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Stolz, ruhig und sicher schwimmt das SchlachtschiffBismarck" in seinem Element. Vor 28 Jahren, am 20. Juli 1914, lief auf den gleichen Helligen bei Blohm u. Voß der 36 000 Brutto­registertonnen große PassagierdampserBismarck" vom Stapel. Auch die deutsche Kriegsmarine besaß zwei Schiffe gleichen Na­mens, den PanzerkreuzerFürst Bismarck", der im Jahre 1900 in Dienst gestellt und im Jahre 1916 desarmiert wurde, und die gedeckte KorvetteBismarck", die im Jahre 1877 vom Stapel lief und l884 im Kamerunfluß ein Landungskorps aussetzte.

Kränze am Bismarck-Denkmal

Bor dem feierlichen Taufakt des neuen deutschen Schlachtschif­fes fand am Dienstag früh am Bismarck-Denkmal eine Ehrung des großen Kanzlers Otto von Bismarck durch die Stadt Hamburg und die deutsche Kriegsmarine statt. Das hochragende Denkmal des Altreichskanzlers am Elbeufer ist zum Wahrzeichen der Stadt Hamburg geworden. Die reckenhafte Ge­stalt Bismarcks blickt weit über Stadt und Elbe hinweg schützend über deutsches Land. Hohe Fahnenmasten umrahmten das Denk­mal, vor dem eine Ehrenkompagnie des PanzerschiffesAdmiral Scheer" und eine Ehrenhundertschaft der Hamburger Polizei Auf­stellung genommen hatten. Der Hamburger Bürgermeister Kroogmann legte im Aufträge des Reichsstatthalters Gau­leiter Kaufmann einen großen Kranz nieder. Im Aufträge des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, legte der Kommandant des PanzerschiffesAdmiral Scheer", Ka­pitän zur See Wurmbach, ebenfalls einen großen Lorbeerkranz nieder.

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Rede des Führers beim Stapellauf

Bismarcks Geist eine Mahnung und ein Vermächtnis

Die Taufrede des Führers beim Stapellaus des Schlachtschiffes Bismarck" hat folgenden Wortlaut:

Mit dem Tag der Machtübernahme vor sechs Jahren be­gann die Wiederaufrüstung der deutschen Wehrmacht. Sie soll dem Reich die Sicherheit des Daseins bieten und es der Füh­rung ermöglichen, die berechtigten Interessen der Nation erfolg­reich zu vertreten. Als schärfstes Instrument des Krieges soll sie den Frieden wahrer Gerechtigkeit in ihre Obhut nehmen und ihn beschirmen helfen.

Gleichlaufend mit der Ausrichtung des deutschen Heeres, der Schaffung der neuen Luftwaffe, erfolgt der Neubau einer unseren Bedürfnissen genügenden Kriegsmarine. Das Schicksal der vor zwanzig Jahren nach mehr als vierjährigem ruhmvollem Kamps ins Meer versenkten Flotte greift uns Deutsche auch heute noch ans Herz. Ihre Wiederauferstehung vertritt daher das nationalsozialistische Deutschland mit beson­derer Anteilnahme und Liebe.

Die durch die Umstände tragbare und daher auch im deutsch­englischen Flottenvertrag zugestandene Beschränkung der Zahl der großen Schiffe zwingt bei ihrer Namensgebung zu Kompro­missen zwischen den verständlichen Wünschen, der eigenen Tradi­tio« «ntgegenzukommen, und den Erfordernissen, die sich aus der Stellung der neuen Wehrmacht zum Volk und zum national­sozialistischen Staat ergeben. Es werden daher nur in beschränk- ! tem Ausmaße in den Namen der großen Einheiten der Flotte i jene Männer unserer Geschichte ihre Würdigung finden können, i die ihren Leistungen nach ein Anrecht besaßen, in so gewaltigen ! Werken nationaler Arbeit und Gesinnung geehrt zu werden, > oder die, als schon einmal in deutschen Schiffen verewigt, aus ^ traditionellen Gründen ihre Wiederholung verdienen würden, j

So wurden den beiden ersten deutschen Schlachtschiffen der j «euen Kriegsmarine die Namen zweier Soldaten gegeben, die > es unternommen hatten, in der Zeit der tiefsten Erniedrigung i Preußens die Grundgedanken eines Volksheeres zu verwirklichen und mit ihm die Wiederherstellung der äußeren Freiheit zu er­kämpfe«. Die Namen Scharnhorst und Gneisenau sind außerdem in der Geschichte der Marine selbst Zeugen eines ruhmvollen Heldenkampfes geworden.

