2. Seite Nr. 7,0

Nagolder TagbtattDer Gesellickafter

Dienstag, den 28. Februar 1838

Kardinal-Kollegiums, Latz man weder zu junge, noch zu alte kirchliche Würdenträger zum Oberhaupt erwählt. We­der eine voraussichtlich allzu lange, noch eine verhältnis­mäßig kurze. Amtszeit entspräche dem Interesse der Kirche. Bei der weltumspannenden Weite des Katholizismus spie­len seit einigen Jahrzehnten auch die Sprachkenntnisse eine gewisse Rolle. Es ist selbstverständlich, datz ein Kardinal, der nur Italienisch spricht, häufig hinter einem Kardinal zurücktreten mutz, der in den wesentlichen Weltsprachen be­wandert ist. Auch die Einstellung der einzelnen Persönlich­keiten zu den entscheidenden Zeitfragen, also zum Kommu­nismus wie zum Gegensatz zwischen der demokratischen und totalitären Staatenwelt und nicht zuletzt die Verankerung des Kardinals innerhalb der italienischen Nation beein­flußt den Wahlakt. Man darf aus der gegenwärtigen Mei­nungsverschiedenheit über die italienischen Rassengesetze nicht schließen, daß der italienische Klerus eine völlig ab­lehnende Haltung zum Faschismus einnimmt. Noch wäh­rend des abessinischen Krieges haben sich fast alle Bischöfe eindeutig hinter den faschistischen Staat und den Duce ge­stellt. Auch kann man niemals Voraussagen, zu welch eine*. Haltung und Politik ein Kardinal sich entschließt, wenn er dre päpstliche Gewalt innehat.

Schuldspruch gegen Hines

Neuyoick, 27. Febr. Der zweite Prozeß gegen Jimmy Hines, demTammany-Hall"-Politiker und Beschützer des jährlich Millionen Dollar einbringenden Lotterie-Rackets der Gang­sterbande des Juden Dutsch-Schultz alias Flegenheimer, endete mit dem Schuldspruch gegen den Angeklagten. Nach fünfwöchiger Dauer sprachen die Geschworenen in einer siebenstündigen Schlutz- beratung ihrSchuldig" in allen 13 Anklagepunkten. Die Ur- reilsfällung selbst erfolgt am 13 März; die Höchststrafe beträgt 2S Jahre. Hines, der sich gegen eine Bürgschaft von 20 000 Dollar auf freiem Fuß befindet, will Berufung einlegen. Jimmy Hines war etwa 30 Jahre lang einer der Führer der einst fast unumschränkt herrschenden Neuycrker Organisation, die unter dem NamenTammany-Hall" bekannt ist. Da er nach Ansicht raufender Neuyorker hoch über dem Gesetz stand, gingen die Strafbehörden trotz wiederholter Gerüchte über politische Kor­ruption und Beeinflussung der Polizei und trotz des Vorwurfs, er verkehre mit den dunklen Gestalten der Unterwelt, auf den Hines aber niemals reagierte, nicht gegen ihn vor, bis der repu­blikanische Oberstaatsanwalt Dewey das Lotterie-Racket des Schultz-Gangs untersuchte. Der erste Prozeß gegen Hines, der vier Wochen dauerte, wurde bekanntlich wegen eines Verfah­rensfehlers Deweys abgebrochen.

Neuyorks Anlerwelt gedeiht unter Laguardia

Neuyork, 27. Febr. Verbrecherische Elemente machen die Stadt des Bürgermeisters Laguardia in steigendem Maße zum Feld ihrer Tätigkeit. Im Bezirk des Neuyorker Stadtteils Brooklyn mußte die Polizei um hundert Mann verstärkt werden, da die Unsicherheit auf den Straßen immer größer wird. Es mehren

