2. Leite - 'Nr. 48

Raaolder Tagbl.tt .Der «eft«,ch»,ter

Samstag, den 25. Februar 183g

französischen Senators Bsrard herausgegeben. Die Note besagt in aller Kürze, dag Außenminister General Graf Jordana die durch dis Feiern in Barcelona und Tarragona unterbrochene Be? sprechung fortgesetzt habe.

In amtlichen Kreisen äußert man sich zu den außenpolitischen Ereignissen dieser Tage dahingehend, daß es sehr deutlich zu er­kennen sei, wie Judentum und Freimaurerei nun, nachdem der Endsieg General Francos nicht mehr aufzuhalten sei, den Versuch machten, mit dem neuen Spanien ins Geschäft zu kom­men. Während ein gewisses Ausland noch in allerletzter Zeit mit den bolschewistischen Machthabern große Geschäfte abschlotz und durch Waffenlieferungen den Krieg verlängerte, will das gleiche Ausland nunmehr seine Gelder bei dem Aufbau Natio- ualspanisns, wo es ein gutes Geschäft wittert, investieren. In verantwortlichen politischen Kreisen betont man mit Nachdruck, "daß der Aufbau Spaniens keine Gelegenheit für geschäftige Auslandsjuden bedeute. Frankreich glaube, die Lage Spaniens mit der Lage nach dem Unabhängigkeitskrieg vergleichen zu können und somit erneut die spanische Politik nach seinen eige­nen Gesichtspunkten zu gestalten. Auch der nationale Sender hebt erneut hervor, daß die endgültige Entscheidung in Spanien allein dem Generalissimus und der siegreichen nationalen Armee zukomme. In seiner Betrachtung zur außenpolitischen Lage er­klärt der Sender, daß Spanien seine Geschicke selbst in die Hand nehme und keinesfalls abhängig von jenen poli­tische n Reisendensei, dieSpanienheimzu suchen pflegten.

Deutsche Hilfsaktion fürs Sesreite Katalonien

Berlin, 24. Febr. Im Rahmen der deutschen Hilfsaktion für- die Bevölkerung des befreiten Kataloniens, deren Träger vor allem die Deutsche Arbeitsfront und das NS.-Frauenwerk sind übernahm am Freitag in Hamburg der Sloman-DampfcrTra- pani" 4 0 0 000 Kilogramm Weizenmehl. Die Ladung, deren Ankunft in Barcelona gegen den 0 Mürz zu erwarten ist, wird dort übernommen werden vem örtlichen Beauftragten des sozialen Hilfswerkes, demAuxilio Social de la Falange Espa- nola". Die einzelnen Säcke tragen Fahnen mit dem Hakenkreuz und der AufschriftAuxilio Sozial rilemau". Weitere Verschif­fungen erfolgen Mitte nächster Woche.

Guam wird vorläufig nicht befestigt

Ausbau der Wehrvorlage gestrichen

Washington, 24. Febr. Die von dem amerikanischen Präsi­denten Roosevelt befürwortete maßlose Aufrüstungspolitik der Vereinigten Staaten hat einen empfindlichen Schlag erlitten. Nach einer stürmischen Aussprache nahm das Unterhaus mit 193 gegen 164 Stimmen den Antrag des Abgeordneten Sutphin, den Ausbau der Insel Guam als Marinestützpunkt aus -er Wehr­vorlage vorläufig zu streichen, au

Nachdem bereits wiederholt aus den Kreisen von Abgeord­neten und Senatoren auf die Sinnlosigkeit und die Gefährlichkeit eines Schrittes wie der Befestigung der weit in den Pazifik vorgeschobenen Insel Guam hingcwiesen worden ist und sich in der amerikanischen Öffentlichkeit immer deutlicher Stimmen gegen die unerhörte und unbegründete Aufrüstung Amerikas be­merkbar gemacht haben, hat sich nunmehr diese Einsicht auch im Unterhaus zu Washington zunächst offensichtlich wenigstens hinsichtlich Guam durchgesetzt. Auch in der sehr stürmischen Debatte, in deren Anschluß die Annahme des Antrages Sutphin erfolgte, ist von den Gegnern dieses Aufrüstungsprojektes wie­derum vor allem gellend gemacht worden, daß die Maßnahme eineunnötige Herausforderung Japans" dar­stelle undkein Grund bestehe, die Verteidigungslinie der Ver­einigten Staaten im Pazifik 6000 Meilen hinauszuschieben".

