Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter
7. Leite Nr. 5 0_
spitze. Urlaubsreisende können diese merkwürdige Erinnerung an das letzte amerikanische Kamel nicht betrachten, ohne sich der s Geschichte der Kamele in Amerika zu erinnern. Diese Tragtiere wurden 1886 aus Afrika eingeführt. Sie eigneten sich jedoch nicht zum Transport. Ihre Hufe erwiesen sich als zu empfindlich für den harten amerikanischen Boden. So verzichteten die Kamelbe- fitzer schon bald auf diesen afrikanischen Import und jagten die Tiere in die Wüstengebiete des Landes. Dort vermehrten sie sich außerordentlich und glichen sich alsbald anderen jagdbaren Tieren, Büffeln und Hirschen in ihrem Aussehen an. Dem amerikanischen Jagdfieber fielen sie deshalb in gleicher Weise wie die Büffel und Bisons zum Opfer. Eines der letzten Nachfahren der amerikanischen Wüstenkamele kam in den Neuyorker Zoo.
Es starb 1931. Ihm setzte nun der Staat Arizona das echt amerikanische Denkmal in Form einer Stcinpyramide, wohl als Erinnerung an seine afrikanischen Vorfahren.
Pilgerfahrt im Autobus
Auch vor den heiligsten Sitten des Orients macht der Fortschritt des Jahrhunderts nicht halt. Mekka-Pilger, die früher einmal mit Kamelkarawanen zum größten Heiligtum der Mo,- lems zogen, benutzen heute den Autobus. Jedenfalls wird jetzt zum ersten Male dieses Beförderungsmittel gewählt. Dreihundert in Jugoslawien ansässige Moslems haben soeben eine Pil- ; zerfahrt nach Mekka im Autobus eingetreten. Jeder Moslem, k der nach Mekka pilgert, erhält dadurch nach alter Sitte den Na- : men Hadji, was soviel wie „heiliger Mann" bedeutet. Die erste ! Autobus-Karawane nimmt ihren Weg über den Balkan und ! durch Palästina bis nach Arabien. Erst wenn in der Ferne die j Minaretts der heiligen Stadt auftauchen, werden die modernen : Pilger die Autobuffe verlassen und den Rest des Weges zu Fuß ^ zurücklegen. !
Frankreich tanzt „Chamberlaine" j
Findige französische Tanzmeister haben einen neuen Gesell- s schaftstanz entdeckt, der in Rouen zum ersten Male aus der Taufe ! gehoben wurde. Es ist ein lustiger „Regenschirmtanz", der den s sinnvollen Namen „Lhamberlaine" erhalten hat. Die Sache geht : so vor sich. Zur Melodie eines flotten One-steps drehen sich die - Paare im Kreise. In der Mitte des Saales wandelt ein ein- § samer junger Mann, der einen Regenschirm über den Arm gehängt hat. Er hält eifrig unter den tanzenden Damen Umschau. ! Wenn er eine entdeckt hat, die sein Herz begeistert, so geht er i auf das Paar zu, hängt dem tanzenden Kavalier stillschweigend i den Regenschirm an den Arm, ergreift die Tänzerin und tanzt ! mit ihr munter weiter. Der neue Regenschirmträger kann nun > seinerseits nach einer anderen Tanzpartnerin auf die Jagd ae- s hen. Man sieht — eine neue, „aktuelle" Form des alten „Ab- § klatschwalzers", der sich in Deutschland noch heute großer Ve- s liebtheit erfreut. " !
Das schläfrige Finanzamt !