sich besonders die Fälle, in denen diese versuchen, Frauen die Handtaschen und Schmuckstücke zu entreißen. Verschiedene reli­giöse Gemeinden haben ihre abendlichen Gottesdienste eingestellt, da die weiblichen Mitglieder aus Furcht vor Ueberfällen nicht mehr erscheinen. Gerade diese Klrchgängerinnen waren oftmals in den letzten Wochen auf dem Heimweg brutalsten Belästigun­gen ausgesetzt. Die Unterwelt scheint mit richtigem Instinkt er­kannt zu haben, daß Neuyork für Raubzüge jeder Art lohnen--- geworden ist, seitdem der Herr Oberbürgermeister sich mitwich­tigeren" Dingen befassen zu müssen glaubt, als mit dem Wohl­ergehen der ihm anvertrauten Stadt und der Sicherheit seiner Bewohner.

Kleine Nachrichten ans aller Wett j

Englische Humanität in der Praxis! Wie Reuter aus ! Georgetown (Vritisch-Guyana) meldet, haben die Behörden i 165 Juden aus Deutschland, die auf einem Dampfer einge- ! troffen waren, die Erlaubnis zum Landen verweigert, weil ^ keine llnterbringungsmöglichkeit für sie bestünde. Der Ka- ! pitän des Schiffes, der um Erlaubnis zum Landen nachge- j sucht hatte, soll mitgeteilt haben, datz die Juden im Besitz ! von 6000 Pfund in bar seien und datz weitere Geldmittel ! für die Ansiedlung der Juden zur Verfügung stünden. ^

Blitzschläge in britische Ballonsperren. Die britischen Bal­lonsperren verloren am Sonntag bei Hebungen zwei Val- ! lone durch Blitzschlag. In Stanmore (Middlessex), stürzte einer der sechs Ballone der Ballonsperre brennend ab, nach­dem er von einem Blitz getroffen worden war. Das gleiche Schicksal erreichte einen Ballon bei Hebungen in der Graf­schaft Essex.

Vombenexplosion auch in Belfast. In einer Vergnügungs­stätte explodierte am Sonntagabend in Belfast eine Bombe, durch die ein Teil des Gebäudes beschädigt und mehrere Personen, darunter vier junge Mädchen, verletzt wurden. Durch die Explosion fiel die Decke eines Tanzsaales ein, in dem sich über 100 Personen befanden. Obwohl unter den ! Anwesenden eine große Panik ausbrach, wurde niemand le- s bensgefährlich verletzt. s

Gauhauptstellenleiter Walter Lembcke f. Die Leitung der ; Auslandsorganisation der NSDAP, betrauert den Tod ! ihres bewährten Mitarbeiters, Pg. Walter Lembcke. Wäh- ! rend des Krieges kämpfte er unter General von Lettow- > Vorbeck und kehrte 1920 nach dreijähriger Gefangenschaft in l Indien und Aegypten in die Heimat zurück. Anfang 1937 ! trat Pg. Lembcke in die Leitung der AO. ein.

Frau Scholtz-Klink fährt nach Italien. Aus Einladung des ? Sekretärs der Faschistischen Partei, Ministers Starace, trat ! die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink am Montag ! eine viertägige Reise nach Italien an. Frau Scholtz-Klink ! wird während ihres italienischen Aufenthaltes einen Ein- ! blick in die Institutionen der faschistischen Frauenorganisa- l tion erhalten und Gelegenheit haben, mit führenden Män- ^ uern und Frauen der Faschistischen Partei zu sprechen. i

Der jüdische Blutterror in Palästina

Jerusalem, 27. Febr. Die Nachrichten über weitere blutige > Zwischenfülle in Palästina überstürzen sich. Die Zahl der Ara- ! ber, die dem jüdischen Terror znm Opfer fallen, steigt immer > höher. So brachten Luden mehrere Minen zur Explosion, durch ^ die zahlreiche Araber schwer verletzt wurden. Einer von ihnen - starb später. Eine Minenexplosion ereignete sich auf dem Wege - nach Jamasin. Zwei Araber wurden hier verwundet. Ein ähn­licher Anschlag wurde auf der Straße FajjcKafrsurkin verübt. § Ein Araber wurde verletzt. Zwei Minen gingen bei Fetah- tiqva, zwei weitere Minen in der Nähe der deutschen Siedlung Sarona hoch, Opfer waren jedock- nicht zu verzeichnen. Unweit -es jüdischen Elektrizitätswerkes Rutenberg in Tel Aviv wur- ! den zwei Araber schwer verletzt aufgefunden. In dem jüdischen Mischoremviertel von Jerusalem gab ein Jude elf Schüsse auf einen Araber-Omnibus ab. Eia im Machnehjehuda-Viertel von Jerusalem durch Schütze, die ein Jude abgab, schwer verletzter Araber ist gestorben. ^