Vor uns liegt nun der erste Riese eines neuen Geschwaders von 35 OOO-Tonnen-Schlachtschiffen. Der Stapellauf, der sich in wenigen Minuten vollziehen wird, findet statt im neuen Groß- deutschen Reich.

Rach einem tiefen Zusammenbruch und Zerfall hat der Na­tionalsozialismus die Nation hochgerissen und zu gewaltigen innen- und außenpolitischen Erfolgen geführt. Ich glaube aber gerade im Zeichen dieser Zeit verpflichtet zu sein, derer in tiefster Dankbarkeit zu gedenken, die durch ihr einstiges Wirken mit die Voraussetzungen gegeben haben auch für das heutige größere Deutschland.

Unter all den Männern, die es beanspruchen können, ebenfalls Wegbereiter -es neuen Reiches gewesen zu sein, ragt einer in gewaltiger Einsamkeit heraus: Bismarck. Das Leben dieses heroischen Mannes ist die Geschichte eines Zeitalters. In einem Jahr, da sich der Ausklang der Freude über die Erlösung Preu­ßens und Deutschlands von schwerstem Joch mit der bangen Sorge der besten Deutschen zu vermischen beginnt über das Aus­bleiben der ersehnten Freiheit der Nation, in einem nur visio­när geahnten neuen Deutschen Reich wird ein Knabe geboren.

33 Jahre später tritt er als Abgeordneter von Bismarck in­mitten einer revolutionär bewegten, im Ziel idealistischen, in ! den Methoden verworrenen Epoche zum erstenmal in den Ge­sichtskreis einer auf ihn aufmerksam werdenden Umwelt.

Zwei Jahre später erscheint er in staatlicher Funktion als preußischer Gesandter am Bundestag zu Frankfurt. Nach elf Jahren beruft ihn ein charaktervoller König zur Führung Preu­ßens uns zur Leitung der Auswärtigen Angelegenheiten. Und nun erfolgt im kurzen Zeitraum von knapp acht Jahren die Er­hebung Preußens von der im Schatten habsburgischer Politik zweitrangigen Stellung zur Vormacht in Deutschland und end­lich als Bekrönung die Gründung eines neuen Deutschen Reiches. Es lag dies nicht wie spätere Einfaltspinsel behaupteten im Zuge der Zeit oder der Zeitereignisse, sondern es war dies das Ergebnis des Wirkens einer gottbegnadeten einmaligen Er­scheinung.

Und dieser Kampf um ein neues Deutsches Reich war ei« Kampf gegen alle auch nur denkbaren inneren Kräfte und dere« Widerstände. Liberale und Demokraten haßten den Junker, Kon­servative beschwören noch 1867 den König, sich von diesem ver­derblichen Neuerer, Revolutionär und Vernichter Preußens zu lösen. Kirchenpolitiker wittern in ihm die Aufrichtung einer Reichsgewalt, die ihnen verhaßt ist, und bekämpfen ihn deshalb mit verbissener Zähigkeit. Dem Marxismus erscheint er als der Stabilisator einer Gesellschaftsordnung, die es am Ende unter­nimmt, die Sozialprobleme zur Lösung zu bringen, ohne eine Welt in Brand zu stecken. Der Egoismus verbohrter Keiner Dynastien verbindet sich mit den Interessen machtgieriger Län­derpolitiker. Der Ungeist zügelloser Parlamentarier mobilisiert die Presse und verhetzt das Volk Intrigante Frauenzimmer ringen in einem nervenverbrauchenden Kampf gegen die höfi­schen Kamarillen. Auf Schritt und Tritt erheben sich die Mühen vor dem einzigen Genius der Zeit. Es ist ein Riesen­kampf, den vielleicht nur derjenige ermessen kann, der selbst einer solchen Welt von Widerständen emgegenzutreteu gezwungen war.