Das Abgeordnetenhaus nahm mit 368 gegen 4 Stimmen die Wehrvorlage an, die 38 800 000 Dollar für die Errichtung neuer oder den Ausbau bestehender Marineflugzeug- und U-Boot- Stützpunkte auf den Pazifikinseln, in Alaska, Porto Nico, Nor- 'folk, Pensacola und Philadelphia vorsieht. Die bereits gemeldete Streichung des Postens von 5 Millionen Dollar für den Ausbau her Insel Guam stellt die erste ernsthafte Niederlage Roosevelts in Verbindung mit dem Wehrprogramm dar. Gegen den Aus­bau stimmten 138 Republikaner und 64 Demokraten.

Der republikanische Abgeordnete Fish bezeichnet«; die Ableh­nung des Ausbaues der Insel Guam als eine eindeutige Stimmabgabe für den Frieden und als einen Be­weis für den Wunsch des amerikanischen Volkes, provozierende -Schritte und zum Kriege führende Verwicklungen zu vermeiden. Das Abstimmungsergebnis sei eine nicht zu übersehende War­nung für Roosevelt und die ihn umgebende Clique, die maßlosen Angriffe auf gewisse fremde Regierungen endlich ein­zustellen.

Die rote Armee neu vereidigt

Warschau, 24. Febr. In der roten Armee wurde am Don- «erstag, am 21. Jahrestag ihres Bestehens, die Maßnahme idurchgeführt, die nach ihrer Bekanntgabe seinerzeit berechtigtes /Aufsehen erregte: Stalin ließ den Millionenbestand der roten Armee Mann für Mann antreten und nicht nur die neue Eides­formel hersageu, sondern auch noch offenbar als Ausdruck einer besonders beweiskräftigen Verpflichtung schriftlich un­terzeichnen. Wie dieTaß" berichtet, fanden diese Vereanstaltun- Ken überall in der Sowjetunion unter Beobachtung besonderer Zeremonien statt. In Moskau leistete Kriegskommissar Woro- hilow vor der versammelten roten Generalität Eid und Unter- hrift. Ihm folgten die anderen roten militärischen Würden- räger, unter anderen der Nachfolger des Generals Tuchatschewski. Zn allen Teilen der Sowjetunion, in allen Militärbezirke«, >«uf den Sowjetschifsen, bei den Erenztruppeu und der Flieger­truppe bis ins Polargebiet wurden diese Verpflichtungen zur Treue vorgenommen, für deren Verletzung jeder Angeklagte der roten Armee, wie es in der neuen Formel heißt,von vornherein ««erkennt, die schärfste Strafe verdient zu haben". Als erste Mußten die höchsten Kommandeure der neuen Pflicht genügen, simd in der Presse werden dieseHelden der roten Armee" in fillen Tönen gefeiert. Ob diese allerdings daran denken, daß vor »och nicht langer Zeit ihre Vorgänger, die zahlreichenliquidier­ten" Kommandeure, wie Tuchatschewski, Jakir, Ilborowitsch usw. st» ebenso überschwenglichen Tönen gerühmt worden sind?

Graf Eiarro auf deutfchem Gebiet

A«f der Durchreise «ach Warschau

Berlin, 24. Febr. Der italienische Außenminister und Gräfin Uiano trafen auf ihrer Fahrt nach Warschau am Freitag mittag im Sonderzug um 13.17 Uhr in Arnoldstein (Kärnten) ein. 3m Auftrag des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop wurden Graf «nd Gräfin Ciano in Arnoldstein von einem Ver­treter des Protokolls des Auswärtigen Amtes begrüßt, der sie chis zur polnische« Grenze begleitet.

Ritter v. Epp begründet den Kolonialanspruch

s Würzburg, 24. Febr. Reichsleiter General Ritter von Epp : hielt am Freitag vor der Führerschaft der Partei und des ! Reichskolonialbundes des Gaues Main-Franken eine Rede über ! die Kolonialfrage. Der Rcichsleiter legte eingehend die , Gründe dar, die Deutschland dazu bestimmt haben, sich gegen « Ende des 19. Jahrhunderts überseeische Raumreserven zu schaf­fen, nachdem ihm die anderen Völker, die geographisch und ge­schichtlich in einer günstigeren Lage waren, darin um Jahr­hunderte zuvorgekommen waren. Dabei würdigte er vor allem den weirschauenden Blick Bismarcks, der damit Deutschland Raumreserven geben wollte, unter eigener Souveränität, falls ihm einmal die Erzeugnisse aus Räumen anderer Souveräni­täten mittels Handel nicht mehr erreichbar wären.Was Deutsch­land in 25 Jahren in Afrika und in der Südsee an kolonialer Pionierarbeit geleistet hat, ist in seiner Geschichte und in der Geschichte der Kolonisation beispielhaft. Für uns heutige Men­schen ist diese Leistung auch aus einem anderen Grunde von Bedeutung. Sie sagt aus, was Kolonien sind und was Kolonien nutz sind. Kolonien sind überseeische Ergänzungsräume der hei­mischen Erde, geschaffen und entwickelt zu dem Zweck, das der heimischen Wirtschaft zuzuführen, was sie infolge der gesteiger­ten Menschenzahl in nicht genügendem Maße selbst produziert."