Beirut, 27. Febr. Arabische Kreise in Beirut sehen in den ! blutigen Ausschreitungen der Juden in Palästina den Versuch,

- i e Londoner Palästina-Konferenz zu beein­flussen. Die Vorfälle werden die Haltung der Araber nur versteifen, da jetzt der Beweis geliefert sei, daß ein Zusammen­leben der Araber mit den Juden in Palästina unmöglich sei. Man hält es durchaus für möglich, daß der arabische Frelheits- kampf, der wegen der Konferenz zurückhaltend geführt worden sei, einen neuen Auftrieb erfahre.

Paris, 27. Febr. Die Gesamtzahl der den verschiedenen Bomben­anschlägen zum Opfer gesallenen Personen betrage nach Havas 73, davon 28 Tote und 47 Schwerverletzte. Man befürchtet eine Verschlimmerung der Lage. Die arabischen Kreise in Tel Aviv unterstreichen, daß die extrimistischen jüdischen Elemente jetzt wegen ihrer Enttäuschung über die Londoner Palästina-Verhand­lungen zu Gewaltaktionen schreiten.

Empörung in ganz Palästina

Jüdisches Gesindel mordet im Schutze des britischen Militärs

Jerusalem, 27. Febr. Aus dem ganzen Lande treffen laufend Nachrichten über neue jüdische Bluttaten ein. Zu der ibegreiflichen Erregung der Araber über die Londoner Verhand- ßungen kommt nun die Empörung über die jüdischen Anschläge. Jüdisches Gesindel, das sich im Schutze der britischen Soldaten wohlgeborgen fühlt, warf in die dicht gedrängte Menschenmenge «auf dem arabischen Gemüsemarkt eine Bombe. Durch die Ex­plosion wurden mehrere Araber getötet, zahlreiche Marktbesucher, darunter mehrere Frauen, wurden verletzt.

Ein Eisenbahnzug der Strecke Jaffa Lydda, der aus­schließlich von Arabern besetzt war. wurde durch einen Sabotage­akt zum Entgleisen gebracht. Sofort nach der Ausfahrt aus staffa hatten die Araber, die immer wieder nationale Lieder sangen und Hochrufe auf den Mufti ausbrachten, den Zug mit Fahnen und Orangenblüten geschmückt. Britisches Militär hielt den Zug an und ging in brutalster Weise gegen die Araber vor. Bei der Weiterfahrt stürzte der leere Zug völlig über die Bö­schung hinunter, da die Eisenbahnschienen zerstört waren. Der Maschinist und zwei andere Araber wurden in schwerverletztem Zustande in ein Hospital eingcliefert. Zu den jüdischen Bombenwürfen in Haifa, das erst vor wenigen Tagen Schauplatz einer furchtbaren Minencxplosion war, wird bekannt, daß sich die Zahl der Todesopfer auf 24 erhöht hat, die Zahl der Berichten beträgt über 40. Jedoch dürste auch diese Zahl noch nicht endgültig sein, da noch zahlreiche Araber in hoffnungs­losem Zustande in verschiedenen Krankenhäusern liegen. In fast allen Stadtteilen find Schießereien zu hören. Die Erregung -unter der arabischen Bevölkerung steigert sich von Stunde zu Stunde.