Was wir an diesem seltenen Manne nun bewundern, ist die

Ragolder TagblattDer Gesellschafter"

ebenso große Einsicht und Weisheit wie die gewaltige Entschluß- l traft, die ihn vor jedem feigen Ausweichen bewahrte. Dreimal j drückte ihm das Pflichtbewußtsein das Schwert in die Hand zur > Lösung von Problemen, die seiner heiligsten Ueberzeugung nach s durch Majoritätsbeschlüsse nicht gelöst werden konnten. Wofür i ihm aber alle Deutschen zu unauslöschlichem Danke verpflichtet j sind, ist die Wandlung, die dieser Riese an sich selber vornahm. !

Er hat durch seine innere Entwicklung vom preußischen Poli­tiker zum deutschen Rcichsschmied nicht nur das Reich gcschassen, sondern die Voraussetzungen gegeben für die Errichtung des heu­tigen Großdeutschlands. Er hat aber damit trotz allxr Hemmun­gen auch den Grundstein gelegt für den nationalsozialistischen Einheitsstaat, denn er schuf de» Anfang der sich dann zwangs­läufig fortsetzendcn Ucberwindung der psychologischen Stammes­und Ländervorurteile und -Interessen.

Da wo sein Kampf aber erfolglos blieb, mußte er scheitern, weil es ihm am Instrument mangelte, einen solchen Kampf bis zur letzten Konsequenz durchzuführen. Sein Widerstand gegen die politisierende Zentrumspriesterschaft wurde genau so von innen her gelähmt, wie sein Versuch, den Marxismus mit allen Mitteln aus dem deutschen Volke auszurotten. Seine Erkenntnis der Notwendigkeit, durch eine große soziale Gesetz­gebung die rein sozialistischen Probleme von Staats wegen zu lösen, war bewunderungswürdig. Allein es fehlten alle Vor­stellungen über die Möglichkeiten einer auch propagandistisch wirkungsvollen Durchführung und vor allem, es fehlte ihm jenes weltanschaulich fundierte Instrument, das einen solchen Kampf allein auf lange Sicht hätte erfolgreich beenden können. So ergab sich die Tatsache, daß dieser Mann alle staatlichen Pro­bleme seiner Zeit dank seinem Genius und seiner überragenden charakterlichen tapferen Haltung mit den damals gegebenen staatlichen Mitteln gelöst hat, daß sein Versuch, die über­staatlichen Gewalten aber mit staatlichen Mitteln zu bekämpfen, oder gar zu brechen, zu keinem Erfolg führen konnte. Das Zweite Reich endete, wie er es selber in quälenden Ahnun­gen kommen sah.

Er, dem die deutsche Nation alles verdankte, der nach endlosen Zeiten deutscher Schmach und Schande den Namen unseres Vol­kes wieder zur höchsten Achtung erhob, der dem Kaiserreich die Macht und Stärke, durch den kolonialen Besitz weltweite Ver­bindungen gab, wurde schlecht belohnt. Seine Entfernung rus dem Amte und die spätere Haltung gewisser politisch feind- jeliger Kreise sind ein schmachvolles Kapitel natio­naler Undankbarkeit. Dis Vorsehung hat sich gerechter erwiesen, als es die Menschen waren. Fürsten und Dynastien, politisierende Zentrumspriester und Sarialdemokratie. Libe­ralismus, Länderparlamente und Reichstagsparteien sind nicht mehr. Sie all«, die das geschichtliche Ringen dieses Mannes einst so erschwerte«, habe» seinen Tod nur wenige Jahrzehnte über­lebt. Der Nationalsozialismus aber hat in seiner Bewegung mrd in der deutsche« Volksgemeinschaft die geistigen, weltanschau­liche« und organisatorischen Elemente geschaffen, die geeignet s si«d, die Reichsfeinde von jetzt ad und für alle Zukunft zu ver- ! «echten.