Reichsleiter Ritter von Epp ging darauf auf den Raub der deutschen Kolonien ein und arbeitete klar heraus, daß es in erster Linie die wachsende Eifersucht Großbritanniens aus die erfolgreiche überseeische Betätigung Deutschlands war, die zu der Wegnahme der Kolonialgebiete unter den fadenscheinigsten Begründungen führte. Zum Schluß wies der Reichsleiter nach, daß es für uns wie für die Welt unumgänglich notwendig ist, daß der deutschen Forderung, je eher je besser, entsprochen werde. Die Aufteilung der Welt inHabende" undHabenichtse" könne nicht ewig bestehen.Wachsende Völker brauchen Raum, der etwas trägt, der gibt, was sic brauchen, oder was andere not­wendig brauchen nicht zu stark bevölkert und mit Men­schen bevölkert, die sich in ein Staatsgebildc und in einen Erzeu­gungsplan einordnen lassen, und die Arbeitskräfte liefern können."

Der Führer hat dieser Welt zu wissen gegeben, daß wir unser Anrecht an der Verteilung der Güter dieser Erde fordern. Wir fordern die Beseitigung der lächerlichen Vormundschaft über unser überseeisches Eigentum. Wir fordern darüber hinaus als eine der führenden Kulturnationen der Welt unsere Anteil­nahme an einer kommenden Erdraumplanung, wie dies für ein Volk von 80 Millionen höchststehender Menschen und seine Zu­kunft notwendig ist."

Der Tag der Luftwaffe

Berlin, 24. Febr. Der Reichsluftfahrtminister und Ober­befehlshaber der Luftwaffe hat für die Gestaltung des Tages der Luftwaffe am 1. März folgende Anordnungen getroffen:

Es sind bei allen Einheiten der Luftwaffe Appelle mit Vor­beimarsch abzuhalten, bei denen die Kommandeure auf die Be­deutung des Tages hinzuweisen haben. Nach dem Appell ist dienstfrei. Die Angestellten und Arbeiter sind hinzuzuziehen. Abends haben bei allen Truppenteilen der Luftwaffe Kamerad­schaftsabende, gegebenenfalls mit Tanz, stattzusinden. In allen Standorten der Luftwaffe ist zu f-aggen und die feierliche Flag­genparade durchzuführen. Um 12 Ilhr m'.'tags findet im Ehren­saal des Reicysluftiahrt Ministeriums eine Feier statt, in deren Mittelpunkt eine Ansprache des Generalfeldmar­schalls Göring steht. Zu ver Feier werden die Spitzen der Wehrmacht, der Partei und der Behörden eingeladen. Nach der Feier findet in der Wilhelmstraße ein Vorbeimarsch der Ehren­formationen statt.

Backnang, 24. Febr. (Vom eigenen Wagen über­fahren.) Als dieser Tage der Landwirt Klein aus Hei­ningen hier auf der Hindenburgstraße mit seinem Fuhrwerk an einem parkenden Wagen vorbeifuhr, versuchte der Len­ker eines Lastwagens, der es anscheinend furchtbar eilig hatte, das Fuhrwerk auch noch zu überholen. Der Land­wirt wurde dabei erfaßt und auf das Waagscheit geschleu­dert. Nachdem er sich noch eine Strecke lang festhalten konnte, kam er zu Fall, und der Wagen ging über seinen Ober­schenkel hinweg. Mit schweren Verletzungen mußte er in das Krankenhaus gebracht werden.

Cleversulzbach, Kr. Heilbronn, 24. Febr. (Schaden­feuer.) Am Donnerstag fiel die Scheune des Rudolf Schmidt einem schweren Schadenfeuer zum Opfer. Ein Uebergreifen des Feuers auf das angebaute Wohnhaus konnte nicht verhindert werden. So wurde der Dachstuhl vernichtet und mit ihm alle auf dem Boden lagernden Le­bensmittel, sowie Wäsche und Kleidungsstücke, die ru einer Aussteuer gehörten.