Im Jahre 1909 verurteilte das Gericht in Bordeaux eine ambulante Händlerin zu einer Geldstrafe von 18 Francs. Bis heute ? hatten sich aber weder die privaten noch der staatliche Gläubiger s um die Eintreibung dieses geringfügigen Betrages bemüht. Erst s jetzt, 30 Jahre später, als die Frist der Verjährung drohte, er- ! wachte die städtische Steuerverwaltung aus ihrem bürokratischen s Schlummer und beantragte einen Zahlungsbefehl. Wie groß war j das Erstaunen, als sich herausstellte, daß die Schuldnerin bereits i 15 Jahre tot sei! Das Finanzamt wollte sich indes nicht geschla- ! gen geben und suchte die Erben und Verwandten der Schuldnerin zu belangen. Allein vergeblich. Kein Mensch in Bordeaux s kannte 15 Jahre nach dem Tode noch Erben oder Verwandte der > armen Händlerin. So sah sich der Bürgermeister genötigt, seinem schläfrigen Finanzamt wegen fahrlässiger Pflichterfüllung einen ^ Rüffel zu erteilen. !
Stalin — der Dezember '
Der sowjetruffische Gottlosenverband setzt sich jetzt für eine „re- ! volutionäre" Maßnahme ein, die an die Versuche erinnert, die ! während der französischen Revolution zur Schaffung eines neuen ! Kalenders gemacht wurden. Die Sowjetatheisten haben nämlich j entdeckt, daß die russischen Monatsnamen meist auf die Namen , altrömischer Gottheiten zurückgehen, wodurch eine stille „Glau- s benspropaganda" bei dem naiven Volke gemacht werde. Infolge- i dessen hat der Verband dem zuständigen Kommissar einen Vorschlag unterbreitet, der die völlige Modernisierung der Monatsnamen anstrebt. Folgendermaßen würden, wenn dieser tiefsinnige Vorschlag angenommen werden sollte, die Monate auf sowjetruffisch lauten: Lenin (Januar), Karl Marx (Februar), Resolution (März), Swerdlow (April), Mai (Mai), Sowjetver- fassung (Juni), Erntezeit (Juli), Frieden (August), Komintern (September), Engels (Oktober-), Große Revolution (November), Stalin (Dezember),
Eine heitere GeWMe um Liebe uns 3lW in uns um München W» Hnns Wagner
Urbeberrechtsschutz durch Verlagsanitali Manz. Regensburg.
36. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Nun, die Angst wird bald vorbei sein. Ich trachte danach, möglichst bald zurückzukommen."
„Aber sagen Sie, Herr Doktor, was ist das eigentlich für ein Gut, das der Bernd übernehmen soll? Er spricht immer nur ein wenig verächtlich von seiner Klitsche. Ist es denn gar so klein?"
„Klein? Einer der größten Höfe der ganzen Umgebung, nahezu so groß, wie das Gut, das ich von Papa Huber kauten will. Und ein schönes großes Haus ist da, ein ganz altes niedersächsisches Bauernhaus mit hohem Dach und Pferdeköpfen oben am First. O, das wird Ihnen schon gefallen."
»Und seine Eltern? Wie sind denn die? Aber, o weh, ich muß ja schon gleich aussteigen. Das erzählen Sie mir dann alles, wenn Sie wieder in München sind, gelt? Für jetzt aber: Weidmannsheil droben in Norwegen! Und bleiben Sie nicht so lang aus, das Hannerl wartet."
„Weidmannsdank! Und nichts verraten, gelt? Ich seh schon, daß ich recht bald wieder da bin." —
X.
Der Hilde, die aus Regensburg bald wieder zurückgekehrt war, tat das arme Hannerl in seiner Verlassenheit recht leid und sie gab sich alle Mühe, der Freundin die Zeit vertreiben zu helfen bis zu dem Tag, an dem der Jäger Neubauer von seinem aus Familiengründen erbetenen Urlaub aus ,Pommern' wieder heimgekommen sein würde. Deshalb schlug sie auch eines Tages vor, sie wolle das Hannerl abholen, um dann mit ihr und dem Bernd zusammen k>en Abend irgendwo in der Stadt zu verbringen.
Nur noch KO Adler...