Im sechsten Jahre nach der nationalsozialistischen Revolution erleben wir heute den Stapellauf des dritten, nunmehr größten Schlachtschiffes unserer neuen Flotte. Als Führer des deutschen Volkes and als Kanzler des Reiches kann ich ihm aus unserer ? Geschichte keinen besseren Namen geben als den Na­men des Mannes, der als ein wahrer Ritter ohne Furcht und Tadel Schöpfer eines Deutschen Reiches war, dessen Wiederauf­erstehung aus bitterster Not und dessen wunderbare Vergröße­rung uns die Vorsehung nunmehr gestattet ;

Deutsche Konstrukteure, Ingenieure und Werkarbeiter haben j den gewaltigen Rumpf diesen stolzen Riesen zur See geschaffen. !

Mittwoch, de« 15. Februar 1938

Mögen sich die deutschen Soldaten und Offiziere, die die Eh« besitze«, dieses Schiff einst zu führen» jederzeit seines Namens- triigers würdig erweise»! Möge der Geist des eiserne« Kanzlers a«s sie übergehen, möge er sie begleiten bei all ihren Handlun­gen auch in glückhaste» Fahrten im Frieden, möge er aber, wenn es je notwendig sei» sollte, ihnen mahnend voranleuchten in de« Stunden schwerster Pflichterfüllung!

Mit diesem heißen Wunsche begrüßt das deutsche Volk sei« neues SchlachtschiffBismarck".

Der Führer im Hamburger Raihaus

Hamburg, 14. Febr. Der Adolf-Hitler-Platz und die umliegen­den Straßenzüge waren von dichten Menschenmassen besetzt, als der Führer mit seiner Begleitung vor dem Rathaus eintraf. Als der Führer in Begleitung von Generalfeldmarschall Göring, Reichsminister Rudolf Hetz und Generaladmiral Raeder das Rathaus betrat, wurde er von Bürgermeister Kroogmann aufs herzlichste willkommen geheißen und von Reichsstatthalter Gau­leiter Kaufmann zunächst in das Bürgermeister-Amtszimmer geleitet, während sich in den Sälen des Rathauses die zahlrei­chen Ehrengäste, Reichsminister und Reichsleiter, fast alle Reichs­statthalter und alle Gauleiter, die höchsten Offiziere des Heeres, der Marine und der Luftwaffe sowie die vielen anderen be­kannten Männer, die in Deutschland und in der Hansestadt Hamburg einen Namen haben, versammelten. Vom Adolf-Hitler- Platz herauf brandeten unaufhörlich die Stürme des Jubels und der Begeisterung, während der Führer durch die hohen Säle und die traditionsreichen Festräume des Rathauses, die Kunde ge­ben von der großen Vergangenheit der alten Hansestadt, sich zum Festsaal begab, wo ein Imbiß eingenommen wurde.

Mehrfach mußte der Führer, den unermüdlichen Rufen der Hamburger Bevölkerung folgend, auf den Balkon des Rathauses treten. Ein Sturm der Begeisterung brauste empor, als er schließlich das Wort an die Hamburger richtete und seiner Freude darüber Ausdruck gab, dieser schönen Stadt einen Besuch abstatten zu können und daß hier heute das größte Schlachtschiff des Reiches auf den NamenBismarck" getauft und vom Stapel gelassen werden konnte.

Abreise des Führers

Auf dem Adolf-Hitler-Platz wollten die stürmischen Kundge­bungen der Massen nicht enden, bis dann der Führer mit Neichs- statthalter Gauleiter Kaufmann und seiner Begleitung das Hamburger Rathaus verläßt, um sich in einer wahren Tri­umphfahrt zum Dammtor-Vahnhof zu begeben.