Wurmlingen, Kr. Tübingen, 24. Febr. (Tödlicher Ab sturz.) Am Mittwoch fand man den 42 Jahre alten Metzger Gabriel Friedrich in der elterlichen Scheune be­wußtlos auf. Man schaffte den Verunglückten, der anschei­nend beim Strohholen sehlgetreten war, sofort in die Tü­binger Klinik. Dort ist er noch am gleichen Tage, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, an den Folgen eines Schädelbruches und sonstiger Verletzungen aeitorben.

Großschafhaufen, 24. Febr. (Schwer getroffen.) Beim Fällen eines Obstbaumes in seinem Garten wurde der Bauer Anton Petermann von einem Ast getroffen und schwer verletzt. Er mußte ins Krankenhaus Laupheim übcr- geführt werden.

Lindau, 24. Febr. (Eroßfeuer.) Am Donnerstag­abend um 19.30 Uhr entstand in der Chemischen Fabrik Karl Teuring u. Co. in Hörbranz zwischen Lindau und Bre­genz, ein Großfeuer, dem 5000 Liter Leinöl und der Bau, ist dem das Oel gelagert war, zum Opfer fielen. Den aus der ganzen Umgebung herbeigerufenen Feuerwehren gelang es, ein Uebergreifen des Feuers auf die übrigen Fabrikge­bäude zu verhindern. Vorsorglicherweise waren auch die Wehren von Friedrichshafen und Bregenz zur Hilfe ange- fordert worden.

Hüttisheim, Kr. Ulm, 24. Febr. (Von Radlerin an­gefahren.) Bei der Arbeit an der Straße verunglückte Straßenwart Käppeler aus Oberholzheim in der Nähe von Hüttisheim sehr schwer. Ganz in der Arbeit vertieft, über­hörte er das Signal einer Radlerin und lief ihr gerade­wegs ins Rad. Er stürzte zu Boden und erlitt eine sehr schwere Gehirnerschütterung.

Laupertshausen, Kr. Viberach, 24. Febr. (Scheunen­brand.) Am Donnerstag früh fiel dem Kriegsbeschädig­ten Fuchs in dem seinen Geschwistern und ihm gehörenden Anwesen in der Scheune durch einen unglücklichen Zufall die Laterne aus der Hand, wodurch die Heuvorräte Feuer fingen, so daß bald die ganze Scheune in Hellen Flammen stand. Es gelang der Feuerwehr, das Feuer einzudämmen und das Wohnhaus zu retten. Verbrannt sind in dem voll­ständig ausgebrannten Gebäude neben den Fruchtvorräten ein Schlachtschwein und vier Ferkel.

Friedrichshafen» 24. Febr. (Aus Liebeskummer.) Die in der Nähe des Seewaldes wohnenden Einwohner von St. Georgen wurden dieser Tage durch eine heftige Deto­nation erschreckt. Die gleich darauf durchgeführten Ermitt­lungen ergaben, daß ein etwa 24 Jahre alter Bursche mit­tels eines Sprengkörpers im Seewald Selbstmord verübte. Die Sprengwirkung war so groß, daß nur noch wenige-, Aeberreste des Toten geborgen werden konnten. Der Grund zur Tat dürfte in Liebeskummer zu suchen sein.

Drei Landesverräter hingerWer

Berlin, 24. Febr. Amtlich wird mitgeteilt: Die vom Reichs- kriegsgerrcht wegen Landesverrats zum Tode verurteilten Adolf , Erbrich, geboren 1904 in Kattowitz, Bruno Labisch, geboren > 1914 in Beuthen (Obsrschleflen), Wilhelm Mroczek, geboren > 1902 in Königshütte, sind am 24. Februar 1939 hingerichtet wor­den. Die drei Verurteilten sind mit dem Nachrichtendienst eines s auswärtigen Staates in Verbindung getreten und haben zu- > gunsteu dieses Landes fortgesetzt Spionage getrieben. Aus schnö- . der Gewinnsucht haben sie gegen geringen Lohn ihr Vaterland i verraten. Diesen Verrat haben sie jetzt mit ihrem Lebeu büßen j müssen. ^

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Franco von Holland de jure anerkannt. Wie amtlich mtt- geteilt wird, wurde der diplomatische Agent der niederlän­dischen Regierung in Burgos beauftragt, der nationalspa­nischen Regierung mitzuteilen, daß sie von der niederlän­dischen Regierung de jure anerkannt worden ist.

Dr. Goebbels besuchte die Bavaria-Ateliers. Reichsmini­ster Dr. Goebbels besuchte das Aufnahmegelände der Ba­varia-Filmkunst GmbH, in München-Geiselgasteig. Unter der Führung des Vetriebssührers Direktor E. W. Herbell ! besichtigte Dr. Goebbels die verschiedenen Atelier- und Be- ! triebsanlagen. Seine besondere Aufmerksamkeit fanden die ' Modelle und Pläne der beabsichtigten Atelier-Neubauten und die Aufnahme desFasching".