Beisetzung der 24 arabischen Opfer des Ludenterrors Jerusalem, 27. Febr. Die 24 Araber, die am Montag bei dem Bombenanschlag in Haifa dem Judenterror zum Opfer fielen, wurden in einem großen Leichenzug von Haifa nach dem Dorf Balad Esh Scheich in der Nähe von Haifa gebracht, wo sie bei­gesetzt wurden. Bei der Beerdigung spielten sich furchtbare Sze­nen ab. Der Trauerzug wurde von englischem Militär und von Flugzeugen begleitet. Das über Haifa verhängte Ausgehverbot erstreckt sich bezeichnenderweise nicht auf den Larmel-Berg, der ausschließlich von Juden bewohnt wird. Um die Mittagsstunde wurde das Ausgehverbot für kurze Zeit aufgehoben, um dis dringendsten Einkäufe zum Beispiel von Lebensmitteln zu er­möglichen. Diese Gelegenheit benutzten zahlreiche Araber in lei­tenden Stellungen, ebenso Aerzte, Rechtsanwälte und die Kauf­mannschaft dazu, um Protesttelegramme wegen des feigen jüdi­schen Bombenanschlages vom Vormittag an .die Palästina-Kon­ferenz in London Zu senden.

Zuspitzung in London

Jüdische Angst und jüdische Frechheit

London, 27. Febr. Der Konferenzausschuß der jüdischen Dele­gation auf der Palästina-Konferenz trat am Montag zur Bera­tung über den am Sonntag vom Vollzugsausschuß der jüdischen Agentur gefaßten Beschluß zusammen, der die Kompromiß- Vorschläge der britischen Regierung rundweg abgelehnt hatte. Ein Mitglied der jüdischen Delegation erklärte die britischen Vorschläge alsBetrug am jüdischen Volk". Außerdem gäben sie die Bakfour-Erklärung willig auf, wodurch die Tür für einen unabhängigen arabischen Staat weit geöffnet werde. Die Spannung zwischen der britischen Regierung und den Juden ist auf dem Höhepunkt angelangt. Das beweist n. a. die Tatsache, daß die jüdischen Delegierten, die am Mon­tag von der britischen Regierung zu einem Mittages­sen eingeladen waren, diese Einladung ab gelehnt ha­ben.

* l

Verlassen die Inden die Konferenz?

London, 27. Febr. Wie von zuverlässiger Seite verlautet, hat der jüdische Konferenz-Ausschuß sich dem Beschluß des zionistischen Vollzugsausschusses angeschlossen und die bri­tischen Palästina-Vorschläge ebenfalls ab ge­lehnt. Die Lage hat sich jetzt so zugespitzt, daß bereits die Mög­lichkeit erwogen wird, daß die Juden die Konferenz verlassen. Die jüdische Delegation wird der britischen Regierung enie Mit­teilung zukommen lassen, in der sie erklärt, datz die britischen Vorschläge in den grundsätzlichen Fragen keine Grundlage für weitere Besprechungen abgeben. Innerhalb des jüdischen Konfe­renz-Ausschusses soll es bei der Beratung über die britischen Vorschläge zu einer Svaktung gekommen lein.

Amerikanischer Schritt zugunsten der Palästina-Juden

London, 27. Febr. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in London', Kelledy, suchte am Montag den britischen Außen­minister Lord Halifax auf und ersuchte diesen, wie zuver­lässig verlautet, um die Mitteilung von Einzelheiten des neuen Palästina-Planes. Kelledy hat dabei darauf hingewiesen, daß eine erhebliche Beschränkung der jüdischen Ein­wanderung nach Palästina und eine Abänderung des britischen Mandats einekatastrophale Wirkung auf die öffentliche Mei­nung in Amerika" haben würde. England und die Vereinigten Staaten sind bekanntlich im Jahre 1934 in einem Abkommen übereingekommen, daß in den Bestimmungen des Palästina- Mandats keine Aenderungen ohne Zustimmung der Bereinigten Staaten vorgenommen werden.

