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Nr. 51
Mittwoch, äen 1. März 1939
113. Jahrgang
Paris, 28. Febr. Der bisherige Präsident der rotspanischeu Republik, Azana, ist zurückgetreten. Der Protokollchef Azanas hat in Collonges-sons Salöve vor Pressevertretern das Rück- trittschreiben Azanas an den Präsidenten der Cortes, Martinez Varrio, verlesen, das das Datum trägt. Collonges-sons Salöoe, 27. 2. 1939.
In seinem Rücktrittsschreiben, das das Datum vom 27. 2. trägt, sagt Azana, der verantwortliche Leiter der militärischen Operationen habe ihn in Gegenwart des Ministerpräsidenten am 27. 2. wissen lassen, daß der Krieg unweigerlich für Rotspanien verloren sei. Noch bevor die rotspanische Regierung als Folge der Niederlage seine Abreise aus Spanien empfohlen und organisiert habe, habe er seine Pflicht erfüllt, indem er der Negierung in der Person ihres Chefs den sofortigen Abschluß eines Friedens unter menschlichen Vorbedingungen nahegelegt und vorgeschlagen habe, um den Verteidigern des rotspanischen Regimes und dem ganzen Lande neue nutzlose Opfer zu ersparen. Persönlich habe er in diesem Sinne gearbeitet, soweit seine „beschränkten Aktionsmittel" es ihm gestattet hätten. Er habe aber nichts Positives erreicht. Salbungsvoll legt dann Azana dar, daß die Voraussetzungen für die Weiterführung seines Amtes nicht mehr gegeben seien, wobei er auch die Anerkennung der Franco-Regierung durch Frankreich und England erwähnt.
*
Die FomaliiSlen der Arierkemmm Mims bvrK Baris
Paris, 28. Febr. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß der stellvertretende Direktor für politische Angelegenheiten im Quai d'Orsay, Rachat, Dienstagabend oder Mittwoch nach Burgos reisen wird, um der nationalspanischen Negierung offiziell den Beschluß der französischen Regierung, Nationalspanien anzuer- kennen, zu überbringen.
24 Staaten haben General Franco anerkannt
Nachdem sich die beiden Westmächte zur Anerkennung der Regierung Franco entschlossen haben, ist die nationalspanische Regierung nunmehr von 21 Nationen de jure anerkannt worden.
Es sind dies in zeitlicher Reihenfolge: Deutschland und Italien, die diesen Schritt am 18. Nov. 1936 taten. Es folgten dann Guatemala, San Salvador, Albanien, Nicaragua, der Vatikan, Japan, Mandschukuo, Ungarn, Portugal und die Tschecho-Slo- wakei, ferner Irland, die Schweiz, Uruguay, Polen, Peru, die Türkei, Holland, Bolivien, Venezuela, Argentinien sowie Frankreich und England.
gegen die rechtmäßige Regierung einer befreundeten Macht, als „grober Bruch internationaler Traditionen" bezeichnet. Es handle sich um einen weiteren Schritt in einer Politik, die in allen demokratischen Ländern das Vertrauen in die Ehrlichkeit Englands erschüttere (!).
Bolschenttstemveiher als MelssWemnen
Paris, 28, Febr. Die französische Polizei in Toulouse verhaftete am Montag abend wieder 13 spanische Anarchist e n, die bei ihren französischen Freunden Unterschlupf gefunden hatten. Sie wurden vorläufig in ein Konzentrationslager bei Perpignan geschickt. Auch in Cherbourg und Umgebung, wo ! eine Reihe von spanischen Flüchtlingen untergebracht ist, ist es ! zu Zwischenfällen gekommen, die ein Eingreifen der Polizei not- ! wendig machten. Ein Kommunisteuweib, das sich rühmt, die Frau l eines Pistoleros aus Barcelona zu. sein und der man nachsagt, ! ihrem Mann häufig bei seinen Massenmorden geholfen zu haben, . führt im Flüchtlingslager von Eouville den Reigen täglicher
> Ausschreitungen gegenüber den Lagerbshör-
> den an. Am Montag hetzte sie die Lagerinsassen unter dem i Vorwand ungenügender und schlechter Nahrung auf, so daß bald
ein Aufstand ausbrach und das gesamte Geschirr und Material : zertrümmert wurde. In Granville haben die kommunistischen s Weiber mit der gleichgesinnten Bevölkerung Fühlung genommen : und kommunistische Zellen gebildet.