Frau Hier! 1° Dis Gattin des Reichsarbeitsführers Neichs- leiter Hier! ist nach langem, schwerem Leiden am Donners­tag früh in Frankfurt a. M. verschieden.

würtlemberg

Ein seltsamerGärtner"

Stuttgart, 24. Febr. Statt sich Arbert in seinem Beruf als Gärtner zu suchen, zog es der ledrge Baptist Maucher aus Wald­see (Kreis Ravensburg) vor, fremde Gärten zu plündern, nm mit Schmuckreisig und Baumzweigen ein gutes Geschäft in der Stuttgarter Markthalle zu machen. Dabei hauste er in den eim- gefriedigten Gärten, in die er jeweils einstieg, in unglaublicher Weise, indem er ganze Zweige von den Bäumen riß und n. a. eine 8 Meter hohe wertvolle Blautanne des größten Teils ihrer Krone beraubte. Der Schauplatz seines Frevels war teils Kal­tental, teils Feuerbach. Das Schöffengericht verurteilte ihn nun, dem Strafantrag des Staatsanwaltes entsprechend, wegen vier Verbrechen des schweren Diebstahls je in Tateinheit mit einem Vergehen der Sachbeschädigung zu der Gesamtstrafe von fünf Monaten Gefängnis.

flur Ztaül und Land

Nagold, den 25. Februar 1939

Keine Volksmenge wurde durch sich groß und frei oder weise, sondern stets durch große, freie, weise Chorführer. Stellet die Sonne hin. so gehen die Planeten von selber.

Jean Paul.

25. Februar: 1634 Wallenstein ermordet - 1916 Erstürmung von Fort Douaumont.

26. Februar: 1871 Unterzeichnung des Vorfriedens zu Ver­sailles. 1924 Beginn des Hitler-Prozesses.

Dienstnachrichten

Zum Hauptlehrer ernannt wurde Lehrer Wilhelm Hiller in B o n d o r f.

Ehveukveur dev Deutschen Mutter

Wir weisen auf die Bekanntmachung des Bürgermeisteramts hin. der zufolge zunächst die über 60 Jahre alten Mütter, die mindestens 4 Kinder lebend geboren haben, den Antrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes der Deutschen Mutter stellen kön­nen und sollen und zwar bis spätestens 28. Februar auf dem Rathaus, Zimmer 2. Auch erwachsene Angehörige sind zur Stel­lung des Antrags berechtigt.

DevSebvs- «nd DevfchSuevungsvever«

Am Mittwoch abend versammelte sich der Ausschuß des Ver­eins beinahe vollzählig im Gasthof zumBären". Bürgermei­ster Maier begrüßte die Erschienenen herzlich und stellte fest, daß die Bemühungen des Vereins im vergangenen Jahr von großem Erfolg gekrönt waren. Der neue Geschäftsführer, Musik­direktor Rometsch berichtete, nachdem er die ersprießliche Tä­tigkeit seiner Vorgängers, Obersekretär Reule, gewürdigt hatte, in seiner frischen Art über das Vereinsjahr 1938. Der Besuch der Tagung des Landesfremdenverkehrsverbandes Württemberg- Hohenzollern in Ulm durch den Geschäftsführer gab demselben lehrreiche und interessante Anregungen für sein neues Arbeits­feld. Aus den reichhaltigen Statistiken des Jahresberichts seien nur die Zahlen über die Fremdenübernachtungen im Sommer­halbjahr angeführt, wobei die Klammerzahlen für 1937 gelten: Zahl der Fremden 6643 (6871). der Uebernachtungen 56 314 (51 668): dabei sind die Zahlen der Wanderarbeitsstätte und der Jugendherberge mit 1878 (897) und 3658 (907) nicht inbegriffen. Im Jahr 1936 stand Nagold bezüglich der Uebernachtungen mrr 54 000 (mit Span.-Deutschen) in Württemberg an 13., 1937 mn 50 000 au 16. und 1938 mit 56 000 an 14. Stelle im württ. Schwarzwald an 8. Stelle. . .

Die anschließende lebhafte Aussprache, an der sich die Herren Schnabel, Letsche. Grau, Günther und Fre y beteilig ten, gab reiche und beherzigenswerte Anregungen. In seiner Schlußansprache appellierte Bürgermeister Mai er an den Ge­meinschaftssinn der gesamten Bevölkerung der Stadt, die rw