Jüdische Nassenschänder in Hamburg. Weg^n Nassen- schande wurde der 71 Jahre alte Hamburger Jude Leo Israel Robinsohn festgenommen. Er ist überführt, sich gegen- die Nürnberger Blutschutzgesetze vergangen zu haben. Sein Bruder, der 76 Jahre alte Hamburger Jude Max Israel Robinsohn, wurde ebenfalls festgenommen, weil er des glei­chen Verbrechens dringend verdächtig ist. Es handelt sich um zwei jüdische Hamburger Millionäre, die Inhaber des in Arisierung begriffenen Modewarenhauses Robinsohn in Hamburg.

Ein Kindermord in Köln. In der Nacht zum Aschermitt­woch wurde ein vierzehnjähriger Volksschüler aus Köln- Deutz in einem Schrebergarten erschlagen aufgefunden. Die Fahndungsmatznahmen der Kölner Mordkommission ließen offenbar bei dem Täter das Gefühl aufkommen, datz er sich der Fahndung nicht länger entziehen könne. Darauf hat er sich bei der Polizeibehörde in Wittich in der Eifel gestellt. Der Mörder ist 18 Jahre alt und befand sich bei der Fest­nahme im Besitz des Mantels, der Handschuhe und des Hu­tes des Ermordeten. Er gibt an, den Schüler im Streit er­schlagen zu haben.

Württemberg

Kommunale Woche

Stuttgart, 27. Febr. Wie in den vergangenen Jahren, so haben sich in diesen Tagen wieder die Vertreter der Gemeinde­behörden und Gemeindeaufsichtsbehörden unseres Landes, in erster Linie zahlreiche Landräte und Bürgermeister, in Stutt­gart zu einer von der Württ. Verwaltungsakademie veranstal­tetenKommunalen Woche" zusammengefunden, um sich über die wichtigsten Eegenwarts- und Zukunftsfragen der Verwaltung zu unterrichten. Im großen Saal des Gustav-Siegle-Hauses konnte der Vorsitzende der Württ Verwaltungsakademie, Staats­sekretär Waldmann, am Montag viele hundert Verwaltungs­beamte aus allen Teilen des Landes begrüßen. Dann nahm Wirtschafts- und Innenminister Dr. Schmid die Eröffnung der Kommunalen Woche 1939" vor, wobei er als Einleitung einen Ueberblick über dre gegenwärtigen brennenden Probleme in der Eemeindepolitik und der Gemeindeverwaltung gab. Er wies auf das gemeinsame Ziel der Regierung und der Württ. Verwal­tungsakademie hin, aus allen Gegebenheiten für die Gemeinden als den Keimzellen des Staates immer das Veste herauszuholen. Ein gesundes Volk hat als Voraussetzung eine gesunde Gemeinde, und für gegenwärtige und zukünftige gesunde Eemeindeverhält- nisse die Voraussetzungen zu schaffen, ist die gemeinsame Aufgabe aller beteiligten Stellen und Persönlichkeiten. Sind die notwen­digen Charakter- und Führereigenschaften vorhanden, so wird ein ehrenamtlicher Gemeindevorsteher sein - Gemeinde und dem Staat wertvollste Dienste zu leisten imstande sein. Innenmini­ster Dr. Schmid streifte in diesem Zusammenhang auch die Ve- scldungsfrage sowohl der ehrenamtlichen wie der hauptamtlichen Eemeindeleiter, der bei den stetig wachsenden Aufgaben ein be­sonderes Augenmerk zuzuwcnden sei. Als erster Vortragsredner! sprach sodann Polizeivizepräsidenr Graf von Schulenburg- Berlin überNationalsozialismus und Selbstverwaltung".