! Was Frankreich an NaiionalsMien zurMgeben ums;
' Burgos, 28. Febr. In dem Abkommen, das zwischen Na-
> tionalspanien und Frankreich getroffen wurde, erkennt die fran- - zösische Regierung die Berechtigung der nationalspanischen For- ! derung auf Rückerstattung des gesamten spanischen Besitzes an, ! der sich zur Zeit gegen den Wille» der rechtmäßigen Eigentümer I in Frankreich befindet. Die Rückgabe wird verbindlich zugesagt.
? Von der nationalspanischen Regierung rst als zurückzuerstat- f tendes Gut u. a. aufgeführt worden: Das spanische Eold- i depot in der Bank von Frankreich, das Kriegsmaterial,
> das den Sowjetspaniern gehörte oder für sie bestimmt war, das ! verschleppte Vieh, spanische Schiffe und Kunst sch ätze, ferner ! Gold, Schmuck, Edelsteine, Münzen, Banknoten, Effekten usw.,
soweit sie nach dem 18. Juli 1936 aus Spanien gegen den Willen , der Eigentümer ausgesührt worden sind.
Beide Regierungen beschließen, gutnachbarliche Beziehung«! zu pflegen und verpflichten sich, jegliche Tätigkeit, die gegen die Ruhe des Nachbarlandes gerichtet ist, streng zu überwachen. Insbesondere übernimmt Frankreich die Verpflichtung, irgend welche Aktionen von Spaniern in der Nähe der Grenze auf französischer Seite zu verhindern.
*
Me rotspanische Vertretung in LonSon geräumt
London, 28. Febr. Die britische Regierung hat dem rotspanischen Vertreter in London Mitteilen lassen, daß seine Mission in London beendet sei. Alkarate hat die Botschaft bereits verlassen, wird aber wahrscheinlich noch einige Zeit in London verbleiben. Auf dem ehemaligen rotspanischen Botschaftsgebäude wurde Dienstagvormittag die rotspanische Flagge eingezogen und die letzten Koffer mit dem persönlichen Eigentum des ehemaligen Botschafters und seines Stabes nach einem unbekannten Bestimmungsort abgeschickt. Gleichzeitig wurde auf dem Amtsgebäude des nationalspänischen Vertreters in London, des Herzogs von Alba, die nationalspanische Flagge gehißt.
Auch NSA. rvM Franco anerkenne»
„Um unziemliche Eile zu vermeiden*
Washington, 28. Febr. Nachdem England und Frankreich die nationalspanische Regierung offiziell anerkannt haben, ist zu erwarten, daß auch die Vereinigten Staaten das gleiche tun werden. In politischen Kreisen hält man jedoch mit endgültige« Aeußerungen über diesen Schritt noch zurück, weil man offenbar die Rückkehr Roosevelts abwarten will. Staatssekretär Hüll erklärte am Montag, daß die amerikanische Regierung in dieser Frage weder zu „unziemlicher Eil e" neige noch das Bestreben habe, ihre Stellungnahme absichtlich zu verzögern. Sie kenne auch noch nicht genau die „Einzelheiten, Umstände «nd Bedingungen", unter denen England und Frankreich die Aa- erkennung vollzogen hätten.
Die letzte Aeußerung wurde von gewissen Stellen dahin aus- zulßgen versucht, daß Amerika seinerseits Bedingungen für die Anerkennung stellen werde. Daher wurde in der Pressekonferenz , um eine nähere Erläuterung dieser Mitteilung gebeten. Hüll : machte jedoch ganz klar, daß Amerika keinerlei Bedingungen z» stellen beabsichtige. Seine Aeußerung habe lediglich bedeutet, daß die Stellungnahme Washingtons noch nicht amtlich bekanntgegeben werden könne, weil Amerika über den genauen Stand der Dinge innerhalb Spaniens noch keinen amtlichen Be- I richt habe.