Wie jetzt festgestellt wurde, leben in den Alpen unserer Ost- ! mark nur noch insgesamt 60 Adler. Diese Zahl liegt erheblich : unter den Ziffern, die man bisher für zutreffend angenommen-- ! hatte. Um das Aussterben der „letzten Adler" zu verhindern, j sind die Tiere jetzt unter strengsten Schutz gestellt worden. !
Geivlanauszug
5. Klasse 52. Preußisch-Süddeutsche (278. Preuß.) Klaffen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verbalen
Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II
17. Ziehungstag 23. Februar 1939 i
In der heutigen Pormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu looöo RM. 299386 4 Gewinne zu 5000 RM. 5125 251577
12 Gewinne zu 3000 RM. 41937 99695 171SS7 233487 327220
360011
28 Gewinne zu 20V0 RM. 2U4L8 32831 136048 156166 183582
193048 199119 206150 259811 264919 320878 326279 350923 373810 74 Gewinne zu 1000 RM. 874 52802 58422 64404 71623 74294 94092 112456 147483 147764 165084 159013 178923 188464 189562 204165 209694 212448 229779 240292 247381 254520 256171 259023 230IV7 282287 283807 301129 322847 331022 340214 345041 364636 390515 393420 395785 398038
112 Gewinne zu 600 RM. 5023 7878 14233 16637 19408 22090 -
22910 26651 40553 46500 47430 52354 60349 61850 73213 80446
116031 125776 128860 144481 155180 159259 165222 167792 171382
175414 182797 187296 190921 191552 198020 199024 204775 210823
214973 219307 223751 225594 246120 282144 286701 287112 311503
312037 316960 337683 338862 339163 339915 347263 347367 374256 -
376940 377692 379770 335014
202 Gewinn- zu 300 RM. 3337 6561 13801 16580 20140 22662 >
22722 23282 23494 28880 30234 35317 33254 57156 57949 731323
77514 79109 82820 86785 90242 91958 93189 94073 94358 97663 1
106729 111919 116213 117737 113853 123953 126621 133980 134294
134318 134663 163370 163993 165657 174402 177738 179080 179147
183036 191863 196964 197307 198576 207069 207391 209198 215390
216403 217928 229129 229731 232133 235579 237545 237907 245806 :
252871 258099 262290 264121 266603 273562 273581 275150 282459
284216 288186 290376 294636 297982 298973 300254 300264 301218
310683 311948 335477 340303 342067 344026 345832 346776 363296 !
364770 364915 365840 367490 370519 385384 386372 386554 393067.- !
393245 394703 398105 i
Außerdem wurden 4566 Gewinne zu >e 150 RM. gezogen. i
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen j
2 Gewinne zu 10 000 RM. 315489 1
4 Gewinne zu 3000 RM. 304449 319814 !
8 Gewinne zu 2000 RM. 27054 57853 73780 183988 ,
60 Gewinne zu 1000 RM. 12969 15574 27171 33141 33997 35536 >
51651 54426 64786 69035 102948 109363 127520 129658 139699 !
157024 164012 185181 192299 214218 227131 273646 288214 288092 !
321094 330167 347785 390168 390317 398274 i
52 Gewinne zu 500 RM. 7160 7659 24135 32744 33393 43655 i
51247 57262 75289 62424 93962 127917 130832 138461 140977 -
170745 191563 235875 243285 252039 257961 280459 284663 348753 j
366333 392753 !
