von Songuldak an der Küste des Schwarzen Meeres ereig-

- uete sich ein Grubenunglück, das die bisher größte dortige ! Bergwerkskatastrophe darstellt. Bei einer Explosion von j Grubengas wurden mehrere Stollen eingedrückt, wodurch

28 Bergleute getötet wurden, zehn weitere konnten schwer verletzt aus den Trümmern gerettet werden.

Zwei 2V9 ovv-Mark-Eewinne gezogen. In der letzten Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie wurden zwei Ee- . vinne von je 200 000 NM. gezogen. Die beiden Gewinne ^ celen auf die Losnummer 257 051. Das Los wird in der 1.

Abteilung in Achteln in einer bayerischen und in der 2. i Abteilung in Vierteln in einer Berliner LotLerieeinnahme ^ szespielt.

Vollstreckung eines Todesurteils. Am 28. Februar ist der ^ '906 geborene Josef Mayer hingerichtet worden, der wegen Perbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des

- Aechtsfriedens, ferner wegen Mordversuches und versuchten

- chweren Raubes zum Tods, zu einer Zuchthausstrafe von '5 Jahren und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt worden ist. Mayer, ein schwer 'orbestrafter Verbrecher, hat am Abend des 11. Januar 939 in Alsdorf-Kellersberg bei Aachen einen Nanbüber- all auf den Inhaber einer Trinkhalle unternommen und hn durch einen Pistolenschuß schwer verletzt. Bei seiner durch zwei Polizeibeamte erfolgten Festnahme setzte er sich mr Wehr, zog eine Pistole und drückte ans einen Polizei- beamten ab. Da die Schußwaffe versagte, blieb der Beamte glücklicherweise unverletzt.

' Gattenmörder hingerichtet. Am 28. Februar ist der 1912 geborene Wilhelm Busch aus Wülfrath hingerichtet worden, er wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust ver bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden ist. Busch "at in der Nacht zum 31. Dezember 1938 seine Ehefrau er­drosselt, weil sie der von ihm beabsichtigten Eheschließung mit seiner Geliebten im Wege stand.

Nagold, den 1. März 1939

Wer sich nicht befehlen kann, der soll gehorchen.

Nietzsche.

1. März: 193ö Heimkehr des Saarlandes ins Reich.

GhLZniafsl des ÄLisvs

Heute feiert unser Mitbürger Michael Hof er er den 83. Ge­burtstag. Der Jubilar ist noch gesund und kann jeden Tag sei­nen gewohnten Spaziergang machen. Morgen begeht Wacht­meister a. D, Thomas Müller den 80. Geburtstag iu leidli­cher Gesundheit. Den beiden Hochbetagten, die seit Jahren eifrige Leser des Gesellschafters sind, unsere herzl. Glückwünsche und alles Gute für die Zukunft!

Schulungsabend

Vortrag von Studienrat Gittinger über Japan.

Gestern abend fand im Saale des Hauses der NSDAP, ein out besuchter Schulungsabend der Partei statt. Gewerbelehrer Kupfer entbot den Erschienenen den Willkommgruß und über­mittelte Grüße des, bei einem Schulungskurs in Metzingen wei­lenden Ortsgruppenleiters Raisch. Dann sprach in seiner sehr markanten Art Stud.-Rat E i t t i n g e r zunächst über die Welt­lage. wie sie sich heute herausgebildet hat. Wir sehen auf der einen Seite Staaten, die um ihr Leben und ihre Zukunft kämp­fen (Deutschland, Italien und Japan), und auf der anderen solche, bei denen kapitalistische Interessen im Vordergrund stehen (Amerika. England u. a.) Recht anschaulich schilderte der Red­ner die Machtverhältnisse und Jnteressens-Sphären im Stillen Ozean, um uns anschließend mit Japan, Land und Leuten des Jnselreiches. seiner Politik und seinem Daseinskämpfe vertraut zu machen. Zahlreiche Lichtbilder illustrierten den interessanten, politisch bedeutsamen Vortrag, der manchem einen wertvollen Fingerzeig für die Beurteilung der politischen Geschehnisse un­serer Tage gegeben haben dürfte. Die Lichtbilder veranschaulich- ! ten nicht allein Leben und Treiben in Japan, sondern erwiesen ! vor allem auch, daß dieses strebsame Volk sich wohl alle Errun- j genschaften moderner Technik zu eigen gemacht hat, daneben aber ! auch eine hohe Kultur besitzt. Mit dem Dank an den Redner ! und dem Horst-Wessellied wurde der sehr instruktive Abend ge­schlossen.