Azana zurückgelreten
i
Anerkennung durch die Nordländer i
Die Anerkennung Francos durch Schweden und die übrigen ! Nordländer wird, wie „Aftonblaadet" mit Bestimmtheit ver- : mutet, voraussichtlichAnfangMärz erfolgen. Ob diese s Anerkennung gemeinsam von allen fünf Ländern oder getrennt, wenn auch gleichzeitig, geschehen wird, kann noch nicht mit Si- ! cherheit gchagt werden, da über diesen Punkt der letzten Vera- ! langen der Außenminister in Helsinki keine volle Klarheit zu ! bestehen scheint. Jedenfalls dürfte für die Erörterung dieser j Frage im schwedischen Reichstag der Mittwoch Vorbehalten sein. ! da Außenminister Sandler, wie angekundigt wird, in der ersten . Kammer die Stellung Schwedens zur Frage der Anerkennung ^ Francos in Beantwortung einer Anfrage darlegen will. !
Auch Australien erkennt Franco an :
London, 28. Febr. Der australische Ministerpräsident Lyons ^ gab am Dienstag in einer Kabinettssitzung bekannt, daß die au- s stralische Regierung beschlossen habe. Franco de jure anzuerken- !
nen. !
Jüdisch-marxistischer „Beileidsbesuch"
Die Hetzclique im Trauergefolge
Paris, 28. Febr. Eine Abordnung von linksgerichteten Poti- § tikern und Journalisten hat sich am Montag nachmittag noch vor ! Toresschluß in die rotspanische Botschaft in Paris begeben, um > dem sowjetspanischen „Botschafter" in Anwesenheit des gesamten ! Personals feierlich eine „Solidaritätserklärung" zn ^ überreichen. Zu der Abordnung gehörten eine wahre Musterkollektion marxistischer Bonzen und jüdischer Hetzer, so u. a. der ehemalige Ministerpräsident und Außenminister Paul Voncour, der ehemalige Finanzminister der Volksfront-Regierung, Vincent Auriol, der ehemalige Minister und sozialdemokratische Senator Violette, der ehemalige Unterstaatssekretär im Außenministerium zur Zeit der Vlum-Delbos-Regierung, de Testan, der berüchtigte Jnterventionshetzer Zyromski, mehrere sozialdemokratische Abgeordnete., ferner der jüdische Generalsekretär der Liga für Menschenrechte, Emil Kahn, einige bolschewistische Advokaten vom Pariser Gerichtshof, der jüdische Zeit- fchriftenherausgeber Lucien Vogel, weiter — natürlich — die Märchentante des radikalsozialen „Oeuvre", Madame Tabouis, die kommunistische Berichterstattern des Abendblattes „Ce Soir", Viollie, und andere derartige „Größen" mehr.
Hoffnungslose Verbohrtheit! !
London» 28. Febr. Die Labour-Party hat nunmehr ihren ^ Mißtrauensantrag, den sie im Parlament wegen der ! Anerkennung Francos einbringen wird, veröffentlicht. Die Se- ! dingungslose Anerkennung Francos wird dabei als Schlag"
Ium«Tag der Luftwaffe am 1. März
Zum zweiten Mals begeht Deutschland am 1. März den Tag der Luftwaffe. Seit den vorjährigen Feierlichkeiten und den eindrucksvollen Demonstrationen der Verbindung zwischen Volk und Luftwaffe sind zwölf Monate verstrichen, in denen der Deutsche noch weit mehr als bisher mit der Entwicklung der Wehrmacht, der Kriegsmarine und der Luftwaffe innerlich in Berührung kam. Der große Einsatz von Luftwaffe und Heer zur Heimkehr des Sudetenlandes und vorher zur Befreiung der Ostmark hat die lebendige Anteilnahme des ganzen Volkes an dem Gedeihen und Erstarken der Armee w»e der Militärfliegern mächtig gestärkt. Ob als aktiver Soldat, als Reservist oder Ersatzreservist, stets fühlt er in den entscheidenden Monoten des Vorjahres, wie wichtig ein schlagkräftiges Heer und eine starke Luftwaffe sind und was sie alles zu vollbringen vermögen.