160 Gewinne zu 300 RM. 15132 16312 22223 24189 25355 27266 !
28042 28180 33497 39557 42101 43029 48303 60709 62430 65420 72327 72359 74275 74870 83607 91594 93322 96697 97988 102722 103773 118175 120682 121473 129209 136175 143202 148666 151625 155736 160515 162317 164087 176306 180596 183302 191343 201996 221456 227934 234922 235976 236002 236261 259154 259924 265516 266738 270354 274353 264156 288627 291677 293727 301145 310012 311220 316077 322268 331623 346643 365979 ZS694S 367066 367503 367903 375711 390530 382993 395121 397002 397807 397929 398537 Außerdem wurden 3714 Gewinne zu is 150 RM. gezogen.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinns z» ie 1 000 000 NM, 2 zu je 200000, 2 zu je SO 000, 8 zu je 30000, S zu je 20000, 48 zu je 10 000, 66 zu je SOOO, 126 zu je 3000, 398 zu je 2000, 1210 zu je 1000, 2044 zu je ZOO, 4050 zu je 300 und 88 038 Gewinne zu ie ISO RM.
18. Ziehungstag 24. Februar 1939,
In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10 000 RM. 75361 113692 4 Gewinne zu 5000 RM. 34774 158592 20 Gewinne zu 2000 RM. 51952 86226 142111 176019 25998c 257210 305704 389775 393258 393704
48 Gewinne zu 1000 RM. 63398 79124 94472 102775 105743 118576 127510 129303 1S5052 138681 156380 185547 187299 188S6S 218076 267532 275133 289904 309789 306729 331695 378576 37672S>, 389487 !
98 Gewinne zu 50U RM. 16330 32542 44354 59934 51435 64868 76314 79438 116966 121457 122656 126882 140814 145969 146367 146131 153618 156426 167037 172282 175593 183186 192679 196275 299918 218862 222701 222817 244545 253354 259171 269558 269894 273429 299926 29291 7 295834 295974 293639 392639 396634 338635 ,339427 342886 350519 371967 384645 394593
192 Gewinne zu 399 RM. 1389 1692 4516 5479 5543 19744 25715 29467 32412 32967 34596 35792 39922 45446 45883 49787 5558V 56388 69773 61314 62615 64539 67716 69723 75164 73619 88967 99299 99564 93253 194752 197397 197494 111315 112497 113349 117I9I 129146 125655 128764 134495 138149 156379 159447 162792 162799 186417 192532 192625 194167 194672 199321 199577 298765 216353 221453 224469 225643 229996 239379 234243 234272 235937 243641 246976 254945 256581 256299 256476 258797 266341 L7I9IS 272897 292863 298936 299751 39368» 316696 30-79SN. 229209 22921»
Durch die braune Lupe sehen viele Dinge anders aus! Wenn Sie den „SA-Mann" lesen, können auch Sie durch die braune Lupe sehen!
Stets vorrätig in der Buchhandlung Zaiser» Nagold.
Dienstag, den 28. Februar 1939
337861 338253 340392 343113 349949 359354 353984 375246 37899»! 379855 381L35 385922 386291 366989 393483
Außerdem wurden 4636 Gewinne zu je 159 RM. gezogen.
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 19 999 RM. 289516 6 Gewinne zu 5999 RM. 139152 365622 376749
6 Gewinne zu 3990 RM. 54462 158959 248259
22 Gewinne zu 2999 RM. 26883 27331 47416 47344 14379z!
194526 237643 393813 308261 342625 36^556
36 Gewinne zu 1090 RM. 61759 66593 36737 199845
158247 177661 186773 191254 299655 256999 276499
296554 315459 324158 332124 394253
86 Gewinne zu 590 RM. 7309 6149 14572 15856 22133 37131 38355 45453 48153 52769 67416 60933 65185 85699 151522 168792 179527 179148 163694 191303 292953 207733 225323 243419 243649 269525 261512 262987 276624 269492 234871 286891 299945 391443 392684 393916 329342 336570 342729 353773 369373 375971 399495
118352! 28149S
22337, 19S93S 218557i 23391-» 33672S1
138 Gewinn- zu 390 RM. 8703 9962 13429 19944 39924 339 la 34671 37555 49760 59671 53736 64365 66947 67941 79975 72335 66851 94638 95287 95978 102991 120787 122335 124729 128017. 14.9249 143841 149569 154081 155762 157521 169280 175663 136575 1!« 997 212521 219722 224392 226769 236569 245425 245542 250412: 259393 264024 264339 276199 282611 297154 299198 391968 31311» 32L985 328847 331256 334695 340705 342999 348612 348797 352773i 362254 366179 366237 370141 377819 331919 382752 386849 Außerdem wurden 3694 Gewinne zu je 159 RM. gezogen.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1 000 000 NM,z 2 zu je 200 000, 2 zu je SO 000, 8 zu je 30 000, 6 zu je 20 000,^ 42 zu je 10 000, 56 zu je 5000, 120 zu je 3000, 356 zu je 2000,'- 1126 zu je 1000, 1852 zu >e ZOO, 3720 zu je 300 und 80 708 Gewinne^ zu je 150 NM.