Auf dem Bahnsteig verabschiedete sich der Führer dann von den führenden Männern Hamburgs. Jubelnde Menschenmassen füllten die Bahnsteige und brechen in immer erneute herzliche Abschieds- und Dankeskundgebungen aus, bis dann der Sonder­zug pünktlich zur festgesetzten Zeit um 16.39 Uhr die Bahn­hofshalle verließ. Bald darauf verließ auch Eeneralfeldmar- schall Göring. von der Menge lebhaft gefeiert, im Sonderzug die Hansestadt.

Hamburg und ganz Deutschland haben einen Höhepunkt welt­historischen Ausmaßes erlebt. Es war mehr als der Stapellauf eines Kriegsschiffes schlechthin: Der Führer hat durch den feier­lichen Akt der Namensgebung den tiesstgefühlten Dank der gan­zen deutschen Nation für den Mann symbolhaft zum Ausdruck gebracht, der durch sein großes geschichtliches Werk der Einigung aller deutschen Stämme den Weg bereitet hat für das neue grö­ßere Reich.

Madrid will Berzweiflungskampf

Bilbao, 14. Febr. Madrid steht im Zeichen des neuen wahn­sinnigen Befehls der bolschewistischen Verbrecher, Widerstand bis zum Letzten zu leisten. Tausende von Plakaten und Flugzetteln fordern die Bevölkerung einschließlich der Frauen und Kinder auf, aktiv an der Verteidigung Zentralspaniens mitzuwirken. Kriegswichtige Fabriken arbeiten zwölfstündig ohne Pause und Schichtwechsel. Bisher wurden 15 000 Frauen zu Zwangsarbeiten gepreßt. Um Protestkundgebungen zu verhindern, wird von der Tscheka die brutalste Gewaltherrschaft ausgeübt. Diese bolsche­wistische Verbrechergruppe steht unter der Aufsicht eines Spezia­listen für Torturen, der aus Barcelona mit dem Flugzeug ein­getroffen ist. Ferner wurden sechs Kriegsgerichte und acht Volks"-Eerichte eingesetzt.

DerMilitärgouverneur" von Madrid,General" Martine; Labrera, ordnete die rücksichtslose Säuberung aller führenden Posten in der Polizei und im Heer an. Nach einer Verfügung werden jetzt auch die Kriegsverletzten mobilisiert, um wieder für den Frontdienst oder für die Kriegsindustrie eingesetzt zu werden. Die bolschewistische Presse Madrids hebt den Ernst der Lage hervor und betont die Notwendigkeit, die größten Opfer zu bringen.

Militärische Sachverständige, die über Frankreich aus Barce­lona eingetroffen sind, besichtigen die Verteidigungsanlagen und überprüfen die Möglichkeiten zur Anlage neuer Befestigungen. Die Lebensmittelrationen für die Zivilbevölkerung wurden wei­terhin gekürzt. Infolge der Unterernährung nimmt die Sterb­lichkeit, besonders unter den Kindern, erschreckend zu.

Kennzeichnend für den wachsenden Widerstand der Madrider Bevölkerung gegen die bolschewistische Gewaltherrschaft ist ein Urteil des roten Sondergerichts. Nicht weniger als 172 Personen wurden in Madrid wegenHochverrats" zum Tode bezw. zu lebenslänglichem Zuchthaus oder zur Eingliede­rung in sogenannte Disziplinarstoßtrupps verurteilt.

Grauenvolle Untat der Bolschewisten

Barcelona, 14. Febr. Der nationale Heeresbericht, der von allen Fronten Ruhe meldet, berichtet über eine grauenvolle Un­tat der Bolschewisten, die erst jetzt bekannt geworden ist. I» dem OrtLlas sprengten die Roten bei ihrem Abzug die Pul­vermagazine und die Munitionsdepots, ohne daß sie es für «ötig hielten, die Bevölkerung zu warnen. Als daher eine gewaltig« Explosion den Keinen Ort dem Erdboden gleichmachte, kam die gesamte Einwohnerschaft um.