Ganz besonders die Luftwaffe kann auf ein Jahr unerhörter Erfolge zurückblicken und mit der Luftwaffe auch die zivile Luftfahrt, der deutsche Luftverkehr! Zahlreiche Weltrekorde wurden von deutschen Flugzeugen und deutschen Piloten aufgestellt. Aber das Schönste und Wertvollste ist doch die Erkenntnis, daß die einsatzbereiten und mutigen Geschwader in den kritischen Wochen und Tagen im Vorjahre hervorragend zur friedlichen Lösung der Sudetenfrage beitragen konnten. Der Sieg der deutschen Lebensansprüche im böhmischen Raume über die Gegner des Deutschtums in vielen Staaten Europas war zwar ein Sieg der Gerechtigkeit und des Selbstbestimmungsrechtes, allein er wurde nicht zuletzt mit unserer Luftwaffe erfochten. Es ist garnicht nötig, so weitreichende Folgerungen aus der Einsatzbereitschaft der deutschen Luftwaffe zu ziehen, wie sie in jener etwas böswilligen und verletzenden amerikanischen Formulierung enthalten sind: In München sei das stärkste Heer Europas (Frankreich) und die stärkste Kriegsflotte (England) vor der stärksten Luftwaffe (Deutschland) zurückgewichen.
Wir wissen, daß der Erfolg von München zugleich das Werk einer vorausschauuenden Politik und der Bereitschaft aller Wehrmachtsteile gewesen ist. Aber es kann die deutsche Luftwaffe nur mit lebhaftem Stolz erfüllen, wenn man auch im Ausland ihre Stärke und ihre Einsatzfähigkeit so außerordentlich hoch einschätzt. Hermann Göring, der Flieger des Weltkrieges und Schöpfer der neuen deutschen Luftwaffe, hat es noch im Vorjahre all seinen Mitarbeitern, den Fliegergeneralen, den Piloten wie den Forschern zur Pflicht gemacht, stets darauf zu achten, daß die Luftwaffe eine Einheit mit den beiden anderen Schwesterwäffen bil
det, daß sie stets erkennen muß: auch sie ist nur ein Teil -es Ganzen; fede andere Waffe ist ihr gleichberechtigt und gleich wichtig. Kühnheit und Draufgängertum zeichnen den tüchti- j gen Flieger aus. Allein daneben find höchste Leistung der > Forschung, planmäßige Entwicklung der Industrie mit allen ihren Zweigen notwendig, damit die deutsche Luftwaffe wirklich das beste Material zur Erfüllung der ihr gestellten Ausgaben verwenden kann. Diese Aufgabe ist heute die gleiche wie in den Vorjahren: Garant des deutschen Friedens zu sein und, wenn der Einsatz befohlen wird, zum Schrecken unserer Angreifer zu werden.
Göring spricht Wer alle deutschen Sender
Geueralfeldmarschall Göring spricht aus Anlaß des Tages der Luftwaffe am Mittwoch, dem I. März 1939, »o» 9.00 bis 9.20 Uhr früh über alle deutschen Reichsseuder, Deutschlaudsender «nd Landessender Danzig. Die Ansprache wird am gleiche« Tage vou 19.40 Uhr bis 20 Uhr wiederhott. Die Se«d«»g vo« 9.0» bis 9.20 Uhr wird von allen Schule« uttd der Lnjstwaffe i« Se» meinschaftsempfaug adgehört.
Der Führer des RESK.
Wie aus dem Obermatrosen Christianse« ei» deutscher General wurde
Im Märzheft der illustrierten deutschen Zeitschrift „Westermanns Monatshefte" berichtet Hanns Möller jehr interessant über den „Orden pour le merite in der Wehrmacht". Wir entnehmen dem Anssatz mit freundlicher Genehmigung einen kurzen Abschnitt.
Die Laufbahn des Führers des NSFK., General Friedrich Christiansen, erinnert an die eines napoleonischen Marschalls. Aber seine Leistung ist nachhaltiger. „Krischan" wie er im Kameradenkreis heißt, ist ein harter, seefester Friese, zu Wyk aut Föhr am 12. Dezember 1879 geboren. Wenn man ihm noch vor zehn Jahren gesagt hätte, daß er dereinst breite weiße Generalsstreisen an der Unifornrhose tragen würde, hätte er den Betreffenden wahrscheinlich ausgelacht. Er hat bei der kaiserlichen Marine einjährig gedient,.ist als Obermatrose (Gefreiter) entlassen worden und im übrigen Handelsschisfskapitän gewesen. Schon vor dem Kriege, im Frühjahr 1914, legte er die Flugzeugführerprüfung ab und war nach Kriegsausbruch zunächst als Fluglehrer tätig. Als Maat (Unteroffizier) iina er an. als Kavitünleutnant