siunbfuiik
Programm de, Neichssender» Stuttgart
Mittwoch, 1. März: 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftlich« Nachrichten, 6.15 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Morgenmusik, 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Gesellige Musik: Musik der Jugend, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Aller guten Dinge sind Drei, 16.00 Nachmittagskonzert, 18.00 Meister des Belcanto, 18.30 Aus Zeit und Leben, 19.00 „Bremsklötze weg!", 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.10 Das kleine Rundfunkorchester spielt zum Tanz, 21.10 Balladen aus aller Welt. 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 „Portugiesische Orchestermusik", 23.00 Film und Kabarett, 24.00 Nachtkonzert.
Donnerstag, 2. März: 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Adendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.15 Gymnastik, 6.80 Frühkonzert, F.rühnach- richten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen, 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Volksliedsingen, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht. 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Aus deutschen Opern, 16.00 Musik am Nachmittag, 18.00 Aus Zeit und Leben, 19.00 Unterhaltungsmusik, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 „Unser singendes, klingendes Frankfurt", 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Volks- und Unterhaltungsmusik, 24.00 Nachtkonzert.
Freitag, 3. März: 6 00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.15 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen. Wetterbericht. Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Morgenmusik, 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Porzellan — kauft Porzellan. 10.30 Kampfsport in der Hitlerjugend,
11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht. 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Fröhliches Allerlei, 15.15 „Kleine Musik aus Italien", 16.00 Und nun klingt Danzig auf!, 17.00 „Zum 5-Uhr-Tee", 18.00 „Vergblumen und Alpenland",
18.30 Aus Zeit und Leben, 19.00 Die Rees' von Mannem nach Hedelberch, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 20.10 Die Opern des Reichssenders Stuttgart. 22.30 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, württembergische und badische Sportvorschau, 23.00 Musik zur Unterhaltung und zum Tanz, 24.00 Nachtkonzert.
Samstag, 4. März: 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.15 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.1V Gymnastik, 8.30 Morgenmusik, 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Spione! Verräter! Saboteure!. 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht. 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Bunte Volksmusik, 15.00 Gute Laune!, 16.00 Der frohe Samstagnachmittag, 18.00 „Tonbericht der Woche", 19.00 Wir packen aus!, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.10 Unterbaltung und Tanz. 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Wir tanzen in den Sonntag, 24.00 Nachtkonzert.
Der Bernd war einverstanden, das heißt, es blieb ihm bei dem energischen Handeln der Hilde nichts übrig als ja zu sagen. Am Nachmittag bummelte man also zu dritt ein wenig im Englischen Garten herum, trank dann am Chinesischen Turm eine Tasse Kaffee, um wieder in die innere Stadt zurllckzukehren und Ausschau zu halten nach irgendeinem netten Lokal, in dem man nach dem Abendbrot ein paar Stunden verbringen könnte. Man entschloß sich für das Kaffee Luitpold und dort fand man auch einen Tisch, der sowohl gemütliches Plaudern als Genuß des Konzertes gestattete.