Drei WiirlWöerger in der Meisterklasse der Slenograyheu

Stuttgart, 27. Febr. Am Sonnlag fand in Bayreuth die Aus­kragung der deutschen Kurzschrift-Meisterschaften statt. An dem- Wettbewerb beteiligen sich die 60 besten deuschen Kurzschriftler^ darunter auch vier Stenographen aus dem Gau Württemberg» Hohenzollern. Unter den 43 Stenographen, die durch ihre her­vorragenden Leistungen in die Meisterklasse der deutschen Steno­graphen ausgenommen werden konnten, befinden sich drei Würt­tembergs! und zwar Schriftleitungssekretärin Johann Schütz (Württ. Zeitung") mit 320 Silben, Pressestenograph Hermann) Häcker (Deutsches Nachrichtenbüro Stuttgart) mit 300 Silben und Studienassessor Eugen Zimmcrmann (Stuttgart) ebenfalls' mit einer Leistung von 300 Silben.

Stuttgart, 27. Febr. (V e rk eh rs u n gl ü ck.) Ern schwe­rer Verkehrsunfall trug sich am Sonntagabend auf der Ma- denlalstratze zwischcn Elemseck und Schatten zu. Der Lenker eines Sportwagens wurde durch einen verkehrswidrig links fahrenden Motorradfahrer, der zudem nicht abgeblendet hatte, gezwungen, seinen Wagen in den mit Wasser gefüll­ten Graben zu steuern. Drei Personen wurden bei dem Un­fall verletzt, davon die Mutter des Kraftwagenlenkers schwer. Zwei weitere Mitfahrer kamen mit dem Schrecken davon. Der gewissenlose Motorradfahrer konnte unerkannt; entkommen.

Schadenfeuer. Am Sonntag nacht zwei Uhr entstand in einer Fabrik im Stadtteil Untertürkheim ein Brand an einem Holzturm. Das Feuer wurde durch die Fabrikfeuer­wehr gelöscht, die ausgerückte Feuerwache 3 brauchte nicht mehr einschreiten. Der Schaden beläuft sich auf etwa 1500> NM.

Schwere Brandwunden bei Schuppen- b r a n d. An einem der letzten Abende geriet in der Düssel- dorferstratze ein Bauschuppen, in dem Laternen zur Vau- stellenbeleuchtung instandgesetzt wurden, in Brand. Der Schuppen brannte in kurzer Zeit völlig ab, wobei ein Sach­schaden in Höhe von etwa 1000 RM. entstand. Ein Arbei­ter, der mit dem Herrichten der Lampen beschäftigt war, er­litt schwere Brandwunden im Gesicht.

Selbstmord durch Erhängen. In zwei Häusern im östlichen Stadtteil wurden am Samstag ein 55 Jahre alter Mann und eine 57 Jahre alte Frau im Schlafzimmer ihrer Wohnung tot aufgefunden. In beiden Füllen liegt Selbstmord durch Erhängen vor.

Bei einem Küchenbrand verletzt. Die Feuer­wache 2 wurde am Samstagabend nach einem Hause der Ludwigstratze gerufen, wo in der Küche infolge Unvorsich­tigkeit ein kleiner Brand entstanden war. Der verursachte Sachschaden ist gering, dagegen erlitten zwei Frauen Brand­wunden und mutzten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Fellbach, 27. Febr. (Tödlicher Unfall.) In der Nacht zum Sonntag ereignete sich in der Stuttgarter Straße hier e>n schwerer Verkehrsunfall. Eine auswärts wohnende, arische,,,end unter Alkoholeinfluß stehende Frau, lief unbe­fugt auf der Stuttgarter Straße einwärts. Von einem rhr entgegenkommenden Personenkraftwagen wurde sie ange­fahren und schwer verletzt. Sie mutzte ins Krankenhaus Bad Cannstatt verbracht werden, wo sie inzwischen ihre» Verletzungen erlegen ist.

Eßlingen, 27. Febr. (D i e n st j u b r l ä u m.) Anläßlich seines 25jährigen Dienstjubiläums war Direktor Dr. Keg­ler von der Maschinenfabrik Eßlingen Gegenstand zahlrei­cher Ehrungen. Im Werk sprachen Direktor Dr. Weber und Direktor Dr. Klüsener, der dem Jubilar ein naturgetreues Modell einer modernen Neichsbahnlokomotive, eine Mer- sterarbeit der Lehrwerkstätte, übergab. In einer abenduckrerr