Ein sowjetspauischer Massenmörder zu« Tode verurteilt

Das nationalspanische Kriegsgericht i« Barcelona hat de« Oberschergen des sowjetspanischen sogenannte«Gerichts", der seine Schreckensurteile an Bord des berüchtigte» Eefangeue«- schiffsUruguay" zusammen mit vier andere« BluthaupUttrge« fällte, zum Tode verurteilt.

Die letzte« rote« Reste au» Katalonie« vertriebe«

° Die Einnahme Katalo«ie«s durch die nationalsyaulsche« Trup­

pen wurde am Montag nachmittag völlig durchgeführt. In de» Nachmittagsstunden trafen die Nationalen an dem letzten vo» ihnen bisher noch nicht besetzten Gebirgspaß von Arles ei«. Die Roten hatten hin und wieder versucht, den Vormarsch der siegreichen Truppen Francas durch wütendes Maschinengervehr- feuer aufzuhalten, aber ein kurzes Artilleriefeuer genügte, um sie in die Flucht zu schlagen. In den Mittagsstunden des Mon­tags passierten die Roten noch mit 16 schweren Maschinengeweh­ren, 12 großkalibrigen Geschützen und einer gewaltigen Menge; der verschiedensten Waffen die Grenze. Seit der Nacht z«m> Montag haben noch rund 20 000 rote Milizsoldaten die franzö­sische Grenze überschritte»

Mehr als 2VVV Geistliche Opfer des roten Terrors

London, 14. Febr. Während linkseingestellte englische Abgeord­nete und Publizisten, ja selbst Geistliche noch bis vor kurzer! Zeit der englischen Öffentlichkeit weiszumachen versuchten, daß? in Rotspanien völlige religiöse Freiheit herrsche, bringt die Times" am Dienstag einen Tatsachenbericht ihres Sonderkorre-j spondenten aus Barcelona, der mit dürren Worten erzählt, unter welch entsetzlichem Terror gerade die Kirche und die Geistlichkeit im roten Katalonien gestanden hat DieTimes" stellt fest, inH Schätzungen zufolge in Katalonien während der roten Herrschaft mehr als 2000 Geistliche ermordet worden sind. Fast alle Kir­chen seien geschlossen und zu einem großen Teil verbrannt wor­den. Das Bischofsamt in Barcelona verfüge über ziemlich ge­naue Zahlen. Danach seien 318 weltliche Priester, etwa ei«s Drittel der Gesamtzahl, ermordet-worden, während 25 aus dem, Lande hätten entfliehen können. Von denjenigen, die in Barce­lona geblieben seien und sich dort verkleidet und versteckt hatte«, seien einige an Hunger gestorben. Ueber das Schicksal des Bi­schofs von Barcelona wisse man heute noch nichts genaues. Von den übrigen sieben Bischöfen in Katalonien seien zwei er­mordet worden. Der Bischof von Lerida sei zusammen mit 80 Prozent seiner Geistlichen ermordet worden. Der Bischof Toadjutor von Tarragona sei auf der Straße von Valls nach Montblanch erschossen worden. Seinen Leichnam habe man ver­brannt. Alle Kirchen Barcelonas habe man verbrannt, außer denen in der unmittelbaren Umgebung der Kathedralen

Pariser Winkelzüge

Ministerrat beschließt abermalige Entsendung des Senator»

BLrard

Paris» 14. Febr. Der Ministerrat, der am Dienstag im Ely- see unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik zusammen­getreten war, hat drei Stunden getagt. In dem amtlichen Kom­munique heißt es, der Ministerrat sei ausschließlich dem Bericht des Außenministers über die außenpolitische Lage gewidmet ge­wesen. Es sei beschlossen worden, Senator Börard wie­der nach Spanien zu entsenden, damit er dort sek«e Mission wetter durchführe.

Wie in politische« Kreisen verlautet, wird im Laufe der Wo­che ein weiterer Kabinettsrat wegen der Entsendung Berards