„Ueberhaupt," nahm in einer Konzertpause der Bernd das Wort, um das Hannerl, das immer noch recht einsilbig war und sich nicht einmal durch die flotten Weisen der Kapelle Luise Güldemonds zu heiterer Stimmung fortreißen lassen wollte, ein wenig aufzumuntern und zur Teilnahme am Gespräch zu bewegen, „überhaupt schrieb mir heute mein Jäger. Er steckt in Pommern oben bei Verwandten."
„Schreiben wir ihm eine Karte!" schlug die Hilde vor. „Es war doch immer so nett, wenn wir alle im Jagdl äusl zusammensaßen, da freut er sich sicherlich auch über unseren Gruß. Hannerl, bitte gib mir deinen Füllhalter."
Die Freundin kramte in ihrer Handtasche herum.
„Was haben Sie denn da für ein Bild?" fragte der Bernd und wies auf eine Photographie, die aus der Tasche lugte.
„Ach, das ist nur eine Aufnahme von mir und der Hedi. Wollen Sie sie sehen?" Damit reichte sie dem Bernd das Bild über den Tisch.
„Wißt Ihr was, die schicken wir dem Jäger," ergriff die Hilde die Gelegenheit beim Schopf.
„Aber Hilde, was soll denn der denken?" zweifelte das Hannerl die Durchführbarkeit dieser Idee an.
„Vielleicht kommt er eher zurück, wenn er die Hedi steht und an deren Dressur erinnert wird," neckte die Hilde. „Du freust dich doch auch, wenn er wieder da ist. gelt?... Aber bloß wegen der Hedi natürlich," ergänzte sie, als sie sah, wie dem Hannerl die Röte ins Gesicht schoß.
„Jawohl, das wird getan," gab nun Bernds Wort den Ausschlag. „Sie schreiben ein paar Worte auf die Rückseite des Bildes, Hilde und ich schreiben eine Karte, die wir wohl hier im Lokal bekommen können, und ich steck dann zu Haus beides in einen Umschlag. Die Adresse Hab ich so nicht im Gedächtnis."
Das Hannerl wollte lange nicht mittun. aber nach einigem Drängen und eifriger Beratung, was sie auf die Rückseite schreiben solle, griff sie doch zur Feder und malte in verlegener Hast auf das Bild die Worte: „Ihrem Jäger vom Hannerl und der Hedi." Sie gefielen ihr ja eigentlich recht gut, diese Worte, sie hielt es indessen noch für verfrüht, in dieser Tonart an ihren Karl zu schreiben, deshalb hatte sie sich auch lange der Wahl dieser Fassung widersetzt, aber die Hilde befürwortete entschieden diesen Text der Widmung und vermochte ihre Ansicht auch dnrchzusetzen.
Um die gleiche Zeit etwa überlegte der falsche Neubauer, ob er nicht von Berchtesgaden nach München zuriick- kehren solle. Das Leben in der Jsarstadt, das Zusammensein mit den Freunden, wenn sie auch so ganz anders geartet waren als er, die sorglosen Stunden draußen im Jagdhäusl von Eschenkirchen, alles das fehlte ihm. Und der Herr Kollege, auch einer, der nur an Akten und Gesetzbüchern Freude fand, konnte selbst im Urlaub von nichts anderem reden als von Gesetzentwürfen und ein paar neuen Reichsgerichtsentscheidungen. Daran fand der Walter auf einmal nicht mehr den rechten Gefallen. Er hatte doch Urlaub.
Auch hatte sich der Walter hinsichtlich des Fräuleins Hannerl Huber zu einiger Klarheit durchgerungen,' er beschäftigte sich eigentlich nur recht wenig mit dem Hannerl und die Erkenntnis gewann in ihm die Oberhand, daß das Hannerl wohl für den Karl die rechte sein konnte, nicht aber für ihn. Und ehrlich gestand er sich ein, daß das, was er für das Hannerl gespürt hatte, doch nicht die richtige Liebe gewesen war.
(Fortsetzung folgt.)